Ich konnte es nicht fassen als ich morgens erwachte, die ganze Nacht hatte ich durch geschlafen. Nicht einmal war ich aufgewacht von Schmerzen. Bestimmt war das noch die Wirkung von dem scheußlichen Brei des Medicus.
Doch kaum war ich richtig wach, da kam mir das ganze Dilemma vom Vortag in den Sinn. Des Weiteren lag mir noch der Antritt bei Menecrates schwer im Magen, zumal ich noch immer nicht wusste welche Strafe mich erwartete. Doch vorher musste ich unbedingt noch mit Macro reden und mich bei ihm entschuldigen.
Als ich bei diesem Punkt meiner Überlegungen angekommen war hörte ich Schritte näher kommen. Es war eindeutig Macros Tritt. Schnell schloss ich wie bei einer Reflexbewegung meine Augen. Doch dann schalt ich mit mir selber, gerade wollte ich noch mit ihm reden und nun das schlafend stellen.
Ich holte noch einmal tief Luft und erwartete Macro. Schon hörte ich sein leises Räuspern. Mich aufrichtend schaute ich in seine Richtung. „Hallo Macro, gut das du kommst, ich muss unbedingt mit dir reden, denn ich möchte mich gerne“ nach diesen Worten machte ich eine kurze Pause, um noch einmal tief einzuatmen. „Nun ja um mich bei dir zu entschuldigen. Du musst mir glauben ich habe es nur gut gemeint und ich dachte ich würde dir, nein euch damit helfen. Ich habe ja auch nicht gelogen. An jedes Wort erinnere ich mich nicht mehr. Der Sinn von dem was ich schrieb war der gleiche, nur eben nicht ins allgemeine geschrieben sondern auf Morrigan bezogen, wie es ja auch dein ursprünglicher Gedanke war. Beim Schreiben habe ich doch bemerkt wie dich dein Mut verließ und du wieder alles abbiegen wolltest und ins allgemeine verfielst. Bitte entschuldige, ich wollte dir wirklich nur einen Freundesdienst erweisen. Wenn du nun glaubst ich hätte dich lächerlich machen wollen, so irrst du dich wirklich. Es gibt Menschen die mir wichtig sind und mit denen treibe ich keine Scherze. Du warst mir hier bei den Römern eigentlich der wichtigste Mann. Wie ich bist gestern glaubte, mein einziger Freund. Es wäre entsetzlich für mich, wenn ich mir dies nun selber zerstört hätte.“ Nun, nachdem ich meine Entschuldigung schnell und wortreich hervor gebracht hatte, konnte ich nur noch flehend, hoffnungsvoll zu Macro schauen.
Beiträge von Linos
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Am nächsten Morgen herrschte eine seltsame Stimmung. Die Soldaten waren froh, dass es hieß, Abmarsch und trotzdem waren sie unzufrieden darüber. Sie hatten sich erhofft Caelyn auch noch zu finden. Diesen Teil der Aufgabe hatten sie nicht erfüllt. Ich wunderte mich deshalb doch ein wenig, das keiner mehr kam und mich ausführlicher in Verhör nahm. Natürlich war ich erleichtert, als man mich am nächsten Morgen auf die Trage packte und es zurück nach Mogontiacum ging, auch wenn ich nicht wusste was mich dort erwartete.
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Troff dem Kleinen sein Wunsch nicht gerade so von Spott? Doch Ausnahmsweise störte es mich nicht, ich war im Augenblick dankbar für die Wärme, wenn man dies so bezeichnen konnte, sehr dankbar. Jetzt wollte ich nur noch schlafen, endlich schlafen.
Doch schon, gerade eingeschlafen, schreckte ich wieder hoch, weil ich neue, andere Stimmen hörte. Meine Müdigkeit war dieses mal aber stärker und ich schlief endlich fest ein und was noch wichtiger war bis zum nächsten Morgen. -
Während Morrigan Macro hinterher eilte, war ich zum Fußende meines Bettes gehüpft und stand immer noch lauschend da, als sie zurückkam.
