Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Prometheus ist allein am Felsen festgekettet zurückgeblieben. Für einen Moment passierte nichts auf der Bühne - absolute Stille. Der Gott hing einfach nur in seinen Ketten da, beinahe leblos wirkend. Plötzlich und vollkommen aus dem Nichts kämpfte er unter lauten Schreien gegen das ihn fesselnde Metall - vergebens. Mit einem lauten Seuftzen gab er auf. Prometheus schaute senkrecht nach oben. Er begann zu sprechen und bei nahezu jedem Satz, voll Inbrunst vorgetragen, hörte man die ihn gefangen haltenden Ketten klirren.

    "Weitschauender Himmel!
    Schnellfliegende Winde!
    (schaut verzweifelt in die Orchestra)
    Ihr Ströme den Quellen
    Entstürzend! Der Wellen,
    Der stürmenden Wellen
    Unzählbare Fluten!
    Allmutter, o Erde!
    (blickt flehend gen Sonne)
    O Sonne, die ringsum
    Das Weltall erleuchtet!


    Euch, euch ruf’ ich an.
    O seht, was ich leide
    Von Göttern, ein Gott!"


    An dieser Stelle gab es einen ungeplanten Bruch. Der Prometheus fiel kraftlos in seine Ketten zurück, ein großer Vorhang, der sich am Bühnendach befand (welches wiederum ein Anbau an die scaena war), wurde zugezogen und eine Pause von etwa fünfzehn Minuten wurde von demselben Sprecher angekündigt, der zu Beginn auch das Stück selbst angesagt hatte. Um einer möglichen Abwanderung aus dem Theater vorzubeugen, kamen wenige Augenblicke später eiligst Sklaven aus allen möglichen Ecken und Treppenaufgängen hervorgekrochen und brachten nochmals reichlich Brot unters Volk... Pausenbrot *, wenn man so wollte - die eiserne Reserve.


    Sim-Off:

    * Hoffe, es hat alle Anwesenden erreicht. Ansonsten bitte laut aufschreien. :D


    ~~~


    Nach ebenjener Pause, die zweifelsfrei den Erinnerungswert dieser Vorführung gesteigert hatte - wenngleich fraglich in welche Richtung -, öffnete sich der Vorhang wieder. Noch immer war das Bühnenbild eine felsige Landschaft mit einem besonders großen Fels leicht rechts der Mitte (vom Zuschauer). Noch immer war an diesen Fels der in grau gehüllte Prometheus gefesselt und hing da gleich einem Toten. Und noch immer war er allein... sogar mehr als das! Ja, jetzt war auch die Statue des Iuppiter ersatzlos (denn was hätte man an deren Stelle wohl so spontan sonst aufstellen können?) entfernt worden. Natürlich gab es hier und dort auf den Tribünen aufgeregtes Getuschel und Gemurmel, da diese mitnichten kleine Veränderung natürlich sofort ins Auge fiel... wahrscheinlich sogar mehr als der etwas zu kräftig geratene Göttervater. Aber das mochte auch täuschen.
    Es folgte ein kurzes Trompeten-Signal wie schon ganz am Anfang und das Stück setzte anschließend wieder mit dem Beginn des Monologs des Prometheus ein - ebenfalls ohne Veränderung, wenn man von der fehlenden Statue absah. Nun jedoch wurde an jener Stelle, an der man zuvor das Schauspiel unterbrochen hatte, weitergespielt, als sei nichts geschehen - abgesehen davon, dass Mimik und Gestik an einigen Stellen verändert sein würden, was dem erstmaligen Zuschauer aber natürlich in dieser Form verborgen bliebe.


    "...


    O schaut, von welchen Quaalen
    Ich langsam hingemartert
    Der Jahre lange Reihen
    Durchkämpfen muß – o sehet!
    In solche Bande schlägt mich
    Zu meiner Schmach der Neue,
    (sieht nicht wütend zur Iuppiter-Statue, sondern leidend zum Publikum)
    Der Götterfürst! In solche
    (sich zu Boden blickend abwendend)
    Schmähliche Bande!


    Ach, ach! Das gegenwärtige preßt
    Mir Seufzer ab. Und was wird nicht die Zukunft noch! –
    Und werden diese Quaalen
    Wohl je ihr Ziel erreichen?


    (spricht ans Publikum gewandt)
    Doch, o! was red’ ich da? ich weiß ja alles
    Genau was kommen wird, und keine Quaal
    Ist unerwartet mir. Das zugeworfne Looß
    Muß man durch Dulden zu erleichtern wissen;
    Nicht abzuwälzen ist des Schicksals Joch.
    Und doch vermag ich nicht zu schweigen, auch
    Nicht auszudrücken dieses Schicksals Härte.
    Den Menschen bring’ ich ein Geschenk und dafür
    Drückt unvermeidlich Elend mich, den Armen!
    Der Sonne jag’ ich heimlich einen Funken
    Des Feuers ab. Ihn birgt ein Zunderrohr.
    Fortan wird er die Quelle jeder Kunst,
    Entdeckt den Menschen nie betretne Bahnen;
    Und das ist mein Vergehen. Dafür büß’ ich
    Hier unterm freyen Himmel angekettet!
    Ach, ach! ach, weh!"

    (sinkt wieder kraftlos in seine Ketten und hängt beinahe leblos da)


    Sim-Off:

    Edit: Textquelle; nur Kommis sind auf eigenem Mist gewachsen

    Erstaunlich, wie man auf zwei so unterschiedliche Arten innerhalb kürzester Zeit aufgeregt sein konnte! Zunächst war Dives erwartungsfroh aufgeregt gewesen, hatte Blicke und Worte genossen, die möglicherweise vollkommen anders gemeint sein mochten. Das hatte sich binnen der letzten paar duzend Atemzüge komplett verändert. In seiner Magengegend war eine unangenehme Anspannung entstanden, die mit jedem Einatmen zunahm und drückender wurde. Der Iulier stellte sich vor, wie es sein müsste, wenn er jetzt und hier vor den Augen der gesamten Civitas abgeführt werden würde. 'Honor et fortitudo!', musste er plötzlich denken. Dieses Motto der Decimer hatte Flavus ihm erzählt. Gut, das mit der Ehre... Aber zumindest offiziell wollte Dives niemals mit einer Hetze gegen einen amtierenden Augustus zu tun haben. Im Nachhinein wäre das sicherlich etwas anderes. Doch immerhin die Tapferkeit und Stärke könnte sich der Iulier jetzt auf die Fahne schreiben - auf dass die Theatertragödie nicht auch zu Dives' höchst eigener Tragödie werden würde!


    Dann sprach Serapio ihn deutlich unterkühlt an. Es hatte nichts mehr von dem Ehrengast Decimus Serapio, sondern war vielmehr der Praetorianertribunus Decimus! Die Nackenhaare des Iuliers stellten sich auf und er erwartete das Schlimmste... bis dieses überbetonte 'außergewöhnlich' kam. Aus unerklärlichem Grund kochte plötzlich Wut in Dives hoch, gespeist von all der Anspanung aus seiner Körpermitte. Wutobjekt war: er selbst! Angefangen damit, wieso er nicht einfach eine ganz neutrale, aussagefreie, lustige Komödie auf die Bühne bringen konnte?! Über die Frage, was ihn geritten hatte, Flavus und dessen Sippschaft hierher einzuladen?! Bis hin dazu, warum er verdammt nochmal schon so früh begonnen hatte durch Ostia zu ziehen, um sich die Sorgen der Leute anzuhören (wodurch er ja erst auf Flavus getroffen war)?!


