Beiträge von Roxane

    Sie verstand sowohl seine Andeutungen als auch wohl das hier und jetzt nicht der rechte Zeitpunkt sein mochte. "Nun, ich möchte Dich natürlich nicht unnötig aufhalten." Wollte sie schon, aber die Höflichkeit, ja die Höflichkeit... "Vielleicht wird es Dir irgendwann einmal möglich sein etwas Zeit für all meine Fragen zu opfern," fügte sie freundlich an. "Dann könnten wir uns eventuell auch noch mal über die Angelegenheit bezüglich des Zwischenhändlers unterhalten. Es eilt nicht," meinte sie aber noch höflich und sah dann fragend zu den beiden Männern, ob diese noch etwas zu besprechen hatten. So sehr sie ihre Neugierde trieb, so sehr konnte sie sie -manchmal - auch im Zaum halten.

    Sie schmunzelte leicht und schüttelte den Kopf. "Bedauere," meinte sie dann mit einem warmen Lächeln in der Stimme. "Diese Fragen hatten tatsächlich nur bedingt bis gar nichts mit dem spezifischeren Anliegen zu tun." In ihren Augen blitzte ihr typischer Schalk auf, gepaart mit einer leichten Entschuldigung. "Eine Schwäche von mir, wie Dir sicherlich Germanicus Aculeo wird bestätigen können," sie nickte diesen sanft anlächelnd zu. "Ich habe eine unstillbare Neugierde und wenn diese einmal zuschlägt, dann sprudeln die Fragen, leider nicht immer zu 100% in der richtigen Reihenfolge nur so aus mir hervor. Tatsächlich waren das eher Fragen in Richtung des Verstehens des Marktes an sich. Ich bin keine Römerin, wie Dir unschwer klar ist, und auch wenn ich bereits 3 Jahre durch Italia reise und auch schon einige Zeit nun in Rom lebe, so sind mir doch immer noch viele Dinge fremd oder von den Zusammenhängen nicht ganz klar. Manchmal bin ich auch eben einfach nur neugierig und ich lerne gerne und gerne viel dazu. Ich hatte das große Glück in einer angesehenen Kaufmannsfamilie aufzuwachsen und dort auf eine Lehre zurückgreifen zu können, die sehr intensiv und ausführlich war, doch gerade diese hat wohl meine unstillbare Neugierde erst zu Tage gebracht." Ihr Schmunzeln wuchs noch ein wenig in die Breite, so das ein ehrliches Lächeln daraus wurde, ehe sie wieder ernst wurde. "Welche Waren aus dem Osten kommen, die entweder von der Qualität her so hochwertig sind, dass Produkte aus anderen Gebieten nicht mithalten können oder aber die es in anderen Gebieten nicht gibt, sind wohl letztlich vom Markt an sich unabhängig. Ausser eben in besagten Branchen, zu denen diese Warenprodukte zählen."

    Sie betrat den Raum und grüßte die Frau ihr Gegenüber. "Ich grüße Dich, Decima Seiana," erwiderte sie die Begrüßung und nahm dann sowohl Platz als auch dankend das Getränk entgegen. "Nichts zu danken. Es war so ausgemacht und ich pflege mich an mein Wort zu halten." Eine wichtige Lektion ihres Großvaters. Eigentlich die Wichtigste: gebe nie Dein Wort, wenn Du nicht voll und ganz dahinter stehst oder es nicht zu halten gedenkst. Die nächste Frage kam überraschend, andererseits aber war sie wohl durchaus berechtigt. "Nachdem ich erst einmal zu Themen gekommen bin, war es nicht weiter schwer. Man könnte fast sagen, die Worte fanden fast von selbst auf die Schreibtafel."

