Beiträge von DIVUS IULIANUS

    "Quaestor, ja genau. Die anstehenden Standeserhebungen werden wir wohl durch die Diskussion im Consilium Principes festlegen müssen.


    Dorthin wollte ich nun eigentlich auch, ich ließ einen Conventus einberufen. Der Grund dafür ist Messalina, also warte noch mit deinen Ausführungen. Die Vorbereitungen für das Treffen müssten jeden Moment abgeschlossen sein."

    Der Kaiser war überrascht, als er Geminus. Zum Einen, weil jener Glcük hatte ihn hier anzutrafen, sprach er doch noch vor wenigen Minuten mit seinen Magistri im Officium. Zum Andere, weil jenem in jüngster Zeit nicht viel Glück zu haben schien.


    "Geminus, du siehst furchtbar aus. Ich erinnere mich an einen Brief.."

    Nach kurzer Beratung tritt das Gericht zur Urteilsverkündung wieder die Basilica.


    IUDICIUM IMPERIALIS
    IUDICATIO
    IUD IMP IV/DCCCLV


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIV KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (19.1.2006/103 n.Chr.)


    IN DER HAUPTVERHANDLUNG
    Imperium Romanum vs. Publius Aelius Hadrianus


    HAT DAS IUDICIUM IMPERIALIS DURCH
    Iudex Prior, Lucius Ulpius Iulianus Divi Traiani Filius
    Iudex Gaius Scribonius Curio
    Iudex Secundus Flavius Felix


    NACH MÜNDLICHER VERHANDLUNG FÜR RECHT ERKANNT
    Der Angeklagte Publius Aelius Hadrianus wird sowohl der Anklage nach § 105 Volksverhetzung als auch nach § 83 Beleidigung freigesprochen.


    ENTSCHEIDUNGSGRÜNDE
    Das Gericht ist davon überzeugt, dass die Worte des Angeklagten auf der Rostra, auch wenn er sie in diesem Willen gesprochen hatte, nicht die Wirkung einer Volksverhetzung haben konnten. Der Angeklagte ist in der Öffentlichkeit bereits bekannt und ihm gegenüber fehlt es nach Aussage von Zeugen an Respekt und Glaubwürdigkeit, sodass seine Rede nicht geeignet war, tatsächlich gegen Teile der Bevölkerung aufzustacheln oder diese verächtlich zu machen.
    Desweiteren betrachtet das Gericht die Aussage des Angeklagten nicht als Beleidigung gegen bestimmte Personen oder Personengruppen, sodass er auch davon freigesprochen wurde.


    RECHTSMITTELBELEHRUNG
    Gegen diese Urteil ist keine Berufung und keine Revision möglich.




    - DCCCLVI AB URBE CONDITA -



    "Die Verhandlung ist somit geschlossen."

    Iulianus konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und erhob sich.


    "Ihr habt die Schwierigkeiten dieses Falles insofern erkannt, als daß ihr euch nicht einig seid. Ich kann euch das nicht verdenken, doch benötige ich nun eine Entscheidung.
    Deshalb erteile ich euch jetzt eure wichtigste Aufgabe für den heutigen Tage. Beruft einen Conventus des Consilium Principes ein. Bereitet alles vor, informiert alle Mitglieder des Consiliums.
    Und du, Magister Memoriae, informiere zudem Claudius Vitulus darüber, daß er ebenfalls eingeladen ist. Er soll sich umgehend auf den Weg machen."

    Aufmerksam lauschte der Kaiser den Worten seiner Magistri.


    "Wenn ihr an meiner statt entscheiden müsstet, wie sähe also die vollumfängliche Entscheidung aus? Würdet ihr Messalina in alten Ämtern und Würden wieder in Rom leben lassen? Würdet ihr sie besagte Ämter weiterhin ausüben lassen?
    Das ist das eigentliche Dilemma, weniger das Verbot, sich in Rom aufzuhalten.."

    "Ja, es ist durchaus wichtig. Hier, lies das."


    Iulianus reichte dem Magister das Schreiben Messalinas und gab ihm einige Zeit um es zu lesen.


    "Du hattest bereits mit Flavia Messalina zu tun, wenn ich mich recht erinnere. Der Fall, über den mittlerweile vermutlich schon ganz Rom spricht, dürfte dir auch bekannt sein.
    Was rätst du mir? Und du Claudius, dich schätze ich als den Unvoreingenommensten in dieser Runde ein.. Wozu rätst du mir?"

    Iulianus ergriff das Schreiben und begann zu lesen. Doch schon nachdem er sah, welch Titel dem Empfänger gegeben wurde, legte er ihn beiseite.
    Nachdenklich lehnte er sich in seinem Stuhl zurück, faltete die Hände und musterte abwechselnd den Papyrus und den Magister Memoriae. Schließlich brach er die entstandene Stille..


    "Lies ihn mir vor."

    Erstaunt verharrte der Kaiser einen Moment und dachte nach. Weshalb war der Brief an den Magister Memoriae geschickt worden, wenn er für ihn, den Kaiser war? Sollte der Claudier auf jeden Fall vom Inhalt erfahren? Aber weshalb.. In welcher Beziehung mochten der Claudier und Flavia Messalina wohl stehen..
    Nun, er würde es wohl noch früh genug erfahren.


    "Zeig ihn mir..."

    "Nein, das wird nicht nötig sein. Schreibe Helvetius Geta eine Antwort und entsende meine besten Grüße an meinen Bruder, ich erwarte ihn schon mit Ungeduld.
    Die Prätorianer sollen einen Trupp zu seinem Geleitschutz entsenden, der Magister Officiorum soll das in die Wege leiten.
    Ausserdem lobe in einem Schreiben an den Princeps Iuventutis dessen Arbeit.


    Zu guter Letzt teile dem Magister Officiorum auch noch mit, daß es Zeit wird, den Conventus des Consilium Principes abzuhalten."

    Zitat

    Original von Caius Aurelius Corus
    "Der Gewinner des Rätsels hat bis zum Einreichen der Lösungen 49 Minuten gebraucht."


    Ein Schmunzeln huscht über des Kaisers Lippen. Er hatte doch damit gerechnet, dass die Lösung schneller gefunden wird und überlegt für einen kurzen Moment, ob die öffentliche Bildung doch wieder eine außergewöhnliche kaiserliche Spende benötigt.
    Nichtsdestotrotz applaudiert er dem Gewinner zu und wendet sich wieder an den Praefectus.
    "Eine unterhaltsame kleine Einlage. Wird noch etwas folgen?"

    Nachdenklich sah der Kaiser seinen Praefectus Urbi an, bevor er ihm dann antwortete.


    "Du hattest bereits während deiner Amtszeit als Aedil auch die Stadtkohorten unter deinem Kommando unter Kontrolle. Ich vertraue darauf, dass du es auch dieses Mal genausogut machst.
    Ich wünsche dir viel Erfolg für die Wahl."

    Der Kaiser nahm Platz und faltete nachdenklich seine Hände vor seinem Gesicht.


    "Nun. Es freut mich natürlich, dass du Gefallen an der politischen Laufbahn gefunden hast. Doch wie würde zwischenzeitlich um die Cohortes Urbanae ohne ihren Praefekten stehen?"