Beiträge von DIVUS IULIANUS

    "Schaue dich in Rom um, wer die großen Bauwerke Roms stiftete, die auf öffentlichem Grund errichtet wurden. Kaiser Vespasian schenkte uns ein Amphitheater, sein Sohn Titus die Thermen, Kaiser Traianus baute Märkte - doch sie waren Kaiser, die den öffentlichen Grund nutzten.


    Deine Familie wird zweifellos in der Lage sein, auf eigene Kosten geeigneten Baugrund zu erwerben."

    "Es freut mich, dass deine Gesundheit es wieder zulässt, aktiv zu werden."


    Der Kaiser blickt sie einen Moment schweigend an und wägt seine Worte ab. Er möchte nicht unhöflich klingen, aber auch keine vorschnellen Entscheidungen treffen.


    "Ich kann mir denken, dass du gerne verpasste Arbeit nachholen willst und ins Collegium zurückkehren möchtest, aber ich bin mir nicht sicher, ob dies so kurz nach der Genesung angemessen ist.
    Dich zunächst einmal dem alltäglichen Dienst in einigen der Tempel zu widmen, wo dir zu Beginn andere Sacerdotes auch zur Seite stehen können wäre sicherlich eine gute Alternative, nicht wahr?"

    "Ich plante bislang keine derartigen Neubesetzungen. Sollte es dazu kommen, werde ich es dich wissen lassen, sofern deine Suche dann noch aktuell ist."


    Der Kaiser sah keine Notwendigkeit, eine direkte Zusage oder Absage zu erteilen. Immerhin verließ der Pontifex aus eigenem Antrieb einen Posten, den ihm der Kaiser gerne anbot. Einem Patrizier mehrere Zusagen zu geben, hielt er für nicht notwendig.

    "Der Haken den du ansprichst ist ein nicht unbeträchtlicher. Gibt es keine anderen dringende Projekte, die nach deiner Arbeitkraft verlangen?"


    Die Tonlage des Kaisers deutet an, dass er seinen Architectus Urbi keineswegs für unterbeschäftigt hält, ohne jedoch direkt vorwurfsvoll zu klingen.

    "Man kann nicht lernen ohne einen Meister. Wir akzeptieren, dass alle Völker anders sind, wir schätzen dies sogar. In unserer Geschichte haben wir viel von anderen Völkern lernen können und sind selbst durch Niederlagen größer geworden, denn von Unterlegenen kann man kaum lernen.


    Ihr könnt all eure Traditionen behalten, solange sie nicht gegen uns gerichtet sind. Und wir bringen euch gerne all jene von unseren Traditionen, die euch nützlich erscheinen - sei es unsere Sprache, unsere Technik oder was euch noch verlockend erscheint. Doch wenn ihr unsere Errungenschaften haben wollt, so könnt ihr sie nicht ohne uns bekommen."

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    - Decretum Imperatoris -


    Mit sofortiger Wirkung wird §56 des Codex Universalis in den folgenden Punkten geändert:


    In Satz 1 wird ergänzt: "Es ist immer ein Quaestor Principis zu ernennen."


    In Satz 3 wird geändert: aus "Erstellung einer Liste für den Imperator Caesar Augustus über potenziellen Beförderungskandidaten in den Ordo Equester oder Ordo Senatorius" wird "Erstellung von Dossiers für den Imperator Caesar Augustus über potenzielle Kandidaten für die Erhebung in den Ordo Senatorius"


    In Satz 3 wird gestrichen: "Das Erarbeiten von Vorschläge für die Adlung von Gentes"


    - DCCCLVI AB URBE CONDITA -


    Die Ausführungen klingen für den Kaiser ernst, ohne dass sie ihn jedoch zu übertriebener Besorgnis drängen würden.


    "Die getroffenen Maßnahmen erscheinen sinnvoll. Sporne die Männer weiter zu guten Leistungen an und belohne diejenigen, die besonders erfolgreich sind bei den Ermittlungen. Ich möchte Ergebnisse sehen."


    Auf einer Wachstafel notiert er eine Zahlungsanweisung, dass den Stadtkohorten Mittel für belohnungen zur Verfügung zu stellen seien.

    Ruhig hatte der Kaiser den ersten Vorlauf verfolgt und an dessen Ende dem Sieger dezent Beifall gespendet. Nichts ließ erkennen, für welche Farben der Kaiser im innersten seines Herzens war. Die Pause zwischen den Läufen nutzte er für einige intensivere Plaudereien mit Gästen in seiner Loge, bevor er sich wieder schweigsamer dem zweiten Vorlauf widmete.

    Nachdem der Scriba dem Kaiser endlich die richtigen Unterlagen vorgelegt hatte, erhob er sich und las vor.



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
    DECRETUM IMPERATORIS


    eröffne ich die Hauptverhandlung im Fall
    IUD IMP I/DCCCLVI
    Imperium Romanum vs. Caius Helvetius Tacitus an.


    § 105 Volksverhetzung
    sowie
    § 113 Mißbrauch der Amtsgewalt


    § 2 Iudicium Imperialis
    (2) Dem Iudicium Imperialis gehören der Imperator Caesar Augustus und zwei Iudices an.


    Als solche Iudices werden benannt:
    - Marcus Vinicius Lucianus
    - Lucius Aelius Quarto


    § 31 Vorführung
    (2) Wird der Beschuldigte nicht vorgeführt, so muss ein Advocatus seine Rechte wahrnehmen. In diesem Falle ist ihm ein Advocatus zu bestellen, wenn er noch keinen solchen hat.


    Als Advocatus für den Angeklagten wird benannt:
    Tiberius Prudentius Balbus




    - DCCCLVI AB URBE CONDITA -



    "Die Anklage lautet auf


    § 105 Volksverhetzung
    Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, zum Hass gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder die Würde anderer dadurch angreift, dass er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, wird mit Freiheitsstrafe von 3 bis 5 Monaten oder mit Geldstrafe von 1.500 bis 2.500 Sz. bestraft.


    sowie


    § 113 Mißbrauch der Amtsgewalt
    Ein Beamter oder Amtsträger des Cursus Honorum, der mit dem Vorsatz, dadurch einen anderen an seinen Rechten zu schädigen, seine Befugnis, im Namen des Imperiums, einer Provinz, einer Regio, einer Gemeinde oder einer anderen Person des öffentlichen Rechtes als deren Organ in Vollziehung der Gesetze Amtsgeschäfte vorzunehmen, wissentlich mißbraucht, wird mit Freiheitsstrafe von 5 bis 7 Monaten oder mit Geldstrafe von 800 bis 1.200 Sz. bestraft.



    Ich bitte die Anklageseite zu beginnen."