Beiträge von Veleda

    Rums zu den Füßen der beiden landete ein schweres Bündel.
    "Wenn ihr fertig seit mit quatschen können wir uns dann mal wieder auf das wesentliche konzentrieren? Ich mein ich kann auch ins nächste Dorf gehen und um Hilfe bitten. Aber erstens würde mich der feine Herr ja eh nicht allein los laufen lassen, ich könnte euch ja verraten und zweitens würden die Dorfbewohner uns für meschucke erklären. Drei junge gesunde Menschen kriegen einen Karren nicht aus dem Dreck? Da können wir euch auch gleich ein Schild umhänge wo drauf steht, das ihr Patrizier seid." Veleda machte ihren Ärger Luft, dass sie die meisten Arbeiten machen musste schön und gut, aber das die beiden jetzt, wo die Kacke am dampfen war sich gegenseitig mit Vorwürfen überhäuften war ihr einfach zu viel. Sie konnte nicht alles machen, ein bisschen mussten die beiden den Arsch nun hoch bekommen. "Also was ist packt ihr jetzt mit an oder soll ich mich auch an den Wegessrand stellen und ne Runde mit meckern?"

    Tag ein Tag aus immer das Gleiche, doch im Gegensatz zu den beiden verwöhnten Römern, störte das Veleda herzlich wenig, auch die Kälte könnte ihr nichts anhaben schließlich war es verhältnismäßig warm und sie hatte ja immer noch ihre germanische Kleidung. Gut das Flora nie auf diese komischen Tuniken bestanden hatte und Veleda ihre Kleider behalten durfte So ein langärmeliges Kleid aus Baumwolle, war doch unbezahlbar, bei dieser Witterung.
    Nun steckte dieser vermaledeite Karre auch noch im Dreck und die Beiden da vorn bliesen nicht nur Trübsal, nein sie waren hilflos wie Kinder. Oh man wie war es diesen Römer eigentlich gelungen, die halbe Welt zu bezwingen und zu regieren?
    Scheinbar war es an ihr, denn Karren aus dem Dreck zu ziehen.
    „Absteigen alle sofort.“ Rief sie aus und sprang zeitgleich von der Ladefläche. „Ahala du geht und suchst einen Ast, stabil muss er sein mindestens oberarmdick und er sollte ungefähr so groß sein wie ich.“ Ja sie sprach den Kerl mit dem Vornamen an, für Höflichkeiten war es weder die richtige Zeit noch der richtige Ort. „Flora du nimmst mir die Sachen ab, wir müssen den Wagen entladen um ihn leichter zu machen.“ Schon war sie am Heck des Wagens und nahm die ersten Sachen in die Hand. Veleda kümmerte sich erst mal nicht darum, ob die beiden zu Potte kamen, schließlich war es ja im Interesse der Beiden, das sie schnellst möglich wieder mobil waren.

    "Ja nur über meine Leiche" zischte sie. Man hatte der ein Glück, das die Zeit knapp war, sonst hätte sie ihm schon die Meinung gegeigt. "Dich muss ich nicht überzeugen. Aber sollten wir nicht lieber gehen? Ich denke wir haben keine Zeit, also sollten wir uns sputen." giftete sie ihn an, bevor sich auch schon hinter Flora her huschte, die schon ein ganzes Stück voraus war. Es war keine Zeit um sich mit dem Römer zu streiten. Er würde eines Tages schon noch sehen, dass es richtig ist Veleda mitzunehmen. Aber vorerst würde er wohl mit seine Zweifeln leben müssen.

    Sie verkniff sich jeden weiteren Kommentar. Es war eh Zeit zu gehen.
    Die Worte ihrer Domina ließen ja auch keine Diskussionen zu.
    Hoch erhobenen Hauptes schritt sie an Ahala vorbei und ging ihrer Domina nach.

    Wütend schnaufte Veleda. Was dachte er von ihr?
    „Ach und wie wollt ihr beiden verwöhnten Römer klar kommen? Ihr kommt doch keinen 1000 Schritte ohne sofort aufzufallen oder euch aufgrund eures Gehabes zu verraten. Sei du lieber froh, dass ich euch begleite und außerdem werde ich Flora nicht von der Seite weichen… nur über meine Leiche.“ Schnaufte sie wütend in Richtung des Mannes.

