Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Zitat

    Original von Sisenna Iunius Scato


    Ich habe zwar diesen ausführlichen Wikipediaartikel dazu gefunden und kann erahnen, worum es geht, aber kannst du es eventuell ganz kurz und knackig für Laien auf die WiSim geeicht erklären? Zudem verstehe ich auf die WiSim bezogen nicht, warum man das überhaupt einst so differenziert hat. Das muss ja irgendeinen Zweck haben, außer den, arglose Spieler zu verwirren, welche die Begriffe für Synonyme halten. :D Welchen Nutzen hat diese - aus meiner Sicht - Verkomplizierung?


    Also ganz banal gesagt: Besitz ist das, was du hast. Eigentum ist das, was dir gehört. Wenn ich auf dem Markt eine Amphore kaufe, dann werde ich erstmal Eigentümer und Besitzer dieser Amphore. Wenn sie mir dann auf dem Heimweg jedoch gestohlen wird, bleibe ich zwar Eigentümer, aber der Dieb ist offensichtlich der neue (unrechtmäßige) Besitzer.


    In der WiSim ist es deshalb interessant diese Dinge zu unterscheiden, weil es eben einige Leute gibt, die nicht gewaltfrei sind und daher rechtlich kein Eigentum haben können. Dazu gehören zB Kinder, die einem Pater Familias gewaltunterworfen sind. Und dazu gehören natürlich genauso auch Sklaven. Wenn der Pater Familias (bzw. der Sklavenhalter) das will, so kann er seinem Kind (bzw. Sklaven) ein Peculium zugestehen. Nenn es eine Art Taschengeld. ^^ Rein rechtlich gesehen bleibt dieses Geld aber Teil des Eigentums des Pater Familias (bzw. Sklavenhalters) - genauso wie auch sonst alles, was dem gewaltunterworfenen Kind (bzw. Sklaven) "gehört" rechtlich gesehen zum Eigentum des Pater Familias (bzw. Sklavenhalters) zählt. So ein Taschengeld ermöglicht es allerdings, sich zB ohne erst um Erlaubnis fragen zu müssen, eine Kette zu kaufen oder mit Freunden etwas trinken zu gehen oder ähnliches. ;)
    => Skaven-IDs und sonstige gewaltunterworfene IDs müssen also nicht grundsätzlich von der WiSim ausgeschlossen werden (was sie lange waren), sondern können - in gewissem Umfang - daran teilnehmen. Hier wurden die Sklaven-Konten eingeführt (merke: nur dann, wenn der Sklavenhalter dem auch zustimmt) und kurz darauf wurde dann auch Adulescentes ein Konto zugestanden. (Eben weil ein gewaltunterworfener erwachsener Civis ja ebenfalls ein Konto haben durfte und es daher nicht sinnvoll erschien, Adulescentes grundsätzlich von der Möglichkeit dieses Taschengeldes auszuschließen.)


    Damit zu den Betrieben: Da schreibt die "neue" Lex Mercatus (ganz so neu ist sie ja nun eigentlich gar nicht mehr ^^) nun ganz klar vor, dass jeder maximal 5 Betriebe im Eigentum haben kann. Wer kein Eigentum hat, der konnte ohne die Differenzierung zwischen Eigentum und Besitz also in der WiSim keinen Betrieb haben - selbst dann nicht, wenn der Pater Familias (bzw. Sklavenhalter) sein Kind (bzw. Sklaven) mit der Betriebsführung beauftragt hat. Und sowas soll ja vorkommen: Der eine hat das Recht zur Betriebsführung, hat darauf aber keine Lust. Und der andere darf keinen Betrieb führen, obwohl er eigentlich schon Lust darauf hätte.
    => Deshalb wurde mit der neuen Lex Mercatus auch die Differenzierung zwischen Eigentum und Besitz bei den WiSim-Betrieben eingeführt. So kann also der Pater Familias sagen, dass er zB zu alt ist für die Betriebsführung (oder wie auch immer man es SimOn begründen mag) und den Besitz an seinen gewaltunterworfenen Sohn oder an seine gewaltunterworfene Tochter oder an einen Sklaven, der sich um derlei Geschäfte kümmern soll, übergeben. Eigentümer bleibt dabei natürlich stets er selbst (denn Gewaltunterworfene können ja auch gar kein Eigentum haben). Aber wirtschaften und produzieren und all das, darum kann sich dann der Gewaltunterworfene kümmern und seinen Spaß mit dem Betrieb haben. ^^



    Abschließend gesagt: Auch vor der Differenzierung zwischen Eigentum und Besitz bei WiSim-Betrieben gab es bereits die Möglichkeit, sich um die Betriebe einer anderen ID zu kümmern. Ich selbst habe mich beispielsweise - mit großem Vergnügen - um die Betriebe meines SimOn-Großonkels Marcus Iulius Licinus gekümmert. Dafür war es allerdings dereinst nötig, dass man der anderen ID in der WiSim den Zugriff auf das eigene Konto eingeräumt hat. (Das geht dort, wo man die Prozente des Verbrauchsassistenten einstellen kann.) Das erfordert aber natürlich einerseits SimOff ein hohes Vertrauen, weil jeder mit Kontozugriff da natürlich jeden möglichen Mist auch verzapfen und anstellen kann. Und es spiegelt selbstredend auch nicht die SimOn-Verhältnisse wieder: Da sollte ein Betriebsverwalter ja nicht plötzlich auf alle Vermögenswerte (bis hin zu den Grundstücken) des Eigentümers Zugriff haben. Mit der Differenzierung zwischen beidem hat er das jetzt auch nicht mehr. Da reicht es aus, ihn zum Besitzer eines Betriebs zu machen, damit er sich dann darum kümmert.
    (Umgekehrt, und das ist jetzt wirklich der letzte Satz, ist die generelle Möglichkeit für einen Kontozugriff aber natürlich dennoch sinnvoll - zB für einen Pater Familias, der die Kontenbewegungen seines Kindes im Auge behalten will; oder für einen Tutor, der bei seinem Mündel schaut, dass alles in Ordnung ist; oder bei einem Sklavenhalten, der bei seinen Sklaven den Überblick behalten will etc. Also bitte diese Möglichkeit deshalb nicht abschaffen im neuen Forum.)

