„Schade Domina jagen kann ich wirklich am besten. Ich kann es gerne, wenn es benötigt wird einen anderen lehren. Lesen kann ich nicht, aber meinen Namen schreiben, “ fügte er voller Stolz noch hinzu. „Ja ich kann fünf Stammessprachen und römisch Domina „
Beiträge von Menochares
-
-
„Laufen, jagen und kämpfen Domina. Die wichtigsten Sachen zum überleben eben.“Zufrieden mit sich und seiner Antwort nickte er. Das er auch Kinder zeugen konnte schien ihm nicht so von Bedeutung für diese Römerin, die scheinbar nicht für eine Mutterschaft geeignet war.
-
Fast hätte Menochares seine Haltung verloren und laut gelacht bei der bildlichen Vorstellung von dem was er gerade zu hören bekam. Ob diese Körperhaltung so gut für seine Beschützerrolle, die er ja Augenscheinlich einnehmen sollte ankam, wagte er ernstlich zu bezweifeln. Solch ein Spaziergang, über die Märkte Roms, wäre bestimmt recht Publikumswirksam gewesen.
„Gewiss Domina, ganz wie du wünschst Domina.“ Kam nur noch mit unbewegter Mine von seiner Seite. -
Während seiner Antworten hielt er Livineia fest im Blick. Für ihn war diese Zusammenkunft zu einem Kräftemessen geworden.
„Sind wir Sklaven nicht alle unprivilegiert Domina? Wir sind in euren Augen doch nur eine Sache. Ich kenne meine Ehre nur zu gut. Woher soll ich wissen, dass ein Gladiator zum Leibsklaven degradiert wird?“ Fast hätte Menochares noch hinzugefügt oder zum Spielzeug eines verwöhnten Kindes wird. -
Diese unbefruchtete Blüte dachte also sie müsse ihn erziehen. Sie wollte ihn demütigen, er würde nie vor ihr zu Kreuze kriechen.
Lapidar antwortete er: „Das ich die Türe hinter mir schließe oder an was dachtest du Domina?“ Mit unbeweglicher Mine gab er nun, da er sich wieder im Griff hatte, ihr diese Antwort. -
„Ja gewiss Domina“ Diese Äußerung sollte auch eine direkte Antwort auf ihre Frage sein. Eigentlich sollte es noch mehr als dies sein. Es sollte seine Empörung über die Entscheidung zum Auddruck bringen, das er Menochares, schnellster Läufer seines Stammes und somit der wichtigste Bote, ebenso einer der besten Krieger, jetzt so tief gesunken war und einem zur Ehe untauglichem Mädchen dienen sollte.
Nach einer wirklich ungehörig langen Pause kam dann noch ein.
„Du hast mich rufen lassen Domina.“ -
Am nächsten Morgen, eher schon fast Mittag kam ein Sklave zu Menochares und teilte ihm mit, seine neue Herrin wolle ihn sofort sehen, er solle ihm folgen.
Neue Herrin wer könne sein? Bestimmt die Tochter von Menecrates. Doch merkwürdig wäre dies schon. Er folgte dann aber dem vor ihm her eilenden Sklaven und gelangte in einem Bereich der Villa wo er noch nie war. Der Sklave blieb an eine Türe stehen, klopfte und schob Menochares rein, ehe er schnell hinter diesem die Türe schloss.
Menochares schaute sich staunend im Cubiculum um, so etwas hatte er noch nie gesehen. Plötzlich entdeckte er die Enkeltochter von Menecrates.
Sprachlos starrte er diese an. Das sollte sie sein? Seine neue Herrin. Dieses verwöhnte Kind. Von seinem Stamm kannte er zwar die etwaige Gleichstellung der Geschlechter. Sogar saß die älteste Frau im Stammesrat, aber ein Kind, ein Mädchen, das über ihn zu bestimmen hatte, das ging gar nicht.
Er der so in Selbstdisziplin geübt war, spürte wie sich seine ganze Empörung in seinem Gesicht wieder spiegelte. -
Menochares wollte in den Garten gehen und über seine Situation nachdenken, denn er wusste noch immer nicht wer sein neuer Herr war. Einer der Neffen von Menecrates war es ja wohl nicht, sonst hätten sie sich bestimmt in irgendeiner Weise geäußert. Da hörte er in der Culina ein fürchterliches scheppern. Wie von einer Tarantel gestochen rannte er los. Kaum waren fast alle weg, musste er sich schon sorgen. Verdaddert blieb er an der Türe stehen und starrte Morrigan an. „Was ist geschehen? War einer bei dir und wollte was?“
-
Menochares war mit Macro und den Kutschen in der Villa angekommen. Er half noch beim Reisegepäckverladen bevor er sich von Macro verabschiedete.
„Ich wünsche euch eine gute Reise und hab keine Sorge, ich werde mich um die Frauen kümmern“
Dabei war er sich gar nicht so sicher ob er das Versprechen erfüllen konnte. Bisher hatte er nur erfahren, dass Menecrates nicht mehr sein Herr war, aber zu der Familie schien er noch zu gehören.