    "Ssseeehr gerne!", zischte Dives leise und sichtlich verärgert zurück, nachdem Serapio den Wunsch geäußert hatte, sich nach der Veranstaltung mit dem Ensemble zu unterhalten. Es mochte wohl durchaus den Eindruck erwecken, dass der Iulier selbst sauer auf die Darsteller und ihre Inszenierung sein würde. Anschließend wandte er seinen Kopf ein halbes Viertel zu Serapio, während seine Augen die andere Hälfte bis zu den decimischen Augen übernahmen. 'Fortitudo! Das ist ein Decimus! Fortitudo! Der HASST dich! Fortitudo! Der hasst deinen Cousin, der dir ALLES gegeben hat! Fortitudo! Der hasst deine gesamte Gens! Fortitudo! ...', hetzte Dives in Gedanken sich selbst gegen den Decimer auf, um auch ja nichts von dieser Wut zu verlieren... wohlmöglich noch gegen Anzeichen von Angst! Nein, das würde er nicht zulassen und da war es auch egal, dass viele der gedanklichen Behauptungen haltlose Übertreibungen waren, schlichte Mutmaßungen oder bloße Unterstellungen! Hauptsache er hielt den Blickkontakt und zeigte sie... Fortitudo, die Stärke!
    Ein Glück, dass der Iulier von einem der Künstler hochwertigen Schauspielunterricht bekommen hatte! Der war zwar ursprünglich dazu gedacht gewesen eine ganz andere Sache zu verdecken (die kontinuierlich zu verdecken für den Iulier noch eine Nummer schwerer war), aber er müsste lügen, würde er behaupten, dass er jetzt keinen Vorteil aus diesen stundenlangen Übungen zog. So klebten also Dives' Augen auch während der folgenden Worte des Decimers ganz an denen ebenjenes.


    '... Fortitudo! Der selbst hat Iulia Severa ins Grab befördert! ...', gingen die gedanklichen Anschuldigungen ununterbrochen weiter. Genauso ununterbrochen, wie auch das Theaterstück gespielt würde. Diese Inszenierung sah nämlich keinerlei Ortswechsel oder ähnliches vor, das Grund zu einer Pause geben könnte, und Dives wüsste auch nicht zu sagen, ob es andere Darstellungen gab, in denen eine solche von Nöten gewesen wäre. Doch das war für den Moment egal. Der Iulier sparte sich einen Kommentar, der ihm wohlmöglich als Zeitschinden ausgelegt werden würde. Auf den finalen Befehl - und als nichts anderes war dieses 'Auf!' ja zu verstehen - erhob sich Dives und verließ wortlos die Gesellschaft, um sich direkt und für alle sichtbar zur scaena zu begeben und in dieser zu verschwinden...

    Der Iulier musste freudig-verlegen lächeln, als Serapio ihm so zuflüsterte. Seine Herzfrequenz erhöhte sich spürbar - zumindest für Dives selbst. Seine Wangen wurden warm, was ein klares Indiz dafür war, dass er rot wurde. Langsam wurden seine Hände feucht und wollten einfach nicht mehr still auf seinem Schoß liegen bleiben. Wollte ihm der Decimer damit irgendetwas Bestimmtes sagen? Oder war das nur ein Wunschdenken? Es wäre ja nicht das erste Mal... Diese Fragen pochten nun in Dives' Kopf. Da konnte er sich kaum noch auf die folgenden Sätze konzentrieren. Ein bisschen was bekam er jedoch schon mit: Im Süden der Stadt musste Serapio hin und wieder nach dem Rechten sehen... wieso auch immer. Früher war er bei den Stadtkohorten und irgendwer hatte in Ostia bunte Esel verkauft - eine komische Vorstellung.


    Dann begann das Stück und er war sofort darauf fixiert. Noch immer ein bisschen verstrahlt lächelnd, wandte sich also auch der Iulier nach vorn. Serapio schien das Theater wirklich zu lieben. Dives beobachtete den Decimer möglichst unauffällig, indem er ihn nur aus den Augenwinkeln betrachtete. Wie könnte er wohl herausfinden, was das eben bedeutet haben mochte... unzwar so, dass niemand etwas bemerken würde, wenn es nichts bedeutet hätte? Kurz bevor der Kratos zum zweiten Mal sprach, verdunkelte sich dann die Miene des Decimers. Was war plötzlich los? Hatten die Schauspieler gepatzt? Ging die Bühne in Flammen auf?
    Dives atmete erschrocken ein - zum Glück durch die Nase, sodass es maximal seine Sitznachbarn hören würden - und richtete seine nun aufgerissenen Augen wieder nach vorn. Die Bühne stand, von Feuer weit und breit keine Spur. Das Bühnenbild sah auch noch unverändert aus. Der Iulier runzelte die Stirn. Im nächsten Augenblick ging ihm dann auf, dass der Theaterfreund Serapio wohlmöglich diese oder jene Aussage des Stücks erkannt haben mochte. Dives biss sich auf die Zunge und versuchte weiterhin schockiert zu schauen. Mehr als betroffen war jedoch gerade nicht drin. Das müsste hoffentlich reichen.


    Innerlich überlegte er nun, wie er weiter vorzugehen hätte. Unter einem Vorwand die Veranstaltung verlassen? Fatal! Damit würde er ja alles gestehen, würde wohlmöglich verfolgt und käme vielleicht gar auch auf eine dieser unsäglichen Proskriptionslisten! Nein, das ging nicht. Als ahnungsloser Iulier, der einzig und allein deshalb überhaupt ein Stück auf die Bühne gebracht hätte, um sich in die Köpfe der Ostianer zu schleichen, hätte er vermutlich bessere Chancen. Was hätte ein Iulier dieser Tage auch von einer Hetze gegen den Vescularier?! Denn bisher wurden sie doch noch immer - soweit Dives informiert war - als Freunde des Mannes gesehen... durch den in Roma anwesenden Senator Centho, den amtierenden Decemvir Proximus, zwei iulische Klienten... Selbst in der sonstigen Verwandtschaft sah es nicht Salinator-kritisch aus: Senator Octavius Victor war ein Klient des Vesculariers, wie auch der Anverwandte Pompeius Imperiosus.
    Mit leerem Blick starrte der Iulier auf die Bühne und traute sich gerade weder sich zu bewegen (auch nicht die Gesichtszüge), noch auch nur zu Serapio zu schielen oder diesen gar anzusprechen...

    'Verdammt!', dachte sich Dives fast schon panisch. War es wirklich so schlimm? Bei dem breiten Grinsen des Germanicers... wahrscheinlich übertrieb er. Etwas unsicherer war Dives jetzt aber doch.


