Beiträge von Menochares

    Mansuri schien sehr beschäftigt zu sein, deshalb suchte Menochares nochmal, fand schließlich was er brauchte und kehrte in den Garten zurück.

    Menochares begann, kaum in der Culina angekommen überall herum zu stöbern. Er brauchte einiges und hoffte, dass Mansuri bald vorbei käme. Sie war diejenige die sich hier am besten auskannte und bestimmt weiterhelfen konnte.

    Menochares hatte sich noch immer nicht beruhigt, nach seiner Unterredung mit seiner neuen Herrin. Während er über ihre seltsame Rolle, in ihrem bis dahin so unerfüllten Leben, nach dachte, dieser Meinung war er auf jedem Fall, zupfte er ein Blatt von einem Strauch ab und betrachtete es. Er kam zu dem Ergebnis, selbst so ein Blatt hat eine Aufgabe zu erfüllen, wogegen diese kindliche Frau, die noch nicht mal eine ist, zu überhaupt nichts nutze ist in der Familie, in der ganzen Stadt. Sie hat gar keine Vorstellung wie andere normale Menschen leben. Mit ihrer Einbildung sie wäre der Nabel der Welt, lebt sie selbstverliebt vor sich hin. Meine Fähigkeiten betrachtet sie doch wirklich als unnütze, dabei sind sie für meine Familie und meinem Stamm Überlebens wichtig. Er sprang auf und rannte zur Küche.

    Menochares wurde allmählich wieder ruhiger. Nach den bestürzten Gesichtern von Mujet und Corona zu urteilen war er in seinem Zorn zu weit gegangen. Die beiden waren die ruhigsten und unauffälligsten Sklaven der Claudier und bekamen seine Laune nun zu spüren. Betroffen schaute er sie an. „Entschuldigt bitte ich glaube ich gehe besser schlafen.“ Schnell trank er seinen Weinbecher leer, bevor er sich erhob und eine gute Nacht wünschte.

    Noch wütend, dann irritiert schaute Menochares zu Mujet. „Ich bin bestimmt nicht freiwillig hier. Sicher wünsche ich mir meine Freiheit wieder. Meine Heimat, meine Frauen und meine Kinder möchte ich wieder sehen. Sie haben nun kein Familienoberhaupt mehr. Wer kümmert sich um sie, während ich hier vor einem Kind kriechen muss.“

    Die Augen sprechen für sich, dachte Menochares, doch dann musste er doch lachen, als er Morrigans seltsam schlingernden Gang sah.
    Er nahm, bevor er sich eine mit Spieß bewaffnete Olive schnappte, noch einen Schluck Wein zu sich, focht zum Schein mit ihr in der Luft herum und stupste dann die restlichen Oliven auf dem Tisch an, wobei er murmelte. „Ich habe alle Feinde besiegt, nur die wichtigsten in meinem Leben schaffte ich nicht.“ Seine Stimmung war wie weggeblasen, wütend stellte er dann mehr sich selber die Frage. „Und wann hat das alles hier ein Ende?“ Damit meinte er natürlich nicht die frohe Runde, sondern ihr aller Schicksal.

    Menochares spazierte mit zwei Fingern über den Tisch, umrundete die Becher, fauchte wie eine Raubkatze und kratzte an einem Becher. Spazierte weiter zu den beiden Oliven und hob den Zeigefinger "Wenn IUNO das sieht"

    Menochares nahm noch ein paar Oliven und kullerte sie dazu.
    "Es ist nicht gut wen der Mensch alleine ist. Nun können sie auch feiern. Nur müssen sie aufpassen, dass die Jäger sie nicht erwischen."

    „Ach so, … sie ist aber wirklich ein armes Stück …. Sie braucht eine ganz besondere Behandlung“…. Den letzten Teil fügte er nach kurzem sinnieren hinzu. Jeder Körper braucht doch zu seinem Wohlergehen gewisse Dinge, dachte er bei sich.
    Danach war er aber wieder ganz bei der fröhlichen Runde und stellte fest, solch einen guten Wein hatte er noch nie bekommen. Nahm den Krug und füllte seinen Becher bevor er sich noch mit Fleisch und Brot bediente. Das Knabbern sollte später kommen.

