Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Entsprechend der positiven Antwort seines Großonkels ließ dessen Großneffe ihm einen Becher hälftig verdünnten Landwein zukommen, bevor er nickend dessen Glückwünsche entgegennahm.
    "Nun, Licinus.", setzte Dives dann im Anschluss an seine Ausführungen letztlich zur Beantwortung der nachfolgenden Frage an. "Ganz so kann man es in der Tat nicht händeln, will man zu einer gerechten Entscheidung gelangen. Nehmen wir zum Beispiel nur mal Torquata. Ich hatte dir ja über sie und diese irrwitzigen Gerüchte geschrieben, nicht wahr? Würdest du auch bei ihr nur aufgrund dieser bewusst aus Neid und Missgunst gestreuten Gerüchte sagen, dass sie keine Vestalin werden sollte?", verglich der Iulier ahnungslos. "Bei ihr mag es dabei noch recht offensichtlich sein, dass diese hanebüchenen Gerüchte nichts weiter als ebensolche sind. Betrefflich des Ulpianums könnten uns jedoch auch Fälle mit weniger offensichtlichen Intrigen begegnen. Und was auf die eine Weise gilt, das gilt schließlich auch auf die andere Weise. Eine Person ist nur dann von diesem ganzen Prozess auszuschließen, wenn sie auch tatsächlich eine laut Codex Iuridicialis verbotene Tat begangen hat." Es war ein praktisches Dilemma: Ein negatives Gerücht und selbst eine unter Umständen ja falsche Verurteilung reichten ganz genau genommen nicht aus, um jemanden mit Bestimmtheit hier auszuschließen. Auf der anderen Seite allerdings mochte selbst die äußerlich reinste Weste tief im Futter verborgen einen winzigen tiefschwarzen Fleck haben...
    "In der Konsequenz, so denke ich, wird dieser Passus wohl darauf hinauslaufen, dass wir alle darauf vertrauen, dass begangene Verbrechen zu irgendeinem Zeitpunkt vor einem römischen Gericht gelandet sind und dort gemäß Recht und Gesetz abgeurteilt wurden - das ganze jedoch nur dann, wenn die betreffende Person auch tatsächlich schuldig war." Das war zwar zweifellos nicht ganz das, was diese Richtlinien vorgaben, jedoch wohl das, was diesen Vorgaben irgendwo praktikabel wohl am nächsten käme.

    "Und ich könnte fast wetten, dass du auch als Tavernenbesitzer sehr schnell zu den Granden der Stadt gehören würdest!", stieg Dives selbstredend auf das Witzeln des Germanicers ein und schmunzelte daraufhin kurz. "Auch wenn du mir als bedeutender Senator doch fast noch ein bisschen lieber bist." Denn bekanntlich strebte auch Dives einen Sitz im Senat an und derartige Gemeinsamkeiten verbanden doch weit mehr als die lose Freundschaft zu irgendeinem Tavernenwirt. So zumindest vermutete der Iulier an dieser Stelle doch erst einmal, wenngleich er hier auf keinerlei eigene Erfahrungen diesbezüglich bauen konnte. Als jemand, der nicht viel trank, weil er nicht viel vertrug; respektive jemand, der nicht viel vertrug, weil er nicht viel trank, hatte er schließlich persönlich noch mit keinem Tavernenbesitzer der Stadt irgendwie näher Freundschaft geschlossen. Und selbst von seiner Stammtaberna in Ostia nahe des kleinen Tiberhafens kannte er den Besitzer bis heute nur flüchtig.
    "Ich danke dir, Sedulus.", nahm er hernach den Becher Wein entgegen, obgleich man wohl erahnen konnte, dass die divitischen Worte durchaus auch auf die germanicischen Sätze zur Casa Germanica und zu Faustas Natur Bezug nahmen.


    Nachdem Sedulus anschließend kurz auf die Einrichtung seines neuen Officium zu sprechen kam, hier nickte Dives nur beiläufig ein oder zwei Male, kam er sodann auf seine Unterstützung zu sprechen.
    "In der Tat kannst du versichert sein, dass ich dir nicht eine einzige deiner Taten für mich vergessen habe; begonnen bei deinem Empfehlungsschreiben dereinst für den Duumvir von Ostia; über deinen monetären Dank für meine kleine Unterstützung deiner Amtsgeschäfte; über deine Unterstützung, als neben meinem Freund, deinem Verwandten Aculeo auch mein Onkel Proximus in postbürgerkriegliche Gefangenschaft geriet; über deinen Dank für die Unterstützung bei der letzten Veneta-Vollversammlung, in welcher mir als erstem der Iulii Caepiones ein Führungposten in einer Factio angetragen wurde; bis hin zu deiner Unterstützung meiner letzten Kandidatur als Vigintivir!", zählte Dives die lange Liste einmal auf. "Dazu kommt nun noch offenkundig deine Vergebung der absolut zu tadelnden Tat meiner Frau. Das alles werde ich dir nie vergessen und du kannst dir sicher sein, dass ich dir sofort zur Seite stehen werde, solltest du einmal meine Hilfe erbitten. Darauf gebe ich dir mein Wort als Iulius der Iulii Caepiones!" Und jenes in der Tat gab ein wahrer Iulier doch keinesfalls leichtfertig.


    Schlussendlich dann folgte auch Dives dem Blick des Senators zu seinem Cousin. Den Worten des Curators nach hatte Pacuvius das Tirocinium Fori ja schon beinahe in der Tasche. Jetzt müsste er nur noch ein kleines bisschen von sich und seiner Bildungsreise erzählen, das eine oder andere Wort vielleicht über seine Zukunftspläne verlieren und dabei geschickt einstreuen, weshalb es eine gute Idee wäre, ausgerechnet bei Sedulus und nicht bei einem der über hundert anderen Senatren ein Tirocinium Fori zu absolvieren. Und dann sollte Pacuvius wohl einen weiteren wichtigen Schritt zur Vorbereitung seiner Karriere getan haben...

    "Torquata.", beantwortete sich Dives seine Frage selbst, während ihn das leise Gefühl beschlich - so wie seine Adoptivtochter hier trotz der bereits erfolgten Aufforderung herrein zu kommen noch einmal versichernd fragte, ob sie eintreten dürfte -, dass der Anlass für ihren Besuch hier kein allzu erfreulicher war. "Natürlich.", gab er ihr also erneut das 'Go' und legte seine rechte Hand einen Moment lang einladend auf den freien Platz auf der gut gepolsterten Fensterbank. "Komm, und setz dich zu mir.", forderte er sie in väterlicher Freundlichkeit auf. "Und dann erzähl mir, was dich zu mir bringt."

    Weniger ihn? Dives runzelte nachdenklich die Stirn. Denn aus welchem Grund sollte Commodus im Umkehrschluss also Fausta beeindrucken wollen? Mit ihr war er doch gar verwandtschaftlich verbunden, sodass ein Schmeicheln über allzu viele Geschenke und Aufmerksamkeiten am Ende doch praktisch überflüssig war. Oder aber zielte der Helvetier auf einen Gefallen Faustas, den sie ihm so einfach vielleicht nicht zu tun bereit war? Der Iulier ging die Optionen durch: Zum Cursus Publicus konnte er sich keinen Gefallen vorstellen, der dieser Aufmerksamkeit bedürfen könnte. Ihre sonstige Fürsprache wäre zur Zeit eigentlich nur im Bezug auf den Senator Annaeus Modestus und den Senator Flaminius Cilo interessant. Aber während der eine offenkundig noch immer an seiner Kriegsverletzung zu laborieren schien, war der andere als Statthalter in Asia, sodass ein direkter Nutzen hier in Roma von keiner der beiden Verbindungen aktuell ausging. Damit blieb eigentlich nur noch ihre Ehe, obgleich Commodus dann doch eher Dives seine Aufmerksamkeit hätte schenken müssen. Es sei denn, dass beide genau wüssten, dass der Iulier von Beginn an entschieden gegen die Bitte sein würde! Die beiden planten doch nicht etwa hinter seinem Rücken... irgendwelche erst noch zu zeugenden Kinder miteinander zu verloben?!?
    In der Tat erschien dem Hausherrn selbst, der er zu diesem Zeitpunkt auch von der Schwangerschaft seiner Gattin keine Kenntnis besaß, dieser Gedanke doch ziemlich abwegig. Denn Commodus selbst war ja noch nicht einmal verheiratet. Da konnte er doch hoffentlich nicht ernsthaft schon an die Verheiratung seiner späteren Kinder denken! Nein, diese Vorstellung war nahezu grotesk. Bevor Dives jedoch einen weiteren Gedanken in diese Richtung fassen konnte, begab sich Fausta an seine Seite. Und wüsste er es nicht besser, er hätte beinahe den Eindruck gewonnen, dass sie etwas eifersüchtig war. Dabei musste sie von allen Anwesenden doch eigentlich am besten wissen, dass der Iulier sich zwar durchaus sehr gern mit Frauen unterhielt und bisweilen sogar ab und an etwas mit ihnen flirtete, sich am Ende des Tages jedoch freiwillig keiner weiteren Annäherung zum fremden Geschlecht hingeben würde. Wahrscheinlich, so spekulierte er folglich, wollte Fausta einfach nur diesen Ohrringen und der Perlenkette näher kommen...


