Seneca warf einen kurzen Blick auf die Sänfte, und was er sah erstaunte ihn nicht schlecht, sicher, es trieb ihn auch auf eine ganz neue Ebene von Wut, aber wie locker die Aurelia die ganze Sache hinnahm, nichtsahnend was ihr eventuell bevorstehen könnte, haute ihn wirklich um. Grimmig und schweigend begleiteten die Miles die Sänfte direkt zur Castra, und dort ins Officium des Tribunus.
Beiträge von Aulus Iunius Seneca
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Seneca lächelte wage als Seiana noch einmal etwas zur Selbstkontrolle sagte. Sicherlich, sie hatte recht, es half denen die nicht viel Verantwortung übernehmen wollten. Auf der anderen Seite galt das natürlich nur für die Kontrolle von außen, nicht für die eigene Kontrolle, aber Seneca verstand ihren Punkt, lächelte, und schwieg. Sie musste wissen was für sie am besten war. Er wollte ihr helfen, aber sie nicht drängen, ihr nicht seine Ansicht als die einzig wahre verkaufen, so stur und dickköpfig er manchmal auch war, bei ihr war vieles anders, vieles besser.
Dann jedoch nahm alles eine Richtung welche Seneca nicht unbedingt erwartet hätte, vielleicht ein wenig erhofft, tief im Inneren, auch wenn er sich das wohl nie hätte eingestehen wollen und den Moment auch ein bisschen fürchtete. Beinahe unbemerkt bewegte sich Seiana zu ihm rüber, während er in die Nacht hinausblickte. Ihre Hände, ihre Berührung, wie ein Blitz durchzog sie ihn, er war gänzlich im hier und jetzt, Konsequenzen, welche so grausam wie auch tödlich, sie waren einfach nicht in seinen Gedanken, dort war nur sie. Er schloss die Augen als sich ihre Hände langsam an seinem Kopf hinuntertasteten, er schwieg, und fühlte. Es war ein Gefühl welches er noch nie erlebt hatte, ein Moment, nahe der Perfektion, aber zerbrechlich und hauchzart wie ein Seifenblase, jeder Windstoß, jedes Wort und jeder Blick könnte die Magie entzaubern. Und doch, der Iunier wagte eine Bewegung, er umschloss ihre Hände mit seinen, öffnete seine Augen, und blickte sie an. Dann löste er eine seiner Hände, und strich ihr durchs Haar, er bereute nichts, für ihn gab es in diesem Moment keinen morgen, keinen drohenden Krieg, keine drohenden Strafen, nur zwei Menschen, welche wie vom Schicksal gefügt hier waren.
Sollte er sie küssen? Immerhin hatte sie doch die Initiative ergriffen, ein Schritt um den Seneca sehr dankbar war, schließlich hätte er sich niemals angemaßt auch nur einen Schritt näher an sie heranzutreten. Er näherte sich ein wenig, zaghaft, er wusste dass alles was er tat alles zerstören könnte, und deswegen wartete er lieber ihre Reaktion ab, als das was nun zu folgen schien zu vollenden. -
Seneca hatte das Kommando über das kleine Trüppchen erhalten. Es war nicht das erste Mal dass er eine verdeckte Mission leitete, aber in den letzten Wochen waren diese Aufgaben rar geworden, und man sah die Prätorianer öfter in Panzerung als ohne.
Als einfacher Tagelöhner gekleidet saß Seneca auf einer kleinen Treppe und beobachtete die Situation. In seiner Hand hielt er ein wenig Brot, von welchem er dann und wann mal ein Stückchen Abriss und es langsam kaute. Er hoffte dass die Schmierfinken bald mal auftauchen würden, letztlich gab es auch schöneres als den ganzen Tag mit nichts tun und beobachten zu verbringen, aber auch das gehörte nun mal dazu.
Mit einem dezent Blick sah er hoch zur Statue, und blickte dann wieder über den Platz, er war sich sicher, bald würden sie kommen, und dann würden die Prätorianer zuschlagen. -
Etwas genervt entgegnete Seneca, "Wir sind bereit, Miles, Venite!", dann setzte sich die Kolonne inklusive Sänfte in Bewegung. Natürlich war es für die feine Dame viel verlangt auf ihre Sänfte zu verzichten, und Seneca hatte keine Lust auf lange Diskussionen, also nahm er die Sache zähneknirschend hin.