Noch immer mit dem gerade geschehenen beschäftigt nahm ich Morrigans Frage nur am Rande war. „Ja geht so. Wo geht er hin? Kommt er zurück? Ich brauche unbedingt Krücken?“ Bei meinen Antworten starrte ich immer noch zur Türe. So als könnte ich mit meinem hinschauen Macro dort erscheinen lassen.
„Ich wusste doch, das der Große sich nie trauen würde.“
Resigniert murmelte ich noch den Satz, bevor ich mich enttäuscht auf das Bett setzte. -
Noch während Macro sprach geschah etwas seltsames mit oder besser gesagt in mir. Mir fröstelte es, es war als wenn eine eisige Hand nach mir griff. Was hatte ich getan? Ich hatte es doch nur gut gemeint, doch ich spürte ich hatte damit etwas kaputt gemacht. Den, den ich wirklich mochte, schätzte, mit dem ich gerne befreundet war, hatte ich verletzt, vertrieben.
Entsetzt öffnete ich die Augen, sah wie Macro sich umdrehte und zum Gehen ansetzte. „Macro, bitte bleib“, kam von meiner Seite in einer extrem hohen Stimmlage. Schon stand ich schwankend neben meinem Bett. „Morrigan bitte halt ihn auf, hilf mir. Ich habe es doch nur gut gemeint, ….wollte dir ehrlich helfen.“ Der Rest des Satzes kam nur noch flüsternd über meine Lippen.
„Ich muss ihm hinterher, ihm alles erklären.“ Zu mir selber sprechend starrte ich noch immer auf dem Punkt wo eben noch Macros Rücken war. -
Der forschende Blick von Morrigan war mir nicht gerade angenehm. Mich räuspernd rutschte ich etwas runter und schloss die Augen. Es sollte ein Zeichen sein, dass ich müde war. Doch schon ertönte, während ich noch krampfhaft überlegte, wie ich aus der Situation herauskäme, Macros Linos. Der Ton, wie es herauskam, sagte eigentlich schon alles.
Ich hatte es damals doch nur gut gemeint, indem ich schrieb was Macro wirklich fühlte. Er würde gut daran tun, mich hier nicht vor Morrigan, zur Rechenschaft zu ziehen. Damit tat er sich bestimmt keinen Gefallen. Alles würde nur noch verzwickter werden.
Vorsichtig öffnete ich ein Auge und blinzelte zu Macro rüber, um es dann schnell wieder zu schließen. -
Wenn ich inzwischen nicht bemerkt hätte, das der Kleine mich nicht mochte, für einen Jammerlappen und sonst noch was hielt, dann wäre ich auf den Kopf gefallen. So lag ich da und lauschte angespannt auf seine Reaktion.
Gut er wollte draußen nicht aus dem Auge lassen, das war seine Aufgabe, es war vielleicht wichtig, aber mich? Was sollte ich ihm oder meinem Helden schon zufügen? Ehe ich mich ihnen nähern konnte würde ich bestimmt eine ganze Kompanie wecken. Ohne irgend ein Geräusch würde ich dies bestimmt nicht schaffen. Fast hätte ich laut gelacht. Ob er mich wirklich für so gefährlich hielt. Mich? Der ich mir geschworen hatte, niemals wenn irgend möglich Gewalt einem Menschen anzutun. Mich? Der ich zu schwach war, ohne größere Anstrengung mich aufzurichten, selbst ohne die Beinverletzung.
Doch dann hörte ich wie er sich erhob, mein Herz begann wie wild zu hämmern. Würde er gleich gegen mein Bein treten oder sonstwie seinem Ärger über mich abreagieren?
