[Atrium] Salutationes pro Lucio Iulio Centhone

  • Wie es schien konnte sein Patron seine Gedanken lesen.


    "Ja an so etwas dachte ich auch schon. Mit einer Arbeit als Scriba Personalis bei einem Senator könnte man ja gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ich könnte von der Picke auf das Geschäft der römischen Politik erlernen, Kontakte knüpfen und mich recht gut auf die Stelle als Vigintivir vorbereiten mit der ja die Laufbahn beginnt. Ich danke dir auch für dein Angebot dich bei einem Bekannten einzusetzen und ich würde dieses auch gerne annehmen. Doch ich habe vorher noch eine Frage. Kennst du auch Senator Faustus Octavius Macer? Ich habe durch einen Bekannten erfahren das er auch vom Land stammt. Ebenfalls ist er Curator Aquarum. Vielleicht könnte ich ja bei ihm als Scriba anfangen und gleichzeitig als Aquarius. In dieser Tätigkeit ist es ja auch möglich weniger als Wasserbauer zu arbeiten, wofür mir das Fachwissen fehlt, als Scriba bei administrativen Aufgaben und Tätigkeiten der Wasserversorgung zu arbeiten."

  • Lucius atmete auf. Sein neuer Klient schien sich schon so seine Gedanken gemacht zu haben. „Ja der Senator Octavius Macer ist mit mir befreundet. Wenn Du willst schreibe ich Dir auch eine Empfehlung für ihn. Aber von der Aquarius-Sache rate ich Dir dringend ab. Glaub mir das in der Vita stehen zu haben ist im Senat nicht grade etwas das man gerne sieht.“ Das wusste er nur zu gut au eigener Erfahrung. Er fand die Arbeit gut aber bei ´m Senat kam das wirklich nicht gut an. „Versuche Dich lieber nur auf deine Familie zu berufen das wird mehr bringen als eine Arbeit als Aquarius. Gut ist zum Beispiel Jurist zu sein. Ich Empfehle Dir den Schwerpunkt auf deine Studien zu richten. Wenn man einer bezahlten Tätigkeit nach zu gehen wird im Senat nicht gern gesehen. Als Homo novus in den Senat zu wollen ist schon schwer genug. Dann auch noch als Arm zu gelten macht es einem nur noch schwerer.“

  • Varus überlegte einen Moment.


    "Nun sobald ich die Vorraussetzungen habe mich für das Amt des Vigintivirs zu bewerben würde ich mit der Tätigkeit als Aquarius aufhören und ich wollte ja auch nicht als Wasserbauer arbeiten sondern als Scriba. Ich dachte also es ist im Endeffekt fast das gleiche wie wenn ich "nur" Scriba bei einem Senator wäre. Gerade bei Senator Octavius Macer böte sich das ja an da er ja Curator Aquarum ist. Das Problem was ich einfach habe ist dieses das ich ohne eine bezahlte Arbeit Probleme bekommen werde. Ich konnte das Haus meiner Familie in Ostia zwar nun vermieten. Aber es stand lange leer und musste erst renoviert werden. Weshalb die Vermietung erstmal nicht viel bringt. Ansonsten habe ich etwas Geld mitgebracht aber das wird nicht lange reichen. Von der Juristerei habe ich natürlich gehört. Ich dachte mir aber das man für das Amt eines Richters erst einmal etwas mehr Lebenserfahrung bräuchte und erst sehr viel später damit in Berührung kommt. Zumal ich zugeben muss, entscheiden kann ich mich sehr gut, also in meinem Verständnis Richter sein. Aber das vorherige ewige Gerede und Wortverdrehen... da muss ich noch einiges üben. Mit der Wasserversorgung kenne ich mich im Grundsatz aus durch die Arbeit im Weinbau und als Scriba habe ich ja quasi schon für meinen Vater gearbeitet. Ansonsten kenne ich mich nur noch mit dem abrichten von Hunden aus könnte also als Direktor Ludi des Ludus Matutinus arbeiten", den letzten Teil wo es um den Direktor Ludi Posten ging, hatte Varus mit einem scherzhaften Unterton gesagt.

  • Lucius wiegte noch immer grübelnd mit dem Kopf. „Nun es wird dich vielleicht verwundern aber das war auch der weg den ich gewählt hatte. Doch lass mich Dir sagen das es mir im Senat nur Scherrein eingebracht hat. Darum habe ich Dir davon abgeraten. Nicht weil ich es für Falsch halte . Der Senat wird es Dir nicht nachtragen wenn du auf Kosten deiner Verwandten lebst. Wenn Du einer bezahlten Tätigkeit nachgehst als wenn Du es nötig hast aber schon. Leih dir Geld und geh deinen Studien nach das ist es was ich Dir aus Erfahrung sage. Eine Anstellung als Sekretär eines Senator ist das was der Senat von Dir erwartet wenn Du in ihre Reihen vorstoßen willst. Wenn Du willst leihe ich Dir Geld.“ Wiederholte er noch mal eindringlich. Nicht weil er seinen Klienten verschrecken wollte sonder weil er aus Erfahrung sprach.

