"Es wird nie aufhören, aber erträglicher werden. Irgendwann. Aber solange wir einander haben und wissen, dass uns nichts trennen kann, solange wird es besser werden."
Beiträge von Flavius Duccius Germanicus
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Er dachte einen Moment nach und nickte dann.
"Gut, ich werde, sobald ich in Mogontiacum bin, mit ihm reden.
Ach eine Bitte hätte ich noch. Ich möchte so schnell wie möglich wieder aufbrechen, aber ich fürchte, das Pferd wird das nicht so toll finden. Hast Du ein Ersatzpferd für mich?" -
"Ein Pakt, der nicht mehr wichtig ist."
Er konnte und wollte ihr nicht sagen, wer einen Bärenanteil an damals hatte, neben den Angreifern.
"Die, die dafür bezahlt haben sind nicht mehr unter uns."
Dann sah er sie an und sein Blick sprach Bände.
"Ich habe Dich immer gebraucht und tue es noch. Nacht um Nacht warst Du in meinen Träumen und als ich erfuhr, dass Du doch lebst. Kannst Du Dir vorstellen, was da in mir vorgegangen ist?" -
"Du hast keine Schuld. Warum solltest Du Schuld haben?"
Er sah sie ungläubig an.
"Julia, die einzige Schuld trifft die, die uns angriffen, angriffen für einen Pakt. Einen Pakt, der uns ins Verderben stürzen sollte und anderen das Land und den Besitz, nach dem sie gierten. Und den sie nun doch nicht haben."
Seine Stimme war bei diesen Worten verbittert und man sah, wie verletzt er war, nicht von ihr, sondern von all den Geschehnissen.
"Ich kann Dich nicht alleine lassen. Ich will es nicht......Ich brauche Dich!" -
Er sah noch eine Weile auf die Männer und obwohl es weh tat zu hören, dass sie sterben würden, wusste er, dass es für sie sogar eine Rettung war, dass sie es sich gar wünschten, anstatt als Sklaven fristen zu müssen.
Er schüttelte den Kopf, atmete einmal tief durch und sah dann reverus wieder an.
"Nein, das heisst, wüsstest Du wen, der freiwillig über den Limes gehen würde, um dort Erkundigungen einzuziehen? Jemand, der auch geeignet dafür wäre?" -
Er sah ihr nach. Und in diesem Moment wünschte er sich, dass in Septimanca das Schwert des Gegners ihn durchbohrt hätte.
Mehr als jetzt sein Herz schmerzte, hätte es da auch nicht schmerzen können.
"Julia..."
Er sah ihr noch eine Weile nach und dann sprang er auf. Er konnte nicht sitzen bleiben und er konnte sie nicht gehen lassen.
"JULIA"
Er rannte hinter ihr her, holte sie ein. überholte sie und blieb vor ihr stehen. Griff ihre Schultern.
"Du galtest als Tod! Er hatte einen Leichnam gefunden, einem von dem alle glaubten, dass Du es warst. Verstehst Du nicht?.....
Könnte ich die Zeit zurückdrehen, ich würde mein Leben geben um das Deine besser werden zu lassen, um Dich bei der Familie zu lassen. Um zu verhindern, was nicht mehr zu verhindern geht.
Weise mich nicht zurück, keinen von uns." -
Er saß da und wusste nicht mehr, was er sagen sollte.
Es dauerte eine Weile, ehe er zu sprechen anfing.
"Als wir merkten, dass Du und einige andere nicht mehr da waren, auch nicht bei den Toten, sind einige von uns, die sich noch auf den Beinen halten konnten, los um die Umgebung abzusuchen. Ich war dabei, obwohl Vater es verboten hatte. Er meinte, die Wunde würde mich umbringen, wenn ich mich nicht verarzten lassen würde. Ich weigerte mich einfach nur da zu sitzen.
Vielleicht konnte ich zusätzlich zu dem Gedanken Dich verloren zu haben, nicht auch noch Valentin ertragen, wie er apathisch nur noch da saß, nichts mehr sagte, nicht mehr unter uns zu weilen schien.
Ich ging mit, aber wir fanden keine brauchbaren Spuren. Irgendwann wurde ich von Marbod gezwungen zurück zu kehren. Aber er und einige andere suchten weiter.
Ich weiss nicht mehr alles. Irgendwann hat es mich doch umgehauen. Aber unsere Mutter erzählte später, ich hätte selbst im Fieber danach verlangt zu suchen. Vater schickte, nachdem er alle anderen in Sicherheit gebracht hatte, wieder Männer aus. Wir waren nur noch wenige und uns aufzuteilen war vielleicht gefährlich, aber er tat es. Er wollte nicht aufgeben.
Eines Tages dann kehrte Irminar zurück. Er sagte, man hätte eine Spur gehabt und hätte sie verfolgt. Ich weiss nicht, was er Vater sagte, aber sie ritten los. Er verbat mir mitzugehen.
Als er ein paar Tage später wiederkam, war er verändert. Und er verbat uns von nun an Deinen Namen auszusprechen. Da wusste ich, wie die Spur geendet hatte.
Hätte ich nur geahnt...."
