Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Zitat

    Original von Tiberios
    In dieser Lex steht aber auch:


    Bestreitest du etwa die Göttlichkeit des Kaisers??? SEHR dünnes Eis, Herr Germanicus Cerretanus. :D


    Da springe ich doch glatt meinem lieben Freund Germanicus zur Seite und sage: Recht hat er doch, wenn er die Göttlichkeit des Kaisers bestreitet. ;)


    So zitiere ich aus der Theoria (aka unserem IR-Wiki):
    "Im Rahmen der Divinisierung, also der Vergöttlichung, wurden auch verstorbene Kaiser der Consecratio unterzogen. Auf Antrag des nachfolgenden Kaisers musste dazu ein Senatsbeschluss gefasst werden, durch welchen der Verstorbene zum divus erklärt wurde. In späterer Zeit geschah diese Erhebung zusammen mit der Bestattung des Kaisers."


    Auch wenn ich längere Zeit nicht aktiv war, so kann ich einen entsprechenden Senatsbeschluss, der den geschätzten Aquilius Augustus zum Divus erhebt, nicht finden. Folglich muss ich schlussfolgern, dass es sich bei Aquilius Augustus zwar um einen mächtigen, erhabenen und edlen Patrizier handelt - aber eben zweifelsfrei um einen Menschen und keinen Gott. ^^

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    Der Maiordomus war froh, dass er offenbar ein wenig helfen konnte. So verabschiedete er die Germanin mit einem freundlichen Lächeln aus seinem bescheidenen Officium, bevor er noch kurz seinen Stuhl zurück auf die der Tür abgewandte Seite des kleinen Schreibtischs räumte. Danach verließ auch er den Raum, um sich im Anschluss daran für den heutigen Abend in sein kleines Cubiculum zurückzuziehen.




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

    Die Einladung des Augustus hatte einige Zeit gebraucht, bis sie den Adressaten in Bovillae erreicht hatte. Aufgrund eines neuen Sklaven im divitischen Hause, der erst richtig eingearbeitet werden musste, war es zu einigen zusätzlichen Verzögerungen gekommen. Schlussendlich jedoch war eine Antwort auf die Einbestellung des iulischen Senators verfasst und wurde vom Cursor Cito in die Urbs Aeterna direkt auf den Palatin getragen, wo das Schreiben an passender Stelle abgegeben wurde, um dem Invitator mit ein-zwei Tagen Vorlauf anzukündigen, dass Dives der augusteischen Einladung selbstverständlich folgen würde...


    Bovillae, PR ID SEP DCCCLXX A.U.C.

    Ad
    Imperator Caesar Augustus
    Tiberius Aquilius Severus
    Palatium Augusti
    Urbs Aeterna



    Iulius Dives Senator Imp. Caes. Aquilio Severo Augusto s.d.


    Ich muss zugeben, dass mich die unerwartete Einladung auf den Palatin sehr überrascht hat. Daher muss ich mich entschuldigen dafür, dass die Vorbereitungen für meine Anreise ein wenig mehr Zeit in Anspruch nehmen.


    In jedem Falle jedoch möchte ich betonen, dass ich der Einladung selbstredend folgen werde und entsprechend auch bereits mit den Vorbereitungen der Reise begonnen habe. So gehe ich davon aus, dass ich am 16. Tag vor den Oktoberkalenden (16.9.2020/117 n.Chr.) in der Urbs eintreffen werde.


    In diesem Sinne schließe ich diesen Brief mit freundlichen Grüßen. Mögen die Unsterblichen stets wachen über die augusteische Familie, über die Urbs und über das gesamte Imperium. Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    SENATOR, ORATOR ET PATER FAMILIAS

    "Beim Iuppiter...", erschrak Dives am nächsten Nachmittag beim Lesen. "Weshalb sagst du mir denn nicht, dass dieser Brief des Orbius eine Einladung des Augustus ist?!", fragte er mit einer zarten Spur von Vorwurf in der Stimme. "Wenn der Augustus mich einlädt, weil er mich allem Anschein nach sehen will, dann kann ich ihm schließlich nicht einfach so absagen!", erklärte der Senator, während sich ihm bei der Gelegenheit innerlich die Frage stellte, welchen Anlass es wohl gab für diese Einladung.


    | Saras
    SCRIBA PERSONALIS - MARCUS IULIUS DIVES


    "Verzeihung, Domine. Ich werde mich bestimmt bessern.", versicherte Saras eifrig. "Wenn ich nur wüsste, worum es geht. Weshalb werde ich auf den Palatin bestellt?", hatte der Iulier unterdessen längst mit dem Fehler seines neuen Sklaven abgeschlossen und war bereits einen Schritt weiter. "Will er mich womöglich in seiner Funktion als Censor zu den Ermittlungen dieses Trecenarius Tiberius befragen, um im Anschluss daran zu entscheiden, inwiefern ich weiterhin Teil des stadtrömischen Senats sein und bleiben darf?", zeichneten sich leichte Sorgenfalten auf der divitischen Stirn ab. - Ein kurzes Schweigen erfüllte den Raum, da sich der iberische Scriba nicht traute nachzufragen, um was für eine Geschichte es sich mit dem erwähnten Trecenarius handelte.


    "Vielleicht möchte er dir auch ein Amt antragen, Domine?", durchbrach der Iberer irgendwann zögerlich die Stille. "Ein Amt?", war Dives skeptisch. "Das kann ich mir kaum vorstellen. Ich lebe schließlich seit geraumer Zeit vergleichsweise zurückgezogen hier in Bovillae und nicht in Roma. Ich bin nicht involviert in die aktuellen Angelegenheiten des Senats, ich habe keinen Überblick über das aktuelle Geschehen in der Ewigen Stadt, ich habe seit geraumer Zeit bereits kein öffentliches Amt mehr ausgefüllt.", argumentierte der Senator. "Kurz gesagt könnte ich mir höchstens vorstellen, dass man mich als Statthalter oder Legionskommandeur in irgendeine ferne Provinz - nach Britannia oder so - abschieben will. Aber welchen Sinn würde das ergeben, da ich doch eh von der politischen Bühne und aus dem Zentrum der Macht verschwunden bin?" Nicht zuletzt war Dives auch von seinem Rang her zumindest für eine Statthalterschaft ein alles andere als ein geeigneter Kandidat. "Nein, eher noch geht es da womöglich um Fausta...", rollte der Iulier mit den Augen.


