O ihr tapferen Kameraden der Legio I Traiana Pia Fidelis,
wartet nicht auf mich, ich werde euch folgen !
Im Elysion sollen wir uns wiedersehen, der Hauch des Todes hat auch mich ergriffen.
Vale !
O ihr tapferen Kameraden der Legio I Traiana Pia Fidelis,
wartet nicht auf mich, ich werde euch folgen !
Im Elysion sollen wir uns wiedersehen, der Hauch des Todes hat auch mich ergriffen.
Vale !
Eingeschlafen war ich vor meinen Skizzen. Das Licht der Öllampe war heruntergebrannt. Ich hatte mich in die obere Etage zurückgezogen in das kleine Zimmer, das ich bewohnte. Einige Baupläne zu Restaurierungszwecken beschäftigten mich noch. Es war ein erster Auftrag, der mir helfen sollte, in Rom Fuss zu fassen. Doch miit der Zeit wurden die Augen schwerer und das Licht dämmernder.
Durch die kleine Öffnung an der Vorderseite der Casa - mein cubiculum lag zur Straße hin - konnte ich sehen wie Händler und Kaufleute ihre Stände abbrachen und mit den Fuhrwagen durch die Straße polterten. Noch immer war das Befahren der Stadt für Fuhrwerke tagsüber verboten und jetzt, wo die Dämmerung einsetzte, machte sich die meisten auf den Heimweg.
Die meisten beeilten sich, denn Rom in der Dunkelheit glich dem Tartaros. Kriminelle Verbrecherbanden und anderes lichtscheues Gesindel machten die Straßen unsicher, und hier und da patroullierte eine Eskorte der städtischen Vigiles.
Ich erinnerte mich daran, daß mein Vetter Falco einst maßgeblichen Anteil an der Re-Organisation dieser Truppen hatte und sein Verdienst war es sicher auch, daß Rom wieder ein stückweit sicherer wurde.
Mit der Zeit verschmolzen Realität und Gedanken immer mehr, ich sah Bilder vor meinem geistigen Auge, die sich mit denen auf der Straße vermischten und eh ich mich versah war ich tief gefangen in Nokturnus`Reich.
Ich sah Legionen, beritten zu Pferde, Legionslager. Die Sonne brannte. Meldereiter kamen und gingen. Ich sah alte, längst vergessene und gefallene Kameraden. Aufruhr...Boykott, dann: Misenum. Die Geschehnisse von damals spielten sich leibhaftig ab, als wären sie erst gestern geschehen. Der Aufstand, die Meuterei. Es war eine schwierige Zeit. Der Bruderkrieg hatte einen hohen Blutzoll gefordert und auf beiden Seiten klagten Römer über die gefallen Söhne.
Ich blickte in das Gesicht eines Mannes. Er war Decurio und auch mich sah er direkt an. Seine tiefen Augenhöhlen, sein wallendes Haar, die weiche Haut, sie verkörperten eine gewisse Distanz, eine Unnahbarkeit, gleichsam eine Arroganz, wie man sie nur bei Menschen des vornehmen Standes vorfindet. Ein Kämpfer war jener nicht. Ich sehe einen alten Freund und ich spüre, daß ich ihn bald wieder gegenüberstehen werde.
Dann wechselt die Vorstellung. Rom. Das alte Lager der Legio I. Ich sehe die alten Barracken, die Principia, das Fahnenheiligtum. Einige Probati leisten unter Anwesenheit des Centurio den Fahneneid. IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS ... hinter den Kasernen findet das Leben statt, man flachst, scherzt, erzählt schmutzige Witze und prahlt mit seinen Heldentaten und Liebschaften. Man putzt seine Rüstung, gibt Acht auf sein Schuhwerk und reinigt die Latrinen. Wenn der Optio kommt, steht man auf.
Noch weiter reicht schließlich die Erinnerung. Der unendliche Wüstenstaub macht sich breit, die Temperaturen sind unermesslich heiß. Durch die Hitze vibriert die Luft. Wir sind in Africa. Noch ein Legionslager, vieles erinnert an das der Legio I. In der Ferne liegt eine Stadt, Hadrianopolis. Es ist vieles anders als in Rom. Ich fühle mich zurückerinnert an meine Zeit als Kind.