Nachdenklich ging er ins Atrium, dort entdeckte er Morrigan die traurig in einer Wand hockte. Leise wie er nun einmal war, trat er zu ihr. „Hab keine Sorge ich passe auf euch auf.“Die Geschehnisse weiter beobachtend, stellte er sich wieder abwartend an eine Säule. -
Menochares war sichtlich erleichter als Macro erschien. Reiten konnte er ja ein wenig, aber mit Kutschen und Kutschpferden kannte er sich gar nicht aus.
"Gut dass du kommst, ich befürchtete schon, irgendetwas könnte noch schief gehen."
Zufrieden nahm er neben Macro Platz. -
Den Weg zu den Stallungen hatte Menochares ohne Probleme gefunden. Dort angekommen musste er aber feststellen. dass er nun doch etwas Schwierigkeit hatte sich an den richtigen Seitenweg zu erinnern. Als er Morrigan gefolgt war hatte ermehr auf andere Dinge und ins besondere auf Morrigan geachtet. Außerdem musste er damals auf einen sicheren Abstand achten, denn sie sollte doch nicht denken, er hätte etwas von ihr gewollt und würde sie deshalb verfolgen. Der Seitenweg den er einschlug schien der richtige zu sein, aber welche Abzweigung sollte er nun nehmen? Die erste die er wählte war die falsche, Zurück zum Ausgangspunkt und eine andere Abzweigung gewählt, hatte er dann mehr Glück und stand vor dem richtigen Gestüt. Nach kurzem Suchen hatte er auch schnell den Verwalter gefunden.
„Salve Plato, ich hoffe du erinnerst dich noch an mich? Dominus Menecrates schickt mich. Er braucht ganz schnell Kutschpferde für zwei Kutschen, eine Kutsche und ein Reitpferd“
Plato erinnerte sich an Menochares und gab die nötigen Anweisungen. Dieser hatte bei seinem schnellen Aufbruch in der Villa vergessen sich Hilfe mitzunehmen. Dies war dann aber auch kein weiteres Problem, Plato gab ihm Hilfe vom Gestüt mit und Menochares war bald auf dem Rückweg.
Das Reitpferd für Wulfgar führte er selber. Vor dem Gestüt saß er dann aber auf. Noch einmal wollte er das herrliche Gefühl von Freiheit genießen und reiten. Bei seiner Ausbildung zum Gladiator in Alexandria, hatte er sich damals mit einem Sklaven angefreundet, der die Pferde betreute und ihn manchmal reiten ließ. Bis sie dann dabei beobachtet wurden und eine gehörige Tracht Prügel erhielten. Dies würde ihm heute nicht geschehen, denn niemand hatte ihm dies ja verboten.
Irgendwann auf dem Rückweg trafen sie dann auf Wulfgar. -
Menochares nickte zum Zeichen, dass er alles verstanden hatte. „Ja Dominus den Weg dorthin kenne ich gut.“ Bei dem Wort Gestüt gab es sofort eine Querverbindung zu Keywan bei ihm.
Doch dieses Thema hatte sich ja nun erledigt.
Schnell drehte er sich um und eilte hinaus. Als guter Läufer würde er schnell dort sein und wieder zurück in der Villa. -
Menochares saß im Garten, weit ab von der Villa und hatte von den Ganzen Wirbel noch nichts mitbekommen. Langsam erhob er sich und wollte die Sklavenunterkunft aufsuchen. Vielleicht hatte er Glück und erfuhr endlich was seine neue Aufgabe sein würde.
Während er durch die Gänge ging konnte er sich nur über die seltsame Unruhe die Hause herrschte wundern. Er hörte mehre Stimmen aus dem Atrium kommen langsam ging er näher und trat ein. Einseltsames Bild bot sich ihm. Menecrates in Mitten einer Sklavenschar, Anweisungen erteilend und dazu noch eine Domina, die er bisher nur irgendwann einmal in der Ferne gesehen hatte. Neugierig trat er ein und stellte sich möglichst unauffällig an den Rand des Geschehens. -
Auch dieser Tag neigte sich dem Ende. Die Menschheit war von Keywan befreit.
Menochares betrachtete die Sterne und den Mond. Er sandte mit ihm einen Gruß an seine Familie. Dachte an seine Kinder die ihren Vater nie wieder sehen würden.
Bald schon würde sein Herr entscheiden was aus ihm werden sollte.
Er beschloss diese Nacht im freien zu verbringen. Nach diesem Tag musste er wenigstens so das Gefühl von Freiheit spüren. -
Menochares hatte schon oft genug gesehen, wie Löwen ihre Beute zur Strecke brachten.
Wie Warzenschweine, Gnus oder andere Tiere ihren Todeskampf bestritten. Doch das ein Mensch sich so verhalten würde, wäre ihm nie in den Sinn gekommen. Der Kerl war eine wahre Bestie. Nicht nur die Claudier, sondern ganz Rom, konnte froh sein, von diesem Erlöst zu werden.