    "Domina Iulia Fausta?", wagte Saras eine vorsichtige Nachfrage, da er sich nicht vorstellen konnte, was die Tochter des Senators bereits in ihrem jungen Alter mit dem Augustus zu tun haben sollte. Sollte sie etwa eine Dienerin der Vesta werden? "Nein. Sergia Fausta, die Mutter von Faustina.", korrigierte der Familienvater. "Sie war zuletzt als Procuratrix in der Administratio Imperatoris tätig gewesen, bevor... nunja... bevor ich mit unseren Kindern hier nach Bovillae gegangen bin und ihr den Kontakt zu den beiden untersagt habe. Kurz darauf verschwand sie dann spurlos. Dabei hat sie weder im Officium der Eheregistratur eine offizielle Scheidung eingereicht, noch ist sie aus der stadtrömischen Domus Iulia ausgezogen. Sie war einfach nur vom einen auf den anderen Tag weg... und wurde daher letzten Endes schlicht irgendwann für tot erklärt.", gab Dives sachlich wieder und konnte nicht sagen, dass er sonderlich traurig darüber war, dass dieser schlechte Einfluss nicht länger wie ein dunkler Schatten über der Familia Iulia Dives hing. "Vielleicht hat man ja nach all der inzwischen vergangenen Zeit doch noch irgendwo ihre Leiche entdeckt.", mutmaßte der Witwer, woraufhin Saras sich ein unüberlegtes Kopfschütteln nicht verkneifen konnte. "Warum nicht?", hakte der Iulier nach, ohne dass er tatsächlich größeres Interesse an einer Antwort darauf gehabt hätte. "Verzeih mir den Widerspruch, aber hätte sich dann nicht eher irgendein Tribun oder Kommandeur einer ermittelnden Einheit deswegen bei dir gemeldet, Domine?" Der Herr sah seinen Sklaven nachdenklich an.


    "Das stimmt natürlich auch wieder.", gab er seinem Untergebenen schlussendlich recht. "Also holen mich letztlich nun doch die Ermittlungen dieses undankbaren Tiberiers ein.", kam er zu dem Schluss. Wahrscheinlich war auf irgendwelchen praetorianischen Wegen die divitische Vorliebe für das eigene Geschlecht nun auch dem Augustus bekannt geworden. Und nun gab dieser in seinem Funktion als über die Sitten wachender Censor dem Iulier diese eine Chance, sich persönlich zur Causa zu erklären, bevor er Dives für des Senatorenstandes unwürdig erachtete und ihn wegen unsittlichen Lebenswandels von den Senatslisten strich... wenn nicht gar ins Exil drängte. Denn so gut kannte Dives den Augustus nicht, als dass er auch nur ansatzweise abschätzen könnte, wie der Augustus über diese Thematik im Allgemeinen so dachte und wie liberal - oder eben auch illiberal - er speziell hierbei nun also war.


    "Gib Antinoos und Aglaopes Bescheid. Sie sollen alles vorbereiten für eine kurze Reise nach Roma, maximal zwei-drei Tage lang. Anschließend setzt du einen Antwortbrief an die Administratio Imperatoris zu Händen dieses Oribus auf und kündigst darin an, dass ich selbstredend dem Ruf des Augustus folgen und zu diesem Zwecke nach Roma reisen werde. Schreib, dass ich voraussichtlich in der kommenden Woche dort eintreffen und ihn sodann an besagtem Ort aufsuchen werde.", wies er seinen neuen Sklaven an. "Gib mir den fertigen Brief heute Abend nach der Cena. Dann kann sich Cito noch heute auf den Weg begeben, ihn schnellstmöglich an den Palatin zu bringen." Dass auch der Senator selbst nach der heutigen Erfahrung lieber noch einmal einen kontrollierenden Blick auf das Werk des Iberers werfen wollte, betonte er nicht extra. Saras verstand es auch so. "Selbstverständlich, Domine.", nickte er.

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    Der Grieche nickte unterbewusst leicht mit dem Kopf. "Ich werde sehen, was ich für dich tun kann.", erklärte er dann, bevor ihm nicht mehr viel einfiel, das er der Germanin noch hätte sagen können. So stellte sich ein Augenblick unangenehmer Stille ein, bevor der Maiordomus neuerlich das Wort ergriff:


    "Vielleicht hilft es auch, den Göttern ein Opfer zu bringen. Ich habe kurz vor unserem Gespräch auch erst für eine gute Zukunft und für Trost und Kraft in dieser schweren Zeit gebetet.", gab Phocylides noch einen kleinen Rat. Dass er selbst die Götter dabei mit ihren griechischen Namen angesprochen hatte, ließ er dabei natürlich unerwähnt. Denn solche Details waren schließlich ganz und gar unwichtig. Ob man einen Gott nun bei seinem griechischen, römischen oder hier womöglich germanischen Namen ansprach, ergab für die Götter bekanntlich ohnehin keinerlei Unterschied.


    So wartete der Maiordomus schlussendlich, ob Iduna noch mehr auf dem Herzen hatte oder sie für den Augenblick erst einmal zufrieden war.




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

    Dives hatte sich einen neuen Sklaven zugelegt, nachdem sein Leibsklave Aglaopes, der ihm als persönlicher Medicus, Scriba und Nomenclator diente, um etwas Entlastung ob seines zunehmenden Alters gebeten hatte. So war vor wenigen Tagen der Iberer Saras in den Haushalt des Iuliers gelangt und nachdem der Unfreie sich zunächst etwas im divitischen Anwesen einleben und zurechtfinden durfte, hatte am heutigen Tage nun seine Einarbeitung in seine neue Arbeit als Privatsekretär des Senators begonnen.


    | Saras
    SCRIBA PERSONALIS - MARCUS IULIUS DIVES


    Der Iberer hatte bereits mehrere Briefdiktate seines neuen Herrn aufgenommen, Anreden formuliert und Grußformeln geschrieben. Dives schloss seine Augen und legte Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand auf die Lider. Er unterdrückte ein Gähnen, doch war seine zunehmende Lustlosigkeit deutlich auszumachen.


    "Ich habe hier noch einen letzten Brief, Domine.", erklärte Saras mit leichter Unschlüssigkeit in der Stimme. Dives verzichtete auf Worte und gab dem Iberer lediglich mit einer Geste zu verstehen, dass er fortfahren sollte. "Orbius Poplicola grüßt den Senator Iulius Dives.", begann der neue Scriba zu lesen, während der Iulier, nachdem er den Namen des Absenders nicht kannte, innerlich abschaltete und nur noch mit einem halben Ohr dem Verlesen des Briefes folgte: Es handelte sich um Einladung. Wahrscheinlich wollte sich wieder irgendein Bewerber auf irgendein Amt mit einem Senator als Gast schmücken, reimte sich Dives grob zusammen.


    "Schreib, dass der Senator Iulius Dives den Absender grüßt.", war dem Iulier bei seinem Diktat bereits zu Beginn der Name des Absenders wieder entfallen. "Ich danke ihm für seine freundliche Einladung, muss ihm aber unglücklicherweise mitteilen, dass daraus nichts wird. - Für die genaue Formulierung und eine passende Begründung orientiere dich an dem Brief des Kandidaten für das ostiensische Duumvirat. Ich möchte schließlich konsistent sein in dem, was ich schreibe." Mit diesen Worten erhob sich Dives von seinem Platz, während Saras eifrig Notizen machte. "Am Ende eine angemessene Grußformel und dann legst mir diesen und die übrigen Briefe auf meinen Schreibtisch, sobald du sie in Reinschrift gebracht hast. Ich werde sie mir morgen noch einmal ansehen, bevor sie das Haus verlassen." Mit diesen Worten verließ der Senator das Zimmer. Er war müde.