    Hach ja, da war das Mädchen, nein, mittlerweile war sie doch in den drei Jahren, die sie bereits auf Reisen war, zu einer jungen Frau herangewachsen, ganz ohne Frage, wieder voll in ihrem Element. Gelobt sei der Großvater. Sie lächelte Aculeo kurz an und hoffte, er würde ihr den längeren Aufenthalt nicht übel nehmen und nahm dankend den Platz ein. "Nun, Du hast Recht. Es ist folgendermaßen." Sie fasste sich einen Moment um die richtigen Worte zu finden und konzentrierte sich voll auf ihre Ausführungen, wodurch sogar bei manchen Worten nur noch wenig des Akzentes zu hören war. Allerdings verschwindend gering. Ansonsten war ihr Latein zwar sauber, aber eben doch recht akzentuiert. "Ich habe familiär bedingt sehr gute Kontakte zu einer großen Händlerfamilie im Osten, gerade so ausserhalb des Imperiums. Diese Familie," sie wollte noch nicht gleich damit rausrücken, dass sie hier gerade eigentlich von ihrem Großvater, ihrem Onkel und ihren Cousins sprachen. "Hat beste Verbindungen in diverse Regionen der Welt, die auch dem Imperium nicht unbedingt so zugänglich sind, vor Allem noch weiter im Osten. Sicherlich auch in welche, wo," fast hätte sie wir gesagt, konnte sich aber noch rechtzeitig bremsen, "man sich in Konkurrenz steht. "Ich bin mir sicher, dass ich, ein entsprechendes Interesse auf dem Markt natürlich vorausgesetzt, einige Kontakte vermitteln und vielleicht sogar weitergehend handeln kann. Ich versuche nun heraus zu finden, wie weit ein solches Interesse überhaupt besteht und vor Allem, viel wichtiger und doch Hand in Hand gehend, ob ein Markt dafür erst einmal prinzipiell und de facto vorhanden ist. Denn es bringt nichts in ein solches Unternehmen zu investieren, wenn dann der Kosten-Nutzen-Faktor nicht stimmt."

    Keine Unterschrift, die sie zu tätigen hatte? Keinen lästigen Papyruskrieg? Sie war beeindruckt. Eigentlich hatte sie von der Bürokratie Roms Schlimmeres erwartet. Viel Schlimmeres. Aber das war ja wirklich recht entspannt abgegangen. Von dem Hahnenkampf der Männer einmal abgesehen. "Gestattest Du mir noch eine Frage, Senator? Wie lauten die Regelungen Betriebe zu besitzen. Gibt es für Peregrini Einschränkungen? Wie ist es mit Handelsgenehmigungen und deren Reichweiten? Gibt es Bereiche, die besonders benötigt aber selten zu finden sind oder welche, die eigentlich hoffnungslos überlaufen sind somit die Nachfrage die Angebotspalette monetarisch vernichtet? Wie sieht es mit Konzessionen aus? Sind diese langfristig angelegt oder müssen sie regelmäßig - zum Beispiel jährlich - erneuert werden? Wie ist die Situation der Zwischenhändler im Imperium. Welche Grundbedingungen müssen diese erfüllen?" Ja, da war sie wieder: die unstillbare Neugierde der Roxane E. Ja, da war SIE wieder: Roxane. Völlig erholt von den vielen Schocks - durchaus Positiven - die ihr Aculeo in Ostia zugeführt hatte und die sie tatsächlich zwischendurch ein bisschen mundtot gemacht hatten.

    Geht es dabei jetzt nur um Artikel in der Acta, die dann im Senat diskutiert werden oder Nachrichten aus den Provinzen von entsprechenden Persönlichkeiten?

    Es war fast wie ein Schlag, als er über ihre Arme strich. Nein, das war falsch. Ein Zittern, ein kurzes, heftiges Schaudern, das dann in eine sanfte Gänsehaut überging. Dabei hatte er warme Hände und sie fühlten sich verdammt gut auf ihrer Haut an. Viel zu gut. Aber daran dachte sie nicht. Ganz und gar nicht. Das Denken hatte ausgesetzt. In dem Moment, wo er ihr länger als gewöhnlich in die Augen sah. Alles um sie herum hatte ausgesetzt. Es war fast so, als wäre die Welt um sie herum verschwommen, sowohl vom Sehen als auch vom Hören. Da war nur noch eines. Nur noch diese Augen.
    Himmelherrgottsakrament... was war nur los mit ihr? Sie wusste es nicht zu sagen und es kostete immense Überwindung diese beiden Worte über die Lippen zu bringen, die die ganze Zeit bereits darauf drängten herauszubrechen, auf seine erste Andeutung hin. "Was denn?" fragte sie und ihre Stimme klang nur bedingt wie die ihre, sie wirkte rauher, leiser und - und eben.

