In letzter Zeit war es ruhig um die Familie geworden und auch Wulfrieds Posten wurde zusehens ruhiger. Da seit Langem kein Besuch mehr eingetroffen war, bestand seine einzige Aufgabe nunmehr darin für die Familienmitglieder die Türe zu öffnen. In diesem Sinne gönnte er sich heute ein kleines Schläfchen in der Annahme, dass auch an diesem Tag kein Besuch mehr kommen würde. Umso überraschter war er, als es an der Tür klopfte. Er schreckte förmlich aus seinem Nickerchen hoch und hechtete an die Tür. Hatte eines der Familienmitglieder, ohne dass er es mitbekommen hatte, das Haus verlassen und kehrte nun wieder? Reichlich verwundert öffnete der blonde Germane schließlich die Tür und fand davor fremde Gestalten vor.
"Salve Herrin. Wie kann ich dir behilflich sein?", fragte er standartisiert, wie er es vor einer gefühlten Ewigkeit immer getan hatte. Womöglich hatte sich die junge Frau verlaufen und würde nach dem Weg fragen. Vieleicht war es aber auch eine Freundin seiner Herrin; er würde es ja sogleich erfahren.
Beiträge von Faustus Helvetius Milo
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Sim-Off: Sorry, total verschwitzt.
Plötzlich wurde sie wieder freundlich, jetzt wo sie erreicht hatte, was er wollte. Milo hörte ihr einfach nur noch schweigend zu und nickte. In der Tat würde er ihr keine Sorgen mehr bereiten, denn er würde Sabina zu keinem Unfug mehr verleiten. Er würde sie überhaupt nicht mehr aufsuchen und sich von ihr und ihrer Großtante fern halten. Das war wohl das Beste, denn von dieser alten Frau ging eindeutig eine dunkle Macht aus.
Wieder nickte er, ehe er aufstand und sich verabschiedete. "Bitte verzeih, dass ich deine Zeit verschwendet habe." Dann verließ er den Raum und ging gleich in Richtung Ausgang. Sabina war seine Freundin, aber der Preis sie zu sehen war doch zu hoch. Er wusste, dass die Sklavin wohl nur der verlängerte Arm der Alten war. Nein, nicht mit ihm.
Kurzerhand suchte er sein Heil in der Flucht und trat den Heimweg an. -
Es ließ sich nicht anders ausdrücken... Die Alte machte ihm Angst. Während ihrer aufbrausenden, warnenden und drohenden Rede wich seine sonst gesunde Gesichtsfarbe einer Totenblässe und auch seine Sicherheit war wie weggeblasen. Sabina mochte seine Freundin sein, aber wenn er jedesmal, wenn er sie treffen wollte, an ihrer Großtante vorbei müsste, dann würden diese Treffen wohl nur noch selten stattfinden. Die Alte machte ihm wirklich Angst und er malte sich aus, was sie wohl alles mit ihm machen würde. Wahrscheinlich würde sie ihn in seinen Träumen heimsuchen, ähnlich einem bösen Geist, und ihn quälen bis ans Ende seiner Tage und das über ihren Tod hinaus. Wahrscheinlich würde er sie selbst in der Unterwelt ertragen müssen. Oh nein, sie wollte er eindeutig nicht zum Feind haben. "I...ich habe verstanden.", stotterte er. Eigentlich wollte er Sabina nun gar nicht mehr sehen, schon gar nicht, wenn er sich vorstellte, wie die Alte ihn dabei beobachten würde und jeden Fehler, den er beging, streng bestrafen würde. Nein, er wollte raus aus diesem Haus und möglichst weit weg von dieser alten Hexe.
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Milo nickte kurz, um zu verdeutlichen, dass er verstand, was die alte Germanica meinte. Ihr Einwand war gut, sehr gut und brachte ihn dann doch etwas in Bedrängnis, denn es wollte ihm absolut nichts einfallen, was er sagen konnte. "Gezwungen nicht direkt. Es war, als würde ich von der Gruppe gelenkt und müsse es gleichtun. Ich kann mir das auch nicht erklären."
