Beiträge von Aquilia Flavia Agrippina

    Verina schaute erstaunt und ich sagte.


    Ich möchte nicht, dass du dich noch mehr anstrengen musst, du bist viel zu überlastet von all dem, was geschah. Ich komme gleich nach.


    Ich holte einen Eimer und einige Fetzen altes Leinen und begann sauber zu machen. Dann stellte ich den Eimer wieder in die Küche und wusch meine Hände in einem Kessel mit sauberem Wasser.


    Sofoert machte ich mich auf den Weg zum Tablinium.

    Ich spürte Verines grosse Erleichterung.


    Das Bona Dea Fest ist speziell, darum wir auch eine trächtige Sau geopfert, das kommt sonst in der offiziellen Religion nicht vor.


    Weisst du, Verina, ich habe schon so viele Opfer und auch schon einige Bona Dea Feste erlebt, dass es für mich zum Normalfall wurde ein Opfer auszuführen oder auch nur anzusehen. Zudem ging ich das erste Mal zu diesem Fest, als ich schon selber opfern musste, es war daher kein Problem mehr für mich. Ich verstehe aber voll und ganz, dass du damit Probleme hast, du bist auch nicht alleine dabei.


    Aber komm, geh doch schon voraus in mein Tablinium. Auf dem Tischchen zwischen den zwei Korbsesseln steht ein siberner Krug mit zwei Bechern, trink erst einmal etwas, solange ich hier noch den Boden sauber mache. Du brauchst Entspannung und kannst dich nicht noch länger belasten.

    An die, zugegeben etwas speziellen und mystischen Riten musst du dich als Vestalin auf keinen Fall gewöhnen. Es ist nicht deine Pflicht an diese Feste zu gehen, wie es nicht die Pflicht ein jeder Frau ist, dies zu tun. Was die Kulthandlungen der Vesta angeht, so würdest du als Sacerdos Vestalis oder Vestalis de Confirmatione oder Aeterne bestimmt auch Tiere opfern müssen. Allerdings kann das auch eine andere Vestalin für dich tun, wenn du das nicht erträgst. Sagen wir, du bist nicht dazu gezwungen.



    Ich denke aber, dass du dich an all das gewöhnen wirst und es in einem oder zwei Jahren dein Alltag sein wird. Auch ich musste mich an die blutigen Opfer erst behutsam herantasten. Nun sind sie für mich normal.


    Ich denke aber, dass sich dieses Fest ziemlcih geschockt hat. Am besten reden wir gleich einmal ausführlich darüber, dass du das verarbeiten kannst, was meinst du? Ich tue das gerne für dich. Schliesslich bin ich für alle Vestalinnen verantwortlich.


    Ich blickte Verina sufmunternd an.

    Tippfehler, es heisst cuique. :)


    Aber quique gibt es nicht. Das Pronomen heisst nämlich quisque, quidque. Dabei folgt es der Deklination des Fragepronomen quis, quid. Da kommt die Form quique nicht vor. :D

    Eine kleine Anmerkung. Wenn ich das richtig verstanden habe, so sollte suum quique jedem das seine heissen, oder?


    Ich habe die Form einmal genauer angeschaut und mit meiner Lateinlehrerin darüber geredet und wir sind beide der Meinung, dass es suum cuique heissen muss, die andere Form gibt es nämlich nicht.

    Ich hatte Verinas hastige FLucht bemerkt und war ihr gefolgt. In meinem Kopf kreisten sorgenvolle Gedanken. Im Atrium Vestae angekommen sah ich die schmale Gestalt hinter einer Säule lehnen. Die Schwäche war ihr deutlich anzu merken.
    Erschrocken ging ich zu ihr hin.
    Verina, was ist denn passiert? Fragte ich und meine Stimme bebte vor Sorgen.
    Ich bemerkte den säuerlichen Geruch, der deutlich riechbar in der Luft hieng. Ich musste mich beherrschen, dass mir nicht auch noch schlecht wurde.

    Nun mischte ich mich auch in das Geschehen aktiv ein, beim Opfer und den anderen rituellen Dingen hatte ich mich eher im Hintergrund gehalten.


    Ich denke auch, dass es wichtig wäre, den Kult wieder zu beleben. Ich bin Vestalin, aber wenn es darum geht, administrative Dinge zu machen, stelle ich mich natürlich gerne zur Verfügung. Ich denke aber, man sollte erst etwas unternehmen, wenn sich einige ernsthaften Interessentinnen zusammenfinden. Wäre dies der Fall, so kann ich die formellen Dinge wegen der Gründung und Weiterem in diese Richtung selbstverständlich machen. Für religiösen Angelegenheiten als solches müsste sich aber sehr wahrscheinlich jemand anderes melden, der dort die Dinge macht.