Beiträge von DIVUS IULIANUS

    "Das sind interessante und wertvolle weitere Informationen, Aedil. Die finanzielle Ausstattung der Städte, Regionen, Provinzen und militärischen Einheiten betrachte ich jedoch als Teil der Staatsfinanzen, die freilich schon für einen bestimmten Zweck vorbestimmt sind. Ein solches Konto mit Steuern zu belasten, würde nur bedeuten, diese Gelder wieder in die allgemeine Staatskasse zurück zu führen. Dem Wirtschaftskreislauf ständen sie damit keineswegs schneller zur Verfügung, solange sie nicht in Form von höheren Gehältern oder dergleichen ausgezahlt werden."


    Der Kaiser macht eine kurze Pause und versucht den Gedanken selber weiter zu entwickeln.


    "Über eine veränderte Besteuerung anderer Institutionen lässt sich dagegen nachdenken. Vielleicht wäre das etwas für meine Finanzabteilung."


    So weitgehend unvorbereitet möchte sich der Kaiser jedenfalls nicht auf eine detailierte Steuerdebatte in einer Audienz einlassen und wartet stattdessen auf weitere Themen, die die Aedilen möglicherweise noch zur Sprache bringen wollen.

    "Ich danke euch für diese Einschätzungen. Ich bin mir sicher, dass ihr auf diesem Weg auch weiterhin gute Schritte machen werdet, auch wenn er steinig ist. Mir scheint, ihr habt es euch verdient, zufrieden auf eure Amtszeit zurück zu blicken."


    Der Kaiser erhebt sich und beendet damit die Audienz.


    "Ich wünsche euch für eure Zukunft alles Gute. Sicher werden wir uns in nicht allzu ferner Zukunft wieder begegnen."

    Da es keine Fragen gibt, ergreift der Kaiser das Wort.


    "Ich danke den Herren der Anklage und der Verteidigung. Wir haben einen langen Tag hinter uns und viele Fragen und Antworten gehört. Wenn ich auf die letzten Wortwechsel schaue, dann scheint die Konzentration aller Beteiligten weitgehend erschöpft.


    Wäre ich in diesem Prozess der Ankläger gewesen, hätte ich sicher noch Fragen an den Beschuldigten gehabt. Wäre ich der Verteidiger gewesen, hätte ich noch Fragen an die Anklage gehabt. So bin ich jedoch der Richter und vertage den Prozess hiermit, bis das Iuridicum zu einer Entscheidung gekommen ist."


    Der Kaiser erhebt sich, spricht kurz einige Worte zu jedem der beiden Iudices und verlässt dann die Basilika, während ein Diener ihm seine Akten hinterher trägt.

    Der Kaiser muss aufpassen, keinen allzu verblüfften Gesichtsausdruck zu machen.


    "Der Kauf einer Marmorplatte als letzte Tätigkeit?! Das macht uns die Entscheidung leicht. Wenn die Societas als solche keinerlei Wirkung entfaltet, dann braucht sie auch keinerlei staatlichen Privilegien zu genießen.


    Ich möchte den Mitgliedern nicht verbieten, weiter ihren spärlichen Tätigkeiten nachzugehen, dann jedoch als privat organisierte Gruppe."


    Der Kaiser winkt einen Diener aus dem Hintergrund näher herbei, der sogleich eine frische Wachstafel zückt und sich bereit hält.


    "Wir haben also als Beschluß:


    Eine Steuernachzahlung von 30953 Sz. durch Pompeius Trimalchio. Wir runden auf glatte Beträge, die Brüche interessieren nicht.


    Eine Steuernachzahlung von 1732 Sz. durch Pompeius Strabo sowie eine Zahlung von 936 Sz. an die Societas.


    Eine Steuernachzahlung von 2839 Sz. durch Terentius Pictor.


    Und schließlich die Streichung der Societas aus dem Register der unterstützten Kultvereine und damit die Auflösung des Steuerbegünstigten Kontos."


    Der Kaiser wartet kurz, bis der Diener alles notiert hat und erinnert leise noch einmal daran, dass über den Centurio der Flotte weitere Erkundigungen einzuziehen sind. Dann wendet er sich wieder an die Aedilen.


    "Damit schöpfen wir den von euch vorgeschlagenen Strafrahmen weitgehend aus. Habt ihr dazu noch Anmerkungen?"