    Zitat

    Original von SPIELLEITUNG
    Die WiSim ist nicht mit der neuen Forenversion kompatibel, kommt wieder, muss jedoch von Rusticus neu geschrieben werden.


    Eine kleine Nachfrage dazu: Wird es irgendeine Art von Backup zum Stand der WiSim geben? Also werden Kontostände und Warenbestände im Lager irgendwie gespeichert? Oder startet die WiSim - sobald sie technisch soweit ist - im neuen Forum dann von Null (d.h. mit 10 Sesterzen für jeden und leerem Lager - ohne Grundstücke, erworbene Konsumgüter, erworbene Produktionsgüter, produzierte Verkaufsgüter, etc. pp.)?


    Zitat

    Wir bitten euch darum, bis November einen Nachweis einzureichen, dass euch das Nutzungsrecht für eure Avatare vorliegt. Bei wem das nicht geschieht, dessen Avatar wird nicht wieder eingepflegt.


    Da ich nicht genau weiß, was hier erwartet wird, muss ich auch hierzu eine Nachfrage loswerden: Wie hat man sich das mit dem Nachweis vorzustellen? Was wird da erwartet?


    Und als Folgefrage: Allein wenn ich mir den gewaltigen Stammbaum nur der Iulii (Caepiones) anschaue und ihn dann vergleiche mit der Zahl davon noch nicht verstorbener IDs... beziehungsweise eigentlich ja nur vergleichen kann mit der Zahl derzeitig im IR aktiver IDs (denn wer weiß, ob was mit den Exilanten ist), dann keimt bei mir gerade ein wenig die Befürchtung, dass es hier am Ende einen äußerst großen Anteil (also nicht nur absolut, sondern auch relativ) geben wird, der dann schlicht schwarz sein oder durch einen Dummy ersetzt werden wird..?

    Zitat

    Original von Tiberius Decimus Rusticus
    Du kramst da wieder was raus MID. Ich glaub an die Passage hat schon lange keiner mehr gedacht. Mal abgesehen von der mit den Sklaven. :D


    Auch für Sklaven hat sich mit der neuen Lex Mercatus geändert: Sie können zwar nach wie vor kein Eigentum haben, aber sie können natürlich Besitzer von Betrieben sein. Ebendiese Differenzierung zwischen Eigentum und Besitz ist - wohlgemerkt in der WiSim - tatsächlich nicht älter als die neue Lex Mercatus. Im Gegenteil meine ich, die neue Lex Mercatus wäre bereits in Kraft getreten, als die Programmierung dieser Teilung noch nicht ganz abgeschlossen war. ;)

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus Minor
    Ich ergänze gerne Lucius Annaeus Florus, der es sogar vom Peregrinus bis zum Senator und einem Platz im Ulpianum gebracht hat.


    Ich ging jetzt einmal davon aus, dass nach IDs gefragt wurde, die nicht - mit Verlaub - aus einer gewissermaßen anderen Zeit stammen. :P :D


    Zitat

    Was den langen Atem angeht, so kommt es auf deine eigene Kreativität, die Anwesenheit deiner Vorgesetzten und den richtigen Patron an, wie lange der Atem sein muss, aber ja, es dauert eine Weile, bis man von ganz unten nach ganz oben kommt. Das soll es aber ja auch, denn wo bleibt der Spass, wenn man das in 2-3 Monaten erreichen könnte?


    Was ich zudem noch vergessen habe: Es kommt natürlich auch darauf an, was man selbst will. Will man nur ins Militär, um dann das Bürgerrecht zu erlangen? Oder will man in dieser Zeit auch sonst noch das eine oder andere mit seiner ID erreichen (Optio oder gar Centurio werden zum Beispiel)? Je nachdem braucht es dann eben einen längeren Atem oder es reicht ein kürzerer... ;)

    Aaalso: Ich möchte zunächst einmal feststellen, dass du natürlich absolut recht hast damit, dass Soldaten - und nicht nur die - in der alten Lex Mercatus ein paar Einschränkungen unterlagen, die es in der neuen Lex Mercatus nun so nicht mehr gibt.


    Hier oder für alle, denen es SimOn besser gefällt, hier steht der entsprechende Passus der alten Lex je einmal wörtlich zitiert...


    "Die Gründung und das Führen eines Betriebes ist Sklaven untersagt. Mitglieder des Exercitus Romanus und des Cultus Deorum dürfen nur dann einen Betrieb führen, sofern ihr persönlicher Status zumindest der eines Ritters ist."


    Wie gesagt kennt die neue Lex Mercatus derartige Einschränkungen nicht mehr. Zu den Gründen dafür, bin ich an dieser Stelle einfach mal faul und verlinkt lediglich diesen und diesen Beitrag des Initiators der neuen Lex Mercatus. Wer will, der soll und darf gerne auch den kompletten Thread dazu lesen. ;)

    Falls du Beispiele suchst, dann kann ich dir so auf Anhieb erstmal


    P. Vipsanius Gallicus
    M. Aemilius Classicus
    L. Septimius Palaemon
    App. Vorenus Primus


    nennen. Die sind alle als Peregrini ins Exercitus Romanus eingetreten, haben dort dann gedient und anschließend dann das Bürgerrecht erhalten. (Zudem fällt mir noch M. Marius Madarus ein, der jedoch erst über Vitamin B das Bürgerrecht erlangt hat und dann der Legio Secunda beigetreten ist. Ist also eigentlich ganz anders... aber fiel mir eben dennoch irgendwie gerade ein. ^^)


