Beiträge von Titus Didius Gordianus

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    Original von Lucius Aurelius Commodus
    "Nun gut, ich werde mein Leben in deine Hände legen, lasse den Tisch reich bedecken." 8)


    Als die ancilla mit dem Brot und dem Käse kam und auch eine Amphore vinum dazu stellte, sprach ich "Los, geh ! Unser Gast wünscht etwas ordentliches zwischen die Zähne. Weck' den Koch und sag ihm er soll sich Mühe geben. Wenn das Essen nicht gut war, gibt es zwanzig Stockhiebe."


    Das Mädchen mit zerzaustem Haar, es mußte mal wieder in der Ecke gepennt haben, reagierte kaum und nickte nur ein wenig verstört. Es wollte sich schon wieder lautlos entfernen, da packte ich es und zerrte es an ihrem Kleid zu mir rüber. Es wehrte sich kaum. "Was ist denn los ? Sei nicht so widerborstig ! Ein bißchen freundlicher, wir haben einen Gast." Ich grinste und tätschelte sie. Sie wandte sich von mir ab und ich schubste sie aus dem Triclinium in Richtung culina



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    "Vor wenigen Tagen bin ich angekommen, ich wollte eigentlich das Militär verlassen und endlich etwas sinnvolles machen, aber irgendwie lässt mich die Armee nicht los. Ich habe die Stelle des Centurio Statorum angenommen, und spiele mal wieder Amme für die Bevölkerung. Offen gesagt verspreche ich mir nicht viel von der ganzen Sache, aber eine Beschäftigung braucht der Mann, wenn er ohne Weib ist."


    "Dann bist du ja ein mächtiger Mann in dieser Gegend, Commodus. Hab ich Gründe, mich vor Dir in Acht zu nehmen ?" ;) Ich blickte ihn, während ich meinen Kopf neigte und die Augenlider ein wenig verschloß.


    "Prosit !" erhob ich meinen Becher und prostete Commodus zu.


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    "Sag mal, gibt es in dieser Stadt auch Frauen, bis jetzt ist mir noch keine über den Weg gelaufen, und ich spreche nicht von den Käuflichen Damen." ;)


    "Sie scheinen in der Tat Mangelware hier in Colonia Agrippina zu sein, entweder dominante Matronen reicher Verwaltungsbonzen oder Bauernweiber, die eine Muskulatur wie ein Ochse haben." 8)

    Alles war vorbereitet. Den etwas dümmlichen Koch Dankward hatte ich zum Holz hacken in den Stall geschickt. Auf dem Markt hatte ich mir alles eingekauft, was ich brauchen würde und in Gedanken ging ich nochmal die Liste durch, um sicherzugehen, daß ich auch nichts vergessen habe. "Schafskäse, Milch, Koriander, ..., Sellerie, ..." murmelte ich vor mich hin. Das Rezept hatte ich mir in aller Eile auf ein kleines Stück Papier geschrieben. Dort am Forum, wo sie jeden Monat die aktuelle Ausgaben der reichsweiten Staatszeitung aufhingen und dutzende Copisten reicher Patronen emsig dabei sind, die neuesten Schlagzeilen aus dem ganzen Reich, aber insbesondere aus Rom, abzuschreiben. Mir lief das Wasser im Mund zusammen, als ich das Rezept laß und ich mußte es einfach gleich ausprobieren.
    Also war ich gleich danach auf den Markt gegangen und hatte mir alles für eine zünftige Fressorgie eingekauft. Diverse Gewürze, Pfeffer, Minze, Bohnenkraut, Knoblauch, Quark und Milch, Schafskäse hatte ich noch vorrätig, Sellerie, Zwieben und Pfefferessig füllten sich in meinem Korb, als ich den Weg nach Hause antrat.
    Dort angekommen verbannte ich erstmal alle neugierigen Blicke und Sklaven aus der Küche, insbesondere meinen Koch Dankward, den mir irgendein perfider Sklavenhändler angedreht hatte und der glaube ich noch nie einen caccabus, geschweige denn eine ligula gesehen hatte. Irgendwann würde ich mir mein Geld zurückholen, soviel war sicher. :]


    Ich faltete das Stück Papier auf der vor mir liegenden Arbeitsplatte aus und begann zu kochen.


