Lange musterte sie ihn schweigend und nachdenklich, ehe sie leise fragte: ''Bist Du Dir wirklich und absolut sicher?'' Immerhin kannten sie sich noch nicht so lange. ''Wenn Du meinst, das Du es wirklich willst,'' sagte sie schliesslich, ''dann will ich gerne Deine Frau werden.''
Damit war wohl alles gesagt und beider Schicksal dahingehend besiegelt irgendwie.
Beiträge von Roxane
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Bin leider Krank und falle noch ein paar Tage aus. Gilt auch für meine zweite ID.
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"Daran kann man arbeiten," meinte sie sanft, als er sich endlich beruhigt hatte. Nicht tadelnd oder verärgert, sondern einfach nur sanft. So als wollte sie sagen: hinter jedem starken Mann steht eine noch stärkere Frau, die ihm unter die Arme greift.
"Ich würde Dich liebend gern heiraten," erwiderte sie ernst. "Aber wie willst Du dafür eine Genehmigung bekommen? Und was wird Deine Familie dazu sagen?"
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Sie lachte leise. "Nicht sicher was den Sicherheitsaspekt betrifft," schmunzelte sie. "Sicher, was die Entscheidung betrifft. Wenn ich Sicherheit in den anderen Belangen haben wollen würde, würde ich wahrscheinlich nach Achaia gehen oder irgendwo anders hin, wo man ruhig und beschaulich leben kann. Oder eben zurück in meine Heimat, weiter ins Landesinnere. Aber Gefahren haben mich irgendwie noch nie sonderlich geschreckt." Einen Moment musste sie nachdenken. "Mhm, es sollte jemand sein, der sich mit Zahlen auskennt, auf die Mitarbeiter eingehen kann und auch bereit ist durchzugreifen und in Krisensituationen zu reagieren. Ach ja..." Sie hielt inne. "Die letzten Stoffe in Ostia... Sie sind verdorben. Irgendein Idiot hat Mist gebaut und eine ganze Produktionsreihe ist nun hinüber. Eigentlich hatte ich Dich davon unterrichten wollen und auch mitteilen wollen, das wir wahrscheinlich nicht nur wen entlassen, sondern auch neu einstellen müssen. So wie es scheint, war es Gabinius," sein längster und bester Mitarbeiter bisher. "Er hatte in letzter Zeit öfter Probleme und ist auch mehrmals trunken zur Arbeit gekommen. Ich hatte schon mit ihm gesprochen und es schien, als sei er bereit gewesen es zu verändern, aber nachdem es 10 Tage gut ging, hat er wohl im volltrunkenen Zustand eine ganze Menge Mist angestellt - in der vergangenen Nacht wohlgemerkt. Man hat ihn heute Morgen in seinem Erbrochenen auf einem Stapel Stoffe gefunden und ein heilloses Chaos dazu..."
Eine unangenehme, aber letztlich nicht sonderlich tragische Situation, denn es würde ihn nicht in den Ruin stoßen, nur eben ein paar Sesterzen und sonst einen sehr fähigen Mitarbeiter kosten.
"Ich weiß jedoch aktuell niemanden, den ich empfehlen könnte. Hast Du vielleicht einen Klienten, dem Du das anvertrauen könntest? Oder einen jungen Verwandten?"
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Sie sah ihn skeptisch an. "Na ob das friedlicher würde?" Andererseits. "Nun ja, mein Großvater würde Dich offenen Armes entfangen, aber meine Onkel... ich denke eher nicht," lächelte sie leicht. "Also gut. Ich werde mich überraschen lassen. Aber ich werde mich nicht bei Deiner Verwandten entschuldigen. Die Art wie es geschehen ist, mag falsch gewesen sein, aber nicht die Tatsache, was ich gesagt habe. Solltest Du dies nicht akzeptieren können..." Sie ließ den Rest ungesagt. Manchmal konnte sie eben stolz und stur sein.
"Ich werde mit Decima Seiana reden. Germanien ist sicher?"
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"Ich?" es war beinahe ein ungläubiges Schmunzeln auf ihren Lippen und einen Moment schwieg sie nachdenklich, ehe sie bestimmt den Kopf schüttelte. "Nein. Ich mache mir nur Sorgen um Dich! Ich mag zwar hier nur eine Peregrine sein, aber ich komme durchaus aus einer standesgemäßen Familie, nur halt...hier bin ich eben nichts und das könnte Dir auf Dauer das Genick brechen. Das möchte ich nicht. Ich möchte," sie schluckte einen Moment und sah ihm tief in die Augen. "Halt mich für kitschig, aber ich möchte, dass Du glücklich und erfolgreich wirst und nicht darunter leiden musst, dass Du Dich vielleicht unter Deinem Stand verkauft hast." Sie sah auf ihren Arm hinab und ihm wieder in die Augen und langsam näherten sich ihre Lippen den seinen, ehe sie sie so leicht wie ein zarter Sommerwindhauch für einen Augenblick berührten. "Auch wenn ich nichts lieber täte als Deine Gemahlin zu werden."
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Zitat
Original von Rambosius
Heißt das also, dass mit der Christianisierung, die aber erst richtig 394 n. Christus richtig begonnen hat soweit ich mich erinnere, sich der Umgang mit Frauen in der Ehe verbessert hatte?
Öhm, nö... schon mal die ganzen historischen Berichte zu dem Thema Frau und ihr Recht betrachtet? Schon mal Berichte aus den 60ern und 70ern des letzten Jahrhunderts gesehen, wo zum Beispiel der Mann noch darüber entscheiden durfte, ob die Frau einen Führerschein machen darf und wenn dem das nicht passte sie am Allerwertesten war. Wie so viele andere Dinge auch. Das die Frau die Rechte hat, wie sie sie aktuell besitzt, hat sich so "extrem" erst in den letzten Jahrzehnten entwickeltZitatOriginal von Rambosius
In Latein haben wir gelernt, dass man ja früher, speziell in den Bordellen, Fischhäute als männliches Verhütungsmittel benutzt hatte. Nur irgendwie kann ich mir das nicht so richtig vorstellen. Ohne ins Detail zu gehen, aber von der Elastizität, Sicherheit, und den Maßen ist ja zu heute kein Vergleich! Mich wundert es eben, dass es trotzdem nicht mehr Kinder gab, obwohl man so viele Geschlechtsverkehr hatte.
Zum Einen, ich weiß allerdings nicht ab wann, später hat man auch Gedärme von Schafen etc. genommen. Die hat man dann nach Nutzung ausgewaschen und trocknen lassen und bestenfalls noch mal etwas bearbeitet, damit es besser rutscht.Was die Verhütung betrifft, so kannte auch die Frau genügend Mittel und Wege um sich dahingehend zu schützen. Es gibt genügend Kräuter - und gab es schon damals -die eine Empfängnis und wenn schon nicht die, so doch eine Geburt verhindern. Nicht immer waren allerdings diese ungefährlich. Und letztlich muss man auch berücksichtigen, dass nicht automatisch jeder Schuss ein Treffer ist und auch nicht, das jede Frau automatisch gebärfähig ist.
ZitatOriginal von Rambosius
Im Mittelalter war das ja viel extremer, zum einen war ja Sex durch die hohe Macht der Kirche schon fast ein Verbrechen als kam es sicher nicht so häufig vor, aber wenn man Sex hatte war die folge meistens ein Kind.
Was nicht zwingend bedeutete, dass die Leute auf Sex verzichtet haben oder es sich nicht genommen haben. Auch damals gabs schon Prostituierte, auch damals gab es Gewalt in der Ehe in Form von Vergewaltigung und auch damals gab es schon den heimlichen Sex vor der Ehe Auch hier war nicht immer automatisch die Folge ein Kind, dennoch - auf Grund der Verteufelung von Verhütungsmitteln - waren sie natürlich um so häufiger, das ist korrekt. Wer beim Verhüten innerhalb der Ehe erwischt wurde, musste mit schlimmen Strafen rechnen, besonders die Frau. Immerhin widersprach sie damit der Aussage der Bibel: gehet hin und vermehret Euch. Und die Frau war ja damals eh nichts weiter als eine immerzu lebende Sünde, die bestraft gehört und grundsätzlich an Allem Schuld ist -
Sie schluckte. Gut, das mit Germanien klang gut und sie wäre auch bereit mit ihm zu gehen. Immerhin war der Norden noch so eine Gegend, die sie gerne mal kennen lernen wollte, aber die Heirat... Nicht das sie nicht geschmeichelt wäre, im Gegenteil.Nicht das ihr Herz nicht hart gegen ihre Brust schlug und in ihrem Magen sich scheinbar tausende Schmetterlinge breit machten. Aber wie stellte er sich das vor? Sie sah ihn an, in einer Mischung aus Freude und Skepsis. "Paullus," erwiderte sie nach einer Weile sanft. "Ich würde Dich sehr gerne heiraten," es klang ehrlich und es war auch so. "Aber wie stellst Du Dir das vor? Ich bin hier nichts weiter als eine Peregrini..."
