Beiträge von Marcus Iulius Dives

    | Potitus Asinius Celer
    QUAESTOR - OSTIA
    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES


    "Grüß dich, Vaticanus! Ocella meinte, du erwartest mich schon? Sag mal, hast du eine Ahnung, was das alles soll: die ganzen hoch-dringenden Briefe, dieses Treffen und all das? ", begrüßte der ostiensische Quaestor den Aedil und löcherte ihn sogleich mit Fragen. Irgendetwas schien hier in der Luft zu liegen. Vielleicht hätte der Asinier sich heute morgen doch besser zur Salutatio bei seinem Patronus einfinden sollen?
    Wenige Augenblicke später betrat ein weiterer Mann den Raum - ein Gesicht, welches Celer mittlerweile doch recht gut aus der Villa Iuliana bekannt war...


    | Caius Caelius Caldus
    SCRIBA LOGEI - BIBLIOTHECA MARINAE


    "Salvete! Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen?", grüßte der Caelier leicht verunsichert die beiden anderen. War er zu früh oder zu spät da? Wo war Ocella? Mit einem leichten Kopfschütteln wischte er diese Fragen weg, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
    "Ich habe eine Nachricht vom Duumvir Iulius.", erklärte er und war gespannt, wie die beiden anderen darauf reagieren würden. Dazu zu sagen, dass das mitgebrachte Schriftstück deutlich älter als nur ein paar Tage war, kam er nicht mehr, denn doch einigermaßen abgehetzt gab sich nun der nächste im Bunde die Ehre...


    | Nero Sulpicius Cornuntus
    HAFENVERWALTER - PORTUS ROMAE


    "Sal..salvete! I..ich hoff..fe, ich bin noch nicht zu spät?", keuchte Cornuntus und stützte sich erst einmal am Türrahmen ab. Nun stand er bereits zum ZWEITEN Mal heute in der Curia! Hoffentlich lohnte sich der Aufwand wenigstens diesmal...
    "Was gibt es so dringliches?", erkundigte er sich, während er immer wieder nach Luft schnappte. Knapp hinter dem nicht ganz so schlanken Sulpicier, warf auch Ostianus, der Vorzimmerbeamte des duumvirischen Officiums einen Blick in der Besprechungszimmer. Zweifelsfrei: Das sah nicht mehr unbedingt nur nach einen durchzechten Nacht der Duumviri aus. Irgendetwas Größeres schien sich ereignet zu haben...

    Der iulische Duumvir lächelte gezwungen, nachdem sich der Optio letztlich mit der Höhe der Aufwandsentschädigung einverstanden erklärt hatte. Das Gewicht der Hand, die der Duccier anschließend auf seine Schulter legte, lastete vergleichsweise schwer auf ihr - mindestens im übertragenen Sinne - und umso schwerer, je näher sie den Castra Praetoria kamen. Zu sagen, dass man sich widerstandslos DAHIN führen ließ, war die eine Sache. Doch letztlich tatsächlich dorthin geführt zu werden und nicht zu wissen, wann oder ob man überhaupt das Tageslicht wiedersehen würde - und das in möglichst einem Stück -, ließ Dives doch mit jedem Schritt ein mulmigeres Gefühl bekommen.
    "Ja.. ja, natürlich.", antwortete er dem Optio zunächst also leicht gedankenverloren auf dessen Frage, begann dann aber sogleich damit die entsprechende Anzahl an Münzen aus einer in seine Kleidung eingenähten Tasche zu fischen. Das lenkte ihn weingstens für den Augenblick von den trüben, ja gar finsteren Aussichten ab, die ihm und seinem Collega nun wohl bevor standen...


    "Der Primus Pilus Iulius Licinus aus der Prima muss wissen, dass sein Großneffe Iulius Dives heute hier in Gewahrsam genommen wurde.", sprach der iulische Duumvir sodann eindringlich mit ernstem Blick an den Optio gewandt, während seine mit Münzen gefüllte Faust die nicht auf seiner Schulter liegende Hand des Ducciers suchte, um sich dort von der monitären 'Last' zu befreien.


    Sim-Off:

    280 Sz als 'Aufwandsentschädigung' an Ferox. Die Post wird immer und immer teurer... :D

    Ostianus war ob der Ansage des Aedilis Mercatuum doch etwas verwirrt, griff aber reflexartig dennoch zu seinem Schreibzeug, als Ocella meinte ihm etwas diktieren zu wollen. Er notierte die Namen und den einen inhaltlichen Punkt in Kurzschrift und schaute auf, bevor er auch die Anweisungen für die Nachrichtenüberbringung, sowie das Verfahren mit den bereits vereinbarten Terminen der Duumviri entgegen nahm.
    "Darf man fragen, was der Grund für all dies hier ist und weshalb der nicht in den Terminabsagen auftauchen darf? Und wo genau sollen sich Cassius, Germanicus, Sulpicius und die anderen schnellstmöglich einfinden? - Hier, in deinem Officium oder in einem der Besprechungszimmer?", erkundigte sich der Vorzimmerbeamte bei der nächsten Gelegenheit leicht ungläubig. Hatten die beiden Stadtobersten so viel über den eigenen Durst getrunken, dass sie jetzt mit Vergiftungserscheinungen in Behandlung des nächstbesten Medicus waren?!? Das würde zumindest die Geheimhaltung erklären...


