Beiträge von DIVUS IULIANUS

    Der Kaiser schüttelt den Kopf.


    "Nein, bezüglich der beiden eben genannten sprach niemand bei mir vor. Wie ich sagte, beziehe ich mich bei ersterem auf die vorgelegten Daten, nicht auf mehr.


    Der zweite sollte uns allen hier ein Begriff sein, denke ich. Seine Arbeit in Hispania ist zwar nicht unumstritten und die unter seiner Führung erarbeiteten Gesetzesvorschläge häufig korrekturbedürftig, aber meines Wissens nach gehört er zu den treibenden Kräften der hispanischen Politik."


    Dass er sich letzten Berichten zufolge für den Kaiserkult engagierte, freute den Kaiser auch, ohne dass er es gesondert erwähnte.

    Er nahm die Einladung zur Hand und nickte.
    "Die Nachricht von Spielen in Augusta Treverorum kam mir bereits zu Ohren und eine Reise zu den Spielen ist bereits geplant, ich denke du wirst davon wissen. Die Augusta wird mich dieses Mal nicht begleiten.
    Bevor wir nach Germanien aufbrechen, werde ich noch kurz den Ludi Florales in Mantua beiwohnen. "

    Prätorianer in ausreichender Anzahl sorgen dafür, dass der Kaiser im Trubel auf den Straßen seine Weg findet und den Platz erreicht, an dem sich die offiziellen Ausrichter der Ludi versammelt haben. Die gute Stimmung des Volkes bereitet dem Kaiser Freude, auch wenn man ihn sorgfältig von allzu aufdringlichen Dirnen oder besonders übermütigen Festteilnehmern abschirmt.

    Der Kaiser nimmt die Äußerungen des Tribunus Plebis entgegen.


    "Ich hatte zwar erwartet, dass sich auch die Volkstribune um Kontinuität des Amtes bemühen, aber wenn Du deinen Stammplatz auf der Rostra schon gefunden hast, dann ist der wichtigste Schritt damit bereits getan."


    Er wendet sich wieder den Quaestoren zu.


    "Dann seid ihr nun also die einzigen, die mit nennenswerten Komplikationen in die Amtszeit gestartet seid. Ich wünsche, dass die fehlenden Absprachen so rasch wie möglich nachgeholt werden. Und ich erwarte, dass alle Quaestoren so zusammenarbeiten, wie es die Aufgaben erfordern. Nicht für den eigenen Ruhm oder die eigene Überzeugung, sondern für Rom.


    Gibt es diesbezüglich Fragen oder Unklarheiten?"

    Der Kaiser erwidert das selbstbewusste Lächeln der Lectrix und nickt.


    "Gut, dann werde ich dem Organisator des Trosses dies mitteilen.


    Aber zurück zum Interview, ich möchte euch nicht durch meine spontanen Ideen unterbrechen. Die nächste Frage bitte, sofern es noch welche gibt."


    Er wartet ab, wer diese nun vortragen wird.

    "Diese Hoffnung habe ich auch. Germania sollte sich mit anderen Aufgaben befassen, als sich mit dem Statthalter zu streiten.


    Aber ich werde die Sache im Auge behalten, wenn ich in Kürze nach Germania reisen werde, um an den Spielen in Augusta Treverorum teilzunehmen. Ein Wort mit den Beteiligten wird die Sache sicher einfacher lösen als wir es von hier aus tun können."

    "Ein knapper, aber deutlicher Kommentar, Senator Macer."


    Der Kaiser meint, ein gewisses Desinteresse des Aurelius Cicero auszumachen und blickt fragend in die Runde.


    "Weitere Meinungen hierzu? Von den Annaeern überzeugt mich aufgrund der Daten nur Marcus Annaeus Scipio. Von den beiden Kandidaten aus Tarraco bevorzuge ich Marcus Matinius Metellus. Wie ist eure Meinung?"