Im dunkeln des Stalles zeichnete sich nur schemenhaft seine Silhouette im Rahmen der offenen Stalltüre ab. Er kam näher und meine Hände verkrampften sich in die Decke. Schon landete etwas auf mir. Den Mund halb geöffnet spürte ich wie es wärmer wurde, er hatte wohl seinen Mantel über mir ausgebreitet. Danach hörte ich noch wie er etwas aufstellte. Als ich mich ein wenig aufrichtete, sah ich das Nachtlicht von draußen nur noch ab einer gewissen Höhe. Es zog viel weniger, bestimmt hatte er sein Schild aufgestellt. Auf seine Frage, kam von mir nur ein verlegendes aber sehr dankbares: „Ja dankesehr, viel besser.“ Ich nahm mir vor ihn von nun an weniger zu reizen. -
Ich selber kam nicht an den Weinkrug, darum hielt ich den beiden meinen Becher vor die Nase, noch während ich zu meiner Antwort ansetzte.” Bitte gib mir doch endlich einer ein Schluck Wein, bettelte ich zuerst bevor ich nach einer kurzen pause fortfuhr. “Nicht das ich zu dem Zeitpunkt nicht verstärkt über eine Flucht nachgedacht hätte, doch da ich kein Geld besitze wollte ich erst darüber nachdenken wie ich daran kam.
Nein wie schon erwähnt traf mich die Flucht selber völlig unvorbereitet. Mit dem Wissen von heute wäre ich das Ganze anders angegangen.”
Mich mehr zu Morrigan wendent, da Macro die Geschichte schon bekannt war erzählte ich weiter. “ Ich war also in Mogontiacum auf dem Markt und hatte gerade einen Käsehändler kennen gelernt. Wie es dem wohl geht?“ Diese Frage stellte ich mir zwischendurch selber. Hoffentlich hatte der keine Schwierigkeiten bekommen. Jetzt erst wurde mir bewusst, dass die Soldaten von irgendwem den Hinweis über die Richtung unserer Flucht bekommen haben mussten. Bis Dato hatte ich mir noch kaum Gedanken dazu gemacht.
"Nun also wie ich so die verschiedenen Käsesorten probierte kam da eine junge Frau, die den Käsehändler und seine Ware wohl kannte. Just in dem Augenblick, sie wirkte übrigens sehr nervös und als sie bezahlen wollte fiel ihr die Geldbörse hin ich half ihr beim einsammeln ihrer Münzen. Dies ging aber einer Frau die eben erst mit ihrem Man dort aufgetaucht war nicht schnell genug und sie hetzte ihren Mann gegen die junge Schwangere Frau auf. Das diese schwanger war hatte ich nicht sofort gemerkt. Plötzlich wollte er wissen wer die junge Frau war zu wem sie gehörte, mich wollte er forthaben, eins kam zum anderen bis die junge schwangere Frau weglief. Ich lief mit ihr um ihr zu helfen, verfolgt zunächst von dem Fremdling durch die Gassen von Mogontiacum. Irgendwann hatten wir ihn abgeschüttelt. Da ich bemerkte das die Frau Angst hatte versprach ich ihr zu helfen und als sie später sagte sie wolle fliehen versprach ich wieder ihr zu helfen und mit ihr zu gehen. Ich war nur ihr Begleiter und habe nie erfahren was wirklich mit her los war. Hätte ich gewusst wie die Flucht ausgesehne hätte, hätte ich mir bestimmt Gedanken für eine bessere Lösung gemacht. Doch ich dachte wirklich sie kennt sich aus und braucht Hilfe weil sie schwanger ist. Ich kann euch eins sagen, es war eine dumme Aktion, aber ich würde bestimmt wieder so handeln um ihr zu helfen.“
Mehr wollte ich im Augenblick nicht sagen, eigentlich gab es ja auch kaum noch was zu sagen. -
Kaum eingeschlafen erwachte ich von meinem eigenen Zähne klappern. Meine Erinnerung kam langsam zurück.
Das konnte nicht wahr sein, dachte der wirklich es gäbe nur Germanen und Soldaten auf der Welt. So empfindsame Geschöpfe aus den südlichen Gefilden existierten wohl nicht für ihn. Sonnenverwöhnt wie wir aufgewachsen waren, war dieses Klima nicht für uns geschaffen. Selbst auf die Gefahr hin mir schon wieder ärger einzu handeln musste ich etwas unternehmen, wenn ich nicht erfrieren wollte. “Sag mal könntest du dich nicht für eine Sache entscheiden? Entweder kommst du rein oder du gehst nach draußen. Aber schließe um Himmelswillen die Türe.” Unbewusst versuchte ich leiser zu atmen während ich auf eine Reaktion wartete. -
“Also nee ich bin hundemüde, muss das Essen verdauen und “ fügte ich nach einer kurzen Pause als Trumpf hinzu, ”hat der Medicus mir nicht Schlaf verordnet?” Lauernd schaute ich auf Macro, doch an dessen Blick, der auf das Essen war, glaubte ich zu erkennen, dass dieser jetzt nicht reden würde. Du alter Feigling wenn du mich jetzt hängen läst, so denke bloß nicht ich würde dir bei Morrigan alles abnehmen, schimpfte ich in Gedanken vor mir her.