    "Auch das hört sich wieder nach erfreulich umfangreichen Leistungen an. Es freut mich ebenfalls sehr zu hören, dass die älteren Teile der Chronicusa nun als lückenlos und abgeschlossen gelten können. Wir wollen doch nicht, dass die Schüler in den Schulen nicht alles über unsere Vergangneheit lernen.
    Hoffen wir, dass die beiden anderen Quaestoren ihre noch ausstehenden Beiträge rasch abgeben. Sollte dies nicht kurzfristig geschehen, so schicke ihnen eine Mahnung. Ich möchte nicht, dass die neuen Quaestoren sich um die Beschaffung alter Ergebnisse kümmern müssen."


    Aus einer spontanen Idee heraus schließt der Kaiser eine Frage an.


    "Wie hat euch denn allgemein die Amtszeit gefallen? Man spricht so viel über Amtsträger und ihre Pflichten und viele Kandidaten versprechen vor der Wahl, ihr Amt mit großem Elan auszuüben, aber wie sieht es eigentlich hinterher aus. War es rückblickend eine gute Entscheidung, Quaestor zu werden?"

    "Keine Grund für ein zu tiefes Bedauern, Aedil. Ein Fehler kann immer passieren."


    Der Kaiser vertieft sich noch einmal in die Berechnungen.


    "Modell II gefällt mir weiterhin am besten. Wir werden euren Vorschlag umsetzen und Pompeius Trimalchio zur Nachzahlung einer um 5 Punkte erhöhten Steuer auffordern, die beiden anderen Betroffenen zu einer um 10 Punkte erhöhten Steuer. Ihre finanzielle Schuld sollte damit abgegolten sein."


    Der Kaiser nimmt den Blick wieder von der Tafel und blickt dann vor allem Artoria Medeia an.


    "Der Vorschlag, die Societas aufzulösen, ist als weitere Maßnahme einer genaueren Betrachtung wert. Habt ihr weitere Erkundigungen über sonstige Aktivitäten der Societas eingezogen? Aktivitäten, die über das Sammeln von Geldern hinaus gehen?"

    Sim-Off:

    Eigentlich redet der Kaiser mit dem anderen Ausrichter, um euer Gespräch nicht zu stören. ;)


    Wieder einmal erstaunte das Wissen des Prinzen den Kaiser leicht. Der Mann hatte offenbar wirklich eine gute Ausbildung erhalten. Umso mehr wunderte ihn der zähe Widerstand der Daker.

    Der Kaiser nimmt die ihm gereichte Tafel entgegen und versucht, die verschiedenen Vorschläge nachzuvollziehen.


    "Eine nachträgliche Besteuerung zu einem erhöhten Satz erscheint sehr sinnvoll und angemessen. Ebenso eine Aufteilung nach der Schwere der Schuld und die Berücksichtigung verschiedener Strafhöhen. Dies macht zwar das Verfahren komplexer, das Urteil jedoch stimmiger."


    Nachdenklich betrachtet er die Zahlen auf der Tafel.


    "Ich kann diese Rechnung hier allerdings nicht ganz nachvollziehen. Die in Modell II genannten Vermögensanteile summieren sich nicht auf den in Modell I genannten Gesamtbetrag."


    Fragend blickt er den Aedil an und gibt seiner Kollegin zu verstehen, dass er den Vorschlag zur Auflösung der Societas keineswegs überhört hat und später auch darauf zu sprechen kommen wird.

    "Damit ist die Zeugenvernehmung und die Beweisaufnahme geschlossen."


    Der Kaiser, der die letzte etwas wirre Vernehmung schweigend und mit eiserner Miene verfolgt hatte, macht sich eine weitere Notiz. Dann wendet er sich an seine beiden Iudices.


    "Bestehen von eurer Seite noch Fragen an die Anklage oder die Verteidigung? Dann stellt sie jetzt."


    Ob der Kaiser selber noch Fragen stellen möchte, lässt er nicht erkennen.

    "In der Tat, wir sollten nichts überstürzen. Halte mich weiter auf dem Laufenden, ob die Flotten oder Nachrichten über sie eintreffen. Eine Rationierung der Getreidevorräte der Stadt ist derzeit offenbar noch nicht angeraten. Die Menge des verfügbaren Getreides sollte also noch nicht spürbar sinken, ergo lassen wir keine ungerechtfertigen Preissteigerungen zu."


    Der Kaiser nimmt an, dass der Praefectus Urbi geeignete Wege finden würde, die Getreidepreise effektiv unter Kontrolle zu halten, solange nicht ein völliger Versorgungsengpass auftreten würde.