Letztlich war die Patrizierin ja auch ganz ansehnlich, auch wenn der Iunier sich davon nicht aus dem Konzept bringen lassen würde. Nur war er letztendlich doch gespannt was der Tribunus von ihr wollte, hatten doch so ziemlich alle Verhöre und Durchsuchungen schon stattgefunden.. -
Eigentlich beteilige ich mich nie an solchen Diskussionen, aber in weiten Teilen finde ich die Argumentation nachvollziehbar.
Hätte ich nicht schon mal eine ID gehabt, hätte ich den Anmeldungsmarathon wahrscheinlich auch frustriert abgebrochen. Weil es teilweise wirklich ausartet wenn die dritte Gens ablehnt und die vierte immer noch 20 Fragen hat, vielleicht könnte man so eine Art Formular einstellen? Mit wichtigen Fragen zur ID? Oder wie auch immer..Aber wie gesagt, das ist alles was ich dazu sagen, just my two cents.
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"Es ist schon gut Axilla. Ich nehme mein Schicksal an, egal wie es kommt, aber wir werden uns sicher wiedersehen.", sagte Seneca mit einem Lächeln während Axilla scheinbar recht angestrengt nachdachte, "Kümmer du dich nur um dich und Atticus, den Rest überlässt du mir.", fuhr er fort und ging danach auch auf ihren Plan ein, "Schick einen Sklaven los, lass ihn was anständiges suchen, aber es sollte auch nicht zu auffällig sein.", sonst hätte sie ja genauso gut in Rom bleiben können.
Seneca hatte wohl eine harte Zeit vor sich, egal was er tat, er konnte nur falsch liegen, ein "Richtig" war weit und breit nicht zu entdecken, kämpfte er gegen Palma, so kämpfte er gegen Rom. Kämpfte er gegen Salinator, doch geschah das gleiche, auf langer Sicht zumindest.
"Ich hoffe nur dass ich nicht gegen Priscus ins Feld ziehen muss.", fügte Seneca nachdenklich hinzu. -
"Tribunus Faustus Decimus Serapio ist sein Name, wenn du damit etwas anfangen kannst.", warum sich die Aurelia nicht einfach überraschen ließ? Letztlich hätte sie ja so oder so keine Wahl gehabt, aber Seneca wollte ja mal nicht so sein, irgendwann träfe man sich ja vielleicht mal im privaten Rahmen und dann wäre das peinliche Schweigen wieder groß. Als sie dann allerdings ihre Sänfte holen ließ, verging es Seneca auch schon wieder. Sicher, es war nicht ungewöhnlich, aber der Iunier hatte es satt so auszusehen als würde er irgendwelchen hohen Adel durch die Stadt eskortieren.
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"Sorge dich nicht um mich, wenn die Götter es wollen werde ich es schon überstehen. Sorge du lieber für deine Familie und ihre Sicherheit, das würde auch mich beruhigen.", sagte Seneca leise, bevor Serranas Mann das Wort ergriff, und Seneca sich auf ihn konzentrierte..
"Geh ruhig Sedulus, Quintus wird mir das Haus sicherlich am besten zeigen können.", meinte Seneca lächelnd, und wandte sich dann wieder seinem kleinen Verwandten zu, "Also Quintus, wo willst du deine Führung denn beginnen?", fragte Seneca neugierig, denn er kannte das Haus ja nicht.
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"Wir warten.", sagte Seneca knapp und wandte sich zu seinen Begleitern um, um ihnen einen etwas genervten Blick zu präsentieren. Dass es letztlich doch so schnell ging überraschte ihn dann doch ein wenig, aber er ließ es sich nicht anmerken, der grimmige Prätorianer schaffte eben doch mehr Respekt als der freundliche, als die Aurelia vorschlug es vor Ort zu erledigen, schüttelte Seneca verneinend den Kopf,
"Das wird nicht gehen, der Tribunus verlangt dich persönlich zu sprechen.", sagte der Iunier knapp, und ließ dabei bewusste sämtliche Formen der Höflichkeit wie eine Begrüßung oder eine Vorstellung aus. -
"Bestimmt tut er das.", untermauerte Seneca nochmal die Aussage seiner Cousine, und hoffte natürlich dass der Kerl auch ja sagen würde, was alles andere als sicher schien, schließlich war er ja einer der Verbündeten Salinators.
