[Villa Rustica] Iuliana Ostiensis

  • Ein Glück! Dem Iulier fiel ein großer Stein vom Herzen. Das war genau das, was er hatte hören wollen: Massa und Serapio waren nie ein festes Paar gewesen. Dives versuchte sich diese Erleichterung nicht gleich anmerken zu lassen, doch so völlig vertuschen konnte er sie nicht, während er dem Hasen nun auch dessen zweite Schulter abnahm. Daran, dass ihm vielleicht auch nur etwas vorgemacht wurde, dachte der junge Decurio nicht. Dafür gefiel ihm die Antwort gerade viel zu gut. Er wollte, dass sie die Wahrheit entsprach. Also glaubte er dem Centurio nur zu gern.
    Der zufriedene Gesichtsausdruck wich jedoch alsbald einem weniger glücklichen und das lag nicht an dem Gemüse, welches sich der Gastgeber gerade auftat. Dem Iulier kam Serapios schroffe Ablehnung eines näheren Kennenlernens am Rande des Fortunafestes wieder in den Sinn. Er erinnerte sich, dass er kämpfen wollte... gegen die Schnalle oder den Hengst, die er (einen oder beide) an der Seite des Praetorianerspraefecten vermutete. Massa war also glücklicherweise nicht jener Hengst, doch mochte er ja vielleicht dennoch etwas über jenen wissen?! Die beiden Decimi waren doch wie Brüder. Das hatte Massa gesagt...


    "Ist dein Cousin denn verheiratet, ... verlobt, ... oder hat einen festen Freund?", erkundigte er sich neugierig, bevor er die Schulter kostete... "Mmm..." Vorzüglich!
    "Und wie sieht es bei dir aus? Ich mein, als Centurio darfst du doch auch heiraten, oder?", fügte Dives etwas unsicher hinzu. So genau wissen tat er dies nämlich nicht. Dann nahm der Iulier einen kleinen Schluck aus seinem Glas und hoffte, dass seine Höflichkeitsfrage sich nicht wie eine solche angehört hatte. Als Gastgeber könnte er Massa ja nicht nur über Serapio ausfragen. - Das wäre unhöflich.

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    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Mit besserem Wissen und Gewissen konnte ich dem Iulier auf seine sehr persönliche Frage, Faustus betreffend antworten. " Nicht verheiratet, nicht verlobt." Wer weiß ob er es in nächster Zukunft überhaupt in Erwägung zog. Der heraufziehende Konflikt war eine gute Ausrede es wieder hinaus zu schieben. " Mmhh..., ein fester Freund ?" Eine kurze Pause meinerseits, ich ließ die Hasenschulter kurz sinken." Nein, nicht das ich wüsste." Bevor ich wieder genussvoll abbiss. Das Fleisch war zart. Seine große Liebe, das war alles Schnee von gestern. Es gab zur Zeit keinen festen Freund.


    Beinahe hätte ich das gleiche zu meiner derzeitigen Lage geäußert. Seine konkrete Nachfrage machte es einfach. " Dürfte ja, aber bei dem Stand, dass bald ein Krieg ins Haus steht. Eine Heirat fände ich jetzt überstürzt und wenig sinnvoll. Ich habe mich ehrlich gesagt, auch noch nicht umgesehen." Wobei ich davon überzeugt war, das sich nichts in Fragen Heirat ergeben würde. Ein centurio der classis war nicht das, was sich ein Vater für seine Tochter vorstellte. Von daher kam ich nicht in Zugzwang. " Wie sieht's bei dir aus? Erst ein Amt antreten. Rom und dann? Oder hast du schon was im Auge?" Man konnte ja mal vorfühlen. Wobei Faustus sicher eine Rolle bei ihm spielte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es nur eine Eintagsfliege war.

  • Was für ein Glück, dass dieser Centurio hier der Cousin Serapios war! Absolut sicher verneinte er eine mögliche Ehe oder Verlobung. Das war eine gute Nachricht... irgendwie, denn andererseits käme der Praefectus wohl kaum um eine Heirat herum... früher oder später. Bei der Frage nach einem festen Freund überlegte Massa doch etwas mehr und das Nein wirkte weniger sicher. Außerdem war der Iulier überzeugt davon, dass Serapio ihn nur nicht hatte näher kennenlernen wollen, weil eine dieser Fragen eine positive Antwort hatte. Es musste also ein Freund sein. Vielleicht kein ganz so fester, doch zumindest einer, dem der decimische Praefect keinen Nebenbuhler zumuten wollte.
    Oder verneinte Massa die letzte Frage deshalb so, weil er jener unfeste Freund war? Na, da war es ja mal gar nicht so schlecht, dass sich der Centurio jetzt auch noch zu seiner eigenen Lage äußerte. Auch der war also weder verlobt, noch verheiratet... leider.


    "Ich verstehe.", nickte Dives erstmal, bevor er zu einer eigenen Antwort ansetzte:
    "Bei mir, naja. Erst das Duumvirat hier und dann nach Roma, wie du schon sagtest. Und danach? Danach wird mein Cousin, der Senator Iulius Centho, mir wohl eine 'gute Partie' vermitteln... Aber ich bezweifle stark, dass sie so gut sein wird wie dein Cousin Serapio." Ups. Hatte er jetzt wirklich Serapio mit einer künftigen Ehefrau verglichen? Als wenn Mann einen Mann ehelichen könnte... Oder könnte er? Eine blödsinnige Idee!
    "Doch derzeit hat mein Cousin mit seiner Gesundheit eh andere Probleme, sodass die Suche auch für mich glücklicherweise noch ein ganzes Weilchen dauern wird. Zeit also für außereheliche Aktivitäten mit... naja.", lenkte der Iulier schnell von seinem kleinen, verbalen Ausrutscher ab und hoffte, dass jener nicht weiter aufgefallen war. Dem letzten, unbeendeten Satz folgte ein vielsagendes Lächeln: Serapio. Dives nahm einen Bissen vom Brot und aß dazu ein wenig Gemüse, bevor er fortfuhr:


    "Wie ist es eigentlich mit dir? Hast du derzeit einen Freund? Also: Oder eine Freundin? Ich mein, ich weiß ja nicht..." Der junge Decurio konnte sich seit der ersten Erfahrung mit einem gutgebauten Typ absolut nicht mehr vorstellen, jemals wieder mit einer Frau intim zu werden. Er würde früher oder später (wobei er letzteres bevorzugte) wieder einmal mit einer schlafen müssen... notgedrungen. Ehen mussten schließlich vollzogen werden. Doch sollte es, davon hatte Dives auch schon gehört, auch Leute geben, die bei der Wahl ihrer Intimpartner... nunja... weniger festgelegt waren. Zu welcher Sorte also gehörte nun Massa?

