[wrapIMG=left]http://www.bilder-hochladen.net/files/k2r8-g-c74d.jpg[/wrapIMG]Ich lächelte ein Geist, ja mach mal wäre ich das wohl gern, doch noch bevor ich auf seine kleine Neckerei eingehen konnte, erklärte er mir Wort- und Gestenreich, was er alles unternommen hatte um mich zu finden. Mein Lächeln wurde warm, ja mir wurde gar warm ums Herz, auch wenn er wohl bei dem ein oder anderen ein bisschen übertrieb, so hatte er wohl doch einiges auf sich genommen um mich zu finden, Als ich nun auch noch plötzlich den Ring in meinen Händen hielt, konnte ich zunächst nur staunend von ihm zum Ring und dann wieder zu ihm schauen. War das sein ernst? Er wollte mir diesen kostbaren Ring schenken?
Ich schluckte schwer, ja ich musste mit den Tränen kämpfen. Mein Leben lang hatte ich es nur mit Mensch zu tun, die mich ausnutzen, nur benutzen wollten und dann traf ich innerhalb kurzer Zeit gleich zwei Menschen, die es wirklich ehrlich mit mir meinten? Fortuna musste wirklich gerade einen paar gute Tage haben.
Ich schluckte schwer. „Brokan.“ stammelte ich meinen eigenen Namen, so dass er sich selbst in meinen Ohren fremdartig anhörte. „Ich heiße Borkan.“ Ich versuchte zu lächeln und drehte nun wie zuvor schon das Tuch eben jenen Ring unsicher in meinen Händen.
Ich blickte ihm in die Augen, meine Hand legte sich auf die sein, welche auf meinem Arm ruhte. „Ich weiß nicht warum ich dich gerettet habe. Es war ein Instinkt. Ich war nie besonders mutig, ja eigentlich bin ich sogar eher feige. Aber ich konnte dich dort nicht einfach deinem Schicksal überlassen. Ich hätte es nicht übers Herz gebracht dich dort sterben zu lassen.“
Wieder sah ich auf den Ring in meiner Hand, dann wieder zu ihm. Ja er sah besser aus, in seine Augen war der Lebensmut zurückgekehrt, dass letzte Mal war in seinen Augen nur einen unendlich Traurigkeit und Leere, er hatte mit dieser Welt abgeschlossen. Aber heute konnte ich in seinen Augen wieder Leben sehen, auch wenn seine Seele wohl immer noch verletzt war. „Der Tempel hat dir gut getan.“ Stellte ich lächelnd fest, während sich meine Hand um den Ring schloss. „Ich danke dir für dein Geschenk.“ Aber konnte ich wirklich annehmen? Was war mit dem letzten Mensch passiert, der gut zu mir war? Ich wusste nicht mal ob sie noch am Leben war. Ja ich brachte Menschen die es gut mit mir meinten Unglück und ihm Unglück bringen, nein das war das letzte was ich wollte. So schaute ich ihn nun wieder ernst an, Tränen füllten meinen Augen. „Ich kann es nicht annehmen, so gern ich es auch würde. Ich bringe Menschen Unglück, gerade Menschen, die gut zu mir sind.“ Die erst Träne rollte nun über meine Wange, sie ließ sich einfach nicht aufhalten und bahnte sich ihren Weg. „Morrigan, sie war auch gut zu mir, sie haben sie gefangen. Deswegen waren die Perser vorhin auch so aufgebracht, sie dachten du bist auch ein Sklavenfänger, als du nach ihr gefragt hast. Ich weiß nicht mal ob sie noch lebt.“ Ich schluckte schwer bevor ich weitersprach. „Ich würde es nicht ertragen, wenn dir auch was passiert.“
Ob das Schicksal von Morrigan nun meine Schuld war oder nicht, ich bildete mir das zumindest ein. Sie war der erste Mensch, dem ich mich seit langer Zeit geöffnet hatte, zu dem ich Vertrauen hatte und dann …
Immer noch war meine Hand um den Ring geschlossen. „Ich wünschte so sehr ich könnte dein Angebot annehmen.“ sagte ich schließlich und öffnete meine Faust.
Oh ja wie sehr ich mir das wünschte, ich wünschte es mir von ganzem Herzen. Aber ich wollte ihn nicht mit hinabziehen. Denn ich hatte vor Morrigan zu befreien, egal was es kosten würde und wenn es mein Leben wäre. Aber einen Römer in so was mit reinziehen. Bei den Göttern nein.
Meine freie Hand war es, die ihm nun sanft über die Wange strich, denn das andere was ich mir wünschte war er, ja er. Dieser Mann, der mich in meinen Träumen verfolgte, so sehr, dass ich sogar schon tagsüber von ihm träumte, dass ich nicht mal mehr in der Lage war mich im Lupanar zu verstellen und die Kunden zu bedienen. Den Göttern sei Danke, dass man dort Verständnis hatte und mir einfach andere Aufgaben übertragen hat.
Und nun verlor ich mich schon wieder in der Tiefe seiner Augen, in jeden Augen, die mich wann immer ich sie sah in ihren Bahn zogen. Jene Augen, die seinem harmonischem Gesicht das gewisse Etwas gaben, was mich anzog wie das Licht eine Motte.
Sanft streichelte ich ihn nun, nur einen Moment wollte ich mich meinen Träumen hingen. „Du bist so einmalig.“ flüsterte ich bevor ich meinen ganzen Mut zusammen nahm und und meine Lippen sanft die seinen berührten. Ja nur einen Moment wollte ich mich meinen Träumen hingeben, ein Moment ein Wimpernschlag in der Zeit, aber ausreichend für mich um ein Leben lang davon zu zehren.