Und um den drehte sich in letzter Zeit alles, der falsche Kaiser, in der wahren Stadt, Seneca durchlebte etwas, was den Stoff zu einer großen Tragödie in sich barg, ein Dilemma, in welchem er sich befand, und Axilla legte unbewusst einen Finger in die klaffende Wunde, "Ich werde tun was mein Eid verlangt.", sagte Seneca ernst, "Ich werde Rom und seine Bürger beschützen, mein Eid gilt dem alten Kaiser, aber der gleichen Stadt, und dem gleichen Volk. Sollten Palmas Truppen die Stadt bedrohen, so stelle ich mich ihnen entgegen. Sollte Salinator die Stadt bedrohen, so sehe ich es als meine Pflicht an auch an dieser Front zu kämpfen.", die Aussichten für Seneca schienen auf den ersten Blick nicht allzu rosig zu sein, "Wie die Sache auch enden wird, ich werde uns keine Schande bereiten.", versicherte der Iunius, auch wenn das sicherlich in dem Moment nicht unbedingt beruhigend wirkte.
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Seneca war heute nicht nach dem üblichen Vorgeplänkel mit dem Ianitor, den Spaß hatte er schon bei den gefühlten 1000 Durchsuchungen mitgemacht, weswegen er einfach direkt zum Punkt kam, gerade heraus, allerdings auch ohne die Erwartung dass er irgendwas erreichen würde,
"Optio Iunius Seneca ist mein Name, wir sind hier um eine gewisse Aurelia Prisca zu einem Gespräch in die Castra Praetoria zu holen. Laut unseren letzten Informationen hält sie sich hier auf, ist da etwas dran?", fragte Seneca relativ monoton, und sah sich innerlich schon wieder auf einem Pferd zu irgendeinem Landsitz in einem entlegenen Kaff reiten. -
Mit ein paar Miles im Schlepptau erreichte Seneca in voller Rüstung, welche zu diesen Zeiten in Rom doch in Mode zu sein schien, die Villa Flavia. Mit seinem Optionen-Stab pochte der Iunier zweimal heftig gegen die Pforte..
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"Ostia.", sagte Seneca leise und nickte, "Ja Ostia ist eine gute Idee, etwas einfaches mieten, sodass niemand etwas merkt sollte es wirklich schlecht ausgehen.", fuhr Seneca nun etwas lauter fort, "Ich sorge schon dafür dass ihr bei Zeiten in Sicherheit seid, unsere Casa wäre schön, da hast du recht, aber dort seid ihr nicht sicher. Nach der Casa Pompeia wäre wohl die Casa Iunia die zweite Anlaufstation, aber ich werde schon dafür sorgen dass unserem Zuhause nichts geschieht.", versicherte Seneca entschlossen, und merkte dass Axilla nicht sonderlich ruhiger war als er. Auf der anderen Seite wurmte es ihn, dass sie unentschlossen war ob sie Rom verlassen sollte oder nicht, er wollte dass sie geht, er würde verlangen dass sie geht. Und selbst wenn Imperiosus etwas dagegen sagen würde, Blut war dicker als Wasser und zur Not würde er Axilla und den Kleinen über die Schulter werfen und nach Ostia tragen, diesen Entschluss hatte der mittlerweile doch recht fest im Sattel sitzende "Herr im Hause Iunia" gefasst.
