Beiträge von Faustus Helvetius Milo

    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus


    Milo blickte von seiner Schriftrolle auf, die er gerade noch studiert hatte. Bestia hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen, denn er kläffte draussen vor Freude herum. Das machte er normalerweise nur, wenn man mit ihm spielte, aber wer würde das wohl tun. Die Sklaven trauten sicht nicht unf allzu viel Auswahl gab es dann nicht mehr.
    Von der Neugier gepackt erhob sich Milo und steckte seinen Kopf durch die Tür und lächelte Varus zu, der mit dem Hund herumalberte.
    "Na ihr habt aber Spaß.", begrüßte er die Beiden mit einem Lächeln auf dem Gesicht.





    Sim-Off:

    Bevor ich es nochmal vergesse :D

    Sein Großvater schien ein ganzes Stück gealtert zu sein, aber das hatte sicherlich seine Richtigkeit, denn ein Großvater musste schließlich alt und rüstig sein. Milo mochte ihn auch so und umarmte ihn erst einmal und setzte sich dann neben ihn.
    "Bleib nur sitzen. Ich freue mich dich zu sehen. Ich hatte gar nicht mit dir gerechnet.", gestand er ehrlicherweise und winkte dann den Sklaven mit dem Getränk herbei. Sein Großvater konnte ja jetzt trinken während er ihn auf den neusten Stand brachte. "Nunja, es ist im Grunde wohl nur das geschehen, was du wohl schon weißt. Der Kaiser ist ermordet worden, samt seines Erben und die Ulpia mit ihnen. Ich habe am Altar für ihr Seelenheil geopfert, aber uns wird das nicht weiterhelfen. Und jetzt kommt dieser Potius Vescularius Salinator und hat sich zum Kaiser ausrufen lassen und der Senat hat wohl abgenickt. Ich weiß nicht was ich von ihm halten soll und weiß auch nicht wem nun unsere Treue gilt. Vor wenigen Monaten noch hätte ich diese Frage ganz einfach beantworten können. Ich hätte stolz auf dich verwiesen und deine Freundschaft zum verstorbenen Divus Iulianus und darauf, dass wir die Klientelgens der Ulpia sind. Aber nun? Gilt unsere Treue nun dem Bruder des Ermordeten oder dem vermeindlichen Freund des Ermordeten? Ich will mich nicht positionieren ohne zu wissen wie du dazu stehst." Er fasste bewusst noch einmal das Thema auf, dass er mit Varus diskutiert hatte. Nun war sein Großvater da und sein Wort zählte, wenn es darum ging die Gens zu positionieren.
    Etwas überschrocken überlegte er sich dann noch, ob es überhaupt das war, was sein Großvater hören wollte. Er wirkte ohnehin erschöpft und Milo überfiel ihn mit einer derartigen Grundsatzfrage.
    "Ich rede schon wieder nur von der Politik. Verzeih, du wirst bestimmt eher hören wollen, wie es der Familie ergeht. Tante Aviana wird wohl demnächst heiraten. Ja und die anderen beiden Verwandten, die derzeit bei uns verweilen stehen am Anfang im Cursus Honorum. Und ich werde mit der Pubertas auch beginnen in deine Fußstapfen zu treten.", wechselte er dann stolz das Thema. Er war stolz, dass die jungen Helvetier alle in die Politik drangen. Geminus sicher auch.

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    Wulfried


    Wulfried freute sich, als der alte Senator seinen Namen wenigstens halbwegs richtig in Erinnerung hatte, wagte es aber nicht zu widersprechen, daher nickte er nur und sagte: "Ja, dominus."
    Und wieder nickte er."Ich werde nach ihm schicken. Und dafür sorgen, dass dein Wunsch erfüllt wird." Dann winkte er nach einem Sklaven, der sich sofort an die Arbeit machte für das leibliche Wohl des Senators zu sorgen.
    "Gerne, dominus.", meinte er dann noch und schickte noch mehr Sklaven los, so dass das Haus von einem seltenen Gewusel belebt wurde.

