Beiträge von DIVUS IULIANUS

    Einer der Eingabesklaven scheint vergessen zu haben, alle Mütter einzutragen.
    Und das kann zu solchen Effekten führen...


    ... heh, unter Androhung von Gewalt sind unsere Sklaven auch sehr flott beim Fehler wieder ausbessern. ;)


    Anders gesagt: Jetzt sollte es stimmen.

    Amüsiert beobachtet der Kaiser die Menschen um sich. Machen zählen geheimtuerisch mit ihren Fingern um zur Lösung der Rätsels zu kommen, andere beratschlagen sich mit dem Nachbarn, wieder andere haben es schon längst aufgegeben und sind mit anderen Dingen beschäftigt.
    Entspannt lehnt er sich zurück und wartet auf Auflösung und Preisübergabe.

    "Davon ging ich immer aus und deshalb stellte ich dich an die Spitze einer Legion."


    Wo er selber eigentlich auch immer noch ganz gerne stehen würde. Aber dies musste er seinem Sohn überlassen, ihn selber nahm die Politik in Anspruch. Man konnte eben nicht alles unter einen Helm bringen, das hatte er in der Vergangenheit am eigenen Leib gespürt. Hoffentlich würde der Legatus Legionis nicht den selben Fehler machen.


    Der Kaiser beendet diesen Gedankengang und erhebt sich.


    "Dann wünsche ich Dir alles Gute in Germanien. Mögen Jupiter und Mars über dich wachen."

    "Gut, das will ich hoffen. Den Rest kannst Du vor Ort mit ihm besprechen."


    Der Kaiser lehnt sich zurück. Seinen Fehler schien der Legatus eingesehen zu haben.


    "Der unvorhergesehene Zwischenfall bei deiner Sponsalia hat aber keine Auswirkungen auf deine private Zukunft, oder? Und wo wird die Hochzeit stattfinden?"

    "Ob ich dein Verhalten entschuldige oder nicht, spielt nicht einmal die wichtigste Rolle. Es geht auch um deine Vorbildfunktion als Kommandeur."


    Zum Angebot der sofortigen Abreise sagt er nichts - seine Ausführung zu übertriebener Eile und unnötiger Verschleppung wollte er nicht wiederholen.


    "Allerdings habe ich dich bisher als einen Mann offener Worte geschätzt und hätte zumindest eine kurze Erklärung erwartet, was dich so lange in Hispania aufgehalten hat.


    Ich könnte mir denken, dass dich spätestens mein Statthalter ebenfalls danach fragen wird. Zwar beschreibt er die Lage in Germania als ruhig, aber die unerklärte Abwesenheit eines guten Feldherren wird ihm sicher nicht zu ruhigerem Schlaf verholfen haben."

    Der Kaiser nickt mit dem Kopf.


    "Ja, es war ein Irrtum. Ich halte nicht viel von übertriebener Eile, aber auch nicht viel von unnötiger Verschleppung. Es waren stets deine Worte, dass Du überall dort dienen würdest, wo ich dich hin schicke. Daher gehe ich davon aus, dass Du auch immer wieder gerne und rasch zu diesem Ort zurückkehren möchtest, sofern Du ihn aufgrund dringender Tätigkeiten verlassen musstest."


    Er blickt ihn noch einmal fest an, dann löst sich sein Blick und seine gestik wird etwas bewegter, während er weiter spricht.


    "Ich traue Dir uneingeschränkt zu, dass Du in der Lage bist zu beurteilen, wo deine Anwesenheit am dringendsten nötig ist, doch meine Wünsche diesbezüglich solltest Du nicht kommentarlos missachten. Wenn Du meiner Bitte um Erscheinen in Rom nicht sofort Folge leisten kannst, so erwarte ich eine Begründung. Und wenn Du meiner Bitte um die Führung der Legio IX im Krieg und in Friedenszeiten nicht permanent nachkommen kannst, so erwarte ich wenigstens eine Begründung bei meinem Statthalter der dortigen Provinz.


    Ich beabsichtige im übrigen nicht, Dir das Kommando über diese Einheit zu entziehen. Wenn ich nicht wollte, dass Du bei dieser Einheit bist, würde ich dich wohl kaum wegen deiner Abwesenheit hierher zitieren."

    "Es ist völlig richtig, dass die Gerichte an den Saturnalien ruhen, aber diese sind schon lange vorbei!"