    Moretum


    Zutaten:
    400-500g kräftigen Schafskäse
    1-2 EL Milch, Quark oder Wasser
    4 Knoblauchzehen (gerne mehr)
    1 EL Koriander (gemahlen)
    Thymian, schwarzer Pfeffer, Bohnenkraut, Minze, (wer es braucht/wünscht Salz), Sellerie, Lauch/Zwiebel
    Olivenöl
    ein Schuss Pfefferessig


    Zubereitung:
    Den Schafskäse mit Flüssigkeit und dem zerdrücktem/gehacktem Knoblauch mischen (am Besten pürieren oder mit einer Gabel zerdrücken). Kräftig würzen. Dann einen Schuss Pfefferessig (alternativ mehr Pfeffer und Essig) dazu geben. Richte den Käse in einer Schüssel an und gieße ein wirklich gutes Olivenöl darüber. Dazu reiche frisches Fladenbrot.

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    Original von Gaius Scribonius Curio
    Zuallererst einmal, was ist die Definition von "Historiker"? Ist nicht schon jeder, der sehr an Geschichte interessiert ist und sich auch etwas einliest eine Art von Historiker? Und wäre das IR ohne eben diese Historiker je gegründet worden? Frisst die Revolution nun eben die eigenen Kinder?


    Eine gute Anmerkung wie ich finde. Sind Historiker nur diejenigen, die in der Richtung studiert haben oder noch studieren ?
    Ich würde mich nicht als Historiker bezeichnen, vielmehr als geschichtsinteressiert, sowie geschichtswissend. ;)


    Aber sind wir das nicht alle ? Ist das nicht der Grund, weshalb man am IR teilnimmt, bzw. sich überhaupt anmeldet ?
    Vor diesem Hintergrund könnte man doch eigentlich sagen, daß wir alle Historiker sind, wenn auch nicht im studierten Sinne.

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    Original von Sabbatia Livilla
    Nach meiner Meinung sollte es uns Frauen offen stehen ob wir in den Senat wollen oder nicht. Ich habe zwar nicht vor mich im Senat zu beteiligen, aber warum sollten eigentlich nur Männer in den Senat kommen! Auch uns Frauen sollte eine solche Laufbahn offen stehen! Aber selbtst, wenn wir Frauen nicht in den Senat dürften gibt es für uns möglichkeiten euch Männer zu beeinflußen (tun wir so oder so immer wieder gerne), zudem gibt es auch andere Laufbahnen die wir einschlagen können, zB die Priesterlaufbahn.


    antike Emanzipation. 8)

    Ich war nach längerer Abwesenheit mal wieder in der Stadt, um unter anderem meine Bäckerei zu inspizieren. Durch den dichten Verkehr auf der via principalis hatte ich mich gezwängt und erreichte nun die Läden meines Geschäfts.
    In der Backstube arbeitete mein Verwalter Numerius, ein beschlagener Rechenkünstler, der seine Arbeit zu meiner vollsten Zufriedenheit erledigte.


    Ich betrat die beengte Räumlichkeit. An den Wänden waren Mehlsäcke angelehnt und im hinteren Bereich backten im heißen Ofen die nächsten Brote.


    "Salve Numerii, wie sieht es aus ? Bist Du zufrieden ?"


    "Die Geschäfte liefen schon besser, Herr."


    "Zeig mir die Bücher ?"


    "Hier bitte, Herr." Numerius übergab mir eine Schriftrolle, auf der die Einnahmen und Ausgaben der letzten Wochen notiert waren.



    Nachdem ich mir die Zahlen angesehen hatte, gab ich Numerius die Schriftrolle zurück.


    "Gab es sonst noch irgendwelche Zwischenfälle, über die ich informiert sein sollte ?"


    "Nein, Herr !" - "Doch, Herr ! Es gab da was. An einem Abend vor einigen Tagen stiegen dunkle Gestalten in die Räume des Geschäfts dort drüben ein, mit den verschlossenen Fenstern und Türen."


    Numerius zeigte mit der Hand auf die gegenüberliegende Straßenseite, wo in der Tat ein verwaister Laden lag. Bretterbeschläge hatten die Fenster und Türen verrammelt und der Besitzer schien nicht anwesend zu sein.


    "Ich wurde wach, als ein Hund plötzlich aufjaulte. Ich hatte einen sehr leichten Schlaf und war sofort hellwach. Dann fielen mir diese Typen auf, wie sie am Schloß herumfingerten. Das Holz knarrte. Nach einer Weile hatten die Kerle die Tür auch offen. Ich wußte nicht, was ich tun sollte. Ich war wie gelähmt und regte mich kein bißchen. Von meiner Kammer aus habe ich den Laden genau im Blick und konnte ihr Treiben beobachten.
    Ich erkannte nur die Umrisse, aber sie mußten groß und stark gewesen sein. Der eine bewegte sich sehr merkwürdig, sehr unregelmäßig. Er watschelte wie eine Ente. Dann waren da noch zwei, glaube ich - mehr habe ich nicht gesehen. Ich verhielt mich ganz ruhig. Sie schleppten jede Menge Kisten und Säcke heraus. Der eine mit dem Entengang stöhnte dabei immer. Sie haben das ganze Lager ausgeräumt und verschwanden in einer Seitengasse. Dann war es wieder still."