    "Was das betrifft, bin ich eine echte Spaßbremse. Ich wette ja nichtmal ums Rechthaben...", flüsterte der Iulier, während sie auf Antwort aus dem Innern des Officiums warteten. Lange ließ diese Antwort jedoch nicht auf sich warten, wie Dives fand. Wahrscheinlich hätte er diese Wette folglich gewonnen. Traurig oder enttäuscht war er deshalb jedoch nicht... nicht im Ansatz. Der nächste Satz wäre fast schon wirklich komisch gewesen, wenn Dives nicht Dives, sondern eine beobachtende dritte Person gewesen wäre. Erst hatte der Germanicer ihm gesagt, wie schlimm er doch ausschauen würde, und nun sollte er noch als erstes eintreten! Naja, Augen auf und durch...


    "Salve Duumvir!", grüßte Dives zunächst freundlich und hoffte inständig, dass er nicht wirklich so abgewrackt aussah, wie Aculeo behauptet hatte.
    "Ich hatte vor einigen Tagen schriftlich um einen Termin in einer größeren Spendenangelegenheit gebeten.", fasste er in einem Satz den Inhalt seiner schriftlichen Nachricht zusammen. Einge Tage war natürlich ein bisschen übertrieben.
    "Ich hoffe, du hast einen Moment Zeit?", fragte er, wartete jedoch eine Antwort nicht ab. "Das hier ist der Eques Germanicus Aculeo...", erklärte er und blickte kurz über seine rechte Schulter. Damit war der Staffelstab übergeben...

    [Blockierte Grafik: http://img442.imageshack.us/img442/5370/wonga6yp.jpg] | Wonga


    Wieder öffnete der Nubier die porta einen Spalt und stellte gewohnheitsmäßig seine Fragen. Auch nach dem Namen fragte er pflichtbewusst wieder nach, wenngleich er ihn diesmal auf Anhieb auch selbst gewusst hätte.


    "Dominus Iulius Centho gerade sehr beschäftigt in Auguren-Sache. Aber ich geben Dominus Iulius Proximus Bescheid. Mir bitte folgen in Atrium?", forderte Wonga den Helvetier auf, während sich ein junger Laufbursche auf machte, Iuolius Proximus zu suchen...




    IANITOR - CASA IULIA


    trium


    << TRADITIO ET PROGRESSIO >>


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    Wonga führte Varus ins Atrium und ging dann wieder auf seinen Posten an der porta. Eine junger Sklave war jedoch bereits auf dem Weg den dominus Iulius Proximus herbei zu holen.


    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…e/IR/Home/Avas/SBreda.jpg] | Breda


    Unterdessen eilte eine keltische Sklavin mit zwei Bechern verdünntem Wein und einer Schale frischen Obstes herbei, die dem Gast sofort wortlos angeboten wurden...




    SKLAVE - CASA IULIA

    So kam Dives hinter dem Germanicer hinterher gehastet. Er höret die Frage und brauchte einen Moment, bis er darauf reagierte. Sich in einer Toga zu beeilen und gleichzeitig zu denken war... mulitasking, wie der Grieche sagte, und absolut nicht Dives' Sache.


    "Klopf...", antwortete der Iulier, der nun nur noch wenige Schritte von Aculeo entfernt war.
    "... beim Scriba.", fügte er zwei schnelle Schritte später hinzu. Nicht dass der Germanicer den einfach ignorierte, an ihm vorbei ging und anklopfte. Dafür saß ja der Scriba direkt vor dem Officium: Dass man ihn einfach ansprechen konnte und der einen ankündigte oder auf einen späteren, passenderen Termin vertröstete.


    Bei Aculeo angekommen zupfte Dives selbst hier und dort seine Kleidung zurecht... sähe ja sonst einfach nur grauenvoll aus!

    [Blockierte Grafik: http://img442.imageshack.us/img442/5370/wonga6yp.jpg] | Wonga


    Der Ianitor hing an den Lippen des Klienten seines dominus. Nachdem dieser ausgeredet hatte und Wonga das Gesagte einen Moment lang verarbeitet hatte, antwortete er:


    "Gut. Ich erzählen Dominus Iulius Centho heute hier du warst und anderes Zeit wiederkommen.", bestätigte Wonga. Mit einem schlichten "Vale." schloss er dann die porta wieder und gab einem anderen Sklaven diese Nachricht für Centho weiter...




    IANITOR - CASA IULIA

    [Blockierte Grafik: http://img442.imageshack.us/img442/5370/wonga6yp.jpg] | Wonga


    Ah, natürlich! Jetzt wo der es sagte, war es auch Wonga wieder präsent, dass der Helvetius ein Klient seines dominus war. An einer Sache jedoch änderte dies vorerst nichts:


    "Mir sehr Entschuldigung, aber Dominus Iulius Centho heute schwere Arbeit und frühe Cena. Viel zu tun in hartes Zeit.", erklärte der Ianitor. Besser als dieser würde jedoch sicherlich Varus wissen, dass viele bedeutende Männer die ewige Stadt verlassen hatten. Der Gedanke, dass sich damit beispielsweise auch die Pflichten des Collegium Augurum auf weniger Schultern verteilten, lag zumindest nicht unerreichbar fern. Und das war ja nur eine der nicht wenigen Verpflichtungen des Iuliers.


    "Dominus deshalb eigentlich dieses Woche nur in äußerst dringlich Angelegenheiter Gäste oder Klienten empfangen... Aber vielleicht Vorlieb nehmen mit dessen Onkel, amtstier..enden Decemvir für Erbsachen? Der bestimmt einrichten machen eine Salutatio morgen früh...", schlug der Ianitor stattdessen vor.


    Sim-Off:

    Centhos RL lässt ihm aktuell nur wenig Zeit fürs IR. Wann genau sich das wieder ändert lässt sich noch nicht ganz absehen...




    IANITOR - CASA IULIA

    *Thema hochholt und Messalina zustimmt*


    Das richtige Datum wäre also:
    ANTE DIEM VII ID APR DCCCLXII A.U.C. (7.4.2012/109 n.Chr.)



    Ebenfalls Aprilis in Italia:


      [*]ANTE DIEM IX KAL MAI DCCCLXII A.U.C. (23.4.2012/109 n.Chr.) Proscriptio gegen Kaeso Annaeus Modestus; Gaius Flaminius Cilo; Herius Claudius Menecrates und Publius Afranius Burrus. [ Link ]


      Zwei der Herren sind allerdings NSCs:
      Gaius Flaminius Cilo ist Legatus Augusti pro Praetore - Germania Inferior; Legatus Legionis - Legio XXI Rapax.
      Publius Afranius Burrus ist Legatus Legionis - Legio VI Victrix.