    Zu anderen Zeiten, unter anderen kulturellen Umständen und wenn sie nicht sie gewesen wäre, hätte sie sich wohl jetzt über das Ignorieren aufgeregt, aber sie waren im hier und jetzt und die Kultur war eben, wie sie war und sie war wer sie war. Entsprechend ignorierte sie sein Ignorieren und sah genauso darüber hinweg. Stattdessen widmete sie sich dem nun endlich Geschäftlichen und bestätigte dies nickend. "Korrekt, für diese freundliche Transaktion von Germanicus Aculeo bin ich hier."Da sie mit den Gepflogenheiten eines Aedilats nicht vertraut war, sah sie Menecrates höflich fragend an um zu erfahren, was als Nächstes dran war.

    Sie sah ihn immer noch völlig erstaunt an und in ihrem Kopf wirbelten die Gedanken nur so hin und her. Das war ja irgendwie... unerwartet. Sie schwieg, aber er konnte wohl sehen, dass das eher aus Verwirrung und nicht wissen, was sie sagen sollte kam. "Ja...," kam irgendwann dann doch über ihre Lippen. "Ich verstehe," nein, tat sie nicht. Irgendwie ging ihr das Alles etwas zu schnell, aber gleichzeitig. Wow!!


    Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit dankte sie ihm, noch immer leicht stotternd und verwirrt, aber doch wieder mehr sie selber.

    Sie bemerkte, dass das hier gerade scheinbar ein wenig am Ausarten war und das Aculeo wohl gerade dabei war ein wenig in Richtung Decke zu starten. Sie konnte nicht umhin und legte ihm beschwichtigend die Hand auf den Arm. Dann schüttelte sie sachte den Kopf und auch wenn sie sehr amüsiert einerseits über diese Situation war, war sie auch besorgt, dass hier gleich ein heftiges Problem auf sie zukommen würde. Einen moment schwieg sie noch und dann meinte sie. "Meine Herren, verzeiht, wenn ich mich einfach in Euren kleinen Disput einmische, aber ich fürchte, wir sind nicht hier wegen einer Lektion in Sachen Benehmen und Unhöflichkeit, auch wenn dieses Thema sicherlich zur Sprache hatte kommen müssen. Dennoch bin ich überzeugt, dass die Nachricht angekommen ist."

    Bewusst schaute sie nicht zu ihm hin, bis sie sich wieder etwas gefangen hatte. Was war denn das gerade gewesen? Sie kannte sich selber nicht so recht. So etwas war ihr ja noch nie passiert. Hoffentlich dachte er jetzt nicht schlecht von ihr. Wobei. Wieso sollte er. Immerhin hatte er angefangen. Innerlich seufzte sie und mahnte sich selber dazu sich zusammen zu reißen. "Ja," erwiderte sie, als er meinte, das mit den trockenen Kleidungen wäre besser. Dann jedoch drehte sie sich offenen Mundes zu ihm und und fast wäre die Decke runtergerutscht, die sie noch immer am ordentlich richten war und eigentlich gerade hatte richtig festknoten wollen. Es blitzte etwas mehr als vielleicht schicklich war auf, ehe sie die Kraft in ihrer Hand wiederfand und sich energisch eben jene wieder hoch zog, auf Grund ihrer Irritation aber ganz vergaß rot zu werden. Stattdessen kam ein "Bitte was??" über ihre Lippen.

