Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Und wieder erreichte ein Brief des Iulius Dives die Villa Tiberia, deren Bewohner vermutlich auch den Eindruck haben mussten, als wäre die Hälfte ihrer Post des vergangenen Jahres einzig und allein von Dives gekommen... Oder war sie das vielleicht sogar tatsächlich?

    Roma, A.D. VII KAL DEC DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
    Villa Tiberia
    Roma, Italia



    Iulius Dives Decemvir stl. iud. Tiberio Ahalae Tiberiano s.d.


    Nachdem mir, wie du sicher wissen wirst, nach den jüngsten Wahlen die Ehre zuteilwurde zum Decemvir stlitibus iudicandis ernannt zu werden, möchte ich dich hiermit höflich um einen Termin mit deiner Person bitten. Es geht um einen dich betreffenden Erbschaftsfall in deiner näheren Verwandtschaft. *


    Gerne kannst du mich zu diesem Zweck, so dir dies angemessener erscheint, in meinem Officium in der Basilica Ulpia aufsuchen, wie ich dir selbstredend aber auch den Weg ersparen und dich mit Termin in der Villa Tiberia treffen würde.


    Mögen die unsterblichen Götter über dich und die Deinen wachen!
    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    DECEMVIR - CURSUS HONORUM


    Sim-Off:

    * Eventuell auch mehrere. Dazu hast du vor einigen Tagen auch eine PN von mir bekommen, die in deinem Postfach darauf wartet, gelesen zu werden... ;)

    Da man aus der Antwort auf einen vergleichsweise unpersönlichen 0815-Brief nicht erfahren konnte, wie der Angeschriebene zu einem stand, hielt Dives es für eine durchaus gute Idee, Aurelius Lupus ganz einfach unter dem Vorwand der Erbschaftsangelegenheit um ein persönliches Treffen zu bitten. Bei einem solchen nämlich, das erschien ihm logisch, sollte es sehr wohl möglich sein zu ergründen, wie jener Senator aktuell nun zu seiner Person stand.

    Roma, A.D. VII KAL DEC DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Senator
    Sextus Aurelius Lupus
    Villa Aurelia
    Roma, Italia



    Iulius Dives Decemvir stl. iud. Aurelio Lupo Senatori s.d.


    Nachdem mir, wie du sicher wissen wirst, nach den jüngsten Wahlen die Ehre zuteilwurde zum Decemvir stlitibus iudicandis ernannt zu werden, möchte ich dich hiermit höflichst um einen Termin mit deiner Person bitten. Es geht um einen dich betreffenden Erbschaftsfall in deiner näheren Verwandtschaft.


    Gerne kannst du mich zu diesem Zweck, so dir dies angemessener erscheint, in meinem Officium in der Basilica Ulpia aufsuchen, wie ich dir selbstredend aber auch den Weg ersparen und dich mit Termin in der Villa Aurelia treffen würde.


    Mögen die unsterblichen Götter über dich und die Deinen wachen!
    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    DECEMVIR - CURSUS HONORUM

    | Antinoos


    Gerade noch schaufelte sich der Cursor den letzten Happen hastig in den Mund, schluckte ihn nach zweimaligem kurzen Kauen hinunter und begab sich sodann schnurstracks zurück ins Atrium, von wo der Iulius rief.
    "Praefectus Iulius, Herr?", antwortete er, nachdem er einige Schritte von dem Mann entfernt stehen geblieben war. Der Tonfall des ihm ansonsten unbekannten Iuliers ließ ihn dabei weniger Gutes befürchten...




    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    Sim-Off:

    Um dem falschen Eindruck der Exklusivität entgegenzuwirken:


    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…epunkt/Payiosbreit1-1.jpg]

    O TEMPORA, O MORES! - HERGESEHEN UND AUFGEPASST!



    Gegen langweilige Reden und schlechte Plädoyers bietet


    SPURIUS QUINCTIUS RHETOR


    in seiner Taberna in Via Lata seine Dienste als rhetor
    beziehungsweise dicendi magister in einem selbst geleiteten


    Cursus de arte oratoria *.



    ENDE DER ANMELDEFRIST:
    ANTE DIEM III KAL DEC DCCCLXIII A.U.C. (29.11.2013/110 n.Chr.)


    BEGINN DES KURSES:
    PRIDIE KAL DEC DCCCLXIII A.U.C. (30.11.2013/110 n.Chr.)



    Bemerkungen:


    Dieser Aushang richtet sich an jung und alt, Männer und Frauen, Römer und andere - solange jene es sich leisten können. **


    Gelehrt wird getrennt in zwei Altersgruppen, wobei eine entsprechende Vorbildung der Schüler vorausgesetzt wird. ***


    Sim-Off:

    Inhalt des Kurses ist offensichtlicherweise die Redekunst/Theorie der Beredsamkeit. Neben einer theoretischen Einführung soll dabei, wie soll es in der Rhetorik auch anders sein, später vor allem die (beobachtende-reflektierende, wie auch die selbst angewandte) Praxis im Vordergrund stehen. Insbesondere heißt dies, dass auch der spätere SimOff-Test unter anderem eine eigene SimOn-Rede umfassen wird.
    In jedem Fall ist, das sei ebenfalls gleich erwähnt, natürlich auch abhängig von der Zahl der Teilnehmer, damit zu rechnen, dass sich der Cursus etwa bis zum Ende von Dives' Amtszeit als Vigintivir hinziehen wird, da ich bezweifle Amtspflichten und SimOff-Test angemessen unter einen Hut zu bekommen. Dies mag jedoch nicht ganz so häufig aktiven IDs durchaus ein wenig entgegenkommen, wie ich denke.