    Celer unterdessen, der eigentlich nur hier war, um etwas von seinem Patron oder dessen Collega abzeichnen zu lassen, nickte Ocella lediglich wortlos begrüßend zu, um anschließend noch kurz die Antwort des Helvetiers vor allem auf den ersten Teil der ersten Frage abzuwarten: Was beim Hammer des Vulcanus, dem Hauptgott Ostias, war hier los?!?

    Den Kommentar über seinen Cousin überhörte Dives leicht lächelnd. Er verehrte Centho und zweifelte nur selten an dessen Entscheidungen (und wenn, dann auch nur gegenüber Centho selbst). Immerhin handelte es sich bei jenem Iulier um seinen nächsten männlichen Verwandten, wenn man mal von Sergius Messalla absah, mit dem Dives aber auch nur cognatisch verbunden war. Darüber hinaus war Centho der erste Iulier seines Zweiges, der es vermocht hatte sich für ein Amt des Cursus Honorum überhaupt nur aufstellen zu lassen, geschweige denn gewählt zu werden oder gar selbst einen Platz im ehrwürdigen Senat Romas einzunehmen. Mit letzterem stand er sogar heute noch immer allein unter den Iulii Caepiones.
    Doch da der Duumvir bislang nur positive Erfahrungen mit dem Tiberier gemacht hatte und nun sogar in Aussicht stand, dass sie zukünftig vielleicht noch kräftiger an einem Strang ziehen würden, erwiderte Dives nichts hierauf - obwohl ihm durchaus das eine oder andere dazu spontan in den Sinn gekommen wäre. Egal auf wessen Seite man dieser Tage schließlich stand, würde wohl einjeder zumindest bedingt die Meinung teilen, dass auch ein gewisser ehemaliger Pontifex pro magistro einen äußerst großen Fehler begangen hatte. Die Einen beklagten den KaiserMORD, der zumindest nach Ausführungen der Acta Diurna, des Sprachrohrs des Palains, zweifelsfrei auch Durus angelastet werden konnte. Die Anderen beklagten den KAISERmord, der letztlich schließlich zu diesem grausigen Bürgerkrieg geführt hatte, und fragten sich mehr oder minder offen, weshalb man nicht Salinator beseitigt hatte, um danach mit dem Einfluss, den ein Pontifex pro magistro ganz sicherlich auf Valerianus gehabt haben dürfte, einen geeigneteren Kandidaten für die kaiserliche Vertretung in Roma zu finden...


    "Auf ein persönliches Duumvirat und gegenseitige Treue, egal was das Ende des Krieges für uns beide bereithält!", bestätigte der Iulier also die Worte des Patriziers, während er zufrieden in die angebotene Hand einschlug. Da Lepidus selbst nichts von einem gegenseitigen Schwur sagte, verwarf Dives diesen Gedanken wieder und würde auf das reine Wort des Standesadligen vertrauen. Stattdessen überlegte er anderweitig weiter.
    "Als Patrizier strebst du über kurz oder lang sicherlich eine Berufung in den Senat an, richtig? War dein Vater Senator.. oder dessen Vater?", erkundigte er sich nach dem großen Hauptziel des Tiberiers - und etwas indirekter auch gleich noch nach dem Vorhandensein einer erster Voraussetzung dafür, sofern er mit seiner Vermutung richtig lag. Aber welche Optionen hatte ein Patrizier dieser Tage schon? Für den Ritterstand müsste er sich adoptieren lassen, wie gleichwohl auch für den unteren Dienst in den Legionen oder Stammeinheiten. Beides sähe Lepidus wohl kaum ähnlich. Praktisch also hieß dies: Politik oder Cultus Deorum.. oder beides. Für alle drei Optionen allerdings wäre der Ordo Senatorius sicher nicht ganz unwichtig...