    Milo wäre beinahe aus allen Wolken gefallen, als er hörte wer gerade ins Haus gekommen war. Und er wollte den jemand auch nicht unnötig warten lassen, daher zog er sich noch kurz die Tunika zurecht, die hoffentlich den hohen Ansprüchen gerecht wurde, und eilte dann ins Atrium wo er tatsächlich seinen Großvater erspähte. Zwischenzeitlich hatte er dann den Sklaven ins Schlepptau genommen, der das Getränk für den Hausherrn trug.
    Apprupt bremste er seinen Schritt ab und schlenderte das letzte Stück in Richtung des gern gesehenen Gastes. "Salve Großvater.", begrüßte er ihn freundlich und bleib neben ihm stehen. Setzen würde er sich nur, wenn er dazu aufgefordert würde. Er wusste ja, dass der Senator Wert auf solche Dinge legte.

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    Wulfried


    "Ganz recht. Derzeit wohnt dein Enkelsohn Faustus Milo und Aulus Helvetius Turpio hier. Ausserdem ein Helvetius Varus, der vor wenigen Tagen angekommen ist.
    Bis vor Kurzem wohnten auch noch Helvetia Aviana und Helvetia Silana hier."
    , berichtete Wulfried pflichtbewusst.
    "Wünscht du dominus Milo zu sprechen oder eine Erfrischung? Soll ich deine Gemächer herrichten lassen?", fragte er dann noch, denn er wollte wissen, wie der seinem Herrn sonst noch behilflich sein konnte.

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    Wulfried


    Pflichtbewusst wie immer öffnete Wulfried die Tür und war recht erstaunt, wen er da zu Gesicht bekam. Sein Besitzer stand da. Wie lang war es her, dass er zuletzt da war? Wulfried wusste es nicht, freute sich aber sichtlich.


    "Salve Dominus! Willkommen!", begrüßte er den Senator und dessen Begleitung und trat sofort zur Seite, damit der Senator eintreten konnte.

    Nun war er schon ein bisschen klüger. Unbeabsichtigt, oder auch nicht, hatte sie ihre "Eltern" belauscht und etwas mitbekommen, dass sie sonst wohl nicht so schlagartig erfahren hätte. Wahrscheinlich hätten sie es ihr irgendwann schonend beigebracht, sollte es stimmen was sie sagte. Eigentlich hätte er ihr glauben müssen, was sie sagte, aber er kannte Sabina und wusste, dass sie auch unüberlegt handeln konnte. Möglicherweise hatte sie ja auch nur einen Teil des Gespräches gehört und beim Thema Germanien und wegschicken gleich das Weite gesucht. Vielleicht war es aber auch nur eine Überlegung gewesen und gar nicht sicher. Das musste er erst einmal in Erfahrung bringen, aber ganz vorsichtig, denn er wusste, dass er jetzt sanft und behutsam vorgehen musste. "Es ist mir nicht so wichtig, was du getan hast oder nicht getan, Sabina. Du musst dich vor mir nicht rechtfertigen.", beruhigte er sie erst einmal und schenkte ihr ein kleines ermutigendes Lächeln, denn er merkte auch, dass es ihr nicht sonderlich gefiel, dass sie gelauscht hatte. Es war ja eigentlich auch etwas, was man nicht tat und das wusste sie. Daher wollte er sie erst einmal weiter beruhigen und ihr Verständnis entgegenbringen.
    "Und haben sie wirklich abgemacht, dass sie dich nach Germanien schicken?", fragte er dann noch gezielt nach um seine Vermutung zu bestätigen oder zu widerlegen.
    Er wusste, dass sich das Gespräch so ziemlich in die Länge zog, aber er wusste auch, dass sie das jetzt einfach brauchte. Jetzt war er es, der zuhörte und Trost spendete. Etwas, das sie für ihn auch schon getan hatte.