    * Im Tabularium existiert bereits der Cursus Continuus de arte dicendi. Ich habe diesen eigenen Cursus erst einmal anders genannt, da eine meiner Quellen (Fuhrmann, Manfred: "Die antike Rhetorik - Eine Einführung") explizit sagt, dass besagte Redekunst in der lateinischen Literatur ars rhetorica oder ars oratoria heißt. Eventuell (ich behaupte einfach mal: wahrscheinlich) wird es letztlich eine Angleichung der Titel geben.
    Denn: zwar findet dieser Cursus nicht mehr unter dem Dach der sich in Auflösung befindlichen Schola Atheniensis statt, doch wird er später voraussichtlich genauso vom nach der Reform übrig bleibenden Rest anerkannt werden (wie gleichsam auch etwaige Auszeichnungen).


    ** Da mir dies an dieser Stelle erst einmal nur von untergeordneter Wichtigkeit ist, wird es SimOff keine Vorkasse geben. Eine noch festzulegende Bezahlung, die jedoch die 500 Sesterzen keineswegs überschreiten und eher geringer ausfallen wird, wird erst vor dem SimOff-Test fällig. Dennoch sollte man sich dessen bewusst sein, dass die Ausbildung bei einem Rhetor grundsätzlich eher etwas für die römische Elite ist (IR-Wiki: Studium, Lohn).


    *** Entsprechend des zuvor verlinkten Wiki-Artikels 'Studium' heißt dies, dass explizit auch ältere IDs problemlos am Cursus teilnehmen können. Die SimOn vorausgesetzte Vorbildung bedeutet abgeschlossene Ausbildungen bei Litteratus und Grammaticus beziehungsweise einen absolvierten Cursus de rebus vulgaribus der Schola Atheniensis. Denn vorher ist das Studium bei einem Rhetor nur wenig sinnvoll.


    Anmeldungen bitte der Einfachheit halber per PN an mich. Und damit: Ende der vielen Worte. ^^

    | Antinoos


    Der Sklave war etwas irritiert hier ein junges Mädel vorzufinden, konzentrierte sich letztlich jedoch auf seinen Auftrag. Er holte also zunächst das erste Schreiben aus seiner Umhängetasche - ein amtlicher Brief in Sachen Iulius Flavus:

    Roma, A.D. X KAL DEC DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Praefectus Castrorum
    Marcus Iulius Licinus
    Castra Legionis Primae Traianae Piae Fidelis
    Mantua, Italia

    ____________________________________________________________
    M. Iulius Dives Decemvir stl. iud. Iulio Licino s.d.


    Wir wollen nicht klagen, dass sie gegangen sind,
    sondern dankbar sein, dass wir sie hatten.


    In diesem Sinne wünsche ich dir in diesen schweren Stunden den Trost deiner Verwandten und Freunde, nach der Zeit der Trauer jedoch auch wieder einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sei dir meines Beileids ob des Verlustes deines Großneffen Titus Iulius Flavus versichert.


    Vom hohen Senat zum Decemvir stlitibus iudicandis gewählt ist es meine Pflicht, dem Praetor Urbanus in Erbschaftsprozessen zur Hand zu gehen, was nun speziell auch diesen Fall betrifft. So ist es meine Aufgabe, dir mitzuteilen, dass du nach Intestaterbrecht als rechtmäßiger Erbe der folgenden Vermögenswerte festgestellt wurdest: Geld, Waren und den Getreidehof (I) 'Getreidehof Iulius Flavus'.


    Dir steht es nun frei, ob du dieses an keinerlei weitere Verpflichtungen geknüpfte Erbe annimmst oder nicht. Solltest du dich gegen eine Annahme des Nachlasses entscheiden, wird dein Erbanteil auf die übrigen Erbberechtigten aufgeteilt respektive der Res Publica zugeführt.


    Ich bitte dich, mir möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis zum ANTE DIEM VII ID DEC DCCCLXIII A.U.C. (7.12.2013/110 n.Chr.) mitzuteilen, ob du dieses Erbe anzutreten gewillt bist. Denn sollte ich bis dahin keine Antwort in mein Officium in der Bascilia Ulpia zu Roma von dir erhalten haben, bin ich gezwungen dies als Ablehnung der Erbschaft anzusehen.


    Mögen die Unsterblichen deinen Verwandten sicher ins Elysium geleiten, dir und den Deinen aber ein langes und erfülltes Leben schenken.


    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES XVIR STL. IUD.


    Sim-Off:

    Ich gehe mal davon aus, dass die Casa Iulia in Alexandria von Manius Iulius Potitus [NSC] geerbt wird. Deshalb ist die hier unerwähnt. ;)

    Er folgte das zweite Schreiben, das ebenfalls ein amtlicher Brief war. Diesmal jedoch ging es um einen Iulius Civilis:

    Roma, A.D. X KAL DEC DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Praefectus Castrorum
    Marcus Iulius Licinus
    Castra Legionis Primae Traianae Piae Fidelis
    Mantua, Italia

    ____________________________________________________________
    M. Iulius Dives Decemvir stl. iud. Iulio Licino s.d.


    Wir wollen nicht klagen, dass sie gegangen sind,
    sondern dankbar sein, dass wir sie hatten.


