Während der Iulier sich um die Truppen kümmerte, wandte sich Seneca an den mittlerweile etwas zerknirschten Lagerkommandanten. Er hatte in der Nacht in einer schnellen und eiligen Aktion eine Abordnung aus der Provinzhauptstadt unterbringen müssen, und während sein Kommando hier eigentlich recht ruhig war, hatte er nun Leute da welche ihm auf die Finger schauten, noch dazu hatten Seneca und Licinus viel Proviant und ein Maultier eingefordert, was für den Mann wohl nur mehr Mehrarbeit bedeutete.
Aber Seneca wars gleich, er ließ sich nichts anmerken und grüßte den Lagerkommandanten noch einmal knapp militärisch, "Ich danke für die Gastfreundschaft. Verrichte deinen Dienst weiterhin so gewissenhaft." sprach der Iunius während er die Lippen zusammenpresste und seinen Mantel noch einmal richtete.. Der verdammte Schnee war so verdammt kalt..
Dann schwang er sich auch auf sein Pferd und ritt zu Licinus, "Auf geht's!"
Beiträge von Aulus Iunius Seneca
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Nun, woran es auch mangeln mag und ob es dafür eine Lösung gibt sei mal dahingestellt und ist sicher weiterer Diskussionen würdig.
Lass dir aber gesagt sein: Wir würden uns sehr freuen dich wieder bei uns zu haben.
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Es gab schon länger Funde, aber das Ausmaß der Anlage war wohl noch unbekannt.
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"Nun, dann werden wir uns wohl noch das ein oder andere Mal über den Weg laufen." stellte der Iunier zufrieden fest und wischte sich ein paar Tropfen Wasser von den Ohren ab. Er fand es irgendwie sympathisch dass der Helvetius so gesetzt schien, schließlich war er selbst in jungen Jahren furchtbar ruhelos gewesen.
Als der Mann dann von seinem Patronat berichtete wollte Seneca sich zwar freuen, jedoch war Rom auch in ihm nicht ohne Wirkung geblieben.. Patron und Schwiegervater, in Rom würde man das "verschwendetes politisches Potenzial" nennen, aber in Germanien war ja generell einiges anders weshalb Seneca das einfach mal so hinnahm und es im Raum stehen ließ.
Es wurde ein wenig später und der Iunier wollte sich noch eine Massage und etwas Hitze gönnen, weshalb er beschloss den Helvetier aus seinem Gespräch zu entlassen, jedoch nicht ohne eine erneute Einladung, "Ich denke es wird Zeit, es war mir eine Freude, und mit dem neuen Landgut ist es wohl an der Zeit meine Einladung zur Cena zu erneuern. Du wirst sicher noch von mir hören, es war mir eine Freude."
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"Der Vorteil als Kommandant ist doch der dass man sich einmal ein wenig Zeit nehmen kann dachte ich." scherzte der Iunier und lächelte seinerseits Seiana an.
Er wusste selbst dass das nicht ganz so einfach war, besonders nicht an der Grenze zum Feindesland, wenn man es so nennen wollte, aber er wollte sich auch nicht gänzlich dem tristen Alltag hingeben und seine Frau nur an den Abenden sehen...
"Ich muss gestehen dass Mogontiacum mehr bietet als ich dachte." befand der Praefectus recht zufrieden, aber als er dies sagte waren die Damen schon bei einem Thema welches Seiana direkt betraf, weshalb er sich schließlich in Zurückhaltung übte. -
Irgendwie mochte der Iunier das als so langweilig abgestempelte Eheleben. Diese beiläufigen Gespräche mit seiner Frau, generell, seine Frau in der Nähe zu haben, ein Privileg welches er lange nicht genießen konnte war wohl gerade deshalb keineswegs selbstverständlich für ihn.
Während er sich also wieder zurück auf die Bettkante setzte und er Seiana zuhörte bemerkte er schon eine etwas unstimmige Spannung bei ihr. Es war gar nicht mal die Art wie sie ihm antwortete, sondern mehr das Zucken bei seiner Berührung, eine Marotte welche er hinter ihnen wägte..
"Ist alles in Ordnung?" fragte Seneca mit einem leicht besorgten Blick, während er seine Hände links und rechts neben sich abstützte, schließlich hatte das Zusammenzucken ja bereits ein wenig Aussagekraft besessen..