Seufzend richte ich mich gerade auf und schob mich bis zu Kopfende meines Bettes hoch, so das mein Rücken sich an die Wand lehnen konnte. Doch so einfach nachgeben wollte ich dann doch nicht. “Also gut aber du besorgst mir ganz schnell Krücken, damit ich wenigstens alleine das meine geschäfte erledigen kann.”
Nach einer kurzen Konzentrationspause schaute ich Morrigan an, holte Atem und fing an. “Was willst du wissen? Wie hundekalt es hier ist hast du wohl selber mit bekommen. Wie unsere Verpflegung aussah bestimmt auch oder du hast es dir zumindest denken können. Eine reine Männerwirtschaft also. Ich rannte wie immer hin und her um alles mögliche zu erledigen, natürlich dachte Menecrates nicht an meine armen Füße dabei. Bis ihm mein Einsatz eines Tages wohl nicht gut genug war. Er übergab mich zum täglichen Drill an einen von den Soldaten. Du weißt bestimmt wie ich zu denen stehe?” Fragend schaute ich zu Morrigan, doch da fiel mir ein mit ihr hatte ich nie über solche Dinge geredet.” Stimmt, nein weißt du nicht, also ich hasse alles was mit Militär zusammen hängt, weil ich Waffen und töten hasse. Mein Glaube verbiete es mir.” jetzt war ich wohl übers Ziel hinausgeschossen, von meinem Glauben wussten die beiden nichts und sollten es eigentlich auch nicht wissen. Schnell redete ich weiter. “Nicht genug damit ich wurde mit den Soldaten auf einen Marsch geschickt. Nicht nur das mich da ein wildes Tier verfolgte, nein der Centurio verprügelte mich entsetzlich, die Narben habe ich noch immer auf meinem Rücken.” Bei diesen Worten zog ich meine Tunika hoch, drehte mich und zeigte meinen Rücken mit den Narben in der Form des römischen Adlers. So nun ist aber erst einmal genug. Ich brauche auch einen Schluck Wein. Ihr wisst doch Wein trägt zur Heilung bei”, fügte ich grinsend hinzu. -
War das eine Begrüßung, endlich einer der nicht nörgelte und sich einfach nur freute mich zu sehen. Aber dann wieder die Haare, sie ließ es einfach nicht. Fast hätte ich losgeheult vor lauter Freude. Bestimmt lauerte die ein oder andere Träne in den Ecken meiner Augen.
Bei ihrer Bemerkung über meine Flucht grinste ich sie an. Ich wusste für sie wäre das Thema noch nicht abgetan.
Sonst war es wie früher, alles sprudelte fast gleichzeitig aus Morrigan heraus und deshalb konnte ich auch gut nach empfinden wie einsam es für sie in Rom war.
Bestimmt schaute ich dann doch recht zweifelnd als sie von ihrem Leben in Rom erzählte. So wirklich kaufte ich ihr nicht ab, dass sie so locker mit der Trennung von Antoninus umging.
Darüber mussten wir uns demnächst nochmals unterhalten. Zwischendurch musterte ich immer wieder Macro, gespannt wie er reagieren würde.Morrigan wusste einfach was ich brauchte. Nur eins schien sie vergessen zu haben, ich war Grieche. Vorwurfsvoll schaute ich auf das Wasser und dann auf ihren Wein. Meinten die Beiden wirklich ich würde von Wasser gesund? Für heute, aber nur für heute, würde ich es übergehen. So schnell hatte ich bestimmt noch nie gegessen. Lag es an der langen Zeit des Hungerns oder an den schnellen runter Schlingen, mir war ein wenig Übel und Müde war ich auch. “Wie wäre es wenn Macro den Anfang macht und ich ergänze danach“, schlug ich vor. Ich musste mich einfach von dem Essen erholen.