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  • Die Serviette lag griffbereit. Der letzte Bissen des Hasen verspeist. Der Geschmack blieb. Vorzüglich dieser Hase. Mein calo würde das nie so auf den Tisch bekommen. Während ich dem guten Geschmack des Hasen nach hing, begann Dives mit dem was er vor hatte. Mit Rom lag ich also gar nicht so verkehrt. Seapio?? Gute Partie?? Wäre ich nach der Misere nicht so sensibel bei dem Namen Serapio, es wäre mir just nicht aufgefallen. Hatte er also ein Auge auf Serapio geworfen. War ihm nicht zu verdenken. Nachdem ich ihm Faustus auf dem Präsentierteller geliefert hatte, war zu vermuten, dass er sich einige Hoffnungen machte. Eifersüchtig? Nein, auf keinen Fall. Nicht ein kleines bisschen? Nein! Es war Wehmut und verletzte ein klein bisschen. Nur ein kleines bisschen? Ja! Ein kleines bisschen. ..Außereheliche Aktivitäten mit....pah. Ja ich wusste mit wem. Na ich vermutete es. Es war nicht zu überhören und zu übersehen. Der Versprecher war zu deutlich, um ihn als Versehen hinzustellen. Die folgende Frage war ein weiterer Anhaltspunkt, das ich richtig lag. Im wahrsten Sinne des Wortes, ich lag, bei ihm, sehr nah.
    Lächend prostete ich ihm zu. Der wievielte Becher Wein war das? Übermäßig hatte ich nicht getrunken, ein gutes Mittelmass schätzte ich. " Oh, ich bin seit Rom enthaltsam. In beiderlei Hinsicht." Wobei eine Frau nie eine Rolle gespielt hatte. Wirklich? Naja, fast nie. Zu dem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass ich mir mehr und mehr Gedanken um Romana machte. Ein gewisses freundschaftliches Gefühl war seit Rom vorhanden. Wer wusste was Wochen oder Monate später daraus wurde. "Man verliert nur ungern, es braucht seine Zeit um es zu vergessen." Ging das so einfach? Nein!Ich streckte und lehnte mich zurück.

  • Auf die Frage des Iuliers hin prostete Massa dem jungen Decurio lächelnd zu. Was wollte der damit sagen? War das eine Anmache? Neeiin. Offen lächelte Dives zurück und nahm ebenfalls noch einen Schluck aus seinem Glas. Dann erzählte der Centurio etwas von Enthaltsamkeit. Sollte Dives das durch die Blume sagen, dass der Decimer mal wieder einen unenthaltsamen Abend haben wollte? Jetzt war er sich da nicht mehr so sicher. Da trat sogar der spontane Gedanke in den Hintergrund, seit wann Militärs denn einen asketischen Lebensstil pflegten. Der Iulier setzte das Glas ab, hielt es aber weiterhin vor seinem Gesicht, als wollte er sich dahinter verstecken. Erst nach dem folgenden Satz fand das Glas wieder seinen Weg zurück auf den Tisch, damit Dives dem Decimer eine Hand auf die Schulter legen konnte.
    "Das tut mir Leid.", bekundete er mit Mut machendem Blick. Den Zusammenhang allerdings verstand der junge Decurio nicht so ganz.
    "Wen hast du verloren, wenn ich das fragen darf?" Vielleicht mochte er jetzt aktuell nicht verheiratet oder verlobt sein, doch wohlmöglich hatte er früher eine Freundin gehabt? Ob die bei einer Schwangerschaft verstorben war? Möglich. Und deshalb hatte er jetzt auch nichts mehr mit Männern? Konnte auch sein. Oder sprach er doch von Serapio?! Neeiin, denn die beiden waren ja nicht fest zusammen gewesen und eher wie Brüder... Das hatte er gesagt. Oder war das etwa gelogen? Erneut machte sich etwas Unsicherheit beim Iulier breit. Er sollte Serapio unbedingt bei nächster Gelegenheit - wann die wohl sein würde? - ein bisschen nach ihm und Massa ausfragen...


    "Noch etwas Hase?", erkundigte sich der junge Decurio dann nebenbei. Damit gab er Massa einerseits noch etwas Zeit für dessen Antwort und versuchte andererseits zu ergründen, ob es an der Zeit wäre den nächsten, den letzten Gang auftischen zu lassen.

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  • " Zwei gute Freunde. Einer ist im Kampf gefallen. Der andere ließ keine Erklärung und Rechtfertigung zu. Seine Ansicht der Sachlage war die einzig richtige. Die Enthaltsamkeit bezog sich mehr auf diese festen Bindungen. Unter solchen Umständen habe ich kein Interesse daran." Hier in Ostia in den Tavernen am Hafen und in der Stadt, konnte man sich, wenn nötig, austoben. Spannung abbauen, einfach Spaß haben, ohne am nächsten Morgen Prügel und Beschimpfungen erwarten zu müssen. Wollte man besseres musste man mehr springen lassen. Das machte mir die wenigsten Sorgen. Natürlichbot sich der heutige Abend an. Aber andererseits hatte ich keine Lust mir noch mehr vom Zorn Serapio's zu zuziehen. Obwohl ich bei Dives ein gutes Gefühl hatte. Nein, so nutzte man die gebotene Gastfreundschaft nicht aus und ich musste Klarheit in mein Gefühlsleben bringen. Viel zu sehr schwebte er noch über allem. " Nein Danke. Ich hatte ausreichend davon, sehr schmackhaft, wirklich gut." lehnte ich höflich ab. Das reichliche Essen machte einen dazu träge. Die Lust verging mit vollem Magen.

  • Auf die Idee, dass einer - nämlich der zweite - dieser Freunde auch Serapio sein könnte, kam Dives nicht. Ihn beruhigten die Worte Massas wieder und er nickte. Einen Kommentar dazu gab er allerdings nicht ab, da er von den genaueren Umständen ja keine Ahnung hatte. Dennoch fand er: Wenn man nicht miteinander reden konnte, dann war das keine richtige Beziehung! Das galt selbstredend nur für Liebesbeziehungen. Bei arrangierten Ehen zwischen Mann und Frau sah die Sache schon anders aus...


    "Wie steht es noch mit ein paar Rosinen, süßen Birnen und gerösteten Kastanien?", erkundigte sich Dives, während er einem Sklaven das Zeichen zum Abdecken des Hasen gab. So eine kleine Nachspeise war doch bestimmt nicht verkehrt und wäre ein gelungener Abschluss der Cena. Und der Iulier hatte noch eine Idee:
    "Wir können es uns auch ins Balneum brnigen lassen, wenn du willst. Ein bisschen Bewegung nach dem Essen tut immer gut. Und der Blick auf die Sterne ist wirklich einzigartig...", schlug er ohne Hintergedanken vor. Während er dann eine Antwort abwartete, überlegte der Gastgeber, welches neue Gesprächsthema er anschneiden könnte. Das letzte schien wohl irgendwie ausgeschöpft...

