Beiträge von Titus Didius Gordianus

    ...war der Tross aufgebrochen, auf der breiten strasse richtung Geneva, der ersten Etappe auf unserm weg. Der Abschied von Mogontiacum und Germania fiel mir doch schwerer, als ich zugeben mußte. Dieses Land war mittlerweile so etwas wie meine zweite Heimat geworden. Ich wußte nicht, was aus Rom geworden ist in all der zeit, wie es sich verändert haben mußte. Es ist ein schmelztiegel, fernab der Beschaulichkeit und der Gemütlichkeit germanischer Dörfer und Städte. In seinem Herzen tag der senat und entscheidet über ein weltreich unvorstellbarer Größe. Das Forum Romanum, das Herz dieses Reiches, ist überfüllt mit Prachtbauten in alle Richtungen. Ich wagte nicht daran zu denken, mich dort erneut zurechtzufinden. Zu meiner Familie hatte ich keinen Kontakt mehr, auch diese Ungewissheit quälte mich und verlangte, herauszufinden, wer von ihnen noch am Leben war. Seit meinem Verschwinden mußten sie angenommen haben, dass ich tot sei. Briefe, die ich nach meiner Rückkehr über Eilboten nach Rom sandte, blieben ohne antwort. von meinem Vetter dem Consul hatte ich schon lange nichts mehr gehört. Er hatte sich seinerzeit auf Sardinien zurückgezogen und mit ihm von allen öffentlichen Ämtern verabschiedet. Seine Frau hatte eine fehlgeburt, möglicherweise hatte er den frühen Tod seines sohnes nicht verkraftet.


    So schossen mir die Gedanken in den Kopf über längst vergangenes, aber auch über die Pläne, die ich schmieden wollte, während wir dank des geringen Verkehrs zügig vorankamen. Ich nutzte die Gelegenheit, solange wir noch nicht in den Alpen waren, möglichst lange neben dem Wagen herzulaufen, spürte dabei die rauhe und frische germanische Luft, die Brise des Windes und schmeckte den Geruch des Grases. Tief sog ich diese gefühle durch die nase ein. Es war ein herrlicher Tag.

    Plötzlich ging alles sehr schnell. ein Tross Legionäre unter Führung eines alten Centurios machte sich in wenigen tagen auf gen Süden, nach Italia. In ihrem Gefolge würden wie immer auch einige Händlerkarawanen, Fuhrwerke und einfache Reisende dabei sein. Jetzt, wo es langsam etwas wärmer wurde, wagten sich die ersten Konvois wieder über die schneeverschneiten Hänge der Alpen. zwar würde es noch immer kalt und ungemütlich werden, aber gewisse Risiken waren dabei in kauf zu nehmen.


    Ich packte mein hab und gut, viel war es nicht, und verwahrte sorgfältig mein angespartes Kleingeld. um nicht den ganzen marsch zu fuss zu absolvieren, hatte ich mich für die alpenpassage auf dem Wagen eines mitfahrenden Händlers einquartiert, welcher bis nach Cremona unterwegs war. von dort würde es dann kein Problem sein auf den gut ausgebauten und befahrenen straßen der kernprovinz des reiches nach Rom zu kommen. So verliefen die vorbereitungen, die Kündigung war bereits geschrieben.


    ...


    der Tag der Abreise erfüllte sich in mir mit gespannter Erwartung und Vorfreude. etliche Jahre hatte ich Italia nicht mehr betreten, die mauern des Pomerium waren mir so fremd wie am ersten Tag. seit ich damals - es war eine schlimme Zeit - in den norden an die rheingrenze versetzt wurde, fesselte mich diese Provinz an sich. Nun ging es zurück, in das land meiner Vorväter, Aufbruch in eine neue Heimat...

    Zitat

    Original von Gaius Iulius Oktavianus
    " Nun, die Leiche möchte ich mir schnellstmöglich anschauen. Am besten noch heute!"


