Beiträge von Marcus Iulius Dives

    "Hmhm.", nickte Dives ob dieser neuen Informationen verstehend, während er sich gedanklich notierte, dass es ohne konkreten Vorgesetzten wohl auch kaum eine Empfehlung von selbigem geben könnte, wie die Versetzung aus dem Stab eines Curators hin in eine derartig anonyme Schreibstube wohl auch die Chance auf eine gute Referenz seitens des besagten Curators nicht allzu hoch ausfallen ließ. "Unter diesen Umständen ist es wohl tatsächlich keine schlechte Idee, mit einem Gesprächstermin beim Procurator und der Bewerbung zum Primiceriat noch ein kleines bisschen zu warten, bis wir etwas mehr in den Händen haben, mit dem wir dein Anliegen in der Administratio Imperatoris vortragen können.", stimmte der Iulier seinem Klienten zu und bemühte sich um ein Lächeln. "Hoffen wir, dass sich vielleicht bald ein paar Gelegenheiten für dich ergeben werden, deine Qualitäten zu beweisen und daraus die eine oder andere positive Referenz für deinen weiteren Weg zu generieren." Damit schlussendlich konnte man in dieser Thematik wohl aktuell nicht viel mehr machen, sodass der Iulier zunächst kurz schwieg.


    "Gibt es bis dahin noch irgendetwas, wo du bereits jetzt meine Unterstützung gebrauchen kannst?", erkundigte er sich nach dem Aufschub des vorherigen Themas nun ein wenig ins Blaue hinein.

    "Gerne.", nickte der Iulier und war froh, dass er dem Augustus so spontan überhaupt einen Namen eines Rhetors und Orators hatte nennen können. Anschließend sodann verlagerten sich die Gespräche hin zu den Klinen und während die ersten Speisen aufgetragen wurden, widmete sich der Princeps etwas mehr Fausta. Entsprechend hielt sich Dives zunächst ein wenig zurück und bediente sich stattdessen bescheiden am aufgetragenen Essen, bis es offenkundig unter anderem um Decima Messalina und die Vestalinnen ging. Hier klinkte auch er sich wieder etwas ein.


    "Die Vestalin Decima ist mir ebenfalls bekannt.", sprach der Iulier an die Augusta gewandt. Denn in das Gespräch ihres Mannes mit Fausta wollte er nun so direkt nicht hineingrätschen. "Ich habe sie vor etlichen Jahren kennengelernt, traf sie mal im Theater, mal auf einem öffentlichen Fest, mal im Consilium Ulpianum. In der Societas Claudiana et Iuliana ist sie zudem seit einiger Zeit meine Stellvertreterin, weshalb ich auch mit Bestimmtheit zu sagen weiß, dass ich mir für meine Adoptivtochter Torquata nach ihrer Captio zur Vestalin keine bessere Ausbilderin hätte wünschen können.", lobte er nicht nur die Decima, sondern zeigte sich auch gewissermaßen väterlich stolz auf seine Tochter.

    Unerwartet flott folgte auf das Klopfen bereits die positive Antwort von der anderen Seite der Tür. Für einen kurzen Moment reglos überrascht, folgte der Iulier sodann mit leichter Verzögerung der Aufforderung einzutreten.
    "Salve, Vigintivir Flavius.", grüßte er dabei zunächst, bevor er die Tür wieder hinter sich schloss. "Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen. Mein Name ist Marcus Iulius Dives und ich bin hier, da du mich jüngst bezüglich des Nachlasses meines verstorbenen Cousins Pacuvius angeschrieben hast.", stellte er sich anschließend vor und legte den Grund seines Besuchs dar. "Darf ich mich vielleicht kurz setzen?", deutete er anschließend an, dass er keineswegs in Eile war und durchaus ein bisschen Zeit mitgebracht hatte - sofern auch der Flavier einige Momente seiner kostbaren Amtszeit würde für ihn aufbringen können.

    Nachdem das decemvirische Schreiben über einen kleinen Umweg die Domus der Iulier und Dives erreicht hatte, stand der divitische Erbberechtigte vor der großen Fragen, ob er zur Antwort nur einen Brief schickte, der in diesem speziellen Fall womöglich ebenfalls erst an der falschen Adresse landete, oder ob er stattdessen lieber persönlich im richtigen Officium des richtigen Magistraten erschien und diese Angelegenheit persönlich von Angesicht zu Angesicht erledigte. Offenkundig hatte er sich schlussendlich für letztere Variante entschieden und entstieg in einem tief dunkelblauen Gewand vor der Basilica Ulpia der Sänfte. Nach nicht allzu langem Suchen vor die Tür des Vigintivirn Flavius Scato gelangt, klopfte der Iulier dreimal an.


    *Poch Poch Poch*

    Roma, A.D. VI ID OCT DCCCLXV A.U.C.

    Ad
    Iunia Axilla
    Domus Iunia
    Urbs Aeterna



    Iulius Dives Iuniae Axillae s.d.


    Ich danke dir sehr für deine freundliche Weiterleitung dieses Briefes, der wohl irrtümlich an der falschen Domus abgegebenen wurde. Es steht außer Frage, dass du mir damit einigen bürokratischen Ärger ersparst, der gerade in Zeiten der Trauer unnötiger nicht sein könnte. Ferner danke ich dir für dein Beileid und deine Anteilnahme.