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Ostia Antica – Römisches Schiff im Hafen von Ostia entdeckt
Kategorie: Ausgrabungen
Von: Martina Müller
Während der Bauarbeiten für eine neue Brücke, die die moderne Stadt Ostia mit dem Flughafen Fiumicino verbindet, haben Archäologen in der Nähe von Ostia ein antikes römisches Schiff entdeckt. Die Nachricht wurde über einen Monat geheim gehalten. Der italienische Kultusminister Giancarlo Galan sagte, dies sei ein sensationeller Fund, der „ihm Gänsehaut mache“.
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Verwirrt sah sie ihn nach seinen Worten an und erst wollte sie aufbrausen von wegen entschuldigen aber dann starrte sie nur erstaunt. "Entschuldige," meinte sie dann ruhig. "Könntest Du das bitte noch einmal wiederholen?" Ehe er wirklich antworten konnte. "Ich meine das mit Germanien und mit dem Heiraten...."
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Ich bedauere Deine Entscheidung, verstehe sie aber in genügend Zügen um Dir ein ehrliches Leb wohl mit den besten Wünschen zukommen zu lassen. Schade, dass zwischen Roxane und Verus nun keine weiteren Geschichten und Briefe mehr gesponnen werden können, aber so ist der Lauf der Dinge.
Ich wünsch Dir alles Gute und man sieht sich im Zweifel immer mindestens zwei Mal im Leben
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Sie zuckte leicht mit den Schultern. "Nun ja, ich war noch jung, als meine Mutter starb und normalerweise wäre ich längst verheiratet gewesen und mit einem oder mehreren Kindern gesegnet, aber mein Großvater hielt sich stets an das Versprechen, welches er meiner Mutter gab, als sie damals wiederkehrte. Entsprechend hatte ich alle Freiheiten und dank der Stellung meiner Familie auch die nötigen Mittel und Begleitungen, die mich über 3 Jahre durch das halbe Reich führten." Sie hielt einen Moment inne. "Allerdings gestehe ich, dass ich meine Begleiter alle im Laufe der Zeit fortschickte - beziehungsweise drei leider vom Schicksal eingeholt wurden." Der Ansatz eines verschmitzten Lächelns erschien auf ihrem Gesicht. "Das mag töricht sein, aber ich wollte es aus eigener Kraft schaffen, weißt Du. Als ich in Rom ankam, habe ich meinen letzten Begleiter - seinerseits nur widerstrebend -heimgesandt." Sie fuhr sich leicht über die Stirn und nickte. "Ja, ich würde gerne auch noch den Norden kennen lernen. Warst Du schon einmal in Ägypten? Alexandria mag nicht wirklich mit Rom vergleichbar sein, aber dennoch... Ich weiß nicht, aber vielleicht werde ich eines Tages - wenn ich den Norden kennen - dahin gehen für eine Weile. Ich finde die Stadt spannend. Vielleicht sogar noch etwas spannender als Rom."
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Als sie endlich ankamen, wo sie in den letzten Monaten gelebt hatte und auch heute noch zuweilen tat, war sie völlig erschöpft. Die Krankheit hatte sehr an ihr gezehrt gehabt und es würde wohl noch ein paar wenige Wochen dauern, bis sie wieder gänzlich auf ihrer konditionellen Höhe war. Sie setzte sich auf eine Sitzgelegenheit und bedeutete Aculeo es ihr gleich zu tun. Dann herrschte einen langen Moment schweigen, ehe sie anhob zu sprechen. "Als ich dereinst aufbrach Rom kennen zu lernen, trieb mich die Neugierde. Ich war jung und naiv und dachte nicht daran, das man mich verachten oder hassen könnte. Immerhin stamme ich aus einer sehr angesehenen und durchaus reichen Familien. Die Anfeindungen ausserhalb Roms habe ich mit einem Schulterzucken abgetan, immerhin mag man die Römer auch nicht unbedingt in Parthien. Selbst die Geschehnisse in Rom habe ich zunächst mit einem Schulterzucken abgetan, denn es gab auch immer wieder positive Momente, ja, ich würde sagen, sie überwogen. Bis vor nicht all zu langer Zeit dieser Praetor meinen Weg kreuzte." Sie hielt inne. "Ich habe nun begriffen, dass ich in Rom nicht bleiben möchte. Wenn es mir vorher nicht klar war dann durch die Anfeindungen, die ich durch Deine Verwandtschaft erfahren musste. Ich bedauere, dass ich Dich mit meinem Auftreten in Mißkredit gebracht habe, aber als ich den Sklaven sprechen wollte um ihm mitzuteilen, dass er Dir Bescheid geben solle, kam ich leider nicht umhin alles mit anzuhören und ich gestehe, dass der Zorn, der bereits die ganze Zeit in mir loderte, seit ich diesem aufgeblasenen Praetor begegnete, nicht mehr Herrin werden konnte." Sie richtete sich etwas auf. "Ich denke, es ist besser, wenn meinen Worten Taten folgen, um Dich nicht noch mehr in die Bredouille zu bringen. Es hat mir Spaß gemacht für Dich zu arbeiten, aber ich werde meine Stelle aufgeben und in den nächsten Tagen die Stadt verlassen." Sie hatte irgendwie schon wieder verdrängt - oder hatte sie es überhaupt nicht mitbekommen? -dass er dasselbe plante.
