Beiträge von Quintus Claudius Felix

    Quintus konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er wusste nur zu gut worauf seine Schwester da angespielt hatte und flüsterte ihr als Antwort zu:


    "Mich erinnert er irgendwie an ein weißes Kanickel. Von denen gibt es Tausende und dennoch unterscheidet sich dieses von den anderen. Eben aufgrund dieses - gigantischen - Ausmaßes."


    Quintus lächelte, sonst eher ungewöhnlich für ihn, über seinen eigenen Witz. Er verfolgte den Gang, wenn man dieses, seiner Meinung nach schon eher vorwärtswiefen des P.U., denn überhaupt noch so nennen durfte, und überlegte wie die Situation aussehen würde wenn ein Mann aus patrizischen Hause an seiner Stelle wäre.

    Selbstbewusst betrat Quintus die Curie. Er hatte sich gestern extra noch die Haare schneiden lassen und war heute extra früh aufgestanden um sich seine beste Toga anlegen zu lassen. Um auch auf keinen Fall zu spät zum Termin zu erscheinen war er direkt nach dem Frühstück, und nach nochmaligem Üben seiner Rede, hierhin aufgebrochen. Nun stellte sich heraus dass er offenbar ein wenig arg zu früh dran war. Außer ihm waren bisher nur 2 oder 3 Mitglieder anwesend, darunter der Magister Tiberius Aurelius Avianus. Er begrüßte jenen und nickte den anderen Anwesenden freundlich zu. In seiner Hektik fiel ihm nun ein,dass er auch mit seinem Großvater hätte zusammen kommen können. Noch gestern hatte er mit ihm über seine Aufnahme gesprochen. Andererseits hatte der Patria Potestas der Claudia sich noch nicht klar äußern können, ob er selbst anwesend sein würde. Insgeheim erhoffte es der junge Claudier aber, da sein Großvater, seiner Meinung nach, mit Sicherheit einer Aufnahme zustimmen würde. Quintus richtete seinen Blick nun auf die Porta und wartete auf weiter Mitglieder.

    Erstaunt ob des Angebotes seiner Schwester nickte Quintus ihr zu.


    "Danke Livinea. Du hast Recht ein wenig Übung wird mir nicht schaden und wenn ich den Text auf diese Weise ein wenig üben kann soll es mir recht sein."

    Er erhob sich, die Schriftrolle in der Hand haltend, und stellte sich in der Mitte des Zimmers auf.


    "Salvete, Salii Palatini."

    sagte er mit erhobener Stimme.


    "Mein Name ist Quintus Claudius Felix, Sohn des Quintus Claudius Gallus und Enkel des Herius Claudius Menecrates."


    Bedacht legte er eine kurze rhetorische Pause ein.


    "Geboren bin ich hier in Rom.Die letzten 2 Jahre war ich auf Reisen durch das ganze Imperium.Ich habe, in Begleitung meiner Schwester Claudia Livinea, Athen, Larissa, Kreta, Rhodos, Antiochia, Alexandria und Sizilien bereist, sehr viel gelernt und eine Menge erstaunenswertes zu sehen bekommen. Ich habe bei einem bPhilosoph Unterricht genommen und habe mein Studium der Artes Liberales auf dieser Reise vollendet."



    "Seit nunmehr 1 Monat bin ich wieder in Rom. Ich kam, unmittelbar vor den von meinem Großvater ausgerichteten Spielen zurück und bin vielleicht dem einem oder anderen von euch dort als Redner aufgefallen."


    "Nun strebe ich, da ich meine Studien beendet habe, den Einstieg in den Cursus Honorum an. Zuvor möchte ich, wie es sich für einen Mann meines Standes gehört, jedoch dieser ehrwürdigen Sodalität beitreten und hoffe auf eure Zustimmung."


    Er atmete tief aus und wandte sich seiner Schwester zu.


    "Und, was denkst Du?"