    In diesem Sinne wünsche ich dir in diesen schweren Stunden den Trost deiner Verwandten und Freunde, nach der Zeit der Trauer jedoch auch wieder einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sei dir meines Beileids ob des Verlustes deines Großneffen Gaius Iulius Civilis versichert.


    Vom hohen Senat zum Decemvir stlitibus iudicandis gewählt ist es meine Pflicht, dem Praetor Urbanus in Erbschaftsprozessen zur Hand zu gehen, was nun speziell auch diesen Fall betrifft. So ist es meine Aufgabe, dir mitzuteilen, dass du nach Intestaterbrecht als rechtmäßiger Erbe der folgenden Vermögenswerte festgestellt wurdest: Geld und Waren.


    Dir steht es nun frei, ob du dieses an keinerlei weitere Verpflichtungen geknüpfte Erbe annimmst oder nicht. Solltest du dich gegen eine Annahme des Nachlasses entscheiden, wird dein Erbanteil auf die übrigen Erbberechtigten aufgeteilt respektive der Res Publica zugeführt.


    Ich bitte dich, mir möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis zum ANTE DIEM VII ID DEC DCCCLXIII A.U.C. (7.12.2013/110 n.Chr.) mitzuteilen, ob du dieses Erbe anzutreten gewillt bist. Denn sollte ich bis dahin keine Antwort in mein Officium in der Bascilia Ulpia zu Roma von dir erhalten haben, bin ich gezwungen dies als Ablehnung der Erbschaft anzusehen.


    Mögen die Unsterblichen deinen Verwandten sicher ins Elysium geleiten, dir und den Deinen aber ein langes und erfülltes Leben schenken.


    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES XVIR STL. IUD.


    Zu guter Letzt fand er unter einem Apfel, den er auf dem Weg hierher am Straßenrand als Proviant von einem Baum gepflückt hatte, auch noch eine Wachstafel:

    Roma, A.D. X KAL DEC DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Praefectus Castrorum
    Marcus Iulius Licinus
    Castra Legionis Primae Traianae Piae Fidelis
    Mantua, Italia



    Dives Licino patruo magno s.d.p.


    Ich danke dir sehr für deinen letzten Brief und deine darin zahlreich enthaltenen Glückwünsche. In der Tat hatte ich selbst kaum zu hoffen gewagt, was sich mir Schritt für Schritt, natürlich keineswegs frei von der einen oder anderen Anstrengung, ergab.
    Nun bin ich also ein gewählter Decemvir stlitibus iudicandis und habe, wie du leicht sehen kannst, auch gleich zwei Erbschaftsfälle, die dich als potenziellen Nachlassempfänger betreffen. So du ein zeitnahes Antwortschreiben vermeiden willst, kannst du deine Entscheidung in beiden Fällen auch gerne meinem Boten mündlich mitteilen.


    Insbesondere möchte ich dich dabei darauf aufmerksam machen, dass du den Getreidehof des Iulius Flavus zwar erben, als Mitglied des Exercitus Romanus jedoch laut Lex Mercatus nicht selbst führen darfst. Doch vielleicht wäre der Betrieb ja auch etwas für deinen Sohn, für den ich hoffe und bete, dass er sich möglichst bald wieder erholt haben wird.


    Denn hiermit komme ich zu einer Angelegenheit, für die seine und eure Hilfe nicht unwichtig wäre. Es geht um nicht viel weniger als den Ausbau unseres iulischen Einflusses! Über meinen Schreibtisch ging jüngst der Fall eines Vipsanius Gallicus, dessen Name dir vielleicht bekannt sein mag. Er verstarb vor einiger Zeit ohne Erben und wird sein gesamtes Vermögen der Stadt vermachen, in der er zuletzt wohnhaft war: Mantua.
    Entscheidend hierbei ist, dass damit unter anderem auch eine Centuria Land nahe Geneva, direkt am dortigen See, den Besitzer wechselt. Ich frage dich nun: Was bei den Göttern will Mantua mit dortigem Landbesitz?! - Nein, der Aufwand sich um jenen zu sorgen würde vermutlich jeden Gewinn für die Stadt vernichten. Deshalb hatte ich gedacht und gehofft, dass es dir mit deinem guten Verdienst als Praefectus Castrorum und deinem Sohn mit seinen Verbindungen in die Stadtverwaltung vielleicht möglich wäre jene vom Verkauf des Landes an dich zu überzeugen.


    Du sollst wissen, dass uns im Gegensatz zur Stadt Mantua sogar die Möglichkeit dazu gegeben wäre, jenes Land bei Geneva gegen guten Grund und Boden bei Bovillae einzutauschen. Der Zufall nämlich will es, dass der Verpachter des von mir bewirtschafteten Guts im Krieg verstorben ist und sein erbender nächster Verwandter mit seiner Familia irgendwo bei Augusta Raurica lebt.
    Mein gesandter Sklave Antinoos hat den Auftrag dich und oder deinen Sohn, so dies gewünscht ist, zu einem möglichen Termin mit der Stadtverwaltung Mantuas zu begleiten.


    Mögen die unsterblichen Götter über dich und die Deinen wachen!
    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    DECEMVIR - CURSUS HONORUM


    Während der Militär mit Lesen beschäftigt sein würde, entschied sich Antinoos das Angebot einer Mahlzeit dankend anzunehmen und begab sich stumm, obgleich er gerne wenigstens die junge Dame um Begleitung gebeten hätte, in die Culina, wo er sich gemäß den Worten des Lagerpräfekten einen kleinen Imbiss geben ließ. Er hatte schließlich noch weitere Aufgaben hier in Mantua zu erledigen...




    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    In der Tat war Dives sehr wohl bewusst, dass auch fünf ganz simple Worte, die lediglich ein überaus offenkundiges Faktum beschrieben, mitunter schmeicheln und damit nicht letztlich auch Fragen aufwerfen konnten. Warum also sprach er dann derlei Worte - noch dazu zu einer Frau? Die Antwort darauf war wohl relativ einfach: Er genoss es schlichtweg hin und wieder ein wenig mit ihm sympatischen Menschen zu flirten, obgleich von seiner Seite aus klar war, dass er darüber hinaus nicht zwangsläufig mehr wollte. Im Gegenteil war er entgegen aller Logik zumeist dann vorsichtiger, wenn er tatsächlich weitergehende Ziele verfolgte. Selbst wenn auch diese Regel natürlich ihre Ausnahmen hatte und kannte.
    "Das denke ich auch.", stimmte er der Tiberia letztlich chamant lächelnd zu. "Zumal ich so in aller Schnelle wohl auch keinen Ovidius parat gehabt hätte, der diese Geschichte hätte festhalten können." Und dann mochte die Patrizierin vielleicht hin und wieder voller Bewunderung in den nächtlichen Sternenhimmel schauen. In einigen Jahren hingegen wäre Dives mit Sicherheit vergessen. Wenigstens die Angehörigen der iulischen Gens allerdings sollten seinen Namen doch weit länger ehren - wie wohl Lepidus und seine Schwester ähnliches auch im Bezug zu sich und der Gens Tiberia sagen würden. Denn wer wollte schon vergessen werden und namenlos im Nebel der Vergangenheit verschwinden?


    Kurz musste der Iulier nun selbst grinsen, als er sah, wie sich die Patrizierin ihrerseits freute.
    "Das wollen wir in der Tat hoffen; gerade jetzt, wo unsere Factio eine wahrlich hinreißende Victoria in ihren Reihen weiß und damit sicherlich kaum noch verlieren kann!", stimmte er ihr dann weiterhin sichtlich bestgelaunt zu und griff dabei erneut auf den zuvor geäußerten göttlichen Vergleich zurück. So nämlich festigten sich derlei Bilder in ihrer beider Erinnerung und würden womöglich gar den Grundstein für eine Freundschaft legen. Und es könnte sicherlich nicht schaden, befand Dives, wenn er sich auch mit der Schwester seines Bündnispartners gut verstand.


    "Nun, wenn das so ist, dann frage ich dich hiermit also: Gestattest du mir, dass ich dich bis zur Pforte der Villa Tiberia begleite?", schwenkte der Vicarius nach ihrer Antwort also vom zuvor bewusst genutzten Konjuktiv zum Indikativ und bot der Patrizierin seinen rechten Arm an. *


    Sim-Off:

    * Wenn du das weiter ausspielen möchtest, dann überlasse ich es ganz frech mal dir, uns in ein entsprechendes Thema zu überführen. Ansonsten können wir auch gerne direkt zur Porta der Villa Tiberia springen oder bereits an dieser Stelle hier einen Schlussstrich setzen.



    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Von der Porta des Hauses kommend betrat Dives also das Atrium der Casa Aemilia und folgte mit dankbarem Nicken gerne der Einladung sich auf eine der Klinen zu setzen. Durchaus recht stilvoll eingerichtet befand der Iulier, der die Zeit des Wartens sodann, wie gewöhnlich, mit der Begutachtung der Einrichtung überbrückte. Einzig der Wein, Wasser und ein paar Trauben bringende Sklave, über dessen jüngste Geschichte der Decemvir selbstredend keinerlei Wissen besaß, war mit 'stilvoll' wohl kaum zu beschreiben. Allein der Gang wirkte doch von ästhetischer Eleganz hunderte Meilen weit entfernt.


    "Ich danke dir.", erklärte Dives an den Unfreien gewandt, während er sich trotz allem einen Becher mit mit einem Schuss Wein verdünntem Wasser befüllte. Schließlich konnte er die Gastfreundschaft eines iulischen Klienten ja schlecht ablehnen. Der Iulier trank einen Schluck und überlegte.
    "Sag, woher stammt dieser gute Tropfen hier?", erkundigte er sich bei dem Bediensteten und versuchte die innere Frage danach zu verdrängen, wie man nur Gefallen an derlei kuriosen Sklaven finden konnte. Auch sein eigener Cousin Lucius Centho besaß ja soein Exemplar, das als Cursor eingesetzt durch seine Kleinwüchsigkeit auffallen und den iulischen Namen im Gespräch halten sollte. Der Schöngeist Apoll hatt ganz gewiss auch nur wenig für solche Sonderlichkeiten übrig, vermutete Dives.

    Die Aemilia war nicht mehr hier wohnhaft? Ein wenig überrascht nahm der Iulier dies zur Kenntnis und fragte sich zugleich, ob sein Cousin Crassus dies wohl ebenfalls schon wusste. Nicht auf die Idee eines arbeitsbedingten Umzug innerhalb Romas kommend überlegte Dives dann auch für einen kurzem Moment, wohin es die Dame wohl verschlagen hatte: Womöglich zurück nach Alexandria et Aegyptus?