    Sie nickte dem Senator nach dem -ihrer Meinung nach fast schon überstürzt wirkendem Eintreten in das Officium - freundlich und höflich zu, während sie diesen ihrerseits musterte. Zudem verfolgte sie leicht amüsiert den Dialog und wie sich Aculeo aus der Situation schälen musste. So ganz war sie von der ganzen Sache nicht überzeugt, aber nun ja, sie hatte ihm zugesagt und nun musste sie da durch. Auch wenn sie sich nicht unbedingt wirklich wohl dabei fühlte. Als Aculeo und der Senator sich scheinbar wegen der Reinstürmfrage einig waren, grüßte sie diesen höflich auch offiziell: "Ich grüße Dich, Senator," ah, wie war der Name, ja natürlich. "Claudius Menecrates. Es ist mir eine Ehre." Das kaum merkliche Zögern war wohl nicht aufgefallen und es war tatsächlich wohl eine Ehre, einen Senator leibhaftig zu treffen, weshalb es nicht mal gelogen oder geheuchelt war. Aber selbst wenn, so hatte sie eine zu gute Ausbildung genossen, als dass sie hier nun einen Faux Pas machen würde und trotz ihres eindeutigen Akzentes war sie auch der lateinischen Sprache so geflogen, dass sie sehr wohl wusste, wie sie solche Menschen begrüßen und mit ihnen sprechen musste und zugleich somit sowohl ihre Erziehung als auch in einem gewissen Rahmen ihre eigene Intelligenz und ihren Verve zeigte.

    Durch den Aufenthalt in Ostia hatte sie erst verspätet von dem Schreiben erfahren und wurde dann noch durch einige andere Dinge zwei weitere Tage aufgehalten, doch nun hatte sie sich die Zeit herausgenommen und zum Domus der Acta begeben. Sie hoffte, dass ein persönliches Schreiben der Auctrix etwas Gutes verhieß und so klopfte sie einmal mehr an die Türe des Hauses. Nach einer kurzen Aufklärung ließ man sie eintreten und führte sie in die Nähe des Officiums und bat sie zu warten, da zu klären wäre, ob Decima Seiana Zeit habe. So saß sie nun dort und wartete ungeduldig geduldig - nun es war wohl sogar leichte Nervosität in ihr - und bedachte zugleich die Geschehnisse in Ostia, welche doch teilweise sehr eigenartig waren. Schließlich trat man wieder auf sie zu und sie sah fragend auf.

    "Zum Aedil?" fragte sie nun doch etwas überrascht und war sich nicht mehr ganz so sicher, ob die Zustimmung so gut gewesen war. Um so überraschter war sie ob seiner Umarmung. Einen Moment stand sie erstaunt und stocksteif da, doch dann regte sie sich, legte auch ihre Arme um ihn und ohne das sie es beeinflussen konnte, schmiegte sie sich sogar einen Augenblick an ihn. Es war ein erstaunlich gutes, geborgenes Gefühl, doch dann wurde sie sich wieder bewusst, dass sie nur in eine Decke gehüllt da stand und sich das auch unter anderen Umständen vielleicht nicht geschickt hätte, weshalb sie sich sanft wieder aus seiner Umarmung löste. Nicht jedoch um einen Hauch Bedauern darüber zu empfinden. Leicht errötet sah sie ihn kurz an um schnell nach der Decke zu greifen, welche sich als Nachwirkung zu der Umarmung am lösen war und diese - sich noch roter werdend - von ihm leicht abwendend wieder zu richten.

    Sie sah ihn die ganze Zeit unverwandt an und nickte schließlich verstehend, entschuldigte sich dann einen Augenblick und ging noch einmal ihrer Wege. Sie brauchte ein wenig Zeit für sich zum Nachdenken. In ihrem Kopf arbeitete es. Sicher, es hätte Vorteile das römische Bürgerrecht zu erlangen, aber das könnte sie wahrscheinlich sowieso recht leicht, wenn sie sich nur einmal die Mühe machen würde die Familie ihres Vaters zu suchen. Andererseits... sie würde es aus eigenem Antrieb schaffen wenn.. Ach es war vertrackt...