Zwischendurch blickte er immer wieder zu Mansuri und Morrigan. Er sah wie sie zuckten und erschraken wenn Keywan los schrie. Seine Stimme hatte etwas Unmenschliches und ließ selbst die abgebrüht testen Zuschauer erschauern. Diese verfolgten die Hinrichtung wechseln mit Gejohle und schrillen Schreien. Frauen verbargen sich hinter ihren Vorderleuten und manch ein Mann schaute auch in eine andere Richtung. Die Arena glich einem Hexenkessel.
Das was Keywan dort trieb war kein Todesmut mehr, das war der schiere Wahnsinn, der aus ihm hervortrat.
Er sah wie Mansuri an den Gittern herunterrutschte und Morrigan noch immer, als wenn sie erwartete, Keywan würde aufspringen und zu ihr herüber eilen, auf den toten Körper starrte.
Zu gerne hätte Menochares ihnen zu gerufen, es ist vorbei ihr könnt aufatmen, doch dies wäre bei dem Lärm der Arena, nie bis zu ihnen vorgedrungen. -
Menochares stand etwas abseits und beobachtete was in der Arena geschah. Zwischendurch blickte er immer wieder zu Morrigan und Mansuri rüber.
Er sah wie sich Mansuris Hände um die Gitterstäbe verkrampften, denn ihre Fingerknöchel waren schon ganz weiß. Gerne hätte er ihr gesagt, so grausam wie es hier und heute vielleicht wird, schau es dir an, damit du mit deinen Augen siehst, dass er wirklich nicht mehr lebt. Damit du siehst wie das Böse vernichtete wird. Damit du weißt, dass du in Zukunft sicher vor ihm bist. Damit dich die Angst langsam verlässt. Irgendwann, in weiter Ferne, wird die Erinnerung an ihn langsam verblassen und du wirst dann hoffentlich deinen Frieden finden. -
Menochares hatte wollte sich auf keinem Fall entgehen lassen wie das böse
hingerichtet würde. Er wollte sehen wie es für alle Zeiten verschwand. Nun stand er in den Katakomben und erlebte wie Keywan gegen Menecrates fluchte.
Noch immer machte er sich Vorwürfe, dass er diesen, damals im Stall, als er Morrigan angriff nicht gleich getötet hatte. Dann wäre es niemals zu dem schändlichen Übergriff auf Mansuri gekommen.
Sein versagen, würde er jetzt wenn er an Macros Stelle wäre, mit größter genugtun wieder gut machen.
Der Tod dieses Bösen, denn in Gedanken nannte er Keywan noch immer das Böse.
war nicht mehr wie gerecht. Denn sein Hass auf Menschen, insbesondere Frauen, hätte noch viel Unheil angerichtet. Dieser Mensch war einfach nur das Böse in sich. -
Müde vom dem Tag in der Arena setzte sich Menochares auf eine Bank im Garten. Ihn hatte weniger der Kampf ermüdet, mehr die Lautsstärke. Die Vielzahl der Geräusche, die zu einem solchen Spektakel gehörte, hatte er schon immer gehasst. Seine Wunde war versorgt.
Nun war die Frage was aus ihm wurde. Würde er hier bleiben dürfen oder würde sein Herr, der ihn für diesen einen Kampf erworben hatte, verkaufen wollen?
Er wusste, dass er in den Augen der Römer versagt hatte.
Wenn er bleiben durfte, würden ihn bestimmt die anderen Sklaven verachten.
Noch schlimmer wäre es wenn die Mitglieder der Familie ihn mehr als üblich als Sklaven verachten würden und dies für den Rest seines Daseins spüren ließen.
Er war sich gar nicht mehr so sicher, dass sein plötzlicher Wille doch leben zu wollen, wirklich gut war. Sorgenvoll blickte er zum Himmel und suchte Trost bei den Sternen, auch wenn er nicht die Sternbilder der Heimat sah, so hatten sie doch etwas Beruhigendes. -
Das Wulfgar genau auf seine Bewegungen achten würde, kalkulierte Menochares ein.
Er startete ein Scheinangriff in Richtung Wulfgars Beine, somit wäre er gezwungen seine Deckung zu öffnen. -
Von Wulfgars Stoss getroffen, taumelte Menochares leicht nach hinten. Nun war er in die Wirklichkeit zurückgekehrt. Er wollte nun Leben um jeden Preis. Grimmig schaute er zu seinem Gegner und faste seinen Dreizack fester. … Denk daran zu Hause nannte man dich den Leoparden. Nutze deine Fähigkeiten, rief er sich selber zu. Mit katzenhafter Geschmeidigkeit umrundete er seinen Gegner und lauerte auf die Chance zu einem Angriff. Wenn nötig würde er ihn mit einem Sprung anfallen, um ihm seinen Dolch an die Kehle zu setzen.