Beiträge von Marcus Iulius Dives

    | Ein Urbaner


    "Salve! Wohin des Weges zu so später Hora?", erkundigte sich der Militär misstrauisch. Nach einem Händler sah der Mann ja nicht gerade aus. Dafür fehlte dem ein großer Wagen oder etwas vergleichbares. Gerade in diesen Zeiten musste man große Vorsicht walten lassen, denn wer wüsste schon genau, bis wohin die feindlichen Späher und Spione nicht schon vorrückten.
    "Wer bist du? Wie heißt du? Wo kommst du her? Und was willst du hier in Ostia?", setzte der Urbaner die Fragerei sogleich fort. Kurz überlegte er und hoffte keine Frage vergessen zu haben.


    Sim-Off:

    @ CU & Classis: Ich hoffe, es ist okay, wenn ich das hier weiter so übernehme. Sollte die CU hier tatsächlich abgezogen werden, kann die Classis die Torwache hier aber auch gern übernehmen... :)

    | Potitus Asinius Celer


    Noch immer arbeitete der Asinier in der Curia Ostiensis als Scriba. Mit einigen tabulae unterm Arm kam er zufällig mal wieder durch das Atrium Municipii geschritten. Er erblickte einen herausgeputzten, aber etwas verloren wirkenden fremden Mann. Eigentlich auf dem Weg zu seinem Patron, eniem der beiden frisch gewählten Duumviri der Civitas, machte er kurz halt.


    "Salve!", grüßte Celer den Unbekannten und ging auf ihn zu.
    "Wer bist du und wie kann ich dir weiterhelfen? Willst du zu einem der Duumviri? Zum Quaestor? Zu einem der Aediles?", fragte der Asinier und nannte damit gleich mehrere vorstellbare Szenarien. Auf die Vorstellung seiner Person verzichtete er großzügig. Diesen feinen Herrn würde sein Name bestimmt nicht interessieren - und falls doch, würde er schon nachfragen...




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

    >> Nachdem die Ergebnisse der letzten Wahlen durch die scheidenden Duumviri in der Curia von Ostia verkündet worden waren, standen die Magistrate der Civitas für das kommende Jahr fast fest. Nur eine Instanz könnte jetzt noch alles umwälzen: Der höchste und größte Gott, der Göttervater Iuppiter!


    Zusammen mit seinem künftigen Collega Cassius Hemina, den gewählten Aediles und dem neuen Quaestor Ostiensis begab sich auch Dives auf den Vorplatz des Capitoliums von Ostia.*
    "Salve, Augure!", grüßte der Iulier den Mann, von dessen Interpretation im Folgenden abhängen würde, ob er auch den göttlichen Segen des Iuppiter für seine Amtszeit als Duumvir erhalten würde.


    Sim-Off:

    * In Ermangelung eines bereits existierenden Beispiels für Inaugurationes in Ostia hoffe ich, dass der Ort gegen keine Formalität verstößt. Die Wiki war in diesem Punkt leider nicht sehr auskunftsfreudig... :(

    Hm... Die Leute, die auf die Bühne gerufen wurden, kannte oder erkannte Dives nicht. Aber war bei einem so großen Fest etwas anderes zu erwarten gewesen? - Wohl kaum. So gratulierte der junge Decurio lediglich kurz dem Iunier neben sich und machte sich dann auf an einem der Stände noch ein kleines Wasser zu trinken.
    Die Gewinner der Lotterie, so spekulierte der Iulier, fühlten sich von Fortuna persönlich geküsst, wenn sie die Bühne betraten. Und warum? Einzig aufgrund eines Beutels voller Münzen, einiger Klamotten, feinem Schmuck oder vielleicht auch einem kunstvoll gehauenen Stein... Nein, so im Nachhinein war Dives weder traurig kein Los gehabt zu haben, noch nicht als 'Gewinner' auf die Bühne gerufen worden zu sein. Er hatte auf ganz anderer Ebene gesiegt. Er war heute wirklich von Fortuna geküsst worden! Das hieß, eigentlich eher von einem ihrer Schützlinge: Faustus - dem 'Glücklichen', dem 'Gesegneten' oder auch dem selbst 'Glückbringenden' - Decimus Serapio.


    Mit einem Lächeln im Gesicht und noch immer mit Blumen bekränzt verließ Dives das Fest in Richtung Casa Iulia...

