Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    Seneca nickte die ganze Zeit verständlich als Serrana erzählte. Er konnte sich zwar immernoch nicht wirklich vorstellen was vorgefallen war aber da Serrana es ihm auch nicht wirklich alles erklären wollte hakte er nicht weiter nach.


    Er nahm einen großen Schluck Wasser aus seinem Becher welcher somit leer war und stellte ihn ab. Dann lächelte er seine Cousine leicht an..
    "Naja, vielleicht klärt sich das ja irgendwann doch nochmal. Weißt du, Familienfeste zu zweit zu begehen ist etwas seltsames. Zu dritt wird es immer noch nicht zu einem rauschenden Fest aber es ist immerhin ein Anfang." scherzte Seneca, so wie er es immer Tat wenn er spürte das die Stimmung zu kippen drohte...
    "Du und dein Mann. Wie habt ihr euch kennengelernt?", fragte er interessiert, schließlich wollte er ja soviel wie möglich von seiner Cousine erfahren.

    Seneca grinste zunächst als Axilla die Einsätze vorschlug, ihm wurde es aber recht schnell ein wenig unangenehm als sie nicht wusste was er setzen sollte, schließlich hatte er ja nicht wirklich etwas als Einsatz. Er überlegte jedoch um die für ihn etwas peinlich Situation zu klären...



    "Wenn du gewinnst meine liebe Cousine. Dann werde ich dir ein echtes hispanisches Gericht zubereiten. Ohne Sklaven, sondern mit meinen eigenen Händen, und vielleicht etwas Hilfe der Götter..", sagte er und fügte hinzu.. "Sofern sie das nicht allzu sehr amüsieren sollte.."


    Kochen konnte Seneca sogar wirklich ein wenig. Im Soldaten Leben müsste er es ja sowieso tun von daher zierte er sich jetzt auch nicht so etwas im privaten Kreis der Iunier zu erledigen...


    "Dann zeig mal wie gerne dich die Götter haben." meinte Seneca übermütig und hoffte das Axilla Zahlen nicht so hoch waren wie er die Erwartungen an seine Koch-Talent geschraubt hatte..

    Seneca fand die Nervösität von Livilla ein wenig amüsant und er lächelte, anderseits fand er diese Geheimniskrämerei auch ein wenig aufregend.


    "Ja es ist sehr hübsch hier, ein wenig größer als in Tarraco, aber hier ist ja alles irgendwie größer." sagte er und hatte sich schnell mit diesem Gedanken angefreudet, schließlich würde er hier in Rom wohl eine lange Zeit verbringen...


    "Was möchtest du trinken?" fragte er Livilla, während er sich selbst noch nicht so recht entscheiden konnte..

    Wie befohlen meldete sich Seneca im Valetudinarium... Er betrat das Untersuchungszimmer...


    "Salve, Aulius Iunius Seneca ist mein Name, ich möchte den Urbanen Cohorten beitreten und soll mich deshalob hier zur Untersuchung melden.", sagte er und stand still.

    Seneca lachte als Serrana ihm von ihrem ersten Tag in Rom und der Ankunft an der Casa Iunia erzählte. Vielleicht erlaubten sich die Götter ja ein paar Späße mit den Iuniern, was völlig in Ordnung ging solange sie es nicht lustig fänden Seneca ins Elysium zu holen, dachte er sich und fokusierte seine Gedanken dann wieder auf das Gespräch...


    "Ich vermute mal dass ich im Castra Preatoria leben werde. Jedoch werde ich natürlich so oft wie möglich außerhalb des Dienstes in der Casa Iunia vorbeischauen und nach dem rechten sehen.", sagte er als würde er schon Jahre dort leben und auch schon Jahre bei den Urbanen Cohorten Dienst leisten. Seltsamerweise passte sich sein Denkmuster mehr und mehr einem Soldaten an je näher seine Rekrutierung rückte doch er wehrte sich nicht dagegen sondern begrüßte es ein wenig, dass er mehr und mehr in das Bild des Soldaten rückte, sowie es viele seiner Ahnen schon taten.
    Als Serrana ihm erzählte dass sie Tempelverwalterin sei, staunte Seneca nicht schlecht. Scheinbar hatten es die Frauen seiner Familie weit gebracht, die eine wohnt im Palast, die andere Verwaltet einen Tempel, und er, er würde bald ein einfacher Soldat mit mickrigem Sold und schlechter Wohnlage sein. Aber auch er war gewillt die Ränge hochzusteigen.


    Nicht schlecht.", meinte Seneca, und so traurig es klang, ihm fiel in diesem Moment nichts wirklich wichtiges ein was er fragen wollte, bis auf die eine Frage, die er sich nun traute zu stellen.


    "Verzeih wenn es ein wenig voreilig ist, wir kennen uns ja nun noch nicht lange..", sagte er und fasste sich ein Herz.."..aber ich habe das Gefühl dass zwischen dir und Axilla etwas nicht stimmt. Korrigiere mich wenn ich mich irre, es wirkt lediglich ein wenig, naja, befremdlich.", fuhr er fort und hoffte dass Serrana es nicht allzu schlecht auffassen würde..