Ein Trupp Soldaten erreicht das Haupttor des Lagers. Sie wirken abgehetzt. Bei einigen ist die Rüstung verrutscht. In ihrer Mitte tragen sie einen Mann auf einer Bahre. Ich erkenne ihn nicht. Neugierig bahne ich mir einen Blick auf die Soldaten. Der führende Soldat macht einem anderen Soldaten Meldung. Jener trägt Helmbusch und Umhang. Ich höre die Namen Didius und Balbus. In meinen Gedanken blitzt es, mein Blick wirkt verstört. Der Mann mit dem Helmbusch und dem Umhang sieht zu mir rüber, sein Gegenüber tut es ihm gleich.
Irgendetwas stimmt nicht mit ihren Blicken. Sie wirken besorgt und bemitleidend. Einer der beiden kommt zu herüber. Er führt mich zu den Männern hindurch an die Bahre. Ich sehe meinen Vater. Er liegt dort, ruhig, regungslos. Er bewegt sich nicht. Mein Kopf ist gesenkt, mir fehlen die Worte. Der Mann mit dem Helmbusch kniet zu mir nieder. Er spricht irgendwelche Worte. Sie klingen ruhig und traurig. Seine Hand streichelt mir durch das Haar. Ich fange an zu zittern. Mein Vater, war er wirklich tot ? Zu einer Emotion war ich nicht fähig. Ich wäre am liebsten weggerannt, weit weg, weg von allem Unheil, doch meine Beine bleiben wie angewurzelt stehen. Starr vor Schock wage ich mich nicht zu bewegen.
Der Centurio nimmt mich auf seinen Arm und bringt mich weg. Meinen Vater wird man in einem anderen Zelt aufbahren. Ich war erst sieben Jahre alt.
Irgendwann verblasst die Erinnerung. Die Gedanken werden immer schwerer. Es wird ruhig. Nur noch leicht hört man den Atem im Zimmer, bis auch dieser ganz erlischt und der Hauch des Todes einzieht.
Sofort ? Ich hatte nicht damit gerechnet, aber eigentlich hatte ich keinen dringenden anliegen, so dass es mir gelegen kam.
"Gib mir nur ein wenig Zeit, ein paar wachstafeln und saubere Griffeln mitzunehmen, sowie maßband und winkelmesser, dann werd ich dich begleiten."
Ich packte die erforderlichen sachen in einen Tonister, der mit einer weichen lederhaut umspannt war und den man an einem Riemen um die schulter tragen konnte. Dann verließ ich zusammen mit dem Valerier das Haus auf den weg zur Casa Valeria.
Also ich bezahle keine Steuern.
ad principem factionis
domus factio russata
roma
Salve Princeps !
Hiermit gebe ich meinen Austritt aus der Factio Russata bekannt.
vale
T Didius Gordianus
Casa Didia, Roma
Packen lassen ? In Gedanken stutzte ich.
"ist eine längere Reise geplant ? Wohin soll es gehen ?"
Ich hatte nicht damit gerechnet, auf eine weitere Reise zu gehen.
"Bitte setz dich !" antwortete ich und wies dabei auf einen korbstuhl, der noch von Falco stammte.
"Ein wiederaufbau, nun dazu müßte ich wissen wie groß der Schaden genau ist und welche Reparaturarbeiten anfallen. grundsätzlich ist dies kein problem."
Ich faltete die Hände zusammen.
"wenn Du mir einen Termin nennst und den ort, so können wir uns dort treffen, dann werde ich genau bescheid wissen und mir ein Bild von der lage machen.
Was kannst du mir bislang erzählen ?"
Ich saß am Schreibtisch, dem schreibtisch, an dem schon mein Vetter falco als Senator und Consul jeden abend gesessen hatte, als der Fremde den raum betrat.
"Salve Fremder, man sagte, du wolltest mich sprechen ?"
Er hörte einfach nicht auf. ich grollte noch immer.