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    Der Grieche diente bereits etliche, viele Jahre in der Domus Iulia und war in dieser Zeit - wie das Haus selbst - stets Eigentum des Senators Iulius Centho gewesen. Einen allzu häufigen Besitzerwechsel kannte er daher nicht aus eigener Erfahrung und konnte in der Folge lediglich den Versuch unternehmen, nachzuvollziehen, was häufigere Besitzerwechsel für einen Bediensteten bedeuteten.


    "Ich kann verstehen, dass du hier bleiben willst.", nickte der Maiordomus mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen. Als Sklave in einem senatorischen Haus lebte man schließlich vergleichsweise gut: Man hungerte nicht, man hatte ein warmes Bett und ein wasserdichtes Dach über dem Kopf, und selbst die schwersten Arbeiten hier waren zumeist ein Witz verglichen mit dem, was ein Sklave auf einem großen Landgut oder in einem Bergwerk so alles tun musste. "Allerdings hängt das eben davon ab, wer dein neuer Dominus oder deine neue Domina wird.", erklärte er in bedauerndem Tonfall. "Wenn mein Eigentümer, der Dominus Iulius Centho, versterben würde, dann müsste ich ebenfalls sehen, welchem seiner Kinder ich vererbt werde. Vielleicht würde ich zu seiner Tochter kommen und müsste sie als Sänftenträger in ihr neues Heim begleiten, sobald sie einmal heiratet. Darauf habe ich dann keinen großen Einfluss.", zeigte er auf, dass auch er prinzipiell alles andere als unabhängig war.


    "Solange die Erbfrage ungeklärt ist, wirst du natürlich erstmal weiter hier wohnen, ganz klar. Aber wenn die neuen Eigentumsverhältnisse geklärt sind, dann lautet die Frage wohl oder übel, was dein neuer Dominus oder deine neue Domina wollen.", unterstrich Phocylides noch einmal - auch wenn im Falle eines Testaments natürlich auch die theoretische Möglichkeit bestand, dass Iduna und ihre Tochter die Freiheit erhielten. Doch die Wahrscheinlichkeit dafür schätze der Maiordomus aufgrund des noch jungen Alters der Germanin als vergleichsweise gering ein, sodass er dieses nicht weniger komplexe Thema an dieser Stelle aussparte. "Ich kann versuchen, deine Dienste für dieses Haus positiv hervorzuheben, falls dein neuer Herr oder deine neue Herrin mit dem Gedanken spielen, dich zu verkaufen. Das kann ich durchaus machen.", hatte der Grieche Mitleid mit der Situation der unfreien, jungen Mutter. Täte er dies, wäre zumindest die Wahrscheinlichkeit eines Verkaufs vielleicht ein wenig geringer. "Aber die endgültige Entscheidung treffen, das kann ich nicht. Genauso wie ich auch nicht garantieren kann, dass dein neuer Dominus oder deine neue Domina dich nicht vielleicht in einen anderen Haushalt umquartieren." Allzu gewichtig war schließlich auch das Wort eines Maiordomus nicht, wenn sich der Eigentümer eines Sklaven erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. "Da kannst du am Ende nur direkt mit deinem neuen Herrn oder deiner neuen Herrin versuchen, eine gute Lösung zu finden." Stets vorausgesetzt, dass er oder sie auch diesbezüglich mit sich reden ließ.




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

    Aus kaiserlich gegebenem Anlass stellen sich mir zwei Fragen:


    Alpha. Als ich zuletzt hier aktiv war, gab es eine verlässlich strikte Trennung zwischen SimOn-Exil (welches SimOn auch scheinbar nach wie vor eine klar definierte Strafe im Codex Iuridicialis ist) und SimOff-Exil (welches nur SimOff in den Spielregeln so benannt war und SimOn frei nach Gusto jedes ins Exil gehenden Spielers [Beispiel] durch lange Geschäfts- oder Inspektionsreisen, den Umzug in eine unbespielte Stadt oder Provinz, eine geheime Praetorianer-Mission, die Versetzung eines Soldaten in eine unbespielte Einheit, ... etc. pp. erklärt werden konnte). Existiert diese Trennung noch? Oder gilt, wie die "staubige Liste" des Augustus nahelegt, jede inaktive, auf "in Exilium" gesetzte ID nun auch SimOn als "im Exil"?


    Beta. Es wird unter anderem behauptet, dass die ID Aurelius Lupus [Anm.: vom 03.12.2017 bis 01.04.2018] der "letzte kurulische Aedil" gewesen wäre. Dies widerspricht SimOn der Tatsache, dass zwischen 20.04.2018 und 27.04.2018 definitiv neben einem plebeischen auch ein kurulischer Aedil im Amt gewesen sein muss. Anders hätte dieses Edikt SimOn niemals ausgestellt werden können. - Dieser (lediglich exemplarische) Widerspruch führt mich also zu der Frage, wie das mit den NSCs jetzt SimOn gehandhabt wird: Also besteht der Senat nun beispielsweise statt aus ~300 nur noch aus 22 (7 aktiven und 15 Exil-IDs) Senatoren? Und gelten auch SimOn sämtliche Ämter des Cursus Honorum als unbesetzt, weil es gerade keine Spieler-ID auf den entsprechenden Posten gibt? (Ich ging bis eben noch davon aus, dass SimOff unbesetzte Ämter SimOn in der Regel durch NSCs besetzt sind.)


    Ich hoffe, man versteht dies nicht als Angriff auf die neue Spielleitung. Ich versuche lediglich, mich neu zurecht- und womöglich wieder etwas mehr einzufinden.

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    Der Grieche stockte einen kurzen Augenblick, nachdem Iduna ohne Umschweife sofort auf den Punkt kam.


    "Komm am besten kurz mit rein, damit wir sowas nicht hier auf dem Gang bereden müssen.", schlug er ihr anschließend vor, öffnete dabei die Tür zu seinem kleinen Officium und bat die Germanin mit einladender Geste hinein. Er selbst würde erst nach ihr eintreten und dann die Tür hinter sich schließen. "Setz dich.", lud er sie dann ein, auf einem der Sitzmöbel vor dem bescheidenen Tisch, der ihm als Schreibtisch diente, Platz zu nehmen. Unterdessen zog er seinen eigenen Stuhl auf die andere Seite des Tisches direkt neben den der Germanin. Dann setzte er sich neben sie und musste kurz überlegen, wie er anfangen sollte.