    "Nun, mir scheint, wir missverstehen uns, Centurio Menenius.", begann Dives nach der Antwort Plantas ruhig.
    "Es fängt damit an, dass die Intention einer temporär aufgestellten Bürgerwehr keineswegs irgendeine Truppenaushebung für eine letzte Verteidigungsschlacht Ostias oder so sein soll. Ich denke, in dem Fall wären wir uns wohl sehr schnell einig, dass keine derartige paramiliärische Einheit gut ausgebildeten römischen Legionären sonderlich viel entgegenzusetzen hätte. - Nein, vielmehr soll die öffentliche Ordnung und die allgemeine Sicherheit der Civitas das Ziel sein, das heißt: Schutz vor einfachen Räubern und Diebesgesindel, insbesondere auf dem Markt, in den Hafen- und Speichervierteln, sowie auf dem großen Platz im Zentrum Ostias, an welchen die Curia, die Basilica, wie auch das Capitolium mit der Stadtkasse grenzen. Damit denke ich, spreche ich auch einen Punkt an, der wohl insbesondere auch für die hiesige Händlerschaft, wie den Großhändler Lutatius hier, wichtig wäre. Oder?", stellte er kurz eine Zwischenfrage. Bevor Frugi jedoch darauf hätte antworten können, fuhr der Iulier bereits wieder fort.
    "Und damit bin ich auch schon bei einer weitern Sache: Ich glaube sehr wohl, dass beispielsweise die jungen, aufstrebenden Söhne somaches Decurios von Ostia sehr gerne etwas für ihre Stadt tun würden, beeinflusst soetwas doch nicht selten spätere Wahlen und ebnet mitunter den Weg dieses oder jenes Mannes in den Stadtrat. Dabei, das sage ich dazu, bin ich mir auch relativ sicher, dass jemand mit zukünftigen politischen Ambitionen sich sicherlich kaum für die Legionen, Stammeinheiten oder die Classis gemeldet haben wird. Welcher Politiker, ob nun letztlich angehend oder bereits als solcher aktiv, würde soetwas tun?", stellte er eine rhetoische Frage und ließ anschließend eine Pause, um ebenjene Frage zusätzlich zu betonen.
    "Und gerade die Söhne unserer Stadt, die noch unter der Vormundschaft ihres Vaters stehen, wird jener wohl kaum einfach so ziehen lassen ohne zu wissen, ob der planmäßige politische Erbe jemals wieder aus diesem Krieg zurückkehren wird. Kurzum: Ich für meinen Teil sehe sehr wohl ein Potential, das mit einer temporären Bürgerwehr zum Wohle der Civitas ausgeschöpft werden könnte - und auch sollte.", erklärte der Iulier abschließend appellativ. Dann wartete er durchaus gespannt, was die anderen dazu zu sagen hätten. Der Hafenverwalter hielt sich für den Moment vornehm zurück, aber vielleicht mochte ja der Händler noch auf die Zwischenfrage eingehen oder anderweitige Argumente vorbringen? Das hieß natürlich: Sofern der Centurio ihm da nicht zuvor kommen würde...

    Dives musste ein leichtes Stöhnen unterdrücken. Ja, wie hatte er die anderen vier legionären Herrschaften nur vergessen können..?! Im Gehen überlegte er kurz.
    "Selbstverständlich sollen auch unsere anderen vier Begleiter für ihren Aufwand entschädigt werden.", wobei der Iulier so spontan die Aufwendungen dieser Soldaten nicht so ganz sah. Dennoch musste er Wohl oder Übel darauf eingehen, wenn er wollte, dass der Optio seinem Großonkel Licinus von seinem unfreiwillig längeren Aufenthalt hier im Lager berichtete.
    "Dann lege ich für jeden der vier noch fünf Denarii oben drauf, was meinst du?", erhöhte der Duumvir also. Für diesen Betrag müsste sich jeder der vier in Ostia in der Regel eine ganze Woche lang durch die Flure und Gänge der Curia scheuchen lassen, Akten von A nach B und wieder zurück nach A schleppen, und, und, und. Wieviel 20 Sesterzen in Soldzahlungen war, wusste Dives zwar nicht, aber zum bloßen Vergessen dieses Gespräches (beispielsweise bei einem netten Würfelspiel mit kräftigem Wein) sollte es wohl reichen...

    Das Gedächtnis des Iuliers war in der Tat weniger gut als es vielleicht den Anschein haben mochte. Das Geheimnis seiner Merkfähigkeit lag nämlich vielmehr darin derlei Informationen, die man eh nur einmal benötigte (wie Termine und ähnliches), schlicht auszulageren. Vor allem gut ausgebildete Sklaven aus Griechenland und Aegyptus waren als externe Gedächtnisse besonders gut geeignet, wie Dives einmal gehört hatte (oder der Händler wollte lediglich seine Ware zu einen besseren Preis loswerden). Doch wie dem letztlich auch war, hatte der Duumvir bislang insbedonere mit den Bediensteten, die es von kleinauf gewohnt waren zu lernen und sich Dinge zu merken, durchaus ganz gute Erfahrungen gemacht. Aber das war bekanntlich gerade nicht das Thema.
    "Dieser Freund arbeitet als Archivschreiber in der Bibliotheca von Marina. Das erklärt es vielleicht ein bisschen.", rechtfertigte sich Dives zunächst für die bildhafte Sprache, um sich anschließend kurz zu überlegen, wie er in ebendieser Sprache weiter machte.


    "Und in der Tat ist meine Verwandtschaft im Großen und Ganzen eher für ihre Affinität zu Kuchen bekannt, denn für ihre Liebe zu geschmackvoller Torte. Im Vertrauen kann ich dir jedoch sagen, dass gerade mein senatorischer Cousin nicht nur seinem Gaumen oder seinen Augen folgt, sondern gemäß römischer Tradition etwas mehr Wert noch auf die Meinung seines Bäckermeisters legt, der ihn bei dieser Auswahl natürlich berät. Wie du vielleicht weißt, ist jener Bäcker ein dreifach gewesener Consul und alles andere als ein Kuchenfreund.", versuchte sich der Iulier nun selbst in einer weiteren Metapher. Dass Quarto und Salinator keine Freunde waren, würde sich wohl spätestens mit dem öffentlichen Gesuch der kaiserlichen Kanzlei herumsprechen, mit dem der VESCULARIUS einen Architectus zur 'Umgestaltung' der Domus AELIANA zu finden gedachte.
    "Da ich nun sowohl der Meinung meines Cousins vollstes Vertrauen schenke, wie auch mir bereits selbst ein Bild vom Kuchen machen 'durfte', der nebenbei erwähnt einen alles andere als guten Eindruck bei mir hinterlassen hat, kann ich dir zumindest sagen, dass auch ich eine purpurne Torte eindeutig bevorzuge." Denn selbst wenn die Iulier unter dem crassissimus mächtiger waren als sie es unter dem Cornelier wären, so wog das Ehrgefühl gegenüber Dives' Ahnen, die der Fettwanst einst beleidigt hatte, eindeutig schwerer.


