Beiträge von Marcus Artorius Celer

    Er erhob sich und nickte dem Legaten zu. "Ich danke Dir und ich werde es beherzigen," meinte er ernst. "Auch ich wünsche Dir einen schönen Tag, Patron." Mhm, das ging leichter über die Lippen als erwartet. Mit diesen Worten verabschiedete er sich und verließ kurz darauf das Officium.

    Sie badeten den Sklaven ausgiebig, aber nur so lange, bis das Wasser begann abzukühlen und auch nur so lange, wie es für ihn nicht schädlich war. Dann sorgte Marcus dafür, dass er frische, trockene und saubere Kleidung anbekam. In der Zwischenzeit hatte man sich um das Lager gekümmert und Bashir wurde sanft auf ein Frisches gebettet. Einmal mehr versuchte Marcus ihm Flüssigkeit einzuflößen, dann befahl er, dass man den Mann auf die Seite drehte und ihn so hielt - denn augenscheinlich war er zu schwach dafür so liegen zu bleiben, und begann ihm vorsichtig die Lunge abzuklopfen. Immer von der Seite zu den Wirbeln hin, damit der Schleim gelöst und das Abhusten unterstützt wurde. Der Medicus hatte es ihn gelehrt und in den letzten Tagen hatte er darin eine gewisse Perfektion entwickelt. Als er mit der einen Seite fertig war, drehten sie ihn vorsichtig auf die Andere und klopften da weiter.


    Schließlich kam die Schüssel mit dem kalten Wasser und den Tüchern und er begann Bashir Wadenwickel zu machen. Zuvor jedoch zeigte er der jungen Sklavin, wie sie dem Manne sachte weiter Flüssigkeit einflößen solle und mit den Fingerspitzen den Kehlkopf dazu animieren sollte zu schlucken, selbst wenn Bashir es selber vielleicht nicht mehr schaffte.


    Als endlich alles soweit fertig war, wickelte er den Kranken warm in mehrere Decken, damit er gut gebettet war und vielleicht zu schwitzen begann. "Es muss immer jemand bei ihm bleiben," meinte er sanft aber bestimmt. "In kurzen, regelmäßigen Abständen etwas Flüssigkeit einflößen. Wichtig ist auch, dass man ihm gegebenenfalls beim Wasser lassen hilft. Er muss viel trinken, ganz besonders dann, wenn er zu schwitzen beginnt. Ich werde mich nun waschen gehen und etwas schlafen. Wenn er in drei Stunden noch nicht zu schwitzen begonnen hat oder sich sein Zustand verschlechtert, weckt mich. Egal wie lange ich bereits geschlafen habe oder eben nicht. Wechselt alle halbe Stunde die Wickel und reibt ihn einmal die Stunde zusätzlich mit der Essiglösung ab. Wer auf ihn aufpasst und ihn pflegt darf mit den Anderen im Haus nur in Kontakt treten, wenn er sich danach ordentlich mindestens die Hände, am Besten komplett gewaschen und die Kleidung gewechselt hat. Alle Kleidung vom Pflegepersonal und vom Kranken wird separat in heißem Wasser ausgewaschen. Am Besten auskochen. Ich habe da eine Kräutertinktur zusammen gestellt. Sie ist nicht die BEste, aber mehr ist nicht im Haus und ich fürchte, mehr wird man auch in der Stadt nicht finden. Einer soll zum Valetudinarium laufen und dort nach weiteren nachfragen. Jemand soll auch meinem Onkel BEschei geben, damit dieser weiß, wie es um Bashir steht. Die Tinktur zu einem Viertel in einen BEcher füllen und dann diesen mit heißem Wasser auffüllen und ihm einmal die Stunde vorsichtig einflößen. Er darf sich nicht verschlucken, also weiterhin beim Trinken den Kehlkopf vorsichtig animieren. Ansonsten können wir momentan nicht viel mehr tun. Aber es ist hilfreich, wenn diejenigen, die bei ihm bleiben, mit ihm sprechen, ihm das Gefühl geben nicht alleine zu sein, auch wenn es den Anschein haben mag, dass er es nicht mitbekommt. Wer bleibt?"