    "Geschenke?" Er sprach im Plural. "Auch für mich?", wandte sich Dives hernach nun also wieder Commodus zu, nachdem sich Fausta ja so offenkundig für den Schmuck interessierte, den die Helvetierin hier dabei hatte. "Commodus, sag, bevor du mir diese Geschenke überreichst; du bist nicht verheiratet, verlobt oder hast schon irgendwelche Kinder und oder Adoptivkinder, oder?" Der Iulier musste einfach auf Nummer sicher gehen und diesen absurden Gedanken, dass man hier hinter seinem Rücken schon nachkommentliche Hochzeitspläne schmiedete, ein für alle Mal ausschließen. Das ließ ihm sonst keine Ruhe.

    Antworten schob man besser nicht auf die lange Bank. Und so nahm sich Dives der bald anstehenden Wahlen zum Trotz dennoch die Zeit für eine schnelle und trotzdem ausführliche Antwort:


    Roma, A.D. XVIII KAL DEC DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Sacerdos Vestalis
    Decima Messalina
    Atrium Vestae
    Roma, Italia



    Iulius Decimae Sacerdoti Vestalis s.d.


    Du schreibst, dass ich mich nicht bedanken müsste. Dennoch stimmte mich dein letzter Brief derart glücklich, dass ich kaum umhin komme, dir trotzdem aus ganzem Herzen meinen Dank auszusprechen dafür, dass auch du dazu bereit bist, die Vergangenheit ruhen zu lassen und den Blick nach vorne der Zukunft zuzuwenden!
    Ganz in diesem Sinne freut es mich auch, dir anbei mit diesem Brief die Ernennungsurkunde zur Vicaria Magistris zukommen zu lassen. Obgleich ich es natürlich präferiert hätte, dir selbige persönlich zu überreichen, wirst du hoffentlich verstehen, dass ich so kurz vor den Wahlen schon froh bin, dir überhaupt diesen Brief zeitnah schreiben zu können. Diesbezüglich bitte ich dich also um Nachsicht.


    Ferner die Wahlen selbst betreffend ehrt mich deine überaus sicher scheinende Zuversicht, dass meine Kandidatur zum Quaestor auch tatsächlich von Erfolg gekrönt sein wird. Denn selbstredend wünsche auch ich mir, dass ich direkt im Anschluss an mein bald endendes Tribunat meine Quaestur antreten darf. Doch glaube ich den Erfolg dieses Vorhabens wohl erst, wenn mir der Senat auch tatsächlich dieses Vertrauen entgegenbringen sollte.


    Damit schlussendlich komme ich auf deine Erkundigung zu sprechen, ob ich nicht selbst auch eine Betätigung im Cultus Deorum in Betracht zöge. Darauf vermag ich dir zu antworten, dass ich dies in der Tat einst tat. Es war damals, noch in dem Jahr vor meinem Vigintivirat, als ich mich brieflich an den Magister Septemvirorum wandte und mich diesem zur Kooptation anempfahl. Jedoch, so schien und scheint es, war er doch alles andere als angetan von der Idee eines Iuliers in den Reihen der Septemviri. Bis heute war ich ihm leider nicht einmal eine kurze Zeile der Ablehnung wert.
    Dementsprechend wirst du wohl verstehen, welche große Bedeutung ich aktuell einer Captio meiner Tochter Iulia Torquata zur Vestalin beimesse. Der Erfolg oder Misserfolg dieses Vorhabens wird zeigen, so zumindest denke ich, wo die Iulier in den Augen des Staatskultes zur Zeit stehen. Und so sehr ich dir daher danke für deine Gedanken in diese Richtung, so entschieden muss ich dennoch sagen, dass ich meine Kraft unter keinen Umständen zulasten meiner Tochter hier aufteilen werde.


    Ich verspreche dir natürlich, dass ich mir eine erneute Bewerbung für eines der quattuor amplissima collegia überlegen werde, sollte meine Tochter in absehbarer Zeit ihren heiligen Dienst an Vesta antreten dürfen. Genauso muss ich jedoch auch ganz realistisch sagen, dass eine erneute Bewerbung meiner Person wohl kaum einen Sinn hätte, zeigt sich der Cultus Deorum nach diesem verheerenden Bürgerkrieg auch weiterhin nicht bereit für einen iulischen Zuwachs.
    Und einmal mehr liegt damit also meine Zukunft in deinen Händen, da auch die Zukunft meiner Tochter mit in deinen Händen liegt...


    Ich hoffe dich schon bald bei der Captio Torquatas wiederzusehen. Bis dahin möge Vesta stets über dich wachen, wie auch du stets über ihr heiliges Feuer wachst!
    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    TRIBUNUS COHORTIS XII URBANAE


    Und anbei fand sich, wie zuvor versprochen, die Ernennungsurkunde zur Vicaria Magistris der Societas Claudiana et Iuliana:


    ALS AMTIERENDER MAGISTER
    SOCIETATIS CLAUDIANAE ET IULIANAE


    ERNENNE ICH
    Decima Messalina


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XVIII KAL DEC DCCCLXIV A.U.C.
    (14.11.2014/111 n.Chr.)


    ZUR
    VICARIA MAGISTRIS - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA



    Marcus Iulius Dives
    MAGISTER - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA

    ALS AMTIERENDER MAGISTER
    SOCIETATIS CLAUDIANAE ET IULIANAE


    ERNENNE ICH
    Decima Messalina


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XVIII KAL DEC DCCCLXIV A.U.C.
    (14.11.2014/111 n.Chr.)


    ZUR
    VICARIA MAGISTRIS - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA



    Marcus Iulius Dives
    MAGISTER - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA

    Nach langer Korrespondenzen-Lesung in der Casa Iulia gab ein unbedeutender Bote beim Cursus Publicus folgenden Brief ab:


    Roma, ID NOV DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Legatus Augusti pro Praetore
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Germania Superior



    Iulius Dives Vinicio Hungarico Patrono s.d.


    In der Tat ist so einige Zeit vergangen, seit deiner Abreise aus Roma, unmittelbar vor welcher ich dir zuletzt persönlich meine Aufwartung machte. Und aus genau diesem Grund war und bin ich bis heute stets versucht dir mit weder zu vielen - denn ich möchte dir ja keineswegs einseitig zur Last fallen -, noch zu wenigen Briefen in einigermaßen regelmäßigen Abständen das Wichtigste aus Roma zu schreiben. So erinnerst du dich vielleicht an den Brief, in dem ich dir unter anderem über die Kandidatur meines Mitklienten Duccius Vala zum Praetor Urbanus berichtete, wie du dich vielleicht auch noch an meine letzte Sendung entsinnen kannst, in der ich dich über die Umbesetzungen in den Ämtern des Praefectus Urbi und des Statthalters von Asia sowie über die Abschaffung der Schola Atheniensis informierte.


    In diesem Sinne hoffe ich folglich - auch ob deiner Aussage, generell nicht viele Briefe aus Roma zu erhalten -, dass deine Rüge nicht ganz so groß ausfallen wird und du mir vergeben magst, dass ich durchaus auch auf Antwort von dir auf meinen letzten Brief hoffte, wenn ich dir im Folgenden mitteile, dass mir an den vergangenen Meditrinalia ein gesunder Sohn, Marcus Iulius Dives Minor, geschenkt wurde. Ferner wird meine Familia temporär noch von meiner leiblichen Cousine Iulia Torquata komplettiert, die ich nach dem Tod ihrer Eltern adrogierte, um ihr die Captio Vestalis zu ermöglich. So die Zeit für sie gekommen ist, sollst du natürlich zeitnah von ihrer Aufnahme bei den Vestalinnen erfahren.


    Welche Neuigkeiten gibt es noch zu berichten? Der Praefectus Urbi Decimus Livianus vermählte sich jüngst mit Aelia Vespa, der Nichte des Consulars Aelius Quarto, wie du von der Eheschließung meines Mitklienten Duccius Vala mit Tiberia Lucia, der jungen Schwester des gewesenen Quaestor Principis Tiberius Lepidus, vermutlich bereits zur Genüge gehört haben wirst. Bei dieser Gelegenheit sei dir darüber hinaus versichert, dass ich meinen duccischen Mitklienten natürlich unterstützen werde! Schließlich hoffe ich, nachdem mein Tribunat bei den Cohortes Urbanae mit dem Ende dieses Amtsjahres ebenfalls endet, auch auf seine Stimme bei der Wahl zum Quaestor Urbanus.


    Bevor du mir ob dieser vergleichsweise beiläufigen Informierung, für die ich mich hiermit in aller Form entschuldigen möchte, nun jedoch den Kopf abreißt und mir dein Patronat aufkündigst, sei nach diesen zahlreichen privaten Angelegenheiten innerhalb meiner Familia, den erwähnten Hochzeiten, zu denen ich eingeladen war, sowie meinen Aufgaben als Tribunus Cohortis XII Urbanae zu meiner Verteidigung erwähnt, dass ich auch noch in das erste Consilium Ulpianum berufen wurde, über dessen Entscheidungen ich dich selbstverständlich zu gegebener Zeit in Kenntnis setzen will.
    Du siehst, dass mir hier in Roma die Stunden teils nur so durch die Finger rinnen! Daher hoffe ich, du akzeptierst meine Entschuldigung wie gleichsam mein Geloben um Besserung und vergibst mir, auf dass ich dich auch weiterhin als treu ergebener Klient fortan nun ein wenig häufiger mit meinen Berichten aus der Urbs versorgen darf.