  • Varus überlegte eine ganze Weile. Schließlich rang er sich zu einer Antwort durch.
    "Mit wird gar nichts anderes übrig bleiben als zumindestens am Anfang einer bezahlten Tätigkeit nachzugehen. Den ich würde mich jetzt zwar nicht als generell arm bezeichnen aber im Vergleich mit Senatoren wohl schon. Mir von meinem Patron Geld zu leihen ist natürlich eine gängige Möglichkeit doch ich möchte ehrlich sein. Ohne die Aussicht zu haben in der näheren Zukunft das geliehene Geld zurückzahlen zu können würde ich dies nur ungern tun. Zumal ich dich ja bereits um Empfehlungsschreiben für deine beiden Senatorenfreunde gebeten habe damit diese mich als ihre Scriba einstellen. Vielleicht kann ich ja bei Senator Octavius erwirken das ich offiziell nur sein Scriba bin aber die Aufgaben eines Aquariusscribas ebenfalls erledige und eben dafür Geld erhalte. Ich hoffe du wertest diese Entscheidung nicht so das ich deinen Rat nicht annehmen würde, denn dies ist nicht so."

  • Lucius war sich nicht sicher ob ein Sitz im Senat dann das Richtige war. Er hatte damals durch seine Erbe seine Lebensstandart gesichert. Einen Armen Senator konnte es eigentlich nicht geben das verbot ja schon der Census. Im Prinzip sollte das verhindern das sich Senatoren bestechen ließen. Praktisch war das natürlich nicht haltbar aber des halb wollte der Senat eben keine Männer die bezahlter Arbeit nachgingen. „Ich werde Dir die Schreiben ausstellen dann sehen. Ich hoffe aber das du erst mal Schreiber bei Senator Octavius Macer wirst. Und dir deine weiteren Schritte mit der Familie zusammen überlegst.“ Mehr konnte er jetzt nicht sagen. Da er nicht ständig in die Selbe Kerbe schlagen wollte.

  • Varus nickte kurz:
    "Dafür bin ich dir sehr dankbar ... Patron? Ich weiß das ich einen sehr langen und schwierigen Weg vor mir habe der für mich selber vielleicht gar nicht mit dem Platz im Senat endet, sondern erst für meine Nachkommen. Doch es ist mein fester Wille meine Gens wieder dahin zu bringen wo sie hingehört und einen Senator stellt die Gens Helvetia im Moment ja auch noch. Der Posten als Schreiber bei denen Freunden Octavius Macer oder Germanicus Sedulus ist das nur der erste aber ein sehr wichtiger Schritt. Meine Familie wird und kann mich auch unterstüzen nur im Moment am Anfang sieht es halt nicht so gut aus. Das Haus in Ostia zum Beispiel wird mir, wenn die Renovierung erstmal bezahlt ist auch einen guten Lebensstandard gewähren und hier in Rom wohne ich zunächst in der Casa des Rom-Stammes meiner Gens aber auch hier möchte ich mir ein eigenes Haus kaufen... später dann."


    Nach dieser langen Rede trank Varus einen Schluck und war gespannt was jetzt noch folgen würde und ob Centho noch etwas formelles tun oder verlangen würde damit ihre Verbindung als Patron und Klient besiegelt wäre.

  • Lucius konnte es nur zu gut verstehen das sein neuster Schützling den Namen seiner Familie wieder der Senatsliste sehen wollte. Das wollte er für seine Familie ja auch und er hatte den Anfang schon gemacht und Marcus würde den Weg weiter gehen und dann vielleicht noch Dives aber das war Zukunftsmusik. „Das ehrt dich das Du deine Familie wieder in Ehren sehen willst. Denn es ist die Pflicht eines jeden Römers dies zu tun. Nun Du verstehst das ich ein solches Schreiben nicht auf die Schelle schreibe. Da es mich und meinen Namen präsentiert. Ich werde dir die Schreiben morgen in die Casa Helvetia schicken.“


    Einen formalen Akt gab es desweilen nicht mehr der das Partonat besiegelte da das schon mit dem gegenseitigen versprechen erledigt war. Lucius hatte zugesagt seinen Klienten zu fördern wo er konnte und zu unterstützen. Und sein neuer Klient hatte sich zu treu verpflichtet.

  • "Natürlich verstehe ich das und meine Erwartungen wurden schon vollends erfüllt das du meinen Antrag angenommen hast."


    Varus schien ein wenig unsicher wie es nun weiterging, ob er einfach gehen solllte es war schließlich sein erstes Patronat und er war auch erst wenig Tage in Rom.
    Daher blickte er einen Moment auf den Boden und rang sich dann zu der Frage durch.
    "Kann ich denn jetzt etwas für dich tun?"

  • Lucius nickte und würde sich gleich mal an den Schreibtisch setzten. Aber dann winkte er ab. Aus Lucius Sicht musste er sich mit einem Solchen Klienten nicht verstecken. „Ich bin durch dieses Patronat gleichermaßen geehrt.“ Sagte er fast ehrerbietig auch um seinem Klienten etwas zu schmeicheln. Was natürlich nicht üblich war, aber Lucius brach sich dabei ja keinen ab.


