Mit einem tiefen Seufzen verabschiedete Mathayus soeben die Witwe und ihren neuen "Sohn" denen er soeben seinen Traum von einem eigenen Weingut verkaufen musste.
Das Geschäft welches sich anfänglich, als er nach Germania Superior gekommen war so gut angehört hatte, war nun endgültig gescheitert.
Er hatte ein Latifundium in der Nähe von Confluentes erworben auf dem er Wein anbauen wollte. Doch dort angekommen musste er feststellen das der Advokat der ihm das Anwesen verkauft hatte ihn über das Ohr gehauen hatte. Das Gut gehörte zwar nur ihn die Witwe des alten Besitzer hatte allerdings noch das Recht mindestens ein Jahr dort zu leben und er keine Möglichkeit gesehen vor Ablauf dieser Zeit das Gut zu beziehen. Deshalb war er, nun vor fast 6 Monaten, gezwungen gewesen sich umzuorientieren und nach Mogontiacum gezogen.
Nun hatte die Geschichte vor kurzem eine für ihn sehr schlechte Wendung genommen. Die Witwe, zwar keine Ahnung von Landwirtschaft und Weinbau, wollte unter gar keinen Umständen ihr zu Hause verlassen und deshalb jeden seiner zaghaften Schritte das Gut zu bezihen, gleich im Keim erstickt. Dann vor ein paar Wochen hatte sich ein Mann mittleren Alters, der eindeutig als Soldat zu erkennen war oder besser ehemaliger Soldat bei ihm gemeldet. Der Mann, Sohn eines Winzer aus Apulien, war vor kurzem ehrenhaft aus dem Dienst bei der Legio XX1 Rapax ausgeschieden, er hatte bei einem Scharmützel ein Auge verloren, war von der Witwe adoptiert worden. Die beiden drohten Mathayus nun damit, wenn er nicht auf ihre Bedingungen eingehen würde, ihn zu verklagen wegen des Besitzrechtes an dem Weingut. Mathayus hatte fast eine Woche überlegt und alle Möglichkeiten abgewägt und dann eine schmerzhafte Entscheidung getroffen die seinen Traum wieder Wein anzubauen für´s erste beendete.
Wäre er noch auf Melita gewesen hätten die beiden keine Chance aber hier in Germania. Ihm fehlte es an jeglichem Einfluss und Hausmacht und ebenso war er kein Bürger sondern nur Peregrinus. Dazu kam das er sicher war das es für seinen Ruf alles andere als gut war wenn er gegen einen verdienten Legionsveteranen und die Witwe eines angesehen Bürgers vor Gericht ziehen würde. Selbst wenn er am Ende gewonnen hätte wäre es doch bei vielen so angekommen das er eine arme Witwe aus ihrem Heim vertrieben hätte. Nein dies wollte er auf keinen Fall riskieren, weshalb er schlußendlich den Bedingungen zugestimmt hatte und mit tiefsitzendem Ärger und Frust den Vertrag unterschrieben hatte. Zwar war es ihm noch gelungen ihm Endeffekt eine Summe für das Gut zu erhalten die ein klein wenig höher war als die die er bezahlt hatte. Doch er bekam erst einmal nur eine kleine Anzahlung (die Abfindung des Soldaten) und den Rest erst in Raten, wenn das Weingut Gewinn abwarf.
Wie man es also drehte und wendete ein mehr als unschönes Platzen eines Traumes und Mathayus verfluchte immer öfter den Tag andem er nach Germania gekommen war. Doch ihm fehlten inzwischen schlicht die Mittel, es sei denn er wolle als nahezu mittelloser Bettler nach Melita zurückkehren, um sich woanders niederzulassen.
Eines stand jedenfalls fest heute Abend würde er sich hemmungslos betrinken...