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    Original von Lucius Aurelius Commodus


    "Nun Gordianus, wie geht es dir? Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nicht gedacht hätte, dich noch einmal wieder zusehen. Nach der Sache bei Cremona... naja... lassen wir das.
    Wie ich sehe hast du dir ein ärmli... äh.. bescheidenes Haus gebaut. :D Sag nicht dir wurde von der Legion die Rente ausgezahlt?" -.^


    Die Frage war ja zu erwarten.


    "War ich nicht immer ein loyaler Soldat, bis auf diesen Vorfall ? Hätte mich der Legat sonst in die Reiterei versetzt ?"


    Ich wartete ab.


    "Aber auch wenn ich in der Rückschau mein Verhalten als jugendlich und naiv abtun würde, ich würde wohl wieder so handeln, wenn man es von mir verlangen würde."


    Zitat

    "Nun, ich hab wirklich keinen großen Hunger... eine Kleinigkeit tut es auch... vielleicht hast du etwas, was dein Koch nicht zubereitet hat?" :D


    "Aber lassen wir die Vergangenheit ruhen.


    Nur eine Kleinigkeit ? Hast Du so wenig Vertrauen in meine Bewirtung, Commodus ?" ;)


    Ich klatschte in die Hände. Ein junges Ding kam hinter dem Vorhang hervor.


    "Ferun, bring uns Brot und ausreichend Käse, aber nicht vom Zeug für Gäste, los geh' !"


    Dann widmete ich wieder meinem Gast.


    "Seit wann bist Du in Germania ? Konntest Du dich schon umsehen ?
    Ich sag Dir, wenn der Krieg ein gutes hatte, dann der, daß es massig Sklaven auf dem Markt gibt und die Preise sind niedrig." 8)

    Aber du hast ja in deinen Aufzählungen auch nur Tätigkeiten genannt, in denen Leute durch die Stadtverwaltung angestellt waren und folglich auch ein Gehalt bekamen (Scriba, Liktor, etc...)
    Ich rede ja von den gewählten Ämtern. Da sich imgrunde jede Stadt im Imperium an dem Vorbild Roma, der "wahren" urbs - weswegen man den Begriff urbs eigentlich auch nur für Rom verwenden dürfte - orientiert hat und auch eine Art Cursus Honorum im kleinen gehabt hatte.
    Es gab auch in einer Stadt Quaestorn, die die Stadtkasse verwaltet haben und Aedile, die die Markt-und Polizeiaufsicht ausübten. Und bei jenen Ämtern bezweifle ich, daß sie bezahlt wurden.

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    Original von Lucius Annaeus Florus
    Ich schliesse mich hier mal als Student an. Die Abschaffung der bezahlten Ämter wäre ein grosser Fehler.


    Also gerade in der Stadt-und Regionalverwaltung wäre es aber meines Wissens korrekt. Diese Posten wurden Leuten ausgeübt, die über reichlich Vermögen verfügten und sich oft auch mit diesem tatkräftig für die Stadt einsetzten. Bezahlt wurden sie hingegen nicht.

    Es klopfte. Schnell schüttelte ich meine Toga zurecht und trat persönlich an die Pforte. Ein Knarren verriet, daß ich sie öffnete. Ich blickte nach draußen in die Dunkelheit. Fackeln erhellten das Gesicht des Mannes, der geklopft hatte. Sein Gesicht war gezeichnet durch harte Jahre in einer der besten Legionen des Imperium. Ich vermochte ihn anfangs gar nicht wiederzuerkennen. Ich strengte meinen Geist an. Mein Blick wanderte hinunter über die elegante Kleidung. Ich sah den Ring an seinem Finger, ganz ohne Zweifel ein Patrizier. Ich erblickte seine Hände. Sie sprachen eine andere Sprache als sein Gesicht. Ein Schreibtischtäter, ein Offizierslakai. ;)
    Schlagartig fiel mir auch der Name des Mannes wieder ein - Lucius Aurelius Commodus, der gnadenloseste Ausbilder, den Rom je gesehen hat. :D


    "Salve, tritt ein Dec..ähm..Commodus !" 8)


    Ich öffnete die Tür weit, dass er und seine Sklaven eintreten konnten.


    "Wie ich sehe haben die Jahre Dir wenig an Schaden angerichtet, noch immer der jugendlich wirkende Charakterzug, der Dich von den alten Männern in den Thermen deutlich unterscheidet."


