Beiträge von Linos

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates


    Selbst in Zeiten, wo Menecrates weniger Belastung spürte, stellte Linos Art seine Geduld oft auf eine Probe. Aktuell stand es jedoch wenig gut um die Geduld des Legaten, also verzog sich der neutrale Gesichtsausdruck Menecrates' zu einer strengen Miene.
    "Vergeude nicht meine Zeit", warnte Menecrates. "Deine dürftige Antwort lässt nur zwei Schlüsse zu: Entweder hältst du mich für so einfältig, dass mich dein Geschwätz zufriedenstellt, oder deine Auffassungsgabe hat seit der Flucht derart gelitten, dass du dir nicht einmal einfachste Aufträge merken kannst. Beides ist jedenfalls nicht geeignet, dir deinen Platz unter meinen Bediensteten zu sichern. Also überlege genau, was du mir jetzt antwortest: Wie lautete dein Auftrag?



    „Dominus verzeih, wenn ich deinen Auftrag nicht wortgetreu ausführte.“ Verzeih das ich mir anmaßte selbständig zu denken,
    schluckte ich dann lieber runter. „ Ich bemerkte deine Eile und Sorge und dachte mir als der Tesserarius plötzlich das Zepter in der Hand hatte, er macht das schneller, organisierter, besser als ich und lies den Dingen ihren Lauf. Dein Auftrag lautete“, nach kurzer Überlegung glaubte ich ihn runter leiern zu können, „Du suchst jetzt jeden einzelnen auf, setzt ihn in Kenntnis, dass die alten Pläne ab morgen Abend aufgehoben sind. Es werden neue und zwar von mir bzw. meinem Sekretariat zugestellt. Lass keine Centurie aus, denn auch von den in den äußeren Stationen weilenden Einheiten befindet sich aktuell jeweils ein Offizier im Castellum. Ausführung des Auftrags ebenfalls sofort.“ Kurz Atem holend, schluckend schaute ich Menecrates an und fuhr fort.
    „Verzeih, wenn ich es nochmals erwähne bei mir hätte die Durchführung ewig und drei Tage gedauert. Da ich mich überall durchfragen hätte müssen.“
    Ob das der Geheimhaltung gedient hätte, wenn Linos da wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend rannte, wagte ich stark zu bezweifeln, behielt es aber für mich. Statt dessen kam von mir nochmals: „Entschuldige Dominus, auch wenn es nach Faulheit aussieht, ich wollte wirklich nur die beste Durchführung“.

    Prompt platzte ich auch schon raus, anstatt es langsam und mit bedacht angehen zu lassen: „Dominus ich dachte den hast du gerade erhalten.“ Dann fiel mir aber ein ich müsste etwas mehr von mir geben. Dumm war nur das ich mir einfach nicht die Mühe gemacht hatte , den Namen von meinem Helden und dem Kleinen zu merken. So musste es also ohne dies gehen, nur sollte Menecrates endlich bewusst werden ich war kein Soldat, Legionär, Miles oder wie immer sie gerade genannt wurden und ich würde keinen Militärbericht ablegen können und wollen.
    „Eh ja nun, ich war auf dem Exerzierplatz und habe mich dort durchgefragt. Der da den Ton angab schickte mich zur Porta und dort verwies man mich ins Wachhaus, der Tesserarius gab dann auch gleich die nötigen Anweisungen und sorgte für die Durchführung. Er war sehr hilfsbereit und freundlich.“ Ich fand meine Schlussbemerkung musste mal gesagt werden. Nach kurzem Nachdenken meinte ich dann noch: „Ich glaube ich habe alles erwähnt“.

