Zu spät? Ich bin nicht zu spät. Ich habe nur die Zeit, die ihm bereits davoneilt.
Beiträge von Lucius Flavius Vibullius
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Als Patrizier und corsischer Provinzfürst kann ich mir noch eine nette Begleitung leisten und Berufsrevolutionär bin ich wohl auch.
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Ich schließe mich der Forderung nach der Auszahlung meines Erbanteiles des Flavius Animus und Aurelius Antoninus an.
Frage: sind die 1825 Sesterzen Steuern jetzt schon abgezogen worden oder nur als Hinweis für die nächste Steuererhebung gedacht?
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Zitat
Aber immer herein in die gute Stube, dass kann ja heiter werden.
Aber immer hereinspaziert, denn das kann ja Eiter werden.
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Salve und Salute mein Löwe, Lieblings- und Erbonkel!
Ich bin gerade dabei, meine freien Tage auf der Insel am Strand bei Sonnenschein sitzend zu genießen. Leider ist Corsica doch etwas weit ab vom Schuß. Ist Laeca schon tot? Schade eigentlich. Hätte ihn gern einmal als Imperator erlebt. Es ist mit der Macht bei den Kaisern,wie mit dem Baumharz. Einmal an den Händen und dann klebt es auf ewig, oder man schneidet die Hand ab.
Zur Zeit lese ich mal wieder Aesops Fabeln. Da fühlt man sich wieder recht an die Familie, insbesondere meinen Bruder, erinnert und findet das Leben hier dann noch viel schöner. Ich habe gehört, daß er jetzt zum Aedilen kandidiert? Nun gut, wie eine Mücke hat er schon immer gesummt und gepiesackt.
Aber Dich vermisse ich schon. Und vor allem Ares? Hast du ihn mit auf dem Schlachtfeld?
Wenn der Krieg vorbei ist, laßt Euch mal beide hier sehen. Ich werde Dir eine schöne Suppe aus Grütze und Dinkel kochen und für Ares findet sich sicher auch ein Knochen. Na gut. Etwas Fleisch werde ich in diesen schlechten Zeiten auch aufzutreiben wissen. Du weißt schon. Nichts ist unmöglich... .Ich werde für heute zum Schluß kommen müssen, denn meine Wirtin macht schon Randale wegen ihren Linsen.
Ich werde Dir mal die Familiengeschichte mit beilegen, damit Hercules Deine Kraft besser lenken kann. Komm gesund und munter wieder.Dein
Vibi aus dem sonnigem Exil mit vielen Grüßen an die Verwandtschaft in des Kaisers Diensten!Eine Mücke forderte mit den übermütigsten Worten einen Löwen zum Zweikampf heraus: "Ich fürchte dich nicht, du großes Ungeheuer", rief sie ihm zu, "weil du gar keine Vorzüge vor mir hast; oder nenne sie mir, wenn du solche zu haben glaubst; etwa die, daß du deinen Raub mit Krallen zerreißest und mit Zähnen zermalmest? Jedes andere feige Tier, wenn es mit einem Tapfern kämpft, tut dasselbe, es beißt und kratzt. Du sollst aber empfinden, daß ich stärker bin als du!" Mit diesen Worten flog sie in eines seiner Nasenlöcher und stach ihn so sehr, daß er sich vor Schmerz selbst zerfleischte und sich für überwunden erklärte.
Stolz auf diesen Sieg flog die Mücke davon, um ihn aller Welt auszuposaunen, übersah aber das Gewebe einer Spinne und verfing sich in demselben. Gierig umarmte die Spinne sie und sog ihr das Heldenblut aus. Sterbend empfand die Mücke ihre Nichtigkeit, indem sie, die Besiegerin des Löwen, einem so verächtlichen Tiere, einer Spinne, erliegen mußte.
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Cadior? Ihn kannte ich gut. Was wollte er denn hier? Mir blieb hier wohl auch nichts erspart. Von wegen einsam auf einer Insel... . Das gabs wohl nur in Sagen und Legenden.
Zum Verschwinden war es wohl schon zu spät. Er hatte mich wahrscheinlich schon gesehen und so faßte ich mir ein Herz und ging geradewegs draufzu.Salve Cadior. Was führt Dich denn hierher? Deandra ist nicht hier, sodaß Du vor meiner Tür Wache schieben mußt.
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http://www.roland-hilbert.com/…lides/Sonnenuntergang.jpg
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.
Mein Kopf drohte zu zerplatzen und ich hielt mir die Hände vor das Gesicht.
Hic et nunc adora quod incendisti, incende quod adorast!Die Erde drehte sich... .