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Vom 22.-25. offline, vom 26.-30. sporadisch mal on - ohne Garantie
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Unbewusst - halt suchend aber auch weil ihr, je länger sie stand, schwindeliger wurde - lehnte sie sich am Ende seiner Worte an ihn. Ihre Beine wirkten wie Gummi und sie wusste nicht so recht, was sie tun oder sagen sollte. Aber irgendwie waren seine letzten Worte doch zu ihr vorgedrungen und sie hielt in ihrem Selbstmitleid - denn eigentlich war das Ganze durch den Zorn hervorgerufene, nichts Anderes - einen Augenblick inne. Dennoch konnte sie sich nicht so recht konzentrieren und deshalb bat sie nur leise: "Bitte bring mich heim," womit sie ihre kleine Unterkunft meinte. "Und dann sprechen wir über alles."
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Sie fühlte sich wieder hochgezogen. War sie überhaupt bis ganz nach unten gekommen? Irgendwie war ihr schwummerig und sie konnte sich nicht richtig konzentrieren. Was sagte er? Was wollte er? Wieso war er überhaupt hier? Warum nicht bei diesen bornierten Idioten da drin? Wieso? Wieso war sie überhaupt hier?
Sie wischte sich über die Augen und sah ihn kurz an, schüttelte nur den Kopf. "Geh zurück," meinte sie und hustete wieder. Als sie endlich erneut zu Atem kam, wirkte sie erschöpft. "Geh zurück zu ihnen. Es ist Deine Welt, nicht meine. Ich werde auch zurück gehen," meinte sie müde und meinte damit aber nicht sein Haus, nicht seine Familie. "Ich hätte nie hierher kommen sollen. Der Praetor hat es mir schon klar zu machen versucht, ich habe es nur noch nicht verstanden..." Sie ging gar nicht auf ihn ein, auf seine Worte, war viel zu sehr in Allem gefangen und wollte eigentlich nur noch weg und schlafen. Weg und ... ja... heim? Oder doch einfach nur weg!
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Sie war es leid! Sie war es so fürchterlich leid! Diese bornierte Art, der sie in den letzten Tagen immer stärker begegnete. Wie waren doch dahingehend die ersten Wochen, Monate, ja gar Jahre in Italia entspannend gewesen. Als sie noch keine engeren Kontakte zu den Römern gehabt hatte. Doch in letzter Zeit hatte sie eindeutig zu viel einstecken müssen.
So hatte sie auch fluchtartig das Haus verlassen. Dabei nicht weiter darauf achtend, dass sie noch einige wenige Kleidung und ein paar Schriftrollen in der Casa der Germanica hatte. Sie wollte nur noch weg! Heim, in ihre kleine Ein-Zimmer-Bleibe und dann, ja, was dann? Heim! Heim klag gut! Oder zumindest weg aus Rom.
Dennoch konnte sie nicht verhehlen, dass sie in den letzten Tagen, zu ihrem eigenen Erschrecken, relativ oft Heimweh verspürte. Seit dieser unsäglichen Geschichte mit dem Praetor, vielleicht schon etwas eher.
Sie bemerkte nicht mal, das ihr Tränen - wieder einmal, obwohl sie sonst so gut wie nie welche vergoss - die Wangen hinab liefen. Sie rannte fast schon, musste aber nur wenige hundert Meter von der Casa Germanica inne halten, weil sie kaum noch Luft bekam und völlig erschöpft war. Zwar war sie weitestgehend wieder gesund, aber körperlich noch einige Strecken von ihrer früheren Fitness entfernt.