    „Du weißt aber schon, dass ich nicht kochen kann?“ Dies musste ich nochmals klarstellen bevor Macro sich auf den Weg machte.
    Wie sollte ich die Beiden denn warm bekommen? Ich selber war doch froh das ich drinnen war, obwohl es hier bestimmt auch nicht warm war.
    Einzig wäre ein heißer Wein, doch Macro trank ihn nicht gerne. Da blieb nur noch ein heißes Bad.
    Bei diesem Gedanken fiel mir ein, ich könnte auch gut die Thermen aufsuchen, ein paar Runden schwimmen würden mir sicher gut tun, außerdem sollte ich es noch ausnutzen so lange ich noch konnte.
    Diese Überlegung brachte mich wieder an den Ausgangspunkt zurück, an meinen Verkauf. Dies verleidete mir die Lust am Schwimmen. So blieb ich einfach sitzen und grübelte über mein Leben.

    Das Kribbeln nahm zu, so sehr ich auch an der Tunika rum zupfte. Nochmals grinste ich dem kleinen zu, um mich dann auf den Weg zu machen.
    Da die Türe offen stand brauchte ich nicht zu klopfen. Noch einmal tief durchatmend trat ich ein.
    "Dominus ich wollte nur Bericht erstatten, aber den hast du ja schon bekommen".
    Warum sollte ich lange drum rum reden, da Menecrates Bescheid wusste.

    Zitat

    Original von Lucius Duccius Ferox
    Hadamar verdrehte die Augen. „Oh bitte, als ob der Legat mich net in dem Augenblick vergessen hätt, in dem ich zur Tür raus bin...“ Er war simpler Legionär, die zu tausenden hier rumliefen, da machte er sich nichts vor. Auch wenn es schon klasse gewesen war, da reinzugehen und mit dem Mann mal persönlich reden zu können... er glaubte deswegen noch lange nicht, dass er einen derart bleibenden Eindruck hinterlassen hatte. Das schaffte er irgendwie immer nur dann, wenn er irgendwas anstellte – dafür dann allerdings richtig. „Du bist bescheuert, weißt du das? Du bist doch net erst seit gestern sein Sklave, du hättst doch wissen müssen, dass wir hier Meldung machen bei solchen Sachen! Wir machen bei jedem Dreck Meldung, bei Hel, wir machens ja sogar wenn wir scheißen gehen!“ Naja gut, das war vielleicht etwas übertreiben. Wobei... wenn ein Legionär mitten im Training unbedingt austreten musste, hatte der sich wohl abzumelden. Hadamar schüttelte leicht den Kopf und ließ den Kerl los. „Die Idee war ja klasse“, er gab das nur zähneknirschend zu, aber es war so, und er konnte nicht umhin, nach wie vor widerwillige Bewunderung dafür zu empfinden, „aber die Durchführung miserabel. Du lässt dir besser was verdammt Gutes einfallen für ihn“, er machte eine Kopfbewegung zur Vorzimmertür hin, um auf den Legaten in dem Büro dahinter zu deuten, „und nur zur Info: ich soll den Tesserarius vom Wachdienst vorhin holen. Also sag nix, was der dann widerlegen würd.“



    Obwohl der Kleine mich losgelassen hatte und ich erleichtert durchatmete, hatte ich doch schon eine Tracht Prügel befürchte, spürte ich das seltsame Kribbeln an meinem Hinterkopf mal wieder. Hervorgerufen durch die Bemerkung, dass der Tesserarius vom Wachdienst, hierher befohlen worden war.
    Ich hatte dem doch nicht gesagt er oder ein anderer solle die Nachricht weiterleiten, der hatte es einfach so verstanden und dann hatte sich die Dinge verselbständig. Ich wäre doch dumm dies nicht zu nutzen. Nur gerade jetzt in meiner Lage war das bestimmt nicht gut gewesen.


    Doch was mir gut gefiel war das Lob von dem Kleinen. Auch wenn ich zeitweise sonst was wünschte, tat er mir plötzlich etwas Leid.
    Was musste der arme Kerl rumgerannt sein. Nur hatte er den Vorteil er kannte sich aus und ich hätte immer wieder nachfragen müssen und wäre dann doppelt so lange oder noch länger unterwegs gewesen.


    „Danke für die Warnung“, grinste ich den Kleinen an. „Ich werde mich revanchieren“. Wie wusste ich noch nicht doch irgendwann ergab sich bestimmt eine Gelegenheit.
    Sorgfältig zupfte ich meine Tunika zurecht und machte mich auf den Weg.