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  • Was süßes zum Abschluss. Wie zweideutig der Gedanke. Ich lächelte und sah Dives von der Seite an. " Im Balneum..." Ich nickte erst zögernd. Holte überlegend tief Luft. " Ja im Balneum, süße Birnen, ein paar Kastanien, das hört sich gut an. Der Himmel ist klar. Die Sterne, wie sie mit ihrem Leuchten um die Aufmerksamkeit buhlen." Ich erhob mich. " Bewegung und eine Erfrischung, du bist ein sehr umsichtiger Gastgeber. Hast du geahnt, dass ich gern schwimmen gehe? Neben Diskus und Speer mein Lieblingssport. Was ich in letzter Zeit vernachlässigt habe sind der Besuch von Gladiatorenkämpfen und Wagenrennen." Das lag daran, dass in Misenum derartiges nicht so häufig stattfand wie in Rom. " Nach unserem Sieg gegen die Kaisermörder und Verschwörer, wird sicher in Rom groß gefeiert. Das werde ich mir nicht entgehen lassen." Ja, ich war davon überzeugt auf der richtigen Seite zu stehen. Es gab keinen plausiblen Grund, das der Vescularier den Imperator aus dem Weg hätte räumen müssen. Nach dem was bekannt war, hatte er als Praefectus Urbi schon sämtliche Fäden in der Hand. Suchend sah ich in den nächtlichen Himmel.

  • Das Lächeln Massas entging dem Iulier, während er so überlegte. Ein neues Thema jedoch fiel ihm nicht ein. Eventuell ergab es sich ja auch spontan. Dives nickte. Also ging es jetzt ins Balneum... noch etwas schwimmen. Kurz huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Dass die Sterne mit ihrem Leuchten um Aufmerksamkeit buhlten, war ein interessanter Gedanke... fast ein wenig romantisch. In jedem Fall aber mindestens sehr poetisch gesprochen. Ob Massa diesen schönen Künsten ähnlich zugewandt war wie Serapio? Ob letzterer soetwas mochte? Ob er es liebte ? Der junge Decurio beschloss, dass er sich bei Gelegenheit mal in der hauseigenen Bibliotheca und notfalls ja eventuell sogar in einem städtischem Lesesaal umschauen würde. Seine eigene Wortgewandheit erachtete er für eine eigene Poesie als nicht unbedingt ausreichend, doch letztlich müsste man das Rad ja auch nicht zweimal erfinden. Irgendjemand hätte bestimmt schon einmal ein paar passende Verse zu Papyrus gebracht. Man müsste sie eben nur finden...
    "Natürlich hab ich das gewusst!", warf Dives auf die Frage des Decimers hin ein. Seine Mimik allerdings verriet nur allzu offensichtlich, dass dies keinesfalls ernst gemeint war. Zwar wäre es bei einem Classis-Angehörigen auch nicht wirklich unwahrscheinlich, dass der alles andere als wasserscheu wäre, doch wissen... Woher hätte der Iulier das wissen sollen?


    "Folg mir.", forderte der junge Decurio seinen Gast auf und ging voran. Der Weg zog sich ein wenig hin und Dives gab auf jenem immer wieder die eine oder andere Anweisung an diesen oder jenen unauffällig am Rande stehenden Sklaven. Zum Glück war das Balneum bereits angeheizt, weil der Iulier sich nicht selten das Vergnügen eines Bades im Mondlicht gönnte. Immerhin musste er es ja auch ausnutzen, dass er hier in Ostia eben einfach die Möglichkeit dazu hatte - anders als im stickigen, eng bebauten Roma.
    "Ich bin mir sicher, es wird einen großen Trimphzug geben und großartige Spiele!", antwortete er auf irgendeinem Gang seinem militärischen Gast, dem er natürlich trotz der einen oder anderen sklavischen Ablenkung dennoch zumindest zugehört hatte. Von seiner absolut unzutreffenden und wohl auch völlig unpassenden Wortwahl dabei merkte er nichts.


    "Da sind wir...!", verkündete Dives feierlich mit ausgebreiteten Armen. Ohne kurz anzuhalten oder sich auch nur umzudrehen, ging er schnurstracks geradeaus in den Raum hinein und begann sich zeitgleich zu entkleiden. Die viele Übung machte den Meister und so landete die Kleidung des Iuliers schon nach wenigen Schritten auf dem Boden des Balneums und er hatte nichts mehr an, als seine Füße in gemäßigtem Tempo die wenigen Stufen ins Wasserbecken nahmen. Er tauchte einmal kurz unter, machte zwei Schwimmzüge nach vorn und drehte sich kurz vor dem Ausgang ins Freie zu Massa um. Er war gespannt, ob der Decimer ihm sogleich ins Nass gefolgt war oder noch unentschlossen am Beckenrand stehen würde...

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  • Dem Iulius hinterher, ein Blick an den Himmel, bevor er vor mir das Balneum betrat. Das Entkleiden ging ihm leicht von der Hand. Gut gebaut der junge Iulier. Kein Wunder das Serapio auf ihn scharf war . Das Wasser schlug über seinem Kopf zusammen. Meine Tunika berührte den Boden als er wieder auftauchte. Ich folgte ihm ins Wasser. Auf den Stufen ins Wasser band ich meine Haare nach hinten, tauchte letztendlich in das herrliche Nass. Ich schwamm ihm hinterher. Das zu jeder beliebigen Zeit in Anspruch nehmen zu können. Dives hatte es wirklich gut getroffen. Mit langen Zügen ins Freie in die klare Nacht. Ich drehte mich auf den Rücken, ließ mich treiben, sah in den Himmel, an dem es klitzerte und blinkte. " Das ist herrlich." Ich drehte mich wieder um. " Finden in Ostia demnächst Gladiatorenkämpfe statt? Ich hätte nicht wenig Lust drauf."

  • Ein wenig überrascht stellte Dives fest, dass der Decimer ihm wohl sehr schnell ins Nass gefolgt war. Sogleich machte er etwas Platz, damit Massa auch an ihm vorbei ins Freie kam. Man, der hatte ein Kreuz! So richtig... wow! Und so, wie das das Wasser nach jedem Schwimmzug über diese breiten Schultern perlte, das sah echt heiß aus! Der Iulier drückte spontan seine eigenen Schultern etwas nach hinten, aber er hatte wohl kein so breites Kreuz. Ob Serapio ihn deshalb nicht näher kennenlernen wollte? - 'Blödsinn!', verwarf er diesen Gedanken jedoch auch gleich wieder. Serapio kam es doch sicherlich nicht auf die Schulterbreite an. Nein, das war völlig... also, absolut... naja, zumindest unwahrscheinlich... wenngleich letztlich nicht unmöglich. Der junge Decurio hatte auch schon gehört von Männern, denen das Äußere überproportional wichtig war. Er folgte Massa langsam hinaus unters Sternenzelt. Welch wunderbar klare und doch angenehm temperierte Nacht!


