Beiträge von Macro

    Macro grinste. "Ich kann zwar nicht schreiben, aber ich kann gut verstehen. Auf jeden Fall muss es heißen 'Linos und Wulfgar HABEN es besser', du verstehst?" Macro grinste erneut. "Sonst ist die Änderung natürlich richtig, hab nicht über den Tellerrand geguckt. Was du nun aber mit den Wünschen meinst, versteh ich nicht. Sie soll auf sich aufpassen, aber das sollen alle. Schreib, alle sollen auf sich aufpassen. Gut?" Er schaute mit sich und dem Brief zufrieden zu Linos. Nachdem er das Heikle weggelassen hatte, ging es mit dem Formulieren besser als befürchtet.

    "Ja, gute Idee", antwortete Macro. "Schreib: Das ganze Leben spielt sich Tag für Tag im Lager ab. Hier ist der Dominus weniger als in Rom unterwegs, deswegen komme ich auch selten wo anders hin. Linos hat es da besser, er bekommt öfters Aufträge in Mogontiacum.


    Neblig graue Grüße aus Germanien
    Macro.


    Was hältst du davon?" Macro strebte ein kurzes Schlusswort an, denn ihm waren die Ideen ausgegangen. Außerdem wollte er ja nicht mehr so viel von sich preisgeben wie noch am Morgen erwogen.

    Macro konnte die Lobhymnen Wulfgars zum Teil nachvollziehen. "Jeder leibt sein Geburtsland, is klar." Immerhin heiterte Wulfgars Lachen Macros Stimmung etwas auf. "Ich mach Krafttraining. Meinetwegen können wir schon nachher damit anfangen. Hol mich einfach ab, wenn wir zurück im Lager sind und du soweit bist."

    Macro zuckte mit der Schulter, als Linos fragte, warum er auf Mansuri zu sprechen kam. Klar, er hätte auch sagen können, er wolle sich zur Neutralität zwingen. Darüber hinaus interessierte es ihn aber tatsächlich, wie Linos Mansuri sah.


    Er grinste. "Küchendrachen ist gut. Um ehrlich zu sein, hatte ich ne Menge Respekt vor ihr. Das Weiche habe ich nicht erkannt", gab er abschließend zu. "Kann ja aber auch sein, sie hat die harte Schale als Schutzschild benutzt. Was bedeutet, ich habe nie ihren wahren Charakter erkannt." Macro schwieg. Ihm wurde wieder einmal bewusst, dass er in Rom generell mit Scheuklappen herumgelaufen war.


    Die nächste Frage riss ihn gewaltsam in die Wirklichkeit zurück. "Natürlich bin ich nicht für Mansuri entflammt!" Er wehrte mit beiden Händen ab und behielt sie auch dann noch oben, als er behauptete: "Ich bleibe lieber alleine. Auch das mit Morrigan hat mich nur durcheinander und in Schwierigkeiten gebracht. Ich will das nicht mehr. Ich will nur zum Ausdruck bringen, dass ich jederzeit für die Mädels in Rom da sein würde, wenn ich es nur könnte. Und jaa, sie fehlen mir auch…" Er schwieg.


    "Ich weiß nicht weiter", gestand er schließlich.

    Sim-Off:

    Farbe lass ich ab sofort weg. Zu viel Arbeit :D

    Und schon kam Macros Ideenfluss zum Erliegen. Wie konnte es in dem Brief weitergehen? Er fand, er müsste das Vermissen genauer erklären.


    "Schreib: Keiner da, der streng blickt und schilt." Er dachte dabei an Mansuri, die Mutter der Sklavenschar. "Niemand da, den man beschützen kann." Er dachte dabei an die stille Mujet, wobei auch die starke Mansuri einmal Schutz benötigte. "Niemand da, den man verprügeln kann." Dabei dachte er an Keywan. "Wir müssen sogar selbst kochen." Er seufzte. "Und auch niemand da, der einem den Rücken schrubbt." Jetzt war er gedanklich bei Morrigan angelangt und kam ins Stocken. Er musste sich ablenken, daher sah er Linos an.


    "Was hältst du eigentlich von Mansuri?"

    Macro verzog bei Linos‘ Vorschlag des Gesicht, als hätte er auf eine Zitronatsfucht gebissen.
    "Also gut. Salve Morrigan, das geht, aber der Rest auf keinen Fall - weder inhaltlich noch die Formulierung. Da merkt sie doch gleich, dass nicht ich der Briefschreiber bin." Macro schüttelte den Kopf.


    "Wie wäre es damit: Vielleicht freust du dich über Post. Deswegen schicke ich einen Gruß aus Germanien. Wir vermissen euch hier."


    Er sah zu Linos. "Meinst du, das geht?"

    Wunderbar, dass Linos bereit war. Das Problem dabei: Macro wusste nicht einmal, wie er beginnen sollte. Er räusperte sich mehrmals, dann fragte er:


    "Ähhmm, Viellecht: 'Einen schönen guten Tag' als Einführung. Was meinst du?"


