Beiträge von Lucius Flavius Vibullius

    Ich hatte gehört, daß Catus den Junggesellenabend für seinen Freund gibt. Eh ich alleine in der Nacht durch Rom wanderte, wollteich dann doch dabeisein, wenn ein armes Würstl sich freiwillig seine zukunft verbaut.


    Und die Leute im Raume sahen das wahrscheinlich genauso- Sie tranken schon alle ihr Beileid herunter. :D

    Bei intensiven Aufräumungsarbeiten in den Archiven der Factio Prasina sind wir auf Unterlagen zu zwei weiteren ehemaligen Mitgliedergentes gestossen. Die Gens Sergia wurde unter Kaiser Caligula aus dem Patrizier in den Plebejerstand versetzt und kurz danach in alle Winde zerstreut. Die Gens Aemilia erlitt unter Kaiser Nero ein ähnliches Schicksal und gilt seither als ausgestorben. Wir setzen für jedweden Hinweis der zur Heimführung einer der beiden Gentes in den Armen der Factio Prasina führt eine Prämie von 500 Sesterzen aus.
    Beide Familien werden in unserer Partei eine sichere Heimstatt und eine glorreiche, unbeschwerte Zukunft finden.



    PS: Du kannst natürlich auch der altehrwürdigen gens der Aurelier beitreten, die ebenfalls der Prasina angehören, wenn Dir noch lebende Familienangehörige lieber sind. ;)

    Ich stand noch eine kleine Weile vor der Casa und hing noch meinen Gedanken nach. Der Skorpion stand mittlerweile hoch am Firnament. Ich sollte allein zurückgehen und mich schlafen legen, doch Sabina war in meinen Gedanken bei mir.

    Als wir vor dem Theater standen und die frische Luft atmeten,zeigte sie auf einmal in den Himmel auf ein Sternzeichen:Das ist Orion, wie er die Plejaden verfolgt. Aber Zeus wollte dem ein Ende machen und schickte den Skorpion, der Orion töten sollte. Und dann suchte ich den Skorpion-Sieh- wie Orion noch immer gejagt wird von ihm. wenn der Skorpion am Horizont erscheint, so verschwindet Orion am anderem. Es wird bald Tag- ich sollte Dich nach Hause begleiten. Dein Bruder wird sich schon um Dich sorgen


    Noch immer hielt ich ihre Hand und langsam gingen wir zu ihrem Haus.

    Verdrücken! ich ergriff ihre Hand und zog sie so schnell hoch. für einen kurzen Moment kamen wir uns nahe und ich konnte ihr tief in die Augen sehen. Doch schnell drehte ich mich um und zog sie durch die Reihen, damit wir nicht den Beginn des 2.en Aktes stören würden.

    Ja natürlich- der 1 Akt ist gleich zu Ende- da kommen ja die Schlußworte.
    Ein Pferd, was neben dem Käfer im Stall stand, sprach zu dem Knecht:

    "Mein guter Herr hat eine Tollheit neuer Art,
    Nicht so wie Ihr, nein, unerhörter neuer Art:
    Den ganzen Tag lang hebt erhimmelan den Blick,
    Sperrt weit den Mund auf, hadert laut mit Vater Zeus
    Und ruft: "o Zeus, was denkst du endlich noch zu thun?
    Leg' ab den Besen, fege Hellas nicht hinaus!"


    Erleichtert atmete ich auf, als die Schaupieler die Bühne verließen und die Bühne schnell für den nächsten Akt umgebaut wurde.

    Ich merkte, daß sie das Stück langweilte und um ihr etwas die Zeit zu vertreiben, beugte ich mich zu ihr hinüber und flüsterte ihr ein Gedicht von Horaz ins Ohr:


    "Venus du, der Cnidos gehorcht und Paphos,
    O verschmäh dein Cypros und komm, wo stehend
    Vielen Weihrauch Glycera streut, zur schönen
    Wohnung herüber!
    Folge rasch dein feuriger Knab', und gurtlos
    Dir der Anmut Göttinnen samt den Nymphen;
    Auch, die wenig ohne dich reizt, die Jugend
    Folge mit Hermes! "


    Ich lehnte mich anschließend wieder zurück und tat so, als wenn ich dem Bühnengeschehen folgen täte.