Das was er schließlich von sich gab klang wohl eher etwas gezwungen, aber vielleicht kam er ja damit durch, schließlich klang Sabinas Großtante ziemlich freundlich, ganz anders als Sabina sie immer beschrieben hatte.
" Sicherlich es war dumm, aber letztlich ist doch niemand zu Schaden gekommen.", fügte er schließlich noch hinzu, nur um danach erschrocken festzustellen, dass es wohl ein Fehler gewesen war das zu sagen. Das Geschehene herunterzuspielen war bestimmt nicht das, was sie hören wollte. Nun kam er wirklich in Bedrängnis und verlor kurz seine gelassene Haltung. -
Nun musste er sich also auch noch rechtfertigen für das, was geschehen war. Nun gut, das sollte kein Problem sein, auch wenn er genau auf seine Aussage achten musste, nicht dass ihm Sabinas Großtante am Ende doch noch den Besuch bei Sabina verbot. Kurz räusperte er sich, ehe er seine Ausführung begann.
"Nun, an besagtem Tag befand ich mich tatsächlich in der Gesellschaft deiner Großnichte, das muss ich eingestehen. Doch, und darauf möchte ich in aller Deutlichkeit bestehen, sind wir nicht durch irgendwelche Straßen zweifelhaften Rufes gezogen ähnlich, wie du bereits sagtest, gewöhnlicher Straßenkinder. Nein, im Gegenteil hielten wir uns in einem der ruhigen Parkanlagen der Stadt auf, um dort für einige Zeit die Strahlen der Sonne zu genießen und dem allgegenwärtigen Lärm der Stadt zu entkommen und uns der dort herrschenden Ruhe hinzugeben. Einer unserer "Bekannten" mit weniger guten Umgangsformen stiftete schließlich unsere Freunde und der Freundschaft Willen auch mich und Sabina dazu an, dem ungeliebten Pädagogus zu entkommen. Selbstverständlich habe ich vehement gegen diesen Vorschlag protestiert, doch wurde ich von der schieren Mehrheit derer, die diesen Vorschlag präferierten, überstimmt. Letztlich musste ich mich also der Mehrheit beugen." Das war natürlich geschönt und gegen Ende auch nur die verzerrte Wahrheit. War nicht eigentlich er es gewesen, der den Plan aufgestellt hatte, wie man den Sklaven am Besten los würde?
"Ich schließlich war es auch, der schließlich dafür sorgte, dass Sabina wohlbehalten nach Hause zurückkehrte, wir wurden jedoch unweit des Hauses von Bia und wie-hieß-er-doch-noch-naja-egal freudig entfangen und schließlich wurden wir getrennt. Bia geleitete Sabina zurück hierher, ich wurde ebenfalls nach Hause geleitet.", fuhr er schließlich in einer stoischen Ruhe fort und beendete seine Aussage. -
Milo ließ die Musterung wortlos über sich ergehen und schwieg. Er wusste, dass Sabinas Großtante viel Wert auf gute Erziehung legte. Und diese Erziehung sagte ihm auch, dass er nur zu sprechen hatte, wenn er gefragt wurde.
"Salve, ich bin Faustus Helvetius Milo, Sohn des Tiberius Helvetius Marcellus und Enkelsohn des Senator Titus Helvetius Geminus" Stellte er sich zunächst höflich vor. Vielleicht sagte ihr ja der Name seines Großvaters etwas. Er war schließlich Senator und das wies Milo doch schon als halbwegs akzeptabeln Umgang für Sabina aus.
"ich muss mich für mein Aussehen entschuldigen. Hätte ich geahnt von einem Erwachsenen empfangen zu werden, dann hätte ich mir freilich etwas eleganteres angezogen.", fuhr er höflich fort. Sie sollte ruhig merken, dass er durchaus gut erzogen war, wenngleich er es auch etwas übertrieb, aber Sabina zuliebe hätte er alles getan.
