Der Kaiser wendet sich an seine Iudices.
"Habt ihr Vorschläge, wen man ihm als Verteidiger zur Seite stellen soll?"
Er dachte selbst zunächst an Prudentius Commodus, der als Praetor nur wenig vor Gericht verbrachte und geeignet wäre, doch seines Wissens wieder nach Germanien gereist ist.
Beiträge von DIVUS IULIANUS
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"Also ist er derzeit nicht fähig am Prozess teilzunehmen. Wie du seinen Gesundheitszustand beschreibst, würde das Gericht auch noch lange darauf warten müssen.
Richte deinem Herrn aus, das Gericht trifft sich wieder in zwei Tagen. Falls er bis dahin keinen Advocatus bestellt hat, der ihn hier vertritt, wird sich das Gericht darum kümmern und jemanden für ihn bestimmen, der seine Seite vertritt."
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"Wenn du dich dafür bereits sieht und dich für einen Wechsel zu den Praetorianern entscheidest, könnte ich dir behilflich sein.
Doch auch der Dienst in der Legio I Traiana ist ein ehrenhafter, den du hoffentlich zu schätzen weißt."Einen Moment hält der Kaiser inne, bevor er fortfährt.
"Habt du und die anderen Soldaten der IX. euch bereits in Mantua und die neue Legion eingelebt?"
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"Gut. Der Cultus Deorum in Germanien sollte also in naher Zukunft keine Sorgen bereiten.
Deine Gedanken den Cultus Deorum verlassen zu wollen, hast du also auch wieder verworfen?" -
"Eigentümer wäre die Gens Octavia, die sich um die Errichtung und Erhaltung und Pflege des ganzen kümmert? Es wäre für jeden kostenlos zugänglich? Wer ist der Architekt? Und weshalb dieser Standort?"
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"Du missverstehst meine Worte absichtlich.
Ich beleidige dich damit nicht, sondern bereite dich damit darauf vor, was dich vor Gericht erwartet. Dort wirst du die Gelegenheit bekommen, mich und die Iudices von deiner Unschuld zu überzeugen.Ich gebe dir den Rat, dies gut überlegt und klaren Worten zu tun."
Der Kaiser steht auf und erwartet letzte Worte von Tacitus.
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Der Kaiser betritt den Saal.
"Sei mir gegrüßt, Quästor Consulum. Deine Verpflichtung als Advocatus Imperialis ließ dir hoffentlich auch schon Zeit, dich an dein neues Amt zu gewöhnen?."
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"Erzähl mehr von euren Vorstellungen dazu."
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Der Kaiser deutete mit einer Handbewegung dem Praefectus Praetorio zu warten und richtete sich an den Sklaven des Angeklagten:
"Es ist bedauerlich für deinen Herrn. Ich hoffe doch, er ist auch nach diesem Attentat noch der Sprache fähig und klaren Verstandes um einen Vertreter vor Gericht für sich zu bestimmen? Wenn er dies nicht tut, wird das Gericht jemanden bestellen, wobei natürlich die erste Variante eher zu seinem Vorteil ist."
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"Ich erlaube nicht nur, ich fordere dazu sogar auf."
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Der Kaiser blickt beim letzten Teil des Satzes irritiert.
"Im Park? In welchem Park?"
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Der Kaiser folgt dem Bericht konzentriert und weitgehend regungslos. Dann leht er sich etwas entspannter zurück und gibt dem Pontifex ein Zeichen, sich zu erheben. Einen weiteren Augenblick lang schweigt der Kaiser.
"Gut, die Differenzen scheinen damit zwar nicht überwunden, aber angesichts der großen Distanz zunächst einmal ohne praktische Relevanz. Ich danke dir für deinen Einsatz.
Was konnte der Legatus Augusti zu diesem Thema beisteuern? Ich hielt brieflichen Kontakt zu ihm, aber ein direkter Eindruck ist sicherlich noch aussagekräftiger."
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Der Kaiser lässt nicht lange auf sich Warten, ist das erste Treffen mit seinem Quaestor Principis doch von großer Wichtigkeit.
"Sei gegrüßt, mein Quaestor. Es freut mich, dass du mir deine Aufwartung machst. Nimm Platz, es gibt einige Aufgaben zu verteilen."
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"Ein schweres Schicksal für einen jungen Mann, seinen Vater nicht gekannt zu haben. Aber auch eines, an dem er wachsen kann."
Ein wenig Milde spricht aus dem Gesicht des Kaisers.
"Viele junge Männer, die eine besondere Nähe zu meiner Person haben wollen, denken über einen Dienst bei der Garde nach. Hattest du auch schon einmal solche Gedanken?"
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Begleitet von einer kleinen Leibwache und mehreren Schreibern, die das Protokoll führen sollen und einige Dokumente tragen, betritt der Kaiser die Basilica Ulpia und nimmt auf dem Sitz des Iudex Prior platz. Mit ruhigem Blick verschafft er sich ein Bild davon, wer alles anwesend ist.
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Der Kaiser betritt den Saal und begibt sich zu den beiden wartenden Gästen.
"Seid gegrüßt, meine Herren. Welches Anliegen führt euch zu mir?"
Natürlich sagte man dem Kaiser immer schon vorher, welches Anliegen die Besucher zu ihm führte, aber diese Art der Begrüßung war ihm zur Gewohnheit geworden.
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Der Kaiser betritt den Saal.
"Sei gegrüßt, Pontifex! Was kannst du mir von deiner Reise für Ergebnisse berichten?"
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"Wir beginnen am ANTE DIEM XVIII KAL OCT DCCCLVI A.U.C. (14.9.2006/103 n.Chr.), das ist der nächstliegende Dies Fastus, den unser Kalender zulässt. Der nächste folgt dann erst viele Tage später."
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"Ja, ich zweifle. Und du sprichst wie einer, der an seiner eigenen Unschuld ebenfalls zweifelt und sich windet, um nicht vor Justitia treten zu müssen. Deine Worte widersprechen sich, im Kleinen wie im Großen.
Doch wenn du dir tatsächlich nichts hast zu schulden kommen lassen, dann sollte es dich nicht bestürzen, dies in Kürze öffentlich beteuern zu müssen."
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Nach einem ruhigen Abend verlässt der Kaiser mit seinen Leibwächtern das Symposium wieder und begibt sich zurück zum Palast.