    Jedoch komme ich nicht umhin, mich zu fragen, wie nur es zu dieser Verwechslung überhaupt kommen konnte. Oder handelt es sich hier gar um einen Wink der Götter?
    Lange Zeit habe ich nach dem dereinst sicher größten Fall meines Decemvirats mit mir gehadert und nach einer passenden Gelegenheit gesucht, dir etwas zu geben, das ich seit meiner damaligen Rede vor Gericht in Kopie besitze. Ich vermag nicht abzuschätzen, wie viel oder wenig es dir bedeutet. Doch ich finde, dass es dir aus mehr als nur einem Grund zusteht, das beigefügte Schreiben zu kennen.


    Mögen die Unsterblichen stets wachen über dich und deine Familie, wie sie Aelius Archias - offenkundig war er ein Mann von Charakter - Frieden und Ruhe schenken mögen. Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    QUAESTORIUS



    An die Qualle,
    Potitus Vescularius Salinator


    Salve, du fettes Vieh,


    du kannst dir deinen Procuratorenposten in den Arsch schieben, fett genug dafür ist er ja. Hoffentlich sägt bald einer an deinem Thron.


    Caius Aelius Archias


    Ein Sklave aus dem Hause Iulia erwarb für selbiges eine neue Wertkarte, bevor er vier Briefe zum Versand in den hohen Norden aufgab.


    Sim-Off:

    230 Sz für die Wertkarte sind überwiesen.


    Roma, KAL OCT DCCCLXV A.U.C.

    Ad
    Tiberia Lucia
    Domus Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Germania Superior



    Iulius Dives Tiberiae Luciae s.d.


    Ich danke dir, selbstredend auch im Namen meiner Frau, für deinen Brief. Denn in der Tat ist es mir nicht entgangen, dass dein Ehemann, mein Mitklient Duccius Vala, mit der Statthalterschaft über die Provinz Germania Superior betraut wurde. Dies ohne jeden Zweifel ist eine überaus ehren- und verantwortungsvolle Aufgabe, zu der ich ihn nur beglückwünschen kann.
    Jedoch, so muss ich gestehen, rechnete ich nur mit einer nicht ganz so zeitigen Abreise eurerseits, sodass ich mich hiermit entschuldigen möchte, nicht noch einmal die Gelegenheit genutzt zu haben, euch alle zum Abschied in die Domus Iulia einzuladen.


    Ferner möchte ich deine Erwähnung der Factio Veneta aufgreifen und verspreche dir sehr gerne, dich über alle diesbezüglichen Aktivitäten und Ergebnisse stets auf dem Laufenden zu halten. Bei diesen Zeilen denke ich gerade lächelnd zurück an die Qualifikationsrennen zu den Ludi Funebres zu Ehren des Cornelius. In Begleitung des adretten Duccius Callistus und seines wohlgenährten Freundes warst du da und zu viert verfolgten wir gemeinsam das zweite und entscheidende Rennen - ein wundervoller Tag!
    Da ich seither nicht wieder etwas von den beiden gehört habe und folglich davon ausgehe, dass sie wohl mit euch nach Mogontiacum reisten, richte ihnen doch bei Gelegenheit einfach ein paar Grüße aus.


    Ja, und bei dieser Gelegenheit möchte ich selbstverständlich auch deinem Gatten für seine Amtszeit den Segen und Beistand der Götter wünschen, wie sich hoffentlich auch eure Tochter bereits über ein paar schriftliche Grüße zu freuen vermag. Aquilina, das sei zudem gesagt, ist ein überaus schöner Name.
    Meine herzlichen Glückwünsche zu der Kleinen, die ganz ihre Mutter gewiss einmal zu einer ganz tadellosen Dame heranwachsen wird.


    Mögen die Unsterblichen stets wachen über dich und eure Familia. Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    QUAESTORIUS


    Roma, KAL OCT DCCCLXV A.U.C.

    Ad
    Praefectus Castrorum
    Marcus Iulius Licinus
    Castra Legionis II Germanica
    Mogontiacum, Germania Superior



    Dives Licino patruo magno s.d.p.


    Bitte verzeih mir, dass ich dir nicht unverzüglich schrieb, nachdem du mich zum Institor deines Landguts bei Cremona bestimmtest. Doch in der Tat habe ich einerseits nicht gewusst (und weiß es noch heute nicht), ob ich dir zu dieser Versetzung auf die andere Seite der Alpen gratulieren soll oder nicht, wie ich andererseits aber auch kaum Zeit zum Schreiben hatte, da ich mich sogleich der Verwaltung deines Landes zu widmen begann.


    So habe ich, wie du dem zweiseitigen Quartalsbericht entnehmen kannst, in deinem Namen eine lokale Schreinerei aufgekauft und wieder wettbewerbsfähig gemacht. Ich denke, die Zahlen sprechen hier für sich. So nämlich ließ sich nicht nur die Gewinnerwartung mehr als versechsfachen. Auch der tatsächlich erzielte Gewinn ist in diese Höhe gestiegen - und gar noch darüber hinaus.
    So erweiterte ich jüngst deine lokalen Unternehmungen aufgrund von Rohstoffmangel bei den Edelhölzern um ein eigenes Sägewerk ganz in der Nähe. Dies, so erwarte ich, wird den Mangel künftig zumindest etwas entschärfen, wie zudem nun soviel einfaches Holz geschlagen wird, dass man darüber nachdenken kann, wie man jenes je nach Marktentwicklung zur Not selbst in anderen Produktionsprozessen, zum Beispiel der Herstellung von Werkzeugen, verbraucht.