    Soweit das Neuste aus Roma. Nur eine Sache noch: Zusammen mit Germanicus Sedulus habe ich dafür gesorgt, dass die Factio Veneta mit Prusias Kynegros und Oxtaius zwei neue Aurigae in ihre Reihen bekam. Bei den Munera Tiberii Duri hatte nämlich nur Hamiris für uns an den Start gehen können. (Er wurde hinter Proteneas, Sotion und Amasis letztlich Vierter.)
    Mögen die Unsterblichen dich und die Deinen stets beschützen und dir eine Zeit des Friedens in deiner Provinz bescheren!
    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    TRIBUNUS COHORTIS XII URBANAE


    Sim-Off:

    Bitte auf die Wertkarte der Gens Iulia (F-I) verschicken. Danke.

    Nach dem kleinen Korrespondenzen-Marathon des Iuliers gab es auch für die decimische Vestalin einen divitischen Brief:


    Roma, ID NOV DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Sacerdos Vestalis
    Decima Messalina
    Atrium Vestae
    Roma, Italia



    Iulius Decimae Sacerdoti Vestalis s.d.


    Für deinen jüngsten Brief und die darin enthaltenen guten Neuigkeiten und Ratschläge danke ich dir vielmals! Sei versichert, dass ich meine Tochter so gut wie möglich darauf vorbereiten werde, dass sich ihr Leben nach ihrer hoffentlich baldigen Captio stark verändern wird. Sie selbst, das wirst du nach ihrem Besuch wahrscheinlich wissen, brennt leidenschaftlich dafür, der heiligen Schwesternschaft der hohen Vesta beizutreten und der Göttin mit ganzem Einsatz und aus vollem Herzen pflichteifrig und verantwortungsbewusst zu dienen.


    Um dir noch einmal zu danken für deine wertvolle Unterstützung und Fürsprache, und um eventuell auch unsere vergangene Differenz ein wenig mehr auch in die Vergangenheit zu verbannen, möchte ich dir hiermit überdies anbieten, in der Societas Claudiana et Iuliana meine Stellvertretung als Vicaria Magistris zu übernehmen.
    Denn diese Position will weise besetzt sein durch eine Person, der ich in Zeiten meiner Abwesenheit auch vertrauen kann. Und wem könnte ich mehr vertrauen, als einer Vestalin? Und wem könnte ich vor allem mehr vertrauen, als einer Frau, die sich vor dem höchsten Imperator Caesar Augustus für meine Tochter und damit also meine Familia und damit schlussendlich also auch für mich einsetzt?!


    Bitte überleg es dir. Möge Vesta stets über dich wachen, wie auch du stets über ihr heiliges Feuer wachst!
    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    TRIBUNUS COHORTIS XII URBANAE

    Nach mehrmaliger Vorlesung gab es einmal mehr divitische Post für einen tiberischen Verbündeten:


    Roma, ID NOV DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Quaestorius
    Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia
    Roma, Italia



    Dives Lepido amico s.d.


    Allzu viel Zeit lassen mir diese Tage vor den Wahlen nicht, sodass ich mich versuchen werde kurz zu fassen. Und auch dir sei erst einmal eine kleine Last von den Schultern genommen, wenn ich dir schreibe, dass die Vestalin Decima Kontakt mit mir aufnahm und mir mitteilte, dass meine Familia wohl demnächst mit einer Einladung des Pontifex Maximus rechnen darf. Es scheint also zu werden.


    Betrefflich der Ehe deiner Schwester zu meinem Mitklienten Duccius vermag ich deine Haltung zunächst sehr gut nachzuvollziehen. Denn in der Tat meine auch ich, dass das Oberhaupt einer Familia - und ich will wohl meinen, dass du ihr Vormund und sie dein Mündel ist - bei derartig weitreichenden Entscheidungen von Beginn an unbedingt mit einzubeziehen ist und keinesfalls heimlich übergangen werden darf. Sei darob also versichert, dass ich dir damals eiligst einen Brief hätte zukommen lassen, wären mir ihre heimlichen Heiratspläne bereits dereinst bekannt gewesen! Doch aufgrund unseres zuletzt leider nur recht spärlichen Kontaktes war mir zu dieser Zeit ja nicht einmal ihr häusliches Ausgangsverbot vor dem Versenden meiner Einladung bekannt. Kurzum überraschte mich die schlussendliche Invitation zu einer duccisch-tiberischen Hochzeit letztlich wohl mit Sicherheit nicht vorbereiteter als dich.


    Dass du dich von deinem aurelischen Patron getrennt hast und damit nun also auch der Nähe zum Augustus etwas verlustig gegangen bist, besorgt mich ein wenig, mein Freund. Ich hoffe doch sehr - auch hinsichtlich deiner Kandidatur für die Tresviri Capitales, für die ich dir an dieser Stelle schon einmal weniger Glück als vielmehr natürlich Erfolg wünsche -, dass du dich bereits um einen neuen Fürsprecher für deine Person gekümmert hast? Ist dies nicht der Fall, wovon ich aufgrund der fehlenden Namensnennung in deinem Brief nun einfach einmal ausgehe, so wäre es vielleicht ja eine ganz gute Idee, dich mit dem Senator Flavius Gracchus einmal ein wenig näher über dieses Thema zu besprechen.
    Ohne dir in irgendeiner Weise zu nahe treten zu wollen, zumal meine Kontakte in und meine Informationen über den Patrizierstand gewiss nicht die besten sind, so muss ich doch befinden, dass der Flavius als Pontifex pro magistro sicher über eine nicht schlechtere Verbindung zum Augustus verfügt als der Aurelius zuvor. Zudem gehört der Mann immerhin zu den Praetorii im Senat und ist natürlich von patrizischem Blut. Ich denke, mit meinem bescheidenen Wissen, dass ich einem Freund in deiner Lage den Rat geben würde, mein Glück vielleicht dort wiederzufinden. (Dass die Flavii Gracchi auch alles andere als arm sind und entsprechend auch hier sicherlich aushelfen könnten, brauche ich vermutlich nicht zu erwähnen.)


    Abschließend, über ein persönliches Treffen würde auch ich mich in der Tat freuen. Da mein Terminplan vor den Wahlen jedoch bereits heillos überfüllt ist, wie es dir vermutlich kaum anders gehen wird, werde ich einfach am ANTE DIEM XIV KAL DEC DCCCLXIV A.U.C. (18.11.2014/111 n.Chr.) zu altbewährter Stunde an altbewährtem Ort in den Thermae Agrippae auf dich warten. Ich hoffe, du kommst.


    Bis dahin wünsche ich dir noch einmal viel Erfolg bei der Kandidatur und den folgenden Wahlen! Dei Unsterblichen seien mit dir!
    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    TRIBUNUS COHORTIS XII URBANAE


    Sim-Off:

    Achso, und zur Vermeidung von Zeitebenen-Problemen schlage ich vor, dass wir uns im Consilium Ulpianum eher auf die Kandidaten und die übrigen Teilnehmer konzentrieren...

    Wieder einmal gab es viel zu lesen für den iulischen Hausherrn. Zu einem langen, langen Brief von Lepidus gesellte sich einer aus dem Atrium Vestae sowie einer gar aus dem fernen Germania Superior. Die patronale Post war selbstredend die wichtigste, sodass sich Dives jene zuerst zu Gemüte führen ließ. (Den langen Brief von Lepidus hatte er ja außerdem auch schon einmal gelesen.)


    "... Wird auch schon bald Nachwuchs erwartet oder ist er sogar schon da? Falls letzteres, dann muss ich dich schon sehr rügen, daß du mich nicht benachrichtigt hast.", las der zu diesen Zwecken abgestellte Sklave und machte entsprechend dem Absatz im Brief eine kurze Pause. Jene wiederum nutzte sodann der Iulier, um sein Garum dazuzugeben:
    "Na prima!" Mit diesen Worten griff sich Dives eine leere Wachstafel von seinem Schreibtisch, nur um sie hernach sogleich wieder missmutig von sich auf ebenjenen Tisch zurückzuschmeißen. "Ich scheine das Prinzip des Briefe Schreibens noch immer nicht verstanden zu haben! Erst bei Lepidus... und jetzt der idendische Spaß bei Vinicius!" Das war doch wirklich frustrierend: Zuerst war es für seinen tiberischen Verbündeten eine kleine Lappalie, dass ein iulischer Brief eine halbe Ewigkeit lang gänzlich unbeantwortet geblieben war. Und jetzt überging gar sein eigener Patron, dass der letzte divitische Brief bis heute keinerlei Reaktion erfahren hatte! War es dabei nicht gerade der Iulier, der dem Vinicier in den hohen Norden öfter schon detailiert aus Roma berichtet hatte? "Und dabei wette ich mit dir, meine Mitklienten schreiben dem Vinicius nicht häufiger als ich!" Einen Beweis für seine einfach nur haltlos in den Raum gestellte Behauptung hatte Dives natürlich nicht. Denn er konnte natürlich nicht einfach so von Roma aus in den Posteingang der Regia des Statthalters von Germania Superior schauen und sehen, wer dem Vinicier als einziger von den duccischen Plänen zur Kandidatur zum Praetor Urbanus geschrieben hatte, wer ihm als einziger von der letzten Umbesetzung auf dem Posten des Praefectus Urbi und dem des Statthalters von Asia geschrieben hatte, und wer ihm nicht zuletzt auch als einziger von der Abschaffung der Schola Atheniensis geschrieben hatte...