"Ich hatte nicht vor, durch eine einladung mir dein Patronat zu erkaufen. Schon wieder machst du mir grundlos unterstellungen. Ich habe dich anständig darum gebeten. Ich habe dir meine dienste, meine treue und Loyalität angeboten wie es von einem guten Klienten erwartet wird. Ich erklärte dir meine Situation. Doch scheinbar war dies nicht genug. Scheinbar sind die preise für ein Patronat in Rom in den letzten Jahren gestiegen, so dass man neuerdings gesteigerte erwartungen an seine Klienten stellt. Ich kann diese nicht nicht erfüllen, gut, damit muss ich mich abfinden. Natürlich bin ich enttäuscht, wenn du, Senator, mir derart die kalte Schulter zeigst und mich abweist, keine Frage. Doch dass du darüberhinaus grundlos an meiner Treue und Loyalität zweifelst, ist infam. du traust meinen worten nicht. Schon dein Brief, den du mir geschrieben hast, sprach eine deutliche sprache, ich hätte es wissen müssen. Du beleidigst mich. Was sollte ich von so einem patron auch erwarten ?
Du hälst dich selbst für den größten, den einzig integren, unfehlbaren Menschen, den Menschen, der stets moralisch richtig handelt und der seine "unfehlbare Weisheit" allen menschen auf die nase binden muß. Lohnt es sich noch ein wort darüber zu verlieren ? Du wirfst mir vor, dass ich mich nicht an dich gewandt habe, nachdem ich aus Germania Magna entkam, mein Hof darniedergebrannt war, ich mittellos und ohne jegliche existenz war ? Wenn du offene Abneigungen gegen mich und mich als dein Klient hast, so sprich sie offen aus, aber verschleiere deine Worte nicht hinter selbstgerechten Belehrungen und neunmalklugen Weisheiten.
Geh ! leb wohl !"
Ich drehte mich um und verließ erbost und tief gekränkt den Raum.
ZitatOriginal von Marcus Aurelius Corvinus
Na, das ist mir klar. Nur ging es hier um die historisch belegten Aufgaben, nicht um das, was ich mir ausdenken könnte dazu.
ich wollte nur darauf hinweisen, was die gesetzlich beschriebenen Aufgaben sind. Was ausdenken sollst du dir natürlich nicht. wir sind ja nicht im kindergartenverein.
Ich hörte die Worte Macers und sie machten mich wütend. Wie konnte ich mich nur so in ihm getäuscht haben ? nein, ich legte keinen Wert mehr auf sein patronat. Seine Worten waren ehrverletzend, seine unterschwelligen behauptungen, mich als wankelmütigen Opportunisten hinzustellen, für den treue und loyalität nichts zählten und der je nach gutdünken sein Fähnchen nach dem wind drehte, erzürnten mich. Meine stimme klang daher auch etwas kräftiger als gewohnt.
"Senator, du beleidigst mich ! Gehört du auch zu den angesehen schichten Roms, so gebietet dies dir kein recht mich in dieser Weise zu verunglimpfen.
Ich diente mehr als 20 Jahre in den Legionen, zunächst in Italien, dann in germanien. Ich kämpfte erfolgreich in den germanischen Kriegen im Sommer DCCCLV A.U.C. Ich wurde ehrenhaft nach ende meiner Dienstzeit entlassen, ich erwarb eine Parzelle, einen Gutshof nahe Colonia Agrippina. Ich ließ mich zu den wahlen zur Magistratur aufstellen und der damalige statthalter Maximus Decimus Meridius segnete diese ab.
Doch, Senator, unser aller Leben hängt am seidenen faden der Götter und was sie für uns bestimmt haben, unsere schicksal, ist für uns Sterbliche nicht immer zu ergründen. Mein Schicksal traf mich hart wie ich dir in einem brief vor langer Zeit geschrieben hatte.
Eine Handelsexpedition ins freie germanien verlief nicht gut, ich war Monate verschollen. der Hof brannte nieder. Furnilla, meine Magd, brach auf. Ich traf sie nicht mehr wieder. Von meinem leben in germanien ist nicht viel übrig. Zwar war ich eine zeitland Aquarius von Mogontiacum, doch Rom trieb mich, die sorge um die Familie, die Unsicherheit, wer von ihnen noch am leben war, ich hatte viele Jahre nichts mehr von ihnen gehört. So brach ich auf. Ich erreichte Rom, und ich wand mich an dich, Senator, in der Hoffnung einen alten Factiofreund zu begegnen, der mich empfangen würde. Zahlreich waren unsere gespräche über die factio russata, unser engagement für den Tempelneubau. Ich hatte die Hoffnung, einen Ansprechpartner in rom zu finden, jemanden, der mir einen Neuanfang hier in der Stadt Rom erleichtern würde können und dem ich zu tiefsten dank verpflichtet wäre, dem ich Treue und Loyalität garantieren und meine bescheidenen dienste anbieten könnte, den ich bei jeder Gelegenheit nicht zögern würde bedingungslos zu unterstützen.