    "Gerade aufgrund dieser Differenzen zwischen äußerem Schein und innerem Sein stimme ich dir in jedem Falle zu, dass wir nach dem Ende des Kampfes um die purpurne Glasur mitunter sehr aufeinander angewiesen sein werden. Wohl nicht wenige werden sich hernach nämlich die Frage stellen: 'Cui bono?' - Und je nachdem, wer dann Träger der purpurnen Glasur sein wird, wird wohl einer von uns beiden auf der Seite jener stehen, die offenkundig zu den Profiteuren der falschen Backware gezählt werden...", führte der Duumvir aus und hielt kurz inne. Praktisch seitdem der Tiberier Mitglied der Societas Claudiana et Iuliana war, hatte Dives ja bereits mit dem Gedanken gespielt sich im Falle eines Machtwechsels auch auf seine Verbindung zu den Tiberiern im Allgemeinen und zu Lepidus im Speziellen zu stützen. Warum dies bei dieser Gelegenheit also nicht einfach mehr oder minder 'amtlich' machen?
    "Was hieltest du davon, wenn wir uns angesicht dessen hier und jetzt unsere gegenseitige Hilfe und Unterstützung zusagen würden, wohin auch immer uns die Zukunft führen wird?", bot der Iulier also an. Natürlich bestünde die Gefahr, dass einer von ihnen sein Wort brach, doch sah Dives bislang keinen Grund, weshalb er genau dies tun sollte - und er hoffte schlicht, dass Lepidus da ähnlich dachte. Mitunter könnte man zur Bekräftigung auch auf den Stein des Iuppiter schwören, doch, hey.. Wer war hier der Aedituus des Capitoliums? Und zudem müsste der Patrizier natürlich überhaupt erst einmal an einem solchen Pakt interessiert sein...

    Ostianus routierte schon seit Arbeitsbeginn, wie schon lange nicht mehr. Erst kam der sulpicische Hafenverwalter herein geschneit und wollte wissen, was der gestrige Tag für Ergebnisse geliefert hätte. Der cassische Duumvir wäre schließlich direkt von seinem Officium aus nach Roma aufgebrochen und die versprochene Antwort am Abend sei ausgeblieben. Nach einer vertröstenden Floskel des Vorzimmerbeamten wollte der Kerl gar spontan mit den hohen Herren sprechen, was angesichts deren Abwesenheit derzeit absolut nicht im Bereich des Möglichen lag. Letztlich hatte Ostianus versichert, dass sich einer der Duumviri bei ihm melden würde, sobald sie ihren Dienst antreten würden. Und kaum war der Typ weg, beschwerte sich dieser krächzende, alte Gockel Augurinus darüber, dass der iulische Duumvir einen Termin mit ihm gehabt hätte, jedoch nicht zu diesem erschienen sei und nicht einmal den Anstand besessen hätte sich mittels eines Boten zu entschuldigen oder abzusagen. Und prompt nachdem der nun wieder aus dem Vorzimmer verschunden war, trat der nächste ein.. und wollte natürlich ebenfalls zu den Duumvirn...
    "Salve Aedil. Ich habe keinen Schimmer, wo die hohen Herren heute bleiben. Dafür kann ich dir sagen, wo sie überall nicht waren: Dieser bärtige Cornuntus war hier und wollte wissen, wo die versprochene Nachricht Heminas über die Ergebnisse des gestrigen Gespräches der Duumviri mit den Rebellen vor Roma bleibt. Der alte Augurinus, der dir eben sicherlich entgegen gekommen sein dürfte, hat sich beschwert, dass Dives ohne abzusagen heute morgen einen Termin mit ihm hat einfach so sausen lassen!", gab Ostianus merklich gereizt zur Antwort. Für ihn, der er nicht mit an der Unterhaltung der Aedile mit Caelius Caldus teilgenommen hatte, stellte sich das alles nämlich etwas anders dar. Er vermutete einen erfolgreichen Tag und eine anschließend durchzechte Nacht. Und während sich der kleine Mann selbst dann noch am nächsten Tag pünktlich zur Arbeit hieven musste, schienen die beiden Stadtobersten wahrscheinlich erst einmal ihren Rausch ausschlafen zu können. - Die Welt war absolut ungerecht!
    "Bitte entschuldige, aber du siehst ja selbst...", meinte er anschließend sein Verhalten bedauernd und deutete augenrollend mit einer kleinen Geste kurz zum Quaestor Asinius, der in diesem Augenblick im Vorzimmer aufschlug.. und wahrscheinlich ebenfalls zu den Duumviri wollte oder sich über irgendetwas zu beklagen hatte...

    | Caius Caelius Caldus


    Der Archivschreiber der Bibliothca von Marina nickte nur stumm, während er versuchte vollkommen gefasst zu bleiben und sich nichts von dem anmerken zu lassen, was sich in seinem Inneren gerade abspielte.
    "Ich.. also.. in Marina.. die Insula direkt gegenüber der Bibliotheca, in der ich arbeite. Aber heute.. Ich habe vorhin mit dem Verwalter Mindius Serapio der iulischen Villa gesprochen. Da.. also.. da werde ich heute warten.. bis morgen.", antwortete Caldus stockend. Er hatte schon so viel durchgemacht, nachdem der Iulier in dieser Taverne angegriffen worden war, wofür sich der Caelier noch immer die Schuld gab, da ER sich dort mit Dives treffen wollte und wohl eindeutig zu spät da war (wenngleich eigentlich jemand anderes eher zu früh dort aufschlug). Anschließend die Sorge um die Genesung des Duumvir, der spätestens nach Ocellas Krankenbesuch wieder angefangen hatte sich nur so in die Arbeit zu stürzen... völlig verfrüht, wie Caldus fand. Und jetzt? Jetzt war er wohlmöglich samt Collega in Gefangenschaft geraten und es war nicht sicher, ob der Caelier Dives überhaupt wiedersehen würde. Das alles machte ihm Angst.


    "Von da werde ich nachher dann gleich einen Boten zur Villa Rustica Ficana schicken.", fügte er nach kurzer Pause etwas gefasster hinzu. Jedoch vermutete er bereits, dass sich der nebenbei erwähnt attraktive Jüngling, der dies alles beobachtet hatte, nach seiner Flucht aus ebendiesem militärischen Gebiet 'nur' für ein paar Informationen über den Freund eines Bekannten bestimmt nicht wieder in Gefahr bringen würde.
    "Darf ich morgen früh hier wieder vorbei kommen?", bat er dann beinahe einem Kleinkind gleich um Erlaubnis. Im besten Fall würde er den Iulier mit im Gepäck haben; im schlechtesten Fall käme ohne Neuigkeiten und allein...




    SCRIBA LOGEI - BIBLIOTHECA MARINAE

    Dives nickte. Natürlich würde er ein Auge auf dieses Projekt haben. Immerhin handelte es sich hierbei schließlich um eine Herzensangelegenheit des Iuliers. Allerdings...
    "Selbstverständlich, ich kümmere mich. Ich werde nachher noch mit dem Augur sprechen, der die Weihungszeremonien durchführt. Und wenn die ganze Chose mit der Classis geklärt ist, werde ich der Baustelle sicher auch persönlich wieder mehr Besuche abstatten können...", antwortete der Duumvir. So sehr er es sich auch manchmal wünschte, konnte er sich nämlich weder teilen, noch hatte sein Tag mehr als 24 Stunden. Zwangläufig mussten also selbst derartige Herzensangelegenheiten prioritätsbedingt hin und wieder hinten anstehen. Was nützte letzlich auch ein neuer Tempel, wenn dieser zusammen mit dem Rest der Stadt im nächsten Augenblick geplündert, verwüstet oder dem Erdboden gleich gemacht würde?


    Sim-Off:

    Zudem weiß ich nicht, wann und wie Dives hoffentlich aus der Gefangenschaft frei kommt, sodass ich zeitlich spätere spielende Themen derzeit nur via NSC (z.B. mit Augurinus) bedienen kann. Sorry.


    "Wenn dann weiter nichts mehr ist..." - "Als wäre das nicht schon genug.", warf Hemina in Bezug auf die Classis mit leicht missmutigem Lächeln ein.
    "Valete.", wünschte Dives anschließend, während sein cassischer Collega lediglich kurz die Hand zum Abschied hob.

    "Eben da sehe ich das Problem mit diesem Punkt 21. Er sagt nichts wirklich Neues. Beim ersten Teilsatz hast du das ja eben schon eingeräumt und auch der zweite Teilsatz steht in ähnlicher Form bereits einen Punkt zuvor aufgeführt. Dort steht nämlich: 'Punkt-Punkt-Punkt.. durch die Stadtverwaltung.. Punkt-Punkt-Punkt.. der Entzug des Standplatzes vollzogen.' Damit halte ich den Punkt 21 nach wie vor für überflüssig.. oder hast du ein spontanes Beispiel, bei dem dieser Punkt wichtig wäre?", blieb Dives stur, da ihn die Worte des Helvetius nicht so recht überzeugen mochten.
    "Denn so ein Fall wie den Herennius... Der Aedilis Mercatuum hat immer die Möglichkeiten, die der Herennier hatte. Ich sage nur Punkt 14: 'Die Entscheidung über die Qualität der Waren unterliegt der Stadtverwaltung.' Darüber sollte es bei Lebensmitteln wohl schnell gehen, dass ungeliebte Händler vom Markt verschwinden. Und bei anderen Waren ließe sich mitunter auch der Verkauf von Raubgut unterstellen. Der Stand würde vorübergehend geschlossen werden und die Ermittlungen ließen sich sicherlich in die Länge ziehen. Will sagen: Amtsmissbrauch lässt sich so sicher nicht verhindern. Dafür hat aber jeder und gerade die, die durch solchen Amtsmissbrauch benachteiligt wurden, die Möglichkeit jeden Magistrat nach dessen Amtszeit für die Vergehen in jener Zeit anzuklagen.", erklärte der Iulier weiter. Dass die örtliche Händlerschaft von dieser Möglichkeit bislang keinen Gebrauch gemacht hatte, war deren Sache (genauso wie die Verfolgung der Attentäter, die den Iulier angegriffen hatten, Dives' Sache war). Natürlich hätte auch einer der Magistrate Klage einreichen können, doch zumindest die Duumviri hatten daran derzeit kein größeres Interesse. Gerade Dives, für den Ostia unterm Strich 'nur' ein Sprungbrett zurück nach Roma sein sollte, sah in einem ostiensischen Prozess keinerlei Vorteile für seinen späteren Weg, die den Aufwand auch nur annährend begründen würden.

    | Aulus Aufidius Augurinus


    "Nun, soweit ich informiert bin, wird am heutigen Tage noch das bisherige Kultbild aus dem Tempel gebracht werden, um es temporär anderweitig unterzubringen. Die Menschen sollen den Gott schließlich auch während der Bauarbeiten hier anbeten und ihm angemessen Opfer darbringen können.", antwortete der Augur langsam und bedächtig.
    "Dann sollten die Abrissarbeiten voll und ganz starten können, wobei ich doch davon ausgehe, dass nicht alles kurz und klein gehauen, sondern wenigstens ein Teil auch wiederverwendet werden wird?", erkundigte er sich dann und machte eine Pause, in der er kurz hustete.
    "Soweit ich informiert bin, sollten die Arbeiter auch durchaus etwas mehr Zeit haben, als zunächst angedacht war, da der Architectus, um den sich der iulische Duumvir bemüht hat, wohl derzeit in Roma festsitzt...", fügte Augurinus strinrunzelnd hinzu und blickte einen Moment lang auf in den Himmel, bevor er sich wieder Vaticanus zuwandte.



    | Caius Caelius Caldus


    "Ich hielt das auch erst für einen schlechten Scherz, bevor ich mir gedacht habe, dass die Duumviri den Belagerern Romas vielleicht auch einfach nur einen Anstandsbesuch abstatten.", antwortete Caldus und zog einmal die Nase hoch, während eine Schweißperle an seiner rechten Schläfe hinunter lief.
    "Aber schaut nach draußen: Der Tag neigt sich sicher dem Ende entgegen und ich glaube kaum, dass die beiden eine Übernachtung vor den Toren Romas geplant hatten. Insbesondere deshalb, weil wir ja spätestens nach dem Attentat auf den Duumvir Iulius wissen, dass ein Duumvir in der Regel nur einen Tag am Stück abwesend sein darf. Andernfalls muss oder müsste ein Praefectus für ihn bestellt werden. Und ich bin zwar kein Mitglied eines der duumvirischen Officia, doch wüsste ich nicht, dass derartige Regeln aktuell zumindest von Seiten des Iulius getroffen worden wären...", erklärte er dann seine Gedankengänge, die ihn zu dem Schluss führten, dass die beiden Duumvirn tatsächlich in Gefangenschaft geraten sein mussten.




    SCRIBA LOGEI - BIBLIOTHECA MARINAE

    Sim-Off:

    Erster Beitrag an meinem neuen Monitor... =)


    Wie versprochen fand sich im Verlaufe der Feierlichkeiten in der Villa Iuliana durchaus noch die Gelegenheit für eine gemeinsame Unterhaltung zwischen dem patrizischen Gast und dem gastgebenden Duumvir. Damit die beiden Gesprächspartner hierbei auch ungestört bleiben würden, führte Dives den Tiberier erst zurück ins Atrium, um von dort aus einen Gang zu nehmen, der abermals weiter weg von Musik und Essen führte. Kurz bevor der Flur einen Knick nach links machte, bog der Iulier dann nach rechts ein, öffnete eine Tür und bat Lepidus lächelnd und mit einer einladenden Geste hinein.
    Zunächst nur in Schwarz und Grautöne gehüllt bei dem wenigen Licht, welches durch das großzügige Fenster gegenüber der Tür einfiel, verriet der Raum erst seine übliche Funktion, als der Duumvir zwei auf einem Rundtisch in der Raummitte stehende Kerzen entzündete. Ringsum an den Wänden befanden sich Schränke und Regale aus dunklem Holz, die mit allerlei Schriftrollen und hier und dort auch mit der einen oder anderen Tabula gefüllt waren. Spätestens das typisch ostiensisch in schwarz-weiß gehaltene Bodenmosaik, welches eine große, ausgerollte Papyrusseite darstellte, machte letztlich wohl klar, dass dies hier eine kleine Hausbibliotheca war.


    "Setz dich bitte.", deutete Dives, während er die Tür hinter dem Tiberier schloss, in Richtung des runden Tisches, um den herum drei einfache Sitzmöbel standen. Anschließend setzte er sich selbst auf einen der freien Plätze.
    "Ich denke, hier können wir ganz ungestört und offen reden.", erklärte der Iulier dann und hielt kurz inne, um sich an die Metapher seines Freundes Caelius Caldus zum Thema Probus zu erinnern.
    "Betreffs des Probus, über den wir gesprochen hatten, habe ich mich in den vergangenen Tagen und Wochen auch mit einem anderen Freund beiläufig und natürlich ohne deinen Namen zu nennen unterhalten. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass er mich von seiner Sichtweise auf die Sache durchaus überzeugen konnte, denn praktisch sieht es doch so aus: Entweder der dicke Kuchen aus Roma gewinnt den Kampf um die purpurne Glasur oder aber die ehrwürdige Torte aus dem Osten. In beiden Fällen sähe es für unsere Karriereplanungen wohl eher düster aus, wenn wir uns nun an einen zerbröselnden Keks ohne jede realistische Chance hängen würden, statt die Möglichkeiten der anderen beiden abzuwägen und einen dieser beiden zu unterstützen...", gab er dann grob das Ergebnis seiner Gespräche mit dem Caelier wieder. Weshalb genau sie damals ein so süßes Bild für die derzeitige Situation gefunden hatten, hatte der Duumvir bereits wieder vergessen. Vielleicht lag es an den Vorbereitungen der laufenden Feier..? Wohlmöglich.

    Bevor Dives näher auf das Angebot des Lutatiers oder dessen Kontakt zu Ocella eingehen konnte, betrat der Centurio den Raum.
    "Sei gegrüßt, Centurio..?", versuchte sich der Duumvir mittels Intonation nach dem Namen des Kommandeurs zu erkundigen. Er wusste ja nicht, wie die Umgangsformen sonst so innerhalb der Castra waren, doch empfand er es zumindest nicht sonderlich höflich sich hinter der Anonymität eines Ranges zu verstecken - gerade wo die Classis Misenensis zwar aktuell in Ostia, doch keineswegs ganz allgemein nur einen Centurio in ihren Reihen hatte...
    "Wie dir sicherlich bereits angekündigt wurde, bin ich Iulius, Duumvir von Ostia, und heute in Begleitung des Hafenverwalters Sulpicius und des Großhändlers Lutatius hier. Zusammen würden wir uns gerne noch einmal über die Einrichtung einer Bürgerwehr unterhalten, die dir bereits der für die städtische Sicherheit verantwortliche Aedil Helvetius in seinem letzten Besuch vor einigen Tagen versucht hatte etwas näher zu bringen.", stellte der Iulier die Mitglieder der Delegation mit kleinen Gesten vor und legte ihr gemeinsames Anliegen hernach offen. Es folgte eine kurze Pause, in der auch der Hafenverwalter den Centurio mit einem freundlichen "Salve Centurio." grüßte und einmal kurz nickte.


    "Wie ich hörte, warst du nicht sehr begeistert von der Idee einer Bürgerwehr zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Mich - und nicht nur mich, sondern auch die übrigen Magistrate Ostias, die Verwaltung der Häfen und Speicher, wie auch die hiesige Händlerschaft - würde interessieren, wie du dir alternativ vorgestellt hast fünf Stadttore und die Militärlager rund um die Uhr zu bewachen, gleichzeitig in den Hafen- und Speichervierteln, am Capitolium mit der Stadtkasse und tagsüber auch auf dem Marktplatz zu patrouillieren.. und das ganze mit gerade einmal einer Centurie an Soldaten?", erkundigte sich Dives anschließend mit möglichst wenig Vorwurf in der Stimme, dafür jedoch umso besorgter...

    Tatsächlich schien der Optio einem kleinen Geschäft nicht unbedingt abgeneigt zu sein. Zumindest ging er erst einmal auf das Angebot ein, statt es sofort kategorisch auszuschließen. In diesem Punkt waren Militärs und Politiker und Verwalter wohl gar nicht mal so verschieden...
    "Nun, erst der Aufwand meinen Großonkel in einer anderen Legion zu finden... und dann der Aufwand ihm anschließend die Nachricht von meiner Festsetzung hier zu überbringen... Dafür sollten zwei Goldstücke eine gute Entschädigung sein, oder?", bot Dives an, bevor er anschließend kurz überlegte, wie viel ein Optio hier derzeit überhaupt so verdienen mochte. Immerhin waren die Truppen aus den Germaniae wie lange hierher unterwegs gewesen und hatten bezahlt werden müssen? Andererseits natürlich war wohl davon auszugehen, dass die Kassen dieses riesigen Heeres hier und dort durch diverse Plünderungen auch aufgebessert worden waren, sodass für den iulischen Duumvir unterm Strich unklar blieb, ob die Soldaten aktuell mehr als oder weniger als oder genau ihren Standardsold erhielten...

