Beiträge von Marcus Iulius Dives

    "Salve, Senator Aurelius.", grüßte Dives sehr um Förmlichkeit und Korrektheit bemüht zurück und folgte der Aufforderung des Patriziers Platz zu nehmen. Dass man hier zu diesem Gespräch nun nur zusammen saß und nicht lag, war dabei durchaus auch im Interesse des Iuliers, der es sich damit sparte erst noch groß seine Schuhe auszuziehen, wobei ihm unter Garantie die Toga verrutscht wäre, wenn nicht gar Schlimmeres.
    "In der Tat bin ich hier den Trauerfall deiner Cousine Aurelia Flora betreffend und möchte dir dazu zunächst mein herzliches Beileid ausdrücken. Ich hoffe, dass sie befreit von jedweden Leiden des Lebens nun die unbeschwerten Freuden des Elysiums genießen darf.", lächelte der Decemvir noch schmaler und vorsichtiger als er es sonst bei derlei Gespräch schon immer tat.


    "Probleme mit der Erbschaft sind mir aktuell keine bekannt, doch hielt ich es für angemessen nach deiner Reaktion auf meine Kandidaturrede im Senat persönlich zu dir zu kommen, um dir einerseits für deine Zurückhaltung in der Curia Iulia zu danken.", blieb das iulische Lächeln schmal, wurde dabei jedoch einen Hauch breiter. "Und auf der anderen Seite muss und möchte ich dir natürlich auch die Frage stellen, ob du gewillt bist den Nachlass deiner Cousine als Intestaterbe anzunehmen?", versuchte er förmlich zu bleiben, da der Aurelier selbst ja allem Anschein nach nicht nur über den Tod seiner Verwandten - anders als in manch anderem patrizischen Haushalt - bereits informiert war, sondern diesen auch äußerlich schon verarbeitet zu haben schien. Nicht zuletzt hoffte der Decemvir natürlich auch, dass man es ihm positiv anrechnen würde, dass er diesen Erbschaftsfall nicht bis zum Ende seiner Amtszeit aufschob und verschleppte, sondern sich bereits zeitnah nach Amtsübernahme darum kümmerte...

    Die Worte, dass Kurse wenig bedeuten würden, aus dem Munde eines einst selbst (soweit Dives wusste) an der Schola Atheniensis lehrend Tätigen zu hören, war in der Tat doch... interessant.
    "Damit, mein Patron, dass vor dem Gewinn von größerem Ansehen durchaus noch die praktische Anwendung der Materie steht, magst du zweifellos recht haben. Doch vor jeder praktischen Anwendung wiederum steht nach unseren hohen Gesetzen nun einmal auch die Theorie - und zwar die von einem Lehrenden der Schola Atheniensis geprüfte Theorie.", zeigte der Iulier auf, wo hier der Hamster humpelte. "Folglich werden sie in nächster Zeit mit ihren Ämtern, die sie ausfüllen, vielleicht keine Zeit für eine publikumswirksame Anwendung ihres geprüften iuristischen Wissens haben. Doch insbesondere Tiberius Lepidus, der als Patrizier kein Tribunat ableisten muss, wird hernach ein ganzes Jahr Zeit haben, um sich hier seine Lorbeeren als Advocatus zu sammeln. Und dahingegen soll _dein_ Klient mit noch nicht einmal einem absolvierten Cursus Iuris dastehen?", endete der Decemvir mit einer eher vorsichtig zweifelnd intonierten und keineswegs vorwurfsvollen Frage. Dass er nämlich kaum damit rechnete, sich während seines eigenen Tribunats groß militärisch hervorzutun, verschwieg er dabei. Er sah seine Stärken wesentlich ziviler angesiedelt.

    | Potitus Asinius Celer


    Die Zeit war 'rum, gezählt war aus, selbst Celer leis' wie eine Maus
    gespannt dem Stimmergebnis harrte - und halt noch... warte... warte...
    Da trat der Sitzungsleiter vor und Celers Nachbarn wie im Chor
    erleichtert schnauften einmal auf und gaben sich die Hände drauf:


    Obgleich sehr viele sich enthielten, dem Sitzungsend' entgegenschielten,
    der Antrag dennoch durchgekommen und von den Leuten angenommen!


    Blieb Celer nur ein Brief zu schreiben, den eignen Anteil übertreiben,
    und Dives freundlich mitzuteilen, dass der sich könnte wieder eilen
    mit Post an Kaiser? An Kanzlei? - Asinius war es einerlei.
    Mit einem Lächeln im Gesicht er sich nach Haus' aufmacht, der Wicht.




    DECURIO - OSTIA
    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

    Nach entsprechender Sitzung des Ordo Decurionum Ostiensis war es einmal mehr Iulius Dives, der, nachdem er durch seinen Klienten über die Ergebnisse informiert worden war, eine Nachricht an den Palatin verfasste und der dortigen Beamtenschaft damit wohl so langsam auf die Nerven fiel. Wahrlich konnte man da für den kaiserlichen Beamtenapparat nur hoffen, dass nicht letztlich die Arbeit nur an einem einzigen Primicerius hängen blieb, sondern dass der Augustus nach dem Krieg nun auch ein paar neue und vor allem tatkräftige Procuratoren eingestellt hatte!


