Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    Noch immer ein taufrischer Prätorianer hatte sich Seneca langsam eingelebt im Lager gegenüber seines alten. Er streifte an der Principia vorbei, gedankenverloren, als er nochmal die ganzen Aufgaben durchging, welche er bis zu Axilla's Hochzeit zu erledigen hatte. Miles und Mann im Hause der Iunia zu sein wr gar nicht mal so leicht...

    Seneca blickte den Mann an, und dann Priscus, dann wieder den Mann, er war sehr nett, allerdings nett von der Sorte welche einfach niemals aufhören würden auf dem Markt zu verhandeln. Nett auch von der Sorte welche unendlich weiter diskutieren würden, wenn man anmerkt dass sein Karren die Gsse blockiert. Aber die Gesetzeshüter gedanken beiseite, dachte sich Seneca, und zuckte mit den Schultern...


    "Warum nicht, ich bin gespannt.", sagte er skeptisch, und dennoch irgendwie neugierig, sollte sich herrausstellen dass sie irgendetwas fieses essen würden, würde Seneca dem Mann schon die Leviten lesen...
    "Hoffentlich überleben wir das.", sagte Seneca scherzhaft zu seinem Verwandten, "Wie ehrlos wäre es denn bitte an einem gefüllten Teigfladen zu verenden.", fuhr er fort und lachte breit...

    Auch die Prätorianer waren anwesend, zwar hatten sie nicht direkt interesse an dieser Verhandlung, aber man wollte natürlich immer über allerlei Aktivitäten informiert sein. Und so saß Seneca in den hinteren Reihen, natürlich in zivil gekleidet und beobachtete das Treiben, hörte aufmerksam zu und sah die ein oder anderen bekannten Gesichter..

    Seneca war erstaunt, hatte er doch noch nie von dieser Caupona gehört, obwohl er ja praktisch tagtäglich auf den Straßen der Stadt unterwegs war, scheinbar lernte man in Roma nie aus. Er folgte seinem Verwandten welcher sich scheinbar ein wenig auskannte, und sie erreichten dass etwas unansprechend aussehende Gebälk, welches seinen schlechten ersten Eindruck schnell mit dem Duft der Speisen wieder revidierte...
    Er setzte sich zu Priscus und blickte sich ein wenig um, ein großer Pluspunkt war dass er keinen der Anwesenden kannte, so schlimm konnte das Klientel in der Bretterhütte also gar nicht sein...


    "Nun Priscus, ein gefülltes Fladenbrot konntest du mir empfehlen wenn ich mich recht entsinne?", fragte er seinen Verwandten während sein Magen langsam anfing sich bemerkbar zu machen..

    Hispania. Seneca dachte zurück, und er erzählte wirklich immer wieder gerne über seine Heimat, da er dort seine bisher schönsten Tage verbringen durfte...
    "Hispania.", sagte Seneca mit einem Lächeln und fuhr fort, "Hispania ist ein buntes Land, die Gegend um Tarraco, dort komme ich her, ist sehr fruchtbar. Stell dir Früchte vor Tiberius, sie wachsen und gedeihen, Oliven, Gemüse, auf unserem Gut hatten wir alles was das Herz begehrt., sagte er mit einem Glanz in seinen Augen, welchen der Tiberier wohl aus seiner Kindheit in Syracusae nachvollziehen konnte, denn am schönsten ist es wohl zuhause. "Das Meer umschließt die Provinz sanft, genau wie hier in Italia, Fische, aller größe und Art tummeln sich vor unseren Küsten und die Fischer bringen sie immer frisch auf die Märkte. Im Norden ist Hispania karg, rauhes, wildes Gebirge, wilde Tiere, keine wirklich gefährlichen, aber für uns verkörpern sie die wilde Seele der Provinz. Weiter von dr Küste weg haben die Bauern ihre Kornfelder sanft in die hügelige Landschaft gepflanzt, und im süden, Baetica umgenau zu sein, gibt es eine Stelle am Meer welche so schmal ist dass man an guten Tagen, wenn man etwas erhöht steht, bis nach Mauretania Tingitana blicken kann., ja Seneca vermisste seine Heimat ein wenig, allerdings war er auch froh am Anfang einer hoffentlich glorreichen Karriere zu stehen um eines Tages als gedienter Mann zurückkehren zu können, dann verließ er wieder seine Erinnerungen um auf die Worte des Tiberiers einzugehen...
    "Ich will es mal so sagen, als Urbaner habe ich das Gefühl dass auf einen ehrbaren Bürger mindest drei Kriminelle kommen.", meinte er etwas sarkastisch grinsend und fuhr fort, "Was aber wohl auch daran liegen mag dass wir uns immer in der Suburbia rumtreiben, wovon ich dir, wie du sicherlich auch selbst weiß, nur abraten kann."