    "Gladiatorenkämpfe? Also bekannt ist mir da aktuell nichts. Aber wir haben hier ja auch keine Amphitheater, wie in zum Beispiel in Roma. Hier werden nur hin und wieder mal kleinere Arenen aus Holz aufgebaut, wo dann ein bisschen gekämpft wird. Aber das ist nichts, was groß angekündigt werden würde oder besonders sehenswert ist. - Also, das finde ich zumindest. - Falls es dich trotzdem interessiert, solltest du dich vielleicht mal in der Gegend zwischen Theater und Tibris, so nordwestlich vom Forum der Corporationen umsehen. Da hast du wohl die größesten Chancen fündig zu werden.", erklärte Dives und erreichte mit Ende dieser Worte das Ufer, auf dem angekündigtermaßen ein Silbertablett mit gerösteten Kastanien, süßen Birnen und Rosinen angerichtet war. Man konnte sich bequem aus dem Wasser daran bedienen und dazu sogar noch etwas trinken, denn auch der Wein hatte mittels einiger Sklaven hierher gefunden. Der Iulier entfernte das Tuch, welches die Leckereien vor unangenehmem Krabbelgetier schützte, an einer Seite und griff sich ein Stück Birne. Wunderbar saftig! Dann legte er den Kopf auf den Beckenrand und schaute in die Sterne.
    "Das sieht wunderschön aus, wie das Licht da überall durch die klitzekleinen Löcher am Himmel schimmert, findest du nicht?", fragte der junge Decurio ohne den Blick vom Sternenzelt zu lösen. Er fand das alles sehr faszinierend, wenngleich er kaum etwas davon verstand. Ob schon einmal jemand durch eins dieser Löcher auf die andere Seite geschaut hatte?


    Mensch, er war der Gastgeber, fiel ihm plötzlich ein! Mit einem Ruck löste er seinen Kopf vom Boden, drehte sich anschließend zum Beckenrand um begann damit Wein einzugießen, denn hier draußen verzichtete er nämlich in der Regel auf sklavisches Personal, zumindest so spät abends.
    "Wie willst du deinen Wein? Wieder merum?", erkundigte er sich nach dem Mischungsverhältnis und lieferte die wahrscheinlichste Antwort gleich mit. Denn würde es Sinn ergeben, wenn man erst unverdünnten Wein trank und nur weil man jetzt im Wasser war nicht mehr? Der Iulier hatte selbst schon zu viel getrunken, um darauf noch eine gute Antwort zu finden, sodass er schlicht abwartete, was Massa sagen würde.

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  • Am Rand des Beckens angekommen, griff ich ebenfalls unter das Tuch. Eine geröstete Kastanie ließ ich mir schmecken. Das Wasser hatte die Wirkung des Weines etwas gemildert. Ich folgte den Blicken des Iulius zum Himmel. " Löcher? Du willst mich auf den Arm nehmen. Es sind Sterne. Die Bibliothek Alexandria's beherbergt Schriften darüber. Hipparchos meint, dass die Erde im Mittelpunkt steht und alle anderen Planeten und der Sternenhimmel sich um sie herum bewegen. Einige Konstellationen der Sterne haben Namen." Mein Zeigefinger hing am Himmelszelt. " Kallisto in Gestalt einer Bärin. Der Adler, der Peiniger des Prometheus. Andromeda , die Tochter der Kassiopeia. Ich verbinde mit dem Sternenbild lieber die Sage um die Amazonenkönigin Hippolyte. So einer Amazone wäre ich gern einmal begegnet." seufzend, entrückt, wäre mir beinahe die Anwesenheit des Iulius verlustig gegangen. " Ja." sagte ich knapp. Ein Blick ging zu ihm. Er sah gut aus, sehr feinfühlig, für meinem Geschmack nicht kräftig genug gebaut. Es würde mich nicht befriedigen ihn im Spiel zu besiegen. Mmmhh..., einen gewissen Reiz hatte es ihn zu versuchen. Das konnte ich nicht verleugnen. Mein Verstand war nicht mehr der frischeste. Zu frisch die Enttäuschungen. Ich schwamm zu ihm auf die Seite, den Becher Wein in Empfang zu nehmen.

  • Ja, auch Dives hatte die septem artes liberales studiert. Und ja, irgendwann hatte es sich da auch mal um Astronomie gedreht... wobei 'drehen' hier durchaus ein sehr treffendes Wort war. Diesem ganzen überirdischen Kram konnte der Iulier - in wissenschaftlicher Weise - nichts abgewinnen. Wozu auch? Musste es ihn interessieren, wer sich um wen drehte? Reichte es nicht, wenn man jederzeit mit Sicherheit zu einem Gesprächspartner sagen könnte, dass sich nicht die ganze Welt um ihn oder sie drehte?! Weshalb also sollte man sich mit diesem Thema groß die Zeit vertreiben? Als wenn Iuppiter sich eines Tages denken würde: 'Ach, guck mal - da ist noch ein Fleck am Himmel ganz leer. Wen könnte ich da bloß hin versetzen? Diesen Iulius hier vielleicht?' Blödsinn!
    Zum Glück war Dives gerade nicht untätig, sonst wäre ein Gähnen wohl nicht zu unterdrücken gewesen. Langweilige Astronomie... Als Massa hingegen mit den Sternbildern begann in die Astrologie zu wechseln, wuchs das iulische Interesse wieder. Das schien ihm doch deutlich... wissenswerter, wenngleich man sich natürlich auch hier mitunter fragen könnte, wozu dieses Wissen taugen mochte. Doch mindestens eine gewisse Vermittlung von Moral und Werten ging von derartigen Geschichten und Erzählungen eigentlich immer aus - und sie waren natürlich stets auch irgendwie ganz unterhaltsam.


    "Einer Amazone?", fragte der Iulier leicht vorwurfsvoll nach, während er damit begann nun auch für den Decimer Wein einzufüllen.
    "Was interessiert dich denn an denen? Wenn du mich fragst, dann sind die Geschichten über die viel spannender als sie selbst. Glaub mir, ich hab einen Großteil meiner Kindheit auf Lesbus verbracht und da hört man so einige Dinge...", meinte er abwertend. Ja, speziell von Lesbus hieß es ja, dass dort Frauen zusammen mit Frauen... Nein! Das führte er jetzt nicht weiter aus. Dives hasste es schon, wenn er manchmal zwangsläufig von einem Mann und einer Frau solche Bilder im Kopf hatte. Zwei Frauen und kein Mann... das wäre Folter! Er konzentrierte sich wieder auf das Eingießen des Weins.
    "Lemnus und Tamnus sind auch solche 'Fraueninseln', wo angeblich Männer gemeuchelt und/oder den Inselgottheiten geopfert werden.", lenkte er das Thema weiter. Dabei drehte er sich mit dem Weinbecher für Massa in der Hand um... und erschreckte etwas, als der Decimer plötzlich an seiner Seite stand. Bei dem vielen Erzählen und Denken und Weineingießen war ihm das irgendwie entgangen, dass Massa ihm näher gekommen war. Blieb die Frage, ob er nur den Wein haben wollte oder mehr?