    "Ja, das fiel Axilla und mir auch schon auf dass es eigentlich ein Unding war dass unsere Eltern sich in Tarraco nie gesehen haben. Aber naja, so ist das Leben der Soldaten schätze ich. Aber es ist wirklich sehr schön dort, wenn auch teilweise ein wenig karg.", sagte er während er an die felsigen Gebirgszüge der Heimat dachte... Als Serrana fortfuhr kam Seneca immer mehr der Gedanke dass scheinbar alle Männer der Iunier im Dienst für Rom ums Leben gekommen sind, bis auf ihren Großvater. Wenn Seneca zum Militär gehen würde, würde ihm das sicher nicht passieren, die Götter sind ihm hold. Das hatte er sich immer wieder eingeredet um die letzten Zweifel an der Militär-Karriere auszuräumen.



    "Nola? Das ist doch gar nicht mal allzu weit weg von hier richtig?", fragte Seneca mit seinem geographischen Halbwissen.
    Er nippte nochmals an seinem Wasser während Serrana sprach, dabei schaute er sie jedoch die ganze Zeit an und folgte jedem ihrer Wörter. Jedes Wort einer neu gewonnenen Verwandten schien ihm unendlich kostbar. Als Serrana dann von ihren ersten Tagen in Rom erzählte, fing Seneca unverholfen an zu lachen..


    "Frag mich erst. Ich war so verzweifelt dass ich mich resignierend an den Straßenrand gesetzt habe. Dann kam ein Alter Mann der mich für einen Bettler hielt und hätte mich beinahe verdroschen.", er lachte weiter, mittlerweile war es lustig, im ersten Moment war er jedoch verwirrt und hatte ein wenig Angst..


    "Nun, ich werde zu den Urbanen Cohorten gehen.", sagte er, während er die Fröhlichkeit ein wenig aus der Stimme nahm. Nun da er wusste dass Serrana's Vater bei denselben ums Leben kam wusste er nicht wie er reagieren würde.


    "Darf man fragen was du so machst?", fragte er aus Neugier, und auch ein wenig um die eventuell angeknackste Stimmung wieder zu relativieren.

    Seneca nickte. Er war nicht ganz ohne Wissen zu den Urbanen gekommen. Er hoffte natürlich dass er es hier in einen Offiziersrang schaffen konnte und eines Tages Ansehen und Wohlstand ernten würde.


    "Ja Herr, ich bin mir bewusst dass ich 16 Jahre dienen muss und es nicht leicht ist. Doch ich bin fest entschlossen.", außerdem hatte nur überhaupt keine Lust auf Britannia und war deswegen gewillt sein Bestes zu geben.

    Seneca nickte,


    "Ja richtig, Silanus Bruder, er starb auf dem Feldzug gegen die Pather., sagte er ohne sich dabei etwas von der sonst mit dem Thema verbundenen Nachdenklichkeit anmerken zu lassen wie er es zuvor bei Axilla getan hatte. Doch nun wo sich die Geschichte seiner Familie für ihn langsam entschlüsselte und damit auch seine eigene Geschichte, fiel es ihm spürbar leichter über seinen Vater zu reden...
    Seneca trank einen Schluck Wasser..


    "Ich danke dir.", meinte er nachdem er den Becher wieder abgestellt hatte..


    Und plötzlich war es wieder da, diese seltsame Atmosphäre wenn der Name Axilla fiel, genau die gleiche welche entstand wenn Seneca Serrana in der Casa Iunia erwähnt hatte. Ein befremdliches Gefühl für welches Seneca nicht die passenden Worte fand, zumindest noch nicht, nicht bevor sie sich nicht besser kennen und deshalb ließ er es dezent unter den Tisch fallen..


    "Ich habe in Tarraco gelebt. Nicht direkt in Tarraco, in der Nähe, süd-östlich, in einem kleinen Städtchen dass vom Fischfang lebte.".. Er fuhr direkt fort...


    "Und du? Hast du schon immer in dieser Stadt gelebt die mich, ehrlich gesagt, bislang noch ein wenig durch ihre Größe überfordert?" meinte er grinsend...

    Seneca setzte sich wieder, und nickte..


    "Ein wenig Wasser wäre nett danke.", sagte er freundlich und fuhr fort...


    "Naja ich bin dein Cousin schätze ich. Mein Vater ist Flavius Iunius Valentius. Vielleicht sagt dir der Name ja was?", fragte er neugierig, da er selbst nicht ganz so genau wusste wie es mit den Verhältnissen innerhalb der Gens stand aber er glaubte zumindest Recht zu haben.


    "Es muss dir außerdem auf keinen Fall peinlich sein. Ich hatte bis vor meiner Ankunft auch noch nichts von dir oder Axilla gehört, aber naja jetzt kennen wir die Namen ja."