    Roma, PRIDIE NON DEC DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Imperator Caesar Augustus
    Appius Cornelius Palma
    Palatium Augusti
    Roma, Italia



    Iulius Decurio Ostiensis Imp. Caes. Cornelio Palmae Augusto s.d.


    Im Namen der Civitas Ostia wende ich mich zunächst mit großem Dank an dich, Augustus. Denn deine Bestätigung der Civitas Ostia als Colonia civium Romanorum war ein großer und bedeutender Schritt der Hafenstadt in eine Zukunft größerer Rechtssicherheit!


    In der Folge hat der ostiensische Ordo Decurionum der Empfehlung deines Procurator a cognitionibus gemäß in der Curia Ostiensis getagt und eine neue Fassung der Lex Municipalis Ostiensis, die nunmehr Lex Coloniae heißen soll, beschlossen. Da die dir in Treue verbundene Civitas eine solch weitreichende Entscheidung jedoch keineswegs ohne deine kaiserliche Zustimmung in Kraft setzen mag, bitte ich dich als Decurio Ostiensis stellvertretend um deine Absegnung des anbei mitgesandten Änderungsentwurfes. *


    Sim-Off:

    * Und um die entsprechenden Änderungen im Tabularium. ^^


    Mögen Iuppiter und alle Dei Consentes stets geschlossen an deiner Seite stehen und schützend über dich und die Deinen wachen!


    Vale bene!

    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES
    DUUMVIRALICIUS BIS - OSTIA


    Anbei befand sich angekündigte Beilage:

    ~~ OBROGATIO LEGIS ~~


    [strike]LEX[/strike]
    [strike]MVNICIPALIS OSTIENSIS[/strike]
    CIVITAS OSTIA - LEX COLONIAE


    Praeambel
    Im Rahmen [strike]des[/strike] der Pars Quarta Decima - Lex Octavia et Aelia de administratione regionum Italicarum (Lex Octavia et Aelia) gibt sich das Volk von Ostia nach bestem Wissen und Gewissen im Rahmen der Bona Fides in diesem Dokument eine Gesetzesgrundlage zur Erhaltung und Verwaltung der Stadt Ostia und des selbige umgebenden Landes. Sämtliche Bürger der Stadt haben sich der Lex [strike]Municipalis[/strike] Coloniae Ostiensis zu unterwerfen und ihrem Wortlaut nach zu handeln. Die Codices Universalis et Iuridicalis sowie Militaris stehen hierbei über der Lex [strike]Municipalis[/strike] Coloniae und stellen somit übergeordnetes Recht dar. Jegliches Handeln zum Wohle der Stadt Ostia darf niemals wider der kaiserlichen Gesetze geschehen.



    Pars Prima - Allgemeines


    §1 - Territorium
    (1) Den Hauptort der Civitas Ostia bildet [strike]das Oppidum[/strike] die Colonia Ostia. In das Stadtgebiet eingegliedert sind sämtliche Vici und Villae Rusticae, welche in dafür vorgesehene Grundlisten der Stadtverwaltung eingetragen sind.


    §2 - Rechtlicher Status
    Der rechtliche Status [strike]des Oppidum[/strike] Ostias [strike]bestimmt sich gemäß der Weisungen unseres erhabenen und von den Göttern allseits gesegneten Imperator Caesar Augustus[/strike] ist der einer Colonia civium Romanorum.


    §3 - Administration
    Die Regierung der Stadt übernimmt die Curia [strike]Municipalis[/strike] Ostiensis. Sie setzt sich im Sinne der Lex Octavia et Aelia zusammen. Die Magistrate der ewigen Stadt Rom sollen hierbei zum Vorbild gereichen.



    Pars Secunda - Organe der Stadtverwaltung


    §2 - Duumvirn
    Der Stadtverwaltung stehen die Duumvirn vor. Neben der Ausübung des Marktrechts haben sie den Vorsitz über die Curia [strike]Municipalis[/strike] Ostiensis inne. Sie weisen den gewählten Magistraten zudem ihre Aufgabenbereiche zu und leiten die Wahlen der städtischen Magistrate zum Ende ihrer Amtszeit.



    Pars Tertia - Wahlen


    §2 - Durchführung
    (4) [strike]Kandidaten gelten mit fünfzig Prozent der Stimmen[/strike] Kandidaten, die mindestens fünfzig Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten, gelten als zum Amt zugelassen. Werden mehr [strike]Männer[/strike] Kandidaten zugelassen, als es Ämter gibt, scheiden die Kandidaten mit den [strike]geringsten[/strike] niedrigsten Ergebnissen in aufsteigender Reihenfolge aus. Bei identischen Ergebnissen gibt es eine Stichwahl.