    Zum "langen Atem" findest du ansonsten im Handbuch eigentlich ziemlich genaue Angaben darüber, wie lang der Atem sein muss (mindestens 3, besser noch mindestens 6 RL-Monate). ;)

    "Es stehen hier mehrere Punkte auf meiner Tafel, Dominus.", beantwortete der iberische Privatsekretär Saras eine entsprechende Frage des divitischen Senators, der es sich im selben Augenblick hinter seinem Schreibtisch bequem machte. "Da wäre zum einen die Frage deiner Kinder, der du dich annehmen wolltest. Konkret: Sollen sie in Bovillae verbleiben oder sollen sie nach Roma kommen? Und: Wer soll ihre Aufsicht übernehmen, solltest du dich für ihren Verbleib in Bovillae entscheiden?", führte der Iberer den ersten Punkt kurz aus und ließ anschließend eine Kunstpause. Dives brummte unverständlich in seinen nicht vorhandenen Bart, woraufhin Saras fortfuhr. "Ein weiterer Punkt, welchem du dich annehmen wolltest, betrifft die sogenannten 'kaiserlichen Manufakturen' zu Cremona. Hier hattest du vor einer guten Weile einen Brief an Aurelius Tigellinus, den Scriba Personalis des Augustus, geschrieben. Du wolltest dich im Sinne der ebenfalls in Cremona angesiedelten Betriebe deines Großonkels Iulius Licinus darum kümmern, hier auf dem Laufenden zu bleiben. Leider gibt es bis jetzt noch keine Reaktion aus dem Hause Aurelia, sodass wohl eines von zwei Szenarien eingetreten ist: Entweder der Aurelius ignoriert dein Schreiben mutwillig in der Hoffnung, dass du die Sache vergisst - oder aber er fühlt sich nicht angesprochen davon. Denn wenn du dich erinnerst, es gab ja eine kleine Unsicherheit bezüglich der Frage, wer genau hier Eigentümer ist, der Aurelius oder der Augustus.", referierte Saras die wichtigsten Fakten über den zweiten großen Punkt auf seiner Liste. Dives brummte abermals und schüttelte dabei den Kopf. "Was haben wir noch?", wollte er wissen und hoffte auf ein etwas leichteres Thema zu Beginn des heutigen Tages...


    "Nun, es gibt natürlich immer auch die Tagespost.", schlug der Privatsekretär motiviert vor. "Nun gut, so sei es denn.", gab sich der Iulier geschlagen in der Hoffnung, damit das geringste Übel gewählt zu haben. "Es beginnt heute mit einem Brief eines Marcus Helvetius Commodus.", kündigte Saras an und entrollte das Schreiben. Anschließend räusperte er sich kurz, bevor er zu lesen begann:
    "Salve Marcus Iulius Dives. Unsere Wege haben sich nur wenige Male gekreuzt. Ich hoffe, es ist inzwischen genug Zeit vergangen, dass eine weitere Begegnung mit mir bei dir kein Unbehagen auslöst. Zum Beispiel indem ich dich an deine verstorbene Frau erinnere, welche ja eine enge Verwandte von mir war. Darüber hinaus verband mich und Fausta ja eine verwandtschaftliche Freundschaft." Der Senator erinnerte sich vage an den Helvetier. Er war ein Cousin seiner Frau gewesen sowie darüber hinaus ein Enkel des Senators Helvetius Geminus... falls sich Dives recht entsann. "Nun, wie auch immer, dies ist Vergangenheit und ich würde mich gerne mit dir treffen, um über die Zukunft zu sprechen.", setzte der Iberer fort. "Aha.", kommentierte der Iulier diese vage Ankündigung nur ebenso vage. Denn er konnte sich nicht wirklich einen Reim darauf machen, von welcher Zukunft der Helvetier sprach. Doch bevor er unnötig spekulierte, hörte er lieber weiter zu... "Ich bitte dich daher darum mich zu empfangen oder, wenn es dir lieber ist, mir einen Termin zu nennen, an dem du eine Einladung in mein Haus annimmst..."


    "Auf gar keinen Fall!", unterbrach der Iulier seinen Privatsekretär unsanft. "Ich war EIN einziges Mal in der Casa Helvetia zu Ostia! Anschließend hatte ich eine im schlimmsten Sinne zu ALLEM fähige Verlobte am Hals! Und meinen guter Freund Helvetius Ocella hat es mich am Ende ebenfalls gekostet!", war Dives überzeugt. "Heute liegte er auf der Isola Sacra begraben.", hob der Iulier mahnend seinen rechten Zeigefinger. "Ich sage dir, Saras, ich ließe mich selbst von Apollo persönlich nicht überzeugen, auch nur ein einziges Mal noch in eine Casa Helvetia, eine Domus Helvetia, eine Villa Helvetia einen Fuß zu setzen! Nein.", stellte er wortreich klar, während sein iberischer Sklave mit erhobenen Augenbrauen ein recht überraschten Gesichtsausdruck machte. "Fahr fort.", winkte der Senator daraufhin ab. In der Sache jedoch stand sein Entschluss hier bereits fest. "Ähm... Wie es dir besser gefällt. Solltest du dich außerhalb aufhalten, bin ich gerne auch bereit mich dorthin zu begeben. Ein ordentlicher Ritt ist mir der endgültige Abschluss der Vergangenheit und vielleicht der Beginn etwas Neuem auf jeden Fall wert. Vale bene.", endete Saras mit dem Brief - wobei er eigenmächtig aus dem Plural der Abschiedsformel einen Singular machte. Wer im Singular mit einem Salve grüßte, der verabschiedete sich ja für gewöhnlich auch im selben Numerus mit einem Vale. Da musste dem Sekretär des Helvetius wohl eine kleine Unachtsamkeit passiert sein.