    "das wird kein Problem sein, will ich meinen." gab ich als Antwort drauf, noch ehe der Duumvir das wort ergriff.


    Da von meiner seite alles gesagt war, wartete ich, bis der Duumvir das treffen auflöste. Das castell lag in einiger Entfernung am Stadtrand und es dämmerte schon.

    Huch, etwas überrascht war ich schon, das Calpetanus mir den dolch so offen in einer belebten Taverne zeigen wollte, ich hatte einen abgelegeneren Ort erwartet. So antwortete ich kurz und bündig: "Bene."


    Dann sah ich zu Cyrus. es war zeit aufzustehen.


    "Dann sehen wir uns morgen, auf bald, gleiche stunde, gleicher Ort. Vale !"

    es war niemand da, der ihm hätte aufmachen können... So eine "Zurückhaltung" hatte ich von einem optio nicht erwartet. ;) Aber dieser Opidius schien sowieso nicht der aufgeweckteste zu sein.
    die Indizien sprachen also doch auf einen kampf.


    "Und wo ist das messer jetzt ?" fragte ich beharrlich.

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    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Bis auf ganz wenige Ausnahmen schafft es sich dort äußerst träge und kaum eine Stube voller Beamter ist in seinem Element. (...)


    Ist das denn das ziel ? das Ziel sollte doch lauten, so wenig "Beamte" wie nötig. ;) und wenn es automatisch geht, warum nicht. es gibt genügend Bereiche, die noch nicht ausgelastet sind, der Kaiserhof zb.
    Man braucht ja keinen "Beamtenapparat" künstlich am leben halten, das bringt keinem was, sondern schadet nur dem Staat wie dem Spiel, da es kapazitäten einnimmt.

    dem Optio musste die sprache verschlagen sein. Mit offenem Mund, den löffel mit dem puls in der Hand, starrte er mit geweiteten Augen ins leere. waren die Dämonen über ihn hergefallen ?


    Direkt und mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihn auffordernd in die augen. ich sah zu Cyrus, der sagte nicht. aber dieser Optio benahm sich sehr verdächtig. ;)

    Zitat

    Original von Gaius Iulius Oktavianus
    Während ein Scriba den Aquarius holte, stimmte ich der Aussage des Duumvir nickend zu.


    der Scriba brauchte eine weile, bis er mich gefunden hatte, um mich zu unterrichten, dass der Duumvir im gespräch mit einem Optio mich zu sehen wünschte. es ging um den Angelegenheit in dem Kastell, dessen Ermittlungen mich keinen schritt bisher nach vorne gebracht hatten.


    ...


    so führte mich der verantwortliche scriba zum Duumvirn.


    "Salvete !" begrüßte ich die anwesenden, von denen mir der Duumvir bekannt war. den anderen Mann kannte ich nicht, doch an seiner rüstung erkannte ich einen Optio der hiesigen Legion. "was gibts ?"

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    Original von Servius Artorius Reatinus
    ...vereinigten sich zu einer immer gewaltiger werdenden Masse aufgebrachten Pöbels.



    auch meine Wenigkeit hatte sich auf dem forum aufgefunden. Ich war sowieso gerade hierin unterwegs, welch glücklicher Umstand, der mich zu jener stunde aus meiner Amtsstube in den Officia richtung Wassercastellum südlicher straße trieb, der Mord war noch immer nicht aufgeklärt, doch weiter als bis zum Forum kam ich nicht. der Platz war übersät mit Soldaten, fast konnte man meinen, es wären mehr Legionäre denn Civilisten anwesend. Wie immer regten sich in mir nostalgische Gefühle beim Anblick silberner loricae, galea und dem Rasseln des Cingulums und dem ertönen des Stechschritts.
    So hörte ich live aus nächster Nähe die Worte des Duumvirs an diesem Tage. sie waren von beunruhigender Tonlage. Die Worte klangen ernst und schwer. als die Nachricht vom Tode des Imperators über die Lippen kam, breitete sich Entsetzen unter den anwesenden aus. Ich erschrak. Ich hatte meinen Eid auf den verstorbenen Kaiser geleistet, jetzt war er tot.