    Hilflos hob Macro die Schultern.

    Es gab keine Freigabe zum Draufhauen. Macro bedauerte das, es hätte sich viel bei ihm entladen. Vor allem auch seine Unzufriedenheit über diese unwirtliche Gegend, der Abriss all seiner Kontakte in Rom und das eingeschränkte Aufgabenfeld. Er würde wieder anfangen müssen zu trainieren. Vielleicht konnte er so den Frust klein halten.
    Sein Auftrag lautet: Hilfe für Wulfgar, also machte er sich auf den Weg. Er grinste, als er merkte, dass er eskortiert wurde. So viel Aufmerksamkeit wurde ihm selten zuteil und er genoss das in gewisser Weise. Das Pöbeln des Centurio perlte wirkungslos an ihm ab. Er war es gewohnt und kannte es nicht anders von seinen Eltern: Um der allgemeinen Geringschätzung zu entgehen, hatte er sich auf seine Kraft konzentriert. Mit dem Ergebnis konnte er sich nicht nur sehen lassen, sondern zuweilen auch ordentlich Geld verdienen.


    "Hey", begrüßte er Wulfgar vor der Regia. "Kannst mir zwei der Pferde geben. Ich soll mit hier bleiben." Er streckte die Hand nach den Zügeln aus.

    Macro hatte sich bislang im Hintergrund gehalten. Als jetzt jedoch der Centurio wieder auf den Plan trat und Menecrates' Ankündigung, seinen Privatsekretär zur Besprechung mitzunehmen, infrage stellte, trat Macro einen Schritt vor.


    "Soll ich dem eine in die Fresse hauen?"
    Fragend blickte er seinen Herrn an.

    Einen Tisch heranschleppen stellte kein Problem für Macro dar, einen Brief formulieren hingegen ein großes. Dazu musste man zunächst über sich selbst nachdenken. Schon alleine das löste Unbehagen bei dem Hünen aus. Er zog es vor, später nachzudenken und besorgte als erstes einen Tisch. Ein kleiner würde reichen, Linos wirkte ohnehin wie eine halbe Portion. Er fasste daher den Beistelltisch rechts und links an der Platte und hob das Möbelstück an. Ja, auch so ein Beistelltisch konnte schwer sein, wenn er massiv gebaut war. Trotzdem händelte ihn Macro mit einer gewissen Leichtigkeit. Er zirkelte ihn durch die Türöffnungen und schob ihn Linos direkt vor die Füße.


    "Gut?"

    "Wachstafel?" Macros Stimme klang erschrocken. Da könnte ja jeder lesen, der wollte. Dann aber beruhigte er sich wieder. Er wollte sich ohnehin bedeckt halten. "Ich dachte an einen Brief, den man zusammenrollen kann. Und nen Tisch finden wir in der Culina. Soll ich den herholen?" Kein Problem für ihn. In der Küche wollte er jedenfalls nicht bleiben. Er wollte möglichst ungestört sein, denn es würde schwierig genug werden, auch ohne Ablenkung die richtigen Formulierungen zu finden.

    Macro besaß nicht den Ehrgeiz, unbedingt gewinnen zu wollen, daher ließ er sich auf ein Gespräch während des Ritts ein.


    "Griechen schon", erwiderte er auf Linos Frage. "Aber du?" Er betrachtete die schlanken Arme und die arbeitsungewohnten Hände. "Naja, vielleicht steckt ja mehr in dir als man auf den ersten Blick denkt. Ich dachte jedenfalls, du kannst nur einen Griffel in den Händen halten. Und Schenkel braucht man schon, wenn man ein Pferd lenken will."
    Macro grinste, dann wies er in einer Kopfbewegung nach vorn. Sie näherten sich bereits dem Forum Mogontiacums. Zu Pferd lag kaum Entfernung zwischen der Stadtmitte und dem Kastell.



    edit: Link

    "Ja, und wo ist dein Schreibzeug? Ich diktiere und muss sehen, dass du sofort schreibst. Sonst vergisst du womöglich die Hälfte oder benutzt andere Formulieren, wenn du es dir nur merken willst."


    Macros Haltung machte deutlich, dass er Linos ein stückweit kontrollieren wollte, weil er nicht lesen konnte. Ihm wurde klar, dass diese Form von Kontrolle ohnehin eingeschränkt war. Er verschränkte die Arme vor der Brust.

    "Du kannst reiten?", fragte Macro verblüfft, während er nach den Unterlagen griff und sie Linos hochreichte. Nach dem Übergeben schwang er sich selbst auf ein Pferd und drückte dem die Fersen in die Flanken.


    "Na dann mal los! M;al sehen, wer als erstes den Herrn eingeholt hat."