    Sabina weinte und weinte und er stand nur da und hielt sie in seinen Armen. Er schwieg und ließ sie sich selbst beruhigen und langsam wieder ankommen. Das Ganze dauerte zwar eine Weile, aber er hatte Zeit und gab ihr diese Zeit auch, die sie brauchte. Er war von natur aus ein geduldiger Mensch und drängte sie daher auch zu nichts.
    Dann nach einer ganzen Weile hatte sie sich dann beruhigt und sagte dann auch was sie bedrückte. Ihr Vater wollte sie wegschicken. Das war schon eine Vorstellung, die ihm selbst nicht gefiel, schließlich musste er ihr ja irgendwann noch etwas sagen, aber wie musste es erst für Sabina sein? Einfach so ihre Freunde zurück lassen. Nein, das würde seiner Freundin nicht gefallen, das wusste er.
    "Komm. Setzen wir uns erst einmal.", meinte er erst einmal und löste seine Umarmung, nahm sie bei der Schulter und führte sie mit sanften Zwang zur Sitzgruppe in der Ecke des Büros. Die paar Korbstühle waren für etwas persönlichere Gespräche aufgestellt worden und das war es ja jetzt auch. Sanft schob er sie auf einen der Sühle und setzte sich dann auf den Stuhl neben ihr, der etwas über Eck stand.
    "Dein Vater will dich nach Germanien schicken. Hat er das gesagt?", wiederholte er und wollte erst einmal abklären wie es überhaupt dazu kam, dass sie jetzt hier bei ihm war. Ein wenig beklemmte ihn bereits das Gefühl, dass eine Menge Probleme auf ihm zukamen und dass sie Asyl erhoffte.

    Wie es der Zufall wollte reihte sich Milo an jenem Tage ebenfalls bei den jungen Männern ein, die auf das Ringfeld drängten.
    Er hatte heute einfach ein wenig entspannen und den Kopf frei bekommen wollen. Sabina und das Gespräch mit Varus über sie und seine Gefühle für sie ging ihm nicht mehr aus dem Kopf und irgendwann konnte er einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen. Daher hatte er sich kurzerhand aufgemacht und hatte den Thermen einen kleinen Besuch abgestattet. Dort hatte er sich erst einmal ein heißes Bad gegönnt und war dann noch ein wenig schwitzen gegangen, worauf wieder ein warmes Bad folgte. (Das kalte Bad nach dem Schwitzen hatte er ausgelassen aus Angst sich zu erkälten). Das Ganze verfehlte seine erhoffte Wirkung nicht und ganz entspannt verließ er die eigentliche Therme und begab sich noch ein wenig auf das Sportfeld. Er war immer noch blaß und wirkte schwächlich und das erhoffte er durch ein bisschen Sport ändern zu können.
    Zunächst nutzte er die Sprunggrube und sprang ein wenig im Sand herum, bis es ihm reichte. Der Sinn stand ihm nun eher nach ein wenig Ringen, also schlenderte er hinüber wo man diese Diszipiln ausübte und stellte sich neben einen anderen Mann und blickte ebenfalls über das Feld und entdeckte Varus. Ein wenig lächelte er bei dessen Anblick und war schon gespannt, wie er sich so schlagen würde.

    Als er endlich seine Hand wegzog fühlte sich Milo wieder etwas entspannter und wohler in seiner Haut. Nicht, dass er Berührungsängste gehabt hätte, aber sie kannten sich einfach noch nicht lange genug, als dass es ihm nichts mehr ausgemacht hätte, dass er seine Intimsphäre verletzte. "Aviana, die Schwester meines Vaters.", erklärte er welche Tante er meinte. Er hatte eigentlich nur eine Tante und das war Aviana. Er würde sie vermissen. Sie war wie eine große Schwester.
    Nach diesem kleinen Schwenker in ein anderes Thema musste sich Milo erst wieder ins Gespräch zurückfinden. Varus Worte halfen ihm da allerdings nur bedingt. Sie waren auch so nur von fraglichem Wert, denn auf den ersten Blick halfen sie ihm nicht weiter. Aber nach etwas Nachdenken schienen sie doch vernünftig zu sein. Glücklich war zwar wer vergaß, aber er konnte nicht vergessen, also musste er sich damit abfinden, dass es nur zwei Möglichkeiten gab, die die Zukunft bringen konnte.
    "Abfinden ist gut... . Aber was soll ich schon groß anderes tun. Meine Gefühle sind echt und da. Auch wenn es mir nicht schmeckt.", beklagte er sich, aber alles Klagen half ja doch nichts.
    "Also sollte ich mich ranhalten und es ihr so bald wie möglich gestehen? Und wann? Gibt es da einen geeigneten Zeitpunkt oder eine Gelegenheit, die sich anbietet? Einfach so zwischen Tür und Angel erscheint mir jedenfalls etwas übereilt." Mittlerweile war er nun so weit, dass er begann im Kopf Schlachtpläne zu schmieden und sich bildlich vorzustellen, wie er das mit dem Liebesgeständnis über die Bühne brachte. Varus Erfahrungen würden sich sicherlich als nützlich erweisen.