    Überrascht zog Dives die Augenbrauen nach oben und nahm zur Kenntnis, dass man hier offenbar noch nicht über den Tod des Verwandten informiert war. Das war nun wiederum vor allem deshalb etwas schlecht, weil je nach Enge des Verhältnisses zwischen dem claudischen Senator und seinem Neffen die Gefahr bestand, dass er den Senator mit seinem Besuch in eine unangenehme, weil emotinale Situation brachte. Und dass dies letztlich auch den Decemvir selbst in eine schwierige und wenig wünschenswerte Lage versetzte, war wohl offensichtlich.


    "Dann lass dir gesagt sein, dass dein und euer aller Verlust mir Leid tut. Ich wünschte, ich hätte bessere Nachrichten zu überbringen.", erklärte er mit entschuldigendem Blick und überlegte einen kurzen Moment, wie er die zweite Frage wohl am besten beantwortete. Er könnte seinem Gegenüber hier schließlich schlecht sagen, dass der Fall eben einfach auf seinem Schreibtisch gelandet war und man folglich etwaige Fehler des römischen Beamtenapparates ausschließend schlichtweg davon ausgehen musste, dass der Claudius Victor genannte Patrizier tot war - wie auch immer er sein Leben verlor.
    "Nun, da ich genau genommen als Decemvir nur dem Praetor Urbanus assistiere in den diversen Erbschaftsangelegenheiten, kann ich dir leider nur sagen, dass mir dieser Fall zur Bearbeitung zugeteilt wurde. Da du selbst sagst, dass ihr euren Verwandten bereits vermisst und das Schlimmste befürchtet habt, gehe ich ganz ehrlich auch nicht davon aus, dass dem Praetor oder einem seiner Untergebenen hier ein Fehler unterlaufen ist, zumal mir bislang auch kein Fall bekannt wäre, in dem ein Decemvir auch in der Vergangenheit jemals falsche Informationen von Amtswegen bekam.", führte der Iulier aus. "So versichere ich dir, dass gerade bei solch ernsten Angelegenheiten stets sehr genau geprüft wird, bevor solch traurige Nachrichten hier überbracht werden.", versuchte er seinem Gegenüber behutsam klarzumachen. Dann fiel ihm noch ein:
    "Ich vermute, dass man deinen Verwandten unter anderem an seinem Siegelring identifiziert haben wird." Das lag schließlich irgendwie auf der Hand.

    Der Iulier hatte das gespielte Lied gehört und dessen bedrückenden Charakter gespürt; und dennoch war es irgendwie an ihm vorbeigegangen. Er hatte das leichte Schwanken Faustus' bemerkt, als dieser zu schnell aufstand; und es dennoch übersehen. Und auch die nurmehr magere Gestalt des großen Helden hatte er gesehen; und dennoch war sie ihm entgangen. Denn all dies wurde in just diesem Augenblick schlichtweg überstrahlt von der ihm immer bewusster werdenden Tatsache, dass Iuppiter Serapis sein Wort gehalten und seinen Schützling zumindest einigermaßen glimpflich durch den Bürgerkrieg geführt hatte. Faustus lebte - und war frei!


    Der Gefallene streckte dem Iulier die Hand zur Begrüßung entgegen und zunächst nur vorsichtig, um diesen Traum nicht plötzlich zerplatzen zu lassen, berührte Dives behutsam die decimischen Finger. Keinen ganzen Augenblick später dann griff er zu, zog Faustus zu sich und sich zu Faustus, legte seinen linken Arm über dessen rechte Schulter und drückte den Vermissten nur sehnsüchtig fest an sich. Er schloss die Augen, schmiegte seinen Kopf an den seines Gegenübers und erinnerte sich einmal mehr an das letzte Bild, welches er aus Ostia vom Decimer hatte. Wie oft hatte er in der seither vergangenen Zeit an Faustus gedacht? Wie oft hatte er ihn in seiner Erinnerung vor dem wärmenden Feuer liegen sehen? Wie oft hatte er im Nachhinein befürchtet, dass es wohl das letzte Mal gewesen sein könnte, dass er den Geliebten gesehen hatte? Wie häufig hatte er sich vorgeworfen, dass er ihn nicht hätte schlafen lassen düfen oder hätte bleiben sollen bis zum nächsten Morgen, um noch einmal Faustus' Stimme zu hören, noch einmal seine Worte in sich aufzusaugen, ihm noch einmal gehört zu sagen, wie sehr er ihn mochte. Der Iulier schluchzte, während sich das Wasser in seinen Augen sammelte. Denn nichts von all dem hatte er getan und trotzdem nun das Glück Faustus hier wiederzusehen.
    "Du hast mir gefehlt." Und wieder zog er die Nase hoch. "Ich hab dich so unglaublich vermisst.", zitterte seine Stimme ein wenig und die erste Freudenträne bahnte sich ihren Weg, während Dives die Umarmung nicht imstande war zu lösen. Zu groß erschien die Gefahr Faustus wieder für so lange Zeit zu verlieren.