    Seneca blickte Serrana an und hoffte dass sie sich bald zu ihm setzten würde. Er fühlte sich ein wenig unbehaglich dabei dass seine neue Cousine ihn bediente während er in einem bequemen Sessel saß, in einem fremden Haus.


    "Ich hoffe es war dir recht dass ich einfach zur Casa der Germanica gekommen bin.", fragte er vorsichtig...


    "Aber irgendwie war ich ungeduldig und hörte dass du nicht sonderlich oft in der Casa Iunia vorbeischaust deswegen musste ich es ja praktisch tun." fügte er breit grinsend hinzu..

    Seneca saß gerade etwas in Gedanken im Atrium als Serrana eintrat und in Begrüßte...
    Er stand direkt auf und ein breites Grinsen füllte sein Gesicht. Eine weitere Verwandte, und schon wieder eine so hübsche. Was hatte sein Vater bloß den Göttern getan dass er noch vor dem Soldatenleben so aussah als hätte er die letzten 10 Jahre in Germania gedient? Wie dem auch sei, er konzentrierte sich jetzt nur noch auf seine neue Cousine und ließ die Gedanken an die Vergangenheit eben Vergangenheit sein..


    "Serrana, es freut mich dich kennenzulernen. Ich weiß du bist wahrscheinlich überrascht, sowie deine Cousine es auch war, aber ich bin dein Cousin.", sagte er, wie ein Schuljunge der ein Gedicht auswendig gelernt vor seinem Lehrer vortragen muss.


    Nun stand er wieder da, und wusste nichts mit seinen Händen anzufangen, wie so oft wenn er nervös war.


    "Ich bin froh dich kennenzulernen.", fügte er lächelnd hinzu..

    Seneca wurde nun gänzlich von der Freude des Spiels und der Euphorie Axilla's gepackt. Er setzte sich zu ihr und betrachtete und murmelte während des ihres Wurfes zur Glücksgöttin. Als sie eine Sieben würfelte wusste Seneca nicht ob er sich freuen sollte oder nicht, schließlich war die Sieben so ziemlich die neutralste Zahl.
    Er blickte ihr in die Augen und grinste, während er sich den Würfel schnappte.


    "Dann wollen wir mal sehen ob Fortuna heute einen guten Tag hat.", sagte er schelmisch und ließ die Würfel im Becher rotieren. Es klickte und klapperte durch die Casa bis er schließlich den Becher auf dem Boden ausleerte...


    "Vier?", er musste vor erstaunen ungläublich lächeln... 'Schwach Fortuna, wirklich Schwach' dachte er sich..


    "Gut dass wir um nichts spielen." sagte er, und reichte den Becher wieder an Axilla zurück..

    Als Livilla erzählte dass sie ebenfalls keine nahen Verwandten in Rom habe und auch ihr Vater verstorben sei fühlte sich Seneca an sein eigenes Schicksal erinnert. Auf der anderen Seite freute es ihn umso mehr dass Livilla im versicherte dass sie für ihn da sein würde. Er lächelte..


    "Ich danke dir Livilla, auch ich werde für dich da sein wenn du mich brauchst." sagte er leise und blickte ihr tief in die Augen..


    dann fuhr er fort...


    "Nun, es hat wohl nichts mit Vernunft oder Unvernunft zutun wenn man Rom dient. Wenn sich jemand zum Soldaten berufen fühlt, warum nicht? Sicherlich das Risiko ist größer als zum Beispiel als Weinhändler, aber vielleicht mögen ja manche das Risiko.", meinte er grinsend und ging weiter...


    "Sag was machst du heute noch?", fragte er neugierig bevor er ohne wirklich große Pause fortfuhr...


    "Ich will dich einladen. Du sucht jedoch die Taverna aus, schließlich kenne ich Rom nicht wirklich."

    Seneca freute sich sichtlich dass Serrana zu Hause war und ihm entfloh ein kurzes Lächeln welcher er schnell mit ein paar Worten zu unterdrücken suchte...


    "Ich danke dir.", antwortete er, während er bereits einen Schritt in die Casa Germanica gesetzt hatte und Quadrata ins Atrium folgte..


    Während er der älteren Dame weiter hintertrottete stieg die Vorfreude weiter in ihm. Würde er sich mit Serrana genauso verstehen wie mit Axilla? Und würde Serrana ähnlich misstrauisch wie Axilla reagieren, obwohl dies ja durchaus verständlich war.


    In seiner Hand hatte Seneca bereits das Siegel der Iunier bereit, damit wollte er sich einige Unklarheiten ersparen..

    Nachdem Seneca ja bereits seine Cousine Axilla kennengelernt hatte, machte er sich auf um seine andere Cousine Serrana kennenzulernen. Nachdem er die Casa Germanica diesmal wesentlich schneller gefunden hatte und nicht wie damals als er die Casa Iunia suchte stundenlang durch Rom irrte, klopfte er an die Tür, und hoffte einfach mal darauf dass Serrana zugegen war.