    "Mhh. Einfach alles hinter mir zu lassen, was mein... unser Leben ausgemacht hat... Ich weiß nicht ob ich das könnte. Daher hoffe ich, dass ihr Vater, sollte sie meine Gefühle teilen, nichts gegen eine Verbindung einzuwenden hat. Ich werde dafür am Besten einfach am Hausaltar opfern. Ich will nicht, dass sie sich meinetwegen gegen ihre Familie stellt." So ganz war es ihm nicht geheuer. Er wollte nicht, dass Sabina wegen ihm mit ihrer Familie brechen konnte. Er wollte sowieso kein böses Blut zwischen den Familien haben. Das wäre schädlich für seine ganze Gens und deren Chancen für die Zukunft, das wusste er. Schon allein wenn man bedachte, wer Sabinas Vater war. Lustigerweise wollte Varus zu genau dem gehen."Mmh. Er ist ihr Vater. Ein weiterer Grund ihn sich nicht zum Feind zu machen. Er könnte mir meine Zukunft verbauen oder aber bestenfalls begünstigen.", meinte er daher fast schon nebenbei. "Ich hoffe du verpetzt mich nicht bei ihm."

    Ein wenig überrumpelt war er schon als Sabina plötzlich im Raum stand und in Tränen ausbrach. Sie sah ohnehin nicht sonderlich gut aus, hatte aufgeschürfte Beine und sah auch nicht sonderlich ausgehfertig aus. Irgendetwas musste also geschehen sein. Schnell hatte er sich gefangen und wusste was er zu tun hatte und selbst wenn er es nicht gewusst hätte, dann hätte ihm sein Herz schon das richtige tun. Langsam stand er auf und näherte sich ihr und tat etwas was er sich sonst nie getraut hätte: Er nahm sie in den Arm.
    Normalerweise hätte er starke Hemmungen gehabt sie einfach zu umarmen, vor allem wenn er daran dachte was er für sie empfand. Für ihn wäre es normalerweise eine Art von Bedürfnisbefriedigung gewesen und das empfand er als falsch. Nun war die Lage aber eine andere und es tat ihm im Herzen weh sie so zu sehen. Da konnte er nicht einfach so zusehen. Er war schließlich immer noch ihr Freund.
    Ganz langsam wiegte er sie in seinen Armen hin und her und sagte kein Wort. Es hätte jetzt sowieso nichts gebracht sie irgendetwas zu fragen oder ihr etwas zu unterstellen. Sie sollte sich einfach nur beruhigen und dann würde sie ihm schon erzählen was los war, davon ging er stark aus. Ausserdem wäre sie wohl nicht zu ihm gekommen, wenn sie nicht seinen Trost wollte.

    Und so endete auch dieses Treffen nach langer Zeit recht schnell, aber es war alles gesagt was es zu sagen gab und er wollte nicht noch unnötig ihre Zeit in Anspruch nehmen. Überhaupt war es wohl ohnehin nur noch eine Frage der Zeit bis doch einmal jemand nach ihnen gesehen hätte und dann hätte er sowieso keine große Lust mehr gehabt zu reden, denn dann war das Vertrauliche, dass er brauchte nicht mehr gewährleistet. Überhaupt ging es ja nur sie etwas an was sie sich erzählten. Also erhob er sich und wollte sich verabschieden, da fiel sie ihm abermals um den Hals, was ihm recht gut gefiel.
    "Ich habe es dir versprochen und du weißt doch, dass ich zu meinem Wort stehe." Er hatte versprochen bald wieder mit Bestia aufzuschlagen und was er versprochen hatte hielt er auch, das sollte sie eigentlich wissen.
    Und dann hieß es scheiden. Recht förmlich verabschiedete er sich schließlich von ihr und ließ sich nach draußen führen.

    Wie so oft in diesen Tagen saß Milo auch heute wieder früh morgens an seinem Schreibtisch und übte anders als sonst eine sinnvolle Aufgabe aus und kümmerte sich um seinen privaten Briefverkehr mit seiner Mutter. Wie immer fasste er sich dabei nicht gerade kurz, weshalb bereits mehrere Wachstafeln in kleinster Schrift beschrieben waren und das in Schönschrift. Sicher hätte er weitergemacht und noch ein paar Tafeln beschrieben, wäre er nicht unterbrochen worden. Es klopfte an der Tür, was schon etwas besonderes war, denn das passierte nicht allzu häufig. Wenn war es Varus, der mit ihm sprechen wollte oder der Maiordomus.
    Etwas verwundert blickte er auf und starrte zur geschlossenen Tür. "JA?", meinte er laut und war gespannt wer denn da störte. Er hatte ja keine Ahnung.

