So recht konnte sie sich immer noch keinen Reim auf seine Beweggründe machen, doch den Göttern sein Dank sie musste scheinbar nicht sofort antworten, denn just in diesem Moment wurde die Ankunft des Heiler angekündigt und im selben Atemzug verkündete Varus ihr, dass er zurück nach Rom musste. Sie hatte also Zeit, Zeit sich darüber klar zu werden, was er ihr zu schenken gedachte – nicht mehr und nicht weniger als ihre Freiheit.
„Varus ich danke dir, für alles was du für mich getan hast und tun willst. Ich weiß nicht ob ich dem gewachsen bin, ob ich jemals wieder die selbe Frau sein kann, die du kennen gelernt hast. Ich werde aber die Tage deine Abwesenheit nutzen um meine Gedanken zu sortieren.“
Ja man konnte ihr nur all zu deutlich anmerken, dass sie verwirrt war und nicht wusste was sie tun sollte. Ihr Herz sagte ihr, dass sie das Angebot annehmen sollte, schließlich hatte sie sich nichts andere gewünscht in den letzten Jahren, ihr Verstand aber hinderte sie daran. Immer wieder war er es, der Zweifelt sähet, Zweifel ob sie das schaffen würde, Zweifel daran, dass sie in der Lage dazu wäre, er war es auch der ihr immer wieder verdeutlichte - was man ihr mehr oder weniger eingeprügelt hatte – das ihr Platz ganz unten in dieser Gesellschaft war. Das alles hinderte sie daran, sofort eine Entscheidung zu treffen.
„Bitte gib mir Zeit bis du wieder da bist.“ ja sie war verrückt eindeutig verrückt, bat sie doch gerade darum, das er wartete bis sie sich entschieden hatte ob sie Sklavin oder Freie sein wollte.
Wenn Varus sich nun also verabschieden würde, so würde Morrigan sich in die Hände des Heilkundigen begeben. Diese würde ihr dann verkünden, dass wohl einige unschöne Narben zurückbleiben würden, aber da erzählte er Morrigan nichts Neues, sie war sich durchaus im Klaren, das ihr Rücken wohl mehr einer Kraterlandschaft, denn einem Babypopo gleichen würde. Aber zumindest würde er die bisher nur mäßig behandelten immer noch offenen Wunden versorgen und die Entzündungen behandeln. Seine Salben würden ihre Wirkungen nicht verfehlen, so dass man schon nach 2 Tagen mit Sicherheit sagen konnte, das Morrigan wohl nicht an einer unbehandelten Verletzung sterben würde.
Morrigan selber würde die zeit die ihr bleib nutzen um nachzudenken, sie würde viel draußen sein, die frische Luft genießen und sie würde reden, mit den Sklaven und Angestellten des Weingutes. Sie würden ihr alle erzählen, was ein guter Heer und Arbeitgeber Varus war, wie gut er mit Menschen umging, wie er alle – auch seine Sklaven wie Menschen behandelte.
Ihre besser werdende Gesundheit und die vielen Gespräche ließen einen Entschluss in ihr reifen.
Ja sie würde mit Varus Hilfe ihr Leben in ihre eigenen Hände nehmen, sie würde es schaffen – oh ja bei den Göttern sie würde es schaffen. So war es nun also Morrigan, die auf die Rückkehr von Varus wartete und sie hoffte inständig, dass sein Angebot noch bestand.