    Nur wenige Meter von Quintus und seiner Schwester entfernt versammelten sich nun immer mehr Flavier. Sie schienen vor zu haben dieses Versöhnung zu einer Art Familientreffen zu machen, was er ihnen aber eigentlich nicht verübeln konnte. Es gehörte sich für patrizische Familien einfach bei solchen Feiern anwesend zu sein, vor allem, wenn ein Mitglied der eigenen Familie auch noch das Amt des Pontifex besetzte. Einige der Gesichter kannte Gaius. Darunter natürlich das von Manius Flavius Gracchus, dem Pontifex und Praetor Urbani. In der Nähe des Pontifex stand ein Junge, den Quintus zwar noch nicht kannte, aber der eindeutig der Sohn von Gracchus sein musste. Er sah jenem, wie aus dem Gesicht geschnitten, ähnlich und auch sein Gesichtsausdruck schien den des Vaters imitieren zu wollen. Zu seiner Schwester gewandt sprach der junge Claudier leise:


    "Die Gens Flavia scheint hier heute ja eine Art Familientreffen abhalten zu wollen. Der kleine da drüben scheint der Sohn von Gracchus zu sein. Er sieht seinem Vater unglaublich ähnlich."

    Quintus beobachtete gespannt das Treiben auf dem Vorplatz des Tempels. Er hatte sich schon lange auf diesen Tag gefreut und war extra früh aufgestanden um sich seine beste Toga anziehen zu lassen. Im Anschluss hatte er seine Schwester beim gemeinsamen Frühstück, zu seiner eigenen Überraschung, dazu überreden können, ihn zu begleiten. Gemütlich in seiner Sänfte liegend und die Menge beobachtend schob sich ihr Tross nun durch die Reihen, vorbei an mehreren zwielichtigen Gestalten die Plätze in den ersten Reihen ans niedere Volk zu verkaufen schienen.Quintus dachte aber nicht im Mindesten daran, diesen Leuten Geld für Plätze zu zahlen. Sie standen ihm und seiner Schwester, welche in der Sänfte hinter ihm hin und her wippte, als Mitglieder der Gens Claudia, ohnehin zu. Am Rande des Altarplatzes angekommen, stieg der junge Claudier elegant aus seiner Sänfte. Viele Blicke waren auf ihn gerichtet und Quintus genoss die ihm geschenkte Aufmerksamkeit. Er wandte sich der Sänfte seiner Schwester zu. Auch sie hatte sich, trotz der ihr nach dem Frühstück nur kurzen verbliebenen Zeit, noch sehr herausputzen können. Sie sah umwerfend aus und viele Männer, sowohl jung als auch alt, warfen ihr aufmerksame Blicke zu.
    Er nahm sie sie am Arm und führte sie zu dem vorderen Teil des Platzes, wo die gehobene Gesellschaft der Stadt auf den Beginn der Feier wartete.

    Gaius lächelte Mansuri an und nickte ihr zu.Sie war stets sehr aufmerksam und schien genau zu wissen was er brauchte.Froh über das zusätzliche Licht und mit einem Lächeln auf den Lippen hatte er sich gerade einen Becher Wein eingegossen und 2 Trauben in den Mund geschoben als auch schon seine Schwester in den Raum kam.Auch wenn er im Moment eigentlich gar keine Störung vertragen konnte und eigentlich seine Arbeit endlich zu einem Ende bringen wollte,war ihm die nun in Aussicht stehende Ablenkung vom tristen Schreiben doch sehr genehm.


    "Salve, Schwester.Ich schreibe an einer Rede.Ich muss sie in knapp 3 Tagen vor den Salii Palitinii vortragen um hoffentlich anschließend in ihre Sodalitas aufgenommen zu werden.Mittlerweile sitze ich schon den dritten Abend in Folge hier und zerbreche mir den Kopf.Ich hoffe sie aber heute Abend endlich fertig zu bekommen."

