Beiträge von Flavius Duccius Germanicus

    "Ich bleibe bei Dir und sage es niemanden."
    Er hielt ihre Hand, hielt sie fest, sprach leise auf sie ein, während die Frau sie untersucht, ihn immer wieder ein Stück umschubste. Er hatte zunächst einen erstaunten Blick kassiert, als er auf Germanisch sprach, aber dann hatte sie nur genickt. Jetzt allerdings schüttelte sie bedenklich den Kopf.
    Dummes Ding. Sie hat die falschen Kräuter gegessen. Ich muss etwas mischen. Bleib bei ihr. Sie darf nicht schlafen!
    Und so blieb er.
    "Julia, bleib wach, bitte!"

    "Ich kann Dich nicht gehen lassen! Ich brauche Dich!"
    Er sprach mit der Stimme der Verzweiflung. Da war das Dorf. Er ritt rein. Und dann ihre Worte.
    Er hielt an und sah zu ihr runter.
    "Ich liebe Dich auch, Julia. Bitte lebe!"
    Er fragte gehetzt nach einem Medikus und wurde an eine Kräuterfrau verwiesen. Er ritt mit Julia hin und sie kam sogleich raus und befahl ihm sie ins Haus zu bringen, was er schnell tat.

    Er machte sich Sorgen und dann nahm er sie kurzerhand mit beiden Armen auf und stand.
    "Ich bring Dich zu einem Medicus!"
    Dann rief er nach den Pferden und setzte sie auf seines, kletterte hinterher und hielt sie fest, da sie Gefahr lief zu rutschen.
    "*leiser Pfiff* Skadi komm her!"
    Er nahm Skadis Zügel und schlang sie fest. Dann hielt er Julia mit einem Arm fest und gab seinem Pferd mit Schenkeldruck zu verstehen, dass es lostraben sollte.
    "Halte durch, Julia, halte durch!"
    Er hielt sie und sprach immer wieder auf sie ein. Liess nicht zu, dass sie die Augen für länger schloss. Zwang sie damit wach zu bleiben.

    "Julia, bitte, bitte verlass mich nicht! Nicht auch Du noch! Ich flehe Dich an, bleib bei mir! Ich brauche Dich doch! Julia, bitte!"
    Immer noch liefen die Tränen über seine Wangen. Alles was sich die letzten Wochen und besonders seit er von dem Tod seiner Geliebten gehört hatte, in ihm aufgestaut hatte wollte nun heraus und er liess es raus.
    "Bleib bei mir! Bitte!"

    Er stand über ihr, sah sie liegen, sah den Dolch, sah die Kräuter und heisse Tränen rannen über seine Wange. Oh Julia, warum hast Du das getan? Warum hast Du mich verlassen? Oh Julia, meine kleine geliebte Julia!
    Er stand nur da, starb langsam innerlich und dann öffnete sie die Augen. Sie öffnete sie und er brauchte, ehe er es durch den Schleier seiner Tränen sehen konnte, es begreifen konnte.
    [SIZE=7]"Julia!" [/SIZE]Nur ein Hauchen, der Hauch eines Wortes, das alles sagte.
    Er beugte sich runter, eilends, nahm sie hoch, in seine Arme, hielt sie fest und die Tränen der Verzweiflung, der Angst, der Trauer wandelten sich in Tränen der Erleichterung. Sie war nicht tot und er würde nicht zulassen, dass sie starb.
    "Oh Julia," flüsterte er immer wieder.

    Er ritt und schonte nicht das Pferd und sich noch weniger. Er war wütend, wenn er das Tier zwischendurch schonen musste. Dann sprang er meist ab und setzte den Weg, das Pferd am Zügel im Dauerlauf fort. Kaum das er sich die Pause gönnte etwas zu Essen oder zu Trinken, was er meist eh zu Roß tat. Nur eben kurz das Wasser auffüllen brachte Ruhe. Dann wieder rauf auf das Tier und los!
    Gegen den heutigen Morgen war er dann auf dem Pferd eingenickt. Er lag auf der Kruppe mit dem Kopf und döste, wachte erst auf, als das Pferd stehenblieb und er fast runterfiel. Gerade noch hatte er sich halten können.
    Er sah sich um, da war CCAA, wo war der Ort, von dem der Junge sprach? Sie mussten wohl dort lang. Und so ging es weiter, jetzt langsamer und ungeduldiger.
    Irgendwann, es war wie der Zufall den ihn damals zu seiner Geliebten geführt hatte, begann sein Pferd zu Schnauben und zu Wiehern und er hörte ein anderes Wiehern und sah ein Pferd, dass ihm wieder Hoffnung gab: Skadi!


    Und dann sah er sie und sein Herz blieb scheinbar stehen, so wie die Zeit. Sie lag da und alles in ihm zerbrach, denn sie lag da wie tot.
    "Nein, nein, nein bitte nicht, oh ihr Wanen und Asen, ich flehe Euch an, nehmt mir nicht auch noch sie. Bitte!"
    Tränen rannen ihm über das Gesicht, als er sich Schritt für Schritt ihr näherte.

    Der Bote hatte den Brief nur abgeben wollen, aber Flavius hatte ihn gleich lesen wollen, weil ihn ein komisches Gefühl drückte. Und als er den Brief las, wurde er immer bleicher.
    Was zum.....
    Er nahm sich den Boten vor, wollte von ihm wissen, wo sie war, was los war und so weiter. Der Bote hatte noch nie jemanden so aufgewühlt gesehen.


    "FURUS! MEIN PFERD!"


    Er rannte zum Stall, schwang sich auf das Pferd und ritt in schnellem Galopp los.
    Nein, nein das durfte nicht passieren, nicht sie auch noch, waren die Gedanken, die ihn antrieben. Er ritt als wäre Loki hinter ihm her.


    Sim-Off:

    So, ich teleportier mich mal 8)

    Mehr als erstaunt sah er drein, als da plötzlich wer stand ohne ihm vorher Bescheid zu geben. Das würde bei den Wachen Ärger geben.


    "Wo sind die Wachen und wo bist Du aufgewachsen, dass Du nicht das Klopfen kennst?
    Nun sei es drum. Jetzt stehst Du schon einmal hier drin, jetzt kannst Du auch gleich hierbleiben.
    Du willst also zur Legion?
    Was treibt Dich hierhin? Woher stammst Du?"

    Er blieb sitzen, zog Flux an sich ran und lehnte sich an ihn. Wie sehr wünschte er sich jetzt ebenfalls umarmt zu werden, nur nicht gerade von einem Pferd.
    Er seufzte leise und blieb einfach nur sitzen.

    "Der Zeitpunkt jetzt ist so gut wie jeder andere, ja.
    Und manchmal doch zu spät. Erneut schloss er die Augen, aber das half nichts, denn er sah nur sie.
    Leise seufzend öffnete er sie und kraulte Flux hinterm Ohr.
    "Nutze die Chance, Sextus. Man weiss nie, wann sich erneut eine Chance dieser Art ergibt und wenn Du sie nicht nutzt, wirst Du es vielleicht später einmal bereuen..... [SIZE=7]So wie auch ich jetzt bereue[/SIZE]," fügte er kaum hörbar hinten an.