    "Nun, ich werde nicht ganz schlau aus diesem Brief, Saras.", begann der Iulier im Anschluss. "Will er nun über die Zukunft mit mir sprechen? Oder will er in irgendeiner Weise mit der Vergangenheit abschließen?", zeigte er dann auf. "Vielleicht spricht er von einem Patronat? ...also vielleicht möchte er mit der Vergangenheit als Verwandter deiner Ex-Frau abschließen, um stattdessen zukünftig lieber dein Klient zu sein?", schlug Saras eine Interpretation vor. "Und warum kommt er dann nicht direkt zur Salutatio vorbei und schreibt mir stattdessen diesen Brief?", wollte der Senator wissen. "Vielleicht weil du den Ianitor immer anweist, dass zur Salutatio nur Leute ins Haus gelassen werden, die bereits deine Klienten sind und nicht auch solche, die es erst noch werden wollen?", konterte der Iberer unbedacht und schneller als ihm selbst eigentlich gerade lieb gewesen war. "Und vielleicht auch, weil du noch gar keine Salutatio gehalten hast, seit du wieder hier in Roma bist, Dominus?", folgte anschließend sogar noch eine zweite Erklärung, die Saras nun jedoch ein bisschen vorsichtiger vorbrachte. Er wollte seinen Dominus schließlich nicht anklagen dafür. "Nein, Saras. Das überzeugt mich nicht. Da steckt noch irgendetwas anderes dahinter.", war sich der Iulier sicher. "Nichtsdestotrotz, gib ihm in meiner Antwort einen Termin am Ende der Woche. Zuvor werde ich alle Hände voll zu tun haben, das Treffen mit dem Centurio Octavius zu absolvieren und mich im Vorfeld des Equus October um die Factio Veneta zu kümmern.", entschied Dives und nickte bekräftigend. Sein Privatsekretär machte sich eine entsprechende Notiz... und bald darauf wurde das Antwortschreiben für den Helvetier mit einem divitischen Boten verschickt.

    Die Antwort auf den etwas nebulösen Brief des Helvetius Commodus kam rasch, verzichtete dafür jedoch auf unnötige Länge.


    Roma, A.D. IV ID OCT DCCCLXX A.U.C.

    Ad
    Marcus Helvetius Commodus
    Casa Hevetia
    Urbs Aeterna



    Iulius Dives Helvetio Commodo s.d.


    Gerne will ich dich am Tag nach dem Equus October in der Domus Iulia empfangen, um mit dir über die Zukunft oder den Abschluss der Vergangenheit oder schlicht über das, was auch immer dir auf dem Herzen liegen mag, zu sprechen.


    Mögen die unsterblichen Götter dich und die Deinen stets schützen. Vale bene!


    /images/signet/Siegel_IuliaTabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES
    SENATOR, ORATOR ET PATER FAMILIAS

    Florus ergänzend möchte ich zudem hinzufügen, dass viele im Kalender verzeichnete Feiertage schlicht irgendwelche "Festtage der Göttin X / des Gottes Y" sind. Und wenn man sich da dann ein kleines bisschen informiert, dann stößt man - so zumindest meine persönliche Erfahrung - recht häufig darauf, dass diese schlicht "Festtag" genannten Feiertage meist nur irgendwelche Jahrestage einer Tempelweihung o.ä. waren. Und da wage ich einmal die These in den Raum zu stellen, dass der Jahrestag einer Tempelweihung vielleicht im Umfeld ebendieses Tempels feierlich begangen wurde, man jedoch mitnichten in Mantua den Jahrestag einer Tempelweihe zu Misenum groß gefeiert hat. ;)


    Ein Beispiel aus dem abgebildeten Monat: Der "Festtag der Fortuna Redux" am heutigen 12. Oktober.
    Die Theoria schreibt passend dazu: "19 v.Chr. - im Jahr der Rückkehr des Augustus aus dem Osten - wurde an der Einmündung der Via Appia in die Stadt ein monumentaler Tempel zu Ehren der Fortuna Redux (= die Zurückkehrende) errichtet, die in Zweigestalt auftritt. Dort wurden Feiern namens Augustalia anlässlich seiner Rückkehr am 12. Oktober abgehalten."
    => Ich würde daher nicht davon ausgehen, dass dieser Festtag in Mogontiacum oder Ostia irgendwie besonders gefeiert wurde. Im Gegenteil denke ich eher, dass es auch innerhalb Romas lediglich an diesem einen Tempel jährlich entsprechende Feierlichkeiten gab. ^^

    "Salve, Iulia Stella.", grüßte Dives seine eintreffende Cousine. "Zweifellos, das kannst du.", beantwortete er anschließend ihre Frage. "Ich finde, du bist äußerst angemessen gekleidet.", nickte er ihr bekräftigend lächelnd zu. Auch wenn es für den Besuch eines Centurionen (sowie möglicherweise ein paar weiterer seiner Männer) vermutlich nicht so derart entscheidend sein würde, bis ins allerletzte Detail die richtige Haarnadel zu wählen, so erfreute es den Senator innerlich dennoch sehr, dass seine Cousine offenbar großen Wert darauf legte, einen guten Eindruck zu machen und die Gens damit würdig nach außen zu repräsentieren und zu vertreten. "Im Anschluss an den Besuch des Centurio Octavius würde ich Iulia Graecina und dir übrigens gerne noch etwas geben.", kündigte er zudem bereits an, bevor die nächsten beiden Bewohner des Hauses das Tablinum betraten.