    Mittlerweile den dritten Abend in Folge saß Quintus nun über einem Papyrus brütend in seinem Studierzimmer.Der Abend war schon recht weit fortgeschritten,draußen zirpten die Grillen und von draußen strömte eine angenehm kühle Brise ins Zimmer,die die über den Tag angestaute Hitze vertrieb.Im Schein einer Öllampe überlegte er wie er die Rede über seine Aufnahme in die Salii Palatini fortsetzen sollte.Auch wenn er mittlerweile schon viel geschrieben hatte,besonders zufrieden war der junge Claudier mit seiner Einleitung,war er dennoch mit der Menge,die er an den 2 vorherigen Abenden insgesamt zustande gebracht hatte, nicht völlig zufrieden.Er hatte zwar ursprünglich vorgehabt alles innerhalb von 2 Abenden zu schaffen,im Moment sah es jedoch eher danach aus als ob er auch noch einen vierten in dieses Projekt investieren müsse.

    Eine Woche schien Quintus ausreichend Zeit für eine umfassende Vorbereitung zu sein.Er lächelte und nippte erneut an seinem Wein.


    "Ausgezeichnet! 7 Tage sollten vollkommen ausreichen um mich auf den Auftritt und die dort zu haltende Rede vorzubereiten."


    Sim-Off:

    Ja das wär mir sehr Recht.Danke schon einmal im voraus dafür.Ich werde Dir dann eine Nachricht schicken

    Quintus biss in den Apfel und begann dann langsam zu antworten.Auch wenn ihm die Sklaven eigentlich egal seien sollten und es ihn nicht scheren sollte,wenn Livinea sie anschreien würde,war dem dennoch nicht so.Er wollte ihnen,vor allem aber der noch guten Stimmung beim Frühstück die sich,sollte seine Schwester den Ungehorsam der Sklaven feststellen, garantiert ändern würde, einen Gefallen tun und sagte so beiläufig und ein wenig an der Wahrheit herumändernd


    "Nur 2 Eichhörnchen die sich um irgendetwas Essbares streiten,Schwester.Man könnte glatt meinen, es wären Leute aus dem Pöbel,die sich um eine Herumliegende Münze zanken."


    fügte er noch ein wenig selbst belustigt hinzu und widmete sich dann wieder seinem Apfel.

    Auch wenn er nichts anderes als Antwort erwartet hatte,erleichterte die Zusicherung von Avianus den jungen Claudier doch ein wenig.Reden halten und vor dem Volk sprechen hatte er ja schon ausreichend bei den Spielen seines Großvaters geübt.


    "Ich denke mir dürfte es gelingen die Sodales von mir zu überzeugen. Im Reden halten habe ich mittlerweile ein wenig Übung.Was die Zeit anbelangt,was oder wann wäre es Dir denn am liebsten."

    Sim-Off:

    hab viel um die Ohren,kann nicht all zu oft online sein sry

    Wie ihr sicherlich gemerkt habt poste ich momentan nur sehr selten und sporadisch.Habe viel um die Ohren und schreibe eine Klausur nach der anderen.Ich bin zwar immer noch aktiv,aber momentan halt eher Mitleser als Verfasser.

    Quintus hatte nicht lange warten müssen,bis Avianus ,in Begleitung eines Sklaven,der ein silbernes Tablett mit Wein trug,zu ihm kam.
    Der Aurelier begrüßte ihn freundlich und bot dem jungen Claudier etwas Wein an.


    "Salve Aurelius Avianus."


    Mit Freuden nahm er sich dann einen der beiden ihm angebotenen Kelche Kelche und nippte.
    Ein guter Tropfen,aber was sollte man von einer Familie wie der Gens Aurelia auch anderes erwarten....


    "Ich komme mit einer Bitte zu Dir.Ich würde, nach reiflicher Überlegung, gerne den Salii Palatini beitreten.Da Du ja,wie allseits bekannt,der Magister dieser Sodalität bist,wollte ich mich vor meinem öffentlichen Ansuchen zuerst bei Dir damit vorstellen und Deine Meinung einholen."

    Vor Quintus Augen öffnete sich die Porta und ein dunkelhäutiger Mann,offensichtlich ein afrikanischer Sklave,kam heraus.Der Sklave, der direkt an der Porta stand, erhob auf Nachfrage des Afrikaners das Wort.


