Nach vorne gebeugt schob sich Neriman über die Treppe ins Obergeschoß. Bei der unsanften Fortbewegung blieb keine Gelegenheit, die Tafel in ihrer Tasche zu verstauen, allenfalls sie etwas ungeschickt vor den Bauch zu halten. Oben angekommen, sah Neriman sich nach einem Fluchtweg um, doch es waren nur Türen und Vorhänge, von denen sie nicht wußte, was sich dahinter verbarg. Vorbei an zwei Männern, die sie im Vorübergehen kurz musterte, standen sie schließlich vor einer Tür, die ihr "Begleiter" ansteuerte.
Neriman versuchte, sich seinem Griff zu entziehen, um ihm zu zeigen, dass sie nicht dorthinein wollte. Dabei rutschte der reich verzierte Griffel ihrer Tafel aus seiner Halterung und rollte unbemerkt unter eine Truhe, die im Gang an einer Wand stand. Garicus ließ ihr unterdessen keine Chance, zu entkommen, hielt sie weiter fest und wartete auf eine Antwort. Nach einem ihr unbekannten Wort, dass durch die geschlossene Tür drang, öffnete ihr "Begleiter" und schob sie unsanft in den Raum. Dort saß ein Mann, offensichtlich der Besitzer dieses Gasthauses oder zumindest der Chef dessen, der nun endlich seine Hand von ihrem Nacken nahm. Reflexartig rieb sie mit der freien Hand über die Stelle und beobachtete dabei die beiden Männer. Etwas seltsam muteten die hilflosen Versuche an, mit denen Garicus ihr etwas mitteilen wollte. Neriman meinte zu verstehen, dass es um die Tafel ging und sie zeigen sollte, was darauf zu sehen war. Entschlossen trat sie an den Tisch und drehte das Bild so, dass Askan es richtig sehen konnte. Ein Schiff, Wellen - dazu das Wort Ostia. In ihren Augen eine stumme Bitte um Verstehen.
Trotz ihrer Nervosität blieb sie ruhig, wartete geduldig auf eine Reaktion und lauschte. Aus dem unteren Teil des Hauses war nichts außergewöhnliches zu hören. Neriman fühlte sich für einen Moment etwas sicherer. Um nicht allzuviel Aufsehen zu erregen, vermied sie deshalb, von den Männern zu erzählen, die scheinbar hinter ihr her waren.
und bei mir dann die Arbeit, tut mir leid