    Es gibt die Branchen "Gemüsebauer" und "Taberna medica". Erstere stellt neben Gemüse auch das Produkt Blumen/Kräuter her, letztere stellte neben dem Produkt Genussmittel auch Salbe und das Produkt ärztliche Behandlung her. ;)


    Um einen dieser Betriebe zu eröffnen benötigst du nicht zwangsläufig eine absolvierte Prüfung auf dem dazugehörigen Gebiet. (Denn nicht zuletzt gab es auch genügend Quacksalber in der Antike, die solche Betriebe führten.) Und das Einstiegskapital zur Betriebsgründung kann man sich bei Kontakten SimOn leihen oder über einen Patron bekommen, um nur zwei Beispiele zu nennen. Soweit ich das mitbekommen habe, bist du ja bei einem ganz freundlichen Römer untergekommen, wie es ferner dort "oben" auch eine große, vermögende und in der Provinz einflussreiche Gens gibt, die gleich mehrere potenzielle Patrone bieten würde... ^^


    Zuletzt sei gesagt, dass man in der WiSim nicht alles wortwörtlich nehmen muss. Um nur mal ein Beispiel zu nennen wird in der WiSim Schmuck aus Gold hergestellt. Verkauft wird aber genau solch Schmuck auch als Bernsteinschmuck. Dafür muss es in der WiSim keinen Bernstein geben, das kann man aber trotzdem einfach so spielen und anbieten. 8)

    Sim-Off:

    Ich hoffe, du hast nicht noch auf eine Antwort gewartet. Du hier jederzeit willkommen. ^^


    "Vale!", verabschiedete Dives einmal mehr einen Erben, der bald um sage und schreibe ganze zweieinhalb Aurei - dafür musste ein Duumvir eine Woche lang schuften - reicher sein würde.
    "Der Nächste!", rief er dann, seinen Kopf noch immer auf die Wachstafel gerichtet, auf welcher er das Ergebnis dieses Gespräches festhielt, zu seinem ihn hier unterstützenden Sklaven Aglaopes.


    | Aglaopes
    MEDICUS ET SCRIBA PERSONALIS - MARCUS IULIUS DIVES
    NOMENCLATOR ET PAEDAGOGUS A.D. - MARCUS IULIUS DIVES


    "Es ist keiner mehr da.", antwortete der ein wenig unschlüssig. "Sieht so aus, als wärs das für heute gewesen..."
    "Wie spät ist es?", erkundigte sich der Iulier.
    "Ich denke, spät genug.", nahm sich der geschaffte Sklave heraus zu sagen.
    "Gut. Dann sorg bitte dafür, dass alle jetzt noch kommenden Leute mit dem Hinweis auf die Geschäftszeiten auf Morgen vertröstet werden.", lautete die leichtfertige Reaktion des Decemvirn.
    "Sehr wohl, mein Herr.", freute sich Aglaopes bereits und schritt schon geschwind der Tür entgegen, als Dives hinzufügte:
    "Nur wenn mein Onkel, der Praetorius Octavius Victor, doch noch kommen sollte, dann lass ihn bitte gleich zu mir durch.", bremste der Magistrat die gute Laune seines Dieners sogleich wieder aus. Immerhin hatte sich Onkel Victor doch explizit für heute angekündigt... Oder war ihm vielleicht etwas dazwischen gekommen?

    Und wenig später schon öffnete sich die Tür und der divitische Cursor Cito trat heraus.
    "Ach, und denk daran ihm auszurichten, dass ich auch endlich mal wieder eine Abrechnung von ihm sehen will! Nicht, dass der Kerl sich am Ende MEINEN Profit noch in seine eigene Tasche wirtschaftet.", rief der Iulier von seinem Sklaven von Innen nach, bevor der Unfreie sich an Crassus vorbeischob und sich auf den Weg begab. Unterdessen war damit nun auch der Blick durch die offene Tür auf den verwandten Kanzleibeamten frei gegeben. Dives erhob sich von seinem Platz und winkte ihn hinein.


    "Salve, Crassus! Komm rein und schau dich erstmal um. Und dann sag, wie es dir hier gefällt.", forderte er seinen Cousin auf, während er mit einer beidseitig ausladenden Geste hinter seinem neuen Schreibtisch stehen blieb. "Darf ich dir einen Becher Wein anbieten? Ist zwar nicht der gute Misener unseres Onkels Proximus aber dafür ein gut mit Zimt und allerlei anderem gewürzter Tropfen - passend zur Einstimmung auf die stetig näher rückenden Saturnalien.", bot er an, während er das Urteil seines Verwandten erwartete.

    Direkt vom etwas launenhaften Ianitor der Villa kommend - zumindest schien der Nubier dies am heutigen Tag zu sein - ließ sich Dives also von einem jungen Burschen in den Oecus des Anwesens führen. In der Tat erwartete ihn hier ein beeindruckender Raum mit chicen Wandmalereien, die sich der Iulier sogleich etwas genauer besah, während er den angebotenen Wein dankend ablehnte und lieber nüchtern - denn derlei stieg dem Decemvir ja stets besonders schnell zu Kopfe - auf den Senator wartete. Den Orchideen indes schenkte Dives nur einen eher flüchtigen Blick, da er weniger auf diese martialischen Gewächse stand. Bekanntermaßen hatte die Göttin Iuno in der mythologischen Erzählung nur an einer dieser Pflanzen vorbeigehen brauchen, um diese verblühen zu lassen und selbst in der Folge mit dem Kriegsgott Mars schwanger zu sein, mit dem der Iulier in dieser Funktion am wenigsten anfangen konnte. Rohe Gewalt nämlich lag ihm genauso wenig wie militärisches Denken ganz allgemein. Und wenigstens letzteres hatte man wohl äußerst deutlich am Ende des Bürgerkrieges feststellen können... womit der Decemvir hier praktisch schon beim Thema war: Wie würde der Aurelier, der ihn bei ihrer letzten Begegnung hatte in den Kerker der Castra Praetoria werfen lassen, auf den divitischen Besuch reagieren?

    Besser er bedanke sich hier einmal zu viel als einmal zu wenig, dachte sich der Iulier gerade auch hinsichtlich der Laune dieses nubischen Ianitors:
    "Ich danke dir.", ließ er dem Gedanken die entsprechende Tat folgen, lächelte dazu kurz und begab sich hernach hinter dem aus seiner Sicht viel zu jungen Sklavenkind, das damit keinerlei Reize auf Dives auszuüben vermochte, in den angekündigten Oecus des Hauses. Mal sehen, wie dieser Termin hier heute laufen würde...

    | Antinoos


    Zusammen mit dem iulischen Praefectus Castrorum direkt aus den Legionscastra kommend war der Sklave dem Verwandten seines Herrn bis zum Eingang der Curia von Mantua gefolgt. Hier nun wartete offenbar bereits der in diesem Gebäude arbeitende Sohn des Praefectus und begrüßte seinen ankommenden Vater.


    "Salve, Magistratus Iulius, Herr.", grüßte der Bithynier, nachdem der ältere den jüngeren Iulier vorgestellt hatte, letzteren. Augenscheinlich wusste er dabei tatsächlich nicht viel mehr über diesen Servianus als dass dieser eben - in welcher Funktion auch immer - hier tätig war. Drum konnte er nur hoffen, dass er mit seiner Anrede nicht allzu falsch lag.
    "Sei dir versichert, dass mein Herr auch deinen Einsatz für eure Gens dankbar zu schätzen weiß.", fügte er noch eine allgemeine Floskel an und lächelte höflich. Dann gab der Praefectus auch schon den Befehl sich zum Termin mit einem der Duumvirn in Bewegung zu setzen. Antinoos gehorchte und lief in der Eingangshalle zunächst instinktiv nach links... ohne zu wissen, ob dies überhaupt zielführend wäre und das gesuchte Officium sich nicht vielleicht auch auf der rechten Seite befand. Er war ja zum ersten Mal in dieser Stadt und nun in diesem Gebäude.




    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    Tatsächlich war das Thema nicht ganz neu, sodass Dives etwas zögerlich nickte.
    "In der Tat haben wir vor den Wahlen bereits einmal darüber gesprochen. Damals hattest du mir abgeraten davon, weil der Cursus Iuris schlicht keine Voraussetzung für das Vigintivirat ist und ich auch so bereits genügend qualifizierende Argumente zur Kandidatur auf meiner Seite hatte.", machte er eine kurze Pause, die das kommende 'Aber' bereits ankündigte. "Jedoch hat sich seither die Situation geändert, wie ich meinen will. Denn jetzt weiß ich um die absolvierten Cursus zum Beispiel der beiden angesprochenen amtierenden Vigintiviri. Du wirst mir zweifellos darin zustimmen, dass sie mir, deinem Klienten, damit in diesem speziellen Punkt etwas voraus haben. Das mag zwar für die aktuellen, wie kommenden Aufgaben noch keine notwendige Voraussetzung sein, doch einen Vorteil bedeutet es dennoch für sie... jedes Mal erneut. Denn schon zu diesen Kandidaturen haben sie diesen Punkt ja angeführt, nicht?", versuchte der Iulier seine Position darzulegen und klarzumachen, dass er wenig begeistert von der Aussicht war, dass ihn auch zukünftig stets dieser Punkt von unter anderem Decimus Aqulia und Tiberius Lepidus negativ unterscheiden würde.
    "Nicht zuletzt vermögen sie sich mitunter einen Namen als Advocati zu machen versuchen. Mit einem so gewonnenen Ansehen würde ich auf anderen Gebieten wohl kaum angemessen mithalten können..." Nicht dass der Decemvir vorhaben würde jemanden zu verklagen oder einen Freund oder Klienten hätte, der dringend einen Verteidiger bräuchte. Doch manchmal war es eben auch einfach gut zusätzliche Optionen zu haben und damit gegebenenfalls besser und effektiver reagieren zu können.