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    Wulfried


    Etwas erstaunt war Wulfried schon, als es noch relativ früh an der Porta klopfte. Seiner Kenntnis nach wurde so früh niemand erwartet und in der Regel konnte man nicht erwarten, dass man so früh auch empfangen wurde, schließlich kroch manch einer erst jetzt aus dem Bett und begann den Tag.
    Pflichtbewusst öffnete er die Porta und war abermals erstaunt die kleine Freundin seines Herrn Milo vor der Porta anzutreffen. Zu allem Überfluss war sie auch noch völlig ausser Puste und es schien als hätte sie geweint. Er kannte sie, daher trat er auch gleich beiseite und ließ sie ohne weitere Worte eintreten. Er wusste, dass Milo sie empfangen würde, sie war schließlich seine beste Freundin.
    "Peristyl, dritte Tür auf der rechten Seite.", erklärte er ihr dann noch rasch wo sie ihren Freund finden würde. Ohne Zweifel würde er sich in seinem Arbeits- und Studierzimmer befinden und auch zu dieser Uhrzeit. Er hatte ja die Angewohnheit sehr früh aufzustehen, nach dem Wetter zu fragen und den Tag zu beginnen, obwohl der noch gar nicht richtig begonnen hatte.

    Einen großen Schluck Wein später hatte sich Milo wieder ein Stück weit beruhigt und war nun wieder bei halbwegs klaren Verstand, der ihm auch gleich befahl den Wein beiseite zu stellen. Alkohol war schließlich nicht die Lösung für all seine Probleme. Ganz im Gegenteil, denn es führte nur zu mehr Problemen. In diesem Sinne stellte er den Wein wieder beiseite. Ihm war klar, dass es das Beste war jetzt den Dialog zu suchen und anders als sonst nicht alleine den weiteren Schlachtplan auszuarbeiten. Er musste sich nun einfach Varus vermeindliche Erfahrung zu Nutze machen.
    Varus schien es gut mit ihm zu meinen und wollte scheinbar ein vertraulicheres Gespräch führen, da er die Distanz zwischen ihnen Beiden aufgab und sich neben Milo setzte. Es war ihm etwas unangenehm, schließlich belastete er Varus mit seinen Problemen, aber es tat ihm gut einfach mal wieder mit jemandem reden zu können. Als Varus ihm dann die Hand auf die Schulter legte war ihm das Ganze fast schon zu intim, daher blickte er Varus kurz an, sah aber in dessen Augen eine gewisse Erwartungshaltung, daher ließ er ihn tun, auch wenn es ihm etwas unangenehm war.
    Dann hörte er einfach nur zu, was er auch gut konnte und dachte über jedes einzelne von Varus Worten nach. Er hatte im Wesentlichen ja Recht mit dem was er sagte, es klang vernünftig und seine Vorschläge waren für Milo auch realistisch und gerne würde er sie realisieren, aber noch immer beklemmte ihn ein gewisses Angstgefühl. Varus konnte nach wie vor nicht verstehen wie sehr er sich davor fürchtete Sabina vielleicht zu verlieren, was wahrscheinlich daran lag, dass er nicht verstand was sie ihm bedeutete.
    "Ich habe nach wie vor Angst sie zu verlieren. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich kaum mehr jemanden habe, der mir so nahe steht. Ich habe nur noch sie, zumal meine Tante, zu der ich auch ein gutes Verhältnis hatte uns bald verlassen wird, da sie heiraten will. Und meine Mutter... wir haben entfremdet und stehen uns nicht mehr so nah wie früher. Ausserdem ist sie nicht hier. Nur Sabina ist hier und mit ihr kann ich reden. Sie kennt mich besser als jeder andere und ich vertraue ihr vollends. Ich wüsste nicht was ich ohne sie machen würde. Es wäre der Beginn von einem erneuten Tiefpunkt in meinem Leben, wenn man es dann überhaupt noch als solches zu bezeichnen vermag.", vertraute er sich Varus an und öffnete sich so sehr wie er es bisher kaum getan hatte. Normalerweise galt für ihn immer nur Lächeln und wie es drinnen aussieht geht niemanden etwas an. Aber hier ging es um etwas, dass ihn erwärmte und seine emotionale Kälte verdrängte, die er dank seiner Geschichte allzu oft verspürte und ausstrahlte.