    "Iulius Cato.", echote der Senator die wortkarge Begrüßung seines Onkels und entschied sich, diesen für den Augenblick wohl besser in Ruhe zu lassen. "Salve, Vibia.", grüßte er stattdessen die Gattin seines Onkels, die sich dann aber ebenfalls gleich Iulia Stella zuwandte und mit ihrem Blick ein wenig länger bei ihr zu verharren schien. In der Folge ging Dives davon aus, dass auch bei ihr gerade kein Bedürfnis nach einer Konversation mit ihm vorhanden war. Entsprechend nippte der Iulier, um nicht gänzlich untätig zu sein, noch einmal an seinem Becher...

    Dives registrierte zufrieden, dass sich der Magistrat tatsächlich dazu bereit erklärte, direkt ein Schreiben für Iulia Graecina und Iulia Stella aufzusetzen. Er erwiderte also das Nicken des Amtsträgers und ließ sich den wenig später von der blonden Sklavin gereichten Wein munden, während er abermals - nun jedoch deutlich komfortabler und angenehmer - auf den Decemvir wartete. Und beinahe wollte dem Iulier scheinen, dass dieser im zweiten Anlauf auch ein bisschen schneller - ein bisschen celerior - war...


    "Ich danke dir für deine Mühen und die Umstände, die du dir meinetwegen gemacht hast.", erklärte der Senator dann, während er die beiden Schreiben für seine zwei Cousinen in Empfang nahm. "Es wird mich freuen, ein gutes Wort für dich einzulegen, sobald du am Ende dieses Amtsjahres vor dem versammelten Senat Bericht ablegst über deine Amtszeit.", versprach er zudem, sich auch über diese Dankesfloskel hinaus verbunden zu zeigen. "Vale, Decemvir Caecilius!", verabschiedete er sich, reichte die beiden Briefe kurz darauf an seinen iberischen Privatsekretär weiter und verließ sodann mit selbigem das Haus, um sich in seiner Sänfte nach einem langen Tag zurück zur Domus Iulia tragen zu lassen...

    In stoischer Geduld ließ Dives den erklärungswütigen Magistraten sprechen. Selbstredend war der Iulier als Klient des Consulars und Magister Iuris Vinicius Hungaricus durchaus genügend mit dem römischen Erbrecht vertraut, um auf viele dieser Einzelheiten auch gut verzichten zu können. Doch andererseits gab es an der einen oder anderen Stelle natürlich auch Informationen, die er in der Form erst aufwändig hätte selbst recherchieren und in Erfahrung bringen müssen. So tippte sich der Senator zweimal beiläufig mit seinem rechten Mittel- und Zeigefinger an die Schläfe und gab seinem Privatsekretär auf diesem Wege nonverbal zu verstehen, dass er sich die in dem Moment besprochenen Fakten merken und behalten wollte. Saras machte sich an den entsprechenden Stellen also Notizen für seinen Dominus...


    Die erste derartige Stelle umfasste den Fakt, dass weder Iulius Caesoninus noch Iulia Phoebe ein Testament bei den Vestalinnen hinterlegt hatten. Das war angesichts des jungen Alters der beiden natürlich wenig verwunderlich. Denn selbst Dives, der sich einst vornahm, die Annahme eines eigenen Kindes stets mit der Errichtung eines neuen Testaments zu verbinden, hatte dieses Vorhaben letztlich dennoch bis heute stets nur immer weiter vor sich hergeschoben. Und mittlerweile hatte er zwei Söhne und zwei Töchter, die Hälfte von diesen er sogar schon selbst wieder hatte zu Grabe tragen müssen. - Dennoch, es handelte sich hier um Informationen, die sich im Zweifel nur eher mühsam und aufwändig beschaffen ließen, wenn man eine der Vestalinnen davon überzeugen musste, die entsprechenden Informationen preiszugeben.


    Das zweite Mal, dass der Senator sich in besagter Geste an die eigene Schläfe tippte, war einige Augenblicke später der Moment, in welchem der Decemvir das Ergebnis seiner Prüfung dieser beiden Erbschaftsfälle präsentierte. Erst als es längst zu spät war, diese Geste zurückzunehmen, realisierte Dives, dass er sich diese Informationen gar nicht von seinem Privatsekretär notieren lassen musste, denn...
    "Ich bin erfreut, dass ich dir das Schreiben zumindest eines dieser Briefe mit meinem Besuch heute abnehmen konnte und erkläre dir hiermit ganz offiziell: Selbstverständlich nehme ich das Erbe meines Cousins Gaius Iulius Caesoninus an - mit allen daraus erwachsenden Rechten und Pflichten.", stellte er zunächst klar und ließ dem Magistrat einen kurzen Augenblick Zeit, sich dies irgendwo in seinen Unterlagen zu vermerken. "Was meine im Fall der Iulia Phoebe erbberechtigten Cousinen Iulia Graecina und Iulia Stella anbelangt, so bin ich nicht deren Vormund und besitze auch sonst nicht das Recht für sie zu sprechen. Während ich dir das Schreiben eines entsprechenden Briefes - anders als zuvor - in der Folge also leider nicht abnehmen kann, so vermag ich jedoch gerne dir das Entsenden eines Boten zur Domus Iulia ersparen. Zu diesem Zwecke will ich gerne auch noch etwas länger hier warten, da ich selbstredend nicht annehme und erwarte, dass du hier nun stante pede eine entsprechende Benachrichtigung aus der Feder schüttelst.", erbat er sich - durchaus nicht ohne einen gewissen Nachdruck (immerhin hatte man ihn zuvor bereits eine erhebliche Zeit lang unbeachtet hier warten lassen). "In der Zwischenzeit würde ich mich freuen, wenn man mir womöglich etwas gegen meinen vom Sprechen ganz trockenen Hals geben könnte?", wies er dann mit seiner rechten Hand an seine Kehle.

    Zitat

    Original von Sisenna Iunius Scato
    [...] aber Ziel der Happy Hour ist es, kurzfristig neue Wege zu ermöglichen und ehrgeizige Karriere-Anwärter nicht an den alten Hürden scheitern zu lassen. Wer jetzt den CH beschreiten möchte, dem versuchen wir ebenso nach Kräften zu helfen wie auf anderen Karrierewegen.