    Zudem erwähnen möchte ich die Etablierung deiner Unternehmungen im lokalen Handwerker-Gewerbe. Bereits ganze 17 Aufträge konnten erfolglich bearbeitet und mit einem Durchschnittsgewinn von knapp HS 97.20 abgeliefert werden. Zum Vergleich: Damit konnten in dieser kurzen Zeit bereits über vier Fünftel der Anschaffungskosten der Sklaven gedeckt werden!
    Als letztes als dein Institor bemerken möchte ich, dass ich von meiner satten Provision lediglich eine neue Wertkarte für den Cursus Publicus erstanden habe, um dir weiterhin regelmäßig schreiben zu können. Auf den verbleibenden Restbetrag möchte ich in diesem Quartal gern genauso verzichten, wie auch du einst darauf verzichtetest, dass ich dir deinen Anteil in Höhe von HS 833.33 an Livillas geerbtem Schiff ordentlich ausbezahle.


    Damit nun zur sonstigen Lage in Roma. Im Allgemeinen ist es hier zur Zeit eher ruhig, mit einigen, wenigen Ausnahmen. So wurden Fausta und ich neulich in die Domus Augustana zu einer Cena beim Augustus und seiner Familia eingeladen. Ob ich dabei jedoch der angestrebten Senatorenwürde wirklich näher gekommen bin, vermag ich kaum zu sagen. Denn zwar ließ ich es mir nicht nehmen, die Kaiserfamilie meinen Möglichkeiten entsprechend zu beschenken, Früchte jedoch trug diese Maßnahme bisher leider nicht.
    Stattdessen allerdings überraschte mich vor kurzem ein Großneffe des sicherlich auch dir noch namentlich bekannten Senators Helvetius Geminus. Der allein schon aufgrund seines familiären Hintergrunds vielversprechende Mann namens Marcus Helvetius Severus bat mich darum, ihn als meinen Klienten anzunehmen. Es scheint, als würde ich folglich doch nicht alles falsch machen. Und so bin ich auch ganz zuversichtlich, ihm demnächst zu einem Posten auf dem Palatin verhelfen zu können.


    Ansonsten geht es meinen Kindern soweit gut. Der kleine Marcus entwickelt sich prächtig, während seine Schwester aus dem Atrium Vestae wie immer kaum etwas von sich hören lässt. Wahrscheinlich, so rede ich mir ein, lernt sie von früh bis spät ihre heiligen Lektionen, um eine besonders vorbildliche Vestalin zu sein.


    In diesem Sinne verbleibe ich mit den besten Grüßen aus der Domus Iulia in Roma und wünsche dir den Segen der unsterblichen Götter! Möge Mars über dich wachen. Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    QUAESTORIUS


    Dem letzteren Brief angefügt waren noch zwei weitere Tabulae, * die selbstredend ebenfalls nach Mogontiacum sollten und die Zahl der auf Reisen gehenden Schriftstücke damit auf vier erhöhte.


    Sim-Off:

    * Aus Platzgründen verzichte ich hier mal auf das Einfügen der beiden Tabulae. Wäre aber schön, wenn die trotzdem auf Wertkarte der Iulier in den Norden mitgeschickt würden.

    Es war der Tag der Octoberkalenden. Während in der Stadt die Festtage der Ceres und der Fides Publica Populi Romani auf die eine oder andere Weise feierlich begangen wurden, wurde - wie an allen Kalenden - der Herd der Domus Iulia zu Ehren des Lar Familiaris und der Penaten besonders geschmückt. Dazu wurde der Göttin Iuno gedacht, der die Monatskalenden bekanntlich genauso heilig waren wie dem Iuppiter die Monatsiden. Doch als wären dies nicht bereits genug Angelegenheiten für einen Tag, war mit Beginn der Octoberkalenden zugleich auch das dritte Quartal des Jahres zuende gegangen. Und dies wiederum bedeutete für den divitischen Institor gemäß Auftrag seines Großonkels, dass er eine Rumpfabrechnung für das vergangene Quartal aufzustellen und seinem Verwandten zukommen zu lassen hatte...


    COMMENTARIVM NEGOTIALE I
    ___________________________________

    TERTII SPATII TRIMESTRIS ANNO DCCCLXV A.V.C.
    DE VILLA RVSTICA IVLII LICINI CREMONA



    * Gewinnerwartung A (ohne Schreiner-Betrieb) = 6x HS 50.00
    * Gewinnerwartung B (mit Schreiner-Betrieb (IV)) = A + 6x (4x HS 65.00)
    * Gewinnerwartung C (mit Sägewerk-Betrieb (I)) = B + 6x (1x HS 180)



    COMMENTARIVM NEGOTIALE II
    ___________________________________

    TERTII SPATII TRIMESTRIS ANNO DCCCLXV A.V.C.
    DE VILLA RVSTICA IVLII LICINI CREMONA



    "Sehr schön.", fasste Dives zusammen und malte sich vor seinem inneren Auge für einen kurzen Augenblick bereits aus, wie er künftig stets zu den ersten gehören würde, die einem Freund zum Erhalt irgendeines ehrenvollen Postens gratulierten. Denn auch zur Zeit wurde er über die wichtigsten Dinge zwar durchaus zeitnah informiert. Doch selbst zeitnah war eben nicht immer zeitnah genug, wenn er beispielsweise an den ohne Abschiedsworte vermeintlich zusammen mit Tiberia Lucia und ihrem Mann bereits wieder nach Mogontiacum zurückgereisten Duccius Callistus dachte...