"Wenn die Zeit gekommen ist rede ich mit deinem Mann, ich weiß ja immer ungefähr wo die Truppen stehen, und schaffe euch früh genug weg.", versicherte Seneca und gab seiner Cousine nochmals einen sanften Kuss auf die Stirn.Sim-Off: Pompeii, Pompeier wie auch immer
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"Jeder scheint seine Erfahrungen mit Kontrolle gemacht zu haben.", entgegnete Seneca der Decima welche scheinbar mehr von bedingungsloser Kontrolle hielt als er, "Ich muss mich den ganzen Tag lang kontrollieren, einige Befehle sind nicht immer leicht auszuführen.", sagte der Iunier ruhig, und nun, wo sie sich vertraut waren und doch zarte Band welche man als eine Art Freundschaft bezeichnen konnte schlossen, wagte er es noch ein wenig weiter aus dem Fenster, in der Hoffnung, dass Seiana ihrem Gatten nicht allzu viel zutragen würden, "Es ist nicht die Schwierigkeit der Befehle, mehr die Tatsache dass man seine eigenen Gedanken nicht ganz abschalten kann, Befehle aber auch nicht hinterfragt oder hinterfragen darf.", fuhr Seneca ernst fort und fügte noch etwas an, "Aber dafür habe ich mich entschieden und so ist es nun einmal, was ich sagen will ist, dass ich froh bin mich außerhalb des Dienstes nicht immer zurückhalten zu müssen, ich stehe nicht so sehr im Fokus, es ist sicher nicht leicht für dich die Kontrolle ständig bewahren zu müssen. Dafür hast du meine volle Bewunderung, auch wenn ich wünschte dass es alles leichter für dich wäre.", fasste der Iunius seine Aussage zusammen.
Und tatsächlich war es beeindruckend für Seneca wie sehr er sich mit den Problemen Seianas konfrontiert sah, sie war mehr als eine flüchtige Bekanntschaft, die vielen Gesichter welche der Iunier in all den Jahren sah, in Hispania, Roma, oder sonst wo in der Zeit dazwischen. Er hatte bisher nur wenigen so viele Gedanken gewidmet, es war schon seltsam, und teilweise auch verwirrend, war er doch, wenn man die Konstellationen betrachtete mit seinen Aussagen auf dünnem Eis, schließlich war sie die Gattin des Präfekten, ein Gedanke, der zwischendurch wie ein Nadelstich in seinem Hinterkopf pochte, und seine Offenheit könnte einen schlimmen Tribut fordern, und doch war da diese Vertrautheit und Verbundenheit welche diese Konsequenzen ausschlossen.
Und dann kam es, Seiana versuchte scheinbar auf ihre Art auszudrücken dass es ihr ähnlich wie Seneca erging, dass der Iunier eben nicht nur der rettende Grashalm war nach dem sie aus lauter Langeweile Griff, sicher, sie hatte es vorher schon angedeutet, aber niemals so direkt angesprochen. Seneca freute sich darüber, innerlich, aber die Frage nach dem was es ist, ließ ihn wie so oft um die richtigen Worte ringen, was war es?
Die beiden verband etwas, doch war es Freundschaft? War es mehr oder weniger? War es die Abgeschiedenheit des Landsitzes und die daraus resultierende Ereignislosigkeit oder Senecas Verzweiflung auf dem Markt welche sie unweigerlich zusammenbrachte, oder war es doch eine Art Fügung, dass sie sich nun hier trafen,so offen sprachen, auch wenn sie aus gesellschaftlicher Sicht aus verschiedenen Welten zu kommen schienen.
Seneca wählte seine Worte mit bedacht, er atmete ruhig, und blickte Seiana an, vielleicht weil es einfach sein Wesen war, oder aber auch ein wenig weil sie gerade dies an ihm zu schätzen schien, fast schon in einer abwägenden Geste zuckten seine Hände kurz, bevor er letztlich doch zu sprechen begann, "Was es ist.", sagte er kurz und hielt noch einmal kurz inne, "Ich kann dir nicht genau sagen was es ist. Du bist mir irgendwie vertraut, oder es scheint zumindest so. Wenn wir reden vergeht die Zeit, und die schlechten Gedanken.", Seneca lächelte unsicher, und seine Augen suchten einen brauchbaren Fixpunkt, "Ich interessiere mich für dich, es ist schon komisch, aber deine Worte, sind sie nun positiv oder negativ, sie schaffen es mich gänzlich einzunehmen, ein Gefühl, welches ich selten verspüre. Ich kann dir nicht genau sagen was es ist, aber es nichts schlechtes, ganz im Gegenteil.", Seneca hoffte dass die Decima mit der Aussage irgendetwas anfangen konnte, auch wenn sie wohl genauso schwammig war wie ihre davor.