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Gassenjunge? .... Patrizischer Gassenjunge? ich sprang auf und verlor wohl das 1. Mal im Leben meine Beherrschung und warf den Epiktet in hohem Bogen weg, um mit meinen Armen meine Worte besser unterstreichen zu können.
Ist es nicht Recht, gegen Korruption zu kämpfen? Wo war denn dieser Kaiser, als es darum ging, für Gerechtigkeit und Ordnung zu sorgen? Wo waren denn seine Beamten, als es darum ging für das Volk dazusein? Wo war denn der Aufschrei des Volkes, als dieser eine Censor die Moral mit Füßen trat? Wo, so frage ich dich: WO?Schon ruhiger fuhr ich fort:
Patrizisch und Ehre. Was soll das schon bedeuten? Meine Schwester bereichert sich an meinem Eigentum und bietet es irgendwelchen Leuten an, um sich Lieb Kind zu machen. Mein Onkel ließ mich im Stich und schreibt noch nicht einmal, obwohl er weiß, wie ich ihn vermisse und selbst mein Vetter Lucidus verriet schmählich seine Familie, indem er sich nie für sie einsetzte und schließlich verließ. Und die Spitze Deiner patrizischen Ehre ist mein Bruder.... , der selbst die intrigantesten Götter vor Neid erblassen ließ mit seinem Handeln!Ich drehte mich um und schaute aufs Meer.
Eine Schlange...., welche ihren Verschlupf im Vorhofe eines Landmannes hatte, tötete dessen kleines Kind, worüber die Eltern in tiefe Trauer gerieten. In seiner Betrübnis ergriff der Vater ein Beil und wollte die Schlange, sobald sie hervorkäme, totschlagen. Wie sie nun den Kopf ein wenig herausstreckte, wollte er schnell auf sie loshauen, allein er verfehlte sie und traf nur die Öffnung ihres Schlupfwinkels. Nachdem sich die Schlange wieder in ihr Loch zurückgezogen hatte, glaubte der Landmann, sie denke nicht mehr an die Beleidigung, nahm Brot und Salz und setzte es vor die Höhle. Die Schlange aber zischte ganz fein und sprach. "Nun und nimmer kann Zutrauen und Freundschaft zwischen uns bestehen, solange ich den Stein sehe und du das Grab deines Kindes. -
Unbemerkt von mir stand Crispina wieder hinter mir, als sie mich ansprach und mich um mindestens 10 Jahre meines noch so jungen Lebens altern ließ. Nachdem ich mich langsam von meinem Schock erholte, sah ich wohl genauso aus wie Anton, wenn er aus dem Bette stieg.
Wortlos zeigte ich ihr den Abschnitt, den ich gerade las:
Bedenke, daß du Schauspieler bist in einem
solchen Stück, wie es eben dem Dichter beliebt; ist es
kurz, in einem kurzen; ist es lang, in einem langen.
Will er, daß du einen Bettler vorstellen sollst, so stelle
auch einen solchen naturgetreu dar. Ebenso einen
Lahmen, einen Herrscher, einen gemeinen Mann.
Deine Sache ist es nämlich, die Rolle, welche dir
übertragen worden ist, gut zu spielen; sie anzuwählen,
Sache eines Andern. -
Ich las weiter. Diesmal den Epictet.
Nachdenklich runzelte ich meine Stirn beim lesen.
1.Der Standpunkt und das Kennzeichen
eines gewöhnlichen Menschen ist dies: er erwartet
niemals von sich selbst Nutzen oder Schaden, sondern
von äußerlichen Dingen; der Standpunkt und das
Kennzeichen eines Philosophen: er erwartet allen
Nutzen und Schaden von sich selbst.
2. Kennzeichen eines Fortschreitenden sind: er tadelt
niemand, er lobt niemand, er beschuldigt niemand,
er klagt niemand an, er spricht nicht von sich
selbst, als sei er etwas, oder als wisse er etwas. Ist
ihm etwas beschwerlich, oder hinderlich, so klagt er
sich selbst an. Lobt ihn jemand, so lacht er bei sich
selbst über den, der ihn lobt, und wenn er getadelt
wird, so verteidigt er sich nicht. Er geht einher, wie
die Kranken und fürchtet sich, etwas, das kaum erst
eingerichtet worden ist, zu bewegen, ehe es Festigkeit
erlangt hat.
3. Die Begierde hat er ganz aus sich entfernt, den
Widerwillen aber nur auf das gelenkt, was der Natur
der Dinge zuwiderläuft, die in unserer Gewalt sind.
Von dem Trieb macht er in allem nur mäßigen Gebrauch.
