Beiträge von Linos

    So schnell fuhr ich selten hoch und natürlich knallte ich mit meinem Kopf gegen das Bett über mir. Ich rieb mir den schmerzenden Kopf und starrte meinen Quälgeist an. Wenn ich mir vorher nicht den Kopf gestoßen hätte, wäre ich bestimmt davon überzeugt gewesen, dies wäre einer von meinen schlechten Träumen gewesen.
    "Autsch, ... wo kommst du denn her und warum schreist du so?"

    An
    Quintus Claudius Felix
    Villa Claudia
    Roma
    Italia


    Liebe Kinder und Enkelkinder,


    ich hätte mich längst melden sollen, aber die neue Aufgabe und meine Schreibunlust halten mich bislang im Griff.
    Germanien ist eine dunkel wirkende Provinz, weil dichte Wälder bis an die Wohnsiedlungen reichen, das Klima kälter und die Tage scheinbar kürzer sind.
    Die meiste Zeit arbeite ich im Kastell, nur einmal habe ich Mogontiacum besucht. Der Legatus Augusti befindet sich noch nicht lange im Amt. Es ist Annaeus Modestus - nicht gerade mein Lieblingssenator. Nachdem sich die erste Unterredung mit ihm äußerst unangenehm anbahnte, konnte ich für ausgeglichene Fronten sorgen. Und obwohl ich seinem Befehl unterstellt bin, habe ich nicht aufgehört, selbstständig zu denken. Der Legatus fordert von mir und meiner Einheit, nicht erobertes Gebiet zu vermessen. Ein Unding, wenn man bedenkt, dass in der Vergangenheit Vermessungen immer an Eroberungen, Steuereintreibungen und Grenzverschiebungen geknüpft waren. Ich werde wachsam sein müssen. Als vernünftig und kompetent erscheint mir hingegen der Praefectus der Ala II Numidia, Terentius Primus.


    In Germanien fühle ich mich teils abgeschieden. Für jeden noch so kleinen Hinweis, jede Mitteilung und jeden Brief von euch bin ich daher überaus dankbar. Felix hat mir viel geschrieben. Dinge, die wichtig für mich sind, weil ich so die Strömungen und Wandlungen Roms auch aus der Ferne nachempfinden kann. Die nachfolgenden Zeilen sind daher an Felix gerichtet, der mich um meine Meinung bat.


    Von euch, liebe Kinder und Enkelkinder, verabschiede ich mich schon jetzt mit den allerbesten Grüßen
    euer Vater und Großvater Menecrates



    Ich grüße dich, Felix!"


    "Wie du möchtest Dominus", kam nur von mir, denn zu sehr beschäftigte mich der Inhalt dieses Briefes.

    Natürlich war keiner da, die tobten sich ja alle draußen aus. Ich setzte mich auf die Treppe und zog meinen Schuh aus um meine dicke Zehe zu betrachten. Bei der kleinsten Berührung stöhnte ich leise. Bestimmt hatte sie doch eben, als ich den Stein trat mehr abbekommen.
    Vorsichtig zog ich den Schuh wieder an und überlegte wie es nun weiter gehen sollte. Ich brauchte , Salbe, Verbandszeug und Informationen zu dem Marsch.

    "Ja Dominus", kam nochmals von mir, bevor ich möglichst schnell das Officium verließ. Zu jeder Zeit hätte ich mich über dieses frei gefreut. Nur heute fruete es mich wenig, hatte ich doch das unbestimmte Gefühl, selbst wenn ich mich ausruhen würde, könne dies nichts an den auf mich zukommenden Strapazen ändern. Ja und wo bekomme ich hier neues Öl? Wütend stieß ich draußen einen Stein durch die Gegend, was ich besser gelassen hätte. Denn ein lautes "AUTSCH" würde bestimmt einige dazu veranlassen sich nach mir um zu schauen. Schon humpelte ich weiter.

    “Warte noch einen Augenblick, ich möchte mich vergewissern ob der Kerl uns nicht doch gefolgt ist.” Kaum ausgesprochen war ich auch schon an der Ecke und spähte in beide Richtungen. Nichts war von ihm zu sehen beruhigt kehrte ich zu Caelyn zurück. “Er scheint uns nicht gefolgt zu sein. Es wäre gut wenn du jetzt die Führung übernehmen würdest, denn wie du weißt kenne ich mich noch nicht so gut aus. Ich halte folge dir und halte dir den Rücken frei.”
    Ein Glück das sie Geld bei sich hat, dachte ich sonst wäre unser Vorhaben von vorne herein zum Scheitern verurteilt.