      [*]PRIDIE KAL MAI DCCCLXII A.U.C. (30.4.2012/109 n.Chr.)
      Manius Flavius Gracchus wird von seinem Pontificat enthoben. [ Link ]


      Dazu sei angemerk, dass der Link auf einen Beitrag vom 26.04.2012 verweist. Ich bin da einfach mal nach dem Tabularium gegangen, das die Enthebung erst am 30. verzeichnet. Ein offizielles Schreiben dazu hab ich nirgens gefunden...


      eventuell auch:


      [*]ANTE DIEM IX KAL MAI DCCCLXII A.U.C. (23.4.2012/109 n.Chr.)
      Decima Messalina wird zur Discipula Vestalis ernannt. [ Link ]


    Aprilis in Germania:


      [*]ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLXII A.U.C. (28.4.2012/109 n.Chr.)
      Titus Duccius Vala wird zum Tribunus Laticlavus Legionis VIII Augustae ernannt. [ Link ]


      [*]ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLXII A.U.C. (28.4.2012/109 n.Chr.)
      Sextus Aurelius Lupus wird zum Tribunus Laticlavus Numeri Singularii ernannt. [ Link ]


      eventuell auch:


      [*]ANTE DIEM III KAL MAI DCCCLXII A.U.C. (29.4.2012/109 n.Chr.)
      Numerius Duccius Marsus wird von der Curia Mogontiaci für seine unermüdliche und aufopferungsvolle Arbeit mit einer Statua aus Marmor geehrt. [ Link ]


    Maius in Italia: - mit Fragezeichen


      [*]ANTE DIEM IV KAL IUN DCCCLXII A.U.C. (29.5.2012/109 n.Chr.)
      Der Tribunus Classis Herius Hadrianus Subdolus wird ehrenhaft aus der Classis Misenensis entlassen. [ Link ]


      [*]ANTE DIEM III KAL IUN DCCCLXII A.U.C. (30.5.2012/109 n.Chr.)
      Große Parade der Cohortes Praetoriae anlässlich der Kommandoübergabe des scheidenden Praefectus Praetorio Appius Terentius Cyprianus an seinen Nachfolger Faustus Decimus Serapio. [ Link ]


    Maius in Germania:


      [*]PRIDIE KAL IUN DCCCLXII A.U.C. (31.5.2012/109 n.Chr.)
      Lucius Claudius Victor wird zum Tribunus Laticlavus Legionis II Germanicae ernannt. [ Link ]


    Iunius in Italia:



    Bei der Gelegenheit könnte zumindest der Mai sicherlich auch freigeschaltet/sichtbar gemacht werden für alle.
    Eventuell stehen aus diesem Monat auch schon einige Sache drin, was ich ja nicht wissen kann.


    Vale bene, :wink:
    MID

    Sim-Off:

    Sorry für den Doppelpost, aber ich dachte einfach es wär übersichtlicher...


    Von links kommend betraten einige Männer die Bühne. Vornweg ging ein großer, rauher, muskelbepackter Mann, Kratos, die wortwörtliche Stärke. Er war ein Sklave des großen Iuppiter, sah kurz zur Statue auf, als er sie passierte und setzte seinen Weg mit festem Schritt in Richtung des Felsen auf der rechten Seite der Bühne fort. Hinter sich zog er an einem Seil den offensichtlichen Held dieses Stücks, einen wirklich gutaussehenden Mann, Prometheus. Die Schlinge des Seils lag um dessen Hals. Er würdigte die Iuppiter-Statue keines Blickes, sondern schritt - obwohl gefangen - zwar leidend, aber doch mit soetwas wie Würde an ihr vorbei, als sei sie Luft. Auch das zeigte, dass dieser in einen wolfsgrauen Umhang gehüllte Mann kein Sterblicher war, sondern ein Gott... oder im übertragenen Sinn vielleicht ein bestimmter Patrizier (von wegen patrizischer Würde)? Der dritte Mann, wieder etwas größer als der zweite, folgte dicht dahinter und ließ seine Peitsche ein paar Mal in der Luft knallen. Dazu ein kurzes, fieses Lachen - das musste Bias, die wortwörtliche Gewalt, sein. Auch er war ein Sklave des Iuppiter, auch er blickte dessen Abbild kurz an, auch er trug einen schwarzen Umhang wie Kratos.


    In einigem Abstand zu den ersten drei trottete letztlich ein von der Statur her durchaus der Stärke und der Gewalt gewachsener Mann auf die Bühne. Er hatte einen großen Hammer über die linke Schulter gelegt und schleifte mit der rechten Hand eine lange, schwere Kette. Er spielte Vulcanus, den Gott des Handwerks, aber vor allem auch des Feuers, und trug natürlich einen flammenroten Umhang. Bis dieser gleichzeitige Hauptgott von Ostia (!) jedoch zu den ersten drei Männern stieß, hatte Bias den Prometheus bereits an den auffälligen Fels auf der rechten bühnenseite geführt und Kratos sich bereits umgedreht und begann hasserfüllt zu sprechen:


    "So sind wir denn einmal am fernen Eyland,
    Am scythischen Klooß, in unwegbarer Oede!
    Und dir, Vulkan! liegt’s ob, genau des Vaters
    Befehle zu vollziehen, diesen da
    (zeigt auf Prometheus)
    Den Waghals! an den schrofferhabnen Fels,
    Mit unzerbrechbar starkem Eisen anzuschmieden.
    Des Feuers Strahl, den Urquell jeder Kunst,
    Dein eigen Antheil, stahl er Göttern, bracht’ ihn
    Den Sterblichen. Und dafür soll er nun
    Den Frevel mit der Götterrache büßen,
    Soll wohl Kronidens Herrschaft ehren lernen,
    Vergessen, Menschen Göttern vorzuziehn!"


    (antwortet ruhig) "Wohl angebracht an euch ist Zevs Befehl, (blickt kurz zur Statue)
    Kratos und Bias! Nichts hält euch zurück.
    Nur ich nicht hart genug, den mir verwandten Gott
    Gewaltsam an den wintergrauen Felsen
    Zu ketten. Und doch muß es schon gewagt seyn.
    Denn Zevs Befehl nicht achten, ist gefährlich.
    Dich schlauen Sohn der Recht beschirmenden Themis!
    (zu Prometheus)
    Dich soll ich hier mit unzerreißbarn Banden
    Zuwider dir und mir zuwider fesseln,
    An diesen menschenleeren Felsen, wo
    Kein Menschenlaut, nicht einer ihrer Blicke
    Dir wird, wo deiner Körperschönheit Blume
    Von Feuerflammender Sonne ausgedörrt,
    Wo zwar nach deinem Wunsch das Sterngewand der Nacht
    Das Licht verdunkeln, doch bald wiederum
    Den Morgenthau die Sonne theilen wird.
    Erneuern wird die jetz’ge Quaal sich immer
    In einer andern, nirgends ist ein Retter.
    Das hast du nun von deiner Menschenliebe!
    Denn da, ein Gott, den Götterzorn du nicht
    Gescheut und Menschen rechtlos Ehre brachtest,
    So mußt du schon den wüsten Felsen da
    Geradestehend, schlaflos, nimmer ruhend,
    Vergebens ächzend, Jammer tönend, hüten.
    Denn unerbittlich ist Kronidens Wille,
    Und hart ein jeder neue Zepterführer."
    (blickt erneut zur Statue)


    "Ja, ja – mags seyn! Was säumst du und bemitleidst
    Vergebens ihn, den Götterfeind? du hassest
    Ihn nicht, der dein Geschenk den Menschen brachte?"