    Lass dich überraschen. Das waren ja gerade die ersten 2 Sätze des Stücks. flüsterte ich zurück. In der Zischenzeit erzählte der Chorführer etwas:


    " Armseliger, ach, was traf die das Fell? Brach etwa der borstige Zagel
    Mit Heeresgewalt in die Flanken dir ein, und zerbläute dir tüchtig den Rücken?"
    Solch faules Geschwätz, solch häßlichen Schund, solch niedrige Fratzen vertrieb er,
    Und schuf uns groß die gesunkene Kunst, und türmte den Bau in die Lüfte
    Mit Gedanken und Wort von erhab'nem Gehalt und nicht marktähnlichen Weizen,
    Das Gewöhnliche nicht durchziehend mit Spott, alltägliche Männchen und Weibchen..."

    Als das Stück begann und die ersten Sätze erklangen:


    Sim-Off:

    Die Szene spielt in einem Vorhof eines Gehöftes; auf der einen Seite ist eine Schweinestall, worin ein großer Käfer gefüttert wird und zwei Knechte, emsig beschäftigt, der eine knetet an einem Backtrog Mistkuchen und der andere am Schweinestall, füttert den Käfer.



    Der erste Knecht:
    Schnell, reiche schnell dem Käfer einen Kuchen her!


    Der zweite Knecht
    (bei dem Backtroge)


    Da! Gib's dem Unhold, den der Henker holen mag,
    Und labe seinen Gaumen nie ein süßerer!



    bemerkte ich, daß ich immer noch oder schon wieder? Sabinas Hand in der meinen hielt.

    Ich schaute sie an und freute mich, daß es ihr hier so gut gefiel. Wir saßen, wie es sich für einen Patrizier und eine Vestalin gehörte genau im orchestra. Es waren zwar nicht die ersten Reihen, da diese nur Senatoren vorbehalten war, aber eine wunderschönen Überblick über das Bühnengeschehen hatten wir auch von hier aus. Vor mich setzte sich natürlich wie immer ein langer größerer Herr, den ich erst einmal freundlich daraufhinwies, daß ich mich heute schon gespiegelt hätte und ich seine Glatze dazu nicht benötige. Er verstand das und rutschte auch artig eine Etage mit seinem Körper tiefer.

    Ich nahm sie bei der Hand, damit wir uns in dem Trubel nicht verlieren konnten. Gut, sehen wir uns den Frieden an, den Rom so schmerzlich vermißt. An der Kasse bezahlte ich ordnungsgemäß und wir befanden uns im Theater. Wir erreichten das cavea (Zuschauerraum) und mußten uns durch das vomitorium (Zugang) zu den Sitzreihen durchkämpfen. Endlich erreichten wir unsere Sitzplätze...

    Eine Jagd durch Rom? das erinnerte mich an Ungutes. Antigone kommt heute noch oder Der Friede- eine Komödie. In unserem Zeiten ist der Friede wahrlich eine Komödie geworden. aber wähle selber, ich richte mich nach Dir, da ich ja in Griechenland studierte und die letzten Beiden Stücke schon mehr als oft genug sah.

    Plötzlich erklang eine weibliche Stimme hinter mir. Ich nahm sie erst gar nicht wahr, weil in der Gasse ein wahres Stimmengewirr herrschte. Selbst das Lucius nahm ich nicht für voll, da bestimmt ein anderer gemeint gewesen ist. Oder? Die Stimme kannt ich doch? Ich drehte mich um und sah Sabina, welche mich freudig begrüßte.


    Salve an die Göttin des Tages. Man gönnt sich ja sonst nichts außer ein wenig Entspannung. Allerdings fällt mir die Entscheidung schwer- bei sovielen guten Stücken. In welches dieses Dramen und Tragödien zieht es dich denn? fragte ich mit einem augenzwinkerndem Unterton.

    Heute stand überhaupt nichts germanisches auf dem Spielplan, sondern der der Germane schien sein eigenes Programm für Disrun zu gestalten.


    Und so verstand ich kaum etwas, was auf der Bühne gesprochen wurde.


    "Aber wer ... des Manns ... Stirn ... Namen ...,
    ... scheulose Wut ... Weibs,
    ... allfrechste, lüstre Lustbuhlen,
    ... Menschen ... Jammers ...!
    Solcher Ehe, solches ...
    Weibergeherrschtes, verworfenes Lieben ...
    Ungeheures, Menschliches!


    Es klang nach Aischylos, wenn ich mich nicht irrte... .