    "Ich danke dir.", erklärte er hernach mit einem oberflächlichen Lächeln und versuchte die Abwesenheit der Aemilia positiv zu sehen. Letztlich müsste diese Thematik schließlich auch früher oder später mit dem Klienten Centhos besprochen werden, wofür es vielleicht nicht ganz verkehrt war, dass dessen Cousine selbst absent war. Nachdem die Tür ins Innere der Casa sich für den Iulier geöffnet hatte, trat jener sodann ein und ließ sich ins Atrium führen.

    Probleme mit dem Gesetz? Weshalb vermutete sein Gegenüber Probleme mit dem Gesetz? Etwa weil Dives hier persönlich erschien, statt nur einen unpersönlichen Brief in Erbschaftsangelegenheiten zu schreiben? Dieses Missverständnis musste der Iulier wohl auflösen:


    "Nun, es freut mich, dich kennenzulernen, Claudius Felix.", nahm er sich nach der Vorstellung der Patriziers versuchsweise einfach mal das Recht heraus nicht ausschließlich beim Gentilnomen zu bleiben, sondern jenem auch noch das etwas persönlichere Cognomen hinzuzufügen - auch wenn es nach dem Abgang des Claudius Centho gerade keinerlei Verwechslungsgefahr mit einem anderen Claudier gegeben hätte. "Und ich kann dich darin beruhigen, dass der Senator meinen Besuch keinerlei Problemen mit dem Gesetz verdankt, sondern lediglich meinem Interesse daran, den Patron eines meiner zahlreichen Cousins einmal persönlich kennenzulernen. Vielleicht kennst du ihn? Sein Name lautet Iulius Antoninus und er dient als Centurio bei den Praetorianern.", erklärte der Decemvir und überlegte kurz. Irgendetwas hatte er vergessen. Seine eigene Vorstellung? Nein, die hatte er jetzt bereits zweimal getan. Ein Kompliment für den 'glücklichen/erfolgreichen/wohlhabenden' Claudius? Nein, das ginge an dieser Stelle vermutlich zu weit.
    "Ach so, und es handelt sich um die Erbschaftsangelegenheit eines Lucius Claudius Victor, eines Neffen des Senators. Ich gehe mal davon aus, dass die Nachricht seines Todes hier bereits bekannt ist. Dennoch erschien es mir falsch dem Patron meines Cousins nur einen unpersönlichen Brief zukommen zu lassen, anstatt ihn hiermit nun also persönlich zu besuchen.", fügte Dives sodann hinzu. Das war es, was gefehlt hatte!

    "Salve. In der Tat hoffe ich, dass mein Patron auch nach seiner Salutatio heute noch einen kleinen Moment seiner Zeit für mich erübrigen kann.", grüßte Dives und legte sein Anliegen dar. Absichtlich hatte er es nämlich vermieden mit der Masse der übrigen Klienten hier zu erscheinen, da dieser Besuch schließlich auch einen teilsweise amtlichen Charakter hatte beziehungsweise haben sollte und er überhaupt auch nur äußerst ungern vor den anderen Klienten mit ihrem gemeinsamen Patron über die Todesfälle in dessen verwandschaftlichem Umfeld hatte sprechen wollen.
    "Und so dies möglich wäre, würde ich auch die Anwesenheit des Vinicius Massa, Sohn des Vinicius Lucianus begrüßen.", fügte er hernach hinzu und hoffte, dass der junge Vinicier nichts seinerseits bereits zu einer Salutatio außer Haus sein würde.

    Kaum hatte Dives den ersten Claudier getroffen, da begegnete er auch schon dem nächsten, der eindeutig nochmal um einiges schärf... netter aussah. Das hieß, dass der Iulier zumindest vermutete, dass es sich hier um ein weiteres Gensmitglied handelte. Denn bekannt gemacht wurde der ihm ja zunächst nicht.
    "Salve.", grüßte der Iulier folglich auch erstmal nur allgemein und ohne einen Namen zu nennen zurück, bevor er erfuhr, dass der Senator wohl in der Villa wäre und der Großvater des Claudius Centho war. Jener allerdings schien es etwas eiliger zu haben und verabschiedete sich sodann, sodass auch Dives ihm lediglich ein "Vale bene." hinterher schicken konnte. Und dann stand er nun also mit den ansehnlichen jungen Felix, vermutlich ein Claudius Felix, da.
    "Ja, also, wie der werte Claudius Centho bereits sagte, bin ich Iulius Dives und würde mich freuen, wenn ich ein Gespräch mit dem Senator Claudius führen könnte. Es geht um eine dienstliche Angelegenheit in meiner Funktion als Decemvir stlitibus iudicandis.", führte er aus, wobei er die seltsame Situation, in der er sich hier wiederfand, so gut es eben ging, zu überspielen versuchte. "Natürlich würde ich mich gegebenenfalls auch mit einem Termin zufriedengeben, sollte der Senator mir aktuell keine Zeit erübrigen können.", fügte er nach kurzer Pause noch hinzu, während erneut der Gedanke durch seinen Kopf ging, dass dieser Felix ziemlich attraktiv aussah...