Er hatte eine ganze Weile gebraucht das alles zu erzählen und es war nur mehr ein Flüstern gewesen. -
Er verkniff sich erneut ein Lächeln und verabschiedete sich wie es sich gehörte, auch von der Dame, und verschwand dann so schnell, wie er gekommen war.
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"Ich hab versucht ihnen klar zu machen, was an einer Kooperation alles Positives für sie rauskommen könnte, aber leider sind sie wirklich nicht kooperativ und ausser ein paar unfreundliche Worte, inhaltlich, hatten sie nicht viel für mich übrig an Antworten."
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"Es ist gut," sagte er sanft. Er spürte ihre Zweifel. "Es war das Einzige, was Du hättest tun können."
Er hielt sie weiter fest und schloss seine Augen für einen Moment, aber er öffnete sie sogleich, denn die Bilder die sich ihm bieten wollten, konnte und wollte er nicht zulassen.
"Hätte einer von uns gewusst, dass Du noch lebst...."
Er konnte nicht weitersprechen. In diesem Moment schnürte sich ihm der Hals zu, denn er wusste plötzlich, was diese Worte bedeuteten. Sie hatten sie aufgegeben und damit schändlich im Stich gelassen. Er hätte sich damals nicht aufhalten lassen dürfen sie zu suchen. Aber er hatte und hatte ihr damit all dies angetan. -
Er hörte die Worte und in ihm wurde ein Klumpen eiskalt und hart.
"Wie?"
Er fragte immer noch sanft und seine Hand streichelte sie weiterhin.
Aber in ihm starb etwas, oder wurde etwas wiedergeboren, was bis dahin tod gewesen? Er spürte zum ersten Mal etwas in sich brodeln, was er seit dem Tag dort draussen nicht mehr gespürt hatte, damals, als er dachte, sie seien alle Tod und dann Val gefunden hatte, lebend und doch zugleich tot. -
"Ein Versuch kann nie schaden, Legat."
Er lächelte kurz, als er das Zwinkern sah, verkniff er sich ein weiteres lächeln.
"Das war, was ich wollte. Alles andere hast Du ja im Bericht vorliegen, die Empfehlungen für Beförderungen und Auszeichnungen inklusive." -
Er nahm sie in den Arm, zog sie an sich ran. Sein Gesicht war blass. Die Kiefern fest zusammengepresst. Seine Arme umschlungen sie beschützend und er sprach leise und sanft in ihrer Sprache auf sie ein.
Seine Hand fuhr ihr beruhigend über die Haare und dann über den Rücken. Er sagte nichts, hielt sie nur fest und war da. Er wäre auch nicht in der Lage gewesen etwas zu sagen. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Wenn er dieses Schwein erwischen würde. Seine kleine Schwester, sie war noch ein Kind gewesen. Nicht einmal annähernd eine Frau. Perverser Bastard.
In ihm kochte es, brodelte es gefährlich, aber er liess es sie weder spüren noch sehen. -
Er sah bedauernd drein.
"Tut mir leid, ich wollte nicht stören.
Es geht um Folgendes. Der Sohn von Subdolus war bei mir und wir haben über die Situation gesprochen und er fragte, ob nicht Du als LAPP etwas ausrichten könntest, wenn Du Dich für den Tribun einsetzt." -
Seine Kiefernmuskel spannten sich und die Zähne bissen zusammen, aber er hielt ihre Hand sanft fest, unverändert und solange sie ihn nicht ansah, würde sie nicht merken, wie es in ihm langsam zu kochen begann.
"Erzähl weiter," sagte er leise und sanft. -
"Legat, verzeiht die Störung."
Er nickte kurz Cerelia lächelnd an.
"Es geht noch einmalum die Sache mit dem Tribun, ihr wisst schon. ICh hätte eine kleine aber wichtige Bitte an Dich. Da ich morgen beim Morgengrauen aufbreche, muss es heute noch geschehen." -
Er sah sie einen Moment noch an, wischte ihr sanft die Tränen weg und nickte dann nur.
"Versprochen!" -
Er hielt sie fest und atmete den Duft ihres Haares. Seine kleine Schwester.
Ihn verletzen?
"Kleines, es kann mich nicht mehr verletzen als alles, was bisher war. Aber es verletzt Dich, jeden neuen Tag und jede Nacht, in der Dich die Alpträume quälen. Ich mag nicht immer da sein, aber ich bin nicht blind.
Er sprach sanft und so leise, dass nur sie ihn hören konnte, auch wenn niemand in der Nähe war.
Vielleicht würde es ihr endlich helfen darüber zu reden. -
Die Vertretung klopfte an der Tür und meldete den Tribun an.
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Am späten Nachmittag kam er noch einmal in die Regia und sagte nur kurz Hallo im Scribazimmer um die Dringlichkeit bei dem LAPP anzumelden. Seine Schwester war bereits wieder gegangen und Venusia auch gerade woanders im Gebäude beschäftigt.
Der Vertreter winkte ihn durch.Sim-Off: Sorry, fürs überfahren
Ich habs eilig und will Euer Gespräch auch nicht weiter stören