    "Mein Klient Duccius Vala hat mich darüber benachrichtigt, dass er beabsichtigt, sich für das Konsulat zu bewerben. Du wirst es sicher schon gehört haben. Ich möchte dich bitten, ihm dabei zur Hand zu gehen. Es wird dein Schaden nicht sein.", setzte der Sklave letztlich nach einer längeren Ruhepause seines Herrn einfach fort. Diesmals ließ er wohlweißlich nur eine kurze Zäsur am Ende des Absatzes. "Ich hoffe, ich höre bald von dir. Nachrichten aus Rom kommen hier nicht viele an."
    "Na siehst du! Wusst' ichs doch!", triumphierte Dives nach diesem letzten Satz des Briefes. "Hoffentlich hat er dann wirklich auch nicht nur mir diesbezüglich brieflich ins Gewissen geredet.", kommentierte er darüber hinaus nur noch. Denn den Part mit der Unterstützung für Duccius Vala meinte er durch seinen Brief vor einigen Tagen bereits ganz gut abgedeckt zu haben. Er hatte Vala seine Unterstützung zugesagt wie er selbstredend im Gegenzug auch auf die Unterstützung des Ducciers hoffte. Und da es Valwerbung in der Tat bereits genauso wie leider auch Anti-Valwerbung praktisch mehr als genug an den Wänden der Stadt gab, vertraute Dives darauf, dass ihm der Candidatus für das Konsulat schon noch schreiben würde, so er darüber hinaus noch etwas für seinen duccischen Mitklienten tun könnte. "Notiere. Einen Brief an meinen Patronus Vinicius. Und anschließend bitte den Brief der Vestalin." Der Sklave machte eine kurze Notiz, dass sein Herr einen Brief an den Vinicius aufsetzen wollte. Dann nahm er das Schreiben der Decima vor. Er räusperte sich leicht, bevor er begann.



    "Was lange währt wird endlich gut." Oje, was kam jetzt? "Deine Tochter wird nun endlich Anklang beim Pontifex Maximus finden. Die Maxima Pomponia teilte uns nämlich allen mit, dass der Procurator Iunius versprach, den Namen deiner Tochter zu nennen. Auch wenn die Maxima selbst kein Interesse hegt, wer letztendlich als Nachfolge ausgewählt wird. So hat die Übermittlung in ihrem Namen weiterhin einen hohen Stellenwert." Die erste Skepsis des Iulier wich der erfreulichen Erkenntnis, dass es nun scheinbar endlich etwas voran ging betrefflich der möglichen Captio Torquatas. Ein erleichtertes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, während der Sklave weiterlas:
    "Du solltest also deine Tochter drauf vorbereiten. Sie ihre letzten Tage ein Mädchen sein lassen. Denn ihr Leben wird sich demnächst schlagartig verändern. In den ersten Monaten ist gar der persönliche Kontakt zur Außenwelt untersagt. Denn sie muss für ihren ersten Auftritt als Vestalin gut vorbereitet werden. Jede ach so kleine Unachtsamkeit kann fatale Konsequenzen mit sich bringen." Der Iulier machte sich in Gedanken ein paar kleine Notizen. Die Decima schrieb hier schließlich aus eigener Erfahrung, hatte sie diese gesamte Prozedur doch auch einst selbst über sich ergehen lassen. Folglich kamen ihre Ratschläge aus erster Hand und sollten wohl in der Tat entsprechend auch Beachtung finden im nächsten Gespräch des Vaters mit seiner Adoptivtochter.


    "Am Tag ihrer captio wird im Anschluss ein Fest stattfinden. Der Pontifex Maximus wird höchstpersönlich anwesend sein. Eine Einladung wird demnächst erfolgen. Nach dem Fest wird deine Tochter in das Atrium Vestae geführt, ab diesem Zeitpunkt ist dir als Vater erst einmal der persönliche Besuch untersagt." Dives nickte. "Notiere, dass ich bald Post vom Pontifex Maximus zu empfangen habe; ferner, dass ich zur Captio offenkundig anwesend sein muss" Ansonsten hätte die Decima ja nicht so konkret geschrieben, dass er 'ab diesem Zeitpunkt' erst seine Adoptivtochter erst einmal nicht mehr sehen dürfte. Im Umkehrschluss bedeuteten diese Wort folglich, dass er selbst zur Captio anwesend zu sein hatte. "sowie selbstredend, dass ich eine Antwort an die Vestalin schicke." Denn noch immer war wenigstens Dives selbst davon überzeugt, dass ein Brief in aller Regel beantwortet gehörte. Es war wohl schließlich das Mindeste, dass man dem Absender mitteilte, dass seine Post auch angekommen und zur Kenntnis genommen worden war!
    "Ich freu mich auf meine neue Schülerin. Deiner Tochter.", beendete der Sklave noch den Brief, bevor er die entsprechenden Notizen für seinen Herrn machte. "Jaja. Und danach den Brief von Lepidus nochmal, bevor ich mich an die Antwortschreiben setze.", kommentierte der Iulier daraufhin lediglich... "Den Absatz mit den Pontifices und der Captio meiner Tochter kannst du gleich überspringen!" In diesen Teil hatte die Decima ja nun schon etwas Licht gebracht.



    "... ehrlose Schwester ... hinter meinem Rücken mit Senator Duccius Vala zu verloben ... nicht einmal ausreden lassen ... Ich hoffe im Übrigen, dass du als mein Verbündeter, meiner Schwester nicht allzu gut zugeredet hast? Auch wenn du dich in deinem Brief darüber ausschweigst, so weiß ich dennoch, dass Lucia die Casa Iulia besucht hat.", las und las der Sklave, während sich Dives an just dieser Stelle ein wenig ertappt fühlte, obgleich er zu Beginn von Lucias Besuch ja nicht einmal hatte ahnen können, dass sie eigentlich einem brüderlichen Ausgangsverbot unterlag. Andersherum jedoch konnte man natürlich auch argumentieren, dass Lepidus seinen Verbündeten über all diese Vorgänge im Unklaren gelassen hatte und der Fehler folglich also zumindest nicht ausschließlich beim Iulier lag. "... Gefühl ... sollte ... Blick nicht ... trüben. ... Germane ... Vorteil eiskalt ausgenutzt ... Gegenstand des Klatsches und mit neuem zweifelhaften Verbündeten." Tatsächlich wusste Dives nicht ganz, wie er hierauf nun zu reagieren hätte. Für seinen Mitklienten war das immerhin ein beachtlicher Erfolg! Und auch der Iulier selbst würde sich wohl eine ähnliche Gelegenheit kaum entgehen lassen... und seinen Sohn jederzeit in eine Ehe mit einer Patricia versprechen! (Zweifellos müsste sie zu seiner Geschlechtsreife noch selbst gebärfähig sein, damit es auch weitere Nachkommen geben könnte. Wesentlich mehr Bedingungen sah er allerdings nicht.) Insofern fühlte und war Dives hier durchaus mit dem Duccius, was dem Patrizier Lepidus auf der anderen Seite ganz selbstverständlich schon aufgrund seines Standes missfallen musste. "Die entscheidende Frage ist eigentlich", kam er folglich zu dem Schluss, "was Tiberia Lucia über ihre Ehe denkt." Danach erst könnte er entscheiden, was er selbst von dieser für seinen duccischen Mitklienten eher gute, für seinen tiberischen Verbündeten eher zweiflhafte Verbindung hielt. "Notiere mir das bitte." Anschließend ging es weiter im Text.


    "... vorgezogen mich von Senator Sextus Aurelius Lupus als meinen Patron zu trennen. ... nicht wirklich ... große Hilfe ... Grundstück temporär überschreiben ... Voraussetzungen ... Senator Roms ... nicht mehr ... Klient eines Kaiserklienten ... immernoch davon abhält, Senator ... zu werden. ... Für einen Mann meines Standes ist dieser Zustand wahrlich eine Zumutung! Welche andere Bestimmung habe ich denn sonst, wenn nicht diejenige ein Teil des Senats zu werden?" Diese Entwicklung war in der Tat bedenklich. Dives machte sich ein paar gedankliche Notizen dazu. Denn er meinte durchaus vielleicht nicht explizit zu wissen, was zu tun war; aber eben doch eine grobe Ahnung davon zu haben, welche Fragen man sich in dieser Situation stellen und beantworten müsste.
    "... viel Glück ... in meinen Möglichkeiten sehr eingeschränkt ... kaum neue Pläne ... erklärte vor dem Consul ... Wunsch bei den Tresviri capitales unterzukommen. ... Rückschritt ... nicht ohne Aufsehen ... niemals von meinen Zielen abrücken..." Letzteres war ein ganz gutes Schlusswort in dieser Angelegenheit. Es zeigte Willen, Entschlossenheit und irgendwie auch Ehrgeiz - trotz des Rückschritts. Vermutlich, so überlegte der Iulier schmunzelnd, schrieb Lepidus bereits an seiner Kandidaturrede für den Senat. "... vielmals zu entschuldigen ... verminderter Korrespondenz ... Verständnis haben ... Im Übrigen erscheint es wohl als ratsam, wenn wir uns in nächster Zeit - vielleicht nach den Wahlen - zusammenfinden, um noch einmal persönlich über unsere Zukunft zu sprechen und unsere Freundschaft pflegen." Es folgte noch eine Schlussformel, bevor auch dieser Brief fertig vorgetragen war. Die Wünsche des Tiberiers entlockten dem Iulier dabei noch einmal ein etwas bitteres Lächeln, da man Glück bekanntlich doch nur dann wünschte, wenn man der Meinung war, dass der Bewünschte auch eben auf Glück angewiesen war! Zum Geburtstag wünschte man folglich Glück, genauso wie man zur Ehe Glück wünschte oder als Auratus einem Venetus vor einem Wegenrennen absichtlich 'nur' Glück wünschte. Bei Bewerbungen, zu Vorstellungsgesprächen, vor wichtigen Reden und Kandidaturen, überall dort war doch der Erfolg im Prinzip das Schlagwort! - Doch der Iulier wusste, dass er sich glücklich schätzen durfte, wenn sich der Kontakt mit Lepidus überhaupt wieder einränkte. Da wäre es eine schlechte Idee, wenn er nach dem nicht geschriebenen Brief jetzt auch noch anfing, dessen geschriebene Briefe zu kritisieren...