    Der Sklave nickte auf den Wunsch des Gastes hin und verschwand anschließend geschwinden Schrittes, um neben einem weiteren Becher und einer Kanne Misener-Wein auch einen Teller mit frisch aufgeschnittenem Obst aus der Culina zu beschaffen. Unterdessen widmete sich Dives schon einmal den Fragen seines Gegenübers.
    "Ich danke dir für deine Glückwünsche, Sergius. Es war in der Tat nicht ganz leicht in diesen Tagen als Iulier vor den Senat zu treten.", erklärte er sodann, obgleich die Acta später eher Gegenteiliges behaupten würde. "Deine Sorge um deine Großnichte Fausta", musste er sich bei diesem nicht direkt vorbereiteten Gespräch bemühen, dass es nicht unpersönlich einfach von 'der Sergia' sprach, "ist da natürlich verständlich, obgleich ich dich beruhigen kann, dass es Fausta hier an meiner Seite an nichts fehlen wird! Wie du selbst sehen konntest, befindet sich die Casa Iulia derzeit in Renovierung, während ich mich auf den langen Weg in den Senat aufgemacht habe und dir versprechen kann, dass ich mich auch nicht zur Ruhe setzen werden, bevor ich dieses Ziel nicht auch erreicht habe.", sprach Dives hernach zunächst über Äußerlichkeiten und Allgemeinposten.


    "Kennenlernen, das wird dir deine Großnichte sicherlich kaum anders erzählt haben, durfte ich sie bei einer Feier meines guten Freundes Helvetius Ocella, einem der nun amtierenden Duumvirn von Ostia. Dort fiel sie mir sofort in Auge mit ihrem Anmut und ihrer Eleganz und spätestens als sich auch ihr scharfer Verstand beim einen oder anderen Tischgespräch offenbarte, war es.. wie soll ich sagen.. um mich geschehen.", begann er die durchaus bereits zurechtgelegte Geschichte zu erzählen. Immerhin war der Sergius nicht der erste, der den Iulier darüber befragte. "In einem kleinen, zweisamen Spaziergang am Abend mit ihr im Hortus der Casa Helvetia konnte ich mir nicht helfen und hielt dann an um ihre Hand." Er lächelte gezwungenermaßen schmal. "Sie brauchte einige Bedenkzeit, gerade angesichts der Tatsache, dass sie ja gerade erst aus Alexandria et Aegyptus gekommen war, doch letztlich, wie du bereits selbst feststelltest, empfand sie allem Anschein nach wie ich. Sie schrieb mir einen Brief, wir verabredeten uns zu den jüngsten Spielen in einer Arena hier in der Nähe und ich machte ihr, wie du sicher weißt, auch öffentlich einen Antrag, den sie sodann annahm." Das war die Geschichte, die hoffentlich nah genug an der Wahrheit lag, um wenigstens einigermaßen glaubhaft zu sein. Den wiederkehrenden Sklaven sehend schloss Dives schulterzuckend mit der Lüge: "Ich befürchte, ich habe mich verliebt."


    Dann winkte er sogleich den Unfreien weiter heran und der Gast bekam seinen verdünnten Wein, während eine gefüllte Obstschale auf einem kleinen Tisch abgestellt wurde.
    "Trinken wir also darauf? Auf eine von Iuno gesegnete iulisch-sergische Verbindung?", erhob er von seinem vorherigen Satz wieder etwas ablenkend fragend seinen Becher in Richtung des Sergiers.




    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

    | Antinoos


    Zunächst kurz irritiert, hernach für einen kleinen Moment überrascht folgte der Sklave dem Nicken des Wachsoldaten zu seinem kleinen Schwert.
    "Natürlich. Verzeih.", machte er sich sodann auch gleich daran sich der Waffen zu entledigen. "Mein Name ist Antinoos.", klärte er den Militär unterdessen auf - wofür auch immer der diese Information brauchte. "Hier. Mehr Waffen trage ich nicht bei mir.", übergab er dann das Schwert, wobei er sich mit einem kleinen Nachsatz noch versicherte es später bei Verlassen der Castra auch wieder ausgehändigt zu bekommen.


    "Ich danke dir.", lächelte Antinoos nach Klärung aller Formalitäten, wozu sicherlich auch eine kurze Durchsuchung auf weitere Waffen, wie die Beantwortung der Frage, was jetzt mit dem Reittier geschah, gehörten, zum Wachsoldaten. Dann machte er sich auf die Domus des Lagerpräfekten in der angegebenen Richtung zu suchen und hoffentlich auch möglichst schnell zu finden.




    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    | Antinoos


    Direkt vom Haupttor der Castra kommend, denn die Wegbeschreibung des Wachsoldaten hatte ausgereicht, um die kaum zu übersehende Domus des Praefectus Castrorum rechts neben der Principia schnell auszumachen, verlor der iulische Sklave dann auch keine weitere Zeit und klopfte dreimal kräftig gegen die Tür.