Daher beleidigen mich deine Worte sehr, Senator, sie kränken mich. du zweifelst an meiner treue und loyalität. Deinen Hohn und spott kannst du dir sparen, ebenso deine Verurteilungen meiner person. Du hast deine meinung, SO wird es keine gemeinsame Sache geben, doch kann ich nicht hinnehmen, dass du mich in der Weise diskreditierst. Ich lud dich in mein haus ein und das ist der Dank."
Ich hatte fertig.
der Ianitor nickte mit dem Kopf und führte den besucher sogleich ins Tablinum.
ZitatOriginal von Marcus Aurelius Corvinus
sim-off reise ich ja auch nicht ständig von Germania nach Italia oder umgekehrt.
diese vorschrift bietet doch spielmöglichkeiten, inspektion streckenposten, Erneuerung der straßen, etc... zollvereinbarungen reiseerleichterungen und sowas...
Zitat
§ 55
(2) Der Quaestor Urbanus ist mit der Regelung und Überwachung des Reiseverkehrs beauftragt.
"Ist in ordnung. Ich danke dir."
das gespräch dann können wir uns ja sparen, haben ja jetzt alles geklärt.
"Um ehrlich zu sein, Senator, ich verstehe deine zurückhaltung nicht, in der sache, einen weiteren klienten zu gewinnen. Du zählst viele klienten, Soldaten und ehemalige soldaten, veteranen wie ich einer bin. Es würde mir vieles leichter fallen, wüßte ich dich als meinen patron und du hättest einen klienten, der dir seine Unterstützung und stimme geben würde. Ich bin auch nicht sehr anspruchsvoll, würde dich nicht über gebühr belasten. Ich möchte, das was ich erreichen will, selbst erreichen. ich habe einen Gutshof in Germanien errichtet, bin Magistrat geworden. In rom ist es mein Ziel als Architekt fuss zu fassen. doch das Architektenhandwerk ist ein hartes Brot und die konkurrenz groß. Durch den dienst als Aquarius verschaffe ich mir eine grundlage und durch dein patronat könnte es mir gelingen, durch dich, an potentielle Kunden zu kommen, die mich beauftragen."
Der neue Ianitor war noch etwas unbeholfen in seiner tätigkeit. er empfing den besucher wie es seine aufgabe war und fragte ihm nach seinem begehr.
"Wie kann ich euch helfen, domine ?"
Eine göttliche Fügung lies Apollonius zu der Einsicht gelangen, dass er um zutritt in die casa zu erlangen, an die Türe klopfen sollte.
"Ist ja auch egal...." meinte ich milde lächelnd.
Ich goss mir etwas nach in mein trinkgefäss und schaute mit dem krug in der Hand auf Macer. "Noch einen schluck ?"
Dann nahm ich den gesprächsfaden wieder auf.
"Ich hoffe, dass du mich als Klienten akzeptieren wirst. du sollst die entscheidung nicht bereuen. ich hoffe außerdem, dass ich bald anfangen kann, im Dienst der stadt Rom als Aquarius."
gehört sowas nicht sim-on ?
die Societas Claudiana et Iuliana ist doch ein regulär gegründeter Verein, oder nicht ?
SIE WOLLEN RENOVIEREN ?
EINEN UMBAU AN IHRER CASA, VILLA ODER INSULA VORNEHMEN ?
ALS STAATLICH GEPRÜFTER ARCHITEKTBIETE ICH IHNEN MEINE DIENSTE AN, ZUVERLÄSSIG UND KOSTENGÜNSTIG.
ZEICHNUNGEN, PLANUNGEN UND KONSTRUKTIONEN
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T DIDIUS GORDIANUS
CASA DIDIA - MONS ESQULINUS