    Warum war ich aber auch nicht voran reingegangen? Der Kleine war ja echt so was von sauer. Dabei wollte ich dieses mal doch wirklich nur, dass alles richtig lief. Ich konnte ja verstehen, das er sauer war, aber was hätte ich denn machen sollen? Es war doch Zufall gewesen, dass es ihn erwischte.
    „Eh Mann, lass los, sei doch froh, jetzt hast du Pluspunkte gemacht und der Legat hat dich und deine Zuverlässigkeit persönlich kennen gelernt.“ Vielleicht half es ja, wenn ich ihm ein wenig Honig um den Bart schmierte. Hoffentlich wurde der jetzt nicht zu aggressiv. „Könnte ich denn jetzt da rein gehen? Menecrates wartet auf mich.“

    Jetzt war ich vollends sprachlos, Macro war ein regelrechtes Schlitzohr. Schnell schrieb ich hin was er diktierte.







    Privatsekretär gesucht.


    Herius Claudius Menecrates
    sucht einen Privatsekretär


    Seine Fähigkeiten sollten sein:


    Vier Sprachen, flüssig beherrscht in Wort und Schrift,
    lyrische Begabung,
    tadelloses Auftreten,
    und gepflegte Erscheinung.
    Grundlegende medizinische Kenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, aber erwünscht.


    Der Legat bietet: Freie Kost und Logis.






    „Sag mal wieso kannst du nicht schreiben? Du wärst die Ideale Besetzung für den Posten?“
    Ich konnte mir dir Frage einfach nicht verkneifen.
    Nach einem erneuten Blick auf das Geschrieben überkamen mich Zweifel.
    „Und du meinst wirklich, ich kann das so schreiben? Menecrates will den Entwurf doch bestimmt sehen.“

    Ich schaute Macro skeptisch an, als er meinte sieht nett aus.
    Kopfschüttelnd meinte ich: „Nicht wirklich, Schrift und Form gefallen mir nicht, ganz zu Schweigen von dem Inhalt. Deine Idee Morrigan mit zu nehmen ist wirklich gut.“ Nochmals schaute ich auf den Bogen und las Macro vor, dankbar das er meinen Patzer ignorierte.
    „Privatsekretär gesucht. Herius Claudius Menecrates sucht einen Privatsekretär. Seine Fähigkeiten sollten sein. …Klingt nicht gut oder? Aber was habe ich denn für Fähigkeiten, die mich für den Posten geeignet machen? Außer schreiben kann ich doch nichts.“

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Gut, deinen Auftrag, von wem auch immer er angewiesen wurde, hast du ausgeführt. Ich brauche dich hier nicht mehr, aber du benachrichtigst den in deiner Schicht wachhabenden Tesserarius der Centuria V, Cohors II und schickst ihn und den ranghöchsten Offizier deiner Centurie umgehend zu mir. Du kannst wegtreten."


    Im Scriptorium hatt ich Menecrates nicht angetroffen, doch war mir klar ich musste meine Meldung über den Auftrag unbedingt machen. So begab ich mich nun zum Officium des Legaten. Es war schon ganz schön nervig ständig wie ein Spürhund seinen Herrn zu suchen. Dort hörte ich gerade die letzten Worte an den Kleinen. Was für ein Ärger der hatte die Meldung gemacht. Ich wollte doch Menecrates darüber informieren das die Tesserarii informiert wurden. An der offenen Türe blieb ich einen Moment stehen und überlegte wie ich dies gerade biegen konnte.
    Auch wollte ich abwarten bis der Kleine raus war.