    War das ein 'Herrein' aus dem Innern des Hauses? Kurz zögerte Antinoos, dann trat er einfach ein.
    "Salve Praefectus, Herr.", grüßte er, nachdem er abermals einen kleinen Augenblick geschwiegen hatte, um den Lagerpräfekten nicht mitten bei irgendeiner wichtigen Tätigkeit zu unterbrechen. "Dein Verwandter Iulius Dives schickt mich aus Roma. Ich habe drei Nachrichten für dich dabei.", klärte er seinen Gegenüber dann auf und wartete hernach erst einmal ab, ob er weiterreden durfte oder nicht; ob der Praefectus alle Nachrichten auf einmal haben wollte oder eine nach der anderen; ob der Militär überhaupf gewillt war jetzt Botschaften seines Großneffen entgegenzunehmen. Denn was wusste ein Sklave schon davon, wie gut oder weniger gut die beiden Verwandten aufeinander zu sprechen waren oder wie dieser Iulius hier überhaupt ganz allgemein so war?


    Sim-Off:

    Ich hoffe, ich übergehe hier nicht noch irgendwelche weiteren Wachsoldaten. Falls doch, dann pfeif mich via PN zurück und ich editiere.



    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    Tja, da hatte der ältere der beiden Brüder nun wohl Pech gehabt, dass ihr Vater offenbar geglaubt hatte noch etwas länger zu leben. Denn in diesem Punkt konnte auch Dives dem jüngeren Bruder nicht widersprechen: Wenn das Testament des alten Herrn nicht ausnahmslos alle Söhne, auch die nachgeborenen, namentlich erwähnte - und das tat es ganz offensichtlich nicht -, dann hatte der unerwähnte Sohn das Recht eine Ungültigkeitserklärung einzufordern, woraufhin die Noterbfolge, die im Prinzip der gesetzlichen Intestaterbfolge entsprach, eintrat. Dumm gelaufen für den älteren, der jetzt weit weniger bekommen würde, als er sich erhofft hatte. Aber an den Gesetzen konnte der Decemvir hier und jetzt auch nichts machen.
    "Valete!", schickte er die beiden Geschwister letztlich angespannt lächelnd in freundlichem Tonfall nach Hause. Abgehakt und nächster Fall... und jener sollte tatsächlich ein gesteigertes Interesse des Iuliers wecken.


    Bereits die Anrede als edler Mann, zu denen er eher Patrizier und Angehörige der Nobilität zählte, ließ Dives doch merklich aufhorchen. Offenbar wollte hier jemand etwas von ihm - und da musste man stets besonders aufmerksam sein. Denn zwar war es gerade für ihn als Iulier derzeit nahezu unmöglich auch nur mit dem Gedanken zu spielen etwas nicht ganz so gesetzliches zu tun, doch man wusste ja nie.
    "Salve Icarion.", begrüßte er den nicht unbedingt wie einen Sklaven wirkenden ansehnlichen jungen Mann, der den eigenen Worten nach wohl aber eben solcher war. Dann wandte er sich mit einigen Wachstafeln seinem einzigen Mitarbeiter hier, seinem Sklaven Aglaopes, zu: "Sei so gut, bring diese Unterlagen hier zum Praetor Urbanus. Die Fälle sind soweit abgeschlossen." Der betagte Unfreie nickte stumm und machte sich auf den Weg. "Ach ja, und schließ die Tür von außen, bitte. - Danke." Denn wer Dives eine persönliche Botschaft überbringen lassen wollte, den wollte der Iulier in aller Regel auch nicht enttäuschen und war gerne gewillt auch die Möglichkeit für ein wirklich persönliches Überbringen der Nachricht zu schaffen. Das hieß natürlich, dass er auch als gewählter Decemvir nicht blindlings jedem ein Vieraugengespräch zusicherte, doch erweckte sein Gegenüber aktuell doch nicht unbedingt den Eindruck hier auf Übles aus zu sein.
    "Nun, so sag mir, wer schickt dich und mit welcher Botschaft?", erkundigte er sich, nachdem sie tatsächlich allein waren, bei seinem Gast.

    Huch? Ein elegant aufgemachter Mann, der darob gewiss kein Sklave oder einfacher Bediensteter des Hauses war, öffnete die Porta. Ein kurzes Lächeln huschte Dives dabei über die Lippen, während er befand: Ja, der sah eigentlich ganz nett aus...
    "Salve, Claudius. Mein Name ist Iulius Dives und ich bin hier, um mit dem Senator Claudius in meiner Funktion als Decemvir stlitibus iudicandis zu sprechen.", erklärte er und sparte sich gegenüber dem Römer aus gutem Hause den Hinweis auf das Gewähltsein durch den ehrwürdigen Senat. Denn während man bei einem zumal fremden Sklaven nie so genau wissen konnte, was und wie viel der wusste, konnte man bei einem Römer wohl zweifllos besagtes Wissen voraussetzen. "Ist der Senator im Haus?", erkundigte sich der Iulier letztlich zielbewusst.

    Der Iulier musste tatsächlich, seiner überdurchschnittlichen Körperhöhe zum Trotz, etwas zum offensichtlichen Ianitor des Hauses aufschauen, um ihm selbstbewusst in die Augen blicken zu können.
    "Salve! Mein Name ist Iulius Dives und ich bin hier in meiner Funktion als vom hohen Senat gewählter Decemvir stlitibus iudicandis. Als solcher habe ich einige Fragen einen vor einiger Zeit verblichenen Aemilius betreffend und würde in dieser Angelegenheit gerne mit dem römischen Bürger Marcus Aemilius Classicus und oder der römischen Bürgerin Aemilia Caenis sprechen.", führte Dives in einer über mehrere Jahre in Ostia angelernten Beamtenfreundlichkeit aus. Dann lächelte er schmal. "Ist einer der beiden, oder sind womöglich gar beide anwesend und im Haus?", schloss er sein Anliegen und blickte den Ianitor erwartungsvoll an.