    "Ein solcher Termin liegt tatsächlich in sehr naher Zukunft vor uns. Allerdings werden die Bürger Roms weniger davon profitieren. Ich werde zu einem kurzen Besuch nach Germania reisen, um den in Augusta Treverorum abgehaltenen Spielen beizuwohnen. Auf dem Weg werde ich einen Tag in Mantua anlässlich der Ludi Florales Station machen."


    Sein Blick trifft die Lectrix.


    "Ich nehme an, Du reist bald wieder nach Germania zurück? Du könntest dich meinem Tross anschließen, wenn Du möchtest."

    Zitat

    Original von Secundus Flavius Felix
    "In einem Wort: Unbrauchbar.


    Und es haben sich einige Fehler eingeschlichen. In der aktuellen Fassung der Lex Provincialis wird nicht zwischen Mandatum und Lex unterschieden..."


    "Der Senat hat doch entschieden, daß es in der Provinz nicht notwendig ist, Mandata zu erlassen." murmelte der Kaiser vor sich hin.

    "In der Tat lese ich gerne Historiker, soweit es meine Zeit erlaubt. Vielleicht ein wenig durch meine Aufgabe bedingt, denn als Regierender, der die Zukunft gestaltet, sollte ich natürlich die Vergangenheit kennen.
    Musik gehört für mich eher zu den kleinen angenehmen Bereicherungen einer Cena, ebenso wie der Vortrag von Gedichten oder ähnlichem aus diesen Anlässen.
    Wagenrennen interessieren mich ein wenig mehr als Gladiatorenspiele. In beiden Fällen bevorzuge ich, dass der Beste siegen möge, also weder eine bestimmte Factio noch ein bestimmter Kämpfertyp oder ein Gladiatore einer bestimmten Schule. Es ist der Wettkampf, der mich interessiert, als Gegenstück zum politischen Gegeneinander, das man täglich auszutragen hat."

    "Gemeinhin sagt man dies doch eher den Prätorianerpräfekten nach und nicht einem Statthalter in Germania.


    Dass die Ernennung sehr viel mehr Unruhe ausgelöst hat, ist mir bewusst. Aber dies muss kein schlechtes Zeichen sein. Wenn man Meridius' Macht fürchtet, so war es offenbar eine richtige Entscheidung, einen mächtigen Mann zu schicken. Ich kann es mir nicht erlauben, eine Grenzprovinz von jemandem regieren zu lassen, der als machtlos wahrgenommen wird. Meridius hat die Macht mehrerer Legionen und meiner Ernennung. Diese einzusetzen, wie es ihm nötig erscheint, ist sein gutes Recht. Sollte er übertreiben, ist die Macht schnell genommen - doch drei Wachen vor der Regia erscheinen mir dazu nicht ausreichend."

    Der Kaiser nimmt die Meinungen mit einem Nicken zur Kenntnis.


    "Dann wird Decima Valeria ebenfalls erhoben werden. Bei Helvetius Tacitus warten wir noch. Sein Ansuchen zur Kandidatur kam recht spät, ich möchte sehen, ob er das Amt mit der nötigen Würde erfüllt, die ihn als Eques auszeichnen könnte."


    Er macht sich zwei weitere Notizen.


    "Wie ist die Meinung zu den weiteren Kandidaten. Senator Macer, was kannst Du uns zu den Vorschlägen aus Germania sagen?"

    Die leichte Unruhe unter den Redakteuern erweckte beim Kaiser die Vermutung, dass das Interview vielleicht doch recht spontan abgehalten wurde. Stören ließ er sich dadurch nicht.