    "Äh... hier.", reichte Dives etwas verunsichert den Becher 'rüber und versuchte gleichsam mit seinem Arm wieder etwas Abstand zwischen sie zu bringen. Massas trainierter Soldatenkörper sah aus der Nähe betrachtet noch viel muskulöser aus... 'NEIN! Denk nicht mal dran!', rief er sich gedanklich zur Ordnung. Doch sein Körper hatte ganz offensichtlich andere Pläne als sein Geist. Ein Glück, dass sein Unterkörper unter Wasser war... Trotzdem wandte sich der Iulier schnell zurück zum Beckenrand um, wo sein eigener Becher stand. Er griff ihn und hielt kurz inne:
    "Tauche deiner Flügel Spitzen,
    Amor, nicht in meinen Wein!


    Bleib’ im schönsten Sonnenschein,
    Bleib’ bei deinen Musen sitzen,
    Deine Pfeile, schon so fein,
    Feiner noch zu schnitzen!


    Tauche deiner Flügel Spitzen,
    Amor, nicht in meinen Wein!


    Zu der ärgsten Liebespein
    Würde mich der Wein erhitzen,
    Darum bleib’ im Sonnenschein,
    Bleib’ bei deinen Musen sitzen! *


    Do ut des.", flüsterte er möglichst leise und hoffte, dass Massa nichts hörte. Leider war die Geräuschkulisse gerade nachts und gerade hier auf diesem Gut nahe Ostia alles andere als riesig. Es folgte das Verschütten von etwas Wein auf den Rasen, der sich an das Becken anschloss. Dann nahm Dives seinen Becher und drehte sich wieder zu seinem decimischen Gast. Sein aufgesetztes Lächeln versuchte zu sagen: 'War irgendetwas gewesen?'
    "Wo waren wir stehen geblieben?", erkundigte sich der Iulier ganz unschuldig. 'Stehen geblieben' traf es dabei recht gut. Aber er hoffte, dass sich sein Körper wieder abkühlte nach diesem kleinen Gebet. Hoffentlich hatte Massa noch nichts gemerkt...


    Sim-Off:

    * Johann Wilhelm Ludwig Gleim: "An Amor"

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  • Ein gefüllter Becher, eine klare Nacht, ein durchaus sehenswerter Hermes im Wasser nicht weit von mir. Solche Nächte hatten etwas mysteriöses. Wie zur Bestätigung benahm sich der Iulius. Was er flüsterte klang wie eine Beschwörung. Seine Worte verstand ich nur bruchstückhaft und konnte mir keinen Reim daraus machen. sein Lächeln fing mich ein. " Ähm, Hermes, Amazonen mein ich?" ich schüttelte den Kopf. Wie unwichtig. " Gegen sie antreten im Laufen, Speer werfen und Ringen, das läge in meinem Interesse." Langsam näherte ich mich Dives. Meine Schulter berührte seine. Ich beugte mich zu ihm, flüsterte ihm zu.


    " Auf Pegasus Schwingen durch die Nacht getragen.
    Begleitet vom Leuchten aberTausender Sterne.
    Der Morgen erwacht. Tau legt sich auf die grünen Halme.
    Benetzt die zarten Flügel der schlafenden Nymphe.
    Du erwachst in meinen Armen. Ein feiner Hauch streift dein Haar.
    Flüchtig die Erinnerungen an den wunderbaren Traum."


    Schlich wie eine Raubkatze um ihn herum. Taxierte seinen Körper wie das Raubtier seine Beute. Blieb dicht hinter ihm stehen. " Jamas, Iulius." murmelnd. Auf seine Reaktion lauernd. Im Innersten mit mir kämpfend.

  • Hermes?! Offenbar hatte der Iulier während seines Geflüsters etwas verpasst! Wie Massa wohl auf Hermes zu sprechen gekommen war? 'Suche die Verbindung zwischen beiden Themen und du hast die Lösung. Genau!' Nur war das einfacher gedacht, als getan. Und so völlig entfernt hatte sich das Thema ja auch nicht von den Amazonen. Während sich der Decimer langsam nährte, verfiel Dives ganz leicht in Panik: Während sein Kopf nach der Lösung des Problems suchte, bediente sich sein Oberkörper kräftig am Weinbecher und auch sein Unterkörper verfolgte scheinbar unbeeindruckt vom Gebet ganz eigene Ziele. Immerhin war das Weinkippen so kurzfristig durchaus eine passable Übergangslösung, denn so konnte er sich um eine Antwort auf diese Hermes-Amazonen-Sache drücken. Langfristig gesehen war sie allerdings wohl eher kontraproduktiv... Verdammt, was machte er hier?!
    Dann begann Massa einige Verse in sein Ohr zu flüstern und bei jedem einzelnen hielt der Iulier den Atem an, der, so flatterig und aufgeregt wie Dives gerade war, sonst wohl die seichten Worte lautstark übertönt und sie damit ungehört im sie umgebenden Wasser versenkt hätte. Eins musste man(n) diesem Decimer echt lassen: Er wusste, wie man(n) schwach wurde... Aber das sollte nicht... das durfte nicht... Nein, so hatte sich der junge Decurio diesen Abend wirklich nicht vorgestellt! Er merkte, wie nun nicht nur seine Gedanken, sondern auch das Blut in seinen Adern immer schneller zu rasen begann... und... und sein Atem war gefühlt mindestens so laut wie drei Marktschreier, die ihre frischen Fische anprisen und sich dabei gegenseitig immer stärker zu überbieten versuchten. Langsam und ziemlich wackelig auf den Beinen (was das Wasser zum Glück einigermaßen kaschieren konnte) drehte sich Dives wieder zu seinem Gast um, der ja mittlerweile hinter ihn getreten war.


    "Ja.. Jam..as, Dec.. Tax..iarcho..os De..cimus.", erwiderte er mit zittriger Stimme, worüber auch das Wasser, in dem sie sich befanden diesmal nicht hinwegtäuschen konnte. In einem Zug leerte er seinen Becher, in dem aber eh nicht mehr so viel drin war, wie er eigentlich erwartet hätte. In seiner Nervosität musste er doch deutlich mehr getrunken haben, als ihm lieb war. Er lächelte vorsichtig, doch seine Gedanken drehten sich nur noch um eins: Er musste hier weg! Jetzt. Sofort.
    "Ine... Tha echo avrio... mia poly, poly kourastiki mera... Sygnomi...* ", sprach er bröckelig weiter und merkte nicht, dass er einmal mit griechisch angefangen noch immer in dieser Sprache redete. Und selbst wenn er es gemerkt hätte, wäre es ihm wohl just in diesem Moment vollkommen egal gewesen. Er wollte weg, wollte hier raus. Das war nicht richtig, das durfte er nicht tun, das sollte er nicht tun. Sofort sollte er jetzt das Becken verlassen, sollte wieder rein schwimmen in die Villa und sich am besten bis morgen früh in seinem Cubiculum einsperren! Ja, das sollte er tun. Jetzt. Sofort... doch noch immer stand er wie angewurzelt mit einem gequält-entschuldigenden Lächeln vor Massa.