"Ich würde gerne meine Freundin Germanica Sabina besuchen.", lam er dann zum eigentlichen Punkt. Dass sie seine beste Freundin war, verschwieg er. Wer wusste, was die alte Germanica am Ende noch dachte. -
Das nun auch noch Milos Tante zu den Schaulustigen gehörte, merkte er nicht, dazu war er viel zu sehr beschäftigt. Er hatte seinen Kontrahenten zwar am Boden, doch galt es diesen dort zu halten. Er war stärker als Milo und wehrte sich heftig, so dass er wirklich Müh und Not mit ihm hatte. Doch es schien eine göttliche Fügung gewesen zu sein, die seine Faust direkt an die richtige Stelle trieb und dafür sorgte, dass sein Gegner aufhörte sich zu wehren und stattdessen in Tränen ausbrach. Rasch sprang Milo auf und zerrte den Jungen von Publius, der bereits mit blutender Nase am Boden lag, und rang ihn zu Boden. Antonius war derweil bereits zu Boden gegangen, einen seiner Gegner hatte er besiegen können, der Zweite war einer zu viel für ihn und der trat nun auf ihn ein. Marius hingegen hatte sich gegen seinen Gegner behauptet und kümmerte sich nun um Marcus Gegner, der dem armen Jungen direkt in tiefer gelegnen Regionen getreten hatte, so dass der nun beinahe flennend am Boden lag. Im Großen und Ganzen schlugen sich Milo und seine Freunde wacker und das, obwohl sie in Unterzahl gewesen waren.
Die älteren Herren waren erstaunt, als die junge Aviana sich zu ihnen gesellte und sogar in die Wette mit einstieg, doch sie nahmen natürlich an und staunten nicht schlecht, als ihre beiden Favouriten zu Boden gingen. "Das... Unglaublich.", meinte der eine. "Die junge Dame hier hat wohl gewonnen.", der andere. Dann zogen sie auch schon ihre Münzen und übergaben sie an Milos Tante. Nun sahen sie noch mit an, wie sich das "Gewinnerkind" noch so schlug.
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Schweigend folgte er der alten Sklavin in die Räumlichkeit und setzte sich wie angewiesen auf eine der Bänke und sah der Sklavin hinterher, als sie wieder davon watschelte. Ihm graute es Sabinas Großtante unter die Augen zu treten, vor allem so, wie er im Moment aussah. Er trug ledeglich eine, zwar saubere, doch auch ziemlich einfache Tunika, die am Hals schon etwas ausgefranst war. Die Tunika war zweckmäßig und durfte auch schmutzig werden. Hätte er geahnt, dass er Laevina sprechen musste, hätte er sich freilich etwas Eleganteres angezogen, vielleicht sogar eine Toga, obwohl er es hasste Toga zu tragen. Er empfand es einfach nur als lästig.
Rasch zupfte er sich die Tunika zurecht und fuhr sich noch einmal durchs Haar, um wenigstens halbwegs anständig auszusehen und nicht wieder mit einem Bettler verwechselt wurde.
Dann saß er wieder ganz still und kerzengerade da und wartete. -
Arme Sabina, schoss es Milo durch den Kopf, als er erfuhr, dass sie Hausarrest aufgebrummt bekommen hatte. Wenn er sie sehen durfte, dann würde sie sich bestimmt freuen, war sein Besuch doch bestimmt eine nette Ablenkung. Wahrscheinlich musste sie die Zeit mit ihrer Großtante verbringen, von der sie stets negativ redete. Naja, solang sie ihn empfangen durfte war alles gut.
Milo nickte also und wartete, während die Sklavin nachfragen ging. Nach einiger Zeit kam sie also wieder und ließ ihn ein, aber Sabinas Großtante wollte vorher mit ihm sprechen. Ein flaues Gefühl machte sich breit. Milo hatte viel schlimmes von Germanica Laevina gehört, war ihr jedoch nie begegnet und wenn es nach ihm ging, wäre er ihr auch nicht begegnet. Aber da musste er nun durch. Sabina zu Liebe.
Noch einmal sah er sich um, ehe er eintrat. -
Wieder öffnete sich die Tür und diesesmal rückte er gleich mit der Sprache heraus, bevor ihm die Alte wieder die Tür vor der Nase zuschlug.