    "Du sorgst dich um deine Tochter, genauso wie um deine eigene Zukunft. Das kann ich nachvollziehen.", begann er schließlich und nickte verständnisvoll. "Diese Sorgen werde ich dir heute allerdings nicht ganz nehmen können. Denn ob der Herr Iulius Caesoninus ein Testament hinterlassen hat oder nicht, das entzieht sich leider meiner Kenntnis. Vielleicht hat er ein solches Schriftstück bei den Vestalinnen oder im Tabularium* hinterlegt. Vielleicht aber ging er in seinen jungen Jahren auch davon aus, dass er sich um diese Frage noch keinerlei Gedanken machen müsste.", zuckte Phocylides mitleidvoll mit den Schultern. "Ich kann dir lediglich sagen, dass ich selbst bisher kein Testament von ihm gefunden habe."


    Sim-Off:

    * Das sind die beiden Varianten, die es meines Wissens nach aktuell gibt. Entweder die Hinterlegung bei den Vestalinnen oder aber eine Verlinkung in der Charakterbeschreibung der eigenen ID.


    "Hat der Herr Iulius Caesoninus ein Testament errichtet, dann gilt natürlich das, was er darin verfügt hat.", sprach der Grieche aus, was so auch für Iduna sicherlich keine große Überraschung war. "Hat er hingegen keins verfasst, dann sehen die römischen Gesetze, soweit ich weiß, vor, dass sein Eigentum** dem Iulius oder der Iulia zufällt, der oder die am nächsten mit ihm verwandt ist.", versuchte er sich möglichst einfach auszudrücken. So lange wie der Maiordomus bereits in diesem Haushalt diente, hatte er bereits einige auch größere Erbfälle miterlebt und sprach hier entsprechend auch ein wenig aus Erfahrung. "Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, dass das in dem Fall der Herr Iulius Dives*** sein würde.", mutmaßte er letztlich.


    Sim-Off:

    ** Ausgenommen davon sind etwaig vom Toten erstellte NSCs, die er niemandem zur Nutzung überlassen hat: Betrifft bei Caesoninus niemanden, weil der NSC Aislin ja dir gehört und Aesara & Clarissa der ID Maahes gehören. Aber zB Phoebes Sklavin Callista kann - ohne Erlaubnis von Phoebe - jetzt halt von niemandem mehr genutzt werden.
    *** Denn meines Wissens nach wird vom Todeszeitpunkt (hier: 30.08.2020) ausgegangen. Zu diesem Zeitpunkt aktive IDs werden bei der gesetzlichen Erbfolge berücksichtigt. Zu diesem Zeitpunkt inaktive IDs ("Desideratus", "in Exilium" oder erst nach dem Todeszeitpunkt erstellt) bleiben indes bei der gesetzlichen Erbfolge unberücksichtigt. - Daher ist davon auszugehen, dass also nicht Iulia Helena erbt, obwohl sie die nächste lebende Verwandte wäre; und dass auch nicht Iulia Corona oder Iulius Centho möglich wären, obwohl sie genauso nah mit Caesoninus verwandt sind wie Dives. ;)


    "In deinem Sinne und im Sinne deiner Tochter sowie im Sinne aller Sklaven des Dominus Iulius Caesoninus ist natürlich zu hoffen, dass sich so bald wie möglich ein Vigintivir dieser Sache annimmt.", zeigte der Maiordomus am Ende auf. "Denn am Ende ist es für den am einfachsten, die offenen Fragen zu klären: Er stellt fest, ob ein Testament vorliegt oder nicht. Und er stellt von Amts wegen fest, wer also das Erbe von Dominus Iulius Caesoninus antreten darf - und wie und wo es also auch für dich und deine Tochter weitergeht.", hoffte Phocylides, dass er Iduna mit dieser Aussicht nicht allzu sehr enttäuschte. Denn bekanntlich waren die Vigintiviri nicht immer die Schnellsten bei Abarbeiten vergangener Erbschaftsfälle. "Das einzige, was man vielleicht tun könnte, um das ganze etwas zu beschleunigen, ...", begann der Grieche nach kurzer Pause laut zu denken. "Man könnte versuchen, dass sich ein Mitglied der Familie selbst aktiv bei einem Vigintivir um eine rasche Klärung und einen schnellen Abschluss des Vorgangs bemüht." Das könnte die Zeit der Unsicherheit - zumindest für Iduna - vielleicht ein bisschen verkürzen. Für Phocylides hingegen war die Zukunft in diesem wie jedem Fall eher an die Hochzeiten der beiden verbliebenen Iuliae geknüpft. Was danach sein würde, wenn also die beiden Iuliae nicht länger hier, sondern bei ihren zukünftigen Gatten lebten, das wussten wohl nur die Götter. Denn wer wollte schon auf Dauer ein Haus voller Sklaven unterhalten, wenn kein Mitglied der Familie darin wohnte..?




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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    Der griechische Maiordomus hatte gerade gebetet und ein kleines Opfer für eine sichere Zukunft dargebracht. Denn selbstverständlich machte auch er sich Gedanken darüber, wie es nach dem Tod insbesondere des Herrn Iulius Caesoninus nun weitergehen sollte. Als er aus dem Erdgeschoss kommend auf dem Weg in seins Schlafstube war, erblickte er auf der Hälfte der Treppe, wie die Germanin Iduna wartend vor seinem Officium stand.


    "Iduna.", grüßte er die Frau, einige Schritte bevor er sie erreicht hatte. "Willst du zu mir?", erkundigte er sich weiter und blieb kurz darauf bei der Germanin stehen. Denn ob sie tatsächlich ein Anliegen hätte und damit zu ihm wollte oder ob ihn dieser Eindruck täuschte, das würde letztlich entscheiden, ob Phocylides gleich weiter in sein kleines Cubiculum gehen oder ob er zuvor erst noch die Germanin für ein Gespräch in sein Officium einladen würde.




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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    Der Grieche nahm zur Kenntnis, dass die Domina Iulia Graecina nach einem kurzen Augenblick verständlicher Emotion sehr rasch nicht nur ihre Gravitas wahrte, sondern überdies auch das Zepter des Handelns zu übernehmen schien. So gab sie Anweisungen und verteilte Aufgaben und der Maiordomus nutzte die sich bietende Gelegenheit, an dieser Stelle selbst erstmals einen kleinen Moment innezuhalten und sacken zu lassen, was heute hier passiert war. Als dann auch die Domina Iulia Stella das Atrium erreichte, atmete er einmal erleichtert durch, bevor er auch ihr in Respons auf ihre an ihn gerichtete Frage aufzählte, was er bisher getan hatte. (Seine Worte unterschieden sich dabei nicht wesentlich von denen, die Phocylides zuvor bereits an Graecina gerichtet hatte.)