    Veleda glaubte sich verhört zu haben. Fliehen? Sie mussten fliehen und Flora sollte sich verkleiden? Na das konnte was werden. Eiligst huschte sie aus dem Zimmer und suchte eine schlichte Tunika für Flora. Sie packte auch schon ein paar Sachen zusammen, den Schmuck von Flora schlug sie in ein Tuch ein, welche sie sich um den Bauch band, unter ihrem weite Kleid fiel das gar nicht auf. Man konnte ja nie wissen, für was man den noch mal eintauschen musste.
    „Ich kümmre mich um alles Domina, reg dich bitte nicht so auf. Ein sorgenvoller Blick traf Flora, während Veleda Eilens die restlichen Sachen zusammensuchte. Sie brauchte nicht lange und schon waren die Bündel mit den nötigsten Sachen gepackt. Veleda stand Abmarsch bereit in der Tür. „Domina? Ich bin fertig, können wir dann los?“

    „PFFFFFFFFFFFFFFF“ war der Kommentar zu seinem Gejammer, dass er zwei Mal gereist ist. „Du bist ein Mann, also wo ist das Problem.“ Römer waren halt alle zu verwöhnt. Veleda drehte sich kurz bevor sie Flora erreichten nochmals um. „Wehe du regst sie auf! Sie brauch Ruhe!!!“ Dann schritt sie in das Zimmer in welchem sich Flora befand. „Domina? Besuch für dich, Dominus Aulus Tiberius Ahala Tiberianus.“ sagte sie zu Flora mit leiser ruhiger Stimme.

    Verdammte Axt, was brüllte der hier so rum? Was für einen Notfall? Dem juckte es wohl in der Hose, aber deswegen musste er ja nicht gleich den Krawallbruder geben und die ganze Hütte zusammen schreiben. Veleda war reichlich ungehalten über das Benehmen des jungen Mannes. Nur weil er seine Stiefmutter v…. musste er hier nicht so rumschreien und den ganzen Haushalt in helle Aufregung versetzen.
    Sie ging auf ihn zu. „Die Domina ruht sich etwas aus, die Anstrengungen der Reise und die Nachrichten aus Rom waren zu viel für sie, sie braucht Ruhe in ihrem Zustand.“ Giftet Veleda den Neuankömmling an. „Ich bring dich zu ihr, aber rege sie bloß nicht auf! Dominus hier entlang.“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sie sich um und ging in Richtung ihrer Herrin.

    Na prima, die Domina hatte es also nicht gewusst oder nicht wissen wollen. Ihrem Gesichtsausdruck zu folge glaubte sie auch nicht wirklich, dass das Kind von ihrem Ehemann ist. Hatte er sie deswegen hierher geschickt, weil er mitbekommen hatte das sich Flora anderweitig ihr Vergnügen gesucht hatte?
    Naja nun war das Kind in den Brunnen gefallen und man musste das Beste aus der Situation machen. Vielleicht kamen die Wirren in Rom gar nicht so ungelegen. So ließ sich doch einiges vertuschen und niemand würde Verdacht schöpfen.
    „Nicht aufregen Domina, das ist gar nicht gut. Es ist nun mal wie es ist und wir werden das Kind schon schaukeln. Dich wird eh keiner in Rom vermissen, ich glaube die haben dort jetzt andere Sorgen. Und dem Alten werden wir schon einreden, das es sein und ist und du ihm einen Erben geschenkt hast.“ Vorsichtig strich Veleda bei ihren Worten der jungen Frau über den Rücken.
    Veleda zweifelte nicht daran, das Flora, als brave Römerin, selbstverständlich einen Sohn zur Welt bringen würde.
    Sie half Flora auf die Beine und brachte sie zur nächst gelegenen Kline.
    „Kann ich dir irgendwas bringen?“ Die junge Frau war etwas blass um die Nase, das beunruhigte wiederum Veldea.

    Na wie sollte sie das schon meinen? So wie sie es gesagt hatte in Rom herrschte Chaos. Was daran hatte Flora nicht verstanden.
    „Chaos ist in Rom, keiner darf das Haus verlassen. Nur Salinator hat das sagen… das habe ich doch auch so gesagt.“ Veleda sprach betont langsam, so als ob sie es einem Kind erklärte.
    Irgendwann jedoch dämmerte es ihr, was Flora wirklich meinte.
    „Ähm hat deine Mutter mit dir nicht über solche Dinge gesprochen? Ich mein du musst es doch selber merken. Die Übelkeit, die Launenhaftigkeit…“ ok das war bei Flora nichts ungewöhnliches, aber wenigstens konnte man es jetzt auf die Hormone schieben. „… dein Bauch ist auch nicht mehr ganz so flach und dein Busen ist eindeutig gewachsen…“ Velda holte tief hörbar Luft. „.. du bist Schwanger Domina.“
    Velda ging sicherheitshalber einen Schritt zurück, in der Erwartung, das Flora bestimmt gleich wiedereine ihrer gaaaaanz netten Seiten zeigen würde.