    „Nein das dürfte für heute alles gewesen sein. Wir sehen uns Morgens zum Empfang. Ich denke dass du heute Nachmittag das Schreiben von einem Sklaven bekommen wirst.“

  • Varus erhob sich und nickte seinem Patron noch einmal kurz zu:


    "Ich wünsche dir noch einen angenehmen Tag und bis morgen dann,"


    nachdem er noch einen Liedschlag wartete falls es noch Erwiederung gab verließ er dann den Raum und das Haus der Iulier.


  • trium


    << TRADITIO ET PROGRESSIO >>


    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…R/Home/Rooms/CIAtrium.png]


    Wonga führte Varus ins Atrium und ging dann wieder auf seinen Posten an der porta. Eine junger Sklave war jedoch bereits auf dem Weg den dominus Iulius Proximus herbei zu holen.


    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…e/IR/Home/Avas/SBreda.jpg] | Breda


    Unterdessen eilte eine keltische Sklavin mit zwei Bechern verdünntem Wein und einer Schale frischen Obstes herbei, die dem Gast sofort wortlos angeboten wurden...




    SKLAVE - CASA IULIA

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Varsu ließ das Obst erst einmal unberührt griff beim verdünnten Wein aber durchaus zu. Er probierte einen Schluck und war zufrieden. Als gelernter Winzer hatte er ja manchmal etwas erhöhte Ansprüche aber dieser Wein war dem Anlass durchaus angemessen.
    Er bedankte sich bei der Sklavin mit einem kurzem Nicken und wartete auf den Verwandten seines Patrons.

  • "Salve Senator", begrüßte Varus seinen Gastgeber zunächst freundlich.


    "Ich hoffe ich störe nicht? Mein Patron Iulius Centho wird ja sicherlich nicht der einzige hochgestellte sein den die Arbeit dieser Tage schier erschlagen will."

  • Jaja, die Tage sind stressig. Proximus lächelte und bedeutete dem Gast doch ruhig auch beim Obst zuzugreifen.


    Aber für die Freunde des Hauses ist immer Zeit.


    Dann bedeutete er Varus sich doch auf eine der Klinen niederzulassen.

    ir-civis.png Iulia2.png

    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Varus nahm Platz und griff sich ein paar Weintrauben.


    "Vielen Dank. Ich will auch gar nicht lange stören. Eigentlich war mein Anliegen ja etwas was ich meinem Patron vortragen wollte. Der Ianitor war nur recht... kryptisch in seiner Aussage was dessen freie Zeit angeht. Ich hoffe ein paar Tage nach meinem ersten Besuch wäre es besser aber dem scheint nicht so. Kannst du mir dazu etwas mehr sagen? Ich habe heute sogar Gerüchte gehört er wäre ins Exil gegangen?"

  • Proximus lächelte,


    Nein , nein, ins Exil ist der gute Centho nicht gegangen. Meines Wissens nach, hat ihn sein altes Leiden wieder einen Schlag verpasst, sodass er sich etwas zurückgezogen hat.


    Aber die Klienten von Centho sind auch bei mir stets willkommen. Wenn Du willst trag Dein Anliegen ruhig vor, ich werde es bei Gelegenheit an Centho berichten.


    Freunde von ihm sind mir stets willkommen.

    ir-civis.png Iulia2.png

    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Diese Ankündigung beruhigte ihn doch auf der einen Seite brachte ihn auf der anderen aber doch in arge Bedrängnis.
    Er hatte sich schon die wildesten Dinge ausgemalt als er zufällig erfahren hatte das sein Patron plötzlich von der Bildläche verschwunden war. Er war ja nun öfter in Begleitung des Senator Germanicus Sedulus im Senat und hatte da auch mit anderen Scriba Personalis gesprochen. Da gingen natürlich dann so einige Gerüchte herum. Sie reichten von Überlaufen zum Gegenkaiser und Ernennung zum Statthalter irgendwo durch Kaiser Salinator, über plötzliches Verschwinden in der Provinz bis hin zu in Ungnade gefallen und von den Prätorianern in den Carcer gesperrt. Einige wenige, offenbar gut informierte Kreise, hatte sogar vermutet das der Senator sich nur aus unbekannten Gründen stark zurückgezogen hatte aus dem Tagesgeschäft. Vielleicht eine Krankheit.


    Das diese Stimmen nun Recht gehabt hatten und eine schnöde Krankheit den Ausfall des Senators zu verantworten hatten war dann doch beruhigend und überraschend zugleich.


    Er druckste noch ein wenig herum:


    "Nun ich will keineswegs undankbar sein und werde dem Senator Iulius Centho auf ewig zu Dank verpflichtet sein. Ich wünsche ihm auch nur das beste, hoffe und bete für eine schnelle Genesung...
    besteht denn Aussicht auf eine baldige Rückkehr des Senators?"

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