    "Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie sie empfindet. Ich weiß es nicht und ich habe Angst vor der Antwort. Was wenn sie nicht so empfindet? Unsere Freundschaft wäre betrübt. Und wenn du jetzt glaubst ich könnte einfach so hingehen und um ihre Hand anhalten ohne dass sie es auch will, dann fürchte ich irrst du. Ich kenne sie. Ohne ihren Willen lässt sie sich nicht verheiraten. Wenn es gegen ihren Willen geht ist sie schon ein kleiner Sturkopf." Das war nur eine ihrer Eigenschaften, die sie ausmachten und die er an ihr liebte. Ihre Sturheit, die sich auch in massiven Widerstand steigern konnte und dann war sie wohl zu allem fähig um ihren Willen doch irgendwie durchzusetzen.
    Aber er hatte schon recht. Früher oder später musste er mit ihr darüber reden und seine Gefühle offenlegen, die er schließlich schlecht verheimlichen konnte. Sabina war nicht dumm und es war nur eine Frage der Zeit bis sie dahinter kam. Und wenn nicht sie, dann würden ihre Freunde dahinterkommen wenn sie einmal wieder alle als Gruppe vereint waren. Dann lieber gestand er es ihr selber, bevor es auf anderem Wege zu ihr durchdrang. "Ich werde mit ihr reden, das verspreche ich, oder besser gesagt schwöre ich mir selbst. Aber den Moment bestimme ich. Das ist etwas sehr intimes finde ich und sollte zum richtigen Zeitpunkt geschehen." So weit so gut, aber was das heiraten betraf, dann ging es ihm etwas zu schnell. Sollte sie wirklich seine Gefühle teilen, dann würde er dennoch nichts überstürzen wollen. "Wenn sie auch so empfinden sollte, dann würde ich selbstverständlich auch mit ihrem Vater sprechen müssen, das verlangen die guten Sitten. Dann würde ich allerdings vorerst nur darum bitten sie weiter treffen zu dürfen und um sie werben zu dürfen. So lange bis wir sicher sind und ihr Vater es auch ist. Er kennt mich bestenfalls vom Sehen her und ich würde mir wünschen, dass er seine Tochter besten Gewissens in die Ehe geben kann.
    Nicht zuletzt will ich auch, dass Sabina sich wirklich sicher ist. Ich will, dass sie glücklich ist. Und wenn nicht mit mir, dann mit einem anderen. Ich will, dass sie glücklich ist."

    Jetzt ging es ihm viel besser, denn nun hatte er alles gesagt, was er auf dem Herzen hatte und in Varus hatte er jemanden gefunden, bei dem er sich weiter das Herz ausschütten konnte, jetzt wo er ihn mit seinen Problemen determiniert hatte.
    "Sie heißt Sabina. Germanica Sabina."

    Dass sie den Ärger der sicherlich blühen würde einmal wieder herunterspielte überhörte er. Sie tat immer so als ob es ihr nichts ausmachen würde, wenn sie Ärger bekam, vielleicht stimmte das ja auch, aber ihn störte es. Am Ende würde er wieder leiden wenn er sie nicht sehen konnte. Daher würde er schon gar nicht erst zulassen, dass sie sich in sein er Gegenwart Ärger einhandelte. Er hatte aus den Erfahrungen der Vergangenheit gelernt.
    Umso erfreuter war er, als sie seinen Vorschlag, der gewiss keinen Ärger mit sich bringen würde, sofern es nicht aufflog, bei Sabina Zustimmung fand. Zufrieden nickte er ihr zu. "Na dann fragst du deinen Vater und wenn ich beim nächsten Mal mit Hund aufschlage schauen wir weiter." Wenn sie die Erlaubnis hatte, dann würden sie nur noch einen Tag festlegen müssen. Und dann würde es losgehen. An den Strand. Nur sie und er. Ein wunderbarer Gedanke.