    Der Kaiser nickt nur und wundert sich etwas darüber, dass ein Proconsul eigens eine so kurze Audienz bei ihm wünscht, um zwei Standeserhebungen vorzubringen. Dies hätte Agrippa ohneweiters auch in einem Schreiben machen können. Doch er spricht es nicht an und verabschiedet Agrippa.


    "Natürlich Agrippa. Ich wünsche dir eine gute und sichere Heimreise."

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    - Decretum Imperatoris -
    "Über den Senat und die Curien"


    Im Codex Universalis wird mit sofortiger Wirkung in §7 Satz 8 wie folgt geändert:


    Aus "Eine Anhörung zu einem Decretum Senatus können der Imperator Caesar Augustus, der Princeps Senatus und alle Vollsenatoren, sowie die Consuln und der Tribunus Plebis einbringen." wird "Eine Anhörung zu einem Decretum Senatus können alle Vollsenatoren, der Imperator Caesar Augustus und der Tribunus Plebis einbringen."


    Im Codex Universalis werden mit sofortiger Wirkung in §10 folgende Sätze geändert:


    Satz 3: Aus "Mitglieder des Senates sind alle Bürger des Imperium Romanum, die den Stand des Ordo Senatorius innehaben." wird "Mitglieder des Senates sind alle Bürger des Imperium Romanum, die vom Imperator Caesar Augustus in den Senat berufen wurden."


    Satz 5: Aus "Der Senat tagt in der Curia Iulia in Roma." wird "Der Senat tagt im Normalfall in der Curia Iulia in Roma, in Ausnahmefällen kann dies auch im Tempel der Fides in Roma geschehen."


    Im Codex Universalis wird mit sofortiger Wirkung in §10 in Satz 6 ergänzt:


    "Beisitzer dürfen in allen Sitzungen des Senates anwesend sein und nach Erlaubnis durch den Princeps Senatus frei sprechen. Sie können keine Anhörung zu einem Decretum Senatus einbringen und haben kein Stimmrecht in Abstimmungen."


    Im Codex Universalis wird mit sofortiger Wirkung in §11 Satz 3 wie folgt geändert:


    Aus "Die Curiae Provincialis unterstützen den Proconsul bei seiner Arbeit und beraten ihn." wird "Die Curiae Provincialis unterstützen den Proconsul oder Legatus Augusti Pro Praetore der jeweiligen Provinz bei seiner Arbeit und beraten ihn."


    Im Codex Universalis wird mit sofortiger Wirkung §22 wie folgt neu gefasst:


    "Der Imperator Caesar Augustus ist ständiger außerordentlicher Beisitzer des Senates. Er verfügt über ständiges Rederecht und kann jederzeit eine Anhörung zu einem Decretum Senatus einbringen"




    - DCCCLVI AB URBE CONDITA -


    Der Kaiser antwortet, ohne den sprechenden Quaestor direkt anzublicken.


    "Deine persönliche Anmerkung wurde gehört. Es freut mich, dass eure Familie über einen engen Zusammenhalt verfügt und einer stellvertretend für den anderen spricht. Nicht wenige denke heute auch in der Familie viel zu egoistisch."


    Dann wartet er wieder auf Antworten oder weitere Anmerkungen des Quaestor Principis."

    Der Kaiser nickt zufrieden.


    "Ja, lasse eine solche Übung anordnen. Die Garde soll doch nicht ihren Ruf verlieren, auf alles vorbereitet zu sein."


    Dann wendet er sich wieder der im Wasser liegenden Flotte zu.

    Sehr zufrieden nimmt der Kaiser zur Kenntnis, dass sich der zukünftige Kommandeur tatsächlich bestens vorbereitet hat. Dann wendet er sich wieder dem Quaestor zu.


    "Sicher werden wir Gelegenheit finden, über dein Projekt zu sprechen. Zweifellos werden uns die Offiziere hier auch die eine oder anderen Information über den Zivilhafen liefern können."


    Dann greift er wieder zu den Speisen und danach zu schein Schluck Wein.

    Beiläufig und aus einer spontanen Idee heraus dreht sich der Kaiser zu seinem Praefectus Praetorio um.


    "Wann hat die Garde eigentlich zuletzt das Einschiffen in größerem Umfang geübt? Nicht, dass ich in Kürze mit einem Feldzug rechne, auf den ihr mich begleiten müsstet, aber die Garde sollte trotzdem auf alles vorbereitet sein."