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“Och nein Macro gerade war ich, hm was riecht das gut.” War es weil ich seit ewigen Zeiten kein frisches Brot gerochen, geschweige denn gegessen hatte oder war es mein Hunger? Es roch einfach himmlisch. Darüber vergaß ich meinen Ärger weil man mich gerade geweckt hatte. Mich mühsam aufrichtend, starrte ich auf das Brot. Den Blick nach draußen verdeckte mir Macro.
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Da Macro plötzlich nach einigem Genörgel verschwand, hob ich leicht meinen Oberkörper an und schaute noch einmal ob ich alleine war. Wirklich ich war alleine. Schnell zupfte ich mir die Decke zurecht und nahm, so gut es ging, eine bequeme Stellung ein. Mein letzter Gedanke war, endlich alleine und in Ruhe schlafen.
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Puh der verstand es wirklich, langsam bekam ich ein schlechtes Gewissen. Hatte ich doch damals nur sein Bestes gewollt. Mein Gott ob das normal war? Sobald die Kerle vor Kraft strotzten, waren sie in Gefühlsdingen teilweise wohl sehr schwerfällig. Bei Macro war es so und bei meinem Helden wohl auch. Irgendwie tat er mir schon leid. Doch was wäre wenn ich wirklich mit zur Küche käme? Wenn alles raus käme, dann wäre da auf der einen Seite der Kraftprotz Macro und auf der anderen Seite die beredte Morrigan. Nun wurde ich doch etwas nervös und es stellte sich nach ewigen Zeiten mein Kopfkribbeln ein.
Heftig kratzte ich mich seitwärts an meinem Kopf. “Aber, aber ich kann noch nicht gehen und Krücken habe ich noch nicht. Außerdem ist es bestimmt für mein Bein besser wenn ich bis morgen früh liegen bleibe.” Dies war das Einzige was mir einfiel, um ein wenig Aufschub zu bekommen. “ Du könntest sie einfach fragen ob sie noch mit dem Antonius oder wie er hieß zusammen ist.” Mehr konnte ich ihm im Augenblick auch nicht anbieten. Gut es war nicht die beste Idee aber mehr wie gar nichts. -
He du was machst du mit der Decke, wollte ich gerade fragen, als der Bursche auch schon einen Streifen davon abriss.
Ja und dann kam das Beste. War ja klar, wenn man nichts erwidern konnte wurde Gewalt eingebracht. Ich hätte ihm noch gerne so vieles geantwortet, aber wenn er meinte er brauche Stärke um seine Überlegenheit zu zeigen, dann konnte er einem wieso nur leid tun.
Wenn dieses Decke nicht so abscheulich gerochen und geschmeckt hätte.
Nachdem ich mir den Fetzen wieder vom Gesicht genestelt hatte, dachte ich, auch gut, so habe ich meine Ruhe und kann schlafen.
Doch der Depp ließ die Stalltüre offen und es zog wie Hechtsuppe. Wütend versuchte ich mich mit Decke vor der Kälte zu schützen, um dann endlich Schlaf zu finden. -
Was sollte ich mir dafür kaufen, das er von hinter dem Wall kam und nicht als Sklave zu den Römern kam? “Soll ich dich dafür loben das du zu den Römern kamst? Ist das dein verdienst? Von mir aus. Dann ist auch mein Verdienst das ich ein frei geborener Kreter bin. Nur durch den Umstand das ich gerade dort auf reisen war, wo sich ein Sklavenhändler rum trieb kam ich nach Rom. Du siehst also so was besonderes bist du auch nicht. ….
Aber zu meinem Bein”, fügte ich nach einer kurzen Pause hinzu. “Du weißt schon wessen Eigentum ich bin, außerdem so wie du gerade neben mir hockst wirst du das sowieso nicht packen. …Ich weiß du Römer und ich nur Sklave, aber du bist solange du nur so ein kleiner Legionär bist auch nur Befehlsempfänger, deshalb denke zuerst ehe du handelst. Wenn du Mist baust geht es dir auch schlecht und allen anderen die hier bei dir sind auch. Also tu was du nicht lassen kannst. Du wirst sehen was du davon hast.”