    "Dann komme ich dann beim nächsten Mal deine Geschwister holen.", meinte er dann noch schmunzelnd. "Ich meine natürlich gegen Bestia eintauschen." Dann würde er eben, wenn es so ablief wie sie es sich ausmalten, Geschwister haben. Wenn auch nur für einen Tag.

    Er hörte Varus gespannt an. Der redete etwas, dass ihn auch nicht weiterbrachte. Es schien als würde er einfach nur um den heißen Brei herum reden und das wirklich Interessante übergehen. Dann aber fiel ein Wort, dass Milo sofort berührte und an dem er sich sofort aufhängte. "Kuss? Nein, geküsst habe ich sie noch nicht. Das würde ja vorraussetzen, dass ich mich zu ihr hingezogen fühle und starke Gefühle für sie hege... Nein! NEIN!" , meinte er erst ein wenig verwirrt und dann passierte es. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Das durfte doch nicht wahr sein!
    Augenblicklich sprang er von der Kline auf und begann hektisch hin und her zu laufen und sich immer wieder durchs Haar zu streichen.
    "Nein! Nein! Ich weigere mich! Nein! Ich liebe sie nicht! Das ist doch völlig ausgeschlossen!", murmelte er lautstark und wirkte noch mehr durch den Wind. Die Sklaven im entlegensten Winkel des Raumes verzogen daraufhin die Gesichter. So hatten sie ihn noch nie erlebt. So ausser Fassung.
    "Auch das noch. Mir bleibt doch auch nichts erspart auf dieser Welt! Sie ist doch meine beste Freundin.", sprudelte es aus ihm heraus und es glich mehr einem lauten Selbstgespräch, denn einem Zwigespräch mit Varus.
    "Als solche habe ich sie wohl bald verloren. So oder so.", schloß er und ließ sich wieder auf die Kline plumpsen. Er wusste, dass Sabina nicht länger seine beste Freundin sein konnte. Es würde herauskommen, früher oder später. dann würde es sich entscheiden. Entweder sie teilte seine Gefühle, dann würden sie so etwas wie ein Paar, falls nicht, dann würde ihre Freundschaft eine andere sein. Eine vorbelastete.
    "Och menno, das Leben ist gemein.", schimpfte er und sprang abermals auf und begann wieder hin und her zu laufen. Dann blieb er stehen und stemmte die Hände in die Hüften, wie es alte Weiber taten wenn sie ihren Männern einen Vortrag hielten.
    "Sicher, in manchen Augen ist das Ganze ja doch ziemlich romantisch. Er, der sie schon Jahre kennt und in tiefer Freundschaft mit ihr verbunden, verliebt sich in sie. Aus seiner Freundschaft erwächst Liebe. Findet er, der er gebeutelt ist vom Schicksal endlich sein großes Glück oder wird er erneut einen herben Rückschlag erleiden? Nein, das ist doch *Argh*. Ich will nicht!" Wütend stampfte er mit dem Fuß auf und schüttelte den Kopf. Varus beachtete er gar nicht mehr. Er war so in Rage. Das durfte doch alles nicht wahr sein
    "JEDE! JEDE ABER NICHT SIE!", kam das große Finale und erschöpft und mit puterroten Kopf ließ er sich endgültig auf die Kline fallen.
    "Jetzt brauch ich erstmal etwas um den Schreck zu verdauen. Sklave, bring mir Wein!", schloß er schließlich seinen Vortrag und bekam kurz darauf einen großen Becher Wein gereicht.