    "Ich habe im Augenblick keine weitere Aufgabe für dich.", erklärte der Grieche an Iduna gewandt, nachdem die Domina Iulia Graecina seinen Namen fallen ließ. "Es kann jedoch sein, dass die Soldaten, die in diesem Fall die Ermittlungen aufnehmen werden, auch deine Aussage benötigen werden. Du solltest dich also bestmöglich versuchen darauf einzustellen, das Erlebte dann noch einmal Revue passieren zu lassen.", ergänzte Phocylides und verzichtete darauf, zu betonen, dass dies der letzte große Dienst an ihrem verstorbenen Herrn sein würde - der entsprechend wichtig war.


    "Vielleicht sollte man den Dominus Iulius Antipater bitten, bis zu euren Eheschließungen diese Domus seinem Landsitz vorzuziehen.", schlug der Maiordomus den beiden Dominae im Anschluss an Stellas Worte vor. "Und für eine baldige Abberufung deines Verlobten bittet man vielleicht den Patron deines Verlobten", wer auch immer dies war, "oder auch einen der beiden Senatoren der Familie darum, dem Augustus zu schreiben.", zeigte der Grieche mögliche Wege auf, das Intendierte zu erreichen. Denn zwar mochte selbstredend auch das Wort einer Frau, die gerade einen Cousin und eine Cousine verloren hatte, das Herz des Imperators erweichen können. Doch ein Brief mit ritterlichem oder senatorischem Gewicht wäre - zumindest aus Sicht des männlichen Maiordomus - vermutlich dennoch Erfolg versprechender.




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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    Der Grieche verzog keine Miene. "Ich denke, Locusta wird angesichts der Umstände Verständnis dafür haben, wenn ihr Kräuternachschub heute mal nicht ganz pünktlich ihre Küche erreicht.", beschwichtigte er. Denn dieses Problem war in seiner Bedeutung doch verschwindend gering, wenn man gerade mit dem Mord an zwei Familienmitgliedern konfrontiert wurde. Und im Zweifelsfall - sollten die am Tatort zurückgelassenen Kräuter mittlerweile den Weg in eine andere Küche gefunden haben - müsste man eben bei der etwaigen Meldung dieses Doppelmordes an die zuständigen Cohortes den Diebstahl gleich mit melden. Gleiches galt schließlich auch für einen etwaig fehlenden Geldbeutel (da der Dominus Iulius Caesoninus gewiss nicht ohne jedes Bargeld aus dem Haus gegangen war) sowie jedwede sonstigen Wertgegenstände von den Schuhen über die Kleidung bis zum Schmuck.


    "Sehr gut.", quittierte der Maiordomus kurz darauf die Bestätigung von Idunas Einkaufsbegleiter und war froh, dass dieser sich nun zusammen mit einigen anderen männlichen Haussklaven um den Schutz der Leichname kümmern würde. Die anschließenden Fragen der Germanin schaffte Phocylides dann nicht mehr zu beantworten, da zuvor die Domina Iulia Graecina das Atrium betrat.


    "Domina Iulia.", ergriff der Grieche das Wort, nachdem Iduna ausgeredet hatte, und senkte als Zeichen des Grußes kurz seinen Kopf. "Iduna", deutete er sodann auf die Germanin, "und ein weiterer Bediensteter waren unterwegs, um frische Kräuter für unsere Küche zu besorgen. Auf dem Rückweg haben sie die beiden Herrschaften Dominus Iulius Caesoninus und Domina Iulia Phoebe tot aufgefunden. Anschließend kamen sie direkt und auf schnellstem Wege hierher, um alle hier zu informieren.", erklärte er und machte eine kurze Zäsur. "Den anderen Sklaven habe ich zusammen mit einer Handvoll weiterer Sklaven zurückgeschickt, damit sich niemand irgendwie an den Toten und ihrem Hab und Gut vergeht. Die zuständigen Cohortes waren allem Anschein nach bisher noch nicht vor Ort, werden aber sofort informiert, wenn du es wünschst, Domina Iulia. An den Eingang der Domus habe ich vorübergehend Wonga zur Unterstützung von Vibilius geschickt, um für die Sicherheit des Hauses zu sorgen.", zählte er auf und ließ neuerlich eine kurze Pause, um Luft zu holen. "Es wurde ferner jemand geschickt, der die Domina Iulia Stella und dich über diese Katastrophe informieren sollte. Wer darüber hinaus noch informiert werden soll - von den Domini Senator Iulius Centho oder Senator Iulius Dives über den Dominus Iulius Antipater bis hin zur Verlobten des Dominus Iulius Caesoninus -, das ist natürlich die Entscheidung von Domina Iulia Stella und dir.", beendete Phocylides letztlich seine Ausführungen und hoffte, dass er mit seinen organisatorischen Gedanken die Iulia in dieser emotionalen Situation nicht unangenehm überforderte.




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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    Der Grieche nickte, während er innerlich erleichtert aufatmete, dass nicht auch der andere Sklave im Zustand des Schocks gefangen war. Dass die beiden Einkäufer scheinbar keinen Gedanken daran verschwendet hatten, dass die zwei iulischen Herrschaften, die sie auf dem Boden liegend vorgefunden hatten, noch lebten, deutete Phocylides als Indiz dafür, dass der bloße Anblick wohl recht eindeutig gewesen sein musste. Die Germanin hatte eingangs das Wort "totgeprügelt" erwähnt. So ging er denn folglich von einem Bild blutüberströmter Körper aus, die leblos in einer großen Blutlache lagen, womöglich mit eingeschlagenen Köpfen oder ähnlichem...


    "Die Cohortes sind bisher nicht informiert...", wiederholte der Maiordomus im Anschluss nachdenklich. "Dann müssen wir nur umso dringender erfahren, was die beiden Dominae Iulia Graecina und Iulia Stella dazu sagen." Wollten die beiden Frauen, dass ermittelt wurde, so müssten schleunigst die zuständigen Behörden informiert werden. Wollten sie stattdessen nicht, dass ermittelt wurde, so müssten schleunigst die beiden Leichen aus dem öffentlichen Raum geschafft werden. Und überhaupt... "Du wirkst relativ gefasst.", stellte der Grieche an den Begleiter Idunas gewandt fest. "Meinst du, du kannst zusammen mit..." - Wonga sollte ja nun zusammen mit Vibilius den Eingang zur Domus sicher halten - "...dem Cellarius Alexander sowie vielleicht noch 3-4 anderen Männern zum Tatort zurückkehren und dort Wache halten, bis wir wissen, wie die beiden Dominae mit dieser Situation weiter verfahren wollen?" Nicht dass noch irgendein armer Schlucker die beiden Toten ihrer letzten Würde beraubte, indem er ihnen die Kleider abnahm oder sich sonst wie an der Tragödie der Iulii zu bereichern versuchte.