    Und ich sehe gerade für alle Freunde des Wagenrennsports, dass ich auch von den verlorenen Signaturen der Purpurea und Russata noch zwei Sicherheitskopien habe:


    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b620/Zacade/IR/Sig_FactioPurpurea.gif]
    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b620/Zacade/IR/Sig_FactioRussata.gif]


    Albata, Aurata und Veneta scheinen nicht betroffen zu sein. Ob die Praesina überhaupt schon mal eine Signatur hatte, weiß ich nicht.


    Edit: Und das Bild, das die Sibylle immer benutzt, kurz bevor sie sich zudröhnt... (Zufällig war das mal keine Sicherungskopie, sondern ist mir auf Messalinas Vorgehensweise in die Hände gefallen. Vielleicht möchte der CD es ja auch weiterhin nutzen. De guten alten Traditionen wegen, oder so. ^^)


    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b620/Zacade/IR/IR_Sibylle.jpg]

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Sei gegrüßt Dives, du auch hier? Gibt es eigentlich einen Ort oder eine Feierlichkeit etc. wo man dich nicht antrifft?
    Scherzte Sedulus und nickte dann freundlich dem Mann an Dives Seite zu. Er war sich nicht ganz sicher ob er ihn schon einmal gesehen hatte.


    Damit also löste sich das erste senatorische Rätsel für den Iulier. Sedulus also war einer der beiden Senatoren, die diesem ersten Consilium Ulpianum angehören würden.
    "Salve, Sedulus!", grüßte Dives zunächst freundlich zurück, bevor er mit einem kurz aufblitzenden spitzbübischen Lächeln im Gesicht nicht umhin kam festzustellen: "Sicherlich gibt es solche Orte und Feierlichkeiten. Aber mir scheint, dass du selbst ausgerechnet diese ebenfalls nur mit deinem Nichterscheinen strafst." Ansonsten schließlich - wäre Sedulus auf einer Feier gewesen, auf der Dives nicht war - hätte es dem Germanicer zweifelsfrei auffallen müssen, dass Dives natürlich keineswegs überall und tagtäglich an den diversen Gastmählern und Co. teilnahm und überhaupt teilnehmen konnte.
    "Das hier an meiner Seite ist übrigens mein Großonkel Iulius Licinus, Praefectus Castrorum der Legio Prima Pia Fidelis. Er ist ein Eques... und als genau dieser Teil der heutigen Veranstaltung hier.", machte er hernach zunächst dem Germanicer bekannt, bevor er sich umgekehrt an seinen Großonkel wandte: "Licinus, das ist der Senator und Curator Germanicus Sedulus, unter dem ich in der Veneta als Vicarius Principis Factionis amtiere und der mich im Prinzip seit Beginn meiner Mitgliedschaft bei den Blauen fördert und unterstützt... von einer Empfehlung für den Duumvir von Ostia, über ein monetäres Geschenk zum Dank für meine Hilfe... bis letztlich irgendwann hin zu seiner Stimme bei meiner letzten Kandidatur vor dem Senat." Dass seine eigene Ehefrau Fausta ausgerechnet diesen Germanicus Sedulus angezeigt und zu einer Anhörung vor ein Gericht gebracht hatte, verschwieg Dives der guten Stimmung wegen an dieser Stelle lieber...


    Zitat

    Original von Decima Messalina
    Sie erschrak förmlich als der Ehemann von Serrana ansprach. So sehr war sie nämlich noch auf Dives konzentriert. Aber nach der Begrüßung hatte sie einen Grund gefunden von ihm loszulassen und sich lieber den Senator Germanicus zu widmen. Bisher hatte sie mit ihm noch keinen regen Kontakt gepflegt, vielmehr stand immer noch die Diskrepanz zwischen den Familien dazwischen, wenn auch Messalina genaugenommen davon gar nicht betroffen war. Sie ging also ein paar Schritte vor und stand direkt bei den dreien... "Meine Herren."...also zwischen jung, über alt bis fast tot.


    "Salve, Vestalin Decima.", schenkte Dives dieser schwer einzuschätzenden Frau ein eher zurückhaltendes Lächeln. Denn so ganz wusste er schließlich bis heute nicht, weshalb die Decima einst einen so schroff abweisenden Brief an ihn geschrieben hatte. Einzig und allein an dem Missverständnis mit der Hochzeitseinladung, da war er sich relativ sicher, konnte ihre Reaktion wohl kaum gelegen haben... Doch was auch immer es letztlich nun war, hatte sich Dives seither nach Kräften bemüht ihre Gunst wiederzuerlangen: Er hatte ihr ein Geschenk gemacht und wollte ihrer Göttin Vesta gar seine Adoptivtochter Torquata anvertrauen (er hätte Torquata dereinst die Adrogation ja auch einfach verweigern können, was eine Captio recht schwer nur möglich gemacht hätte). Zudem gehörte die Vestalin nun seit einiger Zeit sogar zur Societas Claudiana et Iuliana - Dives bemühte sich eben, wo er konnte.
    "Ich darf dir vorstellen: Mein Großonkel Iulius Licinus, Praefectus Castrorum der Legio Prima, und heute als Eques ein Teil des Consilium Ulpianum.", stellte er noch einmal vor, obgleich die Decima vermutlich bereits bei der ersten Vorstellung unfreiwillig mitgehört hatte. Doch der Anstand gebot es selbstredend, dass auch sie ordentlich bekannt gemacht wurde. "Licinus, das ist die Vestalin Decima, eine Verwandte von Faustus... Decimus Serapio, vom Consular Decimus Livianus und von Onkel Decimus Meridius natürlich.", obgleich jener letztlich nur angeheiratet war. "Und seit einiger Zeit ehrt sie auch die Societas Claudiana et Iuliana durch ihre Mitgliedschaft." Auch das durfte man erwähntermaßen ja nicht vergessen.


    Und kaum, dass der Iulier Sedulus und die Decima mit seinem Großonkel Licinus bekannt gemacht hatte, da erklang die Stimme eines der Palastangestellten, wie Dives stark vermutete. Die Anwesenden wurden kurz in der Domus Flaviana willkommen geheißen und nach etwaigen Fragen befragt. Und in der Tat lagen dem Iulier durchaus bereits ein paar Fragen auf der Zunge. Jedoch handelte es sich dabei durchweg um solche inhaltlicher Natur, begonnen damit, wer die nominierten Kandidaten zur Aufnahme ins Ulpianum waren, bis dahin, wie man bestimmte gesetzliche Richtlinien hier zu interprtieren hätte. Und nicht zuletzt stand für ihn auch noch immer das Problem im Raum, wie er ohne Vorbereitung - denn die Kandidatennamen blieben ja scheinbar bis zuletzt ein Geheimnis - so spontan wissen sollte, welche außergewöhnlichen Leistungen irgendein Ritter womöglich vor etlichen Jahren einmal in einer hispanischen Provinzkurie erbracht oder eben auch nicht erbracht hatte...
    Da inhaltliche Fragen jedoch am besten bei Anwesenheit aller geklärt wurden, damit die selbe Frage nicht sechsmal beantwortet werden musste, hielt sich Dives an dieser Stelle stumm und höflich schmal lächelnd mit eigenen Wortbeiträgen erst einmal zurück.

    In der Tat hielt Dives ihre kleine Vorgeschichte sicher noch nicht vergessen habend kurz den Atem an, als der Senator Aurelius Lupus das Wort ergriff. Jetzt, hier, in amtsbedingter Abwesenheit seines consularen Patrons Vinicius Hungaricus, da mochte es schließlich durchaus nicht unwahrscheinlich sein, dass der Aurelier nun das nachholte, was er bei der iulischen Kandidatur zum Vigintivirat einst vielleicht nur aus politischen Gründen den Vinicius betreffend nicht getan hatte. Doch alles war halb so schlimm! Der Aurelius ging nicht auf vergangene Differenzen ein - obgleich man durchaus zu argumentieren vermochte, dass ebendiese Differenzen während der ostiensischen Quaestur des Iuliers in erwähnter Phase des noch Erlernens seiner administrativen Fähigkeiten lag; am Anfang dieser Phase noch dazu. Und allein schon aus Respekt vor dem hohen Gremium der Senatoren hätte Dives wohl auch tatsächlich eine solche nicht direkt Fehler eingestehende doch seine menschliche Imperfektion herausstreichende Verteidigungsstrategie gewählt, die hoffentlich weder diesem Patrizier noch seinen Senatorenkollegen zusätzliche Munition gegen Dives lieferte.