    "Dann würde ich vorschlagen, dass wir uns vor der nächsten Salutatio bereits einmal über die kommenden Schritte unterhalten, die in der Folge nun anstehen.", leitete der Iulier sodann ohne größere Umschweife über. "Nachdem zur Zeit weder der Bruder meines angeheirateten Onkels Pompeius Rufus" als Procurator "noch meine Cousins Crassus" als Primicerius "und Lucanus" als Notarius "in der Administratio Imperatoris tätig sind, wird es vermutlich das Beste sein, direkt beim Procurator ab epistulis einen Termin zu vereinbaren.", dachte Dives laut. Denn seines Wissens nach war die Abteilung des ab epistulis genauso für die Personalangelegenheiten des Kaiserhofs zuständig, wie ein Primicerius wohl kaum einen gleichrangigen Primicerius einzustellen vermochte - sodass diese Angelegenheit letztlich beim Procurator selbst wohl am besten aufgehoben wäre.


    "Ich denke, um den Termin beim Procurator werde ich mich auch persönlich kümmern, wie ich dich überdies später auch zu selbigem begleiten sollte, um deinem Anliegen durch meine Anwesenheit ein größeres Gewicht zu verleihen. Du auf der anderen Seite solltest dich bis dahin am besten darum kümmern, an positive Referenzschreiben - und insbesondere ein solches von seinem direkten Vorgesetzten - zu gelangen. Denn speziell wenn es darum geht, weshalb du direkt als Primicerius und nicht erst als Notarius eingestellt werden solltest, ist die Argumentation über deine bisherige Tätigkeit als Stadtschreiber weitaus einfacher und auch erfolgversprechender, wenn du sie noch mit der einen oder anderen Empfehlung untermauern kannst.", entwickelte der Iulier einen groben Schlachtplan und nickte anschließend bekräftigend. "Nicht zuletzt solltest du deinem Vorgesetzten eh vor einem Wechsel in die Administratio Imperatoris persönlich von dieser Absicht berichten." Denn ein Sprichwort sagte, dass man sich stets zweimal sah im Leben. Und wenn es soweit wäre, blickte man doch lieber in ein freundliches Gesicht als in das eines Mannes, der sich andernfalls heute womöglich übergangen fühlte.

    Sim-Off:

    Mea culpa.


    Der Iulier schwieg, während es anhand ihrer Worte und ihres Blickes wohl offensichtlich war, dass die Quintilierin Mitleid mit ihm empfand. Da hatte er scheinbar deutlich mehr gesagt, als er ihr gegenüber hätte preisgeben dürfen. Denn nicht, dass sie nicht eh bereits mehr wusste, als gut für Dives war. Jetzt hatte er offenbar auch noch den Eindruck bei ihr hinterlassen, derart schwach zu sein, dass man Mitleid mit ihm haben musste. - Es schien, als kämen Vorurteile letztlich eben doch nicht immer von ganz ungefähr. Ein wunderbares Eigentor hatte er sich da geschossen...


    "Ich...", begann er nach längerer Stille und musste sich kurz räuspern. "Ich versichere dir, Quintilia, ich sehe auch keinen Feind in dir oder hege irgendeine tiefe Abneigung gegen dich. Es fällt mir lediglich schwer" Und das war noch optimistisch ausgedrückt. "dir neutral und ganz vorurteilsfrei gegenüberzutreten und so zu tun, als wüsstest du nicht, was du weißt; und als wärst du nicht diejenige, mit der man - ohne dass du etwas dafür könntest - mein Vertrauen missbrauchte.", legte er ehrlich dar. "In der Tat wäre mir sogar nichts lieber, als unsere Bekanntschaft heute dort fortzusetzen, wo sie einst bei einer Cena in der Casa Germanica vor Jahren endete. Doch wie auch du vermutlich stets auch den Ehemann Faustas in mir sehen wirst, werde auch ich bei jeder unserer Begegnungen wahrscheinlich nie in voller Gänze ausblenden können, was zwischen jener Cena in der Casa Germanica und dem heutigen Tage alles passierte." Ihrer versöhnlich scheinenden Grundhaltung entsprechend war dies vermutlich kaum die Antwort, welche sich die Quintilierin von Dives erhofft hatte. Doch hätte er lügen und ihr etwas vormachen sollen, nur um sogleich bei nächster Gelegenheit zu beweisen, dass er nicht dazu imstande wäre, ein falsches Versprechen zu halten?