"Mein Name ist Faustus Helvetius Milo und ich bin KEIN Bettler!", sagte er ihr in aller Deutlichkeit. Die Alte brauchte auch nicht ärgerlich sein, der einzige, der böse sein durfte war er, schließlich hatte sie ihn in seiner Ehre verletzt und beleidigt.
"Ich möchte zu Germanica Sabina, meiner besten Freundin!", meinte er zudem. Noch ehe die Alte den Mund aufmachen konnte, fügte er noch etwas pampig hinzu: "Ist sie da?"
Jetzt durfte die Sklavin wieder sprechen und war nun hoffentlich höflicher, ansonsten würde er irgendwann noch einmal ein ernstes Wörtchen mit Sabinas Vater wechseln müssen. -
So schnell war er hier noch nie abgefertigt worden. Er war doch bereits öfters hier zu Besuch gewesen und noch nie hatte man ihm einfach die Tür vor der Nase zugeschlagen. Und dann hielt man ihn auch noch für einen Bettler, was für eine Frechheit! Auch wenn sein Vater nicht gerade ein großer Mann gewesen war, so war doch trotzdem sehr gut für ihn gesorgt, sein Großvater war schließlich Senator!
Wieder klopfte er an, diesmal etwas kräftiger. Er wollte wenigstens eine Gelegenheit bekommen sein Begehr vorzutragen. Betteln, pah, er fühlte sich zu tief in seiner Ehre verletzt. -
Am Tag nachdem sie Sabinas Aufpasser abgehängt hatten und sie auf dem Rückweg Bia in die Arme gelaufen waren, wollte sich Milo erkundigen, wie es seiner Freundin am gestrigen Tage noch ergangen war und vor allem in Erfahrung bringen, wie sie bestraft worden war. Bia hatte ja gesagt, ihr stünde mächtig Ärger bevor. Er hoffte ja immer noch, dass es nicht allzu schlimm gewesen war.
Direkt nach der Schule begab er sich daher sofort zum Heim seiner Freundin und klopfte dort an die Tür. -
Wenige Tage nachdem sie sich zum letzten Mal getroffen hatten und es beinahe zur Prügelei mit einem Sklaven gekommen war, trafen sich die fünf Jungen endlich wieder. Gleich nach der Schule waren sie aufgebrochen, ohne die störenden Mädchen und hatten sich in den nächstbesten Park zurückgezogen, wo sie sich genauer beratschlagen wollten. Geplant sollte eigentlich werden, was sie nun anstellen wollten und Marius, als Ältester der Buben, wollte gerade beginnen und Vorschläge machen, doch er wurde unterbrochen. Am anderen Ende des kleinen Parks war eine Gruppe weiterer Jungen aufgetaucht. Sieben an der Zahl, allesamt so alt wie sie alle und angeführt von Rufus. Die beiden Gruppen standen seit langer Zeit in bitterer Feindschaft, seitdem Rufus es gewagt hatte Cornelia zu verprügeln. Cornelia war ihre Freundin, folglich hatten sie das nicht einfach hingenommen und der Gruppe um Rufus Feindschaft geschworen. Seitdem gab es immer wieder Ärger, wenn die Gruppen zusammentrafen und das war nun der Fall.