    Veleda nickte nur, hier mal raus zukommen und nicht die Lauen von Flora zu ertragen, kam ihr ganz recht, beschwingt machte sie sich auf den Weg. Sie schlenderte über den Markt, gut die paar Zelte und Bretterbuden her konnte man nur mit sehr viel Wohlwollen als solchen bezeichnen, aber immerhin gab’s hier alles, was man zum Leben brauchte.
    Fast den ganzen Tag war sie außer Haus, abends kam sie mit dem neusten Tratscht gefüttert wieder zurück. Veldea machte sich rasch auf dem Weg zu ihrer Domina.
    „Domina Flora, ich habe so einiges erfahren, ich fürchte nur, das es keine guten Neuigkeiten sind. Mir wurde gesagt, dass der Kaiser und seine ganze Familie ermordet wurde und man vermuten ein Verschwörung. Domina in Rom herrscht Chaos, angeblich wurde sogar in Rom eine Ausgangssperre verhängt keiner darf sein Haus verlassen egal ob es Tag oder Nacht ist. Wen das wahr ist, dann ist es gut das wir hier sind. Aufregung ist nicht gut für dich, nicht jetzt in deinem Zustand.“
    Veleda machte sich wirklich Sorgen, die Neuigkeiten aus Rom, waren besorgniserregend.

    Hals über Kopf hatte man abreisen müssen…Holter die Polter ging es in Rom und nach ein paar Stunden emsigen Packens war Flora nebst Anhang unterwegs nach Misenum.
    Veleda schaute sich nach der Ankunft verdrossen um… Na prima sie waren in der Wallapampa gelandet. Na das konnte ja heiter werden. Hieß das doch für Veleda und die anderen Sklaven, dass sie Flora nun bespaßen mussten.
    Hier gab es ja nichts außer der Landvilla … keine Feste, keine Abwechslung und auch keinen Geliebten. Veleda rollte mit den Augen, nicht nur das sie auf einem Kuhkaff gelandet waren und Flora deswegen nun bestimmt schon ungenießbar war… Veleda vermutete das Flora schwanger war… nein sich war sich sogar sicher. Morgens war der Aurelia oft übel, die leichte Wölbung des Bauches und vor allem hatte Floras Brust eindeutig an Umfang zugelegt.
    Na das konnte was werden. Flora schwanger… bestimmt von diesem Ahala, Veleda kam nicht mal für einen Millisekunde der Gedanke, dass Floras Gatte der Vater des Kindes sein könnte…
    Nachdem die Unmengen an Gepäck verstaut waren, richtet Veleda ihre Schlafstätte her. Zum Glück gab es genug Sklaven hier, die sich erst mal um Flora bemühten, so konnte Veleda sich umschauen und sich orientieren.
    Als sie wusste, was sie wo fand tat sie das was sie immer tat seit sie Floras Sklavin war, sie spielte ihren Schatten…

    Veleda rollte mit den Augen. Als ob diese mickrige Taube es bringen würde. Aber nun ja vielleicht waren die römischen Götter ja bescheidener als die germanischen. Aber es würde sich ja zeigen Veleda war zwar skeptisch aber noch mehr Schaden konnte es ja auch nicht anrichten. Bei dem alten Sack regte sich ja so wie so nichts und weniger als nichts ging ja nicht.
    Flora wollte krampfhaft den Alten ins Bett bekommen und die Ehe vollziehen. Nun ja es war verständlich schließlich würde man ihr die Schuld zuweisen, wenn sie keinen Erben hervorbrachte. Sie konnte ihm ein Kukukskind unter jubeln, aber dafür musste der Alten sie wenigstens einmal besteigen, danach konnte sie sich ja was Jungens potentes suchen und sich ein Balg machen lassen. Veleda erinnerte sich an einen Trank, den ihre Mutter in solchen Situationen gebraut hatte. Sie würde sich wohl mal auf dem Markt nach Kräutern umsehen. Vielleicht gab es hier ja alles nötige. Göttlicher Beistand und etwas Nachhilfe in Form eines Trankes, dass sollte sich doch dann positiv ausgehen.
    Ein Lächeln legte sich auf das Gesicht von Veleda. Ja der Plan war geschmiedet Sie würde schon dafür sorgen, dass ihre Domina bekam was sie wollte.