    Ich führte ihn in einen hinteren Raum, der um einiges feudaler ausgestattet war, als der vordere Bereich der Gaststätte. Meine Wohnung hatte ich darüber und bot genug Platz für mich.


    "Bequem Dich hin." deutete ich auf eine der Klinen. "Darf ich Dich mit den Gaumengenüssen meines Kochs Dankward vertraut machen ? Er ist ein lausiger Koch, aber das Huhn al fronto gelingt ihm fast wie in Roma." 8)


    Ich mußte grinsen, mußte das doch eindeutig an der "Spezialzutat" liegen, mit der Dankward seine Rezepte verfeinerte. :D

    Belustigt schaute ich wie sich eine Truppe von Soldaten ante Taberna auf dem nassen Rasen bequem machte, sogar der Praefect der Classis saß dort. Ziemlich kalt, befand ich es, aber wem es Spaß macht. :rolleyes:


    Ich rief hinüber.


    "Hey, ihr da ! Wollt ihr euch nicht lieber in die Taverne setzen !" ;)


    "Oder verbietet das euch euer Chef ?!"


    AD L AVRELIVS COMMODVS
    Möbeltischlerei Commodus, CCAA



    Salve Commodus


    anlässlich des mittlerweile längst vergangenen Krieges in der Provinz Germania und meiner Niederlassung in der Provinz, möchte ich Dich zu einem beschaulichen Gastmahl am ANTE DIEM III NON DEC DCCCLV A.U.C. (3.12.2005/102 n.Chr.) auf meinem Gut einladen. Eine Zusage deinerseits würde mir sehr gefallen.



    Gruß


    T Didius Gordianus


    AD MAGISTRATUS S PRUVDENTIVS DACIEN
    PRAETORIVM, CCAA



    Salve Magistratus


    anlässlich des mittlerweile längst vergangenen Krieges in der Provinz Germania und meiner Niederlassung in der Provinz, möchte ich Dich zu einem beschaulichen Gastmahl am ANTE DIEM III NON DEC DCCCLV A.U.C. (3.12.2005/102 n.Chr.) auf meinem Gut einladen. Eine Zusage deinerseits würde mir sehr gefallen.



    Mit untertänigsten Grüßen


    T Didius Gordianus


    AD MAG SCRIN MA. MATINIVS FVSCVS
    CASA MATINIA, CCAA



    Salve geschätzter Magister Scriniorum


    anlässlich des mittlerweile längst vergangenen Krieges in der Provinz Germania und meiner Niederlassung in der Provinz, möchte ich Dich zu einem beschaulichen Gastmahl am ANTE DIEM III NON DEC DCCCLV A.U.C. (3.12.2005/102 n.Chr.) auf meinem Gut einladen. Eine Zusage deinerseits würde mir sehr gefallen.



    Mit untertänigsten Grüßen


    T Didius Gordianus


    AD COMES G PRVDENTIVS COMMODVS
    CASA PRVDENTIA, CCAA



    Salve verehrter Comes


    anlässlich des mittlerweile längst vergangenen Krieges in der Provinz Germania und meiner Niederlassung in der Provinz, möchte ich Dich zu einem beschaulichen Gastmahl am ANTE DIEM III NON DEC DCCCLV A.U.C. (3.12.2005/102 n.Chr.) auf meinem Gut einladen. Eine Zusage deinerseits würde mir sehr gefallen.
    Sicher werden wir während diesen Gaumengenüssen auch Zeit finden über die versorgungstechnische Lage in der Provinz und den bevorstehenden Winter uns zu unterhalten.


    Mit untertänigsten Grüßen


    T Didius Gordianus



    edit: Datum vergessen. :P

    "Gut. Ich wünsche Dir eine gute Reise."


    Doch kurz bevor sich der Praefectus wegdrehen sollte, fiel mir noch etwas ein.


    "Ach warte, bevor ich es vergesse. Könntest Du diesen Brief mitnehmen und dafür Sorge tragen, dass er nach Roma abgeschickt wird."


    Dann fingerte ich noch ein paar Sesterzen, fünf genau, aus meinem Lederbeutel und legte sie daneben auf den Tresen.


    Sim-Off:

    Geld: s. WiSim
    Brief: s. PN

    "Beruhige Dich wieder, Praefectus. Ansonsten sehe ich mich gezwungen von meinem guten Recht als Grundbesitzer Gebrauch zu machen und dich von meinem Land zu vertreiben.
    Ich wüßte zwar nicht, was Dich der Kauf dieses Gutshofes irgendwie angeht, aber ich will Dir gerne den Kaufvertrag vorbeibringen, dass Du dich überzeugen magst, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist."