Beiträge von Morrigan

    Unsanft an den Haaren wurde Morrigan von der Riesin über den Markt geschleift.
    Warum verdammt noch mal konnte sie auch nicht einmal ihr Temperament zügeln und einfach ihre vorlaute Klappe halten.
    Hatte sie doch vor gar nicht all zu langer Zeit spüren dürfen, was ihr ihre große Klappe einbrachte. Gut es hatte ein paar Tage angehalten, sogar ihre gute Vorsätze sich zu benehmen, aber nein....


    Am liebsten hätte sich Morrigan selbst in den Hintern getreten, aber im Eifer des Gefechtes, war es einfach so aus ihr heraus geschlüpft, zurücknehmen konnte es sie ja nicht mehr.


    Das die Riesin sauer war, verstand Morrigan, hatte Mansuri ihr doch erst vor ein paar Tagen erklärt, welche Aufgabe Romana hatte. Gute Mansuri hatte sich schlapp gelacht, als Morrigan sie gefragt hatte, warum sie alle mit Gott oder Göttin anreden musste.
    Nach Mansuris Erklärung wusste sie nun auch, dass die Riesin nicht gebetet hatte, sondern nur die Bewohner der Villa Claudia aufgezählt hatte. Oh man war Morrigan das peinlich.


    Aber an den Haaren musste sie nun wirklich nicht zur Villa gebracht werden.
    “Domina Romana? Morrigan nicht weglaufen. Bitte lassen Haare los. Morrigan weiß, das Fehler, Verzeihung. Morrigan wird nicht weglaufen.”


    Mit großen Augen, voller Aufrichtigkeit blickte Morrigan die Riesin an. Sie hatte Dummheiten gemacht und wusste das auch, aber weglaufen, nein dass würde sie nicht, dass entsprach nicht dem was sie gelernt hatte. Ihre Eltern hatte sie gelehrt immer zu dem zu stehen was man tat.

    Morrigan schüttelte nur den Kopf, als Mansuri unkontrolliert durch die Gegend stolperte.
    „Du musst stehen anders. Ich es dir können zeigen wie kämpfen.“
    Morrigan stellte nun auch ihren Korb bei Seite.
    Baute sich mit leicht gespreizten Beinen neben Mansuri auf, ein Bein nach vor wegen dem Gleichgewicht. Einen Arm nach vorn gestreckt. Leichtfüßig kämpfte sie so mit einem imaginären Säbel, ein paar hiebe hier, ein paar dort. Immer aber kontrolliert.
    „Du sehen wie geht?“

    Morrigan starrte den Händler hasserfüllt an. Hatte der nicht einfach…. >Rums< die Ohrfeige saß. Sie kam so unvorbereitet, zwar nicht unerwartete, dennoch unvorbereitet, dass Morrigan, das Gleichgewicht verlor und erstmal ganz undamenhaft auf ihrem Hintern landete.
    Args mist, die Riesin war sauer. Klar war sie sauer! Mist… wie sollte sie…
    Sie hatte sich kaum aufgerappelt, da wurde sie an den Haaren gepackt.
    Au au au….
    Sie griff mit ihren Händen nach der Hand in ihren Haaren.
    Mitkommen, ähm klar, sie hatte ja keine andere Wahl…
    Sie traute sich nicht Romana anzuschauen, senke ihren Blick lieber zu Boden.
    „Ja Domina Romana.“ Flüsterte sie lieber leise.
    Fieberhaft überlegte sie, wie sie aus der Nummer rauskommen könnte.

    Morrigan machte ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Sie hasste es wie ein Esel beladen über den Markt zu latschen. Aber was tat man nicht alles um mal raus zukommen.
    „Der dann Esel spielen? Ja als Esel gut. Aber wozu man die sonst brauchen?“

    „Nein Nein, Augen frei, nur Augen frei.“ Morrigan hörte Gallus schreien und zuckte unbewusst zusammen, sie würde jetzt wohl lieber schweigen. Besser wäre es wohl. Nicht das der Alte wieder aus der haut fährt, das konnte sie heute bestimmt nicht mehr gebrauchen. Sie Senkte den Blick und betrachte ihre Fußspitzen.
    Hoffentlich hat die Alte nun gehört was sie wollte.
    Wenn es noch was zu tun gebe würde Mansuri ihr das bestimmt sagen.