    Sim-Off:

    * soll mangels besseren Wissens in etwa heißen: "Es ist... Ich werde morgen... einen sehr, seeehr langen Tag haben... Entschuldigung..."

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  • Ja, auf der Suche nach den richtigen Worten war Dives schon eine ganze Weile, genaugenommen praktisch seit er sich vorgenommen hatte Serapio zu schreiben. Es war so einfach gewesen sich vorzunehmen, dass er ihm schreiben würde und so ungleich schwieriger dann auch tatsächlich etwas Brauchbares zu Papyrus oder wenigstens einen ersten Strich auf eine Tabula zu bekommen. Zunächst hatte der Iulier es mit gewöhnlichen Briefen versucht, die aber alle bereits an der ganzen Förmlichkeit der Anrede und solchen Dingen gescheitert waren. Etwa anderthalb Wochen später folgte die Phase, in der er sich dazu entschloss irgendetwas Poetisches zu schaffen, was er wiederum eine Woche darauf dann auch begann, jedoch noch in der selbsen Woche auch gleich wieder aufgab. Dazu war er irgendwie einfach nicht in der Lage. Es folgten zwei Wochen des Belesens in der hauseigenen Bibliotheca - und sogar aus der Casa Iulia in Roma hatte sich der Duumvir (natürlich stets unter irgendwelchen scheinheiligen Vorwänden) diverse Literatur besorgt. Aber auch das Heraussuchen passender, bereits existierender Werke erwies sich als deutlich aufwändiger als gedacht, sodass der Iulier letztlich - er wusste schon gar nicht mehr, wie viele Wochen seit der letzten Begegnung mit Serapio nun mittlerweile ins Land gegangen waren - einfach nur noch eins tun konnte: Hilfe beschaffen!
    Einem Duumvir standen dazu natürlich gerade in der von ihm verwalteten Stadt vergleichsweise viele gute Optionen offen. Welche Buchhandlung oder Bibliotheca würde sich schließlich nicht einem der beiden Stadtobersten empfehlen wollen, in der Hoffnung daraus vielleicht gleich noch gut Profit zu schlagen durch irgendwelche Vergünstigungen? So bekam die Bücherei von Portus von höchster Stelle einen besseren Standplatz auf dem Platz der Corporationen zugewiesen, während der Curator Libris der Bibliotheca am Tibris für sein Buch 'Historia Ostiensis' eine Woche lang exklusiven Zugang (allerdings unter Aufsicht) auch in die Bereiche des städtischen Archivs bekam, die der breiten Öffentlichkeit sonst nicht so einfach zugänglich waren. Das Werk würde vor seiner Veröffentlichung dafür jedoch noch einmal durch eine duumvirische Zensur gehen, wo zumindest die pikantesten Details garantiert gestrichen werden würden. Die Buchhandlung in der Nähe des Forums hatte Dives mit einer 'bescheidenen' Spende für sich gewinnen können und den Buchverleih in den Claudiusthermen schlichtweg mit Erpressung. Doch die von allen vorgelegten Ergebnisse waren allesamt unbrauchbar. Teils große Namen mit teils tollen Werken, die aber kaum bis gar nicht den Anlass trafen. Was sollte der Iulier beispielsweise mit einem Gedicht, welches davon handelt, wie Cupido die weiblichen Reize entdeckt? Es war klasse geschrieben, wie er fand, doch es passte einfach nicht zur Sache...


    Da kündigte sich ein Archivschreiber der Bibliotheca Marinae, die gleich hinter der Porta Marinae gegenüber dem Forum Marinae gelegen war, an. Der Duumvir konnte sich zwar nicht erinnern, dass er auch an diesen Betrieb irgendwelche Versprechungen gemacht oder gar irgendwelche Geldbeträge gespendet hatte, doch wahrscheinlich hatte man dort einfach davon gehört, dass der Duumvir Iulius spezielle Literatur suchte. Innerhalb einer Branche wäre es schließlich ganz normal, dass derlei Informationen - zumal innerhalb des Stadtgebietes - die Runde machten. So dachte sich Dives auch nichts weiter dabei, als er jenen Herrn in die Villa Iuliana einlud.


    | Caius Caelius Caldus
    SCRIBA LOGEI - BIBLIOTHECA MARINAE


    Es war schon eine ganze Weile her, seit er den Duumvir Iulius Dives, wie der sich neuerdings schimpfte, in einer Taverne getroffen hatte. Noch ein ganzes Stück länger zurück lag sein letzter (bezahlter) Besuch der Villa Iuliana, über den der Caelier noch heute gut schmunzeln konnte. Vor allem, dass der Iulier ihn in der Taverne nicht erkannte hatte, nachdem er doch in gewissen Kreisen - wie auch Caldus zu Ohren gekommen war - nach ihm gesucht hatte! So hatte sich der Scriba Logei also heute aufgemacht zur Villa Iuliana und war gespannt, ob sich der Duumvir heute an ihn erinnern könnte. Jetzt hatten die beiden schließlich nicht nur eine nächtliche Begegnung miteinander, sondern auch eine bei... nunja, immerhin Tavernenlicht.
    Zügig wurde der Caelier von der Porta der Villa ins Privatofficium des Duumvir Iulius Dives geführt, wo man sich gegenseitig kurz begrüßte und dem Iulier sogar auffiel, dass er seinen Gegenüber bereits irgendwo her kannte. Doch vorerst hielt er diese Erkenntnis noch unter Verschluss...


    "Also... Caelius, was führt dich zu mir? Wie hast du erfahren, dass ich die Hilfe eines belesenen Mannes brauche? Und vor allem: Hast du eine Vorstellung davon, was ich suche?", stellte Dives seine Fragen, denn so ganz genau gesagt, worum es ging, hatte er bislang niemandem - was wohl auch der Grund dafür war, dass er noch immer mit leeren Hände da stand.
    "Zunächst: Nenn mich ruhig Caius. Ich denke das wäre durchaus angemessen. Dann: Die Bibliotheca Marinae arbeitet, wie du vielleicht weißt, eng auch mit dem Buchverleih in den Claudiusthermen zusammen. Nach deiner so... zuvorkommenden Anfrage an diesen kannst du dir sicherlich vorstellen, dass auch die Bibliotheca Marinae entsprechend eindringlich informiert wurde. Daher weiß ich, dass du nach spezieller Literatur suchst.", beantwortete Caldus zunächst nur die ersten beiden Fragen, wenngleich ein wissendes Lächeln bei Erwähnung der speziellen Literatur gleichsam schon so eine Andeutung darstellte.