    Die junge Sklavin meldete sich und der Sklave, der ihm beim Baden und Halten geholfen hatte auch. Zufrieden nickte er. "Sorgt dafür, dass das Badewasser gut weggeschüttet wird. Nicht einfach in die Rabatten, sondern in die Kanalisation. Ihr wisst, wo Ihr mich findet, wenn was ist." Sie nickten und er strich ein letztes Mal beruhigend und zugleich prüfend über Bashirs Stirn und verabschiedete sich dann fürs Erste von allen. Er fühlte sich todmüde, musste aber zunächst selbst die reinigenden Prozesse durchführen, ehe er sich zur Ruhe begeben konnte.

    "Salve," grüßte er den Soldaten, dessen Gebaren ihn nicht mehr wirklich schrecken konnte. Immerhin ging er tagtäglich im Castellum ein und aus. "Mein Name ist Marcus Artorius Celer, Scriba der Stadt Mantua. Ich wurde von meinem Vorgesetzten entsandt um mit dem Praefectus Castrorum zu sprechen. Mein Vorgesetzter Caius Haterius Damasippus," dieser war im Castellum und bei dem Praefectus Castrorum wohl gut bekannt, arbeitete er doch schon seit Jahren mit der Legio zusammen, "ist leider nicht mehr in der Lage persönlich zu erscheinen, denn er wurde ein Opfer der derzeitigen Seuche." Leichte Trauer lag in der Stimme des jungen Mannes, denn er hatte ihn - trotz aller Strenge - gemocht. "Sein letzter Wille war, dass ich mit dem Praefectus Unterstützungsaufgaben bespreche, die anfallende Reparaturen in Mantua und Umgebung betreffen. Es war ihm bewusst, dass die Situation momentan nicht gerade diesen Dingen zuträglich ist, aber er war - bis zu seinem Tode - stets bemüht wenigstens den Anschein von Normalität im Alltag zu wahren und wünschte, dass seine Untergebenen dies ebenfalls taten. Entsprechend seinen Wünschen bin ich nun hier um zu handeln, zu besprechen und zumindest einen etwaigen Fahrplan zu erstellen. Hat der Praefectus Zeit für mich?"

    Er lauschte den Worten, die er nicht verstand und entkleidete den Mann, bis er nackt vor ihm lag, untersuchte ihn am ganzen Körper, konnte aber nirgends diese verräterischen Spuren der Krankheit entdecken, die an manch einem Körper der Seuchengeplagten zu entdecken war. Damit schien der Sklave nicht an dieser erkrankt, sondern "nur" an einer schweren Grippe. Aber schon das konnte tödlich sein, wenn man sich nicht ordentlich um ihn kümmerte. Die anderen Sklaven befolgten nur zögernd die Anweisungen, hatten sie doch Angst, dass sie sich anstecken könnten, dass der Mann die Seuche hätte, aber schließlich taten sie, was man ihnen befahl. Als Erstes versuchte Marcus Bashir etwas Wasser einzuflößen. Um es für den Mann einfacher zu machen, tränkte er ein Tuch und legte ihm träufelte das Wasser durch die rissigen Lippen, die ihre eigene Sprache sprachen. So kam nicht zu viel, aber stetig Flüssigkeit in den Mund, das mit dem normalen Schluckreflex aufgenommen werden konnte. Er hatte ihn nicht wieder angekleidet, nur zwei Decken über ihn ausgebreitet, während er ihm in einem Arm hielt und mit dem anderen mit Flüssigkeit versorgte. So lange, bis der große Bottich da war, aus dem es schon bald dampfte. Man hatte auch eine Liste mit Kräutern gebracht und er hatte ein paar Anweisungen zu diesen gegeben und mit dem Dampf stieg auch wohltuender Duft im Raum auf. "Du," meinte er zu einem der Sklaven. "Hilf mir ihn da reinzusetzen. Während ich ihn abwasche, wirst Du ihn stützen. Ihr," meinte er zu zwei Sklavinnen, unter Anderem auch der Jungen, die mit ihm gesprochen hatte. "Kümmert Euch derweil um das Lager!"


    Gemeinsam hoben sie den Mann auf und setzten ihn vorsichtig in das Warme, nicht zu heiße aber doch spürbare Wasser und mit einem Tuch, das Marcus immer wieder in dieses tauchte, begann er Bashir zu waschen. Das Bad würde nicht lange dauern und sie würden den Mann danach ordentlich abtrocknen, ehe er in frische Kleidung und auf ein frisches Lager kam. Zudem würde er ihm dann Wadenwickel verpassen, damit das Fieber aus dem Körper gezogen wurde. Auch die Stirn musste gekühlt werden und wenn es Essig im Haus gab, würde er dessen Körper regelmäßig damit waschen um ihm Kühlung zu gewähren.