    | Caius Caelius Caldus


    Der enge Vertraute des iulischen Duumvir tat, wie ihm geheißen wurde, und setzte sich. Auf die Vorstellung des zweiten Aedils hin, nickte er lediglich in dessen Richtung und nahm anschließend etwas missmutig zur Kenntnis, dass Ocella den Mann eben nicht hinaus schickte.
    "Nun, der Duumvir... Ich habe heute einige Freunde auf einem kleinen Landgut nahe der ehemaligen Ortschaft Ficana besucht. Dort erzählte mir ein Freund, der aus dem Umland Romas dorthin geflohen ist, dass die beiden Duumviri heute im Lager der Rebellen aufgeschlagen seien und sogleich inhaftiert worden wären.", erklärte Caldus besorgt. Dass die beiden Stadtobersten zuvor noch ein Gespräch mit einem senatorischen Tribun hatten, entzog sich der Kenntnis dieses speziellen Freundes (man mochte ihn, wie auch die anderen Anwesenden auch als Gleichgesinnte bezeichnen...). Er hatte lediglich beobachtet, wie die beiden Männer in einem Soldatentrupp verschwunden waren.
    "Ich wollte es zunächst nicht glauben und war anschließend in der Villa Iuliana, wo man mir bestätigte, dass Div.. äh.. der Duumvir Iulius sich nach Roma aufgemacht hätte. Jetzt neigt sich der Tag so langsam seinem Ende zu und noch immer ist der Iulier weder in seiner Villa aufgeschlagen, noch hier in seinem Officium anzutreffen und im Atrium der Curia habe ich sogar den älteren Cassius getroffen, der sich mittlerweile ebenfalls sorgt...", berichtete der Caelier weiter und musste sich bemühen, dass aus dem Glitzern seiner Augen keine kullernden Tränen wurden. Offen Gefühle zu zeigen war schließlich absolut unrömisch und damit umso unmännlicher...




    SCRIBA LOGEI - BIBLIOTHECA MARINAE

    "Weinhandel, wirklich?", stieg nun auch der Iulier in das Überbrückungsgespräch mit ein.
    "Ich habe einen Onkel, der ein eigenes Weingut bei Misenum hat und auf seinen Misener absolut schwört. Wo kommen deine Weine her? Italia? Südgallien? Hispania?", erkundigte er sich ein bisschen in einfachem Smalltalk.


    | Nero Sulpicius Cornuntus
    HAFENVERWALTER - PORTUS ROMAE


    "Na, das riecht doch schon fast nach einem neuen, lukrativen Geschäftskontakt, was?", warf Cornuntus sogleich mit einem vielsagenden Grinsen ein, woraufhin der Duumvir leichtfertig das Thema in eine andere Richtung lenkte. Denn solche Geschäfte besprach der Lutatier besser mit Proximus persönlich - und vor allem nicht hier, in einer Castra.
    "Warst du nicht auch einer der Wahlkampfhelfer des Helvetius Ocella? Wie bist du als Händler eigentlich dazu gekommen?"

    "Ich danke dir, Decima. Vale bene!", verabschiedete sich Dives und sein vorsichtiges Lächeln wurde etwas offener, während er sich von seinem Sitzplatz erhob. Anschließend nickte er noch einmal zum Dank und Abschied, bevor er das Officium der Rectrix verließ und die Tür hinter sich schloss. Einen Augenblick verharrte er dann mit dem Rücken zu ebenjener Tür, aus der er gerade gekommen war, atmete einige Mal tief durch - er hatte es geschafft; er war zumindest probeweise Praeceptor - und verließ hernach beinahe federleichten Schrittes das Gebäude der Schola Atheniensis...

    Zitat

    Original von Lucius Duccius Ferox


    Offenbar zeigten die Worte des Iuliers zumindest kurzfristig keinerlei Wirkung. Weder stieg der Tribun auf die militärischen Details ein - denn die Duumvirn hatten natürlich nicht nur einiges Wissen ob der Größe der zurückgebliebenen Truppen -, noch ging er auf den Appell ein, dass en weiteres, unnötiges Blutvergießen unter Römern zu verhindern sein müsse. Stattdessen geleitete der Optio, welcher sie bereits hierher geführt hatte, nun wieder aus dem Zelt, wo ihr Gefolge noch einmal etwas aufgestockt wurde. Dann ging es, wie angekündigt widerstandslos, zu den vorübergehend neuen Unterkünften der beiden ostiensischen Honoratioren...


    "Optio?", begann Dives auf ihrem Weg vorsichtig. Der Name des Mannes war ihm nach dem Gespräch mit dem Tribun nicht mehr erinnerlich. Aber dennoch wäre der Unteroffizier einem kleinen Handel ja vielleicht nicht abgeneigt.
    "Wäre es möglich, dass du meinen Großonkel Marcus Iulius Licinus, den Primus Pilus der ersten Legion, über meinen Aufenthalt hier informierst? Ich würde dich für deinen Aufwand natürlich auch entschädigen...", versuchte sich der Iulier in schlichter Bestechung. Neben der Hilfe, die er auf diese Weise von seinem Großonkel zu erhalten hoffte, erkundigte er sich so auch implizit nach dem grundlegenden Wohlergehen seines Verwandten: Lebte er noch unter ihnen oder hatte er bereits die Reise zu seinen Ahnen angetreten?