    Seneca wägte kurz ab, die Taberna am Markt war auch nicht schlecht aber warum nicht was neues probieren...
    "Das klingt gut, und nein, heute habe ich keinen Dienst mehr, wenn der Palast morgen nicht mehr steht kann man mir das nicht anheften.", meinte Seneca grinsend, auch wenn er daran gar nicht denkte mochte,
    "Dann mal los.", sagte er zupfte seine Prätorianertoga zurecht..

    Seneca schaute den Pompeier etwas skeptisch an, eine Hochzeit und ein Patronat erschienen ihm selbst als zuviel des Guten und so versuchte er den Offizier abzuwimmeln...
    "Nun, ich denke ich habe noch ein wenig Zeit mir darüber gedanken zu machen, noch bin ich nur Miles, und Optio zu werden ist bei guten Leistungen wohl noch drin. Danach werde ich sehen dass die richtigen Stricke gezogen werden Tribunus.", sagte er diplomatisch und leerte seinen Becher, der Wein begann ihm zu Kopf zu steigen und er entschloss sich deshalb zum taktischen Rückzug bevor noch etwas ungeschicktes passieren würde..
    "Wenn ihr zwei mich nun entschuldigt, Tribunus Pompeius es war mir eine Freude und ich bin sehr froh dass wir bald dieses große Fest begehen können.", meinte Seneca und grüßte knapp, so wirklich war er noch nicht mit dem Pompeier warmgeworden, aber mal sehen was noch so kommen würde, dann wandte er sich an seine Cousine,
    "Axilla meine liebe, ich wünsche dir eine angenehme Nacht und auf bald.", fuhr er fort und strich ihr kurz über den Kopf. Dann packte er seine sieben Sachen und machte sich auf den Weg zurück zur Castra..

    "Das klingt wunderbar.", gestand Seneca und dachte zurück an die Zeit in Hispania, welches durchaus ähnliche Regionen bot,
    "Wie dem auch sei, ich würde mich freuen dich öfter hier zu sehen, de einzige Mann der Gens zu sein ist nicht leicht das kannst du mir glauben.", fuhr Seneca scherzhaft fort und und leerte seinen Becher,
    "Brauchst du noch etwas oder kann ich dir bei etwas behilflich sein? Hast du vielleicht Hunger?", fragte er anschließend noch, eine kleine Stadttour oder ein Ausflug in die Taverna wären Seneca eigentlich ganz recht gewesen..

    Seneca war erleichtert als die ganze Sache über die Bühne war, er schank sich nach und lauschte den Klängen der Lyra. Wenn er sich den Pompeier und seine Cousine so ansah, hätte er sie wohl alleine lassen sollen, er würde auch nur noch seinen Wein austrinken und sich dann zurückziehen, scheinbar hatten die beiden noch was vor, es behagte Seneca zwar nicht sonderlich, aber vielleicht wäre es noch nützlich, und so sehr war er noch nicht in der Rolle des Alphawolfes angekommen als das er Axilla irgendwas vorschreiben würde, wortlos ließ er sich leicht zurückfallen und hörte Lysandra zu..

    Seneca schüttelte den Kopf,
    "Nein...", er hielt kurz ein, "Nein das ist es nicht. Serrana und Axilla haben keinen guten Draht zueinander, ich weiß nicht so genau was da vorgefallen ist, jedenfalls wünschte ich mir es wäre anders. Serrana ist sehr nett, ihr Mann Germanicus Sedulus auch, er hat ein hohes Amt inne, aber er würde ihr wohl einen Besuch nicht verbieten.", meinte der Iunier nachdenklich und fasste einen Plan,
    "Aber vielleicht werde ich die Iunier mal wieder an einen Tisch bringen, wenn du Dienstfrei hast, kommst du einfach vorbei, es ist zwar eine kleine Reise von Mantua nach Roma aber wir würden uns alle freuen.", sagte er grinsend, "Naja, was solls, wie ist Graecia so? Unterscheidet es sich wirklich so sehr von den westlichen Provinzen wie es mir berichtet wurde?"