    Voll bepackt mit tollen Sachen die das Opfer schöner machen, hinein in… Ne Taube? Nun auch noch ne Taube? War sie ein Packesel oder was? Velada schaute reichlich dumm aus der Wäsche, als ob dieser riesen Korb mit dem Grünzeugs nicht reichte nein nun bekam sie auch noch einen Käfig mit einer Taube. Nun ja was tat man nicht alles, damit die Herrschaften Ruhe gaben. Und Flora war in letzter Zeit eh gereizt, das lang wohl im Besonderen daran, dass sie sexuell unbefriedigt war. Veleda hatte schon ernsthaft überlegt, ob sie nicht eine Hure holen sollte, die Flora wenigstens beibringen konnte sich selbst Vergnügen zubereiten. Diese Unausgeglichenheit war ja kaum zu ertragen, man musste schon aufpassen nicht falsch zu atmen in Gegenwart von Flora.
    Veleda trabte in ihrer gewohnten, etwas trampelig daherkommende Art, hinter Flora her. Viel Hoffnung machte die sich eh nicht. Als ob ein bisschen Grünzeugs und die Taube es bringen würde. Damit sich bei dem alten Stück Fleisch, welches Floras Mann war, wieder was regte, musste bestimmt ne Wagenladung Ochsen her oder wenigstens ein paar stattliche Pferde.
    Nun wusch sich Flora auch noch in der lauwarmen Brühe die Hände, wenn das mal nicht ein Keimpool ist. Veleda machte lieber einen großen Bogen um das Becken.
    Neugierig beguckte sie sich alles. Sie würde wohl nie verstehen, warum man seine Götter in Gebäuden einsperrte. Sie konnte überall zu ihren Göttern beten und musste nicht erst meilenweit zu irgendeinem doofen Haus latschen um ihre Götter anzurufen. Aber nun ja jeder nach seiner Fasson.
    Veleda machte gute Miene und folgte brav ihrer Domina.

    Veleda stand im Halbdunklen des Zimmers nahe der Wand und beobachtete die Geschehnisse die sich ihr boten. Flora, zart, jung schön verführerisch und das alte Klappergestell. Und was passierte? NICHTS! Das Konnte ja wohl nicht wahr sein. Der Kerl war nicht nur alt und gebrechlich, nein er war scheinbar nicht mal im Stande seine Ehe u vollziehen. Impotent! Veleda hatte es sich schon fast gedacht, aber sie hatte gehofft das sich in dem alten Körper beim Anblick seiner jungen Frau was regen würde, aber Pustekuchen. Sie konnte förmlich fühlen, wie es Flora ging. Und ihre Laune würde morgen wieder mal einen Tiefpunkt erreichen, also hieß es sie morgen aufzubauen und zu besänftigen.
    Leise zog sie sich in ihre Unterkunft zurück um noch ein paar Stunden Schlaf zu finden.

    Veleda hielt sich zusammen mit Lysandra im Hintergrund. Sie hatten heute nicht viel zu tun, seit Flora fertig war, hatten sie sich zurückgezogen. Die Gäste wurden von den Haussklaven hervorragend bedient. Veleda kam sich leicht überflüssig vor. Aber so hatte sie wenigstens Zeit die ankommenden Gäste zu begutachten. Wieder einmal musste sie feststellen, dass der zukünftige Gatte von Flora jedes Mal wenn sie ihn sah, wieder gealtert war. Veleda fragte sich gerade ernsthaft, ob er die Hochzeitsnacht durchstehen oder gar überleben würde. Was wäre eigentlich, wenn er vor dem Vollzug der Ehe das Zeitliche segnet? Hätte die Ehe dann bestand oder würde man sie als nichtig erklären?


    Ob der Alte überhaupt Kinder zeugen konnte? Er hatte ja noch keine Erben, was nicht gerade für seine Zeugungsfähigkeit sprach. Natürlich würde man das dann wohl der armen Flora anlasten. Denn der feine Herr würde sicher nicht zugeben, dass sein kleiner Römer nicht im Stande war Kinder zu zeugen.
    Die arme Flora sie wusste doch gar nichts von Männern, was wäre wenn der im Bett ein Totalversager war und nicht seinen Mann stehen würde… Veleda konnte nur hoffen, dass die Frauen des Haushaltes die Ärmste Flora auf alles vorbereitet hatten.


    „Lysandra?“ flüsterte sie. „Was ist wenn der Alte keinen… na du weißt schon… also wenn er …“ Veleda lief knall rot an…“also wenn sein kleiner Mann nicht steht. Hast du Flora drauf vorbereitet? Nicht das die ärmste denkt, es ist ihre Schuld.“ Veleda trat nervös von einem Fuß auf den anderen.