    Auch wenn er selbst - ganz im Gegensatz zu seinem damaligen cassischen Collega - die Cena mit der Iunia in Ostia nicht so sonderlich genossen hatte, schob Dives eigeninitiativ diesen Fall der Erbschaft des Caius Aelius Archias ein wenig an. Mehr als die Weisung, dass er seine Nase aus der Angelegenheit herauslassen sollte, konnte im schlimmsten Fall ja wohl kaum kommen. Und verglichen damit, was es (zurück) zu gewinnen gab - nämlich mitunter die Freundschaft des Pompeius Imperiosus -, war es dieses Risiko allemal wert. Dennoch hielt sich der Iulier in dem Schreiben, das nachfolgend den Posteingang der Administratio Imperatoris erreichte, bewusst neutral.

    Roma, A.D. X KAL DEC DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti
    Roma, Italia



    M. Iulius Dives Decemvir stl. iud. s.d.


    Im Rahmen meiner Tätigkeit als vor kurzem zum Decemvir stlitibus iudicandis ernannter Magistrat der Ewigen Stadt Roma bitte ich im Erbschaftsfall des Caius Aelius Archias um eine Aussage der hohen kaiserlichen Kanzlei.


    Wie wahrscheinlich bekannt sein wird, wurden dereinst durch den damaligen Praefectus Urbi P. Vescularius Salinator alle Betriebe und sonstigen Vermögenswerte aus dem Nachlass des C. Aelius Archias beschlagnahmt. Insbesondere aufgrund der außergewöhnlichen Rolle, die die Witwe und testamentarische Erbin jenes Aelius, Iunia Axilla, jüngst für das römische Imperium spielte, steht nun die Frage im Raum, ob es der Wunsch des Augustus ist, den beschlagnahmten Nachlass dieses Falls zur vollständigen Vollstreckung des Testaments des C. Aelius Archias freizugeben, oder ob die Decemviri stlitibus iudicandis auch weiterhin von der Beschäftigung mit diesem Fall absehen sollen.


    Mögen Iuppiter und alle Dei Consentes stets geschlossen dem Kaiser und seiner Kanzlei zur Seite stehen!


    Vale bene!

    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES
    DECEMVIR - CURSUS HONORUM

    | Antinoos


    Auf einem soliden, also weder dem besten noch dem schlechtesten Ross aus dem iulischen Gestüt bei Bovillae erreichte ein Bote des erst vor kurzem zum Decemvir stlitibus iudicandis ernannten Dives nach geografisch langer und dafür temporär vergleichsweise eher kurzer Reise die Castra der Legio Prima Traiana Pia Fidelis in Mantua. Er hatte sich beeilt und dementsprechend schnaufte das Tier, auf dem er sah, auch noch angestrengt, als er das Haupttor des Militärstützpunktes erreichte.


    "Salvete Milites!", grüßte er die Wachen sodann, noch während er vom Pferd stieg. Anschließend zupfte er kurz einmal links und einmal rechts an seiner einfachen Kleidung, die ihn durchaus als Nicht-Römer erkennbar machte, bevor er seine 0815-Umhängetasche, die man vermutlich auch auf dem Markt Mantuas in zig verschiedenen Varianten bekommen konnte, kurz mit seiner rechten Hand prüfte. Alles war da, wo es sein sollte, sodass er fortfuhr:
    "Ich bin ein Bote meines Herrn, des Decemvirn Marcus Iulius Dives, aus Roma. Meine Aufgabe ist es, dem mit meinem Herrn verwandten Praefectus Castrorum dieser Legion eine Nachricht persönlich zu überbringen.", erklärte er relativ selbstsicher. "Dazu würde ich gerne zum Praefectus Iulius Licinus gebracht werden, wenn das möglich ist.", spezifizierte er dann sein Anliegen und hatte sich auf dem Weg hierher bereits so an das kleine Schwert (vielleicht sollte man es auch nur ein großes Messer nennen), das er gut sichtbar an seiner linken Seite mit sich führte, gewöhnt, dass er keinen Gedanken daran verschwendete, dass er seine Schutzwaffe für die Reise hier vermutlich erst einmal abgeben müsste... genauso wie den noch immer erschöpft schnaufenden hellbraunen Fuchs.


    Sim-Off:

    Edit: NSC gewechselt



    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    Eine Wachstafel fand über einen iulischen Haussklaven den Weg ins Cubiculum des Iulius Crassus:


    Ad manus Cassi



    Dives Crasso s.d.p.


    Nachdem ich vor kurzem erfolgreich zum Vigintivir gewählt und als Decemvir stlitibus iudicandis dem von mir präferierten Collegium zugeteilt wurde, möchte ich dich herzlich einladen das erst gestern fertiggestellte neue Officium in unserer Casa, welches ich fortan benötigen werde, zu besuchen und zu begutachten. Ich würde mich auf eine nette, kleine Unterhaltung mit dir freuen.


    Komm doch, so du es hoffentlich einrichten kannst, morgen so etwa eine Stunde vor der Cena mal vorbei. Ich werde auf dich warten.


    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES
    DECEMVIR - CURSUS HONORUM


    Sim-Off:

    Edit: Das alte, fast schon verjährte Thema im Triclinium minor können wir im Gegenzug dann gerne beenden.