    Oh man der Alte schien genervt von den Fragen, die seine Frau stellte.
    Wulfgar fuhr aus der haut warum auch immer.
    Von dem Wortschwall der beiden Alten war eh kaum was hängen geblieben, wenn es ne wichtige Information wäre, würde Mansuri sie schon drauf stupsen.
    Irgendwie schon witzig, wenn man nicht alles verstand. Man konnte seinen eigenen Gedanken nachhängen, musste nicht zuhören, und konnte andere denken lassen.
    Morrigan überlegte, ob sie das so belassen sollte. Wäre ja nicht das schlechteste. Aber sie war auch verdammt neugierig, und wollte ja wissen was gesprochen wird. Ein Dilemma, in welchem sie sich befand. Gut sie hatte ein Gehör und Gespür für sprachen, es gab ja unzählige Dialekte die in ihrer Region gesprochen wurden, die meisten hatte sie innerhalb kurzer Zeit gelernt. Auch dieses Latein schien nicht all zu schwer zu sein, sie hatte ja schon einiges gelernt auf ihrem Weg hier her und Mansuri war ne gute Lehrerin. Nur war es wirklich gut wenn….
    He wer zupfte da an ihr herum? Ah Mansuri. Ok war wohl doch ne Frage an sie gewesen.
    Was man trug bei ihr zu Hause?
    „Dir, Kleid lang.“ Morigan griff sich mit der Hand an die Knöchel. „Und weit, nicht eng, mit Arm. Überwurf und Tuch über Haare und Gesicht. Meist in Farbe meiner Haare. Gut gegen Sonne und Tuch Gut gegen Sand im Wind. Domina Musa“


    Morrigan hoffte nun, das die Frau zufrieden war, der Gesichtsausdruck des Alten macht ihr Sorgen, sie wollte nicht, dass der wieder wütend wurde, was das hieß konnte sie noch überdeutlich spüren, außerdem hoffte sie das sie bald gehen durften, das Stehen fiel ihr von Moment zu Moment schwerer. Ihr Rücken schmerzte, aber mehr Sorgen machte ihr ihre Rippen und das sie schlecht Luft bekam war kein gutes Zeichen, seit dem Singen war es schlimmer geworden. Sprechen wollte sie nicht mehr, denn es war verdammt anstrengend.
    Am liebsten würde sie weglaufen, aber dann würde sie wohl wieder…
    Sie schloss einfach die Augen und hoffte, dass es bald vorbei wäre.

    Der Händler wand sich sichtlich, schaute dann jedoch zu Morrigan um ihr einen entschuldigenden Blick zuzuwerfen, die umliegenden Händler waren schon aufmerksam geworden, bestimmt hatte der ein oder andere es auch gehört was die Kleine gesagt hat.
    “Chhherrin, sie hat es sicher nicht so gemeint.” er schaute nochmal auf die Römerin, er hatte verdammt Schiess, die könnte ihn auch aus der Stadt werfen lassen, dann wäre er ruiniert. Was kümmerte ihn eine Sklavin.
    “Chhhherrin, sie sagte so etwas wie verdammte Hure.”


    Mistkerl verfluchter dachte Morrigan, konnte der nicht einfach seine Klappe halten?

    Des Händlers Gesichtsfarbe wechselte von normal auf tiefrot, er versuchte stammelnd nach einer Ausrede “Nun.... ja..... sie sagte nichts Besonderes.” Unter den intensiven Blicken wurde er sichtlich nervöser und blickte lieber auf seine Ware. Er konnte so verdammt schlecht lügen. “Sie erzählte mir wie sie nach Rom kam....” Nun das stimmte ja in gewisser Weise, auch wenn die Sklavin etwas andere Worte gewählt hatte.


    Morrigan, betete innerlich, dass der Händler seine Klappe hielt und kein Wort sagt.
    “Ich sagen nichts. Domina Romana” sagte sie zu der Riesin gewandt.

