Der Kaiser lehnt sich wieder zurück und kreuzt die Finger. Er hatte still zugehört. Er hatte gewusst, dass dieser Bote nicht fähig war gute Nachrichten zu bringen. Selbst wenn es sie gab, so wären sie ihm sicher nicht berichtenswert. Julian sah seinem Gast die Ungeduld an. Ganz offensichtlich würde er am liebsten jeden einzelnen Parther erschlagen wollen.
„Was denkst Du sollte ich tun? Legionen zusammenziehen und das Königreich Parthia sofort angreifen um deren Plänen zuvorzukommen?“
Ganz offensichtlich erwartete er solcherlei.
„Die Parther sind miserable Belagerer. Aber um unsere Provinzen ernsthaft in Gefahr zu bringen müssten sie mehr als nur gute sein. Sie haben den Legionen nichts entgegenzustellen, solange diese gut geführt werden. Oh, verstehe mich nicht falsch. Ich glaube dir, das habe ich immer getan …“
… zumindest bei dem, was du mir laut sagtest …
„… und so auch jetzt. Aber wir vertreten nicht die selbe Meinung, was die Taktik angeht, wie dieser Bedrohung entgegen zu treten ist. Du willst den Gegner angreifen und in seinem Bau vernichten. Das will ich auch, der direkte Weg ist römische Art. Aber es ist parthische Art den Gegner in sein Land zu locken und dort Stück für Stück aufzureiben. Nicht Furcht hält mich zurück, denke das bloß nicht, sondern Bedachtsamkeit. Warum sollte ich im Angriff Männer riskieren, wenn ich doch weiß, dass der Gegner zu mir kommen wird? Und ich in der besseren Position stehe!
Ich werde dir stattdessen sagen, was ich tun werde. Ich werde alle Legaten anweisen eine erhöhte Wachsamkeit walten zu lassen, die Vorräte zu erhöhen und die Grenzlage sehr aufmerksam zu beobachten. Wenn der Gegner also kommt, so wird er erwartet.“