    "Zu enge knüpft uns Freundschaft und Verwandschaft."


    "Mags seyn – Doch nicht befolgen den Befehl
    Des Vaters! Kannst du dessen dich erkühnen?"


    "Du bist auch immer grausam und voll Härte."


    "Was kann es helfen hier, ihn zu beweinen?
    Laß nur dein thörigtes unnützes Jammern!"


    "Wie hass’ ich doch des Eisens Hammerkunst!"


    "Du hassest sie? Die Kunst, so viel wir wissen,
    Hat keine Schuld an gegenwärt’ger Quaal."


    "Und doch wünsch’ ich, es hätte sie ein andrer." (schwermütig)


    "Die Götter theilen alles, nur die Herrschaft
    Mit Zevs nicht. Er allein vertheilt die Gaben."


    "Ja freylich. Und dawider hab’ ich nichts."


    "Doch eilst du nicht, ihm Fesseln anzulegen?
    Daß nur dich Zaudernden nicht Zevs gewahre!"


    "So säh’ er ja die Ketten in Bereitschaft." (klimpert kurz mit ebenjenen)


    "So nimm sie! und gewaltig ihm die Hände
    Umhammert und dem Felsklooß angeschlagen!"


    (stellt sich vor Prometheus und wickelt die Kette dann ein erstes Mal um diesen und den Fels)
    "Es ist geschehn und fest hält jeder Ring."


    "Nur fester angezogen! Laß nicht ab.
    Er weiß selbst unauflösbares zu lösen."


    "Mit diesem Arme dürft’ es kaum geschehn."


    "Nur diesen festgekettet! Lern’s der Klügling:
    Er sey doch schwächer noch als Jupiter."


    "Auch könnte dieser nur mit Recht mich tadeln."


    "Des eisernen Keiles scharfe Spitze nun
    Gewaltsam mitten durch die Brust geschlagen!"


    "Prometheus! ach! wie jammert mich dein Schmerz."


    "Schon wieder zögerst du, bejammerst ihn
    Den Götterfeind? Daß du nur nicht einmal
    Dich selbst bejammern mußt!"


    "Du siehst ja, welch ein unerträglich Schauspiel!"


    "Ich seh’ ihn wohl verdientes Unglück tragen
    Doch auf! umringe noch mit Ketten seine Seiten."


    "Das muß doch so geschehn. Befiehl nur nicht."
    (umwickelt Prometheus und den Fels ein zweites Mal)


    "Befehlen will ich; ja dazu auch schreyn – Nach unten!
    Die Schenkel auch mit Ringen fest umschlungen!"


    "Auch das ist schon geschehn mit wenig Mühe."
    (umwickelt Prometheus und den Fels ein drittes Mal)


    "Jezt schlage noch die Nägel durch die Ketten,
    Daß nichts der strenge Zevs zu tadeln finde."


    (haut ein erstes Mal mit dem Hammer auf die Kette)
    "Gleich rauh ist deine Bildung, deine Zunge."
    (haut ein zweites Mal mit dem Hammer auf die Kette)


    "Zerschmilz nur in Gefühl! Nur meinen festen Sinn
    Und meines Muthes Rauhheit tadle nicht."


    "Nun komm. Die Glieder liegen ja in Ketten."
    (geht zur rechten Seite von der Bühne ab.)


    (zum gefesselten Prometheus gewandt)
    "Ha! frevle noch und stiehl der Götter Gabe,
    Und bring sie Staubgebornen! Werden wohl
    Die Sterblichen von dieser Quaal dich retten?
    Den Schlauen nennen dich die Götter falsch.
    Gerade hier bedarfst du selbst der Schlauheit,
    Aus solchem Labyrinth den Weg zu finden."

    (geht gefolgt von Bias zur rechten Seite von der Bühne ab. Prometheus bleibt allein und zunächst regungslos auf der Bühne zurück.)


    Sim-Off:

    Edit: Textquelle; nur Kommis sind auf eigenem Mist gewachsen

    Eine Aurelia also... eine Patrizierin. Das erklärte natürlich auch die tolle Aufmachung, an der der Iulier absolut nichts auszusetzen hatte. Vielleicht mochte er aber auch durch den elegant fallenden Stoff des Kleides geblendet sein oder übersah schlicht jene Stellen, die extra für das männliche Auge hergerichtet worden sein mochten.
    "... und ich freue mich, dass du diese Veranstaltung mit deinem Glanz beehrst, Aurelia.", antwortete Dives ihr prompt. Schnell erhaschte er noch einen Blick auf diese blütenrein weiße Seide, die sicherlich auch an ihm grandios aussehen würde - natürlich anders geschnitten und nicht als Kleid. Mit einer kleinen Handbewergung zeigte der Iulier Aculeo, wo jener noch zwei freie Plätze für die Aurelia und sich finden würde. Dives hatte ja nur die Anzahl Plätze reservieren lassen und sich nicht noch die Mühe gemacht für ihm größtenteils unbekannte Personen eine Sitzordnung zu entwerfen. Woher auch hätte er wissen sollen, wer mit wem konnte und wer nicht? So wies er in die zweite Reihe, denn zum Einen schien der Praetorianertribunus nicht sehr begeistert von ihr... und zum Anderen hatte Dives einen mutigen Entschluss gefasst!


    "Darf ich?", antwortete der Iulier mit ebenfalls gedämpfter Stimme auf Serapios Frage mit ebenfalls einer Frage. Mit Aculeo und dessen Begleitung waren jetzt schließlich auch die beiden letzten Ehrengäste hier angekommen, sodass Dives sich jetzt eigentlich auch hinsetzen könnte. Und da Serapio ihn ja nun bereits zum zweiten Mal mit interessierten Fragen ansprach und zudem dem Iulier noch eine Antwort schuldete auf dessen Fragen, schien erstmal nichts dagegen zu sprechen, dass er zumindest diese Bitte an den Decimer formulierte.


    Nach dessen Antwort erklärte Dives leise:
    "Nun, ich dachte mir vor allem, dass ein Stück schön wäre, in welchem auch der Hauptgott Ostias, Vulcanus, eine Rolle spielt. Zumal das heutige Tubilustrum ja ebenfalls mit ihm zu tun hat." Nicht ausschließlich mit Vulcanus, sondern auch mit Mars, aber gut.
    "Und dann muss ich ehrlich gestehen, dass ich auch will, dass sich die Leute an mich erinnern. Deshalb habe ich beispielsweise auch keine Komödie ausgewählt, wie es viele andere vor mir gemacht haben. Ich habe jetzt die Chance mich als derjenige in den Köpfen der Menschen festzusetzen, der dieses tragische Stück auf die Bühne gebracht hat." Das war durchaus ein gewisses Risiko, ja. Aber wie man sah, war der Iulier gewillt dieses einzugehen. Dives war eben auch gerne mal etwas... außergewöhnlich. Zudem vertraute er ganz naiv auch einfach darauf, dass man wüsste, dass Aischylos einer DER großen griechischen Tragiker war, sodass eben zu Hause bliebe, wer nur leichte Komödien vertrug.
    "Aber zurück zu dir. Was hast du früher hier gemacht?", griff Dives wieder auf. Dabei sah er Serapio aus großen, vor Neugierde leuchtenden Augen an.