    Noch immer herrschte die Krankheit in der Stadt und es war - obwohl er im Castellum ja nun bei seinem Onkel lebte - an manchen Tagen gar nicht so einfach in dieses wieder rein zu kommen. Einige Legionäre schienen auch von der Angst ob derer übermannt. Aber heute -einmal davon abgesehen, dass er sich auf ein entspannendes - nicht reinigendes, denn das hatte er schon - Bad und ein Bett sowie etwas zu Essen freute - war er zudem in offizieller Mission unterwegs. Er sollte - als sozusagen letzter Wille seines Vorgesetzten - mit dem Praefectus Castrorum über Hilfe bei den Reparaturen in und um die Stadt herum sprechen. Das, obwohl da wahrscheinlich, so lange die Seuche grassierte, nichts geschehen würde. Andererseits, nun warum nicht auch hier ein wenig den Schein der Normalität wahren? Im Zweifel gab es einen Vogel, den man ihm zeigte, im besten Fall wurden Pläne für bessere Zeiten geschmiedet. So fragte er einen Legionarius, der vor der Principia augenscheinlich Wache hielt, wo er den PC finden konnte und begab sich zu dessen Officium. Hier klopfte er dann, die Rolle mit den Unterlagen in der rechten Hand und wartete, ob man ihn einlassen würde.


    Sim-Off:

    Ich weiß, es gibt derzeit keinen, wenn ich es recht im Kopf habe, aber könnte einer der Offiziere ihn miemen?

    "Ich danke Dir," wiederholte er - nun sogar ein wenig ergriffen. "Ich werde es sicher eines Tages vergelten. Mehrfach wenn möglich." Dann sah er seinen neuen Patron an. "Wenn ich noch etwas für Dich tun kann..." Er wollte damit zum Ausdruck bringen, dass Ursus nun zu bestimmen hatte, ob das Gespräch beendet war oder ob dieser noch mehr von ihm vielleicht wollte. Er selber würde nach diesem Gespräch zu seiner Arbeit zurück. Erst in die Curia dann zu dem Medicus. So wie die letzten Tage fast immer.

    Auch ausserhalb der Stadt wusste man bereits, was in eben dieser los war und keiner traute sich mehr so recht in sie. Die Angst war zu groß - selbst der Wochenmarkt wurde nicht mehr besucht. Das Leben hier ging weiter, eingeschränkter, mißtrauischer, vorsichtiger. Egal wo man hin sah, welches Gehöft man besuchte, welchen kleinen Ort im Umkreis. Hörte man jedoch von einem, der aus Mantua sich raus wagte, wurden Frauen und Kinder heim geschickt und man ging dem Fremden, der vielleicht zu anderen Zeiten ein Freund oder gar Verwandter war aus dem Weg. Die Angst beherrschte die Gemüter der Menschen. Die Angst vor der Krankheit, die Angst vor der Seuche, die Angst vor dem Tod, dem Schwarzen, Gnadenlosen, den Feind allem Lebendigem. Pure, nackte Angst und mit ihr verbunden alles Schlechte des Menschen, doch manches Mal auch seine Größe.

    Es war erstaunlich die Gruppe der Scriba mit dem Magistraten durch die Stadt laufen zu sehen, wo diese doch immer noch von der Seuche heim gesucht wurde. Aber der Vorgesetzte hatte eindeutig klar gemacht, dass das Leben weiter gehen musste. Sicher...man starb in Mantua momentan wie die Fliegen aber man musste durchhalten, den Anschein eines normalen Lebens wahren, das Gefühl vermitteln, dass nicht alles Dunkel und Trübe, nicht alles Hoffnungslos war. An diesem Abend würden zwei der sechs Männer sich auf das Krankenlager legen und einer davon würde sich nie wieder davon erheben. Noch in der Woche würde es zwei Weitere erwischen und hier würde es keinen geben, der eines Tages zurück an seinen Schreibtisch kehrte. Die Stadt schien zu sterben und doch, wenn man genau hinsah, sah man auch Leben. Diesen, genau diesen Eindruck versuchten die Männer hier zu vermitteln und auch wenn viele sie für verrückt erklärten, so gab es doch auch den ein oder anderen, der sich von diesem Anblick vielleicht einen Schimmer Hoffnung bewahrte.


