"Gut. Dann kommen wir jetzt mal mit der gestrigen Senatsdebatte zu einem unangenehmeren Thema."
Der Kaiser atmet einmal tief durch.
"Inhaltlich gibt es nichts hinzuzufügen. Wie ich schon im Senat sagte: ich teile die Sorgen des Consuls nicht."
Der Kaiser wählte bewusst die selben Worte wie im Senat. Er schaut Meridius fest an und versucht zu ergründen, ob dieser die volle Tragweite dieser gewiss politisch formulierten Aussage erfasst.
"Doch wir haben über die Form zu reden.
Decimus Meridius, von deinen Soldaten erwartest du, dass sie nicht wie die Bluthunde wild geifernd nach vorne stürmen, sobald sie einen Feind entdecken, sondern die Linie halten und sich nach dem richten, was der Kommandeur tut. Bleibt er ruhig, halten sie die Postion. Befiehlt er den Angriff, rücken sie kontrolliert vor. Jeden Soldaten, der dies nicht befolgt, würdest du nicht in der ersten Linie einsetzen.
Du bist einer meiner Soldaten, die ich in die erste Linie gestellt habe. Und ich bin dein Kommandeur. Und ich bin ruhig geblieben. Du hast mit deinem Verhalten auf eigene Rechnung die Linie gebrochen und damit deine und auch meine Position geschwächt."
Der Kaiser spricht in ruhigem Ton und wählt bewusst eine militärische Formulierung.
"Noch ist Zeit genug, deine Position wieder einzunehmen, denn es gab keinen Grund, sie zu verlassen. Der Feind, auf den du losgingt, ist nicht der, der dich zu interessieren hat. Du bist nicht für den Kampf im Senat gemacht und es ist wohl gut, dass du diesem in der nächsten Zeit fernbleiben wirst."