    Morrigan verstand nur Latein.
    Sie wollte bestimmt wissen ob sie Latein sprach.
    „Latein, nein, wenig.“ Hm sie hatte was von Spanien gehört, dass das ein land war wusste Sie. Vielleicht wollte sie wissen wo sie herkam. Das hat zwar noch niemand gefragt, aber gut.
    „Persien, große Berge.“ Mist wie sollte sie ihr erklären, das sie auf einem Hochplateau gelebt hatte.

    Arrrrrrrrrrrrrrrrrrrrgs musste der immer so viel reden? Konnte der sich nicht klar mit knappen Worten ausdrücken? Was sollte sie denn nun tun?
    Zum Glück deutete ihr Mansuri an was sie tun sollte.
    Ah wieder nach hinten zu den anderen.
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und marschierte zurück, sie verdrückte sich so weit es ging nach hinten, um aus dem Blickfeld des alten Mannes zu verschwinden.

    Ah... das wollte sie also.
    Morrigan schrieb ein 1 und eine 6 in die Luft. Sah aber Mansuri’s verständnisloses Gesicht.
    Dann zählte sie einmal alle 10 und dann nochmal 6 Finger. Sie grinste, zähle wie kleine Kinder mit Fingern.
    “Ich Morrigan, Domina Musa”

    Morrigan schaute fragen zu Mansuri.
    Was wollte die Frau? Name hatte sie verstanden, aber scheinbar wollte sie noch mehr wissen.
    Unsicher hilfesuchend schaut sie zu der Älteren.
    Sie konnte nur hoffen, dass Mansuri der Frau sagen konnte was sie wissen wolte.

    Singen?????

    Sim-Off:

    Oh man man sollte über die Erfindung des Radios nachdenken


    Na prima, das Riesbaby setzte schon wieder an.
    Oh nein das würde sie sich nicht noch mal antun.


    Sie trat einfach einen Schritt nach vor und schloss die Augen, ihr Fuß gab den Takt vor und sie begann mit heller klarer Stimme zu singen.
    Ja im Gegensatz zum Riesenbaby konnte sie singen.


    Ihr Hüfte wiegten sich leicht im Takt der Musik, aber wirklich tanzen, wollte sie nicht.


    Tanzen?? Tanzen?? Morrigan sah Mansuri entsetzt an.
    War sie verrückt geworden???
    Nun waren sie schlagartig dahin die guten Vorsätze.
    Sie zeigte mit ausgestrecktem Arm auf Wulfgar.
    „Das nicht Musik Tanz. Morrigan nein tanzen. Nein!“
    Sie war lauter als beabsichtigt, aber das war ihr gerade schnuppe, denn sie hatte eh einen riesen Brass auf Wulfgar, denn dank dem konnte sie sich kaum bewegen und sie riss sich die ganze Zeit schon zusammen, aber tanzen?
    Keine zehn Pferde würden sie zum tanzen bringen.

    Morrigan fuhr zusammen, bei den schiefen Tönen.
    Am liebsten hätte sie ihn angebrüllt, er solle das lassen, davon bekam man ja Ohrenkrebs….
    Args man Wulfgar kannst du dem nicht einfach sagen, das du nicht singen kannst?
    Der Alte war gerade so einigermaßen beruhigt und vor allem seine Frau, sah entspannt aus.
    Sie hörte es sich eine Weile an, und konnte dennoch eine Melodie herausfiltern, leise summte sie die Melodie nach, vielleicht half das dem Riesenbaby den Ton zu halten.

    Sie verstand die Verärgerung immer noch nicht. Was war dem denn nun für einen Laus über die Leber gelaufen?
    Man wenn sie zu Hause solche Kämpfe gemacht haben, lachte man und freute sich mit den Siegern.
    Aber der machte gerade einen Aufstand.
    Nun stand es fest.
    DIE SPINNEN DIE RÖMER! :D

    Morrigan nahm den Teller entgegen, bückte sich um die Kerne aufzuheben, legte sie auf den Teller und stellte diesen Beiseite.
    Sie nahm einen neuen Teller füllte Muscheln und Gemüsesud auf. Verzweifelt sah sie sich nach neuem Besteck um.
    Unsicher stand sie mit dem Teller in der Hand da und blickte fragend zu Mansuri.
    Schließlich reichte sie dem Alten den Teller. „Domius Gallus“