    Eine kurze Verständnisfrage dazu: Gilt die "Happy Hour" damit nun doch auch für den Cursus Honorum? Denn in der SL-Ankündigung galt er ja noch explizit als davon ausgenommen. Das könnte ja sonst durchaus auch für andere IDs (nicht unbedingt für Dives, aber ganz allgemein gesprochen) interessant sein. ;)

    Nachdem sich Dives gesetzt hatte, begann für ihn das Warten. Mehrfach wechselte er dabei ein wenig seine Sitzposition und bemerkte - da er so viel Zeit dazu hatte, sich mit derlei Nebensächlichkeiten zu beschäftigen -, dass ihm die Sklavin, welche ihm zuvor den Platz gewiesen hatte, keinerlei Erfrischung irgendeiner Art brachte oder wenigstes anbot zu bringen. Stattdessen saß er nur auf diesem Stuhl und wartete auf den Decemvir Titus Caecilius Celer... dessen Cognomen beim Iulier in der Zwischenzeit zumindest insofern für etwas Erheiterung sorgte, als dass es schon ein wenig ironisch war, gerade auf einen dem Namen nach besonders schnellen Mann hier nun so lange warten zu müssen.


    "Salve, Decemvir Caecilius!", erwiderte er seiner Gedanken und Eindrücke ungeachtet die schlussendliche Begrüßung durch den Amtsträger freundlich und erhob sich zu diesem Zwecke sogar kurz von seinem Platz, bevor er sich gemeinsam mit seinem Gegenüber wieder setzte. "Ich danke dir für dein Mitgefühl. Und ich bin in der Tat hier, um mit dir über meinen Cousin Gaius Iulius Caesoninus sowie selbstredend auch über meine ebenfalls ermordete Cousine Iulia Phoebe * zu sprechen.", bestätigte er dann und winkte kurz seinen Privatsekretär heran.


    Sim-Off:

    * Diese besaß zwar kein WiSim-Konto, aber es ergibt natürlich nur Sinn, wenn sich Dives hier für beide Fälle interessiert.


    Saras tat, was sein Dominus von ihm verlangte und reichte ihm stumm eine Tabula. "Mein Cousin war Eigentümer unter anderem eines Geflügelhofes in Misenum sowie... einer nicht ganz unerheblichen Zahl von Sklaven - sowohl dort als auch hier in Roma.", las er mehr oder minder ab und blickte dem Decemvir anschließend in die Augen. "Du wirst verstehen, dass bei aller Trauer und all dem Entsetzen, die dieser schreckliche Mord in meiner Verwandtschaft und Familie hinterlassen hat, meine Sorge selbstredend auch diesen weltlichen Dingen gilt und gelten muss. Denn ein Betrieb kann nicht arbeiten und produzieren, sondern verfällt, wenn die entsprechenden Verantwortlichkeiten nicht geklärt sind. Die Sklaven müssen in Teilen womöglich gar freigelassen werden, falls es eine entsprechende testamentarische Verfügung gibt.", deutete der Senator anschließend mit einer kleinen Aufzählung an und unterstrich dies mit einer Geste seiner Hand. "Ich betrachte es daher als meine Pflicht gegenüber meinen Verwandten, dafür zu sorgen und sicherzustellen, dass ihr Nachlass, ihr Erbe, ja, letztlich das, was sie dieser Welt an weltlichen Dingen hinterlassen haben, möglichst zügig für die jeweils berechtigten Erbberechtigten freigegeben wird.", schloss er sein Plädoyer.

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus Minor
    Bei einem Census wird das Vermögen überprüft. Wenn dann jemand die nötigen Grundstücke nicht vorweisen kann, dann verliert er den Status auf Grund des fehlenden Vermögens. Also wenn man den Ordo Senatorius hat aber die Grundstücke nicht auf dem Konto liegen, dann verliert man den Ordo Senatorius.


    Daher kann es ratsam sein, sich gut zu überlegen wenn man etwas simuliert hat und später ein Konto eröffnen will, ob dann da nicht etwas fehlt was eigentlich nötig wäre.


    Moooment. Das stimmt so aber nicht. Hier verliert niemand so einfach den Ordo Senatorius! ;)
    Es ist der Sitz im Senat (also die Senatorenwürde), die unter Umständen in Gefahr ist. Aber den Ordo Senatorius verliert man dadurch nicht.


    Im Übrigen, wer ganz spitzfindig ist (was man bei Gesetzen wohl sein darf/sollte ^^), der liest im entsprechenden Gesetz aktuell: "Senatoren haben zum Zeitpunkt ihrer Berufung in den Senat mindestens zwei Grundstücke in ihrem oder dem Eigentum ihres Pater Familias vorzuweisen. Hat der Pater Familias selbst einen gewissen Census zu erfüllen, so darf sein daran gebundenes Eigentum hierbei nicht berücksichtigt werden."
    Da ließe sich also durchaus (im Zweifel gar gerichtlich?) darüber streiten, ob oder ob nicht hier die Senatorenwürde so einfach verlustig gehen würde, nur weil man das eigene Land irgendwann nah seiner Berufung in den Senat bei einer großen Naturkatastrophe (steter Felsabbruch hat über die Jahre langsam das Land gefressen; oder ein Vulkanausbruch hat das Land komplett unbrauchbar gemacht; ...) verloren ging. ;)

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives


    Damit hat sich die PN wohl erledigt. ^^



    Kein Problem. Ich verstehe, dass es gerade jede Menge zu tun gibt. ;)


    Ich muss an dieser Stelle leider nachfragen: Wurde der hier aufgetretene Narrator vom mittlerweile freigestellten Spielleiter gespielt? - Falls dem nämlich so sein sollte, dann würde ich mir das weitere Warten sparen und entsprechend der damals von Rusticus erhaltenen PN mit dem Narrator Italiae selbst den NSC spielen, um das Thema zu einem Abschluss zu kriegen.