    Ich hatte zum erste Mal den Eindruck, das Macro nun endlich wirklich verstanden hatte, wie unterschiedlich wir die Sklaverei empfanden. Doch ob mir das jetzt weiter half, musste sich erst zeigen. Allem was Macro nun sagte konnte ich nur beipflichten. Weil ich mir dies doch schon lange selber überlegt hatte.
    Vor allen Dingen machte mir die Tatsache, dass Menecrates ein guter Herr war zu schaffen. Sollte ich verkauft werden, wusste ich nicht was mich dann erwartete.
    Verblüfft hörte ich mir Macros Vorschlag an und musste sogar leicht grinsen. Soviel Raffinesse hätte ich Macro gar nicht zugetraut. „Die Idee ist richtig gut, die könnte glatt von mir sein. Hoffentlich haben wir dann aber auch die Möglichkeit Bewerber vorab kennen zu lernen und zu sondieren. Aber zur Stadt muss du alleine, ich darf hier nicht weg.“ Dankbar sah ich Macro an, zog den Bogen Papyrus näher zu mir und tauchte die Feder schon ml ins Tintenfass. „Dann wollen wir mal.“
    Mit dieser Geschäftigkeit, wollte ich aber nur über meine Mutlosigkeit hinweg täuschen, denn so wirklich glaubte ich nicht daran, das Macros Plan aufging.
    Während ich darüber nachdachte, hatte ich geschrieben:


    Privatsekretär gesucht.


    Herius Claudius Menecrates


    sucht einen Privatsekretär.


    Seine Fähigkeiten sollten sein:


    Ich blickte von dem Geschriebene zu Macro und schüttelte den Kopf.
    Es folgte eine entsetzter Blick von mir, verlegen schaute ich auf die Schreibfeder.
    „Entschuldige bitte“, murmelte ich dabei. Ich hatte ganz vergessen das Macro nicht lesen konnte.

    Es tat unbeschreiblich gut den festen Arm von Macro zu spüren. Langsam beruhigte ich mich soweit, das ich meine Gedanken ordnen konnte, Noch einige Zeit starrte ich vor mich hin bevor ich begann. „Ich weiß nicht ob du mich überhaupt verstehen kannst. Ob du nachempfinden kannst wie es in mir aussieht und wie es zu meinen Rektionen kommen konnte.
    Das ich von Kreta komme weißt du, auch das mein Vater sehr wohlhabend war. Ich als jüngster Sohn hatte alle Freiheiten und durfte mein Leben gestalten wie ich wollte. Ich wollte reisen, andere Menschen, einen anderen Glauben kennen lernen. Ich hatte meine Träume für die Zukunft. Dann mitten aus dem nichts, ohne Vorwarnung wurde meine Reisegruppe überfallen, wir wurden gefangen genommen , verschleppt, missbraucht und verkauft. Mein Leben schien den Sinn zu verlieren, doch da glomm ein winziger Funke. Die Hoffnung. Die Hoffnung frei gelassen zu werden, aber eher noch zu fliehen, denn sind wir mal ehrlich, warum sollte ausgerechnet ich frei gelassen werden.
    Dann geschieht eines Tages etwas seltsames. Ich habe die Gelegenheit einer schwangeren Frau zu helfen, diese will aus Angst fliehen. Wir besuchen sogar vorher einen Tempel und sie erbittet Hilfe. Ich sehe mich genötigt ihr weiter zu helfen und fliehe aus diesem Grund mit ihr. Diese Flucht hatte ich bestimmt nicht geplant.
    Ich werde wieder eingefangen und zurück gebracht. Jede erdenkliche Art von Strafe malte ich mir vorher aus. Doch du kennst unseren Herren, er entscheidet nicht wie der Durchschnitt, nein er ist immer für eine Überraschung gut.
    Ich sollte nun selber entscheiden wie das verloren gegangene Vertrauen wieder aufgebaut wird. Was ist los nahe liegender als zu versprechen nie mehr zu fliehen. Da ich aber jetzt nicht weiß was die Zukunft bringt, versprach ich nur, ich würde in Germanien nicht fliehe. Ich versuchte zu erklären warum ich nicht mehr versprechen konnte, da ich nicht lügen wollte. Diese Ehrlichkeit wurde nicht anerkannt und deshalb werde ich, ehe wir Germanien verlassen verkauft. Nun soll ich auch noch selber das Plakat entwerfen, für die Suche nach einem neuen Privatsekretär.
    Verstehst du, ich kann doch kein Versprechen geben, bei dem ich mir selber die letzte Hoffnung nehme.“
    Erwartungsvoll, bittend, flehend sah ich Macro an. Ich hoffte innständig er würde mich wenigstens ein wenig verstehen.