"Hab ich irgendwas angestellt?" hakte er noch einmal nach. Letztlich war er sich relativ sicher dass er sich nichts hatte zuschulden kommen lassen aber man konnte ja nie wissen..
Er hatte kurz die Vermutung dass es etwas mit dem Helvetius zutun haben könnte, doch er konnte die Punkte nicht verbinden und deshalb nicht die richtigen Schlüsse ziehen, darüber hinaus war es natürlich auch verlockend einfach die Müdigkeit als den Schuldigen heranzuziehen.
Er kannte Seiana natürlich und wusste dass sie ihm sowieso nicht sofort sagen würde was los war, aber fragen kostete ja nichts, und er wollte sie zumindest wissen lassen dass seine Sinne etwas im argen aufgeschnappt hatten. -
"Du strebst also keine Karriere in Rom an?" hakte der Iunier etwas überrascht nach, denn normalerweise war dies für alle einigermaßen erfolgreichen Kerle die er so getroffen hatte eine interessante Option, auch wenn er diese für sich selbst nach Jahren in Rom gerne hinter sich gelassen hatte.
Die weiteren Ausführungen des Helvetiers verfolgte der Iunier mit recht großem Interesse, denn es konnte nicht schaden die lokalen Verhältnisse zu kennen und diese waren mehr als nur geklärt: Wenn man in dieser Stadt jemand sein wollte, führte nichts an den Ducciern vorbei...
Wie passend dass er diesen Weg auch gar nicht gewählt hatte und nur wegen eines Ducciers hier war, wie der Helvetier auch richtig erkannte..
"Ja in der Tat, als der Legat noch Aedil war, und ich Centurio, war ich bereits sein Klient. Eine Verbindung, in freundschaftlicher wie auch professioneller Absicht, welche sich mittlerweile bereits über eine lange Zeit zieht und weiterhin gedeiht und besteht." fasste der Praefectus das Patronat des Ducciers zusammen.
Auf der einen Seite hatte Vala stets keinen Hehl um seine Ansprüche und seine Pläne gemacht, auf der anderen Seite hatte er ihn immer unterstützt, ihm vertraut, und er und Seneca, so schien es, kommunizierten auf einer Wellenlänge. -
"Ich denke dann werde ich dem Tempel des Apollo Grannus Mogon einen Besuch abstatten. Es ist immer gut sich dem Wohlwollen der Stadtgottheit gewiss zu sein, und nun, mit dem Wissen dass auch du dort deine Arbeit verrichtest, gibt es doch wenig was mich noch zurückhalten würde." kommentierte der Iunier das eben Gesagte. Als Teil des Ordo Decurionum gehörte der Helvetier also auch zur Stadtprominenz, interessant, bisher hielt er ihn für einen Mann aus recht einfachen Verhältnissen, was vielleicht auch stimmte, aber der Mann hatte was aus sich gemacht, und das weit entfernt von Rom, was nicht selbstverständlich war.
"Ich beglückwünsche dich zu deiner kürzlichen Erhebung. Wie sehen deine weiteren Pläne aus? Oder besinnst du dich nun gänzlich auf das Leben in der Familie?" fragte der Iunier nach und fragte dann direkt nochmal weiter, "Sag, wer ist dein Patron?" hakte er auch hier vorsichtig aber interessiert nach. Er ahnte natürlich nicht dass sein Patron ebenfalls ein Duccier war, noch dazu sein Schwiegervater, scheinbar ging in Mogontiacum wirklich wenig bis gar nichts an den Duccii vorbei, aber als Patron und Vertrauter des Legaten war er wohl kaum in der Situation das ernsthaft zu Hinterfragen. -
"Nun dann wäre das entschieden." befand der Iunier und wandte sich an den Lagerkommandanten, "Dann bitte ich dich alles gesagte zu veranlassen." die "Bitte" war natürlich ein Befehl, wäre ja noch schöner wenn man plötzlich auf die Gnade eines kleinen Lagerkommandanten angewiesen wäre.
"Dann solltest du auch deinen Männern den Befehl geben sich für den Abmarsch bereit zu machen. Wir haben einiges aufzuholen und ich weiß ja wie bequem du manchmal sein kannst." piesackte der Iunier den Iulier und stopfte sich den Rest seines Brotes in den Mund bevor er sich die Krümel von den Händen rieb und sich erhob um seinerseits noch ein paar Schichten Kleidung aufzutragen. -
Ein Bote der Iunier brachte erneut einen Brief vorbei.