Rasch stellten sich Milo, Marcus, Antonius, Publius und Marius in der Mitte zu einer Linie auf, denn die anderen kamen ebenfalls in einer Art Schlachtlinie. Einige Schritte vor Milo und seinen Freunden hielten sie schließlich inne und Rufus ergriff das Wort: "Verschwindet, hier sind wir jetzt!" Antonius begann zu lachen und grinste Rufus frech an. "Ach ja, sagt wer?", erwiederte er. Rufus verzog jedoch keine Miene. "Das sage ich. Und meine Freunde. Stimmts Jungs?" Seine Freunde nickten und stimmten ihm zu, wie auch zu erwarten war. "Es ist doch genug Platz für uns alle da.", versuchte Milo die Situation etwas zu entschärfen. Er sah es realistisch; sie waren in der Unterzahl und es würde schwer werden Rufus und seine Bande zu besiegen. "Seit wann darf denn Blondi auch was sagen? Und überhaupt: Es ist genug Platz, für uns, nicht für euch!", meinte Rufus mit einem hämischen Grinsen im Gesicht. "He, niemand spricht so mit meinem Freund.", nahm Marcus Milo sogleich in Schutz und stellte sich Rufus direkt gegenüber. "Doch, ich tue es!" Rufus grinste. Er war so ein Aas. "Können wir uns nicht irgendwie einigen?", richtete Marius ein Wort der Vernunft an alle Beteiligten. "Bist du zu blöd es zu verstehen? NEIN! Verschwindet!", kam die Antwort von Rufus. Das war Hitzkopf Marcus schon zu viel und er lief wuterfüllt rot an. Dieser Rufus beleidigte seine Freunde."Jetzt reichts aber. Verzieht euch, sonst..." "Sonst was? Wollt ihr euch etwa mit uns schlagen? Ihr habt doch überhaupt keine Chance." , gab sich Rufus unbeeindruckt."Ich polier dir die Fresse!", zischte Marcus darauf. "Das würde ich nur zu gerne sehen!" Es war kein Halten mehr und Marcus machte kurzen Prozess mit dem völlig überrumpelten Rufus, der nicht wusste, wie ihm geschah. Er packte ihn mit den Händen an den Schultern und schlug mit seinem Kopf Rufus direkt ins Gesicht. Dann schubste er ihn weg, direkt zu Boden, wo dieser winselnd liegen blieb und sich die blutende Nase hielt."Ahhhh, meine Nase! Ahhhhh!", heulte er. "Du hast es nicht anders gewollt!", meinte Marcus zu dem am Boden liegenden, während er über diesem stand, wie ein triumphierender Gladiator. "Was steht ihr so dumm rum!? Macht sie fertig! Auahh!", bellte Rufus schließlich.
Und dann begann sie, die Prügelei. Nun war es fast ausgeglichen. Rufus schied schon aus, so hieß es nur noch fünf zu sechs.
Antonius rannte sofort auf die "Feinde" zu und nahm es auch gleich mit zwei von ihnen auf. Die hatten auch Müh und Not ihn in zu bändigen. Antonius war kräftig gebaut und konnte nicht nur viel austeilen, sondern auch einstecken. Neben ihm ging Publius gleich zu Boden. Er hatte gar nicht so schnell realisieren können, dass einer der Jungen auf ihn zugerannt kam und ihn umrannte. Nun saß der Junge auf ihm und Publius musste ganz schön einstecken. Marius und Marcus standen im Mittelpunkt der Schlägerei, Rücken an Rücken und schlugen sich mit zwei der Jungen, die gleichstark waren. Und Milo, der hatte einen der stärksten Gegner bekommen und durfte gleich den ersten Schlag einstecken, der direkt in die Magengegend ging. Er japste nach Luft, war jedoch so geistesgegenwärtig sich wegzuducken, als sein Gegner erneut ausholte, diesmal jedoch auf den Kopf zielte. Er verfehlte Milo und der nutzte die Gunst der Stunde und rammte seinem Kontrahent die Schulter in den Magen und konnte ihn so zu Boden befördern.Mittlerweile hielten sogar schon Passanten an und betrachteten das Spektakel, das die Kinder da boten. Zwei ältere Herren begannen sogar schon eine Wette abzuschließen.
"Zwanzig Sesterzen auf den Jungen, der den Kopfstoß ausgeteilt hat. Der steht als Letzter!" "Meinste? Gut, ich halte dagegen und sage, dass der Kräftige als Letzter steht."