    Verblüfft hielt ich mitten in der Bewegung inne und starrt Macro mit offenem Mund an. „Wie du hast nichts verstanden? Ich habe doch nicht griechisch oder hebräisch gesprochen. Nun gut dann noch mal ganz langsam für dich, zum mit schreiben.
    Ich .. Linos .. werde .. verkauft, spätestens wenn wir Germanien verlassen.“
    Ein fratzenhaftes Grinsen überzog mein Gesicht. „Ha da müsste ich mir doch direkt wünschen, das wir immer in diesem verfluchten Germanien bleiben.“
    Aufs neue steigerte ich mich hinein, ging auf Macro zu, blieb vor dem Riesen stehen und trommelte mit meinen Fäusten gegen seine Brust. „Ich will nicht verkauft werden. Hörst du? Ich will, dass alles wieder wird wie es war.“
    Erschöpft enttäusch ließ ich meine Arme sinken, ging auf meinen Platz zurück und starrte auf den leeren Bogen Papyrus. „Entschuldige bitte“, murmelte ich leise vor mir her.

    Ich hatte Macro natürlich nicht gehört, aber so wie ich gerade in Fahrt war, hätte ich niemanden kommen gehört. Der kam mir gerade Recht. „Aber wie könnte man denn auf dich sauer sein. Wenn, ist man doch nur auf Linos sauer. Du guter Sklave, ich böser Sklave. Doch sei beruhigt, vielleicht hast du Glück und bist mich bald los. Sobald wir Germanien verlassen“, fügte ich nickend hinzu.…. Nach einer kurzen verschnauf Pause fuhr ich fort: „Ich frage mich allerdings, warum erst dann? Besser für alle ist es wenn ich gleich verschwinde. Wer braucht schon einen ehrlichen Sklaven. Seine Gedanken sollte man für sich behalten und nur das sagen, was erwünscht ist.“ Schnell ergriff ich den Weinbecher, hob ihn Macro entgegen auf dein Wohl, bedien dich es ist genug da. … Oder besser noch du diktierst mir eine Stellenanzeigen für einen neuen Scriba,…. Privatsekretär. Dann hast du jemanden der sich nicht einmischt um dir zu helfen. Alles ist gut, niemand nervt. Pahh und vertrauen kann man mir ja auch nicht, nein …. Linos war nur so dumm, immer wenn er merkte das jemand seinem Dominus etwas anhaben wollte, hat er ihn gewarnt. Das hat man vom eigenständigen Denken. Wie kann ich aber auch nur ich bin doch nur ein Ding. Wie kann ich aber auch so naiv sein und annehmen ausgerechnet mein Herr wäre anders“, dabei schlug ich mir mit der flachen Hand an die Stirn. „Ich Dummkopf nahm doch wirklich an, er würde es wenigstens anerkennen, das ich ehrlich zu ihm war.“ Erbost nahm ich einen neuen Schluck und feuerte anschließend den Becher gegen die Wand. „Du siehst es gibt keine Lösung also kann ich auch trinken.“ Leicht schwankend stand ich auf um mir einen neuen Becher zu holen.