    "Wer bist du und was willst du?! Ich weiß, dass ich dein Gesicht kenne, aber ich kenne ganz sicherlich keinen Caelius!", sprach Dives eindringlich und lehnte sich vor auf seinen Schreibtisch, den Caelier mit kaltem Blick fokussierend. Der getroffene Hund bellte.
    "Haha, Iulius! Du erinnerst dich wirklich nicht? Du erinnerst dich nicht an den Tag, an dem wir uns wie lange unterhalten haben, nachdem dich dein Freund für ein leichtes Mädchen hat sitzen lassen? Eine Stunde? Zwei? - Komm, enttäusch mich nicht! Ich bin's, Caius! ... Oder erinnerst du dich jetzt vielleicht an Venus' Tag der Launenhaftigkeit? Den Tag, an dem man aufpassen muss, was man einander glaubt; den Tag, an dem wir beiden Süßen..." Genau das war der Grund gewesen, weshalb sich Caldus so auf diesen heutigen Tag gefreut hatte! Wie ein Fisch hatte der Iulier an besagtem Abend angebissen und versuchte sich nun nach Kräften von der Leine zu reißen - vergebens.


    "JA! Ja... Ich meine, vielleicht kann ich mich erinnern. Was willst du?!", beendete Dives diesen Vortrag seines Gegenübers. Er konnte sich das nicht mehr länger mit anhören, wenngleich er sich so gänzlich daran wirklich nicht mehr erinnern konnte. Das zweite Treffen in der Taverne, ja. Das war jetzt wieder einigermaßen präsent. Aber hatte er tatsächlich mit diesem Caelius..? Viel gesehen hatte er damals nicht. Er müsste Caldus fühlen, um zu sehen, inwiefern das stimmen könnte...
    "Was ich will? Warum so misstrauisch, Iulius? Ich will dir helfen, dass du deinen Freund wieder aus den Fängen dieses Mädchens befreist. Darum geht es doch, oder? Deshalb hat dir doch bisher niemand weiterhelfen können, nicht wahr?!", triumphierte der Scriba Logei sichtlich ob der gezogenen Schlüsse. Jetzt müsste sich Dives erklären...

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Und wieder war Dives auf der Suche nach den richtigen Worten. Was sollte er sagen? Was sollte er tun? Den Caelier einfach rausschmeißen lassen und damit Gefahr laufen, dass der erst recht zu verbreiten begann, was nicht verbreitet gehörte? Das Risiko konnte und wollte der Iulier nicht eingehen. Er sollte wohl am besten herauszufinden versuchen, was genau Caldus alles wusste - wobei das allem Anschein nach nicht übermäßig viel sein könnte, wenn der davon ausging, dass Aculeo derjenige welche war. Konzentrieren müsste er sich daher wohl vor allem auf die unbeantwortete Frage: Was wollte er? Niemand tat doch für einen praktisch Fremden etwas aus reiner Nettigkeit! Irgendetwas gab es mit Sicherheit, das der Scriba Logei damit bezweckte oder haben wollte.


    "Mir helfen, ja?" - "Ja." - "Wieso? Ich meine, was hast DU davon?! Du tust das doch nicht nur, um mir zu helfen, oder?!" Angespannt blickte der Duumvir dem Caelier direkt in die Augen und versuchte irgendetwas darin lesen zu können, irgendeine kleine Bewegung wahrzunehmen, ein winziges Zucken, das eventuell verriet, was diesen Mann hierher geführt hatte, welche Intention er mit diesem Besuch verfolgte. Kurz wurde es still und letztlich löste Caldus den Blickkontakt mit einem leichten Kopfschütteln.
    "Du hast die Wahl, Iulius: Wir können uns jetzt lang und breit über meine vermuteten Absichten für diesen Besuch hier unterhalten und erörtern, weshalb ich mich nicht schon vor einer Woche um einen Termin bei dir bemüht habe oder warum nicht auch erst in drei Tagen. Wir können diskutieren, weshalb ich dir nicht damals in der Taverne schon erzählt habe, was du offenbar so schnell wieder erfolgreich verdrängt hast. Und wir können herauszuarbeiten versuchen, aus welchem Grund du mich erst wochenlag gesucht und, als ich aufgetaucht bin, dann doch nur nicht erkannt hast. ... Oder du kannst dir von mir helfen lassen und dir ansehen, was ich mitgebracht habe...", zog der Caelier eine einfache Umhängetasche, die bislang neben seinem Stuhl auf dem Boden stand, auf seinen Schoß herauf und begann mit interessiertem Blick darin zu kramen. Man konnte das unverkennbare Klappern mehrerer Tabulae hören. Mistkerl!


    "... Na schön! Zeig her, was du da hast!", antwortete Dives, der diesem Caelier zwar noch immer nicht einen digitus über den Weg traute, sich aber andererseits dem Ziel gerade so nah fühlte, dass er einfach wissen musste, was auf diesen Tafeln geschrieben stand. So wurden nacheinander alle sechzehn Tabulae - einige größer, andere kleiner - auf dem duumvirischen Schreibtisch ausgebreitet und gemeinsam gelesen, um anschließend für gut oder weniger gut zu gebrauchen befunden zu werden. In der ersten Runde schieden sieben Tafeln aus und beinahe unbemerkt, wechselte Caldus die Seite des Tisches, um besser lesen und beraten zu können, wie er meinte. Dem zweiten Lesen fielen hernach immerhin fünf Tabulae zum Opfer und dem dritten Durchgang drei, sodass letztlich nur noch eine einzige Tafel auf dem Tisch lag: Der Verfasser des Werkes war unbekannt und auch das Gedicht selbst hatte der Iulier logischerweise noch nie zuvor gehört.
    "Gut, das nehm' ich.", sprach Dives und noch ehe er mehr zu sagen in der Lage war, hatte der Caelier den Weg bis zur Tür des Officiums zurückgelegt, den Kopf heraus gestreckt und einen Sklaven herbei gerufen. Eine Kanne des besten Weins wurde bestellt, um - so erzählte er dem Diener - auf den erfolgreichen Geschäftsabschluss anzustoßen. Nachdem die Tür wieder zu gefallen war, lauschte der Leibeigene noch einen kurzen Moment an ebenjener: Irgendjemand oder irgendetwas stieß hörbar einmal gegen den großen Schreibtisch, aber ansonsten war alles ruhig, beinahe gespenstisch still. Der Sklave holte den Wein und stand keine uncia später wieder vor dem Officium des Iuliers. Die Tür jedoch stand offen, Dives saß nachdenklich auf dem Boden an eine Wand gelehnt und der Besucher war weg. In diesem Moment fiel, wie zur Bestätigung, die große Porta der Villa ins Schloss. Stumm stellte der Diener das silberne Tablett mit Wein und Wasser in die Tür und verschwand möglichst geräuschlos. Was da wohl passiert war in so kurzer Zeit? Er schüttelte im Weggehen leicht den Kopf...


    Sim-Off:

    Edit: Link eingefügt.