    "Ich danke dir.", lächelte Dives glücklich über diese Zusage, da ihm in der Tat das Tribunat bei den Stadtkohorten nicht ganz unwichtig war. Immerhin hatte er, anders als manch anderer künftige Candidatus auf das Vigintivirat, nur wenig Interesse an irgendwelchen kriegerischen Auseinandersetzungen während eines künftigen Militärdienstes. Er strebte ja schließlich keinen Posten eines Legionslegaten an, sondern war doch deutlich ziviler interessiert. An einen Einsatz im kalten Norden Germania Superiors zum Beispiel, bei den wilden Germanen, das kam für den jungen Iulier beim besten Willen nicht infrage... nicht, wenn er dies irgendwie verhindern oder umgehen könnte.


    Und so verging die Zeit bei dieser Cena beinahe wie im Fluge, bis man irgendwann beim Dessert angelangt war. Nur halb damit fertig geworden verabschiedete sich Dives letztlich von seinem Cousin. Es war ein langer und anstrengender Tag für den Rückkehrer aus Ostia gewesen und er war einfach nur noch müde. Kurz darauf schon war der Duumviralicius in seinem Cubiculum verschwunden und würde am nächsten Morgen - vielleicht sogar aufgrund des eigenen Weinkonsums? - nicht einmal mehr wissen, welche Themen er hier im Folgenden noch mit seinem Cousin besprochen hatte...




    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Sim-Off:

    Na ein Glück, dass ich jetzt nicht schon selbst überwiesen hatte. ^^


    So also holte Dives einen goldenen Aureus hervor, der das Konterfei sogar noch des Divus Iulianus zeigte, schob ihn unter der flachen Hand zum Schreiber herüber und wandte sich hernach kurz mit einem sich versichernden Lächeln an seine Verlobte. Ein Glück, dass die wenigstens hier und jetzt schwieg und zu merken schien, dass Drohungen kein Allheilmittel waren.


    Und wie angekündigt war der Schreiberling sodann verschwunden, als sich der Iulier wieder nach vorne wandte. Nur die Liste der momentanen Verlöbnisse war zusammen mit einer Schreibfeder noch immer da. So trug Dives nun folglich ein:


    EHEREGISTER
    - Verlobungen -


    Stand: ANTE DIEM IV NON DEC DCCCLXIII A.U.C.
    (2.12.2013/110 n.Chr.)



    Gültige Verlobungen





    Anschließend verließ der Verlobte zusammen mit der Sergia das Eheofficium, ließ ihren Vortrag an sich vorbeirauschen - da er sonst womöglich noch selbst angefangen hätte hier über angemessenes Auftreten einer Frau in der Öffentlichkeit zu sprechen - und nahm kommentarlos den Bestechungs-Aureus von seiner Verlobten zurück, nachdem sie ihr Ziel erreicht hatten. Sollte ihm auch egal sein, wenn sie sein Geld nicht wollte. Immerhin machte diese eine Münze sicherlich auch nicht mehr den großen Unterschied in ihrem Verhältnis zueinander aus. - Nicht dann, wenn man bedachte, was sie sonst noch alles mit dieser Ehe hier bekäme. Nach einer von seiner Seite aus wortlosen Verabschiedung machte der Iulier zurück in der Casa Iulia angekommen drei dicke, rote Kreuze. Wie würde das bloß werden, wenn er erst mit dieser Furie verheiratet wäre und sie mit ihm unter einem Dach lebte?




    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Besuchte man seine Verlobte bei solchen Angelegenheiten persönlich oder bewahrte man lieber Abstand und schrieb ihr nur einen Brief? Dives seinerseits entschied sich für letzteres - gerade nach ihrem unmöglichen Verhalten im Eheofficium!

    Roma, A.D. IV NON DEC DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Sergia Fausta
    Casa Sergia
    Roma, Italia

    ____________________________________________________________
    M. Iulius Dives Decemvir stl. iud. Sergiae Faustae s.d.


    Wir wollen nicht klagen, dass sie gegangen sind,
    sondern dankbar sein, dass wir sie hatten.


    In diesem Sinne wünsche ich dir in diesen schweren Stunden den Trost deiner Verwandten und Freunde, nach der Zeit der Trauer jedoch auch wieder einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sei dir meines Beileids ob des Verlustes deines Onkels Tiberius Sergius Apollonius versichert.


    Vom hohen Senat zum Decemvir stlitibus iudicandis gewählt ist es meine Pflicht, dem Praetor Urbanus in Erbschaftsprozessen zur Hand zu gehen, was nun speziell auch diesen Fall betrifft. So ist es meine Aufgabe, dir mitzuteilen, dass du nach Intestaterbrecht als rechtmäßige Erbin der folgenden Vermögenswerte festgestellt wurdest: Geld und Waren.


    Dir steht es nun frei, ob du dieses an keinerlei weitere Verpflichtungen geknüpfte Erbe annimmst oder nicht. Solltest du dich gegen eine Annahme des Nachlasses entscheiden, wird dein Erbanteil auf die übrigen Erbberechtigten aufgeteilt respektive der Res Publica zugeführt.


    Ich bitte dich, mir möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis zum ANTE DIEM XVI KAL IAN DCCCLXIV A.U.C. (17.12.2013/110 n.Chr.) mitzuteilen, ob du dieses Erbe anzutreten gewillt bist. Denn sollte ich bis dahin keine Antwort in mein Officium in der Bascilia Ulpia zu Roma von dir erhalten haben, bin ich gezwungen dies als Ablehnung der Erbschaft anzusehen.