    Falls es sich indes um einen anderen Spielleiter handelt, dann gedulde ich mich selbstredend auch noch ein Weilchen in diesen Aufgaben-reichen Zeiten. ^^

    Zitat

    Original von Galeo Seius Ravilla
    - und mich dann um einen Posten als Vigintivir zu bemühen


    Nur weil sich das "bemühen" unterschiedlich interpretieren lässt, möchte ich zur Vermeidung von Missverständnissen an dieser Stelle sagen:
    Das wäre dann bereits die erste Kandidatur (mit RPG-Wahlsystem und allem) für ein Amt des Cursus Honorum. ;)


    Zitat

    Erforderliche Sim-Off-Kurse:


    - SimOff-Kurs Wahlrecht
    - Sim-Off-Kurs Politik


    An der Stelle hat sich bei Axilla eine kleine Ungenauigkeit eingeschlichen: Früher gab es einen SimOf-Kurs Wahlrecht I und später dann sogar noch einen SimOff-Kurs Wahlrecht II. Den SOKW I brauchte man, um SimOff bei den Wahlen wählen zu dürfen. Der SOKW II war nötig, wenn man SimOn mit seiner ID zur Wahl antreten wollte.
    Mit der Reform des Wahlsystems werden die Wahlen nicht mehr als "Beliebtheitswettbewerb" SimOff durchgeführt, sondern entscheiden sich nach dem von Axilla bereits erwähnten RPG-Wahlsystem, das in dem Punkt deutlich besser ist (weil auch eine unbeliebte, aber fleißige ID gewählt werden kann; und umgekehrt auch eine SimOff beliebte aber weniger fleißige ID scheitern kann). Entsprechend brauchte es natürlich den SOKW I nicht mehr... und die beiden SOKWs wurden durch einen SimOff-Kurs Politik ersetzt.


    Dieser SimOff-Kurs Politik ist also auch nur der, den du - nach derzeitigem Stand (du hast den Umzug des Forums ja bereits selbst angesprochen ^^) - brauchst. ;)


    Zitat

    So korrekt?


    Ansonsten sollte es so korrekt sein, ja. ;)


    ablinum



    << TRADITIO ET PROGRESSIO >>




    Der Centurio Marcus Octavius Maro hatte einen Brief geschrieben und darin "erhebliche Fortschritte" angekündigt bei seinen Ermittlungen zum grausamen Mord am Vigintiviralis Gaius Iulius Caesoninus und seiner Cousine Iulia Phoebe. Da er die neuen Erkenntnisse gerne persönlich überbringen und vorstellen wollte, hatte der divitische Senator den Offizier eingeladen - gerne auch in Begleitung des einen oder anderen an den Ermittlungen beteiligten Soldaten - in die Domus Iulia zu kommen. Die übrigen Bewohner des Hauses - allen voran Graecina und Stella, aber auch Labeo (dessen unerwarteter Tod sich leider kaum vorausahnen ließ) - waren entsprechend einige Tage vorab über einen Haussklaven davon informiert worden. *


    Sim-Off:

    * Fühlt euch hiermit informiert. ^^ Gerne können natürlich auch der NSC Antipater und der noch immer in Anreise befindliche Cato samt Frau mit anwesend sein. ;)


    Da er davon ausging und damit rechnete, dass die trauernden Familienmitglieder sich die Möglichkeit gewiss nicht entgehen ließen, aus erster Hand über die erheblichen Fortschritte informiert zu werden, hatte sich der Senator dazu entschieden, das zentrale Tablinum - und nicht etwa eines der Officia - als Ort für dieses Gespräch vorbereiten zu lassen. Insbesondere wies er an, dass sich auch einige Sklaven bereit halten sollten. Es sollte schließlich niemand im Hause Iulia einen trockenen Mund bekommen oder gar verdursten. Und so hatte sich denn natürlich auch Dives selbst einen Becher - die Gläser blieben für andere Anlässe in den Schränken - geben lassen, als er den Raum in Erwartung des baldigen Eintreffens des ermittelnden Offiziers betrat...

    Sim-Off:

    Und wieder hat das Schicksal die Iulier getroffen... und mich dazu auserkoren, ein Testament anfechten zu müssen (damit die Iulii nicht auch mal so vor ihrem Stammsitz stehen wie Stella gerade ^^).


    Dives erkannte, dass er die junge Frau offensichtlich etwas aufgebracht hatte mit seinen Worten. Umso mehr zwang er sich dazu, der eigenen Bitterkeit zum Trotz - einer Bitterkeit, die an dieser Stelle einzig auf seine trüben Gedanken die Gens Tiberia betreffend zurückzuführen war und sich nicht etwa in der weiblichen Emotionalität des Mädchens begründete - äußerlich Haltung und Ruhe zu bewahren. Immerhin entschuldigte sie sich letztlich für ihren Ausbruch und erkannte, dass sie vieles noch nicht verstand.


    "Das tut mir Leid.", gab der im Gegensatz zur vorherigen Emotinalität des Mädchens sehr ruhige Ton des Iuniers dem Iulier die Gelegenheit, kurz Anteil zu nehmen am offenbar ebenfalls recht frühen Verlust des eigenen Vaters. Anschließend dann erfuhr der Senator - wohl bemerkt vom Soldaten und nicht etwa von der jungen Frau selbst - ihren Namen: Stella. Fast schon ein wenig patriotisch sprach der Urbaner weiter und erntete für seine Worte ein deutliches Nicken des Iuliers. "Ganz genau.", verbalisierte er am Ende dann auch seinen Zuspruch.