Ad Centurio Aulus Iunius Avianus
Castra Praetoria
RomaMein lieber Avianus!
Ich kann dir gar nicht sagen wie sehr ich mich über deinen Brief gefreut habe. Noch mehr gefreut habe ich mich natürlich noch mehr über die Nachrichten welche dieser mir verkündet hat, das Conubium, welch eine großartige Entwicklung!
Doch ein Auge weint doch ein wenig, schließlich wäre ich gerne an deiner Seite wenn du deine Sibel zur Frau nimmst. Bei dem Tempo das du vorlegst bist du aber sicher schon verheiratet wenn sich der Bote durch den Schnee gekämpft hat, denn du musst verstehen dass der Winter uns schon erreicht hat, und selbst die Einheimischen sind überrascht von der Masse an Schnee und der strengen Kälte, welche bis ins Mark zieht. In diesem Sinne also schon einmal die besten Glückwünsche von mir und natürlich auch von Seiana, wir wünschen euch den Segen der Götter auf eurem gemeinsamen Weg.
Solltet ihr euch ein wenig Zeit nehmen und eine kleine Reise antreten wollen, zum Beispiel in eine wunderschöne Region voller Schnee, Eis, und drohenden Versorgungsengpässen, dann steht euch unser neues Landgut stets offen.
Ja wir haben ein Landgut gekauft, es ist nicht riesig, aber mehr als komfortabel, und auf dem eingegrenzten Land stehen noch einige kleine Gebäude und eine Felder welche bisher von den Sklaven des Vorbesitzers beackert wurden. Nach dem Winter müssen wir uns Gedanken machen ob wir daran anknüpfen werden.Aber wir haben einige Gästezimmer, und Seiana wird auch glücklicher sein ihre Ruhe zu haben, schließlich kennst du ja selbst das hektische Lagerleben, und für Silana ist das aufwachsen hier ideal, sie kann mit den Pferden spielen, und die Stadt ist auch nicht weit.
Ich dachte es interessiert mich nicht mehr, aber ich frage dennoch: Wie geht es Axilla und ihrer Familie mittlerweile? Trotz allem hoffe ich, dass sie wohlauf sind, und sie sich nicht mehr allzu sehr grämt. Ich hoffe natürlich dass sie an das Wohl aller Familienmitglieder denkt, aber ich kann es hier in Germanien nicht ändern sollte es nicht so sein. Vielleicht werde ich ihr aber auch mal schreiben.
Ich verbleibe mit den besten Wünschen und nochmal: Glückwunsch!
Grüße mir auch deine Verlobte/Gattin
Seneca
Sim-Off: Iunische Wertkarte
Hab den letzten Post vergessen, sorry!
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Decurio Redividus Marsus
Der Decurio schaute etwas verwirrt als der Tiro ihm nachlief und danach fragte was eine Kniebeuge war.. Wollte er ihn dumm aussehen lassen oder war der Kerl selbst aus irgendeinem Loch weitab der Zivilisation gekrochen?
"Bitte was?" platzte es spontan aus ihm heraus, er konnte nicht einmal seine laute, kernige Stimme auspacken. Kurz schaute er wo die restliche Truppe gerade langlief und seufzte dann laut merklich auf.
"Unglaublich Tiro. Unglaublich." raunte er etwas resignierend und machte ihm dann die Kniebeuge vor. Erst einmal, und dann noch einmal..
"Jetzt aber zackig!" befahl er nun deutlich lauter und stellte sich wieder souveräner auf, um das Treiben beobachten zu können.Die körperliche Ertüchtigung führte die Truppe in den nächsten Tagen noch hinaus in die Wälder und an die Seen. Es musste trotz der kälte zumindest kurz geschwommen werden. Es wurden Baumstämme mit der Truppe getragen und die ein oder anderen Gewichte wurden bewegt. Der Decurio sorgte dafür dass die Truppe morgens mit Muskelkater aufstand und abends praktisch stehend K.O. in die Betten fiel. Ob der Tiro Marbod natürlich noch seinen Wein mit seinen neuen Kameraden leerte wusste der Decurio nicht. Letztlich war es nicht sein Bier. Sicher, es war mal sein Wein gewesen, aber er war ein Mann der sein Wort hielt, weshalb der Tiro seinen Wein auch direkt nach dem Ende des ersten Ausbildungstages erhielt.