    Mögen die Unsterblichen deinen Verwandten sicher ins Elysium geleiten, dir und den Deinen aber ein langes und erfülltes Leben schenken.


    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Papyrus.png


    MARCUS IULIUS DIVES XVIR STL. IUD.


    Dazu bekam dann gleich auch noch eine weitere Sergia divitische Erbschaftspost:

    Roma, A.D. IV NON DEC DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Sergia Severa
    Casa Sergia
    Roma, Italia

    ____________________________________________________________
    M. Iulius Dives Decemvir stl. iud. Sergiae Severae s.d.


    Wir wollen nicht klagen, dass sie gegangen sind,
    sondern dankbar sein, dass wir sie hatten.


    In diesem Sinne wünsche ich dir in diesen schweren Stunden den Trost deiner Verwandten und Freunde, nach der Zeit der Trauer jedoch auch wieder einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sei dir meines Beileids ob des Verlustes deines Onkels Tiberius Sergius Apollonius versichert.


    Vom hohen Senat zum Decemvir stlitibus iudicandis gewählt ist es meine Pflicht, dem Praetor Urbanus in Erbschaftsprozessen zur Hand zu gehen, was nun speziell auch diesen Fall betrifft. So ist es meine Aufgabe, dir mitzuteilen, dass du nach Intestaterbrecht als rechtmäßige Erbin der folgenden Vermögenswerte festgestellt wurdest: Geld und Waren.


    Dir steht es nun frei, ob du dieses an keinerlei weitere Verpflichtungen geknüpfte Erbe annimmst oder nicht. Solltest du dich gegen eine Annahme des Nachlasses entscheiden, wird dein Erbanteil auf die übrigen Erbberechtigten aufgeteilt respektive der Res Publica zugeführt.


    Ich bitte dich, mir möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis zum ANTE DIEM XVI KAL IAN DCCCLXIV A.U.C. (17.12.2013/110 n.Chr.) mitzuteilen, ob du dieses Erbe anzutreten gewillt bist. Denn sollte ich bis dahin keine Antwort in mein Officium in der Bascilia Ulpia zu Roma von dir erhalten haben, bin ich gezwungen dies als Ablehnung der Erbschaft anzusehen.


    Mögen die Unsterblichen deinen Verwandten sicher ins Elysium geleiten, dir und den Deinen aber ein langes und erfülltes Leben schenken.


    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Papyrus.png


    MARCUS IULIUS DIVES XVIR STL. IUD.

    | Antinoos


    Der Sklave nickte, was die beiden Erbschaften anbelangte, obgleich er nicht ganz verstand, wieso der Iulier die beiden Nachlässe ausschlug. Es mochte nur das Gerede einer besitzlosen Sklavin sein, doch seine Mutter hatte ihm stets gesagt: 'Wer das As nicht ehrt, der sein den Sesterz nicht wert.' Zweifellos mochte das auf einen eh gut vermögenden Praefectus Castrorum nicht zutreffen, wie sich Antinoos allein schon aus Respekt vor dem Verwandten seines Herrn kein einziges Wort des Zweifels vor diesem erlaubte, doch verstand sein Geist es eben trotzdem nicht.
    Erst bei der Behauptung, dass Dives mit allen Wasser gewaschen sei, blickte dessen Sklave doch kurz etwas skeptisch, weil er den Ausdruck im ersten Moment ein wenig zu wörtlich auffasste. Und hier war der amtierende Decemvir in der Tat mit nicht einmal der Hälfte aller Wasser gewaschen, bezog sich dieses aus der Seefahrt kommende Sprichwort doch auf die sieben Weltmeere, die in dieser ihrer Zeit aktuell das Schwarze Meer, das Aegaeische Meer, die Adria, das Thyrrenische Meer, das Ligurische Meer, das Ionische Meer sowie nicht zuletzt das Mittelmeer selbst waren. Tatsächlich hatte Iulius Dives erst drei dieser Meere befahren und war folglich auch erst mit ebendiesen drei Wassern gewaschen. Aber gut: Schwamm drüber.


    "Verstanden, Praefectus Iulius, Herr. Keine Fragen.", antwortete der Unfreie kurz darauf auf die Ansage des Praefectus, wobei er selbst im Nachhinein etwas überrascht war, wie klein er doch bei diesem Tonfall seines Gegenübers sogleich wurde. Nach der Erlaubnis wegzutreten kümmerte sich Antinoos sodann um ein einfaches Nachtlager...

    ~~~


    ... bevor er am nächsten Morgen nach flinkem Frühstück und weniger komfortablen Schlaf als gewohnt pünktlich erneut den Praefectus Castrorum im Atrium von dessen Unterkunft aufsuchte:
    "Praefectus Iulius, Herr? Der von deinem Verwandten Iulius Dives gesandte Sklave Antinoos ist bereit dich wegen der Sache mit dem Grundstück in die Stadt zu begleiten.", meldete er aus seiner Sicht fast schon so soldatisch wie die richtigen Soldaten, die hier hin und wieder den Lagerpräfekten 'besuchten'.