Ob man ihn auch für dumm oder unwissend
hielte, er achtet es nicht; und, um es kurz zu sagen, er
bewacht sich selbst wie einen Feind, und wie einen,
der ihm Netze stellt. -
Unter meinem Baum sitzend nahm ich das Buch "Über die Politik" des Aristoteles. Als Provinzfürst von Corsica mußte ich mich ja weiterbilden, um mein Amt als gewissenhafter und pflichtbewußter Römer ausfüllen zu können.
Ich las:
... ferner gehört es zum Wesen der Tyrannis, dahin zu streben, daß ja nichts verborgen bleibe, was irgendein Untertan spricht oder tut, sondern überall Späher ihn belauschen, ferner alle Welt miteinander zu verhetzen und Freunde mit Freunden zu verfeinden und das Volk mit den Vornehmen und die Reichen unter sich. Sodann gehört es zu solchen tyrannischen Maßregeln, die Untertanen arm zu machen, damit die Leibwache besoldet werden kann, und sie, mit der Sorge um ihren täglichen Erwerb beschäftigt, keine Zeit und Muße haben, Verschwörungen anzustiften. Ferner aber auch solche hohe Einkommensteuern, wie die in Syrakus auferlegten, denn unter Dionysios hatten die Bürger dieses Staates in fünf Jahren glücklich ihr ganzes Vermögen in Steuern ausgegeben. Und auch beständig Kriege zu erregen, ist der Tyrann geneigt...
Mir gefiel das Buch sehr.
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http://www.magieheim.at/jade/baum.jpg
Unter meinem Lieblingsbaum ließ es sich aushalten. Zumal die Sonne mir direkt in das Gesicht schien.
Amicus certus in re incerta cernitur. sagte ich zu mir und schlief ein.
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Komm mal nach Corsica. Da trinken wir einen schönen Wein oder Met und plauschen mal ein bissel.
Bin übrigens auch aus dieser anrüchigen Familie. -
Bis nach Corsica drang die Nachricht, daß der Laeca auf Rom marschierte.
Zur Feier des Tages nahm ich ein Bad. Der Wein stand griffbereit. Das Leben war schön- auf Corsica. -
Ist das ein Hund?
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Dort hinten ist Rom? Egal, jetzt sind wir hier. Ich kramte in den Sachen von Kaleandra, die sie mitbrachte und zog ein Spiel hervor. Wer gewinnt, bekommt Rom. Wer verliert, wird Fürst auf Corsica.
Ich setzte meinen ersten Stein... .http://aula.bias.ch/unterricht…/museum3/spiel-muehle.jpg
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Salve lar familiaris. Salvete Di Penates. Salve Gen Patris Familias. Salve Vesta Mater.
Ita est!
Quod bonum faustum felix fortunatum salutareque sit mihi Genti Tiberia ac nationi Novae Romae Universae. Ita est!
Ich berührte meine Brust mit der Hand, um mit dieser Geste meine Ehrfurcht zu verdeutlichen.
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In meinem Fühlen sicherlich. Da werde ich immer ein Tiberier sein.
Ich schwieg längere Zeit. War es möglich, dass ich mich irrte? Wäre das ein ausreichender Grund zurückzukehren ins Leben? Ein Grund weiterzukämpfen für die Sache der alten Religio? Ich wollte es mir durchdenken.Laß uns dann also den Göttern und den Ahnen opfern. Gedankenverloren nahm ich Brot und Wein der jungen Frau ab und bat sie, mir zu folgen.
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Gaben für die Götter? Wie konnte ich nur die Parentalia vergessen! Selbst im Einswerden mit der Natur und dem bestmöglichen Vorsatz, die ewige Freiheit zu erringen, sollte man nie die Ehrung der Geister und Ahnen im Diesseits vergessen.
Ich merkte, daß der Ärger über mich selbst, mich aus meiner gefühllosen Versunkenheit riss.Tonlos zwar, aber wachgerüttelt antwortete ich.
Nun mit dem Bürgerrecht verlor ich auch meinen Stand. Ich darf weder wählen, noch kandidieren und schon gar nicht im Cultus Deorum dienen, ganz abgesehen davon, daß ich die Insel nicht verlassen kann und all diese Dinge hier sowieso nicht gehen. Es ist die Weißheit eines großes Philosophen, die mich lehrte, die Dinge hinzunehmen wie sie sind, die man selbst nicht ändern kann. -
Erstaunt blickte ich auf die junge Frau, welche ich nicht mal kannte. Wieso kümmerten sich plötzlich so viele Leute um mich?
Dein Anliegen in Ehren, aber erstens ist die förmliche Anrede nicht vonnöten, denn ich bin kein Patrizier mehr und zweitens benötige ich keine Esswaren. Hier lagern schon einige und anrühren tu ich sie alle nicht.