    "Auch im Leben eines Kaisers hat der Tag nur zwölf Stunden, wobei ich zugeben muss, häufig auch die eine oder andere Stunde der Nacht noch zu nutzen.
    Ich stehe morgens zeitig auf und nehme das Frühstück zu mir. Häufig informieren mich meine Bediensteten schon währenddessen über die ersten Neuigkeiten und die Termine für den Tag. Wenn eine neue Ausgabe der Acta Diurna erschienen ist, dann bekomme ich sie auch morgens zu Gesicht.
    Danach folgen Audienzen wie diese hier, Besprechungen mit den Leitern verschiedener Officien oder mit meinen Beratern sowie Arbeit am Schreibtisch. Nachmittags setzt sich der Tag häufig mit Aufgaben außerhalb des Palastes fort. Zuweilen auch mit einer großen Cena aus verschiedenen Anlässen. Sollte dies nicht der Fall sein, genieße ich vielleicht ein wenig Freizeit oder nutze die Abendstunden für weitere Arbeiten am Schreibtisch."

    "Weniger Artikel werde ich mir sicher zu keinem Thema wünschen. Je umfassender die Information, desto besser.
    Manchmal fällt mir auf, dass die Gewichtung der Provinzen recht ungleichmäßig ist. Dies mag natürlich daran liegen, dass in den Provinzen unterschiedlich viel passiert, aber beispielsweise wird Hispania manchmal nur sehr knapp bedacht. Obwohl es eine interessante Provinz ist, meiner Meinung nach."


    AUSZEICHNUNGEN


    ZUM ENDE DER WAHLPERIODE ZEICHNE ICH DIE IM FOLGENDEN GENANNTEN EHEMALIGEN AMTSINHABER WIE FOLGT AUS:



    GAIUS OCTAVIUS VICTOR
    FÜR DAS AMT DES PRAETOR URBANUS
    MIT 4 DIPLOMAE



    LUCIUS AURELIUS COMMODUS
    FÜR DAS AMT DES AEDILIS CURULES
    MIT 3 DIPLOMAE


    MARCUS OCTAVIUS MAXIMUS
    FÜR DAS AMT DES TRIBUNUS PLEBIS
    MIT 3 DIPLOMA



    MARCUS VINICIUS LUCIANUS
    FÜR DAS AMT DES QUAESTOR CONSULUM
    MIT 2 DIPLOMAE


    LUCIUS FLAVIUS FURIANUS
    FÜR DAS AMT DES QUAESTOR PRINCIPI
    MIT 2 DIPLOMAE


    HERIUS CLAUDIUS VESUVIANUS
    FÜR DAS AMT DES QUAESTOR PROVINCIALIS
    MIT 2 DIPLOMAE


    MANIUS POMPEIUS TRIMALCHIO
    FÜR DAS AMT DES QUAESTOR PRO PRAETORE
    MIT 2 DIPLOMAE





    Der Kaiser lächelt und freut sich über das spontane Interview. Auch wenn er sich sicher ist, dass die Redaktion sich darauf durchaus vorbereitet hatte. Mit einer Geste gibt er zu verstehen, dass er nicht mehr die ganz so formelle und steife Haltung wie bei einer Audienz erwartet. Material zum Mitschreiben ist schnell organisiert.


    "Wer schreibt mit? Die Lectrix vielleicht, dann ist es gleich fehlerfrei?"


    Der zeigt einem Diener an, dass ihr Schreibzeug zu reichen sei. Dann geht er auf die erste Frage ein.


    "Selbstverständlich gehört die Acta Diurna zu meiner regelmäßigen Lektüre. Ich habe zwar andere Quellen, um mich über die Geschehnisse im Reich zu informieren, aber es ist mir wichtig zu wissen, welche Informationen dem Volk zukommen."

    "Die Bedenken sind mir nicht neu, ich kannte sie schon vor der Ernennung. Doch ist Germania noch immer eine Militärprovinz und die Bevölkerung weiss dies. Und Meridius kennt dieses Land auch. Dass es anders ist als Italia steht außer Frage, aber der Vergleich hinkt, denn Meridius hatte in Italia niemals ein solch leitendes Amt inne.


    Es steht doch außer Zweifel, dass die Bevölkerung die Präsenz von Militär gewohnt sein muss und dass Meridius nichts grundlegend anders machen wird als sein Vorgänger, schon alleine deshalb, weil es nichts grundlegend anders zu machen gibt."