    Die Liste der Reparaturarbeiten wurde an diesem Tag lang und sie würde noch länger werden, wenn man erst einmal überall durch war. Angesichts des Schwundes in der Stadt, würde die Legio noch mehr als sonst gebraucht werden - wenn erst einmal alles vorbei war oder wenigstens die Gefahr etwas gehemmt, das Sterben etwas weniger würde. Doch die Arbeit würde bis dahin sicher nicht wirklich weniger und Celer sah sich am Ende der Woche einem riesigen Stapel an Wachstafeln gegenüber, die er zunächst einmal fein säuberlich abzuschreiben und auf Bögen zu bannen hatte, wie auch die Zeichnungen zu übernehmen galten. Anschließend, irgendwann in der kommenden Woche, würde er dann den Vorgesetzten begleiten - wenn dieser vielleicht von seinem Krankenlager zurück kam. Wenn nicht, dann hatte er Anweisungen und die behagten ihm nur bedingt. Aber das Leben musste weiter gehen. Auch im Angesicht des Todes. Normalität war die Antriebsfeder der Hoffnung, auch in diesen verrückten und beängstigenden Zeiten.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Sicher doch. Es gibt mehrere Kruterhändler in der Stadt. Wie viele davon aber noch Ware übrig haben oder überhaupt noch in der Stadt sind...", er ließ den Satz unvollendet und hob die Achseln, sodass die Lederriemen, die die lorica segmentata hielten knirschten.
    "Die meisten wirst du unmmittelbar bei den Ärzten finden. Und ich denke, einige billige auch bei den lupanaren."
    Warum durfte klar sein, und so vermied Licinus irgendwelche Erklärungen.
    "Nun, denn vale bene und sei Aeskulap mit dir." verabschiedete sich Licinus von dem Artorier.


    Er nickte ergeben. Die Nachricht hatte er befürchtet. Denn schon hier war die Ausbeute nur mickrig gewesen. Seufzend verabschiedete er sich und meinte nur noch: "Wenn Euch Kranke begegnen, bringt sie zu dem Medicus, bei dem ich helfe." Er nannte den Namen und die Adresse und verabschiedete sich ebenso um sich auf die Suche nach weiteren Kräutern zu machen. Es dauerte lange und die Ausbeute war mickrig, aber schließlich kehrte er zu dem Medicus zurück um diesem das Ergebnis des Tages zu präsentieren. Nichts, was diesen wirklich begeisterte aber in diesen Tagen musste man wohl schon mit wenig zufrieden sein.

    Er war müde und kehrte nach vielen Stunden oder waren es schon Tage, einmal wieder nach Hause zurück. Die letzten Tage hatte er -wenn nicht in der Curia - immer noch beim Medicus verbracht. Wie ein Wunder war er bisher verschont geblieben von dieser elenden Seuche und ausser das er sich erschöpft fühlte, ging es ihm hervorragend. Er fühlte sich gebraucht und das in vielen Belangen. Man wusste, das er dem Medicus half und das er im Kontakt mit Kranken war, man wusste aber auch, dass er sich strengstens an die Reinlichkeitsregeln dessen hielt und sogar schon Kleidung verbrannt hatte, sich stetig wusch und dafür sorgte, dass seine Umgebung dies auch tat - nicht selten zum Verdruss des ein oder anderen Sklaven und vielleicht gar des ein oder anderen Bürgers. Natürlich konnte man nicht alle damit vor den Krankheiten bewahren und vielleicht gab es bei den einen eine natürliche Immunität bei den anderen aber nicht, dennoch schien bisher alles soweit gut gegangen. Allerdings erfuhr er diesen Abend, dass Bashir - einer der Sklaven seines Onkels - schon einige Tage krank war. Eine Sklavin - ob sie in Bashir verliebt war? zumindest vermittelten ihre besorgten Augen den Eindruck, aber vielleicht war er nur zu müde um sie richtig zu deuten - bat ihn sogar nach ihm zu sehen. Eigentlich war ihm mehr nach Bett, aber schaden konnte es wohl nicht. Also tappste er mehr, denn das er lief zu dem Krankenlager und sah schon, dass hier mehr getan werden musste, als dies bisher der Fall war. "Bringt frisches, heißes Wasser! Ausserdem saubere Kleidung und sorgt dafür, dass ein frisches Lager her kommt. Lüftet den Raum und Du, besorg mir einen großen Bottich, in dem ich den Mann baden kann! Los, macht schon! Anschließend bringt einen großen Krug frisches Wasser, einen Becher und jemand soll mir eine Liste der Kräuter besorgen, die wir im Haus haben." Vielleicht war was Brauchbares dabei. "Bashir?" meinte er schließlich und kniete neben dem Sklaven, dem er die Stirn und die Wangen betastete und dann begann zu untersuchen, wie er es beim Medicus gesehen hatte und wie dieser ihm vieles erklärt hatte. "Bashir, kannst Du mich hören?"

