Sim-Off:Solange sie das mit dem Aufspringen nicht zu wörtlich nimmt, bin ich dabei... 
Das erlebte man auch nicht alle Tage, dass man in einer patrizischen Villa zu einer Cena nicht nur den Ehrenplatz erhielt, sondern sich sogar auf der gesamten Lectus medius breit machen konnte! Das hieß natürlich: Für Dives war dies hier sogar die erste Cena überhaupt in einem patrizischen Anwesen, was vermutlich nicht wenig darüber verriet, wie 'alltäglich' diese Situation insgesamt für ihn war. Dennoch hatte er mittlerweile doch genügend Erfahrung, um sich vom etwaigen Druck sich möglichst richtig zu verhalten wenig bis gar nichts anmerken zu lassen. Stattdessen versuchte der Gast die Situation, die er so schnell vermutlich nicht wieder erleben würde, so gut es eben ging zu genießen.
"Sehr gerne, ja.", nahm er so beispielsweise nach dem verdünnten Wein zur Begrüßung nun auch noch einen Becher Mulsum. Dabei blieb wirklich nur zu hoffen, dass er heute keinen allzu schwachen Tag hatte und folglich nicht überschnell die Klarheit in seinem Kopf verlor. Während der Duumvir anschließend den Ausführungen des Tiberiers folgte, tat er sich etwas von einem der Salate auf und nahm auch ein bisschen von den Gurken. Die Melonen unterdessen ließ er unberührt, trank er doch schließlich bereits den süßen Mulsum und wollte nur ungern für einen übermäßigen Griff zum Süßen belächelt werden.
Dass Lepidus, auf den der Iulier tatsächlich ein wenig gebaut hatte, sich nach dem vermutlich regimebedingten Rückschlag sogar zu fragen begonnen hatte, inwiefern er für den Dienst an den Göttern überhaupt noch geeignet sei, kam Dives an dieser Stelle nun etwas ungelegen. Da musste wohl etwas Aufbauarbeit geleistet werden.
"Nun, sei dir zunächst einmal versichert, dass ich deine offenbar abgelehnte Bewerbung aufrichtig bedauere. Doch ich denke, dass du darüber jetzt nicht an deinen langfristigen Plänen zu zweifeln beginnen solltest. Schau, es wäre mir doch sehr neu, dass der Usurpator besonders religiös gewesen wäre, sodass ich mir bei dem Einsatz, den ich aus deinem Engagement in der Societas Claudiana et Iuliana erschließen will, eigentlich fast vollkommen sicher bin, dass es einzig der Patrizierhass des Usurpators war, welcher dich in deinem Vorankommen gehindert hat. Nachdem der Mann nun gestürzt und jemand deinesgleichen auf dem Kaiserthron so gut wie etabliert ist, solltest du meiner bescheidenen Meinung nach einen zweiten Anlauf durchaus wagen.", legte Dives dar und versuchte seinem Freund damit Mut zu machen. Der Iulier selbst kannte sogar aus der eigenen Verwandtschaft eine solche Geschichte, in der sich in gewisser Weise vor allem die Hartneckigkeit jener Person ausgezahlt hatte. Da Centho jedoch noch immer nicht das beste Thema wäre, schwieg er sich zu dieser Story aus.
"Ich bin mir sicher, dass deine Chancen in dieses ehrenwerte Gremium als Pontifex Minor aufgenommen zu werden jetzt deutlich größer sein werden - insbesondere vielleicht auch mit einem Verweis auf deinen Verwandten, den verblichenen Pontifex pro magistro. Gibst du jetzt hingegen auf und klein bei, meinst du nicht, dass du damit vor allem dem vescularischen Usurpator - noch nach dessen Ableben - in die Hände spielen würdest? Hat er nicht stets versucht die Patrizier zu benachteiligen, zu übergehen und auszugrenzen?", fragte er zum Schluss sogar etwas provokativ, um Lepidus vielleicht auch wieder etwas anzustacheln und seinen Kampfgeist zu wecken. Anschließend nahm Dives einen Schluck von dem leckeren Mulsum.
"Ahh... köstlich!", stellte er den Becher sodann wieder ab.
"Warum ich mich nun nach deinen Kontakten erkundigt habe, hat den Grund, dass ich selbst nicht ungern einem stadtrömischen Priesterkollegium beitreten wollen würde, sobald mein Duumvirat in Ostia beendet und ich zurück in die Urbs Aeterna gezogen bin. Wie du vielleicht weißt, ist... war..." wie auch immer "... einer meiner Cousins als Augur hier bereits seit Valerianus tätig und so wäre es auch mir eine große Ehre, wenn auch ich meinen Dienst an den Göttern in einer vergleichbaren Weise tun könnte.", führte der Duumvir aus und sparte sich dabei zu erwähnen, dass eine vergleichbare Weise natürlich nicht hieß 'ganz genau so'. Letzteres wäre dies schließlich wohl auch kaum machbar, gab es im Denken und Handeln zweier Personen doch beinahe zwangsläufig bei der einen oder anderen Sache Differenzen.
"Um eine Debatte im Senat über meine Person und meine Gens zu vermeiden, wie gleichwohl auch um meinem Cousin selbst nicht zu schaden, hätte ich dabei allerdings nicht das Augurenkollegium im näheren Sinn. Gleichsam eigne ich mich wohl auch kaum als Haruspex oder Qindecimvir, wie ich meinen will." Gerade mit dieser Christianer-Sekte, über die er schon viel Schlechtes gehört hatte, wollte Dives möglichst nicht näher in Kontakt kommen müssen. Grausame Rituale sollten diese Leute vollführen und jegliche Form ausschweifenden Lebensstils verachten - wozu diese Sekte zweifellos auch den alternativen Lebensstil des Iuliers zählte. Nein, an einem erneuten Anschlag auf seine Person - wohlmöglich gab es bei dieser Sekte ja sogar auch barbarische Menschenopfer - hatte der Iulier kein Interesse.
"Wie dem auch sei, ...", wischte er diesen unschönen Gedanken weg, "... würde ich gerne ein Teil des Collegium Septemvirorum werden, die Pontifices bei ihren Aufgaben unterstützen und die beiden Epula Iovis im September und November mitorganisieren. Gerade letzteres würde hinsichtlich möglicher Kontakte zu Senatoren vielleicht nicht ganz unattraktiv sein und könnten sicherlich auch uns beiden zu Gute kommen.", erklärte Dives und dachte dabei beispielsweise an die Aedile und deren Spiele. Wer wüsste, ob sich nicht zu einem dieser Aedile ein nützliches Verhältnis ergäbe?
"Wenn du mir jedoch nicht mit einem Kontakt oder vielleicht auch nur einer Empfehlung weiterhelfen könntest, müsste ich mich wohl anderweitig nach Unterstützung umsehen.", sagte der Iulier letztlich lapidar und ohne tieferen Sinn. Es war schlichtweg die logische Konsequenz, wollte er dieses Ziel dennoch erreichen. Vielleicht ergäbe sich ja schon bald eine alternative Möglichkeit, um in dieser Sache für sich zu werben.