    Vor der Türe angekommen stieß ich eine Wutschrei aus. Ich wusste gar nicht, wie gut so etwas einem tun konnte.
    Fassen konnte ich es immer noch nicht, nur weil ich so ehrlich war und nicht versprach nie mehr zu flüchten, sollte ich verkauft werden.
    Das hatte ich von meiner Ehrlichkeit. Das entwürdigst war dann aber doch, ich sollte auch noch selber, dazu ein Plakat anfertigen. Liebend gerne wäre ich sofort wieder aus dem Tor spaziert, doch für eine erneute Flucht hatte ich noch nicht die Kraft. Außerdem hinderte mich mein eigenes Versprechen daran. Hätte ich vorher gewusst, dass ich doch verkauft würde, hätte ich dies niemals abgegeben.
    Du willst ein Plakat ? Gut sollst du bekommen“, schimpfte ich vor mir her, machte kehrt und ging zum Scriptorium und von dort zur Culina. Mich mit reichlich Material eingedeckt, begab ich mich zur Culina. Dort fegte ich einfach alles vom Tisch, legte das Arbeitsmaterial auf einen Stuhl ab und säuberte den Tisch.
    Bevor ich mich an den Tisch setzte, holte ich mir zuerst eine Becher Wein, nahm einen großen Schluck und starrt den vor mir ausgebreiteten Bogen Papyrus an.
    Was sollte ich nun schreiben? Wie sollte die passende Stellenbeschreibung für meinen Nachfolger aussehen?
    Nachdenklich nahm ich einen weiteren Schluck und dann noch einen. Der Becher war leer und so füllte ich einen weiteren.
    Er sollte sich gut verstellen können und immer das sagen was erwünscht war. Ein Nickmännchen wäre gut.
    Des weiteren sollte er sehr gut zu Fuß sein. Ja das ist gut, freute ich mich und nahm einen weiteren Schluck.
    Ja gut zu Fuß musste er sein, meine Gedanken wanderten zu den Straßen, Plätzen und Gassen Roms. Ich sah Menecrates in seinem typischen Gang vor mir her schreiten und mich selber hinter her latschen. Wie oft hatte ich da über meine Füße gejammert. Doch dies war nun vorbei, seufzend nahm ich einen weiteren Schluck.
    Dann überkam mich abermals die Wut. Ich hämmerte mit meiner Faust auf den Tisch und schrie immer wieder „NEIN, NEIN, … NEIN

    „Dann ist es ja gut, dass du mich bald los bist“, brüllte ich Morrigan an. Noch nie in meinem Leben hatte ich einen Menschen so angebrüllt. Wütend starrte ich Morrigan an, bis es mir dann langsam dämmerte wer vor mir stand.
    „Entschuldige bitte“, brachte ich noch so gerade über meine Lippen, bevor ich mich abwandte weil mir die Tränen kamen. Tränen von Wut, Enttäuschung und Traurigkeit.
    Ehe ich ansetzte um weiter nach draußen zu rennen, sagte ich noch mit einem kurzen Blick auf Morrigan: „Der Dominus wünscht dich zu sehen.“

    In der Wildnis oben auf dem Berg, als die Legionäre mich fanden, hatte ich mit jeder möglichen Strafe gerechnet.
    Doch heute sah es anders aus.
    Wieso konnte ich nicht meine Klappe halten? Warum hatte ich nicht das gesagt was man von mir erwartete?
    Ich spürte wie mir mit jedem Wort, welches Menecrates zu mir sagte mehr Farbe aus meinen Gesicht wich. Es war nicht nur der Schock es war auch eine große Portion Wut und Enttäuschung.
    Wurde so Ehrlichkeit belohnt?
    Ich spürte wie meine Kieferknochen hervortraten, ehe ich antwortete: „Ja Dominus, ganz wie du wünschst.“
    Abrupt drehte ich mich um und verließ das Cubiculum. Meinen Wutschrei unterdrückte ich. Nichts wie raus an die Luft war im Augenblick mein einziger Gedanke. Meine Schritte wurden immer schneller je mehr ich mich dem Ausgang näherte. Da geschah es ich bog um eine Ecke und donnerte voll in Morrigan hinein.

    So das war geschafft der dumme Auftrag erledigt, nun brauchte ich eine Stärkung. Also marschierte ich schnurstracks zu unserer Culina. Vor der Türe blieb ich stehen und lauschte. Was für ein Glück drinnen rumorte es. langsam trat ich ein als mir auch schon ein Sklave mit einem Krug frischen Wasser entgegen kam. Jetzt konnte ich in aller Ruhe in den Vorratsraum gehen. Dort angekommen. genehmigte ich mir in aller Ruhe einen Becher Wein bevor ich mich auf den Weg zu Menecrates machte.