    Er sah kurz zu Wulfgar und Linos zurück, dann sprengte er davon.

    Nach dem Gespräch mit Linos prüfte Macro wieder und wieder, was er eigentlich wollte und wie weit er sich offenbaren wollte. Mit einer Entscheidung im Gepäck suchte er am Abend Linos in den Sklavenunterkünften auf.


    "Wo steckst du, Mann?"

    Zitat

    Original von Linos

    Sim-Off:

    Nur so als Erinnerung :D


    Sim-Off:

    Wir haben auf Wulfgar gewartet. ;)


    Zitat

    Original von Wulfgar
    Wulfgar kam gerade an, als man ihm bescheid gab, das er sich bei Menecrates melden sollte. So eilte er hinauf. "Hier bin ich Dominus. Ich bin gerade gekommen, was gibt es denn?" Es schien wichtig zu sein. Macro machte ein wissendes Gesicht. Daher stellte er sich neben ihn. "Macro was ist denn los?" flüsterte der Germane zu ihm.


    Ein Wink mit dem Kopf ließ Wulfgar wissen, dass er ihm folgen sollte. Marco trat vor die Principia und bog nach links ab. Rechts von ihm lag das Haus des Praefectus Castrorum, vor ihm das Valetudinarium. Erst als sie außer Hörweite der acht Fußsoldaten waren, antwortete Macro auf Wulfgars Frage.
    "Was genau los ist, weiß ich auch nicht. Der Dominus hat mir nur im Flüsterton zu verstehen gegeben, dass vier Pferde geholt werden sollen, die Besuchersoldaten davon aber vorerst nichts mitbekommen sollen. Für dich und für mich ein Pferd, eins für unseren Herrn und Linos. Wenn du drei Pferde am Zügel halten kannst, würde ich vorschlagen, wir kehren reitend zur Principia zurück und ich übergebe dir mein Pferd, wenn ich Menecrates die Erledigung melde."


    Mehr wusste Macro auch nicht zu berichten. Er bog erst am Ende der Straße nach rechts ab, damit die Fußtruppe, sollte sie neugierig sein, nicht wissen konnten, ob sie Mannschaftsbaracken, die Vorratskammer oder die Ställe aufsuchten. Mit Wulfgars Hilfe machte er vier Pferde fertig, saß auf und nahm bis zur Principia eines der Tiere am Führstrick. Dort warf er Wulfgar die Zügel beider Pferde zu, sprang ab und betrat das Officium seines Herrn.
    Er nickte zum Zeichen, dass alles bereit stand.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Als erstes rief er den zweiten Sciba zu sich. "Fistus!" Als der Mann vor ihm stand, befahl er: "Du gehst und holst meinen germanischen Privatboten, Wulfgar, und Macro, meinen Leibwächter. Cursim!" Der Wachsoldat spritzte davon und rannte zum Praetorium. Er traf zuerst Wulfgar, dann auch Macro. Beide eilten im Laufschritt zur Principia.


    Worum es ging, wurde ihm nicht gesagt, als er den Auftrag bekam, in die Principia zu seinem Herrn zu kommen. Er ahnte jedoch, dass etwas vorgefallen war. An einen Überfall wollte er nicht glauben, auch nicht an ein Missgeschick seines Herrn.


    Er betrat das Officium, machte einen weiteren Schritt, um nicht in der Tür zu stehen, und verharrte dann. Sein Herr würde ihn ansprechen, wenn er etwas von ihm wollte. Ein Seitenblick auf Wulfgar verriet seine Ahnungslosigkeit.

    "Du weißt, dass es bei mir immer etwas länger dauert?", fragte Macro mit Blick über die Schulter, denn er bewegte sich bereits Richtung Bad. Er grinste, dann schritt er eiliger aus, denn bald würde sein Dienst beginnen. Durch das Gespräch war er in Zeitverzug gekommen. Trotzdem würde er nicht an der Körperpflege sparen.

    Linos sprach genau den wunden Punkt an: Morrigan war frei geboren und hatte in dem Klienten offenbar das Passende für sich gefunden. Macros Familie hingegen blickte auf eine seit Generationen bestehende unfreie Vergangenheit zurück. Er war nicht gut genug für sie und sollte sich lieber ein Mädchen seines Standes suchen, das ihn schätzte und möglichst noch jungfräulich war.
    Er nickte zu dem Vorschlag mit dem Händler als Boten.


    "Gut, treffen wir uns also heute Abend. Ich komme in die Sklavenunterkunft. Aber wir werden nichts über meine Gefühle schreiben, klar? Die sind mir nämlich selbst noch zu verworren. Wir schreiben von einem Angebot, falls Morrigan einmal Hilfe bräuchte."
    Vielleicht war aber selbst dieser Gedanke Blödsinn, denn wie sollte er zu Hilfe eilen können? Bis heute Abend gab es genügend Gelegenheit, darüber nachzudenken.