    Varus fragte nach und das gefiel Milo. Es tat ihm gut, denn es brachte ihm dazu sich die ganze Situation einfach einmal bewusst zu machen. "Das letzte Mal dass wir uns gesehen hatten war vor einem Jahr. ", begann er und nahm einen kleinen Schluck von seinem Getränk. Er wollte schon fortfahren, da fiel ihm aber doch noch ein eine der Oliven zu verspeißen womit er sich dann auch einige Zeit nahm. Er hatte ja Zeit.
    "Und sie ist knapp zwei Jahre jünger als ich. ", erklärte er ihm dann und ging zum Brot und Käse über. Urplötzlich verspürte er doch Hunger. Vielleicht wollte er auch nur Zeit gewinnen. Nach mehreren Minuten fuhr er schließlich fort.
    "Aber es war seltsam... Ich meine ich sehe sie nach einem Jahr wieder und scheinbar alles hat sich verändert. Sicher, das war zu erwarten, man wird ja auch älter. Ich werde bald die Männertoga tragen und sie kommt auch ins hochzeitsfähige Alter. Wir wussten beide, dass es das letzte Treffen wird in dem wir ungestört wie früher unter vier Augen reden konnten. Ich denke ab dem nächsten Mal werden wir dann überwacht werden. Man weiß ja nicht wozu ich fähig bin. Nicht dass ich sie zu etwas bringe, das sich nicht gehört." Er lächelte schwach und nahm abermals einen Schluck aus seinem Becher und nahm sich noch eine Olive und einen Streifen geräucherten Schinken, der übrigens ausgezeichnet mundete. "Aber da war noch mehr. Wir haben uns auch beide verändert. Sind älter geworden.", meinte er noch halb kauend und vergaß kurz seine Manieren, aber es war ihm egal. So fiel es ihm leichter zu erzählen was doch ziemlich intim war. Normalerweise war er eine Blackbox und was in ihm drinnen vorging ging nur ihn etwas an. Aber er brauchte einfach von Zeit zu Zeit jemanden mit dem er sich über genau solche Dinge unterhalten konnte. Sonst war es Sabina oder Tante Aviana. Mit Letzterer konnte er sich nicht unterhalten weil sie nicht in Rom war und mit Sabina schon gar nicht weil es auch um sie ging. Im übrigen brauchte er einfach einmal einen Mann als Gesprächspartner. Varus kam da wie gerufen, denn er war ihm sehr sympathisch.
    "Ich... sie war... umwerfend. Also ich meine schöner als ich sie in Erinnerung hatte. Viel hübscher... . Mir verschlug es glatt die Sprache bei ihrem Anblick. Das ist mir peinlich." Er wurde merklich rot, denn auch jetzt war es ihm peinlich, ebenso darüber zu reden. Schnell nippte er noch einmal am echer. Vielleicht kühlte das ja ab. "Ich weiß nicht ob ich je wieder normal mit ihr reden kann, denn wenn ich mit ihr zusammen bin, dann fühle ich mich so... . Ich weiß nicht. ich kann es einfach nicht in Worte fassen. Es ist ein gefühl, das ich noch nie verspürt habe. Es ist ein schönes Gefühl, aber es dominiert. Es fällt mir schwer noch einen klaren Kopf zu behalten. Ich spüre es sogar jetzt, wenn ich von ihr rede und an sie denke. Und als sie mich umarmt hat und ... ich sie berührt habe... ich habe mich... irgendwie... [SIZE=7]erregt[/SIZE] gefühlt." Urplötzlich stellte er alle Tätigkeiten mit den Händen ein und schaute Varus erwartungsvoll an. "Ich weiß nicht was los ist." Jetzt erwartete er eine Diagnose was mit ihm los war. Die Erwartungen waren höher denn je.

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    Wulfried


    "Ich werde dafür Sorge tragen, dass er es erhält und werde ihn davon unterrichten, dass du im Auftrag deines Herrn hier warst.", meinte Wulfried und nahm die Tafel entgegen. Er würdigte sie keines weiteren Blickes, denn selbst wenn sie ihn interessiert hätte, hätte es ihm nichts genutzt. Er konnte sowieso nicht lesen. Ausserdem war er ja pflichtbewusst und würde das Schreiben ordnungsgemäß weiterleiten.
    Dann stand er da und wartete ab ob es noch etwas gab, schließlich wollte er dem Alten jetzt nicht einfach die Tür vor der Nase zuwerfen.

    [Blockierte Grafik: http://img31.imageshack.us/img31/6355/wulfgar.jpg]
    Wulfried


    "Das sagte er nicht.", meinte Wulfried. Wäre ja schön gewesen, wenn man ihn ständig über alles informierte. Wohin man ging und wann man wiederkam. Aber so war es nicht. Die Herrschaft kam und ging wie es ihr gefiel. "Deine Entscheidung. Wenn du willst kannst du auch gerne im Atrium auf ihn warten.", schlug er ihm dann noch vor. Im Grunde war es ihm gleich ob der Alte später noch einmal wiederkam oder im Atrium, unter seinen wachsamen Augen, wartete.