    "Jedoch wäre ich sehr gewillt, so du ebenfalls dazu bereit wärst, zu VERSUCHEN, die unschönenen Begebenheiten unserer Vergangenheit ruhen zu lassen und uns stets zumindest neutral gegenüberzutreten." Er sprach es bewusst nicht aus, um keine falschen Hoffnungen zu wecken. Doch mitunter wäre dies auch ein Weg, irgendwann an einen Punkt zu gelangen, an welchem man das Geschehene vielleicht nicht vergaß, es jedoch selbst im Angesicht des jeweiligen Gegenüber komplett zu verdrängen imstande wäre. "Denn ich kann erwähntermaßen nicht so tun, als stünde nicht das geringste zwischen uns. Jedoch können wir gemeinsam versuchen, eine Brücke zu bauen über die zwischen uns stehende Vergangenheit. Ich wäre dazu bereit und biete dir in diesem Sinne vor diesem Tempel der Fortuna meine Hand.", bot der Iulier seine rechte Hand an. Die Symbolik dabei wäre wohl eindeutig, war doch ein Handschlag nicht weniger als eine erste schmale Brücke, welche für den kurzen Augenblick ihres Bestehens die Quintilierin mit Dives verbinden würde.

    "Richtig, er amtierte im vergangenen Amtsjahr als Vigintivir, nicht wahr?", nickte Dives bestätigend, als es noch um den vielbeschäftigten Cousin seiner Frau ging. "Nun, ich bin bereits gespannt, auf die eine oder andere Weise von seinem Tatenbericht zu hören oder zu lesen." Denn obgleich der Helvetier ein Verwandter Faustas war, hatte der Iulier dieser Tage doch mehr als genügend Dinge gehabt, um welche er sich dringlicher hatte kümmern müssen, als um dieses eine Vigintivirat. So hatte sein Großonkel Licinus ihn beispielsweise mit der Sorge für dessen Landgut zu Cremona betraut - eine vergleichsweise einfache, weil nicht zuletzt überaus intrigenfreie Tätigkeit, welcher Dives in der Folge auch mit deutlich mehr Elan nachgegangen war, als der Beschäftigung mit den Taten eines Verwandten seiner durchtriebenen Frau.


    "Du scheinst informiert. Das gefällt mir.", stellte der Iulier anschließend im weiteren Gesprächsverlauf zufrieden fest. Denn in der Tat klang der Gedankengang des Helvetiers zu dessen Gründen logisch und gut durchdacht. "Doch nachdem ich nun weiß, was du dir also von meinem Patronat erwartest und warum du es dir erwartest, sollten wir sicherlich auch kurz ansprechen, wie es mit meinen Erwartungen aussieht." Dives ging noch zwei oder drei Schritte, dann blieb er stehen und wandte sich dem Helvetier zu. "Denn ich bin durchaus geneigt *, dir meine Unterstützung als dein Patron zukommen zu lassen und dir zu einer Anstellung in der Administratio Imperatoris zu verhelfen, zunächst als Primicerius und perspektivisch sicherlich auch mehr. Im Gegenzug allerdings sind mir Treue und Loyalität zwei überaus wichtige Tugenden.", begann er mit dem Wichtigsten und ahnte zum Glück für seinen potenziellen Klienten nicht, dass einst sein Cousin Centho in diesem Punkt bereits negative Erfahrungen hatte sammeln müssen - mit ausgerechnet einem Helvetier.
    "Zudem würdest du mich als mein Klient natürlich auch repräsentieren - sowohl positiv wie auch negativ -, wobei mir selbstredend ein positives Auffallen meiner Klienten stets das liebere ist." Nach den Erfahrungen seiner Adoptivvaterschaft war dem Iulier dieser Punkt durchaus eine Erwähnung wert, wenngleich er sich im Zweifelsfall wohl gut überlegen würde, ob er einen Klienten am Ende ähnlich ausdauernd unterstützen würde wie ein adoptiertes Kind. "Und schlussendlich auch schätze ich es sehr, wenn jene Klienten, die ich einst als Duumvir von Ostia gewann, mich nicht vergessen, den Kontakt zu mir halten - zur Not eben schriftlich, so sie aus irgendeinem Grund von der täglichen Salutatio dispensiert sind - und mich regelmäßig über ihr Leben und die Politik und das Geschehen in der Hafenstadt auf dem Laufenden halten." Er sah den Helvetier vielsagend an. "Natürlich soll dabei niemand gegen irgendwelche Vorschriften verstoßen." Denn es ging Dives lediglich darum, stets möglichst informiert zu sein - und nicht darum, auf zwielichtigem Wege an irgendwelche Geheimnisse zu gelangen, mit denen er sich nur selbst wieder ins Visier irgendwelcher Informations-Goldgräbern brächte. "Und selbstredend bist du nicht in Ostia tätig, sondern wärst es mitunter bald auf dem Palatin...", wo bekanntlich nicht wenige Fäden in Form von Informationen und Neuigkeiten zusammenliefen.


    Sim-Off:

    * Entsprechend habe ich die Sache im Control Panel bereits einmal vorbereitet, wenn du willst.

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    Der hochgewachsene Nubier nickte verstehend.
    "Von Suche berichten ihm ich werde.", bestätigte er hernach und gab dem bereits gleich wieder im Aufbruch befindlichen Matinier noch ein höfliches "Vale!" zum Abschied mit auf den Weg. Denn Wongas Latein war tatsächlich noch immer gewiss nicht das beste - obgleich es wohl auch nicht mehr ganz so schlimm war wie noch vor zehn Jahren. Den obligaten Gruß sowohl bei der Begrüßung als auch bei der Verabschiedung aller Hausgäste indes hatte er fest verinnerlicht... Mit einem kleinen Rumms schloss sich letztlich die schwere Eisenporta der iulischen Domus.