    Was für eine verrückte Nacht, nach dem beschissenen Vortag, hatte ich kaum geschlafen. Ständig wa rich durch wirre Träume aufgewacht. Schuld daran, war nur der bevorstehende Marsch. da sollte man auch nicht verrückt werden. Menecrates hatte mir gesagt ich solle mich vorher erkundigen. Natürlich war keiner da der mir Auskunft gab und ich wusste abends noch immer nicht was mir bevorstand.
    In Schweiß gebadet wachte ich in den frühen Morgenstunden auf.
    In diesem Zustand sollte ich nun durch die Gegend latschen. nein dazu war ich einfach nicht fähig. Vielleicht hatte ich Glück und man hatte mich vergessen. In dieser Hoffnung wickelte ich mich in meine Decke, nur noch ein wenig schlafen war der letzte Gedanke ehe ich wieder ins Traumland versank.


    Ad
    Magister
    Tiberius Aurelius Avianus
    Villa Aurelia, Roma
    Provincia Italia




    Als ordentliches Mitglied der Salii Palatini steht mir ein Stimmrecht zu.
    Für zukünftige Hinzuwahlen neuer Mitglieder möchte ich von diesem Recht Gebrauch machen, auch wenn ich der Anhörung nicht beiwohnen kann. Um mir ein Urteil über den Bewerber bilden zu können, benötige ich in kurzer schriftlicher Form eine Vita und ein Anschreiben, beides von der Hand des Bewerbers. Meine Entscheidung stelle ich ebenfalls auf dem Postweg zu. Das Aufnahmeprozedere wird sich dadurch zwar verlängern, aber solange ich mich nicht auf einem Feldzug befinde, möchte ich mitentscheiden können, wer dem Bund beitritt und wer nicht.



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    gez. H. Claudius Menecrates



    ANTE DIEM VIII KAL MAI DCCCLXI A.U.C. (24.4.2011/108 n.Chr.)



    Sim-Off:

    Wertkarte für 100 Sesterzen, auf den Namen des Legaten Herius Claudius Menecrates.

    Wunderbar mein Quälgeist war verschunden wen sollte ich nun meine Fragen für den nächsten Tag stellen.
    Vielleicht sollte ich die Unterkünfte aufsuchen, kam mir dann in den Sinn also marschierte ich los, stellte mich dort in die erste Türe die ich dort fand und rief einfach dort hinein: "Hallo ist hier jemand?"


    Gespannt wartet ich nun drauf wer jetzt antwortete.

    Super einfach toll besser konnte alles nicht laufen. Diesen verfluchte Militärzirkus würde ich bestimmt nicht mehr lange mit machen. Mit meiner Wut in den Augen wollte ich Menecrates nicht anschauen. Ich hielt den Blick gesenkt, sollte er nur denken es wäre Reue oder ähnliches und antwortete den Standartsatz aller Sklaven: "Ja Dominus".

    Verwirrung und Erstaunen standen mir jetzt bestimmt im Gesicht geschrieben. Marco Ratschläge geben und Menecrates welche geben, war für mich doch ein großer Unterschied. Mir war bisher nie in den Sinn gekommen, dass sich hinter meinem Herrn ein Mann mit Gefühlen, Stärken und Schwächen verbarg. Für mich war er nur irgend ein Römer der behauptete ich wäre sein Besitz. Gut mit ihm als Herrn, hatte ich großes Glück. Er war der krasse Gegensatz zu seiner Tochter und seiner Enkelin. Die männlichen Nachkommen der Familie kannte ich noch nicht.


    Hastig strich ich meine Gedanken zur Seite und besann mich auf die eigentlich Frage. "Nun", kam zunächst recht zögerlich, ehe ich dann fortfuhr. "Ich würde noch von meiner Arbeit berichten, von Menschen denen ich begegnete. Mir wäre auch wichtig eine Antwort zu bekommen und so würde ich die entsprechen Fragen stellen. Also nach Gesundheit, besonderen Vorkommnissen innerhalb der Familie, aber auch von allem was mir von den Geschehnissen der Stadt wichtig wäre zu erfahren."


    Oh wenn ich doch nur einen Brief an meine Familie schreiben könnte.
    Abwartend stand ich dann da.

    Sehr freundlich, irgendwann werde ich also auch beachtet und he meine Meinung ist auch gefragt, Wozu sollte ich diese aber sagen, wenn doch alles schon abgesprochen und wie man sagt in trockene Tücher gewickelt war. Mann kommt sich doch bescheuert vor, wenn über einen geredet und verhandelt wird, als wäre man ein nicht einwandfrei funktionierendes Werkzeug. Nach ihrer Meinung hatte ich dann wohl einen Defekt. Aber klar ich war es ja auch, einfach nur ein Gebrauchsgegenstand, der zu funktionieren hatte, wie alle Sklaven.
    Was jetzt von mir jetzt für eine Äußerung erwartet wurde, wusste ich auch nicht.
    So sagte ich einfach wie es immer gesagt hatte. "Dominus meine Füße schmerzen mir immer, beim vielen umherrennen." Auch wenn mir das jetzt keiner glaubte so war es aber.