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    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Gut, dann laß mir bitte nähere Informationen zu dem Haus zukommen und ich werde meinen Klienten anschreiben. Der kümmert sich dann um alles. Am Ende wirst Du dann nur noch die Eigentumsübertragung veranlassen müssen und natürlich das Geld entgegennehmen." Ursus lächelte. Zumindest letzteres würde dem jungen Mann sicherlich leicht falllen. "Der curator rei publicae? Senator Vinicius Lucianus? Nun, er ist mein Patron, es wäre doch gelacht, wenn ich Dir da nicht helfen könnte. Allerdings muß ich Dir sagen, daß der Senator aufgrund seiner Tätigkeit viel innerhalb von Italia umherreist. Das könnte auch der Grund dafür sein, daß Du so lange auf Antwort warten mußt, zumal seine Sekretäre und Assistenten ihn begleiten. Ich werde sehen, was sich machen läßt und ihn anschreiben. Ohnehin wird es wieder Zeit für einen Brief an ihn, da läßt sich Deine Angelegenheit leicht mit unterbringen. Bis sich etwas tut, nimm dies hier. Und keine falsche Bescheidenheit bitte. Es ist meine Aufgabe als Patron, meinen Klienten unter die Arme zu greifen." Er entnahm einem Fach einen kleinen Beutel, den er seinem neuen Klienten zuschob. Es war nicht unmäßig viel, würde dem Mann aber sicherlich erst einmal über die Runden helfen.


    "Das werde ich gerne tun. Viel ist nicht dazu zu sagen, aber vielleicht bringt es etwas," meinte er und fühlte sich dann mit einem Mal leicht überrollt. "Ähm,... aber.... Ich meine...." Schweigend und verdutzt sah er auf den Beutel. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll," meinte er schließlich nach einem langen Moment des Schweigens, in dem er an sich halten musste um dem "Befehl" seines Patrons Folge zu leisten. "Mehr als Danke, was viel zu wenig ist, will mir im Moment dafür nicht einfallen," meinte er und wirkte ein wenig bedröppelt. "Ich danke Dir und ich weiß gar nicht, wie ich das wieder gut machen soll." Da war sicher eine Menge Geld drin - für seine Verhältnisse, wenn auch vielleicht für seinen Patron oder seinen Onkel nur Kleinkram.

    Da er doch recht unbeleckt und wohl manches Mal noch naiv in diesen Dingen war, wollte er dies nur ungern abschlagen. "Ich denke, es wäre mir eine große Hilfe," meinte er dankbar. "Ich habe von solchen Dingen keine Ahnung. Bisher war es nicht nötig sich mit so etwas auseinander zu setzen. Ich lerne zwar schnell, doch muss ich gestehen, dass mir derzeit irgendwie schon Dinge wichtiger erscheinen, die hier statt finden." Auf die zweite Frage schüttelte er den Kopf. "Es ging bereits ein Schreiben nach Rom, damit man sich dieser Angelegenheit annehmen könne. Irgendwie weiß in der Verwaltung niemand so recht mehr, wer nun wofür zuständig ist, denn zu viele Mitarbeiter fehlen. Deshalb wurde der Curator Rei Publicae angeschrieben. Schon vor einer Weile..." Ihm fiel gerade auf, dass dahingehend noch gar keine Antwort gekommen war und er rieb sich kurz nachdenklich das Kinn. "Wahrscheinlich scheut man aber auf Grund der Zustände hier momentan wen zu schicken, der sich der Ordnung annimmt." Obwohl wenigstens eine Antwort ja mal ganz nett wäre, dachte er leicht missbilligend.