"Das bezweifel ich ja. Die Kräftigen mögen vielleicht viel austeilen können, aber wenn sie mal am Boden sind, dann sind sie so gut wie geschlagen." "Wir werden es ja sehen. Die zwanzig Sesterzen sind schon so gut wie mein!"Sim-Off: Schaulustige erwünscht. Wetten können ebenfalls abgeschlossen werden
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Milo folgte seiner Freundin, oder viel mehr lief neben ihr her und versuchte sie etwas aufzumuntern. Gerade wollte er sagen, dass es bestimmt nicht so schlimm werden könnte, aber die Gelegenheit bekam er nicht mehr. Bia, dieser Gaddatas und ein anderer Sklave kamen ihnen bereits entgegen. Arme Sabina, nun gab es wirklich Ärger, denn Bia schien nicht gerade begeistert zu sein. Rasch warf er seiner Freundin einen mitleidsvollen Blick zu, ehe Bia loslegte. Scheinbar war zu Hause alles schief gegangen. Immer noch hoffte er, dass Sabina nicht allzu hart bestraft wurde. Was wenn er sie die nächste Zeit nicht mehr sehen würde? Das wäre nicht besonders schön. Er hatte ja die ganze letzte Zeit schon auf ihre Anwesenheit verzichten müssen. Das war alles nicht fair.
Wohl oder über musste er sich von seiner Freundin verabschieden, ehe er von Teutus nach Hause gebracht wurde. Er würde seine Freundin auf jeden Fall besuchen, wenn er sie die nächsten Tage nicht zu Gesicht bekommen würde. -
Er fühlte sich gut, als er merkte, dass sein Gegenüber seine Belehrung wohl ernst nahm. Ein Kind, das einem Erwachsenen etwas beibrachte, das war schon irgendwie verkehrte Welt. Wobei, wenn er genauer darüber nachdachte, dann kam das bei ihm ja doch öfters vor. Wenn er an die Art und Denkweise seiner Tante dachte. Den einen oder anderen Rat hatte er ihr auch schon geben können.
Als Tarasios so grinste, warf Milo ihm einen finsteren Blick zu. Er und Sabina waren kein altes Ehepaar. Sie waren nicht mal ein Paar! Sie waren nur Freunde. Ausserdem musste er doch seine beste Freundin gut kennen, warum verstand das der Sklave nicht?
Er kam nicht mehr dazu weiter darüber nachzudenken, denn Tarasios schien sich nun für Bestia zu interessieren, vielmehr was der so konnte.
"Naja, er macht derzeit nur Sitz und rollt sich herum. Mehr kann er noch nicht, aber wir arbeiten dran.", erklärte er ihm. Dem armen Tier mehr abzuverlangen wäre unmenschlich gewesen, dafür war er einfach zu kurz in Milos Obhut. Ausserdem war es ja auch besser, wenn der Hund langsam und langfristig lernte, als schnell und nur kurzfristig behielt. -
Milo und seine Freunde waren sprachlos. So hatte noch kein Sklave je mit ihnen gesprochen und diese blöde Caerellia unterstützte und verteidigte ihn noch. Damit hatte sie sich bei den Jungs nicht besonders beliebt gemacht und sie hätten es alle am Liebsten gesehen, wenn sie sich sofort verzog. Mit ihr und ihrem blöden Sklaven wollten sie nichts zu tun haben. Noch ehe einer der Freunde diesen Gedanken schließlich aussprechen konnte, schien sich das Problem von selbst zu lösen. Diese blöde Kuh und ihr doofer Sklave verschwanden von selbst, so dass Milo und seine Freunde nur noch abwarten und zuschauen mussten.
Als die Beiden schließlich verschwunden waren, war mit ihnen auch die Lust der Jungen verschwunden, irgendetwas neues anzufangen. Das Sabina nun auch gehen wollte, passte daher gut und die Gruppe trennte sich für heute.Marcus, Marius und Tullia verabschiedeten sich und gingen zusammen nach Hause, da sie nicht weit voneinander entfernt wohnten. Publius und Cornelia, die Geschwister waren, verabschiedeten sich schließlich ebenfalls von Milo und Sabina, die alleine zurück blieben.