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Decurio Redividus Marsus
Der Decurio staunte schon ein wenig als der Tiro welchen er als Problemfall einstufte plötzlich ein paar Zähne zulegte und seine Kameraden hinter sich ließ.
"Wir haben hier wohl einen echten Marathonläufer unter uns. Vielleicht sollte ich dich als meinen Laufburschen einstellen!" rief der Decurio und lachte mit seiner rauchigen, tiefen, Stimme.
"Oder ist der Rest von euch einfach nur erbärmlich langsam?" fragte er den Rest der Truppe, und schürte die Konkurrenz ein wenig..
"Ihr lauft nochmal zwanzig, und du..." er deutete auf Marbod, "Du machst fünfzig Kniebeugen!" befahl er und stellte sich wieder in die Mitte des Platzes wo er alles sehen konnte. -
"Der Vorteil des Schnees gegenüber des Tiberwassers ist die Tatsache dass er nicht so furchtbar stinkt." scherzte der Iunier der momentan ganz froh war aus Rom herauszukommen, auch wenn das andere Gründe hatte als den Tiber, welchen er trotzdem als eine einzige Kloake in Erinnerung hatte, und als den Ort an dem er als Urbaner oder Gardist die ein oder andere Leiche herausfischen musste.
Die nächsten Worte des Helvetiers ließen den Iunier aufhorchen, Tempel, Götter, da war was. Er war ein schlechter Sterblicher, und die Götter müssten sich von ihm furchtbar vernachlässigt fühlen, "Es ist gut dass du mich daran erinnerst, auch ich habe es bisher versäumt den Tempeln der Stadt einen Besuch abzustatten." gab er ehrlich zu und grinste etwas schief ob seines wenig frommen Verhaltens in dieser Angelegenheit, aber er gelobte zumindest sich selbst Besserung.
"Ich danke dir für deine Worte Helvetius, und ich hatte auch noch keine Gelegenheit mehr dir und deiner Frau für eure Zukunft nochmal alles Gute zu wünschen. Aber es stimmt, es war nicht leicht etwas zu bekommen. Wir waren kurz nach unserer Ankunft mit einer Verwandten meiner Frau auf Unterkunftssuche und innerhalb der Siedlung haben wir einfach nichts passendes gefunden. Wir hatten mehr oder weniger Glück, und auch genügend finanzielle Mittel, um das Landgut außerhalb der Stadt zu kaufen. Die Ruhe ist besonders meiner Gattin sehr wichtig gewesen, und wer weiß, vielleicht werde ich ja noch zu einem richtigen Bauern."
Wieder musste Seneca unweigerlich Lächeln denn das letzte Mal als er auf einem Feld arbeitete war er noch ein Kind gewesen, und er hatte es gehasst.
"Freya Mercurioque also..." wiederholte der Iunier das Gesagte und notierte es sich praktisch in seinem Kopf,
"Das klingt doch nicht schlecht, ich fände es angenehm die Dinge mit denen wir uns nicht selbst versorgen bequem aus einer Hand zu beziehen. Und das Weingut kennen meine Männer sicherlich bereits bestens."
Natürlich war auch diese Bemerkung nicht ganz ernst gemeint, aber der Iunier blieb dieses Mal ernst, denn die Ala hatte das ein oder andere Problem mit der Disziplin, ein Umstand welcher ihn nicht gerade glücklich machte.Die Tatsache dass die Händlervereinigung von den Ducciern geführt wurde ließ ihn ein wenig aufhorchen, denn die Familie seines Patrons schien die Stadt, und neuerdings auch die Provinz, ganz gut im Griff zu haben. Das war ja nicht immer das schlechteste, er fand es nur ziemlich interessant..
"Verzeih meine Offenheit, aber ich kenne dich bisher nur als Ehemann und Bruder. Welcher Tätigkeit gehst du nach?" -
Das iunische Landgut an der Via Borbetomaga.
Nicht protzig, aber durchaus den überdurchschnittlichen Wohlstand der Familien Decima und Iunia zeigend lag das nach dem Herrn des Hauses benannte Landgut an der Via Borbetomaga, auf halber Strecke zwischen dem Reiterkastell und dem Zentrum Mogontiacums.