    IANITOR - DOMUS IULIA

    Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    Geschätzte Untertanen,
    ich bitte meine fehlende Präsenz zu entschuldigen. Der Kaiser zieht im RL um (nicht nach Konstantinopel - Rom bleibt also weiter Residenz!) und hat geheiratet (auch nicht die Prinzessin von Konstantinopel)! Insofern kann es in der laufenden Woche noch zu einigen Verzögerungen kommen.


    vale,
    euer Kaiser


    Geschätzter Augustus,


    Ich bin mir zwar nicht sicher, was die amtierende Augusta, mit welcher der Princeps SimOn ja noch immer vermählt ist, zu dieser RL-Eheschließung sagt (^^), möchte aber dennoch herzlich gratulieren zur Hochzeit! Alles Gute wünsche ich euch beiden, viel Glück und zahlreiche gemeinsame Hochzeitstage!


    Vale bene,
    dein SimOn-Untertan M. Iulius Dives ;)

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…e/IR/Home/Avas/SWonga.jpg] | Wonga


    Der hochgewachsene Nubier, der als Ianitor dieser Domus über die Porta des Hauses wachte und selbige nach dem mittaglichen Anklopfen sogleich öffnete, zeigte sich in der Tat ein wenig überrascht ob des seitens des zuvor Anklopfenden geäußerten Begehrs. Kurz sortierte er seine Worte. Dann setzte er zu einer Antwort an.
    "Salve!", grüßte er dabei zunächst unaufgeregt zurück. "Im Haus zur Zeit von Herrschaften niemand ist.", gab er anschließend eine um diese Tageszeit wohl nicht allzu ungewöhnliche Auskunft und schaute seinen Gegenüber dann einen kurzen Augenblick einfach nur ausdruckslos stumm an. "Auf Land bei zwei jüngsten Kindern sich Dominus Iulius Centho befindet. Deswegen bei Salutationen zur Zeit ihn Dominus Iulius Dives vertritt.", erklärte Wonga hernach noch immer vergleichsweise nüchtern. Denn eigentlich, so dachte er - obgleich das Denken gewiss nicht die größte Paradedisziplin des Ianitors war -, dass der Senator seinen Klienten im Rahmen der letzten von ihm selbst abgehaltenen Salutatio genauso von seinen kurzfristigen Reiseplänen berichtet hatte wie offenkundig auch seinem divitischen Cousin. Vielleicht war dieser matinische Klient von der tagtäglichen Salutatio in der iulischen Domus aus irgendeinem Grund vom Senator freigestellt und hatte deshalb von all dem bisher nichts mitbekommen? Denn einen schriftlichen Brief an jeden einzelnen seiner zahlreichen Klienten hatte der iulische Senator gewiss nicht verfasst, mutmaßte der Nubier. "Für ihn Nachricht mir geben du kannst. Oder auf seinen Cousin du wartest.", bot er dem Matinier letztlich zwei Optionen zur Auswahl, falls es dem Mann um mehr als die bloße Suche des Senators ging. "Vom Forum in ein... zwei Stunden kommen Dominus Iulius Dives wird." Soviel wusste Wonga. Wann indes auch sein Herr Centho wieder von dessen beiden jüngsten Kindern zurück wäre, konnte Wonga nicht sagen. Das wusste zur Zeit wohl einzig der Senator selbst...




    IANITOR - DOMUS IULIA

    Ein durchaus etwas niedergeschlagenes Seufzen entwich der iulischen Kehle, nachdem Dives gelesen - oder vielmehl von einem seiner Sklaven vorgetragen bekommen - hatte, dass Tiberia Lucia die Urbs Aeterna in Richtung Mogontiacum verließ. Dabei erreichte den Iulier diese Nachricht selbstredend alles andere als unerwartet. Dass sein Mitklient Duccius Vala ihren gemeinsamen Patron Vinicius Hungaricus als Statthalter der obergermanischen Provinz ablöste, war ihm schließlich keinesfalls entgangen, wie es ihn in der Folge auch kaum überraschte, dass die Patrizierin als Ehefrau des Consulars nun also mit ihm in die Provinz zog. Doch war Dives auch längst nicht nur darüber etwas betrübt. Und längst auch vermochte ihre Bezeichnung des Iuliers als ihr Freund seine Stimmungslage nicht großartig umzukehren. Längst nicht ging es hier nämlich nur um sie.