"Ich bringe dich noch nach Hause, Sabina.", meinte Milo und fasste seine Freundin bei der Hand. -
Die Jungen waren ersteinmal sprachlos über das, was ihnen der Sklave an den Kopf warf. Darauf wussten sie nichts zu antworten, mit einer Ausnahme. Milo ergriff plötzlich das Wort."Wir mögen vielleicht keine Sklaven haben, die für uns lügen, da wir alle uns den Konsequenzen unserer Taten stellen, aber wir haben etwas Besseres. Wir haben uns und unsere Freundschaft. Du siehst ja, dass wir einander nicht in Stich lassen. Du magst Marcus herrausfordern, aber wir fühlen uns dadurch alle herrausgefordert. Wir halten zueinander und wie du siehst, auch Sabina fällt uns nicht in den Rücken. Der Wert Freundschaft ist unser höchstes Gut. Ich weiß nicht, was besser ist: Freunde zu haben oder Sklaven, die für einen Lügen", führte Milo seinen verbalen Konter und schritt auf den Sklaven zu, während er sprach und hielt erst inne, als er direkt vor ihm stand. Im Moment fühlte er sich mutiger denn je.
Dann waren die Jungs erst einmal baff. Plötzlich schien der Sklave ganz freundlich, als er so von seinen Ställen redete. Was war das für ein eigenartiger Mensch? Erst agressiv und herrausfordernd und nun nett? War das überhaupt möglich, oder war das Absicht? Versuchte er sie etwa in Sicherheit zu wägen, bevor er zum Angriff überging? Oder wie sonst ließ sich der plötzliche Wandel erklären? -
Milo achtete eigentlich nur wenig darauf, was er gerade aß. Er griff einfach zu und ließ sich von den kunterbunt gemischen Geschmacksrichtungen der unterschiedlichen Speißen überraschen. Er war eben kein Gourmet, er aß, was auf den Tisch kam und das ohne Wiederworte. Im Grunde war es ja auch egal, was man aß, im Magen sah es am Ende sowieso gleich aus.
Seine Tante hingegen lobte das Essen in höchsten Tönen.
"Ach Tantchen... Ja, es ist lecker." Eigentlich wollte er sagen, sie solle sich nicht so anstellen, es war ja schließlich nur Bort, doch er verkniff es sich. Sollte sie nur ihre Freude daran haben. Sie war ja meistens so. Schnell begeistert und leicht zu erfreuen. Sie war emotional eben unkomplizierter getrickt, als er es war. -
Die Neue machte sich sofort bei den Jungen unbeliebt, indem sie den Sklaven in Schutz nahm, der ihrer Meinung gar nicht im Recht war. Milo meinte Marius etwas murmeln zu hören, dass so klang wie blöde Ziege und er hatte auch Recht. Wie konnte sie sich nur auf die Seite des Sklaven stellen? Wenigstens Sabina schien wie sie zu denken und bewies ihre Freundschaft, indem sie für Marcus eintrat.
Der Sklave machte Marcus nur noch wütender. Am Liebsten wäre er direkt auf ihn zugestürmt und hätte sich mit ihm geprügelt, hätten ihn seine Freunde nicht zurückgehalten. Den körperlichen Angriff konnten sie gerade noch so verhindern, den Verbalen allerdings nicht. "Ach, du willst dich mit mir schlagen, mhh? Fühlst du dich eigentlich mutig, wenn du dich mit Kindern prügelst? Naja, jeder will wohl mal gewinnen, was?", rief Marcus dem Sklaven zu und grinste überlegen. Dafür stieß ihm Marius unsanft in die Seite. Marius war der Älteste und somit der Anführer der Gruppe und es war an ihm für Frieden zu sorgen. Etwas überfordert mit der ungewöhnlichen Situation versuchte er vergeblich die Situation zu beruhigen."Ich muss mich für ihn entschuldigen, ich glaube er meint es nicht so. Ist doch so, oder Marcus? Sag es ihm!", meinte er beschwichtigend und stieß Marcus erneut in die Seite. Der hingegen lachte nur hämisch."Doch, ich meine es genau so wie ich es gesagt habe! Dann zeig doch mal, wie du es im Ochsenstall regelst!" Publius, der etwas langsam war, war von dieser Aussage so überrumpelt, dass ihm sofort das nächstbeste herrausrutschte, was ihm durch den Kopf schwirrte."Ach du wohnst in einem Stall?" Das war einmal wieder unpassend wie sonst etwas und in dieser Situation auch noch ungewollt beleidigend.