Die Räume waren im einzelnen nicht übermäßig groß, aber ausreichend, und die Einrichtung war geschmackvoll ohne dabei den Eindruck zu erwecken dass man es mit hier Patriziern zutun hätte.[Blockierte Grafik: http://i65.tinypic.com/14kbfaa.jpg]
[*]I Säulengang mit der Porta
[*]II Vestibulum
[*]III Sklavenunterkunft
[*]IV Sklavenunterkunft
[*]V Waschräume der Sklaven
[*]VI Vorratskammer
[*]VII Culina
[*]VIII Cubiculum für Gäste
[*]IX Cubiculum Aulus Iunius Fontinalis
[*]X Balneum für Gäste
[*]XI Alae
[*]XII Tablinum
[*]XIII Triclinium
[*]XIV Alae (Nebenraum des Tricliniums)
[*]XV Atrium + Impluvium und Hausaltar
[*]XVI Officium Aulus Iunius Seneca
[*]XVII Cubiculum Iunia Caerellia
[*]XVIII Officium Decima Seiana
[*]XIX Cubiculum (Silana + Amme)
[*]XX Cubiculum Aulus Iunius Seneca
[*]XXI Alae
[*]XXII Balneum
[*]XXIII Cubiculum Decima Seiana
[*]XXIV Hortus
[*]XXV Der Kamin für die Heizung
[*]XXVI Latrine
[*]XXVII Vorratskammer
[*]XXVIII Lieferanteneingang
[*]XXIX Hortus Herbariorum -
EPISTOLAE - BRIEFKASTEN
Alle Briefe für die Bewohner des Hauses werden hier abgegeben.
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PORTA - EINGANG
Das iunische Landgut erreichte man recht bequem, denn von der Via Borbetomaga gab es einen kleinen Pfad, ein Karren passte so gerade auf ihn drauf, welcher direkt an die äußeren Tore des iunischen Landgutes führte. Ein Steinwall, grob und rustikal errichtet, nicht geeignet um einer Invasion standzuhalten, aber Schutz vor wilden Tieren und den Vagabunden bietend, welche es nur auf schnelles Geld und eine ebenso schnelle Flucht abzielten, und welcher nur durch ein massives, hölzernes Tor unterbrochen war, schütze die Güter der Familie vor dem Alltag in der Provinz.
Das Tor war meistens geöffnet, nur in gefährlicheren Zeiten war es verschlossen und die eigentliche Porta somit nicht ohne weitere Mühen zugänglich. Der Weg zum Haupthaus des nicht übermäßig prunkvollen aber dennoch ansehnlichen Gehöfts führte an den Stallungen und dem Wirtschaftshaus vorbei, welches lediglich an einen Kräutergarten und an ein paar kleineren Gemüsefeldern angeschlossen war.
Bevor man das Haupthaus erreichte, passierte man noch einige ästhetische Blumenfelder, welche den Wohnbereich vom wirtschaftlichen Bereich trennen sollten, und den repräsentativ, aber nicht größenwahnsinnig, gestalteten Domus hervorheben sollten.
Hatte man sich seinen Weg über den Großteil des Gutes gebahnt, fand man sich vor einem Säulengang wieder welcher eine hölzerne Doppeltür zum Vestibulum beherbergte, die eigentliche Porta, an welcher der Ianitor den meisten Gästen auch den Zutritt gewährte.
Sim-Off: Wer sich das nicht vorstellen möchte dem sei gesagt dass das Gebäude grob an der Villa Rustica in Mehring orientiert ist.
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"Dann möchte ich dir gerne glauben Helvetius. Ich muss zugeben dass ich es nicht so recht glauben konnte als ich neulich morgen plötzlich im kalten Schnee stand."
Natürlich hatte er geahnt dass der Schnee in Massen kommen würde, und sicherlich auch früher als er das zum Beispiel von den Regionen nördlich von Mantua kannte, aber so früh, das hatte ihn und auch seine Planungen bezüglich der Ala aus der Bahn geworfen.Als er ihn dann auf die Reiseroute angesprochen hatte musste er kurz nachdenken. Er hatte einige Weingüter gesehen, aber sich nicht groß mit den Namen und Geschichten jener Ortschaften befasst wenn er ehrlich zu sich selbst war...