Selbstgefällig grinste ich ihn an, wenn er ehrlich war musste er einsehen, dies konnte auch für ihn ein Problem werden, auch wenn ich nur der Sklave war. -
Trotz allem musste ich jetzt laut und hart lachen. “Du hast wohl als Kind zuviel bei den Alten gesessen und Geschichten gehört?
Du und was ausgekugelt, wenn das war wäre, dann hättest du nie die absurde Idee gehabt, das ich mich mit einem ausgekugelten Bein einfach so hinsetzen könnte und das hat nichts mit wehleid zu tun sondern mit der menschlichen Anatomie. Obwohl ich nicht glaube, dass du überhaupt eine Ahnung davon hast was das Wort heißt,” fügte ich leise hinzu.
Ich nehme an es war ein Arm den du ausgekugelt hattest und du hast natürlich mit diesem Arm eine Diskusscheibe geworfen, denn du bist ja Römer und dazu noch Legionär, die können das, die sind stark, tapfer, zäh und verkriechen sich hinter einem Wall.” ich konnte nicht anders, ich musste das mit dem Wall hämisch hinzufügen.
Was hatte der Kleine denn die ganze Zeit, wo ich ihn kannte schon geleistet, wer gearbeitet hatte war mein Held. Der hier, der konnte nur dumm und großspurig daherreden, mehr war bei ihm nicht drin. Den sollte mal einer auf Trab bringen. Vielleicht der nette schlagfreudige Centurio. -
“Ja Mann, eine selten dumme Frage. Ich habe wahnsinnige Schmerzen und versuche zu schlafen. Hast du dir angeschaut wo mein rechtes Bein sich befindet? Meinst du etwa dies fühlt sich an wie ein aufgeschürftes oder mit einem Messer angeritztes Bein, womit ihr gleich zum Medicus rennt und rum jammert. Nein alles ist nicht mehr dort wo es hingehört und überdehnt. Aber ihr Draufklopper habt ja keine Ahnung von so was.” Trotz oder gerade wegen der Schmerzen machte ich mir endlich mal Luft. Vielleicht verstand der Grünschnabel dann endlich mal was.
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“Sag mal weißt du was dieser Quaksalber mich schlucken lies?
Marcos Reaktion fand ich gerade sehr lustig. Ob es wohl an dem seltsamen Trank lag, den er mir einflößen lies?
Wie dem auch sei ich fand es sehr amüsant wie Macro sich wand und total verunsichert war. Ein Kerl wie ein Baum und dann am liebsten wegrennen wenn die kleine Morrigan etwas fragte oder gar von ihm wollte.
Tief seufzend glitten meine Gedanken zu meinem Helden. Er war nicht so schüchtern aber dafür eher unsensibel. Der wollte gar nicht merken wie es mir bei seinem Anblick ging. Nein was war nur mit den Männern los. Besonders die großen stapften durch die Gegend und wollten einfach nicht wahrhaben, was wahr war.
Doch langsam machte Macro mir Angst, zumal ich ans bett gebunden war und nicht weg konnte. Irgendwie musste ich ihn von mir ablenken.
Nach kurzem Überlegen fragte ich ihn: “Hat Morrigan denn gesagt was sie von dem Brief hielt?” -
Konnten die Beiden nicht einfach ihre Klappe halten und schlafen? Langsamen nervte der Kleine mit seinem spielen wollen. Ich hatte ihnen doch deutlich gemacht das ich Schmerzen hatte und einfach nur schlafen wollte. Mein starker Held hatte auch keine Lust auf ein Spiel. Er sollte ihn doch endlich Ruhe lassen und sich hinlegen. Vielleicht sollte ich ihnen eine Wette vorschlagen?
Zu spät jetzt schien meinem Traum doch die Neugierde gepackt zu haben.
Erbost knurrte ich leise vor mir hin “Hattet ihr nicht vor zu schlafen?”