    Seneca zuckte mit den Schultern,
    "Für die Männer unserer Gens gibt es nichts ehrenvolleres als auf dem Feld zu sterben, und wenn man dann seinen Dienst geleistet hat, kann man seinen Lebensabend gänzlich erfüllt begehen und den Göttern ruhigen Gewissens gegenüber treten. Ich würde natürlich lieber meine Dienstzeit überstehen, eine Familie gründen und ein ehrbares Leben führen, aber sollte es mich eines Tages erwischen, so kann ich meinem Vater auch ohne mir was vorzuwerfen unter die Augen treten.", er blickte runter auf seinen Soldatengürtel, und blickte dann wieder zu dem Tiberier auf,
    "So gings mir in Hispania.", meinte er grinsend und fuhr dann fort, "Wie ist es auf Sizilien? Ich mein es ist nicht so dass ich noch nichts gesehen hätte, aber ich bin noch nie über's Meer gefahren, sondern habe mich auf meinem Weg von Hispania nach Roma für den Landweg entschieden.", dass in Rom nichts leichter wird, dass hatte er selbst schon kennenlernen müssen. Diese ganzen römischen Machtschachereien waren auch für eine alte Gens der Plebejer nicht ganz ohne Bedeutung,
    "Ich versteh dich Tiberius, Rom ist, wenn du mir diese Worte verzeihst, ein Schlangennest, man muss aufpassen keinen falschen Schritt zu tun."

    Seneca lachte, und tatsächlich hatte er vor nicht ohne Nachkommen ins Elysium überzugehen, aber dieser Tag war für den jungen Iunier hoffentlich noch in weiter weiter Ferne...
    Als es dann wieder zum Kaiser kam wurde Seneca ein wenig ernster, und versuchte diese Frage ein wenig zu umschiffen..
    "Nun der Praefectus Urbi leitet die Geschicke wie es von ihm verlangt wird.", sagte Seneca diplomatisch, ob der das nun gut oder schlecht macht sei nun dahingestellt...
    "Serrana ist wirklich nett und herzlich, leider sehen wir sie so gut wie nie hier in der Casa.", Seneca seufzte, gab es doch tiefe Gräben zwischen seinen beiden Cousinen,
    "Aber es freut mich dass ihr zusammen zum Familiengrab geht."

    "In Rom gibt es nur Axilla, mich und Serrana. Wir haben noch Verwandte in Hispania und Aegyptus, wo Axilla auch ein paar Betriebe besitzt. In Graecia, das kann sein, da bin ich mir nicht sicher ehrlich gesagt.", meinte Schulterzuckend, aber vielleicht waren diese auch verwandtschaftlich näher zu Priscus als zu ihm...
    "Wenn du einmal in der Garde bist wirst du nicht mehr so schnell an die Front geschickt, von daher ist die Garde wohl wirklich sicherer.", pflichtete er Prisus scherz bei und fuhr fort..
    "Der Palast? Nun der ist so prächtig wie es sich für den mächtigsten Mann der Welt gehört.", meinte Seneca breit grinsend, "Aber leider verweilt der Kaiser momentan nicht in Roma, aber vielleicht wird die Zukunft das ändern. Hast du Serrana schon getroffen?", fragte er neugierig..

    Seneca blickte in die Runde, er stellte sich so in etwa die Stimmung im Senat oder in Generalstäben der Legionen vor. Er nahm seinen Becher und nickte Axilla und Imperiosus zu,
    "Von meiner Seite aus soll es so sein, Pompeius? Besiegeln wir es?", er hob seinen Becher zum anstoßen und blickte den Pompeier an. Wenn er auch nicht sein Klient werden würde, so würde die familiäre Verbindung zu dem Mann sicherlich ein Vorteil sein, und für seine Cousine hoffte er das beste..

    Seneca hörte dem Mann zu, wahrscheinlich ein Politiker, und er stand wie er noch relativ am Anfang der Karriere..
    "Nun, ich werde mir deinen Namen merken, Tiberius, bei dem politischen Talent deiner Familie werde ich mich wohl in Zukunft daran erinnern müssen um nicht als Hinterweltler zu gelten.", meinte er scherzhaft, und richtete sich interessiert ein wenig auf, als in Ahala Tiberianus dann nach der Familientradition der Iunii fragte schwankte er zwischen einem Nicken und einem Kopfschütteln..


    "Naja, alle männlichen Iunier, oder zumindest glaube ich es sind alle, gehen zum Militär, viele dienen und Fallen in den Legionen, weshalb wir auch recht klein geworden sind, ich jedoch ziehe Rom vor, lieber diene ich den Menschen hier als irgendwo an den Reichsgrenzen zu versauern.", meinte er leicht grinsend und blickte auf den Tiber,
    "Wie ist das so? Jetzt wo wir unter uns sind kann ichs ja fragen, als Patrizier aufzuwachsen ist sicher nicht leicht oder?"