    Aber die Frage zielte in eine definitiv andere Richtung... solange niemand einen Quaestor Classis aus dem Iulier machen wollte.
    "Ich danke dir für deine anerkennenden Worte, Senator Aurelius, und bin gerne dazu bereit, noch einmal etwas... besser zu erklären, weshalb meine Präferenz derartig gelagert ist.", nickte Dives und war in der Tat schon einmal ganz froh, dass auch der Aurelier der Meinung schien, dass die Menge an iulischer Erfahrung zumindest für eine Bewerbung als Quaestor genügte, wie sich überdies die Charakterisierung als tatkräftig schon beinahe etwas lobend anhörte. "Denn natürlich gibt es auch noch andere Gründe als meiner... Vergangenheit", war Dives bemüht sich diesbezüglich möglichst schmal zu fassen und damit wenig zu provozieren und wenig Angriffsfläche in diesem Punkt zu bieten. "und dem Willen meinem Großvater Octavius Anton, wie auch meinem Großonkel Senator Matinius Agrippa sowie meinem Onkel Senator Octavius Victor... und letztlich so vielen heute großen Namen nachzufolgen und nachzueifern." Wer war schließlich nicht alles Quaestor Urbanus gewesen und saß heute wortwörtlich im Senat und stellte den Amtsbewerbern seine Fragen!


    "Einerseits, und positiv formuliert, verspreche ich mir von einer Tätigkeit als Quaestor Urbanus ab actis senatus natürlich mehr als nur die Leitung der Senatsarchive mit ihren, wie du sagst, 'staubigen Schriftrollen'. Für gewöhnlich schließlich ist der Quaestor Urbanus ab actis senatus auch an der Ausarbeitung der Senatus Consulta beteiligt und informiert, neben seiner gesetzlich festgeschriebenen Aufgabe der Regelung und Überwachung des Reiseverkehrs, den Augustus über die diversen Entscheidungen des Senats.", führte Dives einmal explizit aus, was die Senatoren selbst und insbesondere der Aurelius aber vermutlich alle bereits längst wussten. "Andererseits, und damit negativ formuliert, sehe ich mich mit meiner 'militärischen Expertise' kaum als geeigneten Quaestor Classis, wie ich auch ganz allgemein nur ungern unserer schönen Urbs und meiner hier aus verschiedenen Gründen gebundenen Familia den Rücken kehren möchte." Seine Adoptivtochter Torquata sollte schließlich Vestalin werden, während Dives seinen jüngst geborenen Sohn sicherlich kaum guten Gewissens mit seiner sergischen Gattin in Roma zurücklassen könnte. "Mich auf eine der beiden Stellen als Quaestor Principis zu bewerben, das hielte ich indes, und da wirst du mir sicherlich zustimmen, Senator, für etwas anmaßend. Denn zwar zeigt die jüngere Geschichte, dass auch durchaus Plebeier ohne zwangsläufig dabei ein Candidatus Principis zu sein dieses Amt erreichen können, doch legte ich bereits dar, dass mir den ungewöhnlichen Anfängen meiner eigenen Laufbahn zum Trotz durchaus sehr an den Sitten und Traditionen Romas gelegen ist... womit folglich auch diese Quaestor aus meiner Sicht ausscheidet." Mit dieser Anerkennung gewisser patrizischer Vorrechte hoffte der Iulier in der Tat, vielleicht noch den einen oder anderen Patrizier - wo seine Bindungen und Kontakte dahingehend bisher doch naturgemäß als Plebeier recht schwach waren - für sich zu gewinnen.


    "Was bleibt, sind die Ämter von Quaestor Consulum und Quaestor Urbanus.", stellte Dives nach kurzer Pause fest und ließ hernach gleich noch eine weitere Zäsur folgen. "Nun möchte ich keineswegs sagen, dass die ehrenwerte und angesehene Tätigkeit als Quaestor Consulum eine undankbare Aufgabe wäre, weil der eigene Name wohl bei allen im Auftrag des Consuls erbrachten Leistungen stets hinter jenem des Consuls selbst zurückstehen würde." Dafür erhielt man im Gegenzug schließlich unter Umständen die Anerkennung und Förderung durch ebendiesen späteren Consular. "Nicht zuletzt geht es immerhin auch um das Beste für Roma und nicht etwa in erster Linie um das eigene Wohl. Jedoch würde ich es eben denoch bevorzugen und präferieren, mich als Quaestor Urbanus ab actis senatus in einem Amt einzubringen, dessen Aufgabengebiet mir bereits heute bekannt ist und von dem ich folglich bereits hier und heute mit bestem Gewissen behaupten kann, dass ich mich aufgrund meiner Fähigkeiten bestens dafür eigne... wie ich allerdings gewiss auch jedes andere mir in eurer aller Weisheit übertragene Ehrenamt dankbar annehmen und pfichtbewusst und nach Kräften engagiert ausfüllen würde.", beendete Dives seine letztlich doch etwas umfangreicheren Erklärungen und Begründungen, die sich gerade im zweiten Teil wohl auch ganz kurz und prägnant auf den Punkt bringen ließen, dass er 1. in Rom bleiben und 2. ein ihm angemessen erscheinendes Amt ausfüllen wollte, wobei 'angemessen' seiner Meinung nach 3. nach oben hin den Posten des Quaestor Principis und nach unten hin eine reine Sekretärs- und Gehilfentätigkeit mit hier und heute noch unklarem Aufgabengebiet für ihn ausschloss.

    Die Nachricht des Consuls über seine heutige Gelegenheit vor dem versammelten Senat seine Kandidatur zur Quaestur zu erklären, hatte den Iulier erreicht - offensichtlich. Denn in seiner blendend-weißen Toga Candida, einem erst kürzlich neu erworbenen Modell, da seine letzte Candida einem kleinen Rotwein-Malheur zum Opfer gefallen war, stand Dives bereits erwartungsfroh bei den übrigen Bewerbern zur zweiten Stufe des Cursus Honorum, als er aufgerufen und gebeten wurde seine Rede zu halten. Äußerlich ruhig schritt er daraufhin so würdevoll, wie man es von einem Candidatus wohl erwartete, an die übliche Rednerstelle. Innerlich indes stieg seine Anspannung jedoch mit jedem Schritt, immer weiter und weiter. Das erwartungsvolle Kribbeln in seinem Bauch nahm zu.
    Ja, er stand bei weitem nicht zum ersten Mal vor einer größeren Menschenmenge in der Erwartung eine Rede zu halten. Er stand auch keineswegs zum ersten Mal in einer Curia und hatte vor angesehenen Politikern zu sprechen. Und auch in ganz speziell dieser Curia, vor dem Senat, stand der Iulier hier nicht zum allerersten Mal. Dennoch war er aufgeregt, sehr aufgeregt; und ganz bestimmt auch etwas nevös, unter Umständen gar mehr als nur ein kleines bisschen. Warum, fragte man sich? - Zum ersten Mal stand Dives heute als Familienvater vor all diesen Senatoren. Zum ersten Mal kämpfte er damit also nicht für sich allein, nur mit mehr oder weniger entfernten Verwandten im Rücken, von denen man sich gegebenenfalls auch vorsichtig distanzieren konnte. Nein, heute hing sein Glück zweifellos auch von einigen weniger leicht abzuschüttelnden Faktoren ab. Insbesondere dachte er hier selbstredend an seine sergische Gattin, die mit Sedulus ausgerechnet einen Senator zu einer gerichtlichen Anhörung geschleift hatte, sowie seine Adoptivtochter Torquata, über welche irgendein Neider böse Gerüchte in Umlauf gebracht hatte. Beruhigte es Dives da, dass er im Vorfeld des heutigen Tages bereits persönliche Gespräche mit dem Praefectus Urbi Decimus in den Castra Praetoria, dem Consular Purgitius in den Thermae Agrippae sowie dem Curator Germanicus Sedulus in dessen neuer Amtsstube geführt hatte? Beruhigte es Dives da, dass er diverse Briefe an seinen Onkel Victor, seinen Mitklienten Duccius Vala wie überdies auch seinen Verbündeten Lepidus aufgesetzt hatte? - Kaum.


    "Patres Conscripti!", begann er seine Rede mit den zu diesem Zweck wohl meistgewählten Worten und einer etwas ausladenderen Geste, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.
    "Es erfüllt mich mit Freude, Stolz" und einem altbekannt flauen Gefühl in der Magengegend "und ist mir eine große Ehre, hier und heute abermals meine Stimme an euch richten zu dürfen. Und wie der ehrenwerte Consul bereits sagte, lautet mein Name Marcus Iulius Dives, Sohn des Caius Iulius Constantius, eingeschrieben in die Tribus Esquilina, und ich möchte mich an diesem Tag in diesen heiligen Hallen für die Quaestur - mit klarer Präferenz für einen der beiden Plätze als Quaestor Urbanus, und dabei mit Vorliebe für jenen des 'ab actis senatus' - bewerben.", leitete er ganz ähnlich wie schon in seiner letzten Kandidaturrede ein. Denn weshalb sollte man sich von etwas Bewährtem lösen, das einem schon einmal einen guten Dienst erwiesen hatte? Lebte nicht gerade der Senatorenstand von derartigen wie überdies natürlich auch vielen anderen Traditionen? Dives machte eine kleine Pause und ging zum Abbau seiner Nervosität zwei kleine Schritte, während er den grammtikalischen Schnitzer des Consuls (es ging hier nicht um irgendwelche Actus => ab actibus; sondern tatsächlich um die Akten des Senats, die Acta senatus => ab actis senatus) selbstverständlich geflissentlich ignorierte. Dafür hatte er just in diesem Augenblick auch einfach nicht den Kopf frei genug, um darauf derartig spontan noch irgendwie einzugehen.