    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    Dives nickte ob der Reaktion seines Gegenübers etwas erleichtert.
    "Dann werde ich gleich im Anschluss Entsprechendes veranlassen, um dir und deinem Neffen schnellstmöglich zu euren Erbschaften zu verhelfen.", erklärte der Decemvir sodann diese beiden Dinge betreffend und überging, obgleich er ihn durchaus zur Kenntnis genommen hatte, den Kommentar zu den beiden Vinicierinnen. *


    Sim-Off:

    * SimOff bleiben die schließlich, wie du schon schriebst, zwei NSCs, die folglich - Tutor hin oder her - SimOff nicht erbberechtigt sind. :P But nice try. ^^


    "Ferner", begann er nach einer längeren Pause dann hörbar ein anderes, positiveres Thema anschneiden wollend, "bin ich neben meiner eher unangenehmen Pflicht aber auch hier, um mich für deine Unterstützung im Senat zu bedanken, die es mir überhaupt erst ermöglicht im meiner derzeitigen Position hier vor dir zu stehen. Ich weiß, ich bin dein Klient, worüber ich mehr als froh bin, und du ich weiß, dass auch dir letztlich mein Vorankommen nutzt. Dennoch möchte ich, dass DU weißt, dass ich dies nicht als Selbstverständlichkeit verstehe und nach Kräften versuchen will, dein vor dem Senat in mich gesetztes Vertrauen auch zu rechtfertigen.", bekundete er ein wenig überleitend von seiner Amtspflicht zu einer Frage, die an sich eigentlich fast bereits wieder eine Bitte war:
    "Dabei fällt mir ein, dass du bei den Kandidaturen sicherlich auch jene beiden meines entfernten Neffen Decimus Aquila und meines guten Freundes Tiberius Lepidus verfolgt haben wirst. Insbesondere im Vergleich mit diesen beiden fiel mir etwas unangenehm auf, dass mir etwas fehlt, das die haben: Einen absolvierten Cursus Iuris.", machte Dives ein zweifelndes Gesicht. "Meinst du, dass du diesen Centenius Fulvus an der Schola Atheniensis vielleicht davon überzeugen könntest, dass er auch mich diesen Cursus ablegen lässt, damit ich Decimus Aqulia und Tiberius Lepidus hier als dein Klient weniger nachstehe? Man weiß ja, dass der Centenier sonst nur hauptsächlich Senatoren mit Aussicht auf eine Kandidatur zum Praetor annimmt...", erklärte der Iulier seinen Wunsch und hoffte natürlich auf eine Zusage von seinem Patron.

    Dives folgte der zeigenden Einladung und begab sich also von der Kline am Impluvium in Richtung der Sitzgelegenheiten in einer der Ecken. Wenn sich der Aemilier dort wohler fühlte, dann war der Decemvir hier durchaus dazu bereit, sich den Vorlieben des Hausherrn anzupassen. Man müsste schließlich nicht bereits jetzt schon für Unmut sorgen, wo doch der zweite Gesprächsteil vermutlich noch genug Potenzial zur Entstehung eines ebensolchen hatte.
    "Nun, dann möchte ich hier auch nicht lange um den warmen Puls reden.", begann er, nachdem er sich gesetzt hatte. "Ich bin in erster Linie hier, weil ich unter anderem auch mit einem Erbschaftsfall eines Aemilius betraut wurde, den ich leider nicht ganz in einen der vielen Familienzweige einzuordnen vermag. Da es sich bei ihm um einen plebeischen Aemilier handelt, dachte ich, dass du mir hier eventuell eine Hilfe sein könntest.", leitete er anschließend ein. Denn ganz selbstverständlich hätte er sich an andere Leute gewandt, wäre es ein patrizischer Aemilius gewesen, dessen Fallakte derzeit auf dem iulischen Schreibtisch lag.
    "Der Verstorbene nannte sich Titus Aemilius Aquila und meine Frage lautet dementsprechend nun: Sagt dir dieser Name irgendetwas oder kanntest du diesen Mann womöglich gar persönlich? Falls ja, wäre es eine unglaubliche Hilfe, wenn du mir darüber Auskunft geben könntest, ob speziell du oder deine Cousine Aemilia Caenis näher mit diesem Aemilius Aquila verwandt ward.", kam der Iulier auf den Punkt. Nur im Falle einer Verwandtschaft schließlich könnten Aemilius Classicus und oder Aemilia Caenis nämlich erben. Wären sie hingegen lediglich Gentilen, also verwandtschaftlich unverbundene Angehörige der gleichen Gens, so würde das Erbe hier vermutlich mehr oder weniger automatisch an den römischen Staat gehen...


    Sim-Off:

    Vielleicht solltet ihr euch jetzt, da ihr auch so viele seid, dass ihr sogar ein eigenes Board für eure Casa hier habt, mal Gedanken über einen Stammbaum machen. Der würde auch späteren Decemvirn die Arbeit doch ungemein erleichtern. ;)