    "Lass mich, nachdem du selbst sagtest, vieles nicht ganz zu verstehen, versuchen, dir noch einmal einen der in meinen Augen wichtigsten Punkte zu erklären.", holte er sodann an Stella gewandt aus. "Das Prinzip, über das ich sprach; das Prinzip, nach welchem wir mit den Göttern in Kontakt stehen; dieses göttliche Prinzip nennt sich: Do ut des. Es heißt, ich gebe, damit du gibst.", betonte er. "Wir müssen also in Vorleistung gehen, wollen wir den Schutz und Segen der Götter erhalten. Andernfalls können wir ihre Gunst nicht für uns einfordern.", wies er darauf hin, wo hier der Denkfehler der jungen Frau lag. "Als ich eben an euch herantrat, um mich nach dem vorbildlichen Kameraden des hilfsbereiten Iunius hier zu erkundigen, bin auch ich - so profan dies erscheinen mag - in Vorleistung gegangen: Ich habe mich ihm und dir vorgestellt.", setzte er an dieser Stelle eine kurze Zäsur und hoffte, dass Stella womöglich von allein darauf käme, dass sie zwar gerade jede Menge Forderungen geäußert hatte, ihre Vorstellung ihm gegenüber jedoch noch immer schuldig geblieben war. "Wie Iunius absolut richtig und vortrefflich auf den Punkt gebracht hat, darf der, der sich Gutes erhofft, selbst nicht untätig sein."


    "Du fragtest, wer den Tiberii geholfen hat.", leitete er über. "Und ich kann dir bei Apollo", dem divitischen Lieblingsgott, der zugleich - ein glücklicher Zufall? - auch als Schwurgott bekannt war, "sagen, dass ich selbst zu Zeiten des Bürgerkriegs und der bereits zuvor begonnenen vescularischen Herrschaft hier in Roma tatsächlich einer derjenigen war, die stets zu den Tiberii gehalten haben. Ich habe sie in der Domus Iulia empfangen, habe sie in der Villa Tiberia besucht, habe sie zu privaten Feierlichkeiten eingeladen und mich auch zu öffentlichen Anlässen mit ihnen sehen lassen, habe sie in der von den Iulii geleiteten Societas Claudiana et Iuliana mit größtem Vergnügen aufgenommen und habe so auch insgesamt den Kontakt bestmöglich gepflegt und mich selbstverständlich stets bemüht zu helfen, wenn man mich um etwas gebeten hat.", führte er ruhig aber entschieden aus. "Gerade mir sollte man daher - und wer den Vescularius Usurpator", bemühte Dives den selbstkreierten Spitznamen alter Zeiten, "erlebt hat, der weiß, wozu dieser Mann im Zweifel bereit war - nicht vorwerfen, ich wäre feige gewesen oder hätte untätig daneben gestanden, als die Gens meines Großonkels" mütterlicherseits über Alypia Octavia "Tiberius Dolabella und seiner Tochter Tiberia Faustina", mit der Dives darüber hinaus auch väterlicherseits über Iulia Gemella verwandt war, "Hilfe brauchte.", wies er so weit nur irgend möglich diesen impliziten Vorwurf Stellas von sich.


    "Das göttliche Prinzip, es nennt sich: Do ut des.", schlug der Senator den Bogen zurück zum Beginn seiner Erklärung. "Es kennt also zwei Richtungen. Und manchmal, so schmerzlich diese Erkenntnis uns auch erscheinen mag, liegen die Antworten auf die großen Fragen nicht dort, wo man sie sucht und gerne finden würde.", strich er dann mit bedeutungsschwerer Miene heraus. Es war nach Auffassung des Iuliers hier eindeutig nicht die Frage, was alle anderen für die Tiberii getan hatten. Umgekehrt jedoch fragte gerade er sich sehr wohl, was die Tiberii ihm eigentlich zurückgegeben hatten... außer einer gezielten, praetorianischen Ermittlung gegen die Familia Iulia Dives samt eines Verhörs seiner ungeliebten Frau hinter seinem Rücken, dem Rücken des Pater Familias. Er senkte seinen Kopf. "So gern also auch ich selbst die Cohortes Urbanae anklagen würde dafür, dass die Straßen, auf denen meine beiden Verwandten jüngst ihr Leben ließen, nicht sicherer waren", so sprach er offen auch gegenüber dem iunischen Soldaten, "so schwer fällt mir dies. Denn schlussendlich muss auch ich eingestehen, dass vor allem ich selbst es bin, der vielleicht mehr hätte tun, der vielleicht mehr hätte... geben müssen.", betonte er das Wort, welches auch im 'Do ut des' gleich zweifach Verwendung fand. Ja, Dives hatte sich mit seinen Kindern nach Bovillae zurückgezogen, weil er es einst für das beste und einzig richtige gehalten hatte. Und wahrscheinlich war es das auch gewesen - zumindest für eine gewisse Zeit. Doch nach der Nachricht seines Cousins vom Tod des Trecenarius Tiberius... Was wäre gewesen, wäre er nach dieser Nachricht zurückgekehrt? Auf welche Entscheidungen im Senat hätte er mit seiner Stimme einwirken, welche Vorgänge außerhalb des Senats hätte er allein durch seine Anwesenheit beeinflussen können? Es stand die große Frage im Raum: Hätte er den frühen, gewaltsamen Tod seines Cousins und seiner Cousine verhindern können, wenn er sch damals entschieden, Roma wieder mehr zu dienen... mehr zu geben?

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus Minor
    Nimmt das Sterben in der Gens Iulia auch mal ein Ende? Das ist ja beinahe schon wie in Zeiten der Proscriptio.


    Ihren Cousin Dives werden Stella und die übrigen Verbliebenen jedenfalls nicht so bald verlieren, keine Sorge. ;)
    (Immerhin obliegt mir ja offenkundig die Aufgabe, Labeos Testament im Sinne der Familie anfechten zu [strike]müssen[/strike] dürfen.)