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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Eine Entschuldigung ? Ausflüchte, das Bezwingen der körperlichen Gelüste. Das Verlangen unterdrücken. Jede Pore seines Körpers verriet ihn. Was er wollte und wie er sich vehement dagegen wehrte. Gezielt ließ ich meine Fingerspitzen über seine Wange streichen, fuhr mit ihnen am Hals entlang zum Nacken und hielt ihn sanft. Ein gehauchter Kuss links und rechts, ein geflüstertes „ Gute Nacht und Danke für den schönen Abend.“ Mir fiel es unsäglich schwer Zurückhaltung zu üben. Verflixt, in diesem Moment fingen meine Gedanken an um Faustus zu kreisen. Diesen Ort und das Geschehen mit vergangenem zu vergleichen. Ich biss die Zähne zusammen, spürte wie die Kieferknochen hervor traten. Meine Hand von Dives lösend drehte ich mich zum Beckenrand. Kurzer Schwung, aufstemmen und aus dem Becken klettern. Eine herrliche Nacht. „ Mir geht es so wie dir. Auf mich warten morgen eine Menge wichtiger Aufgaben. Du entschuldigst mich und recht vielen Dank für die gebotene Gastfreundschaft.“ Unbekleidet... erstens war es dunkel, zweitens wen interessierte es, strebte ich dem, für mich vorbereiteten, cubiculum entgegen.

  • Dives war vollkommen irritiert davon, dass er sich nicht einen digitus bewegt hatte. Was war los? Was passierte hier? Da berührten Massas Fingerspitzen nur ganz leicht seine Wange und der Iulier musste die Luft anhalten. Was tat der Decimer da? Er würde doch wohl nicht... er hätte doch nicht vor... Als die Hand des Centurios dann seinen Hals erreichte, lief dem jungen Decurio ein angenehmer Schauer über den Rücken. Die Situation fühlte sich von Grund auf falsch an... gleichzeit jedoch auch irgendwie faszinierend aufregend.
    'NEIN! Nein, nein, nein!', rief er sich gedanklich zur Ordnung und empfing den Dank des Gastes völlig regungslos - beinahe einer Salzsäule gleich, die hier im Wasser natürlich sehr aufpassen musste, dass ihre Knie nicht trotzdem weich wurden... So mit sich beschäftigt, merkte Dives auch nicht wirklich, wie es dem Decimer ging, inwiefern der tatsächlich mehr gewollt hätte - oder eben auch nicht.


    "Hm...", gab der Iulier einfach nur geistesabwesend von sich, als sich Massa anschließend für diesen Abend verabschiedete. Ihn beschäftigte nach der sich entfernenden Versuchung viel mehr der Gedanke, was das jetzt überhaupt hieß. Die Salzsäule gab nach und tauchte, um einen kühlen Kopf zum Denken zu bekommen, erst einmal kurz ab. Zunächst hatte er sich ja noch überlegt Serapio zu schreiben, dass er dessen Cousin natürlich und sehr gerne bei sich (beziehungsweise in der Villa seines Cousins Centho) aufgenommen hatte. Nicht zuletzt wäre dies wohl mitunter auch eine gewisse Symbolik gewesen, da doch ebenjener Centho mit der Acta und damit deren Auctrix aneinander geraten war. Jetzt allerdings hielt er das für keine so grandiose Idee mehr. Welcher Decimer würde schließlich gerne lesen, wie schnell er im Zweifelsfall auch wieder Geschichte sein könnte?! Und Dives wollte absolut nicht, dass Serapio schon wieder Geschichte werden würde!
    Ziemlich durch den Wind beendete einige Augenblicke nach Massa auch der Iulier das spätabendliche Bad. Eine unruhige Nacht erwartend zog auch er sich in sein Cubiculum zurück und würde in nächster Zeit wohl versuchen dem Centurio eher aus dem Weg zu gehen...

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  • Wie in meinem Schreiben angekündigt, traf ich gegen Mitternacht in der Casa Iulia ein, traf aber weder Marcus Dives noch Appius Massa an, welche sich beide schon zur Ruhe begeben hatten. Schmutzig und verdreckt wie ich war, ließ ich mich von zwei Bediensteten ins Balneum führen um mich dort von der Mühsal des Bildhaueralltages zu restaurieren. Die kräftezehrende Schufterei im Namen des Kaisers und der Kunst hatte es schon in sich, stählte aber auch gleichzeitig den ganzen Körper, was sich besonders gut bei der Arm- und Brustmuskulatur bemerkbar machte. Bevor ich mir ein paar erholsame Runden im Schwimmbecken gönnte, unterzog ich mich einer Ganzkörperreinigung mit anschließender Massage, die jungen Damen und Männer vom Massageteam verstanden ihr Handwerk vortrefflich und während ich so mit geschlossenen Augen dalag, kitzelte so ein gewisser Geruch meine Nase. "Hmmm...riecht irgendwie nach Hasenbraten...gab es hier heute Abend irgendwie was besonderes zu feiern?" Fragte ich mit verschmitzten Lächeln. Eine der jungen Sklavinnen antwortete kichernd: "Ja es gab tatsächlich Hase, eine Spezialität des Hauses für ganz besondere Gäste!" "Du weisst doch Herr unser Dominus beherbergt hier doch diesen Offizier der Classis." Das Gekicher und die gute Laune der Mädchen gefiel mir, überhaupt machten die Sklaven der Casa Iulia einen doch sehr zufriedenen Eindruck, so ist's recht! Die Herren dieses Anwesens vergaßen trotz Stand und Rang niemals, das ihre Bediensteten auch Menschen waren und wer mochte schon traurige und unglückliche Gesichter um sich haben? Ich jedenfalls nicht! Die Mädchen erzählten mir das sie Appius Massa dabei beobachtet hätten, wie er sich durchnässt und nackend vom Balneum in sein Schlafgemach begeben hatte, kurz darauf gefolgt von einem etwas verdattert wirkenden Dives. Ihren Ausführungen zufolge hatten beide zusammen ein Bad genommen, wobei sie sich wohl doch recht ziemlich nahe gekommen waren, aber dann sprang der Offizier aus dem Wasser und ließ den Hausherren wie einen verschüchterten kleinenSchuljungen allein im Balneum zurück. "So So..." quittierte ich das Domestikengeschwätz. "Badet der Dominus des öfteren in männlicher Gesellschaft?"Betroffenes Schweigen beim Personal war die Antwort. "Naja ist ja auch egal, jedem Tierchen sein Pläsierchen!" Mit diesen Worten erhob ich mich von der Massagebank und begab mich nackend zum Schwimmbecken, um dort noch ein paar entspannende Runden zu drehen. Nach kurzer Zeit wurde es mir dann doch allein zu langweilig und ich pfiff die Mädels und Burschen aus der Massageabteilung zu mir und gemeinsam veranstalteten wir noch einen kleinen Schwimmwettbewerb, wobei wir der Höfflichkeit halber die Damen gewinnen ließen. Anschließend vergnügten wir uns noch etwa eine Stunde mit Wasserball, bis es dann auch langsam Zeit wurde die Nachtquartiere aufzusuchen.

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