    Nach einer Weile des Grübelns und Nachdenkens kehrte sie zu Aculeo zurück. Sie wirkte ernster, als er sie bisher gesehen hatte und vielleicht auch etwas erwachsener dadurch als eh. Sie war zwar nur ein paar Minuten gealtert und somit immer noch unter 20 Lebensjahre alt, aber dennoch schien sie - vielleicht gar ein wenig gereift. Vielleicht kam einen das auch nur so vor, weil sie eine - nicht unbedingt leichte - Entscheidung getroffen hatte. "Also gut. Meinetwegen," meinte sie dann. "Dieses eine Mal sollst Du mein Vertrauen darin haben, ohne dass Du mir mehr dazu erläutern musst."

    Lange sah sie ihn schweigend an ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen. Dann jedoch gab sie sich einen letzten Ruck und stellte eine weitere Frage. "Wenn man Dir anbieten würde, dass Du die parthische Staatsbürgerschaft annehmen könntest - unter den selben Bedingungen wie bei mir - wie würdest Du entscheiden?"
    Sie war interessiert, es war nicht provozierend sondern ehrlich neugierig. Ihr fehlte der letzte Schritt zu einer Entscheidung und vielleicht konnte er der ausschlaggebende Part sein.

    "Dann sollten wir Dich schnell ins Bett packen und warm halten und vielleicht einen Medicus rufen," erwiderte sie schmunzelnd und lauschte dann ebenso ernst wie er seinen Worten. Er konnte sehen, dass sie mit sich rang, mit seinen Worten, mit dem Vertrauen, das sie durchaus bereit war ihn im gewissen Maße zu schenken, aber nicht mehr, selbst wenn sie wollte. Doch Erziehung, Erfahrung und eine gute Portion Vorsicht hielten sie davon ab. Erst einmal zumindest. Nachdem er geendet hatte, schwieg sie und entfernte sich nachdenklich ein wenig von ihm, betrachtete dabei die Stoffe und Werkzeuge und machte deutlich, dass sie ein wenig alleine sein musste um darüber nachzudenken, für und wider abzuwägen. Es gab vieles zu bedenken, zum Beispiel auch, ob sie überhaupt den Status der Peregrina aufgeben wollte. Vielleicht zog es sie eines Tages ja doch wieder zurück in ihre Heimat.


    Nach einer Weile, vielleicht fünf, sechs Minuten später, kehrte sie zu ihm zurück und sah ihn ernst an. "Nehmen wir einmal an, ich würde zustimmen. Nehmen wir einmal an, es würde so geschehen, wie Du es Dir wünschst. Was hätte ich davon vielleicht keine Peregrina mehr zu sein? Immerhin würde ich damit doch letztlich meine Heimat aufgeben, oder nicht? Was sollte mir das Alles bringen?" Es war nicht herausfordernd, was sie da fragte, sondern pures Interesse um abzuwägen, was das Beste war, es war ein ernsthaftes Auseinandersetzen mit einer Zukunft, die sie so noch nie betrachtet hatte.

    "Ähm, bitte?" Nun, ganz schaffte er es noch nicht sie sprachlos zu machen, aber er war kurz davor. Das Einzige, was nun noch fehlen würde wäre, dass er vor ihr auf die Knie fallen würde oder sie gar auch noch küssen würde. Dann wäre es wohl um ihre Fassung vorbei. Gerade in diesem Augenblick allerdings hatte sie das Gefühl irgendeine Abzweigung verpasst zu haben und blinzelte doch leicht irritiert. "Blind? Nein, ganz sicher nicht," antwortete sie schließlich. "Sonst würde ich wohl nicht sehen, wie Dir schon der Schweiß" es war natürlich noch Regenwasser. "Vom Kopfe rinnt." Die Haare waren eben genausowenig bei ihm schon trocken wie bei ihr. "Und gerade wegen diesem Schweiß mache ich mir ernsthaft sorgen," fügte sie an und auch wenn ihre Worte ernst klangen, konnte man sehr wohl bemerken, dass sie ihn mit den Worten hoch nahm. Aber nein, das Vertrauen war bei weitem noch nicht zu groß, als dass sie einfach so eine Zustimmung erteilen würde.