    Da er als Pontifex Maximus auch für das Kalernderwesen zuständig war, war es sich dessen absolut sicher.


    "Ferner gehe ich davon aus, dass dein langer Aufenthalt in Hispania in keinerlei inhaltlichem Zusammenhang mit den Saturnalien stand."

    "Das ist dem Thema der Unterredung auch durchaus angemessen. Trotzdem können wir es uns etwas bequemer machen."


    Der Kaiser nimmt Platz und deutet dem Legatus Legionis an, das gleiche zu tun.


    "Es geht um zwei Dinge, die aber miteinander zusammen hängen.


    Erstens geht es um dein Erscheinen hier in Rom vor Gericht, um das Du vor geraumer Zeit schriftlich gebeten wurdest. Du bist dieser Bitte erst jetzt nachgekommen, wofür es sicherlich wichtige Gründe gibt, aber über diese wurde meine Kanzlei nicht vorab schriftlich informiert.


    Das alleine wäre sicher kein Grund, dich hierher zu bitten.


    Doch mir wurde ferner aus Germania über deine längerfristige Abwesenheit von der dir anvertrauten Legion berichtet. Der Legatus Augusti pro Praetore Purgitius Macer schien mir ebenfalls nicht ausreichend informiert worden zu sein, weshalb Du dich längerfristig in Hispania aufgehalten hast.


    Du weisst, dass ich von meinen Legaten erwarte, dass sie sich dort aufhalten, wo ich sie hinschicke."


    Der Kaiser blickt den Legatus Legionis fest an und wartet auf dessen Erklärung.

    Die Sicherheitsmaßnahmen im Audienzsaal sind nicht mehr ganz so scharf wie noch vor einiger Zeit, trotzdem sind noch immer mehr Wachen zugegen als üblich. Auch bei einer Audienz für einen Legatus Legionis.


    Der Kaiser betritt in einfacher Kleidung den Saal und grüßt militärisch.


    "Salve Senator Decimus Meridius, Legatus Legionis der Legio IX Hispania. Es freut mich, dass Du meiner Bitte um eine Unterredung so zügig gefolgt bist."

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Man mag mich korrigieren, aber politische Betätigung haben wir per se ja nicht verboten, oder? Solange sie nicht gegen § 64 Cod Iur verstoßen, sind sie höchstens - ich betone höchstens - verdächtig.


    Sim-Off:

    Soweit ich mich erinnere hat sich im SimOff Forum jemand (einer der Historiker) darüber ausgelassen, daß zur Kaiserzeit keine politisch gefärbten Vereine geduldet wurden. Ich bezweifle nun stark, daß das in Gesetzesform festgehalten wurde. Warum auch? Wenn es der Kaiser nicht will, bedarf es wohl kaum einer Ausformulierung eines Gesetzes.
    Solange keiner diese Behauptung ob der Nichtexistenz von politischen Vereinigungen (zumindest der Öffentlichkeit hin! Im Geheimen kann ja im Prinzip tun und gelassen werden, was beliebt) widerlegt (aber nicht hier! Lasst diesen Thread nicht SimOff werden), wird der Kaiser zumindest mehr als skeptisch sein.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Dann mag man mir vielleicht wer erklären, warum dieses Thema so hochinteressant sein soll?


    "Das kann ich dir beantworten, Senator. Der Verein verfolgt augenscheinlich politische Ziele und beruft sich auf Traditionen der Republik.
    Sicher, dies mag eher ein Fall für deine Speculatores sein, das ist mir wohl bewusst. Ich suche dennoch lieber das Gespräch mit den Involvierten; Misstrauen und Argwohn in einer ähnlichen Situation trieben Rom schon einmal nahe an den Abgrund."

    Erstaunt verfolgte der Kaiser den Auftritt des Senators Avarus. Als sich jener nach seiner schier unendlich scheinenden Ausführung wieder setzte, suchte Iulianus den Blick des Volkstribunen.


    "Tribunus Plebis, willst.. kannst du darauf erwidern und den Senat von der Sinnhaftigkeit deines Vorhabens überzeugen?"


    Fassungslos beobachtete er anschließend wieder den Senator, der trotz seiner monumentalen Rede keinerlei Anstalten machte, nach etwas Trinkbarem zu verlangen.