    Nein, Promotus oder Proculus hieß der Ulpier nicht. Aber auch Propertius oder Propinquus hörten sich nicht richtig an. Probus, ja Probus! Das klang stimmig. Bei der nachfolgenden Frage des Tiberiers überlegte Dives kurz... und musste dann wirklich ehrlich grinsen.
    "Beides ist interessant. Aber ich frage eigentlich eh nur, weil du,als Patrizier, das ja vielleicht hättest wissen können. Von meinem Cousin, Senator Centho, kenn ich nämlich ein interessantes Detail aus dem Testament des Valerianus...", flüsterte Dives. Centho war bei der Eröffnung des kaiserlichen Testaments persönlich anwesend gewesen. Die Informationen seines Cousins kamen folglich aus erster Hand! Leider war das Dokument selbst ja nie veröffentlicht worden, soweit dem jungen Decurio bekannt. Nur die damals anwesenden Senatoren hatten es einst verlesen bekommen.


    Der Iulier überlegte kurz. Sollte er mit Lepidus offen sprechen? So salinatortreu wie der bisher aufgetreten war, mochte das nicht unbedingt so eine gute Idee sein. Andererseits war der ein Patrizier und wirkte in der Regel auch in allen Belangen wie ein solcher. Da musste der doch auch irgendetwas auf seine Verwandtschaft geben und ein bisschen Stolz auf seine Gens musste ihm einfach inne wohnen. Für den Fall der Fälle legte Dives einen möglichst blauäugigen Flüsterton an den Tag:
    "Ich hatte nur überlegt, dass ja nach Gesetz gewisse Vorrechte bei den Ulpiern liegen. Mein Cousin meinte, dass jene auch in besagtem Dokument bestätigt seien." Das ließ der Iulier ersteinmal wirken und lächelte weiterhin starr mal in diese, mal in jene Richtung. Die diversen Schlüsse zu ziehen überließ er vorerst Lepidus. Dessen Ausbildung würde ihn bestimmt darauf kommen lassen, dass im Klartext also jener Ulpius Probus in der Thronfolge vor dem Vescularier stand. Lebte der Patrizier noch, so war mindestens der vescularische Thronanspruch falsch, wahrscheinlich allerdings sogar auch der cornelische. Wäre er tot, so stellte sich die Frage, weshalb davon eben nichts an die Öffentlichkeit gelangt war. Antwort eins: Probus war unter Valerianus verstorben und Valerianus und er hatten sich überworfen, weshalb Valerianus folglich dafür gesorgt hatte, dass Probus' Tod keinerlei öffentliche Erwähnung fand. Das allerdings war bei dem geringen Einfluss, den der verschiedene Kaiser wohl zuletzt nur noch ausgeübt hatte, eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher wäre Antwort zwei: Probus war erst mit oder nach Valerianus verstorben. In jenem Fall wäre eine natürliche Todesursache wohl ein äußerster Zufall. Vielmehr stünde dann die Frage im Raum, ob Salinator oder eher Cornelius dahinter steckten. Oder gar beide?! Eine spannende, vielschichtige Thematik...


    'Wenn zwei sich bis auf den Tod streiten, dann freut sich manchmal ein Dritter. Manchmal jedoch geht dem auch einfach nur der Tod eines Dritten voraus. Bereits Iulius Caesar und Pompeius Magnus waren da mit ihrem einstigen Triumvirat so ein historisches Beispiel...'

    Sim-Off:

    Sorry. Hab das Thema hier irgendwie vergessen...


    "Ja, das sollte man wirklich herausfinden. Den vielleicht sogar mit einigen seiner bestimmt nicht minder talentierten Schauspielfreunde im Theater zu erleben wäre sicherlich großartig!", antwortete Dives zunächst - auch um sich noch ein wenig mehr Bedenkzeit zu verschaffen. Tja, welche Stelle hatte ihm besonders zugesagt? Das war schwierig, wo er doch bei diesem langen Vortrag mitnichten alles noch so in seinem Kopf hatte. Da entschied er sich lieber für eine allgemeinere Reaktion:
    "Und ich fand mehr den Vortrag als Ganzes sehr passend und gelungen ausgewählt. Vergils Verse zu hören, ist immer wieder ein Genuss! Zwischen den einzelnen Strophen vermag ich mich da jetzt nicht zu entscheiden...", lächelte er. Dann bogen sie in die Via Flaminia Richtung Forum Romanum ein und der Blick des Iuliers fiel zunächst auf die Basilica Ulpia, welche sich direkt vor ihnen auftürmte. Während die Prozession sich auf der gebogenen Straße lang bewegte, wechselte Dives das Small-Talk-Thema:


    "Da steht die Basilica Ulpia... Hast du eigentlich mal gehört, dass auch der Bruder des Iulianus, der Onkel des Valerianus gestorben ist? Ich weiß nicht... Pro..motus, Pro..culus oder so." Den letzten Teil flüsterte Dives dem Tiberier mit unverändert übertrieben freundlichem Blick (damit niemand etwas vom Themenwandel merkte) zu, wenngleich bei der Lautstärke der gespielten Musik wohl weder die Leute eine Reihe vor noch eine Reihe hinter ihnen etwas hören könnten. Doch selbst für den Fall der Fälle hatte der Iulier weder die Frage nach einer Ermordung gestellt, noch genauer verifiziert, worauf er hinaus wollte...

    Auf die Frage des Iuliers hin prostete Massa dem jungen Decurio lächelnd zu. Was wollte der damit sagen? War das eine Anmache? Neeiin. Offen lächelte Dives zurück und nahm ebenfalls noch einen Schluck aus seinem Glas. Dann erzählte der Centurio etwas von Enthaltsamkeit. Sollte Dives das durch die Blume sagen, dass der Decimer mal wieder einen unenthaltsamen Abend haben wollte? Jetzt war er sich da nicht mehr so sicher. Da trat sogar der spontane Gedanke in den Hintergrund, seit wann Militärs denn einen asketischen Lebensstil pflegten. Der Iulier setzte das Glas ab, hielt es aber weiterhin vor seinem Gesicht, als wollte er sich dahinter verstecken. Erst nach dem folgenden Satz fand das Glas wieder seinen Weg zurück auf den Tisch, damit Dives dem Decimer eine Hand auf die Schulter legen konnte.
    "Das tut mir Leid.", bekundete er mit Mut machendem Blick. Den Zusammenhang allerdings verstand der junge Decurio nicht so ganz.
    "Wen hast du verloren, wenn ich das fragen darf?" Vielleicht mochte er jetzt aktuell nicht verheiratet oder verlobt sein, doch wohlmöglich hatte er früher eine Freundin gehabt? Ob die bei einer Schwangerschaft verstorben war? Möglich. Und deshalb hatte er jetzt auch nichts mehr mit Männern? Konnte auch sein. Oder sprach er doch von Serapio?! Neeiin, denn die beiden waren ja nicht fest zusammen gewesen und eher wie Brüder... Das hatte er gesagt. Oder war das etwa gelogen? Erneut machte sich etwas Unsicherheit beim Iulier breit. Er sollte Serapio unbedingt bei nächster Gelegenheit - wann die wohl sein würde? - ein bisschen nach ihm und Massa ausfragen...


    "Noch etwas Hase?", erkundigte sich der junge Decurio dann nebenbei. Damit gab er Massa einerseits noch etwas Zeit für dessen Antwort und versuchte andererseits zu ergründen, ob es an der Zeit wäre den nächsten, den letzten Gang auftischen zu lassen.

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    Na das klappte doch ganz gut! Vielleicht dürstete es den jungen Mann ja wirklich nach... Wie dem auch sei! Sie war nicht hier, um mit ihm zu schlafen, sondern nur um zu sehen, ob sie den Iulier allein mit der Aussicht darauf, dass sie mit ihm schlafen könnte, um den kleinen Finger wickeln könnte. Und bisher sah alles danach aus, als würde es da keine größeren Probleme geben.


    Dann fragte er erneut nach dem Namen. Vermutlich hatte er etwas Angst, dass sie eine Verwandte von ihm wäre... oder die Frau eines der Bewohner der Casa. Kurz überlegte die Ägypterin gespielt. Auch Crassus sollte dies sehen.
    "Hm... Nenn mich am besten einfach... Hm... Wie klingt 'Tsuniro' für dich?", lächelte sie keck und ließ offen, ob sie denn auch tatsächlich so hieß. Damit blieb auch weiterhin verborgen, ob sie nun eine Verwandte des Crassus war oder die Gattin eines hier lebenden Iuliers oder vielleicht auch einfach nur eine Liebschaft, was zu denken sich der frisch eingezogene Iulius hier hoffentlich nichtmal im Traum zu denken wagte!


    Ein wenig belustigt sah die exotische Schönheit dabei zu, wie Crassus sich einerseits umblickte, während er gleichzeitig versuchte sie nicht aus den Augen zu lassen. Da hatte sie wohl mächtg Eindruck auf ihn gemacht - sehr schön! Als sein Blick ihren wieder kreuzte, blinzelte sie kurz verführerisch mit ihren geschminkten Augenlidern. Als zuweilen auch als geschmackvolle Dekoration benutzte Sklavin war sie nämlich durchaus in der Position sich aufhübschen zu dürfen. Locusta schimpfte zwar immer auf sie, doch jetzt, da sich hier auch keine Furia Calliphana mehr durch Tsuniro bedroht sehen könnte, war der ägyptischen Schönheit dies herzlich egal.
    "Ja, ich wollte dir diesen Ring hier bringen... Iulius.", antwortete sie und reichte ihm das Schmuckstück auf ausgestreckter Hand dar.
    "Soll ich ihn dir anstecken?", neckte die Ägypterin Crassus dann weiter und kicherte kurz.




    SKLAVE - CASA IULIA

    Aufmerksam hing Dives an den Lippen der Duumviri, die allerdings zunächst die Namen der gewählten Aedile und des neuen Quaestors verkündeten. Alle drei waren dem Iulier nicht näher bekannt. Einzig deren Gesichter waren ihm nicht neu, da er sie ja beispielsweise bei den Wahlreden auf dem Forum gesehen und gehört hatte. Dann endlich kam der spannendste Augenblick, auf den sicherlich nicht nur der Iulier heute hingefiebert hatte: Die Verkündung, wer im kommenden Jahr die Geschicke der Civitas Ostia als Duumvir lenken und leiten würde. Die Spannung stieg... und stieg... und... Super! Fabelhaft! Grandios! Ein tolles Ergebnis! Dives war gewählt - und mit ihm auch sein Sitznachbar Cassius Hemina, der folglich auch im kommenden Jahr sein Sitznachbar bleiben würde (nur eben auf anderen Plätzen).
    Der Iulier und Hemina erhoben sich sichtlich erfreut und glücklich von ihren Plätzen und gratulierten sich zunächst gegenseitig mit einer freundschaftlichen Umarmung. Dann folgten sie der Aufforderung der scheidenden Duumviri und begaben sich in die Mitte der Versammlung, um die Ämter nun offiziell zu übernehmen.


    "Vielen Dank, vielen Dank!", bedankte sich der frischgebackene Duumvir Iulius für die Glückwünsche seiner Amtsvorgänger und der neuen Magistrate. Während der Cassier mal wieder nicht ganz so schnell war und folglich noch mit dem Beglückwünschen anderer und dem Empfangen eigener Glückwünsche beschäftigt war, baute sich Dives seinerseits bereits auf, um ein paar Worte zu sagen - wer zuerst kommt, malt zuerst:


    "Versammelte Honoratioren von Ostia, werte Duumviri, scheidende und frisch gewählte Magistrate!", begann der Iulier mit einer ausladenen Geste, um sich möglichst viel Aufmerksamkeit zu sichern.
    "In den vergangenen Jahren..." Ein Glück, dass er bereits seit zwei Jahren hier in Ostia war und folglich den Plural problemlos verwenden konnte. "... habe ich einen Großteil meiner Energie, viel Kraft und Schweiß, in das Wohlergehen unserer geliebten Civitas Ostia gesteckt und stets versucht sie nach besten Wissen und Gewissen weiter voran zu bringen, damit ihr auch in Zukunft die Rolle und Bedeutung im Imperium zukommt, die ihr gebührt." Es folgte eine kurze Zäsur.
    "Für diesen Einsatz und dieses Engagement habt ihr, die ehrenvolle Versammlung der Decuriones von Ostia, mir vor einiger Zeit einen Platz in euren Reihen gewährt, auf dass es mir fortan möglich sei mich noch stärker in den Dienst unserer großartigen Civitas zu stellen. Und ich kann sagen, dass ich mein bestes gebe, um die in mich gesetzten Erwartungen auch zu erfüllen." Wieder hielt der Iulier kurz inne.


    "Am heutigen Tag stehe ich hier als frisch gewählter Duumvir, zusammen mit meinen neuen Amtkollegen." beim letzten Teil wandte er sich kurz zur Seite und präsentierte mit einer kurzen Handbewegung die erwähnten Personen. Auf die Nennung der Namen allerdings verzichtete er. Das hier war SEINE Show! Obwohl... wenigstens seinen Collega sollte er wohl schon erwähnen. Während des folgenden Satzes würde Dives den einen Schritt Entfernung zwischen ihnen beiden überwinden und den Cassier bei dessen Namensnennung eine Hand auf die Schulter legen.
    "Wir alle, insbesondere natürlich mein künftiger Amtkollege Cassius Hemina Minor und ich, Marcus Iulius Dives, werden uns gemäß unserer Gesetze und der Traditionen unserer Väter und Vorväter in den Dienst unserer geliebten Civitas Ostia stellen und uns intensiv für sie einsetzen!" Jetzt fehlte nur noch ein schöner Schluss, auf den man guten applaudieren könnte.
    "Wir stehen hier für euch! Für euch und die Bürger von Ostia!", beendete er seine Rede, die nun doch etwas länger ausgefallen war, als man vielleicht zunächst erwartet hätte, mit unterschwelligem Verweis auf seine Wahlrede auf der Rostra des Forums. DAS sollte Cassius ersteinmal kontern - sofern überhaupt noch einer der neu Gewählten nach dieser Rede das Wort ergreifen wollte. Dives machte sich gedanklich ein Häkchen bei 'Antrittsrede in der Curia' und stellte sich nachfolgend bereits auf den nächsten Punkt ein: 'Das Erbitten von Iuppiters Segen'.


    Sim-Off:

    Edit: Folgelink eingefügt.

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    Tu dies, tu das... Eingebildete Locusta! Die scheuchte Tsuniro ständig herum, diese blöde Kuh! Und als wäre das nicht schon genug, hatte sie jetzt den Auftrag erhalten einem frisch angekommenen Iulier einen neuen Siegelring zu bringen, der soeben in der Größe angepasst worden war. Hoffentlich war das noch ein jüngerer Kerl, den die Ägypterin schön um den Finger wickeln könnte. Es reichte schließlich, dass Tsuniro mit diversen Sklaven der Casa nicht so ganz grün war.


    Kurz bevor sie am Cubiculum angelangt war, wurde sie von einem Unbekannten äußerst respektvoll angesprochen. DAS mochte die ägyptische Schönheit natürlich außerordentlich! Sich ihrer weiblichen Waffen bewusst, nickte sie freundlich auf die Begrüßung hin. Tiberius Iulius Crassus - den Namen hatte sie noch nie gehört. Folglich musste das wohl dieser neue Bewohner der Casa sein. Sie setzte ein selbstbewusstes Siegerlächeln auf.
    "Salve, schöner Mann!", erwiderte sie freundlich und verzichtete dabei auf jegliche Unterwerfung durch eine Anrede des Iuliers als 'Herr' oder 'Dominus'.
    "Ist mein Name denn so wichtig, wenn ich so aussehe?!", fragte sie provokativ und ohne ihre Identität zu schnell zu offenbaren. Kurz schaute sie sich um - niemand außer Crassus war zu sehen. Sie mussten schnell ins Zimmer rein, damit niemand Tsuniro auffliegen lassen könnte. Sie legte dem Iulier eine Hand auf seine Brust und drückte ihn sanft in das Cubiculum.
    "Ich hab etwas für dich, das ich dir geben soll... Etwas, worauf du bestimmt schon lange gewartet hast...", versuchte sich die Ägypterin in verführerischer Zweideutigkeit, um zu bekommen, was sie wollte. Hoffentlich sprang der Iulier darauf auch an...




    SKLAVE - CASA IULIA

    Was für ein Glück, dass dieser Centurio hier der Cousin Serapios war! Absolut sicher verneinte er eine mögliche Ehe oder Verlobung. Das war eine gute Nachricht... irgendwie, denn andererseits käme der Praefectus wohl kaum um eine Heirat herum... früher oder später. Bei der Frage nach einem festen Freund überlegte Massa doch etwas mehr und das Nein wirkte weniger sicher. Außerdem war der Iulier überzeugt davon, dass Serapio ihn nur nicht hatte näher kennenlernen wollen, weil eine dieser Fragen eine positive Antwort hatte. Es musste also ein Freund sein. Vielleicht kein ganz so fester, doch zumindest einer, dem der decimische Praefect keinen Nebenbuhler zumuten wollte.
    Oder verneinte Massa die letzte Frage deshalb so, weil er jener unfeste Freund war? Na, da war es ja mal gar nicht so schlecht, dass sich der Centurio jetzt auch noch zu seiner eigenen Lage äußerte. Auch der war also weder verlobt, noch verheiratet... leider.


    "Ich verstehe.", nickte Dives erstmal, bevor er zu einer eigenen Antwort ansetzte:
    "Bei mir, naja. Erst das Duumvirat hier und dann nach Roma, wie du schon sagtest. Und danach? Danach wird mein Cousin, der Senator Iulius Centho, mir wohl eine 'gute Partie' vermitteln... Aber ich bezweifle stark, dass sie so gut sein wird wie dein Cousin Serapio." Ups. Hatte er jetzt wirklich Serapio mit einer künftigen Ehefrau verglichen? Als wenn Mann einen Mann ehelichen könnte... Oder könnte er? Eine blödsinnige Idee!
    "Doch derzeit hat mein Cousin mit seiner Gesundheit eh andere Probleme, sodass die Suche auch für mich glücklicherweise noch ein ganzes Weilchen dauern wird. Zeit also für außereheliche Aktivitäten mit... naja.", lenkte der Iulier schnell von seinem kleinen, verbalen Ausrutscher ab und hoffte, dass jener nicht weiter aufgefallen war. Dem letzten, unbeendeten Satz folgte ein vielsagendes Lächeln: Serapio. Dives nahm einen Bissen vom Brot und aß dazu ein wenig Gemüse, bevor er fortfuhr:


    "Wie ist es eigentlich mit dir? Hast du derzeit einen Freund? Also: Oder eine Freundin? Ich mein, ich weiß ja nicht..." Der junge Decurio konnte sich seit der ersten Erfahrung mit einem gutgebauten Typ absolut nicht mehr vorstellen, jemals wieder mit einer Frau intim zu werden. Er würde früher oder später (wobei er letzteres bevorzugte) wieder einmal mit einer schlafen müssen... notgedrungen. Ehen mussten schließlich vollzogen werden. Doch sollte es, davon hatte Dives auch schon gehört, auch Leute geben, die bei der Wahl ihrer Intimpartner... nunja... weniger festgelegt waren. Zu welcher Sorte also gehörte nun Massa?

    Ein Glück, dass auch Aculeo nicht nach Reden über seine Eroberung zumute zu sein schien. Dives nickte zufrieden, als der Germanicer schlussendlich das Thema beendete mit dem Satz, dass manche Dinge besser hinter verschlossenen Türen blieben.


    "Na die Flotte... die fordert und fordert... Und es ist wirklich schwierig deren Vorstellungen in Übereinstimmung zu bringen mit dem, was ich denke, das für die Civitas und deren Bewohner das Beste ist...", beließ der Iulier es bei möglichst allgemeinen Worten. Im Prinzip war es ja auch ein altes Lied: Militärs und Politiker beziehungsweise Beamte passten eben nur sehr bedingt zueinander.
    "Und ich freu mich, dass du nicht in diesen kriegerischen Zeiten zum Militär gehst. Wer weiß, ob du die Kämpfe überstanden hättest... obwohl ich glaube, dass du den Beistand der Götter gehabt hättest." Es war ja nicht so, dass der Iulier es Aculeo nicht zugetraut hätte, dass der auch einen passablen Tribun abgeben würde. Ein größerer Applaus für die Worte des Cassiers zwang Dives zu einer kurzen Pause.


    "Was für einen Posten hat dieser... Wie hieß der gleich?" Der Iulier überlegte kurz, kam aber nicht drauf, was Aculeo gesagt hatte. Bei der langsam abklingenden Anspannung und den vielen Informationen, die der Germanicer hier erzählte, war es hoffentlich verschmerzbar, dass auch manche Dinge in ein iulisches Ohr rein und aus dem anderen direkt wieder raus gingen... obwohl der junge Decurio sich durchaus dafür interessierte, was Aculeo ihm berichtete.
    "... der Procurator a libellis. Hat er dir bereits ein Amt in Aussicht gestellt? Hier... Director Ludi oder sowas?" Was waren noch civile Ämter der ersten Stufe einer ritterlichen Karriere? Im Moment fiel dem Iulier nur dieses eine ein, obwohl er sich nahezu sicher war auch noch weitere zu kennen. Vielleicht war er ja noch immer durch die Aufregung und Anspannung etwas blockiert? Den aus seiner Sicht völlig abwegigen Gedanken, dass niemand den Germanicer brauchen könnte, kommentierte Dives nicht. Wahrscheinlich waren es einfach die trägen Mühlen der Bürokratie...




    DECURIO - OSTIA
    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    Auch Iulius Dives gehörte zu den Decuriones, die sich am heutigen Tage feierlich in der Curia Ostiensis versammelten. Allerdings war er wohl etwas aufgeregter als viele andere des Stadtrates, wenngleich er sich dies versuchte nicht anmerken zu lassen. Immerhin, das war dem Iulier bereits von der heutigen Tagesordnung bekannt, würde es in dieser Sitzung um nichts Geringeres gehen als die Bekanntgabe der offiziellen Wahlergebnisse. Dives blickte dem Ereignis zwar optimistisch entgegen, da er ja auch von den Gefolgsleuten des alten Cassius nicht wenige Stimmen erwartet hatte, doch eine Restunsicherheit und -nervosität blieb. In seinem Studium hatte der junge Decurio gelernt: Alles ist möglich; und nichts ist sicher.


    An seinem Platz angelangt, führte der Iulier noch einen kurzen Small-Talk mit dem jungen Iullus Cassius Hemina, der sich jedoch auch nicht gänzlich sicher war, ob die Stimmen für sie beide unterm Strich gereicht haben würden. Dann zogen die beiden scheidenden Duumviri ein, wobei es im Saal ruhig wurde. Einjeder erwartete nun wohl die offizielle Bekanntgabe der Wahlergebnisse...

    Ein Glück! Dem Iulier fiel ein großer Stein vom Herzen. Das war genau das, was er hatte hören wollen: Massa und Serapio waren nie ein festes Paar gewesen. Dives versuchte sich diese Erleichterung nicht gleich anmerken zu lassen, doch so völlig vertuschen konnte er sie nicht, während er dem Hasen nun auch dessen zweite Schulter abnahm. Daran, dass ihm vielleicht auch nur etwas vorgemacht wurde, dachte der junge Decurio nicht. Dafür gefiel ihm die Antwort gerade viel zu gut. Er wollte, dass sie die Wahrheit entsprach. Also glaubte er dem Centurio nur zu gern.
    Der zufriedene Gesichtsausdruck wich jedoch alsbald einem weniger glücklichen und das lag nicht an dem Gemüse, welches sich der Gastgeber gerade auftat. Dem Iulier kam Serapios schroffe Ablehnung eines näheren Kennenlernens am Rande des Fortunafestes wieder in den Sinn. Er erinnerte sich, dass er kämpfen wollte... gegen die Schnalle oder den Hengst, die er (einen oder beide) an der Seite des Praetorianerspraefecten vermutete. Massa war also glücklicherweise nicht jener Hengst, doch mochte er ja vielleicht dennoch etwas über jenen wissen?! Die beiden Decimi waren doch wie Brüder. Das hatte Massa gesagt...


    "Ist dein Cousin denn verheiratet, ... verlobt, ... oder hat einen festen Freund?", erkundigte er sich neugierig, bevor er die Schulter kostete... "Mmm..." Vorzüglich!
    "Und wie sieht es bei dir aus? Ich mein, als Centurio darfst du doch auch heiraten, oder?", fügte Dives etwas unsicher hinzu. So genau wissen tat er dies nämlich nicht. Dann nahm der Iulier einen kleinen Schluck aus seinem Glas und hoffte, dass seine Höflichkeitsfrage sich nicht wie eine solche angehört hatte. Als Gastgeber könnte er Massa ja nicht nur über Serapio ausfragen. - Das wäre unhöflich.

    Dives, der diese Bemerkung keinesfalls als Beleidigung auffasste, wischte die Entschuldigung mit einer wegwerfenden Handbewegung weg. Dann kratzte er sich kurz am Kinn. Die Ärmeren unter ihnen ?!
    "Zweifellos werden wohl vor allem die Ärmeren unter einem Krieg leiden.", stimmte der Iulier partiell zu. Einen Senator oder sich selbst würde er allerdings niemals zu den Armen rechnen.
    "Aber ich denke, dass auch wir noch vor deutlich schwierigeren Zeiten stehen werden. Wenn der Machtkampf entschieden sein wird, dann, so glaube ich, wird der Sieger sich sicherlich auch unter den senatorischen Familien umsehen. Wer würde nicht wissen wollen, auf welche Leute man sich auch in den schwersten Stunden verlassen kann... und auf welche eben nicht." Wer auch immer letztlich als Augustus auf dem Palatin thronen würde, der hätte nämlich bestimmt ein großes Interesse daran seine potenziell erneuten Widersacher zu kennen. Der Iulier schwenkte seinen Becher kurz ein wenig in der Hand.


    "Hoffen wir, dass die Götter demjenigen ihre Unterstützung zuteil werden lassen, dem die Clementia Caesaris kein Fremdwort ist." Zwar hatte den Namensgeber dieser sprichwörtlichen Milde, Gaius Iulius Caesar, diese Sache auch irgendwie - neben anderen Faktoren - ins Grab gebracht, doch eine umfassende Proskription à la vergöttlichtem Augustus wäre für Dives persönlich schlimmer: Er selbst stand ja auf Seiten des Corneliers, während Serapio einer der überzeugtesten Anhänger Salinators sein musste (sonst wären ihm die Praetorianercohorten wohl kaum unterstellt worden). In einem Zug leerte der junge Decurio seinen Becher und stellte ihn dann vor sich ab. Diese Unterredung dauerte bereits eine ganze Weile und vielleicht war so langsam der Zeitpunkt des Abschiedes gekommen... Oder gäbe es noch einen wichtigen Punkt zu besprechen?

    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…_Robinson_in_The_Ten_.jpg] | Phocylides


    So, jetzt machte Phocylides mal auf Tempo!
    "Gerne.", nickte er auf den Wunsch Crassus' hin und gab beide Tafeln nach letzten Notizen an einen anderen Sklaven ab. Dieser würde sich nun aufmachen die Schreiben in das Officium des Maiordomus zu bringen - sofern der Alte ihn nicht noch aufhalten würde, um jetzt und hier das letzte Wort in dieser Angelegenheit zu haben.
    "Ich werde dir den ersten Brief zur Siegelung und Unterzeichnung dann in dein neues Cubiculum bringen lassen, wenn dir das recht ist.", fügte Phocylides hinzu, bevor er sich an den Tattergreis wandte:
    "Das zweite Schriftstück, das ja von dir gesiegelt und unterzeichnet werden müsste... Wohin soll ich dir dieses bringen?" Der greise Potitus hatte schließlich nicht nur ein Cubiculum in der Casa, sondern auch ein Officium für seine Geschäfte - reine Platzverschwendung, wenn man den Maiordomus fragen würde (was aber leider niemand tat). Oder genehmigte sich der Herr heute mal wieder ein ausgedehntes Bad im Balneum, ein Sonnenbad im Hortus oder eine Fress- und/oder Trinkorgie im Triclinium?




    MAIORDOMUS - CASA IULIA

    Ein iulischer Haussklave lieferte im Auftrag des Maiordomus ein Schreiben für Iulius Crassus ab:



    Ad
    Procurator a rationibus
    Potitus Plennius Flamininus
    Administratio Imperatoris
    Roma, Italia



    Salve Procuratore!


    Mit diesem Schreiben ersuche ich, Tiberius Iulius Crassus, Sohn des Titus Iulius Rufus, um eine Einladung in dein Officium zu einem Gespräch. Ich würde gerne in der Finanzabteilung der kaiserlichen Administration als Notarius meinen Beitrag zum Wohle Romas leisten. Erfahrungen in der Verwaltung und mit Finanzen habe ich bereits sammeln können und würde diese nun gerne als Notarius einbringen.


    Ich verbleibe in Erwartung deiner Antwort in die Casa Iulia zu Roma. Mögen die Götter eine schützende Hand über dich und die Deinen legen.
    Vale bene,









    SKLAVE - CASA IULIA