    In Windeseile trug sich die Nachricht durch die straßen und gassen der Stadt. Menschen, die das Forum verließen, trafen auf Nachzügler, die zum Forum eilten und so verbreitete sich die Nachricht vom tod des Kaisers im allgemeinen Gewimmel der straßen auf rapide weise.


    Ich selbst beschloss nach hause zu gehen, in meine eigenen vier Wände, an einem solchen Tag war nichts zu arbeiten, so schob ich mich durch die Menschenmassen hindurch, doch es war kein durchkommen. Da ertönte aufeinmal von hinten ein scharfes militärisches Kommando. Ein Tribun, zu erkennen an seinem langen Umhang und dem Helmbusch, gab das kommando, die Menschenmasse zu teilen und den platz zu räumen.
    die Legionäre setzten sich in Bewegung und drückten mit ihren Schildpanzern die menschenmassen weiter ab. In meinen Augen war der Tribun ein Idiot. Mit sicherheit irgendein übereifriger Karrierist aus Rom, der sich für höhere Aufgaben empfehlen wollte. Jedenfalls ließ er jedes Fingerspitzengefühl vermissen und drohte die lage durch sein Manöver erst recht eskalieren zu lassen.
    Die in die enge gedrängte Menge sah sich nun von zwei seiten bedrängt, nämlich einmal von des Kaisers Soldaten, die vergeblich versuchten, das Forum zu räumen, und auf der anderen seite von dem Strom an Nachzüglern, welche geweckt von den angeblichen Gerüchten um die Todesnachricht zum forum pilgerten, um gewissheit zu erlangen.
    Auf dem Platz wurde es immer enger, ich befand mich nun mitten in diesem Gedränge. Es wurde geschubst, getreten, es flogen die Fäuste und irgendwo bekam auch sicher der ein oder andere Legionär - unabsichtlich - etwas ab.
    Ich hielt mir derweil die Arme vor dem Kopf und versuchte so gut es ging schonungslos aus diesem gebalk herauszukommen...

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Deswegen werde ich immer dagegen sein und in letzter Instanz gewissen Spielern mit Hilfsbereitschaft und Verständnis, mit guten Onlinezeiten und auch fleißigem Zutun eher noch die PW der GID mitteilen, als etwas zu fordern, das das freie Spiel zu einem missgebildeten Etwas verunstaltet. -.^


    wenn es die Option eines automatischen Briefversandes gebe (und ich meine nicht PNs ;)), warum nicht sowas nutzen ? gut, die Posten eines LACP etc... wären dann wegrationalisiert, bzw würde es das ganze sehr verringern, aber das schafft auch Kapazitäten für neue dinge. Und so spannend für RPG ist die briefzustellung jetzt auch nicht, und wenn jeder zweite Brief verloren geht, dann wird man bald wohl auf private zusteller setzen (Boten, Sklaven).


    ich erinnere mich daran, dass es früher diese manuellen Meldelisten gab. ich glaube, denen würde auch niemand nachweinen, weil durch ihre rationalisierung RPG verloren gegangen ist. 8)

    "bene." ich nickte, wartete aber nicht, bis ich die erlaubnis bekam, mich zu setzen, sondern nahm ihm gegenüber Platz. mein Begleiter Cyrus stand daneben.


    "Mein Name ist Titus Didius Gordianus, Aquarius von Mogontiacum und ich suche deinen rat in einer delikaten Angelegenheit."


    Ich sah mich um, ob irgendjemand uns lauschte. das Gespräch mußte nicht unbedingt jemand unfreiwilliges mitbekommen.


    "Es geht um letzte nacht, als du mit deiner Contubernie die nachtwache führtest, genau zwischen der 4. und 7. Stunde der Nacht. Ist dir da irgendetwas seltsames aufgefallen ?"