    Gute Frage was war mit mi los? Mir machte die Arbeit keine Freude mehr, ich fühlte mich eingeschlossen, kein Mensch, außer Marco hin und wieder, war da um mal zu reden, Tag ein Tag aus die gleichen Gesichter und das gleiche Gott erbärmliche Essen. Ich fühlte mich einfach Hundeelend. Menecrates hatte ja Recht mein Entwurf war einfach nur bescheiden schön.
    Nun setzte ich zu einem wie ich hoffte besseren Schreiben an.





    Ad
    Magister
    Tiberius Aurelius Avianus
    Villa Aurelia, Roma
    Provincia Italia





    Als ordentliches Mitglied der Salii Palatini steht mir ein Stimmrecht zu.
    Für zukünftige Hinzuwahlen neuer Mitglieder möchte ich von diesem Recht Gebrauch machen, auch wenn ich der Anhörung nicht beiwohnen kann. Um mir ein Urteil über den Bewerber bilden zu können, benötige ich in kurzer schriftlicher Form eine Vita und ein Anschreiben, beides von der Hand des Bewerbers. Meine Entscheidung stelle ich ebenfalls auf dem Postweg zu. Das Aufnahmeprozedere wird sich dadurch zwar verlängern, aber solange ich mich nicht auf einem Feldzug befinde, möchte ich mitentscheiden können, wer dem Bund beitritt und wer nicht.





    ANTE DIEM VIII KAL MAI DCCCLXI A.U.C. (24.4.2011/108 n.Chr.)








    Nun konnte ich nur noch hoffen, dass dieses Schreiben besser war, darum kam ausnahmsweise auch nur leise. Ich bin fertig Dominus"

    Das Nervenkostüm von meinem Herrn schien zur Zeit nicht das Beste zu sein.
    Dabei hatte ich es doch nur gut gemeint.
    Natürlich hatte ich mitgeschrieben und nun las ich ihm wie gewünscht den Brief vor.



    Magister Tiberius Aurelius Avianus
    Villa Aurelia, Roma
    Provincia Italia


    Als ordentliches Mitglied der Salii Palatini steht mir ein Stimmrecht zu.
    Für zukünftige Hinzuwahlen neuer Mitglieder möchte ich von diesem Recht Gebrauch machen.Hm, wie drücke ich das jetzt am besten aus?
    … auch wenn ich der Anhörung nicht beiwohnen kann. Um mir ein Urteil über den Bewerber bilden zu können, benötige ich in kurzer schriftlicher Form eine Vita und ein Anschreiben, beides von der Hand des Bewerbers. Meine Entscheidung stelle ich ebenfalls auf dem Postweg zu. Das Aufnahmeprozedere wird sich dadurch zwar verlängern, aber solange ich mich nicht auf einem Feldzug befinde, möchte ich mitentscheiden können, wer den Bund beitritt und wer nicht.


    Irgendwas stimmte nicht,nur was? Ich hatte doch alles mitgeschrieben.

    "Ja Dominus", kam von meiner Seite. Schönes Schriftbild, was sollte dass nun schon wieder? Hatte ich mich bisher denn nicht immer bemüht ein schönes Schriftbild abzuliefern? Ich könnte ja etwas neues anbieten also begann ich den Anfang des Textes wie Menecrates ihn diktierte zu schreiben.


    Magister Tiberius Aurelius Avianus


    Magister Tiberius Aurelius Avianus


    Magister Tiberius Aurelius Avianus


    Magister Tiberius Aurelius Avianus


    Magister Tiberius Aurelius Avianus


    Magister Tiberius Aurelius Avianus


    Magister Tiberius Aurelius Avianus


    Magister Tiberius Aurelius Avianus


    "Dominus welches Schriftbild bevorzugst du? Wenn du bitte eins auswählen würdest."


    Vielleicht sollte ich etwas mit vielen Schnörkeln anbieten, das würrde dann aber doch wesentlich länger dauern.
    Leicht vor mich hin grinsend wartete ich die Antwort ab.

    Nachdem ich den Probatus im Valetudinarium abgeliefert hatte, wurde es mir langsam doch etwas mulmig. Was wenn ich gar kein frei hatte und ich schlicht weg einfach vergessen wurde? Oder irgend ein Depp hatte vergessen mich zu informieren. Bestimmt würde die Schuld mir dann in die Schuhe geschoben. Seufzend schaute ich mich um. vielleicht konnte mir ja irgendwer erzählen wo ich den Legaten jetzt finden würde.
    Leider war das Glück mir gewogen und ich traf einen, von den dreien die die türe eingebaut hatten und der sagte mir menecrates erwarte mich im Officium der Principia.
    Dort angekommen wollte ich gerade anklopfen und stellte fest, die Türe war nicht fest geschlossen. Vorsichtig drückte ich sie ein wenig weiter auf. Schon hörte ich die beiden mir bekannten Stimmen. Und über wenn unterhielten sie sich, klar über mich. Wie heißt es so schön, der Lauscher an der Wand hört seine eigene Schand. Ehe mein Qälgeist seinen Vorschlag Menecrates unterbreiten konnte, drückt ich die Türe ganz auf und trat ein. Schloss sie sorgfälltig, etwas überlaut und blieb an der Türe stehen.

    Schade die alte Schreibstube war wieder Betriebsbereit und somit ging der Alltagstrott weiter. Ein Sklave sagte mir in der Unterkunft, dass Menecrates mich erwarte und so machte ich mich auf dem Weg zu iihm. Ich trat ein und ging gleich durch zu Menecrates Raum, da die Tür offen stand.
    "Du hast nach mir gerufen Dominus?"
    Der Gesichtausdruch war nicht der Beste, schnell zog ich meine Sündenregister, ob ich schon wieder aus der reihe getanzt war. Ich konnte mich aber an nichts erinnern. Gleich würde ich es aber bestimmt erfahren.

    Verwunderung, Verwirrung, Schreck, was weiß ich was sonst alles noch, lag bestimmt gerade in meinem Blick, nach Caelyns heftiger Reaktion. Gut ich war Christ, aber wieso reagierte sie jetzt so heftig? Mir kam es vor als wäre sie entsetzt oder sie hätte für einen Moment Panik geschoben, aber gut später gab es bestimmt noch öfter eine Gelegenheit für eine Frage zu diesem Thema, denn mittlerweile war ich auch fest entschlossen mit ihr zu fliehen.
    Ich nickte bejagend. „Ja eben Wurscht ist es.“ Kaum wurde das Essen erwähnt verstärkte sich mein Hungergefühl. „Also gut was machen wir jetzt als erstes? Ich würde vorschlagen, zuerst eine Opfergabe besorgen, sonst müssen wir wieder zurück, außerdem sollte der Priester sofort deinen festen Wunsch erkennen.“

    Eigentlich war es doch ganz einfach, so wie ich es mitbekommen hatte, lag Caelyn bisher nicht sonderlich viel an ihrem Glauben. Gut die Götter wurden bei bedarf angerufen, aber sonst war es doch wie bei vielen, man hatte den Glauben und nutzte die Feste. Aber das war jedem selber überlassen. Mein Problem war ein ganz anderes. Sie hatte, wie ich meinte Vertrauen zu mir, da war es nicht mehr wie fair, wenn auch ich ihr vertraute. Tief einatmend begann ich dann: "Also es ist so, ich habe den Glauben an die Götter abgelegt und bin Christ.“ Nun war es raus, auch wenn die Taufe noch fehlte, so zählte doch der Glaube. Fast bittend schaute ich sie nun an. „Es soll aber nicht bedeuten, dass ich dir nicht helfen werde, als Christ bin ich eher dazu verpflichtet. Nur weiß ich nicht ob es dir hilft wenn ich als nicht daran glaubender den Tempel betrete. Solltest du es aber wünschen, bin ich selbstverständlich bei dir. Schließlich weiß es ja außer uns beiden keiner.“

    Ich musste nun doch lächeln, da fragte mich Caelyn doch, ob so etwa nicht verboten wäre. „Verboten ist vieles, verboten ist auch die Flucht eines Sklaven und dabei erwischt zu werden bringt bestimmt eine weit größere Strafe ein, als ein Fluchtäfelchen zu deponieren. Man darf sich nur nicht erwischen lassen.“ Nach kurzem Nachdenken, wie wir am besten vorgehen sollten, strich ich mir eine Locke aus der Stirn und rieb mir mit der gleichen Bewegung den Hinterkopf. „Wir brauchten zunächst Geld, zum ersten für die Opfergabe und dann für den Priester. Ein Priester ist bestimmt, so wie ich sie einschätze, für ein entsprechendes Entgelt bereit solch eine Fluchtafel herzustellen. Bliebe jetzt nur noch zu überlegen was wir zuerst erledigen,... ach ja und bevor wir den Tempel betreten müssen wir noch etwas klären.“
    Besser gesagt muss ich dir etwas gestehen, fügte ich in Gedanken hinzu.