    "Nun ja, nicht die Schlechteste aber sicher auch nicht die Beste," erwiderte er mit einemfast schon entschuldigenden Ausdruck auf dem Gesicht. Der Geldbeutel war trotz des kleinen Erbes eben doch nur schmal. "Ich denke, wenn Du einen Rat hast bezüglich des Verkaufs, kann es nicht schaden, ihn sich anzuhören," lächelte er. "Hier plane ich derzeit auch nichts dergleichen. Zumal das Gehalt als Scriba wohl dafür definitiv nicht reicht," schmunzelte er. Ausserdem hatte er bis heute noch kein Gehalt gesehen, weshalb sein Erspartes bis auf wenige Sesterzen auch gen Null tendierte. Aber er war zu stolz seinen Onkel deshalb anzusprechen. "Das mit dem Wahrnehmen ist wohl das kleinere Problem," meinte er freundlich. "Es scheint mir auch mehr an einigen Prozessen zu liegen derzeit. Oder eben das Prozessverantwortliche nicht mehr unter den Lebenden oder zumindest nicht mehr unter den Gesunden weilen. Diverse Entscheidungen bleiben dabei liegen und so Sachen wie Gehälter ebenso."

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    Original von Marcus Iulius Licinus
    Als der Artorier wieder heraus kam und offensichtlich nicht allzu schwer beladen war antwortete:
    "Wir haben eigentlich einen anderen Weg vor uns. Wenn du allein klar kommst, es gibt dort etwas, was ich mir ansehen will."
    Licinus machte eine vage Handbewegung zu der Tür hin, die er beobachtet hatte.


    Er nickte nur und machte einen Moment ein nachdenkliches Gesicht. "Eine letzte Frage noch: gibt es in der Stadt noch einen Kräuterhändler?" Die Herren mussten ihn eindeutig nicht begleiten, aber die Auskunft war schon noch wichtig.

    Er nickte bestätigend. "Das lässt sich einrichten. Aktuell werde ich wohl noch weiter bei meinem Onkel bleiben, denn das Gehalt des Scribas reicht noch nicht für große Sprünge. Auch muss ich noch die kleine Wohnung in der Suburba, die ich in Rom von meiner Mutter geerbt habe, verkaufen. Bisher kam ich noch nicht wieder dazu dorthin zu reisen, aber die Wohnung selber läuft nicht weg. Sie hat zwar nur zwei kleine Räume, aber dennoch wird sich daraus sicher ein wenig ergeben, so dass man über eine Wohnung hier in der Stadt nachdenken kann." Er dachte einen Moment nach. "Ansonsten, nun ja, die Verwaltung der Stadt ist durch die Seuche ziemlich in Mitleidenschaft gezogen und manche Prozesse scheinen derzeit arg zu stocken, aber ich schätze, dass wird noch eine Weile brauchen, bis sich das wieder regelt."

    "Gut zu wissen," meinte er, war aber dennoch besorgt, denn gerade wenn man nichts von den Kranken sah, wusste man nicht, wie viele es am Ende wirklich gab, wie viele unbekannte Herde. Wie viele Komplikationen. Aber das war im Moment nicht zu ändern. Vielleicht zusammen mit dem Medicus.


    Er war nicht unglücklich über die Begleitung der Soldaten und nickte schließlich, als der Mann meinte, sie würden warten. Er trat an die Tür und betrat diese wenig später. Eine Weile blieb er in dem Haus drin und kam dann schließlich mit mehreren Beuteln wieder raus. "Ich denke, ich habe erst einmal alles," meinte er. "Möchtet Ihr mit bis zum Medicus oder trennen sich unsere Wege hier?"

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Nun, das wirst Du müssen, wenn Deine Familie ein gutes Leben haben soll." Ursus erwiderte das feine Lächeln des Artoriers. "Gut, Artorius Celer. Ich will gerne Dein Patron sein, denn Loyalität und das Versprechen, mich nach besten Kräften zu unterstützen, ist genau das, was ich von meinen Klienten verlange. Und es sollte Dir nicht schwer fallen, mit meiner Fürsprache die Karriereleiter emporzuklettern. Sei mir also willkommen als mein Klient." Dafür stand Ursus nun sogar auf und reichte dem jungen Artorier die Hand, um diese wichtige Abmachung zu besiegeln.


    Er erhob sich sichtlich geehrt und verneigte sich leicht. "Titus Aurelis Ursus, ich danke Dir für Dein Vertrauen und die Ehre, die Du mir als Deinen Klienten zukommen lässt." Er nahm die Hand entgegen und drückte sie kräftig. "Was immer ich für Dich tun kann, lass es mich wissen, auch wenn meine Möglichkeiten noch beschränkt sind."

    Sim-Off:

    Danke :)