Wahrscheinlich würden sie sich nun wirklich kloppen, daher ließ Milo kurzerhand Marcus frei und meinte zu Marius:"Ich glaube wir können ihn wieder loslassen Marius. Bringt doch jetzt eh nichts mehr."
Wenig später standen die Jungen zu viert dem Sklaven gegenüber. Wenn er sich mit Marcus prügeln wollte, dann musste er es mit allen Vieren aufnehmen. Sie waren Freunde und Freunde ließen einander niemals in Stich und standen einander in der Stunde der Not bei. -
Diesen Ratschlag von Tarasios nahm er nun nicht so einfach an. Der schlug ihm doch tatsächlich sich zu verstellen; das entsprach aber nicht seinen Vorstellungen. Nein, verstellen würde er sich nicht, das wäre das Letzte was er tun würde.
"Aber wenn ich mich wie ein echter Mann verhalte, dann verhalte ich mich doch anders, als ich bin. Und wenn Sabina sich dann in das verlieben sollte, was ich vorspiele, dann verliebt sie sich doch nicht in mich, wie ich bin, sondern in die Rolle, die ich spiele. Ausserdem kennt sie mich und wird doch sofort merken, dass ich mich verstelle." Nein, verstellen wollte er sich nicht. Wenn sich jemals jemand ihn verlieben würde, so nur in den echten Milo, der sich so verhielt, handelte und erlebte, wie er es normalerweise tat.Der Sklave hatte eigentlich völlig Recht. Wenn nicht er, wer dann sollte den Einfluss der Familie wieder mehren? Ausserdem wollte er ja Senator werden, damit würde er ja auch automatisch wieder seine Gens ins Gespräch der Leute bringen. Wenn er dann noch etwas vollbrachte, was dafür sorgte, dass jederman in Rom seinen Namen kannte, dann hätte er sein Ziel schon erreicht. Zumindest dieses. Und sein anderes Ziel würde dann bestimmt auch leichter umzusetzen sein. Als Senator war es gewiss leicht die Frau seiner Träume heiraten zu können. Und dann würde er Vater werden und seine Kinder würden dann das Werk ihres Vaters fortführen. Ja, das war schon ein verlockender Gedanke.
Milo hatte nun wirklich Gefallen an dem Gespräch gefunden. Für ihn war es neu einmal auch einen männlichen Gesprächspartner zu haben, der ihm zuhörte und ihm Ratschläge gab. Ansonsten hatte er dafür nur Sabina und seine Tante gehabt. Beide waren jedoch weiblich und manchmal fühlte er sich deshalb etwas missverstanden. Nun hatte er auch einmal einen gleichgeschlechtlichen Gesprächspartner, mit dem man ein gutes, vertrauliches Gespräch führen konnte, zumindestens hoffte er das.
"Nein, das nicht, aber was wäre ich für ein Freund, würde ich meine beste Freundin nicht kennen?", verteidigte er sich. Von wegen seit Jahren verheiratet. "Ja sie ist wie gesagt meine beste Freundin. Aber eben nur ein Mädchen. Aber ich würde sie jedem Jungen vorziehen. Wenn du willst stell ich sie dir gerne vor. Ich schätze sie wird heute bestimmt mal vorbeischauen. Wegen diesem kleinen Racker hier." Er deutete auf seinen kleinen Hund und rubbelte ihn über den Bauch, woraufhin der sich am Boden kugelte und vor Freude mit dem Schwanz wedelte. Milo mochte seinen kleinen Welpen und wollte ihn mittlerweile für kein Geld der Welt hergeben. Für ihn war er ein neuer Freund geworden, allerdings auf vier Beinen.
"Wir haben ihn gemeinsam 'adoptiert', auch wenn die meiste Verantwortung wieder auf meinen Schultern lastet.", erklärte er dann noch. Freilich erfüllte Sabina ihr Versprechen und kam regelmäßig und half ihm mit dem Gassigehen und dem Beibringen von Kunststückchen, trotzdem war das nur ein Bruchteil vom Ganzen. Der Hund wollte schließlich fast rund um die Uhr betreut sein.Sim-Off: Nicht so schlimm. Ich komm derzeit auch zu kaum was.