    Sim-Off:

    Denk dir die Signatur einfach mal urbanisch ;)


    Ein Tiberier also, Seneca musste Grinsen, hatte er doch nicht unbedingt gute Erfahrungen mit der Gens gehabt, aber er kannte ja nur einen kleinen Teil und vielleicht würde dieser Kerl sein Weltbild ja korrigieren können...
    "Es freut mich auch Tiberius.", entgegnete Seneca dem Mann den er noch nicht richtig einschätzen konnte, Soldat schien er nicht zu sein, hätte ihn aber auch gewundert, da es nicht gerade patrizische Weg war die reguläre Soldatenlaufbahn einzuschlagen,
    "Es tut gut einfach mal ein wenig rasten zu können nicht wahr? Und ja ich bin bei den Urbanern, aber heute habe ich den Göttern sei dank frei und muss mich nicht mit den zwielichtigen Gestalten der Suburbia herumschlagen.", meinte er scherzhaft, "Und was machst du so Tiberius? Verzeih wenn ich dich kennen sollte, ich bekomme in der Castra wenig mit."

    Primus Pilus? Seneca hörte seinem Verwandten gespannt zu, die Männer der Iunia scheinen der Gens ja in allen Teilen des Reiches Ehre zu machen, annerkennend nickte er und trank einen Schluck, um dann auf Priscus Frage zu antworten...
    "Das ist richtig, ich gehöre zu den Prätorianern. Aber erst seit kurzem. Ich wurde als einer von einer Hand voll Urbanern zu einer Sonderübung abkommandiert und habe mich scheinbar ganz vernünftig geschlagen., sagte er leicht scherzhaft, als er daran zurückdachte wie er gegen den Hünenhaften Figulus kämpfte,
    "Es ist schon was anderes eine schwarze Tunika zu tragen statt einer roten. Ich will nicht sagen dass ich es genieße, aber der Respekt der Menschen auf der Straße ist schon interessant gestiegen.", meinte er und fuhr dann fort,
    "Und du? Sicherlich willst du Offizier bei der Prima werden nicht wahr? Pass auf dass du nicht auch auf dem Schlachtfeld fällst, das mag der iunische Weg sein aber für das fortbestehen unserer Gens ist das nicht gerade förderlich.", scherzte er nochmals und war froh auf dem Schlachtfeld nur den Kaiser beschützen zu müssen, wenn er denn mal ins Felde ziehen sollte was beim derzeitigen Zustand nicht unbedingt der Fall sein sollte,
    "Ich hoffe jedoch dass du dich, sofern du mal Zeit hast, in Roma blicken lässt, die Casa steht dir immer offen."

    Seneca blickte die Frau auf Figulus schoß' an. Ein Grinsen ging ihm über die Lippen auch wenn sie Seneca nicht gefiel, aber Geschmäcker waren eben verschieden. Als Figulus dann nach einer Freundin fragte, trank Seneca noch einen Schluck und hoffte dass wenn es eine Freundin gäbe, sie mehr seinem Typ entsprach, aber das würde sich zeigen.
    Sicherlich würde er auch bei den Damen auf den Straßen und Plätzen Roms in einer schwarzen Tunika mehr Eindruck schinden als in einer roten, aber das würde sich zeigen, er gönnte seinem Freund Figulus jedenfalls die Dame und war mal gespannt wie Figulus den Abend beenden würde...

    Sim-Off:

    denke mal du meinst narcissa ;)


    Seneca nickte als Priscus über das Opfer an Mars sprach, da sollte er eventuell auch mal wieder vorbeischauen, war ja ne Weile her, er nahm es sich vor, ließ sich aber nicht weiter ablenken...
    "Narcissa? Ich habe diesen Namen schonmal gehört, aber ich kenne sie leider nicht. Tut mir leid. Es ist ein iunisches Phänomen die Familie zu vermissen, Väter, Mütter, Brüder oder Schwestern zu vermissen. In meinem Falle sogar meine ganze Familia, aber ich werde in meinen gebeten deine Suche erwähnen und hoffe dass dir die Götter wohlgesonnen sind., dann kam der Sklave bereits mit einem Krug Wein und zwei Becher, welche er auch gleich füllte,
    "Trink einen Schluck, ich bin froh dass du gekommen bist, ich dachte bereits unsere Gens wäre eine aussterbene Dynastie. Zur Prima willst du also? Sehr ehrenwert, sehr iunisch.", letzteres sagte Seneca eher scherzhaft, schließlich müsste es im Elysium mittlerweile eine eigene Abteilung für die Iunier geben, soviele wie auf dem Schlachtfeld fielen..

    Seneca war zum ersten Apell seines Dienstes als Prätorianer angetreten. Er trug seine gebleichte Toga welche nur zu besonderen Anlässen rausgeholt wurde, und auch er stimmte mit seinem Pila mit ein, schließlich war es nicht irgendwer der gerade zum Centurio befördert worden war, sondern der Optio, welcher ihm eine empfehlung auf Figulus bitte ausschrieb und wegen welchem er nun überhaupt hier war..