    "Und du bleibst am besten erstmal hier, Iduna.", entschied Phocylides, dass es gewiss keine gute Idee wäre, die Germanin heute noch einmal aus dem Haus zu schicken. Letztlich wäre es ohnehin nur von Vorteil, wenn die beiden Iuliae nicht aus zweiter Hand vom Maiordomus, sondern aus erster Hand einen Bericht über das Geschehen erhalten würden. Und da Idunas Begleiter als einziger von beiden in der Lage schien, sich eventuell noch einmal dem Anblick des Tatortes zu stellen, um so weitere Haussklaven zum Tatort führen, wäre es nur logisch, wenn im Umkehrschluss also Iduna den beiden Iuliae, sobald diese greifbar wären, alles erzählen würde, was sie erlebt und gesehen hatte. "Versuch dich am besten ein bisschen zu beruhigen, falls die Dominae Iulia Graecina oder Iulia Stella irgendwelche Fragen haben.", teilte der Maiordomus einen rationalen Ratschlag. Es mochte fast den Anschein erwecken, als wäre Phocylides nicht im geringsten getroffen von den katastrophalen Neuigkeiten, die dieses Haus soeben erreicht hatten. Tatsächlich jedoch hatte der Grieche schlicht keine Zeit für irgendeine Trauer, war er doch gerade viel zu sehr damit beschäftigt diese Krise nur irgendwie zu managen, den Überblick zu behalten und nichts zu vergessen...




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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    Iduna wiederholte nur immer wieder die immer gleichen Worte. Offensichtlich stand sie zu sehr unter Schock, als dass sie etwas zum Hergang hätte sagen können. "Weißt du etwas?", wandte sich der Grieche folglich an den anderen Haussklaven, der zusammen mit der Germanin ins Atrium gestürmt war. "Wurdet ihr auch angegriffen? Hat man euch hierher verfolgt?", hatte die Sicherheit des Hauses - und ihrer verbliebenen Bewohner - für den Maiordomus selbstredend die höchste Priorität. "Und wo genau ist das passiert? Wurden die Stadtwachen bereits informiert?", folgten erst im Anschluss daran auf Phocylides Prioritätenliste.


    "Seht nach, wo die beiden Dominae Iulia Graecina und Iulia Stella sind.", wies der Maiordomus im Anschluss zwei schockiert aus dem Triclinium herüberblickende Sklaven an, die zuvor dort am Putzen gewesen waren. "Sie müssen schnellstmöglich informiert werden und entscheiden, wie es weitergeht." Phocylides wollte beispielsweise keinen Brief gegen den Willen der beiden Iuliae an den Dominus Iulius Antipater schicken. Denn er sah seine Loyalität doch mehr gegenüber den Hausbewohnern als gegenüber deren Verwandten - obgleich er dergleichen derartig direkt wohl niemals äußern würde. "Wonga soll an der Porta bis auf Weiteres niemanden einlassen, der nicht auch in einer Woche nochmal wiederkommen könnte. - Aber dass mir niemand diese erneute Tragödie dieses Hauses deswegen gleich vor irgendwelchen Fremden ausbreitet. Nicht dass die Herrschaften diese schrecklichen Nachrichten am Ende noch von Dritten erfahren statt von ihren eigenen Bediensteten.", mahnte der Grieche und hoffte sehr, dass sich jeder Sklave bis zur Aufhebung dieser Mahnung durch eine der beiden Iuliae auch daran halten würde.


    Einer der Sklaven trat an den Maiordomus heran und fragte, was zu tun wäre, sollten die Iuliae nun selbst nicht so genau wissen, was zu tun wäre. (Immerhin waren die beiden Römerinnen noch jung und nie verheiratet gewesen und hatten daher noch nicht die Erfahrung zum Beispiel einer gestandenen Matrona mit Krisensituationen umzugehen.) "Na dann empfiehlst du ihnen, dass sie sich auf jeden Fall miteinander besprechen solten. Und am besten auch im Beisein des Maiordomus und dieser beiden Sklaven hier.", antwortete Phocylides und deutete auf Iduna und den anderen Haussklaven, der sie begleitet hatte. Der ob dieser ganzen Situation verunsicherte Sklave nickte und machte sich sodann auf den Weg...


    "Gut. Und was mache ich jetzt mit dir..?", fiel der Blick des Griechen schlussendlich wieder auf die rotblonde Sklavin, auf deren Rücken noch immer seine Hand lag. Ob es der Frau vielleicht dabei half sich zu beruhigen, wenn er vielleicht ihre Tochter ansprach und ihre Gedanken damit umlenkte? Vielleicht wäre sie dann nicht mehr ganz so aufgelöst und unter Schock, weil der Mutterinstinkt sie unterbewusst dazu zwänge, stark zu sein und Stärke zu zeigen..? Der Maiordomus war sich höchst unsicher. Denn zwar gehörte es zweifellos zu seinen Aufgaben, Krisen des Hauses im Zusammenspiel mit den Domini zu managen und zu meistern, doch die Frage, wie man am dümmsten eine scheinbar völlig unter Schock stehende Germanin (ausgerechnet!) beruhigte, war nun einmal alles andere als seine Paradedisziplin...




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/user/180226/pamr4zji.jpg| Phocylides


    "Was man nicht im Kopf hat, das hat man in den Beinen." Mit diesen Worten stieg der Maiordomus des Hauses die Treppe vom Obergeschoss der Domus ins Atrium herab. Beim nächsten Mal fiel es ihm hoffentlich wieder eher ein, wenn der Dominus Iulius Caesoninus ausgegangen war - und nicht erst, nachdem er erfolglos in dessen Officium und Cubiculum geschaut hatte. In der so nun vertrödelten Zeit hätte der Grieche vermutlich dreimal eine schriftliche Notiz an den Iulier verfassen und ihm darin erklären können, dass es wieder einmal an der Zeit war für ein Gespräch über...


    "Was beim Hades...", wurde der oberste Hausdiener plötzlich und unerwartet in seinen Gedanken unterbrochen. Waren die beiden Sklaven da gerade durch den Haupteingang in die Domus gestürmt?! Wofür bitte gab es einen Seiteneingang?! Seit wann herrschten in diesem Hause derartige Sitten?! Und hoffentlich bekam der Dominus Iulius Caesoninus dergleichen nicht mit! Als Maiordomus war Phocylides schließlich dafür verantwortlich, dass hier alles reibungslos seinen gewohnten Gang ging und das Haus nicht für Derartiges in der Nachbarschaft in Verruf kam! - Doch noch bevor er ein Wort in dieser Richtung hätte äußern können, da drangen bereits die Worte der Sklavin Iduna zu ihm durch und zogen ihm kurzzeitig den Boden unter den Füßen weg.