    In der Zwischenzeit enterten die ersten Schauspieler die Bühne, was den Iulier im Moment jedoch weniger interessierte...

    Bei der Bemerkung mit der Flaschenpost musste Dives schmunzeln. Der Vorschlag jedoch Aculeos kleines Reich hier in Ostia zu besuchen, wenn dieser ihm fehlte, war dann aber doch etwas seltsam. Nein, das würde er sicherlich nicht machen, wenngleich er dies natürlich jetzt dem Germanicer nicht gleich unter die Nase reiben würde. Stattdessen lächelte er einfach unbehelligt weiter und hoffte diesen Punkt damit zu übergehen.


    'Komm. Wir suchen einen der Schreiber.' Bei diesen Worten konnte Dives nicht anders, als plötzlich an seinen Klient Asinius Celer zu denken. Warum hatte er ihn, einen Scriba Ostiensis, nicht einfach gefragt die Bitte persönlich bei einem der Duumviri abzuladen? Warum hatte er stattdessen lieber einen Brief geschrieben? Gedanklich ohrfeigte sich der Iulier für dieses mangelnde Mitdenken! Das lief schonmal besser... Er war schonmal mehr zufrieden mit sich. Aber gut, wenn der Tempel erstmal in den Brunnen gefallen war, dann könnte man das Kind auch im Dorf lassen... oder so.


    Auf dem Weg Richtung des duumvirischen Officiums warf Dives kurz einen Blick in das Officium Scribarum, aber Celer war nicht da. Wo der sich wieder rumtrieb? Spannende Frage, deren Beantwortung im Moment jedoch völlig nebensächlich war. Schnell eilte er hinter dem Germanicer wieder hinterher.



    Ein paar Türen weiter lag das Arbeitszimmer der Duumviri, dem natürlich ein Stadtschreiber vorsaß, damit nicht jeder nach Belieben die Duumviri störte. Weil der Iulier auf dem Weg ja bei den anderen Schreibern kurz ins Officium gesehen hatte, kam Aculeo natürlich als erster beim Vorzimmerbeamten der Duumviri an...

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    Der hochgewachsene Nubier öffnete die porta einen Spalt. Das Gesicht hatte er schonmal gesehen, glaubte er, aber ganz sicher war er sich nicht. Insbesondere jedoch das Erscheinen am Abend - ohne, dass dem Ianitor bekannt wäre, dass Besuch erwartet würde - machte ihn jedoch etwas misstrauisch.


    "Wer du sein und was du wolle?", fragte er mit seiner üblich tiefen, rauhen Stimme.




    IANITOR - CASA IULIA

    Dives hatte sich bereits gesorgt, was bei und mit Sedulus sein könnte, dass dieser auf seinen Brief an ihn nicht antwortete. Aculeo hatte ja erzählt, dass alles in Ordnung sei soweit, keine Verhaftung, keine Krankheit. Doch was mochte es sonst sein, dass keine Antwort von ihm kam? Letztlich hatte der Iulier es auf die unsichere Zeit geschoben, die für Senatoren ja scheinbar besonders gefährlich war. Die meisten Proskribierten waren ja Angehörige des Senats. Zusätzlich musste Sedulus sich ja auch nicht nur um sich selbst sorgen, sondern hatte auch Frau und Kinder und nicht zuletzt auch so einige Klienten. Bei diesen vielen Verpflichtungen und in diesen Tagen kam irgendwann die Überzeugung im Iulier auf, dass mit einer Antwort wohl erst nach Ausgang des Machtkampfes zwischen dem Vescularier und Palma und eventuellen weiteren Thronanwärtern zu rechnen wäre. Dass gerade dann ein Brief des Germanicers in die Villa flatterte, war... unerwartet.


    Allerdings dauerte die Freude nicht lang, denn bereits die Anrede war deutlich distanzierter als der Iulier es eigentlich in Erinnerung gehabt hatte. Nicht nur, dass Sedulus nicht den praenomen Marcus benutzte, bei dem sie mal waren... Er schrieb ja nichtmal ein freundschaftliches 'Dives'! 'Iulius Dives'. Unpersönlicher wäre nur noch ein einfaches 'Iulius' gewesen, das dann aber schon fast beleidigend gewesen wäre dafür, dass sie sich eigentlich so gut kannten. Warum war er plötzlich so verhalten? Da bekam auch die verstrichene Zeit einen gewissen Beigeschmack. Hielt Sedulus die Iulier für Salinator-treu, war es selbst nicht und wollte nun Abstand gewinnen? In diesem Fall hatten die Germanicer ganz offensichtlich nicht miteinander gesprochen, denn Aculeo wusste ja von Dives, wie die Iulier hinter ihrer Fassade standen... Oder war es genau das? Hatten sie darüber gesprochen, Sedulus war entsetzt ob dieser Nachricht und ging deshalb auf Abstand? Oder eine dritte Ursache? Vielleicht hatte er Angst, dass die Botschaft abgefangen werden könnte? Alles keine schönen Gedanken und letztlich half im Moment nur eines: Weiterlesen.


    Aber auch die folgenden Worte erhellten das Gesicht des Iuliers nicht wirklich. Sedulus hoffte, dass es Dives so weit recht gut ginge. So weit recht gut. Was sollte das heißen? Waren erst einmal Zweifel vorhanden, dann beäugte Dives alles kritisch und hinterfragte. So weit recht gut war gleich eine doppelte Einschränkung und damit alles andere als der Wunsch, dass es Dives gut ginge. Maximal wollte er also, dass es dem Iulier nicht schlecht ging. Da klangen die 'besten Grüße' zu Beginn fast schon wie eine Entschuldigung im Voraus.
    Der dritte Satz offenbarte dann scheinbar eine bedeutende Neuigkeit: Sedulus kündigte an den Iulier nicht zu besuchen, weil er keine Zeit hätte - und nicht, weil es ihm als Senator nicht erlaubt wäre! An sich eine großartige Information... stünde da nicht, dass er eben nicht kommen würde und hätte Dives wenigstens einen weiteren Beleg dafür, dass die Senatoren sich wieder frei (oder zumindest freier) bewegen dürften. Scheinbar aber war es maximal so, dass die Einschränkung offiziell aufgehoben war, inoffiziell jedoch weiter Bestand hatte. Wahrscheinlich gab es auch eine geheime Proskription gegen all jene, die nicht freiwillig in der Stadt blieben, um dem vermeintlich wahren Augustus treu zur Seite zu stehen.


    Damit kreisten die Gedanken des Iuliers zum gefühlten millionsten Mal um die Frage, wer nun der wahre Augustus, der wahre Nachfolger des Valerianus wäre. Und wie es nun mal so war, kam ihm ganz unverhofft ein Gedanke, den er zuvor noch nicht gehabt und bedacht hatte:
    Gesetzt den Fall, dass Vescularius Salinator wirklich der von Valerianus für den Fall des Todes seines Sohnes Maioranus vorgesehene Nachfolger gewesen wäre. Weshalb wurde der Vescularier dann nicht testamentarisch adoptiert, wie einst der später als Divus Augustus Vergöttlichte? War es nicht Ziel eines jeden Augustus die eigene gens sowohl zu erhalten, als auch an der Macht zu halten? Der Divus Augustus selbst hatte seinerzeit fünf (!) potenzielle Nachfolger adoptiert und in dieser fast schon kaiserlichen Tradition hatte letztlich Ulpius Iulianus auch Aelius Valerianus adoptiert. Diese Erklärung zumindest wäre logisch. Es ergab jedoch keinen Sinn, dass Valerianus seinen Nachfolger - wenn er ihn eben wirklich als solchen bestimmt hatte - nicht adoptierte. Die Sache stank... aber das war nichts Neues.


    Zurück zum Brief... Die Factio Veneta. Die Sachlichkeit nahm zu. Sedulus meinte, dass Aelius Quarto wieder 'im Land' wäre. Ob das nun hieß, dass er wieder in der Öffentlichkeit Romas stand oder dass er einfach nur in Roma zugegen war oder... oder... oder. Es ging aus dem Brief nicht hervor. Dazu kam, dass es allgemein nur eine Vermutung zu sein schien, der - so erweckte es den Eindruck - der Germanicer selbst nicht so ganz traute.
    Was dann folgte, las Dives mehrmals. Wollte Sedulus, dass der Iulier zunächst mit Quarto darüber sprach? Irgendwie hörte es sich so an. Und das, wo doch Sedulus sogar Klient des Aeliers war - eine Tatsache, die Dives als Centhos Cousin und Proximus' Neffe (beide ebenfalls Quartos Klienten) natürlich mittlerweile wusste! Es roch danach, dass er vorgeschoben werden sollte, wohl für den Fall, dass Quarto nicht begeistert wäre von dem Vorschlag... Dabei hatte der nach dem Tod seines biologischen Bruders sicherlich auch andere Sorgen.


    Es folgten ein paar Floskeln und die Unterschrift. 'Germanicus Sedulus'. Damit war er wieder am Anfang, er, 'Iulius Dives'. Über diesen Brief würde erstmal längere Zeit nachdenken müssen, bevor er antworten könnte und würde. Da würde einmal drüber schlafen sicherlich nicht ausreichen...

    Wenn man vom... Germanicus spricht... denkt! Auf einmal war er wieder da. Zusammen mit einer Frau an der Seite kam er auf Dives zu. Ein Glück, dass der noch immer stand und sich noch nicht gesetzt hatte, sonst hätte Aculeo ihn wahrscheinlich heute unter den vielen, vielen Menschen nicht wiedergefunden! Und auch der Zeitpunkt, in dem er dem Iulier wieder den Rücken stärken kam, hätte besser nicht gewählt sein können: Wer wüsste schon, welcher aufschlussreiche Blick oder welche vielsagende Bemerkung Dives im Gespräch mit dem Praetorianertribunus jetzt noch rausgerutscht wäre! Nicht auszudenken...


    Schnell winkte Dives mit der linken Hand einen der Blumenträger herbei. Dabei machte er einen Schritt auf Serapio zu und legte ihm die rechte Hand auf dessen rechte Schulter, während er an ihm vorbei zu Aculeo schaute. Damit wollte er zu verstehen geben, dass jemand anderes gerade seiner Aufmerksamkeit bedurfte und der Decimer mit seiner Antwort doch bitte noch einen Moment warten mochte. Ob das auch so ankommen würde? Das konnte der Iulier maximal hoffen.
    "Aculeo! Schön, dich doch nicht verloren zu haben!", begann Dives etwas lauter, da einerseits der Germanicer noch nicht ganz bei ihnen war und andererseits der Iulier so hoffte auch die Aufmerksamkeit der decimischen Gäste noch einmal für einen Augenblick zu bekommen. An jene wandte er sich dann auch als erstes:
    "Darf ich euch einen weiteren Ehrengast vorstellen? Meinen guten Freund, Germanicus Aculeo! Aculeo, das sind der Praetorianertribun Decimus Serapio, die Auctrix Decima Seiana, Decimus... Catus und seine Schwester, Decimus Flavus und Decimus... Varus mit Frau und Tochter.", zeigte Dives mit flacher rechter Hand, die anschließend wieder unauffällig auf Serapios Schulter landete und es sich dort bequem machte. Bei zwei Namen war er sich nicht ganz sicher und hoffte, dass man es ihm verzeihen würde, wenn er versehentlich nicht ganz richtig läge. Immerhin ein paar Unsicherheiten ließen sich ja mit Verwandtschaftsbeziehungen überdecken.


    "Auch für dich ein kleines Willkommensgeschenk, das du nachher aber auch gern den Schauspielern zuwerfen darfst...", überreichte Dives dem Germanicer dann eine Lilie (wohlbemerkt: weder eine Feuer-, noch eine Schwertlilie).
    "... und natürlich auch für deine bezaubernde Begleitung... Ich bin Iulius Dives.", stellte er sich vor und gab der Begleiterin des Germanicers eine Gerbera. Der Iulier war gespannt, wer sie nun war... Aculeos Freundin? Vielleicht gar eine heimliche Verlobte? Nein, letzteres hätte ihm Aculeo bestimmt erzählt. Fakt war: Sie war einfach hinreißend, ein Traum, nahezu göttlich! Um an sie heranzukommen, waren bestimmt einige Kontakte nötig gewesen... und der Preis erst! Solche Seide musste doch ein Vermögen gekostet haben! Ach ja, die Frau in dem Kleid sah auch ganz nett aus. Spontan bekam der Iulier Lust mal wieder shoppen zu gehen...




    Unterdessen tauchte ein junger Mann mittig auf der Bühne auf und es ertönten zeitgleich mehrere Trompeten von den obersten Rängen.

    "PROMETHEUS. IN FESSELN."

    Nachdem diese ankündigenden Worte auch in der letzten Reihe angekommen waren, verzog sich der Mann wieder in die scaena. Nun würde es sicherlich gleich losgehen...

    Das war es also schon. Na, dann brauchte sich der Iulier natürlich auch nicht zu wundern, dass ihm eventuelle frühere Ernennungen nicht in Erinnerung geblieben waren. Mit einem kurzen, dankbaren Nicken, das von einem Lächeln begleitet wurde, folgte Dives der freundlichen Geste und begab sich an seinen neuen Platz. Er begrüßte seine Sitznachbarn Cassius, ebenfalls gewesener Quaestor Ostiensis, und Titinius, der während Dives' Quaestur als Aedilis operum publicorum amtierte. Letzteren kannte der Iulier ja bereits näher, ersterer war ihm immerhin schonmal ganz sympathisch.


    Dann folgte er aufmerksam den folgenden Tagesordnungspunkten, wobei er sich natürlich - als gerade frisch gebackener Decurio von Ostia - mit Wortäußerungen ersteinmal zurück hielt. 'Ob heute noch etwas anderes Wichtiges besprochen wird?', fragte er sich in Gedanken. Seine Ernennung war wichtig gewesen (zumindest für ihn persönlich). Bei der Rede, die gerade über die Notwendigkeit einer Änderung der aktuellen Badeverordnung der Thermen gehalten wurde, war sich der Iulier da nicht ganz so sicher...