"Das mag sein. Wir zogen an einigen Weingütern vorbei, doch die Reise war recht anstrengend, besonders mit Frauen und Kindern im Tross. Aber doch, die Gegend nach der es sich zumindest für mich anhört, sah für mich aus wie ein hübsches Fleckchen Land." komplimentierte der Iunier die Herkunft des jüngeren Mannes. Natürlich kam nichts an Tarraco heran, aber auch andere Provinzen hatten natürlich ihre ansehnlichen Seiten.
"Sag Helvetius, du als Ortskundiger: Wir suchen für unser neues Landgut noch einige Lieferanten. Wir planen nicht alles selbst anzubauen, und auch Tiere wollen wir wohl nicht halten. Wir bräuchten also Fleisch und die ein oder anderen weiteren Lebensmittel. Generell bin ich noch nicht vertraut mit den örtlichen Händlern, gibt es dort Empfehlungen deinerseits?"
Immerhin war der Mann ortskundig, und Fragen kostete ja sowieso nix. -
"Naja." antwortete der Iunier lachend als er gefragt wurde ob er und Seiana sich schon eingelebt hatten, und er fuhr sich einmal kurz mit Hand durch die bis dato noch trockenen Haare, "Für zwei Hispanier, geboren in der warmen Sonne Tarracos ist es momentan wahrlich ein Schock. Natürlich war uns Schnee bekannt und wir kennen auch die Kälte, aber hier ist sie so durchdringend." erklärte der Praefectus ehrlich, denn einerseits machte es ja nur Sinn dass es fremde hier schwer hatten mit dem Wetter, und andererseits war das meckern über das Wetter Germaniens gesellschaftlich mehr als salonfähig.
"Aber wir haben uns ein Landgut zugelegt, in der Nähe des Kastells auf halber Strecke in die Stadt. Meine Frau.."... Und meine Tochter, einen Umstand welchen er verschwieg, "will nicht unbedingt zwischen all den Soldaten und Pferden wohnen müssen, und auch ich kann mir durchaus schöneres vorstellen. Ich denke das wird viel zu unserer Gewöhnung beitragen, denn momentan ist alles noch sehr provisorisch." gab er zu Protokoll und dachte nochmal kurz über die Situation nach. Seiana war so stark, niemals würde sie auch nur andeuten dass sie sich in Germanien nicht wohlfühlte, und dennoch wollte Seneca nicht dass sie sich zusammenreißen musste und ihr ein Leben ermöglichen welches so angenehm wie möglich war. Das Landgut war dazu ein guter erster Schritt.
"Dennoch ist es noch ein langer Weg. Man hat viele Freunde und die Familie in Italia zurückgelassen. Aber gut, man muss alte Freundachschaften pflegen und neue knüpfen nicht wahr?" -
Seneca grinste breit und nickte, "In der Tat Helvetius, in der Tat." entgegnete der Praefectus und setzte sich einfach mal neben den Mann, natürlich in gebührendem Abstand.
"Was treibt dich hierher Helvetius? Ist dir das Eheleben schon zu strapaziös geworden?" scherzte er weiter, denn letztlich wusste er ja dass der Besuch Routine war, aber das Eis, was in Mogontiacum gar nicht mal so bildlich gesprochen war wie zum Beispiel in Rom, wollte ja auch erstmal gebrochen werden. -
Seneca war gerade ein wenig eingenickt beziehungsweise in einem Dämmerzustand totaler Entspannung als plötzlich, nicht unbedingt weit weg von ihm, ein Mann zumindest akustisch zu krepieren drohte.
Er schreckte ein wenig hoch und blickte sich um, sein Haaransatz im Nacken tropfte und durch seine schnelle Kopfbewegung sah es kurz so aus als würde sich ein Hund schütteln nachdem er gerade aus einem Tümpel gekommen ist. Er erkannte ein hustendes, aber irgendwie doch bekanntes Gesicht, und entschloss sich, jetzt wo der Dämmerstatus sowieso vorbei war, rüberzuschwimmen.
"Salve! Helvatius?" fragte er etwas peinlich berührt ob des Namens welchen er nicht mehr gänzlich zusammenbekam, "Ich hoffe doch du wirst es überleben?" scherzte er anschließend noch schnell um diesen kleinen Makel zu überspielen.