Seine Augen verließen den willkürlich gewählten Fleck auf dem Boden wieder und blickten wieder auf.
Sie war ihm vertraut und doch fremd, nah und doch aus einer anderen Welt, es war einer dieser einzigartigen Momente, ein besonderer Abend und eine wertvolle Erinnerung, und doch würde Seneca wohl morgen auf seinem Pferd sitzen, und bedauern dass es wohl bei diesem Abend bleiben würde, sie beide wieder in ihre Leben zurückkehren würden, und er für sie nur ein Untergebener ihres Mannes war, und sie für ihn nur ein Name in einem Einsatzbericht der für die Prätorianergarde keine große Bedeutung haben würde. Von diesen trüben Gedanken getrieben schaute Seneca nun nachdenklich aus dem Fenster, und hoffte, dass die Götter, das Schicksal oder auch sein Einsatzplan andere Dinge vorgesehen hatten. -
"Wie du wünschst Tribunus, vale.", sagte Seneca knapp und hatte seine Befehle verstanden. Ein kleiner Ausflug durch Italia würde es auf kurz oder lang sicherlich werden, denn wie wahrscheinlich war es wohl dass sich die Gesuchten noch in Roma befanden?
Seneca erhob sich zackig und grüßte nochmals militärisch bevor er den Raum verließ und sich auch gleich um die Befehle kümmerte, seine Männer waren ja beim Wachdienst versorgt. -
"Nein nein.", wiegelte Seneca ab, auch wenn er es Salinator durchaus zutrauen würde, so war es so weit nicht gekommen, noch nicht zumindest, der Vescularier war sich seiner Sache wohl dann doch sicher genug um nicht alle seine Unterstützter zu hinterfragen, "Der Praefectus hatte mich auf den Landsitz geschickt um nach seiner Frau zu sehen, deswegen war ich auf dem Landsitz, keine Durchsuchung oder ähnliches.", versicherte Seneca seiner Cousine, und verschwieg dabei weiter dass sich Seiana und er recht gut verstanden hatten, was wohl auch besser war, sowie Axilla reagierte, "Keine Angst, euer Haus wird nicht durchsucht, und dass mit dem Landsitz war sicherlich keine gute Idee, aber wir haben ja sonst niemandem im Umland zu dem du gehen könntest. Wie sieht es mit den Pompeii aus? Kannst du und Atticus dort irgendwo unterkommen?", hakte Seneca nun doch etwas besorgt nach, schließlich hatten sie nicht allzu viele Optionen.
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Das klang nach einer Menge Arbeit. Und für einen kurzen Moment erschien der ehrlose Wachdienst wieder sehr entspannend und verlockend, aber dann kam der Iunier doch noch zur Besinnung. Und wer weiß, wenn er seine Arbeit gut machte, vielleicht würde sich der Tribunus ja seinen Namen merken und sich an ihn erinnern wenn die Prätorianer mal wieder einen Centurio-Posten neu zu besetzen haben.
"Tribunus, ich werde die Befehle so schnell wie möglich ausführen. Habe ich die Erlaubnis auch außerhalb von Rom zu agieren?", fragte Seneca knapp, damit keinen Abriss bekäme sollte er mit einer kleinen Einheit in irgendein Dorf einfallen um die Flüchtigen festzunehmen, auch wenn er nicht sonderlich viel Freude an der Folter hatte, so hatte er sich als Prätorianer doch dazu entschieden, und das gehörte nun mal zum Leben eines Gardisten dazu. -
Seneca lächelte, er fühlte sich wohl in ihrer Gegenwart, doch bemerkte er auch dass sie sich teilweise wieder hinter ihre Maske flüchtete, und doch beließ er es dabei. Er wollte nichts erzwingen, warum sollte er auch, er war für sie wohl nur eine flüchtige Bekanntschaft, eine Fußnote in einem Leben welches in größeren Dimensionen verlief, zumindest in Rom in welchem Status nun mal das Maß aller Dinge war. Selbst wenn er sich wünschte dass es anders wäre, dass sie sich als Menschen die sie eben waren sehen würden und nicht als Optio und Gattin des Praefectus Praetorio, so konnte er sie verstehen, und auch seinen eigenen Standpunkt im Auge behalten, schließlich käme es wohl bei ihrem Mann alles andere als gut an.