    "Vor einiger Zeit, im Jahr der Consuln Cuspius Rusticus und Arennius Nacca, stand ich bereits einmal vor euch und bat euch zum Wohle Romas um eure Stimmen. Ihr wähltet mich zum Vigintivir und teiltet mich dem Collegium der Decemviri stlitibus iudicandis zu. Und wie meine Res Gestae aus jener Zeit belegen, erfüllte ich dankbar diese mir in eurer aller Weisheit angetragenen Aufgaben mit großer Hingabe, mit größtem Pflichtbewusstsein und mit höchstem Einsatz." In der Tat hatte sich dereinst ja sogar die Acta Diurna darüber ausgelassen, wie umtriebig der Iulier doch in jener Zeit gewesen wäre und wie viele erflussreiche Hände er doch geschüttelt hätte - während von einem außergewöhnlichen Einsatz als Feststellungskläger vor Gericht die unrechtmäßig durch den Vescularius konfiszierte Erbmasse eines Aelius Archias betreffend natürlich kein einziges Wort verloren wurde.
    "Im Anschluss an diese meine Amtszeit sodann widmete ich mich zunächst der Erfüllung eines weiteren Versprechens und nahm meine damalige Verlobte den Sitten und Traditionen folgend zur Frau - sodass ich heute, mit 25 und bald 26 Jahren ganz im Sinne der Lex Iulia et Papia ein verheirateter Mann bin -, bevor ich kurz darauf in einer Linie mit nicht wenigen meiner Verwandten mein obligatorisches Militärtribunat als Tribunus der zwölften Cohors Urbana unter dem ehrenwerten Praefectus Urbi Decimus Livianus antrat.", stellte er dar und ließ seinen Worten eine kurze Pause folgen. Langsam hatte er sich nun auch warm geredet.


    "Ich werde niemandem etwas vormachen und hier nun behaupten, in mir steckte ein großer Militärführer. Denn... dem ist in der Tat nicht so. Vielmehr bevorzuge ich und sehe meine Stärken nach wie vor eher im zivilen, im politischen, im administrativen Bereich. So nutzte ich dann den Beginn meines Tribunats erst einmal, um mich angemessen durch das Absolvieren des Examen Secundum der Academia Militaris fortzubilden, bevor ich den Gefängnisbetrieb kontrollierte, manches Gefangenenverhör führte, Stadtpatrouillen zur Wahrung von Recht und Ordnung durch unsere geliebte Urbs schickte und mich teils natürlich auch selbst an diesen beteiligte. Ein besonderes Augenmerk legte ich in Abstimmung mit dem Praefectus Urbi dabei auf die Durchführung von Betriebskontrollen gerade in den für illegale Geschäfte besonders anfälligen Branchen von Tavernen und Lupanaren. Tatsächlich dann auch gab es mehrere Betriebe, die aufgrund von illegalem Glücksspiel, widergesetzlichem Waffenbesitz und Geldwäscherei teils erhebliche Strafen auf sich zukommen sehen!" Die letzte Entscheidung über jene Maßnahmen lag selbstredend beim Praefectus Urbi, dem der Iulier hier nur hatte Empfehlungen auf Basis der Kontrollen geben können.


    "Und deshalb nun also erbitte ich hier und heute einmal mehr eure Stimmen, die Stimmen der weisen Senatoren, für meine Wahl zum Quaestor Urbanus ab actis senatus. DENN ich erfülle nach meinem Vigintivirat und meinem am Ende dieses Amtsjahres endenden Tribunat; und nachdem ich heute 25 und bald 26 Jahre alt bin, nicht nur alle grundlegenden Voraussetzungen für die Wahl zum Quaestor. DENN ich respektiere und ehre nicht nur unsere römischen Sitten und Traditionen, indem ich der Lex Iulia et Papia treu folge und indem ich mich orientiere an meinen Verwandten und Vorfahren - wie einigen von euch vielleicht noch bewusst sein wird, dass auch mein eigener Großvater Cicero Octavius Anton einst als Quaestor Urbanus amtierte." Diese Information war verglichen mit den anderen hier neu, sodass Dives sie durch eine Zäsur herausstrich. Gleichsam erhöhte dies aber zugleich auch die Spannung hinsichtlich des letzten Parts dieses Tricolon: "DENN gerade meine administrativen Fähigkeiten, die ich als Quaestor und zweifacher Duumvir von Ostia in dieser Form erlangte und als Decemvir stlitibus iudicandis wie nun auch Tribunus Cohortis Urbanae bewies und beweise, können Roma im Amte des Quaestor Urbanus ab actis senatus von bestem Nutzen sein und gute Dienste leisten... WENN ihr mir erneut euer Vertrauen... und eure Stimme schenkt." Mit diesem weniger großen, aufbrausenden und mitreißenden sondern vielmehr ruhig, bedacht und eindringlich gesprochenen Schluss beendete Dives hernach also seine Rede und machte mit einer entsprechenden Geste - er hob seine Unterarme mit nach oben zeigenden Handflächen auffordernd in Richtung der Senatoren - seine Rede. Nun war es folglich an ihnen... nachzudenken, nachzufragen, abzuwägen und letztlich zu entscheiden, ob sie den iulischen Candidatus für würdig genug (und insbesondere würdiger als die anderen Kandidaten auf die Quaestorenposten) befanden.

    Ein unbedeutender Bote brachte einen iulischen Brief aus der esquilinischen Nachbarschaft:


    Roma, A.D. III NON NOV DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Praetorius
    Titus Duccius Vala
    Casa Accia
    Roma, Italia



    Iulius Dives Duccio Valae s.d.


    Ich muss mich entschuldigen dafür, dass mich meine zahlreichen Aufgaben, Pflichten und Verpflichtungen unter anderem als Tribunus der Cohortes Urbanae wie jedoch auch in anderen Bereichen meines Lebens bisher davon abgehalten haben. Umso wichtiger jedoch ist es mir, dich meine Freude darüber wissen zu lassen, dass du nicht nur vor längerem meine Hochzeit mit deiner bereichernden Anwesenheit beehrtest, sondern überdies meine Gattin und mich auch zu deiner eigenen Eheschließung mit einer Invitation bedachtest. Dafür danken wir, sie und ich, dir sehr!
    Und noch einmal möchte ich diesen Anlass deshalb auch nutzen, um dir nur das Beste zu wünschen! Ich selbst hatte erst vor kurzem das Glück, dass mir ein gesunder und ganz prächtiger Sohn, Marcus Iulius Dives Minor, geschenkt wurde. Es ist wohl mit einigem Abstand eines der besten Geschenke, einen Erben in seinem Rücken zu wissen, der die Leistungen und Taten des Vaters auch über dessen Tod hinaus hochhalten und ehren wird. Möge Iuno auch dir derartige Freuden des Vaterseins bereiten!


    Ferner schreibe ich dir, ich erwähnte bereits mein bald endendes Tribunat bei den Stadtkohorten, jedoch auch noch aus einem anderen Grund. Denn wo Leistungen in Erinnerung behalten werden wollen, da müssen selbige bekanntlich zunächst erst einmal errungen werden. In diesem Sinne reichte ich kürzlich bei Consul Vettius meine Bewerbung zum Quaestor Urbanus ab actis senatus ein.
    So du die Zeit dazu aufbringen kannst, denn mir trat durchaus bereits zu Ohren, dass auch du im kommenden Amtsjahr große Pläne hast, würde ich mich über die Möglichkeit freuen, dir auch persönlich zu erklären, aus welchem Grund ich mich insbesondere für das Amt des Quaestor Urbanus ab actis senatus geeignet sehe und weshalb daher auch du nicht nur aufgrund unseres gemeinsamen Patrons sondern zum Wohle Romas deine Stimme zu meinen Gunsten verwenden solltest.


    Schlussendlich, obgleich mein eigenes politisches Gewicht hier kaum vergleichbar ist mit jenem eines Praetorius, möchte ich dir meine ganze Unterstützung für deine consularen Pläne zusagen, wie ich ferner insbesondere als Quaestor selbstredend gerade unter einem Consul Duccius Vala selbigem natürlich stets nach Kräften zur Seite stünde - neben deinen beiden Quaestores Consulum.


    Ich wünsche dir nur das Beste, den Segen und die Gunst der Götter!
    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES
    TRIBUNUS COHORTIS XII URBANAE

    Puh, und ich hatte zeitweilig schon die Befürchtung, dass es an mir und meinem Rechner liegt... dass er irgendein Problem mit Imageshack hätte oder so. ^^


    Betrefflich der Siegel: Vollständnig und überall kann ich da jetzt sicherlich nicht helfen. Aber manche Gens-Siegel liegen als Sicherheitskopie auf der Festplatte meines Rechners und könnten folglich jederzeit von dort auch irgendwohin verschickt und/oder hochgeladen werden. Ganz konkret habe ich (und auch einfach mal fix hochgeladen):


    - das rote Claudier-Siegel mit dem Wolf: Link
    - das rote (alte) Flavier-Siegel mit dem Caduceus: Link
    - das rote Aurelier-Siegel mit dem Löwen: Link
    - das rote Tiberier-Siegel mit dem Luchs: Link
    - das beige Tiberier-Siegel für die Tabula: Link
    - das rote Annaeer-Siegel mit dem Pferd: Link
    - das rote Atier-Siegel mit dem Adler: Link
    - das rote Iunier-Siegel mit dem Blitz: Link


    sowie:


    - das rote Praetorianer-Siegel mit dem Skorpionenstachel: Link


    Ich weiß jetzt auf Anhieb natürlich nicht, ob alle diese Siegel tatsächlich von diesem Imageshack-Problem betroffen sind, wie ich auch nicht weiß, ob seitens der betroffenen Gentes/Einheiten überhaupt ein Interesse daran bestünde, genau diese alten Siegel neuerlich zu verwenden. Aber anbieten kann ich es hiermit gerne. Ich sag mal, ich behalte die Siegel bis zum Jahresende in dieser Form hochgeladen. Bis dahin kann man sich da bedienen und die Dinger selbst irgendwo einstellen oder zu Not einfach mal mit der Spielleitung schreiben, die vielleicht ja auch selbst dies oder das speichern und bereitstellen könnte - behaupte ich einfach mal. ^^ (Die Iulier-Siegel sind ja auch unter einem IR-Link zu erreichen.)