    "Nein, aber ich stimme dir voll und ganz zu, was das Essen betrifft.", antwortete Dives. So würde nun also die Wiedersehensfeier ihrem Ende entgegen kommen. Weder wirkte der Germanicer besonders angeheitert - zumindest war er nicht anders als sonst - noch fühlte sich Dives selbst vergleichbar. Im Gegenteil hatten sie ja teilweise über wirklich ernste Themen gesprochen heute. Damit bestätigte sich, was der Iulier schon immer zu wissen meinte: So richtig in der Lage einen drauf zu machen war er einfach nicht. Er war eher ein ruhigerer Typ...



    "Gut.", meinte die Bedienung reserviert. Die beiden hier wollten ihn also noch immer nicht. Dann hatten sie eben Pech! Er hatte ja schon eine Alternative an einem der anderen Tische in Aussicht. Der war zwar schon etwas älter und nicht mehr ganz so ansehnlich wie die beiden pulcherrimi hier, aber der würde dafür bestimmt ein paar Münzen mehr für ihn übrig haben! Der Bedienende blieb noch am Tisch stehen und wartete, ob nun vielleicht die Rechnung gewünscht werden würde - womit er diese beiden endlich los wäre.



    "Tjadann...", sprach Dives die zwei Worte schwungvoll als eins. Was genau er damit nun sagen oder andeuten wollte, wusste er jedoch auch nicht. Wahrscheinlich aber, dass nun wohl langsam die Zeit gekommen war sich für heute zu verabschieden und die Taverne wieder zu verlassen...

    In seiner Aufregung nahm Dives es absolut nicht wahr, wie sehr er nun von dieser oder jener Person angeschaut wurde. Außerdem stand er als Initiator dieser Aufführung heute hier eh unter größerer Beobachtung, als gewöhnlich. Und er wollte ja auch gesehen werden! Was nützte dieses ganze Theater hier sonst?


    Während sich die Ehrengäste des Iuliers nach und nach setzten, warf er selbst einen Blick nach vorne. Die orchestra war mit schweren Stoffbahnen ausgelegt worden - verschiedene Blautöne, die mal welliger mal eher glatt doch ganz gut eine Wasserfläche darstellten. Dives hatte auch überlegt die Fläche wirklich fluten zu lassen, doch hätte das die ganze Chose nicht nur wesentlich teurer gemacht, sondern es wäre auch für die Schauspieler ungleich schwieriger geworden, die dort spielen müssten. Der Blick des Iuliers wanderte weiter auf das pulpitum, die eigentliche Bühne des Theaters. Eine felsige Landschaft war dargestellt durch viele bemalte Flächen. Das viele Grau wirkte karg und trostlos. Von ihm aus etwas rechts der Mitte sah Dives einen besonders großen Fels aufgebaut. Ganz offensichtlich würde diesem in dem Stück noch eine bestimmte Bedeutung zukommen. Im Gegenzug stand in gleichem Abstand zur Mitte links auf der Bühne eine überlebensgroße Statue, die zwar nicht wirklich aus Marmor gefertigt war, aber dennoch durchaus diesen Eindruck erweckte. Sie zeigte einen etwas fülligeren, stolzen Iuppiter mit dem Blitzbündel in der linken Hand und dem Adler als Insignie. Die Glatze der Statue war nachträglich mit einem Lorbeerkranz geschickt kaschiert worden. Das hatte sich Dives dann doch nicht getraut. Nicht, nachdem sich ein Praetorianertribunus und die Frau des Praefetus Praetorio als Besucher angekündigt hatten. Aber jetzt sah man nichts mehr von dem Kahlschnitt. Maximal vielleicht wenn man es, wie Dives, wusste und genau hinschaute.


    Serapio riss den Iulier aus den Beobachtungen. Letzterer wandte sich um und antwortete:
    "Hm? Nein, die stammen ursprünglich aus Asia, aus der Nähe von Pergamum um genau zu sein. In der Gegend bin ich aufgewachsen... also... auch wenn ich in Roma geboren bin." Diesen Nachsatz fügte Dives mit einem verlegenen Lächeln hinzu. Nicht dass der Decimer hier nachher noch glaubte es mit irgendeinem Provinzler zu tun zu haben.
    "Das Ensemble zieht jetzt seit etwa anderthalb Jahren durch Italia, soweit ich weis. Und wie der Zufall es nun wollte, bin ich bei der Suche nach einer geeigneten Truppe auf genau jene gestoßen..." Aber was wäre er für ein Gastgeber, wenn er nur von sich erzählen würde?
    "Und du? Du sagst, du warst häufiger hier in Ostia? Was hat dich hierher verschlagen? Was hast du hier gemacht?" Gespannt schaute der Iulier Serapio mit großen Augen an. Die Stupsnase des Decimers zauberte ein kleines, kurzes Lächeln ins iulische Gesicht. Dementsprechend schnell löste sich Dives' Blick wieder und wanderte kurz durch die Zuschauerränge. Als wenn er nicht schon nervös genug wäre! Mussten genau jetzt wieder solche komischen Gefühle sich melden?! Ihm fiel Aculeo wieder ein. Wo war der nur abgeblieben auf einmal? Hatte er reißaus genommen vor den Decimi? Begeistert war er ja nicht gerade gewesen...

    Dives durchlebte ein Wechselbad an Emotionen, während er Aculeo zuhörte. Zunächst freute er sich, dass der Germanicer sich freute. Dann war er bestürtzt und betroffen bei den Worten, die von Aculeos Ableben sprachen. Anschließend konnte er sich ein kurzes Kichern nicht verkneifen. Es bunt treiben... Janee, ist klar! Und letztlich fühlte der Iulier Mitleid mit Aculeo. Der Versuch dies schön zu reden, traf ihn. Dann brauchte er noch einen kurzen Moment, um alles zu ordnen.


    "Also erstmal hab ich dir nichts zu sagen... aber trotzdem verbiete ich dir mich hier einfach allein zu lassen. Denk noch nichtmal dran!", sagte Dives eindringlich, aber dennoch mit einem Hauch von Humor.
    "Und schick vielleicht mal ab und an 'nen Brief, dass ich nicht nur weis, wo es dich letztlich hin verschlagen haben wird, sondern auch, dass du wohl auf bist.", fügte er mit freundschaftlichem Lächeln etwas ernster hinzu. Das wäre dem Iulier schon wichtig.


    "So, dann hoffe ich mal, dass die Duumviri meine... unsere Nachricht noch rechtzeitig bekommen haben und Zeit freischaufeln konnten. Eine Antwort habe ich nämlich in der Kürze der Zeit nicht von ihnen bekommen...", erklärte Dives. Dann schaute er sich kurz um, nicht sicher, was er dabei nun zu sehen hoffte, und blickte anschließend wieder mit unveränderter Mimik zu Aculeo. Vielleicht sollten sie einfach mal einen der Beamten hier fragen? Vielleicht wüsste ja einer der Scribae Bescheid?