Leicht taumelnd blieb sie stehen und holte keuchend Luft. Dabei hatte sie das Gefühl, es würde ihre Lunge (oder waren es doch eigentlich "nur" die Bronchien) zerreißen und sie hustete heftig. Da sie Sternchen durch ihr Blickfeld fliegen sah, suchte sie halt und fand ihn erst nach einer kleinen, fast schon verzweifelten Ewigkeit an einer Hauswand. Oder zumindest nahm sie an, dass es eine war. Hier, wo sie sich gerade befand, war nichts los, keine Menschenseele zu sehen, aber selbst wenn es anders gewesen wäre, es hätte sie nicht interessiert. Sie lehnte sich an eben jene und rutschte schließlich mit dem Rücken an ihr hinab, zog die Knie an sich, legte die Stirn auf diese und versuchte zu Atem zu kommen, zur Ruhe zu kommen, während die Tränen still weiter flossen.
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Sie lächelte leicht, als er - so kam es ihr vor - doch leicht enthusiastisch von der Zeit erzählte. "Gerne," erwiderte sie ehrlich. "Ich habe schon einiges kennen gelernt vom römischen Imperium, denn meine Reise führte mich über Syria nach Aegyptus und von da aus dann - mit einem Umweg über Achaia nach Sicilia, von wo aus ich das Land bis Rom eine ganze Weile bereiste. Ich bin begierig noch mehr kennen zu lernen. Die Vielfalt des Imperiums und des unterschiedlichen und doch in einigen Teilen gleichen Lebens. Warst du schon einmal in Hispania? In Gallia oder in Germania?" Trotz das sie sich mies fühlte und auch wirklich krank aussah, war ihre Neugier nicht gänzlich erloschen.
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Aufmerksam lauschte sie den Worten und nickte. "Kannst Du mir ein Werk oder mehrere zu diesem Thema empfehlen? Etwas, wo ich mehr darüber lesen kann? Ich würde gerne die römische Gesellschaft noch besser verstehen, als es mir bis dato möglich war. Ich habe oftmals das Gefühl, ich kratze noch immer nur an der Oberfläche."
Sie legte die Stirn in Falten und grübelte. "Also wieso ausgerechnet diese Art der Sühne, kann ich Dir auch nicht genau erklären," erwiederte sie. "Denn ich verstehe diese Art der Sühne auch nicht. Wie erwähnt, für mich ist sie voller Doppelmoral. Was die Kreuzigung betrifft, hörte ich auf meiner Reise nach Italia, die mich über Judäa und Ägypten nach Sicilia führte Folgendes: Pilatus hat wohl in Jesus, der sowas wie die Königswürde der Juden beanspruchte oder von denen aufdiktiert bekam, einen Volksverräter, weil die Juden ja keinen König mehr haben durften, so er nicht vom Kaiser ernannt wurde. Ich glaube, er warf im Majestätsbeleidigung, Aufruhr, Volksverhetzung und Anstiftung zum Aufstand vor und wollte in der Art der Hinrichtung wohl ein Exempel statuieren. Ausserdem schrieb," sie musste einen Augenblick nachdenken, bis ihr einfiel, welcher der vielen lateinischen Autoren es gewesen war, bei dem sie das gelesen hatte. "Tacitus, dass Jesus wohl explizit zwischen den Zeloten gekreuzigt werden sollte um den Juden zu zeigen, dass dieser nicht der Messias sei. Ich glaube, wenn ich es recht verstanden habe auf meinen Reisen, glauben die Juden - die ja auch monotheisten sind - auch nicht daran, dass Jesus DER Messias ist, sondern das er nur behauptet habe einer zu sein. Aber die Christen sind da anderer Meinung." Ja, irgendwie so erinnerte sie sich ohne jedoch zu 100% sagen zu können, dass es alles korrekt war. Man erhielt doch oft widersprüchliche Aussagen - je nachdem, wen man befragte.
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Sie war in einem Dämmerzustand. Das Fieber brannte in ihr und wollte nicht durch Schwitzen ein wenig eingedämmt werden. Das Schlucken fiel ihr schwer und eigentlich war ihr das, was man versuchte ihr einzuflößen zu warm, obwohl es gar nicht mehr so warm war. "Wasser," murmelte sie noch einmal. Sie spürte etwas an ihrer Wange, konnte es aber nicht festmachen und kaum war es da, schien es schon wieder weg. Wenn nur das Fieber gehen würde, wäre wohl alles gut.