    Der Stellvertreter des Princeps Factionis der Veneta dachte zurück an das Qualifikationsrennen zur Teilnahme an den Ludi Funebres des Cornelius Palma Augustus. Irgendeinen rundlichen Crassus, vor allem aber einen seinem Namen alle Ehre machenden Callistus von den Ducciern hatte er dereinst kennenlernen dürfen. Ein junger Mann, attraktiv, jugendlich schön, aus der Provinz kommend und damit nicht ganz so schwer zu beeindrucken, zudem interessiert und begeisterungsfähig, nicht unambitioniert und definitiv kein Ungebildeter, so erinnerte sich Dives an den anziehenden Beau - und seufzte erneut. Denn selbstredend konnte er ja kaum ahnen, dass der attraktive Callistus, obwohl er nach dem kleinen Qualifikationsrennen bisher nichts weiter von sich hören ließ, ihn alles andere als vergessen hatte. Stattdessen zeichnete sich dem Iulier mit diesem Abschiedsbrief nun das Bild von seinem Mitklienten, Tiberia Lucia und einer kleinen Duccia Aquilina, wie sie zusammen auch mit dem runden Crassus, dem hübschen Callistus und einem großen Tross die Casa Accia Ducciaque in Richtung Mogontiacum verließen.


    Erst war sein Freund Caldus aus der Domus Iulia überstürzt geflohen. Nun also zog auch der attraktive Callistus mutmaßlich einfach so weiter. Weder Cupido noch - und erst recht nicht - Amor schienen es dieser Tage auch nur irgendwie gut zu meinen mit Dives; als länge gar irgendein gemeiner Fluch auf ihm. Mit einem dritten Seufzen legte er den tiberischen Brief beiseite, während er innerlich beschloss, in den kommenden Tagen wohl eine Antwort darauf zu formulieren und in den kalten Norden zu schicken.

    Interessiert verfolgte der Iulier die Ausführungen des Helvetiers und lauschte ihnen bis zum Ende, bevor er daraufhin zu einer Antwort ansetzte.
    "Richtig, ein tragischer Unfall zu Pferde, wenn ich mich recht entsinne. Ich habe in Ostia lange mit ihm zusammengearbeitet, hatte ihn einst während meines ersten Duumvirats als Stadtschreiber eingestellt, mich für seine Wahl zum ostiensischen Aedilis eingesetzt. Ich weiß noch genau, wie ich damals persönlich während meiner zweiten Amtszeit als Duumvir seine Berufung in den Ordo Decurionum unterzeichnete, bevor ich mir schlussendlich keinen besseren hätte vorstellen können, mich in meinem einstigen Amt zu beerben.", schwelgte Dives kurz etwas in der Erinnerung an die guten alten Zeiten, in denen sein Leben noch um einiges einfacher war. "Ja, Ocella. Viel zu früh ist er von uns gegangen.", ließ er sich letztlich dazu hinreißen, nicht nur durch die Nennung des bloßen Cognomens durchscheinen zu lassen, dass er seinem damaligen Amtkollegen durchaus recht freundschaftlich gegenüber eingestellt war - obgleich sich der Helvetier am Ende seiner Tage in der Tat auch wieder ein wenig entfernt hatte vom Iulier, wie selbiger fand. Nicht zu vergessen war es zuletzt auch ausgerechnet Ocella gewesen, der wohl nicht ganz unschuldig daran war, dass dessen sergische Cousine so verhängnisvoll ins divitische Leben getreten war.


    "Durch ihn lernte ich einst auch meine heutige Ehefrau kennen. Über ihre Mutter war sie nicht nur mit ihm verwandt, sondern ist es auch mit Helvetius Commodus. Um ehrlich zu sein, verbindet sie mit ihrem Cousin Helvetius Commodus sogar so viel, dass es mich fast ein wenig überrascht, nicht im Vorfeld deines Besuchs von ihm oder meiner Frau bereits ein paar Worte über dich gehört zu haben.", warf Dives seinem Gast einen etwas fragenden Seitenblick zu. Denn war es nicht auch Helvetius Commodus gewesen, der Dives von dieser helvetischen Tradition der Wahl eines 'Gensoberhauptes' erzählt hatte? In Ermangelung besseren Wissens hatte sich der Iulier nun also dieses 'Gensoberhaupt' ähnlich einem gemeinsamen Pater Familias für alle Gensmitglieder vorgestellt. Er hätte gedacht, dass man mit einem solchen Mann wohl auch die Frage eines künftigen Patronats eingehend diskutieren würde, und dass entsprechend jenes 'Oberhaupt' sodann auch in irgendeiner Weise Partei für seinen Schützling ergreifen würde. Doch wahrscheinlich - und deshalb verzichtete Dives auch auf tiefergehende Nachfragen hierzu - hatte er das gesamte Konstrukt eines 'Gensoberhauptes' einfach nur noch immer nicht richtig verstanden...


    "Wie dem aber auch sei, freue ich mich selbstredend, dass du heute hier bist, um... Wie benanntest du es so schön?" Einen kurzen Augenblick kramte der Iulier schmunzelnd in seiner Erinnerung. "...die Möglichkeiten eines Patronat bei mir auszuloten." Dives hielt einen Moment inne und stoppte seinen Gang. "Du hast geschrieben, dass du zur Zeit als Schreiber in der stadtrömischen Stadtverwaltung tätig bist, nicht wahr?", fragte er anschließend rhetorisch und setzte sich dabei wieder in Bewegung. "Welche Hoffnungen knüpfst du an mein mögliches Patronat? Oder mit anderen Worten, wo willst du einmal hin? Und weshalb erachtest du mich als denjenigen, der dir am besten als dein Patron dorthin zu helfen vermag?", erkundigte sich der Iulier schlussendlich interessiert und unterstellte dem Helvetier zwischen den Zeilen selbstredend, dass jener mit exakt diesem Anliegen nicht zuvor bereits bei anderen Personen vorgesprochen hatte.