Deswegen lächelte Seneca einfach nur nachdenklich, blickte kurz nach draußen, blickte sie wieder an und sagte nur, "Ja. Noch sind wir hier.", dann fügte er allerdings noch etwas hinzu, selbst wenn es unwahrscheinlich erschien und sicherlich mehr Wunschdenken als Realität war, so hielt er es doch für den Moment gut, und wer wusste schon was kommen würde..
"Wer weiß schon was die Zukunft bringt, vielleicht trifft man sich ja auf den Märkten oder sonst wo.", meinte Seneca etwas ironisch, auch im Bezug auf die Situation in der sie sich das erste Mal wirklich über den Weg liefen, abgesehen von dem einen Mal, als Seneca und seine Kameraden die Acta verwüsteten.So ganz ließen Seianas Probleme den Iunier dann doch nicht los und er kam letztlich noch einmal darauf zurück, auch wenn er sich eigentlich vorgenommen hatte sie zu nichts zu drängen, aber wenn sie schon so offen darüber sprach, würde er es auch aufgreifen, "Kontrolle ist wichtig, sicher, sie hilft in vielen unangenehmen Situationen, aber sie macht auch vieles kaputt.", merkte Seneca an, "Ich möchte dir nichts unterstellen, aber hättest du dich nicht ein wenig von deiner Selbstkontrolle gelöst, so säßen wir jetzt nicht hier. Wir hätten formal geredet, ich hätte die Vorkehrungen kontrolliert und wäre meiner Wege gegangen.", Seneca bemerkte recht schnell wie seltsam dieser Satz nun wieder schien, und versuchte gleich in zu korrigieren, wollte er Seiana doch auf keinen Fall verstören, "Also ich denke natürlich nicht dass es dir viel abverlangt mit einem einfachen Optio zu reden, aber es schien mir ein passendes Beispiel zu sein."
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Also das ist jetzt mein zweiter Charakter mit welchem ich recht lange im IR bin, und weder mit meinem ersten oder meinem zweiten Charakter hatte ich irgendwelche Zeitprobleme. Das ist ja nun mal ein Spiel, und ich finde da sollte man jedem Spieler die gestalterische Freiheit lassen seinen Charakter altern zu lassen wie er will.
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So drastisch wollte Seneca das nicht ausdrücken, aber wenn Axilla es schon so auf den Punkt brachte, sollte es Seneca recht sein, zeigte es ihm doch dass sie den ernst der Lage erkannte..
"Ich sorge dafür dass euch nichts passiert.", sagte Seneca entschlossen, und ignorierte auch Axillas Frage nach seinen Informationen. Dass die Lage eher düster aussah für seine Truppe musste er nicht rausposaunen und es würde Axilla wohl nur noch weiter beunruhigen.Das sie so geschockt war über seinen Vorschlag zu den Decimi zu gehen, konnte Seneca verstehen, andererseits hatte er keine Probleme mit Seiana und ihrer Gens, pflegte er doch eine recht persönliche Bindung zur Decima, auch wenn er versuchte das zu verbergen...
"Ich besuchte den Landsitz der Decimi, außerdem ist Seiana doch auch bei der Acta und ich dachte.. Na ja, keine gute Idee hm?", schwadronierte Seneca vor sich hin und klammerte sich dann an Ostia, auch wenn die Flucht nach Süden sicherlich besser wäre, "Ich kann auch mit ihm reden Axilla, vielleicht drängt ihn ein Prätorianer zur Einsicht.", sagte er, er würde dem Pompeier schon die Leviten lesen wenn es sein muss.