    Coronas Antwort auf seine Aussage zu Livineia, hatte Menochares nun doch nachdenklich gemacht. So richtig konnte er sich es nicht vorstellen wie es war ohne Liebe auf
    zuwachsen. Er war in einer Großfamilie mit zahlreichen, Geschwistern und Halbgeschwistern aufgewachsen. Für die Kinder hatte es immer genug Bezugspersonen gegeben. Noch so seinen Gedanken nachhängend, hatte er den Anschluss an den Geschehnissen verloren. Deshalb schaute er verwundert zu der Bank runter, als er Coronas letzten Satz hörte und suchte das gebrochene Bein, bevor er dann Corona verwirrt anschaute.

    Vor der Türe atmete Menochares, dann doch erleichtert auf. Er wusste er hatte mit dem Feuer gespielt. Für ihn ging es aber einfach nicht, dass er ein gestandener Mann seines Volkes, sich von einer unverheirateten jungen Frau herum kommandieren ließ. Das würde seine ganze Wertevorstellung zusammenbrechen. Schlimm genug war es für ihn, von allen möglichen Menschen Befehle zu erhalten. Dies war jedoch einfach zu viel des Guten.
    Jetzt brauchte er zu allererst frische Luft. Deshalb ging er in den Garten, gleich wie sein Auftrag lautete.

    Menochares Magen fing nach dem ersten Schluck laut und deutlich an zu knurren. Schnell nahm er sich ein Stück Brot und ein dicke Scheibe Fleisch.
    Er lächelte Mujet an "danke, aber mit der Nichtfrau werde ich schon fertig."

    Dankbar setzte Menochares sich hin. Er war schon sehr hungrig, den ganzen Tag gab es noch nichts zu essen.
    Staunend hörte Menochares zu. Alle schienen irgendwie den Besitzer gewechselt zu haben.
    Mansuri und Morrigan wussten auch schon wem sie gehörten.
    Nachdem er auch einen Schluck Wein getrunken hatte fragte er:
    "Weiß denn einer von euch wer mein Besitzer wird? Bestimmt einer von den beiden Neffen. Oder?"

    Eine Sklavin kam an und holte Menochares zurück zur Culina. Besorgt trat er ein, was er aber sah war ein reich gedeckter Tisch und Sklavinnen die sich wieder gefangen hatte.
    Verwundert fragte „Ihr feiert heute ein Fest?“

    „Wie du wünscht Domina“ Menochares drehte sich langsam um und ging in Richtung Türe.
    Ein Glück das niemand sein Gesicht sehen konnte. Er verzeichnete für sich einen kleinen Triumph ab. Im Atrium hatte er gesehen wie schnell diese Nichtfrau ausrasten konnte. Heute hatte sie sich zusammengerissen. Vielleicht konnte er sie so erziehen, dass sie ihn Zukunft anders mit ihren Sklaven umging

    „Ja Domina; gewiss Domina“ Anständig was auch immer das in Rom, mit seinen seltsamen Sitten bedeuten sollte. Aus Erfahrung wusste er, ja sagen kam immer gut an. Sicherheitshalber nickte er noch zu Bestätigung.“

    Morrigan war nicht alleine, nichts war geschehen. Menochares sah in die Gesichter seiner Mitsklavinnen. Er sah ihre Traurigkeit und befürchtete, dass bald alle vier heulend um den Tisch saßen. Dies war ein Bild was er noch nie ertragen konnte. Leise wie er nun einmal war ging er zurück zu seiner Unterkunft.

    „Schade Domina, jagen kann ich wirklich am besten. Ich kann es gerne, wenn es benötigt wird einen anderen lehren. Lesen kann ich nicht, aber meinen Namen schreiben, “ fügte er voller Stolz noch hinzu. „Ja ich kann fünf Stammessprachen und römisch Domina „