    Dives nickte einmal bei der Begrüßung durch seinen Gegenüber.
    "Salve, Helvetius.", grüßte er anschließend zurück, während er dem Helvetier zeitgleich seine rechte Hand entgegenstreckte. "Sei herzlich willkommen in der Domus Iulia. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich dich hier draußen empfange. Doch ich finde, dass man nirgendwo besser einen klaren Kopf bekommt, denn an der frischen Luft, nicht wahr? Und gerade ob der beständig nahenden Kühle des Winters", von einer ernsthaften Kälte konnte man so weit südlich der Alpen schließlich kaum sprechen, "sollte man doch jeden wärmenden Sonnenstrahl der apollinischen Sonne dankbar nutzen, solange dies noch geht." Lächelnd machte der Iulier eine kleine Zäsur und warf einen kurzen Blick auf das nach dem cornelisch-vescularischen Bürgerkrieg hier im Hortus erbaute Apollinar.


    "So du keine Einwände hast, lass uns doch ein paar Schritte gehen.", lud Dives seinen Gast sodann ein, sich etwas zu bewegen und nicht starr am Ort zu verharren. Da es sich aus seiner Sicht kaum anbot, beim Gehen und Sprechen zugleich auch noch zu trinken, verzichtete er entsprechend darauf, selbiges überhaupt erst zu offerieren. Vielleicht würden sie sich im Verlaufe der Unterhaltung ja noch irgendwo gemeinsam setzen - und dann mitunter auch einen Becher Wein miteinander genießen. Doch vor dem Vergnügen standen nun einmal die Anstrengung und Arbeit, wie man geflügelt so schön sagte. "Und bevor wir nun direkt auf den Anlass deines Besuchs zu sprechen kommen, sag mir, Helvetius, inwiefern bist du mit den Namen Marcus Helvetius Commodus oder auch Titus Helvetius Ocella vertraut - und in welcher verwandtschaftlichen Verbindung stehst beziehungsweise standst du gegebenenfalls zu ihnen?", interessierte sich Dives bereits vorab und nicht unmittelbar in Verbindung stehend mit der übrigen Thematik. Dabei umspielte ein unverbindliches Lächeln seine iulischen Lippen.

    Mit einem erfreuten Lächeln nahm Dives zur Kenntnis, dass dem Augustus der Name des Phaethon offenkundig kein unbekannter war. Denn sicherlich hatte seine Mutter den Iulier gewiss an keine schlechte Adresse auf dem Gebiet der Rhetorik vermittelt. Der mütterliche seiner beiden Großväter war immerhin Consular und Censorier und folglich ein Angehöriger der Nobilität gewesen. Dennoch aber freute sich Dives durchaus, dass sogar der große Aquilier den Namen dieses doch vergleichsweise einfachen Rhetoren zu kennen schien - oder wenigstens zu kennen vorgab.
    "Nun, so direkt stehe ich zur Zeit eigentlich mit keinem Rhetoren in der Form in Kontakt. Mein Sohn hat schließlich noch" Kurz holte er etwas Luft, bevor er zu einer Untertreibung ansetzte. "nicht ganz das Alter.", lächelte Dives dnan entschuldigend. "Jedoch könnte ich dir sicherlich dennoch den einen oder anderen Mann empfehlen." Einen kleinen Augenblick musste Dives überlegen, bevor ihm recht spontan sogar bereits ein erster Name in den Sinn kommen wollte. "Der Magister dicendi Spurius Quinctius Rhetor würde mir hier beispielsweise so ad hoc einfallen. Er hatte dereinst einen interessanten Leserbrief auch zu meiner Wahl zum Vigintivirn verfasst und über die Acta Diurna veröffentlicht. Daher ist mir sein Name bekannt.", erklärte der Iulier und nickte bekräftigend. "Wen er als Rhetor bisher unter seine Fittiche nehmen durfte, weiß ich so aus dem Stand heraus jedoch nicht zu sagen. Das ließe sich aber gewiss herausfinden, da ich weiß, dass er zumindest damals noch in einer kleinen Taberna in der Via Lata seine Schule betrieb." Fielen ihm ansonsten noch Informationen über diesen Quinctier ein? "Erwähntermaßen schreibt er wohl den einen oder anderen Leserbrief zu politischen Themen an die Acta Diurna und lässt sich neben der lehrenden Tätigkeit als Rhetor wohl auch als Orator für Festtagsreden und ähnliches buchen.", fügte Dives schlussendlich nach kurzer Pause noch hinzu und blickte den Augustus offen an.

    Rückwirkend zum 18.07.2015 bei euch beiden eingetragen. Das entsprechende Datum im Eheregister könnte samt korrektem Link bei Gelegenheit vielleicht auch gefixt werden. Korrekt, auch vom Link her, müsste sein: 18.07.865 (nicht 862). - Ich könnte es natürlich auch selbst verbessern, aber: Einerseits ist das ja ein SimOn-Register, keine SimOff-Liste. Und andererseits steht dann auch mein Name bei 'zuletzt editiert von' und nicht der Name von Valerius Mercurinus. Insofern lass ich das also einfach mal so wie es ist. ;-P