    "Beim Hades...", repetierte er und stolperte fassungslos wieder eine Stufe zurück nach oben. Dabei schossen ihm sogleich zahlreiche Fragen durch den Kopf: Was war passiert? Wo war der Iulius gewesen? War er durch irgendeine dunkle Gasse spaziert? Falls ja, warum? Oder war er mitten auf offener Straße angegriffen und tödlich verletzt worden? Falls ja, warum hatte niemand eingegriffen? Die Cohortes Urbanae waren doch auch sonst stets überall präsent. Und man sah ja eigentlich auch an der Kleidung stets, dass der Iulier gewiss kein Niemand war! War es also womöglich ein Raubüberfall gewesen? Wurden die beiden Sklaven am Ende gar bis hierher verfolgt und es wäre in wenigen Augenblicken mit einem Überfall auch auf dieses Haus zu rechnen? Wer verteidigte dann das Haus? Wonga? Gegen wie viele Räuber? Und überhaupt: Wie sollte es jetzt weitergehen? Der Dominus Iulius Caesoninus war schließlich der einzige Mann im Haus! (Minderjährige, Bedienstete und Unfreie mal außen vor gelassen.) Phocylides sollte schnellstmöglich den beiden senatorischen Cousins des Dominus Iulius Caesoninus schreiben! Und dem Vormund der verbliebenen zwei Iuliae. Beim Zeus, wie der in seinem schönen Landsitz wohl reagierte, wenn er erfuhr, dass eines seiner Mündel hier in Roma zu Tode gekommen war?! Am Ende holte er die beiden verbliebenen Mädchen zu sich aufs Land und verheiratete sie dort, während die stadtrömische Domus Iulia fortan leer stünde... und alle hiesigen Sklaven nicht länger gebraucht würden.


    "Nein!", wischte der griechische Maiordomus derartige Gedanken hinfort. Soweit durfte es einfach nicht kommen. "Iduna!", rief er der rotblonden Germanin entgegen, während er wieder den Vorwärtsgang einlegte und der Sklavin entgegeneilte. "Iduna, versuch dich zu beruhigen und sag mir: Was bei allen Göttern des Olymp ist passiert?!" Er kniete sich neben die Unfreie und legte ihr vorsichtig die rechte Hand auf den Rücken. Welch eine Katastrophe!




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

    Zitat

    Original von Gaius Iulius Caesoninus
    Gut, also unter "Sonstige Listen" wird die als geführt. Wenn ich aber von mir aus ins Tabularium gehe und dort im entsprechenden Bereich schaue steht da nur "Mitgliederwerbung" und "Verwarnungen", wurde sie etwa unsichtbar gemacht?


    Nur als ergänzende Anmerkung: "Sonstige Listen" sind nicht gleich "Sonstige Listen". ;)


    Bei genauem Hinblicken ist die Baumstruktur dort an der Stelle nämlich folgende:



    Wenn du ins Tabularium gehst, dann siehst du dort "Sonstige Listen" (I) zusammen mit den ersten beiden Unterpunkten. Augenscheinlich würde sich der Nutzer auch in bisschen veralbert vorkommen, würde er unter "Sonstige Listen" (I) auch noch den dritten Unterpunkt "Sonstige Listen" (II) lesen. ^^


    Klickst du dich anschließend aber eine Ebene weiter nach unten zu Mitgliederwerbung oder Verwarnungen, so siehst du dort tatsächlich auch "Sonstige Listen" (II). Ist tatsächlich etwas versteckt, war aber, wie Axilla bereits sagte, schon immer so. ^^

    Dives lag gerade mit seinen Kindern im Triclinium und ließ sich beim gemeinsamen Essen ihre neusten Erlebnisse berichten, als ein erst jüngst in Ersatz für einen verstorbenen Diener in den Haushalt aufgenommener Sklave den Raum betrat.


    "Meister!", meldete er sogleich in wichtigem Tonfall. "Ihr habt einen Brief aus Roma!" Mit diesen Worten hielt er eine Wachstafel in die Höhe, auf welcher deutlich sichtbar das Siegel der Iulier zu erkennen war. "Es heißt 'Dominus'.", ergriff sogleich Faustina vorlaut das Wort, um vor ihrem Vater mit ihrem Wissen zu glänzen. "Und es heißt, 'du hast einen Brief aus Roma' und nicht 'ihr'.", fühlte sich stante pede auch ihr älterer Bruder herausgefordert, sich ebenfalls in die Erziehung des neuen Sklaven mit einzuklinken. "Unser Papa ist schließlich ein Senator und kein Lehrmeister.", kicherte Fausta anschließend in Richtung ihres Bruders. "Und wenn man nicht zu viel Wein getrunken hat, dann sieht man ihn auch nur einmal.", grinste der jüngere Dives zurück, auch wenn er ob seines Alters bisher nicht zu sagen vermochte, wie viel Wahrheit an diesem Gerücht war, dass man bei zu übermäßigem Weinkonsum alles doppelt sähe.


    "Verzeih..ung, Dominus.", war dem Unfreien seine Einschüchterung deutlich anzumerken. Dives seinerseits ging über die Fehler seines neuen Dieners hinweg, nachdem sich seine Kinder bereits der Kritik angenommen hatten. Und er übersah fürs Erste auch das vorlaute Verhalten der beiden Kleinen. Sie sollten sich in ihrem jetzigen Alter voll und ganz auf die Aneignung eines grundlegenden Wissens konzentrieren. Der richtige Umgang mit diesem Wissen wäre eine Lektion, die sie im Anschluss daran gewiss noch lernen würden. "Zweifellos wieder einer der schönen Briefe, die mir mein Cousin Caesoninus regelmäßig schreibt.", erklärte der Senator also und forderte seinen Untergebenen anschließend auf: "Lies."
    Der Sklave, des Lesens offenkundig nicht mächtig, stand einen Augenblick lang nur wie angewurzelt da, bis ihm ein weiterer Unfreier aus dem Hintergrund zur Hilfe eilte, den Brief übernahm, ihn öffnete und mit wohlklingender Stimme zu lesen begann:


    "Salve, Marcus Iulius! Ich muss dir heute leider wegen höchst trauriger Umstände schreiben: Lucius Iulius Antoninus ist von uns gegangen!" Dives hustete kurz, nachdem er sich beinahe an einer Weintraube verschluckt hatte, so direkt wie sein Cousin hier auf den Punkt kam. "Hinabgestiegen in den Hades werden wir uns nie wieder an seiner Gegenwart erfreuen können und der kleine Caius Iulius Spurinus wird fortan ohne Vater aufwachsen müssen." Faustina schaute nachdenklich. "Papa?", redete sie mitten in die Verlesung des Briefes, sodass der Sklave - ein pfiffiger Mitdenker - kurz unterbrach. "Wer ist Lucius Iulius Antoninus?", wollte sie wissen. "Für euch... war er ein Onkel 4. Grades. Er hat über viele Jahre im Exercitus Romanus gedient: Erst in der Legio Prima, später dann über lange Zeit sogar bei den Praetorianern. Dabei hat er sich letztlich - neben einigen Auszeichnungen - so viel Anerkennung verdient, dass er nach euren lange verstorbenen Urgroßonkeln Seneca und Numerianuns sowie nach eurem noch lebenden Urgroßonkel 2. Grades, Licinus, der vierte Nachkomme unseres Stammvaters Iulius Caepio war, dem der Aufstieg unter die Equites gelungen ist.", erklärte der Senator, was ihm spontan zu seinem Verwandten einfiel. "Als wir noch in Roma gelebt haben, war er in aller Regel häufiger in den Castra seiner Einheit als dass er in der Domus Iulia gewesen wäre. Daher kennt ihr ihn vermutlich kaum.", war sich Dives spontan gar unsicher, ob sein Verwandter die beiden Kinder überhaupt je zu Gesicht bekommen hatte. (Hatte er.) "Und wer ist Caius Iulius Spurinus?", wollte im Anschluss dann der jüngere Dives wissen. "Nun... offensichtlich war Antoninus Vater - und Caius Iulius Spurinus ist sein Sohn.", musste sich der Iulier an dieser Stelle selbst auf die trivialen Fakten beschränken, da diese frohe Kunde bisher allem Anschein nach an ihm vorbeigegangen war. "Und hat der auch eine Mama? Oder ist das so wie bei uns?", hakte Minor nach. "In den Castra der Soldaten leben doch keine Frauen!", warf seine Schwester sogleich spottend ein, bevor ihr offenbar spontan doch einige Zweifel kamen. "Oder, Papa?"


    "Wir hören am besten erst einmal, was sonst noch alles in dem Brief geschrieben steht, bevor wir uns mit solch detaillierteren Fragen befassen.", lächelte der Vater über seine Unfähigkeit, derlei Fragen zufriedenstellend beantworten zu können, gekonnt hinweg. Stattdessen gab er dem Sklaven ein Handzeichen, fortzufahren: "Natürlich versuchen wir alle so gut es geht für ihn da zu sein, doch ist es wohl für jedes Kind ein Schock, wenn einem die väterliche Leitfigur urplötzlich fortgerissen wird. Hoffentlich zerbricht sein junger Verstand nicht ob dieses Verlustes." Faustina seufzte leise. "Der Arme.", bekundete sie in kindlichster Naivität und legte den Kopf schief. "Die Beerdigung wird in einer Woche am Tag vor den Nonen des August dieses Jahres stattfinden." In Minors Augen funkelte es. "Papa, können wir da hin?", fragte er vorsichtig. "Zur Beerdigung?", verzog seine Schwester skeptisch das Gesicht. "Zur Beerdigung - nach Roma!", betonte er vor allem den zweiten Teil. "H-h! Au ja! Papa, können wir da hin? Zur Beerdigung von Onkel Antoninus?", spielte die Beerdigung bei ihr augenblicklich nur noch eine untergeordnete Rolle. Stattdessen war es vor allem die Aussicht auf einen kurzen Aufenthalt in der Ewigen Stadt, der ihr Herz aufgeregt schneller schlagen ließ. "Das wird schwierig.", dämpfte Dives in der Folge sogleich die Erwartungen seiner Kinder. "Bitte, Papa.", zeigte sich Minor von seiner artigsten Seite. "Och bitte, Papi!", machte auch Faustina große Augen. "Wir werden sehen.", schloss der Vater das Thema, während er innerlich seine Entscheidung bereits getroffen hatte: Es würde nur einer nach Roma reisen - und das war der Bote mit dem divitischen Beileidsbekunden.

    Die Nachricht seines Cousins hatte dem in Bovillae weilenden Senator deutlich vor Augen geführt, wie abgeschnitten er doch bisweilen so fern der Urbs Aeterna lebte. Dennoch schien es den iulischen Verwandten in Roma ansonsten soweit gut zu gehen. Insbesondere gab es wohl keine Praetorianer, die neuerlich vor der Domus Iulia campierten und mehr oder minder offen mit - diplomatisch ausgedrückt - fragwürdigsten Methoden gegen Mitglieder des senatorischen Hauses ermittelten. Und auch in Bovillae hatte es - abseits eines einzelnen, verirrten Briefs eines ehemals Geliebten - keinen erneuten Kontakt mit irgendwelchen Praetorianern gegeben.


    Beides bestärkte den divitischen Iulier darin, auch weiterhin mit seinen Kindern in augenscheinlich sicherer Distanz zu Roma zu bleiben und zum Wohle aller auch die Teilnahme der Familia Iulia Dives an der Beerdigung seines Cousins Antoninus ohne Nennung näherer Gründe abzusagen.


    Bovillae, PR KAL AUG DCCCLXX A.U.C.

    Ad
    Gaius Iulius Caesoninus
    Domus Iulia
    Urbs Aeterna



    Marcus Gaio s.d.


    Ich schreibe dir in tiefer Bestürzung über diesen so unerwarteten, plötzlichen und für alle Iulier höchst tragischen Tod unseres Cousins Antoninus. Zwar war es mir unglücklicherweise nie möglich ihn etwas besser kennenzulernen, da doch das Band zu seinen Kameraden bei ihm stets stärker zu sein schien als jenes zur Domus Iulia und ihren Bewohnern, doch war er meines Wissens nach ein stets zuverlässiger Römer, der treu und loyal zu Roma über viele Jahre seinen Dienst im Exercitus Romanus verbrachte und nicht nur seine Ahnen mit Stolz erfüllte durch so manche militärische Auszeichnung, die ihm dabei zuteil wurde.


    Er war der vierte Nachkomme des Iulius Caepio, dem der Aufstieg unter die Equites gelang. Und er ist nun also der dritte, der leider nicht mehr unter uns weilt. Welch großer Verlust für ganz Roma! Welch bitterer Verlust für alle Iulii Caepiones! Welch schmerzlichster Verlust für seine kleine Familia! - Mein aufrechtes Beileid.


    Ich muss zu meinem eigenen Unbehagen feststellen, dass ich Antoninus selbst nie so gut kannte, als dass ich vor deinem Brief überhaupt in Kenntnis darüber gewesen wäre, dass er eine Familie gegründet hatte. Aus der fehlenden Erwähnung der Mutter in deinem Brief schließe ich, dass diese wohl noch vor Antoninus aus dem Leben schied? Dann ist das arme Kind nun also in so jungen Jahren bereits ein Vollwaise. Ich werde ihn in mein nächstes Opfergebet gewiss mit einschließen.


    Zur Beerdigung unseres Cousins jedoch werde ich es zu meinem Bedauern leider nicht schaffen nach Roma anzureisen. Ich vertraue also darauf, dass du ihm einen würdigen Abschied bereitest. Ich übermittle zudem die besten Grüße auch an die Iuliae im Haus. Mögen die Götter über dich und sie und vor allem natürlich über den kleinen Caius Iulius Spurinus stets achtsam wachen!


    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_IuliaTabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES
    SENATOR, ORATOR ET PATER FAMILIAS