    "Salve.Mein Herr,Quintus Claudius Felix,wünscht Tiberius Aurelius Avianus zu treffen."

    Auf Geheiß seines Großvaters und da es sich für einen jungen Mann seines Standes ja ohnehin so gehörte,hatte der junge Quintus vor 3 Tagen beschlossen den Salii Palatinorum beizutreten.Nachdem er von seinem Großvetter Iavolenus gehört hatte,dass Tiberius Aurelius Avianus der Magister der Sodalität war und ihm ebenjener auch von seinem Beitritt vor ein paar Monaten erzählt hatte,wollte es ihm der junge Claudier nun gleich tun und stattete der Avianus einen Besuch ab,um ihn von seiner Absicht in Kenntnis zu setzen.Er war zu Fuß unterwegs,aus irgendeinem ihm unerklärlichen Grund hatte er das dringende Bedürfnis zu laufen gehabt,und hatte deshalb die Sänfte zur Freude seiner ihn begleitenden Sklaven,zu Hause gelassen.An der Porta der Villa angekommen schickte Quintus einen der Sklaven zum Klopfen voraus.Er war vor ein paar Tagen Abends mit seinem Großvater schon zu einem Abendessen hier gewesen,hatte aber aufgrund der Dunkelheit nicht allzu viel von der Villa erkennen können.Eins war ihm nun jedoch klar.So prächtig und prunkvoll wie die der Claudier schien sie nicht zu sein....
    Ein dumpfes


    Poch Poch


    war zu hören.

    Hatte seine Schwester gerade versucht zu spaßen oder meinte sie das ernst?Auch wenn der junge Claudier wahrscheinlich einer der besten und einzigen war,der es vermocht Livinieas wahre Gefühle zu erkennen,gelang ihm dies trotz ihres meistens grandiosen Spiel von Mimik und Gestik nicht allzu häufig.Sich nicht im klaren was genau sie nun meinte hielt er zunächst inne,und versuchte dann darauf zu antworten ohne eine direkte Antowrt zu geben.


    "Wer weiß,Schwester.Wie Du richtig gesagt hast liegt alles im ermessen der Götter, und dass diese den Patriziern deutlich wohlgesonnener als den Plebejern sind,weiß seit Jahrhunderten jeder."


    Dann stoppte Quintus kurz.Er meinte 2 Menschen murmeln zu hören und sah sich um.Hinter ihnen,bei einem Busch, standen 2 Sklaven.Die eine kannte er,sie war Livineas Privatsklavin Corona,den anderen,offensichtlich ein Grieche,hatte er schon einmal bei seiner Ankunft im Atrium gesehen.
    Da seine Schwester den Sklaven Anweisung gegeben hatte sie in Ruhe zu lassen,bekäme sie wahrscheinlich einen Anfall,wenn sie die beiden sehen würde.Sich nicht sicher ob die beiden seine Blicke bemerkt hatten, überlegte Quintus wie er seine Schwester davon abhalten konnte,die beiden anzuschreien und so die Stimmung zu zerstören.Das erledigte sich jedoch von selbst,da die Sklaven unmittelbar später ohne erneute Aufforderung von alleine weggingen.Dann wandte er sich wieder seiner Schwester zu als ob nichts gewesen war und nahm sich ein Stück Brot und einen Apfel.

    Quintus fühlte sich ein wenig fehl am Platze.Auch wenn er versuchte den Gesprächen zu folgen und in sie hinein zu finden,gelang es ihm nicht wirklich.Er hatte ein wenig Angst etwas falsches zu sagen bzw. sich in ein Thema einzumischen,über das er weder ausreichend Kenntnisse ,noch die Befugnis darüber zu reden hatte.Er bejate also lediglich hin und wieder etwas,vor allen Dingen Aussagen seines Großvaters und lauschte weiter den Gesprächen zwischen diesen einflussreichen Männern.Er wartete auf eine Gelegenheit irgendwie mitreden zu können...