    Ein triumphierendes Lächeln umspielte Veledas Lippen, als Flora ihr zustimmt. Es hätte nicht viel gefehlt und sie hätte dem Maler die Zunge rausgestreckt, sie riss sich aber noch rechtzeitig zusammen.
    „Neue Kleider? Tatsächlich?“ Innerlich stöhnte Veleda, sah sie sich doch Stundenlang mit Lysandra über den Mark laufen und Kleider aussuchen. Ihr war es egal was sie trug, solang es praktisch war. “Sehr schön, dann sollten wir uns mal einen Nachmittag frei halten, und in der Stadt schauen was die Händler so haben.“ Veleda zwinkerte Lysandra zu wüsste sie doch, dass ihre ältere Freundin Spaß am Einkaufen fand, das wollte sie ihr nicht verderben. „Meinst du wir dürfen an den Feierlichkeiten teilnehmen? Oder wird es ein Tag voller Arbeit für uns?“

    Veleda rollte mit den Augen, Flora ließ wirklich jede Vorstellungkraft vermissen… „Domina? Lasst Euch doch überraschen… wenn es dann nicht gefällt, muss er halt nochmal ran.“
    Lysandra nicke sie unterdessen verschwörerisch zu. „Keine Sorge, ich mach dir deinen Platz nicht streitig, du hast eindeutig die älteren Rechte… und das ran schleppen der Sachen… da habe ich schon eine Idee, wir bezirpsen die männlichen Sklaven, ich wette mit dir, die tragen uns alles her und das sogar freiwillig.“ Veleda konnte ein fröhliches Glucksen nicht unterdrücken.

    Weiß…weiß…. Hier konnte man ja schneeblind werden, dachte Veleda bei sich.
    „Ja Farbe sollte auf jeden Fall an die Wand. Vielleicht kennt Lysandra einen Maler?“ fragend schaute sie Lysandra an. In der Stadt war sie noch nie, woher sollte sie also wissen, wer Wände bunt machte und wo man Meister Klecks finden konnte.
    Kaum das Flora das virtuelle Einrichten beendet hatte, vernahm man ein Polter auf dem Gang. Ah die Möbel sehr fein. Veleda krempelte die Ärmel hoch (her nur im übertragenen Sinn) und begann unter Anleitung von Lysandra mit dem Möbelrücken. Kline rechts nein doch lieber links oder mittig an der Wand. Nach dem das Teil gefühlte 100000-mal durch den Raum geschoben worden war, fand es dann doch seinen Platz mittig unter dem Fenster. Der Tisch fand seinen Platz an der Wand, so das in den Nachmittagsstunden Tageslicht auf ihn fiel. Welcher Römer brauch schon frühes Licht, Langschläfer waren sie doch alle irgendwo.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit war das Zimmer recht wohnlich, nun fehlten eigentlich nur noch die privaten Sachen von Flora, das Wandbild und die Aurelia konnte hier einziehen.
    „Lysandra, wenn wir mal frei sein sollten gründen wir ein Geschäft, nennen es „Schöner Wohnen“ und richten für viel Geld den Römern die Zimmer ein. Ich find es ist uns gut gelungen. Was meinst du?“

    Veleda hielt sich wie immer im Hintergrund, tauschte jedoch vielsagende Blicke mit Lysandra aus. Sie hatte den Verlobten von Flora zwar schön das ein oder andere Mal gesehen, aber nun so bei Tageslicht betrachtet konnte sie umso weniger verstehen, das man Flora mit diesem Tattergreis verheiraten wollte und Flora das Ganze auch noch mitmachte. Man der Kerl musste es ne Menge Einfluss und Reichtum zu bieten haben. Warum sonst ließ sich die junge Frau auf diese Ehe ein? Nun gut es mochte seine Vorteile haben. Der Alte würde es bestimmt nicht mehr lange machen Flora hätte dann die Kohle und den Einfluss und könnte es sich als reiche Witwe in Rom gut gehen lassen. Aus diesem Blickwinkel betrachte war Floras Entscheidung wohl doch nicht so unüberlegt wie es zuerst schien. Die Kleine schien es doch faustdicke hinter den Ohre zu haben und das nötige Kalkül um in den höchsten Kreise Roms zu bestehen. Wer hätte das gedacht, das kleine Häufchen Elend, das verheult in seinem Zimmer gelegen hatte und von der Welt nichts mehr wissen wollte… Veleda musste schmunzeln.
    Sie freute sich schon darauf das Zimmer einzurichten, endlich mal ne Handfeste Aufgabe.