    "Das freut mich in der Tat zu hören, Praefectus!", bekundete Dives mit freundlichem Lächeln auf den Lippen, wenngleich er wohl auf jede Reaktion des Consulars in einer ähnlichen Weise geantwortet hätte. "Gute Entscheidungen wollen schließlich stets wohl überlegt und gut durchdacht sein, sodass ich der Meinung bin, dass man sich die Zeit dazu auch nehmen sollte, so sie einem zur Verfügung steht.", fügte er anschließend jedoch auch seine ehrliche Meinung dazu an. Was wohl Faustus von der Idee eines weiteren Bruders hielt? Dives biss sich auf die Zunge und verkniff sich eine entsprechende Nachfrage. Nicht zuletzt ging es den Iulier wohl auch kaum mehr etwas an, wie und was sein einstiger Held über einen potenziellen Familienzuwachs dachte.
    "Ich durfte den Prudentius", konnte Dives ihn nun folglich auch ganz ohne die Gefahr eines Fettnäpfchens beim Namen nennen, "übrigens vor einiger Zeit im Zuge eines Gesprächs mit meinem Princeps Factionis Sedulus treffen. Er hat einen sehr gut erzogenen und für sein Alter reifen Eindruck auf mich gemacht." Dieses Lob ob der respektvollen Zurückhaltung des Jungen gegenüber den Erwachsenen ging natürlich in erster Linie auf das Konto der Aelia. "Aber sag, Decimus, ich hoffe doch sehr, du versuchst nicht über ihn gezielt an Factio-Interna der Veneta zu gelangen.", rundete der Iulier seinen diesbezüglichen Kommentar schmunzelnd mit einem kleinen Augenzwinkern ab.

    "In der Tat berichtete mir mein Cousin hier ganz begeistert von seiner Zeit in Chalkis, wo er sich selbstredend sehr hat inspirieren lassen von einem Aristoteles, sowie auch seiner Zeit in Athenae.", mischte sich auch Dives nach einiger Zeit mal wieder etwas ins Gespräch. "Nicht wahr, Pacuvius?", bezog er seinen Cousin jedoch sogleich wieder mit ein. Bevormunden wollte er ihn hier schließlich nicht. "Und wenn mir dieser kleine Kommentar erlaubt ist, so möchte ich sagen, dass ich für meinen Teil durchaus der Meinung bin, dass etwas Wahres dran ist an dem, was du sagst, Purgitius. Meiner Kenntnis nach hängt dies dabei konkret damit zusammen, dass die Sprachen über ein in verschiedenen Bereichen unterschiedlich stark und differenziert ausgeprägtes Vokabular verfügen. Was erwartet man beispielsweise von einer Sprache, die sich erst vergleichsweise jung aktiv auf einem hohen Niveau durch die lyrischen Gefilde bewegt? Ist es da nicht nur verständlich, dass diese Sprache in dieser Hinsicht dann einige Defizite - so man sich derartig ausdrücken mag - gegenüber einer schon um einiges länger lyrisch hochwertig aktiven Sprache besitzt?", provozierte der Iulier damit wohl auch eine neuerliche Gegenfrage. Die Reaktion des Consulars würde zeigen, inwiefern Dives ebendiese vorauszusehen tatsächlich imstande war.

    Der Iulier, dem es an dieser Stelle in der Tat nicht auffiel, sollte er gerade von seinem Optio bebettelt werden, hörte sich stattdessen schlicht und einfach an, was dieser Iunier zu sagen hatte. Die Spur, so stellte sich nun also heraus, war nicht mehr und nicht weniger als eine Tabula - ernüchternd in gewisser Weise.
    "Und gibt es Anhaltspunkt darüber, was in der Tabula geschrieben steht? Ist es ein privater oder geschäftlicher Brief oder eher eine dienstliche, geschäftliche Anweisung oder auch eine offene Rechnung, die ein Schuldner gestohlen hat, damit er seine Schulden verliert?", erkundigte sich Dives. Inwiefern der Diebstahl in einem solchen Fall mit dem Mord und Selbstmord zu tun hätte, stünde dann natürlich auf einem anderen Papyrus. "Seht, selbstredend sollt ihr weiter ermitteln, solange sich entsprechende Spuren hierzu finden lassen." Das war wohl schlicht die richtigere Entscheidung in diesem Dilemma und hatte mit den Praetorianern und/oder anderen Urbaner-Tribuni nicht viel zu tun. Welcher für die Sicherheit des Augustus verantwortliche Praetorianer interessierte sich schon für einen solchen in dieser Hinsicht doch wohl eher unbedeutenden Mordfall? Und welcher Urbaner-Tribun mischte sich schon in die Entscheidungen eines seiner Kollegen ein? "Doch möchte ich selbstverständlich auch, dass Ermittlungen in meiner Dienstzeit als Tribunus dann auch uneingeschränkt und offen in alle Richtungen laufen. Dahingehend will ich mir später nämlich nichts nachsagen lassen.", erklärte er ernst und bezog sich damit natürlich sowohl auf die Wachstafel und ihre möglichen Inhalte als auch die Graffitis und ihre Darstellung der Dinge.
    "Und du hast den Dieb also ausfindig gemacht, Tiro Germanicus?", hakte der Iulier abschließend nach und hoffte nun wohl darauf, diesbezüglich noch um die eine oder andere Information reicher zu werden. Wer war dieser Täter?

    Sedulus freute sich Dives zu sehen? In der Tat mochte dies vielerlei heißen können. Entweder der Germanicer war bereit, die Tat seiner Frau nicht auch dem Iulier anzulasten - das wäre die optimistische Denkvariante. Oder aber es bedeutete, dass Sedulus sich schon sehr darauf freute, Dives hier nun mit jedwedem Anliegen einfach abblitzen zu lassen als kleine Retourkutsche - was zweifelsfrei die pessimistische Denke wäre. Der iulische Tribun blieb zwiegespalten.
    "Gerne. Aber bei mir wie immer gut verdünnt, wie du sicher noch weißt.", beantwortete Dives die Frage des Senators, während er auf dem linken der ihnen zugewiesenen Sitzmöbel Platz nahm. Kurz räusperte er sich. Dann offenbarte er, da ihm ein Zurückhalten dergleichen wenig förderlich schien, ihre Anliegen an Sedulus: "Sedulus, ich freue mich, dass wir wieder einmal die Möglichkeit haben, uns in einem micht ganz so dienstlichen Gespräch - verglichen mit unseren Unterhaltungen betrefflich der Factio Veneta - persönlich gegenüber zu sitzen. Dies gibt mir die Chance, dir auch noch einmal persönlich mein Bedauern auszudrücken über die jüngsten Entwicklungen mit meiner Frau, die aufzuhalten ich leider schlussendlich nicht mehr in der Lage war.", beteuerte er und ließ an dieser Stelle sodann eine betonende Pause folgen, die von der Ernsthaftigkeit seiner Aussage zu zeugen bemüht war.
    "Ferner sei dir natürlich auch noch einmal herzlich gratuliert zu deinem Posten als Curator Aquarum! Ich und wir, nicht wahr, Pacuvius? Wir wünschen dir nur das Beste für deine Amtszeit!" In der Tat. "Und gewissermaßen bringt mich das auch bereits zu unserem ersten von zwei ganz konkreten Anliegen. Bevor ich dich um deine Unterstützung meiner Kandidatur zur Quaestur bitte", womit der zweite Punkt an sich schon einmal ausgesprochen war, "möchte ich, möchten Pacuvius und ich dich fragen, was du von einer einjährigen Unterstützung bei all deinen Aufgaben, Pflichten und Verpflichtungen hälst? Mein Cousin hier nämlich strebt eine politische Laufbahn an und möchte im Rahmen dieser den Sitten und Traditionen gemäß zunächst sein Tirocinium Fori absolvieren. Er fragte mich, welcher Senator zur Zeit ein Amt ausfüllt, bei welchem Senator man zur Zeit wohl am meisten würde lernen können, welcher Senator aufgrund seiner über viele etliche Jahre gesammelten Erfahrung auch über einen entsprechend großen Wissensschatz verfügt - tja, und Sedulus, da kam selbstredend sogleich dein Name mir in den Sinn!", fuhr Dives weiter seinen Schmeichelkurs, bevor er mit einem Blick zu Pacuvius jenen stumm zur Bestätigung dieser Worte aufforderte. Nun galt es sich anständig zu verkaufen für seinen Verwandten...